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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden einer Elektrodenbahn für die Energiezellen produzierende Industrie mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 sowie ein korrespondierendes Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 13.
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Energiezellen oder auch Energiespeicher im Sinne dieser Anmeldung werden z.B. in Kraftfahrzeugen, sonstigen Landfahrzeugen, Schiffen, Flugzeugen oder auch in stationären Anlagen wie z.B. Photovoltaikanlagen in Form von Batteriezellen oder Brennstoffzellen verwendet, bei denen sehr große Energiemengen über größere Zeiträume gespeichert werden müssen. Dazu weisen solche Energiezellen eine Struktur aus einer Vielzahl von zu einem Stapel gestapelten Segmenten auf. Diese Segmente sind jeweils aus sich abwechselnden Anodenblättern und Kathodenblättern, die durch ebenfalls als Segmente hergestellte Separatorblätter voneinander getrennt sind, gebildet. Die Segmente werden in dem Herstellungsprozess vorgeschnitten und dann zu den Stapeln in der vorbestimmten Reihenfolge aufeinandergelegt und durch Laminieren miteinander verbunden.
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Dabei werden die Elektroden, also die Anoden- und Kathodenblätter, ausgehend von einem sogenannten Tochtercoil gebildet, das wiederum ausgehend von einem Muttercoil gebildet wird. Das Muttercoil ist eine endliche, aufgewickelt Elektrodenbahn, wobei die Breite dieser Bahn zu groß ist, um daraus einen Zellstapel zu bilden. Daher wird das Muttercoil zunächst abgewickelt und in Längsrichtung geschnitten, so dass sich die Breite der Elektrodenbahn reduziert oder mehrere Elektrodenbahnen geringerer Breite gebildet werden. Die so geschnittenen Elektrodenbahnen mit reduzierter Breite werden anschließend wieder als sogenanntes Tochtercoil aufgewickelt. Das Tochtercoil kann anschließend wieder abgewickelt werden, um daraus durch Schnitte in Querrichtung Segmente zu schaffen, die dann zur Bildung eines Zellstapels geeignet sind.
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Eine Elektrodenbahn umfasst eine Metallträgerfolie, auf der einseitig, bevorzugt aber beidseitig, eine Elektrodenbeschichtung in Form eines Elektrodenmaterials aufgebracht ist. Bei einer die Anode bildende Elektrodenbahn wird für die Metallträgerfolie beispielsweise Kupfer verwendet, wobei eine solche Metallträgerfolie dann zumeist beidseitig mit einer Anodenbeschichtung beschichtet ist. Bei einer die Kathode bildenden Elektrodenbahn wird für die Metallträgerfolie beispielsweise Aluminium verwendet, wobei eine solche Metallträgerfolie dann zumeist beidseitig mit einer Kathodenbeschichtung beschichtet ist.
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Beim bereits beschriebenen Längsschneiden der Elektrodenbahn ist es für die Qualität der damit später hergestellten Energiezelle essenziell, dass eine hohe Schnittqualität erreicht wird. Diese Schnittqualität ist insbesondere aufgrund des mehrschichtigen Aufbaus mit herkömmlichen Vorrichtungen nicht in befriedigendem Maße zu erreichen. Durch einen herkömmlichen Schnitt mittels eines Schneidmesser, das in einem Schnitt durch die Elektrodenbahn geführt wird, kann es zur Bildung eines Grates kommen, infolgedessen die später zwischen den Elektrodenblättern angeordneten Separatoren durchstoßen werden. Dies führt zu negativen Beeinträchtigungen der Energiezelle.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Anmeldung, eine Vorrichtung zum Schneiden einer Elektrodenbahn für die Energiezellen produzierende Industrie mit verbesserter Schnittqualität sowie ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der dazugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Gemäß einem ersten Aspekt dieser Anmeldung wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Schneiden einer Elektrodenbahn für die Energiezellen produzierende Industrie gelöst, umfassend eine Fördereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, die Elektrodenbahn in ihrer Längsrichtung zu befördern, und eine Durchschneideinrichtung, die zum Durchschneiden der Elektrodenbahn in Längsrichtung eingerichtet ist, wobei zusätzlich eine Vorschneideinrichtung vorgesehen ist, die dazu eingerichtet ist, die Elektrodenbahn in Längsrichtung vor dem vollständigen Durchschneiden vorzuschneiden, so dass diese unter Bildung einer Vorschneidstelle zunächst nicht vollständig durchgeschnitten wird, wobei die Durchschneideinrichtung dazu eingerichtet ist, die Elektrodenbahn an der Vorschneidstelle vollständig zu durchschneiden.
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Zunächst seien an dieser Stelle einige im Rahmen dieser Anmeldung verwendete Begriffe erläutert.
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Unter einem Schneiden im Sinne dieser Anmeldung sind prinzipiell sämtliche Möglichkeiten zu verstehen, die zum vollständigen oder teilweisen Trennen einer Elektrodenban geeignet sind. Dazu zählt insbesondere das Schneiden mittels eines Schneidmessers, ohne Beschränkung auf einen bestimmte Schnittart, wie beispielsweise Scherschnitt, Stanzschnitt, ziehenden Schnitt oder Quetschschnitt. Zum Schneiden im Sinne dieser Anmeldung zählt beispielsweise auch das Laserschneiden.
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Unter einem Vorschneiden der Elektrodenbahn im Sinne dieser Anmeldung ist zu verstehen, dass der Schnitt in der Elektrodenbahn einen Kerbgrund erzeugt, der in Längsrichtung der Elektrodenbahn verläuft. Es kann daher auch von einer Art Anritzen der flächigen Oberseite und/oder der flächigen Unterseite der Elektrodenbahn gesprochen werden.
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Unter einem Durchschneiden der Elektrodenbahn ist im Sinne dieser Anmeldung zu verstehen, dass der entstehende Schnitt von der Oberseite bis zur Unterseite reicht, so dass kein Kerbgrund vorhanden ist. Klarstellend wird daher im Rahmen dieser Anmeldung auch von einem vollständigen Durchschneiden gesprochen. Unter einer vollständig durchschnittenen Elektrodenbahn ist aber nicht zu verstehen, dass diese über ihre gesamte Erstreckung in Längsrichtung getrennt sein muss.
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Die Erfindung hat erkannt, dass eine mangelhafte Schnittqualität insbesondere durch ein Umknicken einer Metallträgerschicht der Elektrodenbahn hervorgerufen wird, auf der zumeist beidseitig eine Elektrodenbeschichtung aufgebracht ist. Weiterhin hat die Erfindung erkannt, dass dieser Effekt durch das Vorschneiden vermindert oder gar vollständig vermieden werden kann. Prinzipiell kann dieser Effekt durch ein einseitiges oder beidseitiges Vorschneiden der Elektrodenbahn erreicht werden.
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Vorzugsweise ist die Fördereinrichtung dazu eingerichtet, die Elektrodenbahn kontinuierlich zu befördern, während diese durch die Vorschneideinrichtung und die Durchschneideinrichtung geschnitten wird.
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Vorzugsweise ist die Vorrichtung dazu eingerichtet, den Vorgang des Vorschneidens und den Vorgang des Durchschneidens an unterschiedlichen Abschnitten der Elektrodenbahn parallel durchzuführen, so dass die Effizienz des Schneidvorgangs gesteigert werden kann.
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Das auf das Vorschneiden folgende, vollständige Durchschneiden der Elektrodenbahn bewirkt, dass im Vergleich zum Durchschneiden in einem ununterbrochenen Schritt von einer Seite nur ein relativ kurzer Abschnitt der Metallträgerfolie umgeknickt wird. Im Idealfall ragt dieser umgeknickte Abschnitt der Metallträgerfolie nicht aus der auf der Metallträgerschicht aufgebrachten Elektrodenbeschichtung heraus, so dass die Gratbildung minimiert oder sogar vollständig verhindert werden kann. Im Ergebnis kann die Schnittqualität so erheblich verbessert werden.
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Weiterhin geht mit dem Vorschneiden vor dem vollständigen Durchschneiden auch der Vorteil einher, dass sich sehr hohe Bahngeschwindigkeiten von mehr als 100 Metern pro Minute realisieren lassen. Ferner kann mit einer solchen Vorrichtung die Elektrodenbahn mit der Vorschneideinrichtung und der Durchschneideinrichtung derart getrennt werden, dass Ausschussmaterial mit Elektrodenbeschichtung vermieden werden kann.
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Vorzugsweise stimmt die Schnittebene der Vorschneideinrichtung mit der Schnittebene der Durchschneideinrichtung überein. Bei der Schnittebene handelt sich um diejenige Ebene, in der mittels der Vorschneideinrichtung und/oder der Durchschneideinrichtung der Schnitt durch die Elektrodenbahn erfolgt. Durch die vorgeschlagene Anordnung der Schnittebenen kann auf einfache Weise erreicht werden, dass das Durchschneiden mittels der Durchschneideinrichtung auch an der Vorschneidstelle erfolgt. Voraussetzung für die gemeinsame Schnitteben ist jedoch eine entsprechende Ausrichtung der Elektrodenbahn an der Vorschneideinrichtung und an der Durchschneideinrichtung. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Elektrodenbahn zwischen der Vorschneideinrichtung und der Durchschneideinrichtung lediglich mittels zylindrischer Walzen umgelenkt wird, deren Rotationsachsen orthogonal zu den beiden Schnittebenen ausgerichtet sind. Auch bei der Förderung der Elektrodenbahn zwischen der Vorschneideinrichtung und der Durchschneideinrichtung in einer Ebene können die Schnittebenen beispielsweise übereinstimmen. Vorzugsweise ist die gemeinsame Schnittebene der Vorschneideinrichtung und der Durchschneideinrichtung parallel zur Längsrichtung der Elektrodenbahn und damit auch parallel zur Förderrichtung ausgerichtet.
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Vorzugsweise umfasst die Fördereinrichtung eine oder mehrere drehbar gelagerte Walzen, die dazu eingerichtet ist oder sind, die Elektrodenbahn der Vorschneideinrichtung und/oder der Durchschneideinrichtung zuzuführen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Elektrodenbahn auf Walzen zu führen, weil diese so platzsparend der Vorschneideinrichtung und der Durchschneideinrichtung zugeführt werden kann. Weiterhin bieten die Walzen eine ideale Lagerung für die Elektrodenbahn sowohl für den Vorschneidvorgang als auch für den Durchschneidvorgang. Vorzugsweise ist wenigstens eine Walze als Zugwalze ausgeführt, die eine Zugwirkung auf die Elektrodenbahn hat. Es kann beispielsweise auch nur eine einzige Walze vorgesehen sein, auf der die Elektrodenbahn in einem ersten Umfangsabschnitt durch die Vorschneideinrichtung vorgeschnitten wird und in einem zweiten Umfangsabschnitt durch die Durchschneideinrichtung vollständig durchgeschnitten wird. Weiter vorzugsweise dient die wenigstens eine Walze nicht nur dazu, die Elektrodenbahn der Vorschneideinrichtung und der Durchschneideinrichtung zuzuführen und während des Schneidens zu lagern, sondern auch zum Abführen der Elektrodenbahn von der Vorschneideinrichtung und der Durchschneideinrichtung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Fördereinrichtung eine erste und eine zweite Walze umfasst, ein auf der ersten Walze angeordneter Abschnitt der Elektrodenbahn mittels der Vorschneideinrichtung vorschneidbar ist, wobei ein auf der zweiten Walze angeordneter Abschnitt der Elektrodenbahn mittels der Durchschneideinrichtung vollständig durchschneidbar ist. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Vorschneideinrichtung und die Durchschneideinrichtung unterschiedlichen Walzen zuzuordnen, weil so die Förderbewegung und die Art der Lagerung der Elektrodenbahn bestmöglich an die Vorschneideinrichtung und die Durchschneideinrichtung angepasst werden können. Vorzugsweise sind die Rotationsachsen der beiden Walzen parallel zueinander ausgerichtet; die gemeinsame Schnittebene der Vorschneideinrichtung und/oder der Durchschneideinrichtung ist dann vorzugsweise orthogonal zu den Rotationsachsen der ersten und zweite Walze ausgerichtet. Die zweite Walze kann als Zugwalze ausgeführt sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfassen die Vorschneideinrichtung und die Durchschneideinrichtung jeweils wenigstens ein Schneidmesser, das sowohl in Axial- als auch in Radialrichtung in Bezug zu der ihr zugeordneten Walze einstellbar ist. Auf diese Weise kann eine genaue Einstellung des Schnitts erfolgen und es können Toleranzen ausgeglichen werden.
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Vorzugsweise ist die Vorschneideinrichtung dazu eingerichtet, die Elektrodenbahn beidseitig vorzuschneiden. Ein beidseitiges Vorschneiden der Elektrodenbahn, also ein Vorschneiden der Ober- und der Unterseite der Elektrodenbahn, ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Metallträgerfolie beidseitig eine Elektrodenbeschichtung aufweist. Mittels der Vorschneideinrichtung kann dann die Elektrodenbeschichtung im Idealfall von beiden Seiten vollständig durchgeschnitten werden, so dass an der Vorschneidstelle nur noch die Metallträgerfolie die Elektrodenbahn verbindet. Im Idealfall ist die Vorschneideinrichtung dazu eingerichtet, beidseitig in die Metallträgerfolie hineinzuschneiden, ohne sie zu zerschneiden. Es versteht sich von selbst, dass es in der Praxis auch vorkommen kann, dass die Elektrodenbeschichtung nicht vollständig durchschnitten wird und/oder die Metallträgerschicht nur einseitig angeschnitten wird. Aber selbst in diesen Fällen kann die Schnittqualität im Vergleich zu einem Schnitt ohne Vorschneiden signifikant verbessert werden.
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Vorzugsweise umfasst die Vorschneideinrichtung zum beidseitigen Vorschneiden der Elektrodenbahn ein erstes Schneidmesser zum Vorschneiden einer Oberseite der Elektrodenbahn und ein zweites Schneidmesser zum Vorschneiden einer Unterseite der Elektrodenbahn. Vorzugsweise umfasst die erste Walze das zweite Schneidmesser der Vorschneideinrichtung, wobei das erste Schneidmesser der Vorschneideinrichtung einer Mantelfläche der ersten Walze gegenüberliegend angeordnet ist. Die Schnittebenen des ersten und des zweiten Schneidmessers der Vorschneideinrichtung stimmen vorzugsweise miteinander überein. Vorzugsweise handelt es sich bei dem ersten und dem zweiten Schneidmesser jeweils um eine Messerscheibe mit einer radial außenliegenden Schneidkante. Vorzugsweise verläuft die radial außenliegende Schneidkante des zweiten Schneidmessers in Umfangsrichtung in Bezug auf die erste Walze. Dabei ist vorzugsweise die radiale Erstreckung des zweiten Schneidmessers größer als die radiale Erstreckung der Mantelfläche der ersten Walze.
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Weiter vorzugsweise berühren sich das erste und das zweite Schneidmesser beim Vorschneiden der Elektrodenbahn nicht gegenseitig. Dies kann mittels eines in Axial- und in Radialrichtung in Bezug zur Rotationsachse der ersten Walze einstellbaren ersten Schneidmessers erreicht werden. Auf diese Weise kann der Verschleiß an den Schneidmessern der Vorschneideinrichtung reduziert werden. Weiterhin kann die durch das erste und das zweite Schneidmesser während des Vorschneidens aufeinander wirkende Kraft in Radialrichtung eingestellt werden. Vorzugsweise ist das durch eine Messerscheibe gebildete erste Schneidmesser rotatorisch antreibbar, so dass dessen Umfangsgeschwindigkeit vorzugsweise von der Bahngeschwindigkeit der Elektrodenbahn abweicht, weiter vorzugsweise größer ist als die Bahngeschwindigkeit, wodurch ein ziehender Schnitt durch die Elektrodenbahn erreicht wird. Weiterhin bewirkt das erste Schneidmesser, das die Elektrodenbahn gegen das zweite Schneidmesser gedrückt wird; das zweite Schneidmesser dringt dadurch in die Unterseite der Elektrodenbahn ein.
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Vorzugsweise sind die Schneidmesser der Vorschneideinrichtung aus Hartmetall gebildet, wobei das zweite Schneidmesser, das Bestandteil der ersten Walze ist, härter ist als das erste Schneidmesser. Auf diese Weise wird die Haltbarkeit des zweiten Schneidmessers erhöht, so dass in den meisten Fällen nur das einfacher zu wechselnde erste Schneidmesser gewechselt werden muss.
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Alternativ zu dem beidseitigen Vorschneiden kann die Vorschneideinrichtung auch dazu eingerichtet sein, die Elektrodenbahn ausschließlich einseitig vorzuschneiden. In diesem Fall hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Elektrodenbahn von einer ersten Seite aus vorzuschneiden, und das Durchschneiden ausgehend von einer der ersten Seite gegenüberliegenden Seite durchzuführen. Wird also beispielsweise die Oberseite der Elektrodenbahn vorgeschnitten, dann wäre das Durschneiden von der Unterseite aus durchzuführen. Das kann beispielsweise konstruktiv umgesetzt werden, indem auf das zweite Schneidmesser der Vorschneideinrichtung verzichtet wird. Das Vorschneiden erfolgt dann ausschließlich durch das der ersten Walze gegenüberliegend angeordnete erste Schneidmesser. Damit geht der Vorteil einher, dass eine genaue axiale und radiale Einstellung der Schneidmesser der Vorschneideinrichtung zueinander entfallen kann.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass gegenüberliegend einer Mantelfläche der zweiten Walze ein Schneidmesser der Durchschneideinrichtung vorgesehen ist. So kann das Durchschneiden der Elektrodenbahn erfolgen, während diese an der zweiten Walze anliegt. Vorzugsweise ist das Schneidmesser der Durchschneideinrichtung ebenfalls als Messerscheibe mit einer radial außenliegenden Schneidkante ausgeführt. Weiter vorzugsweise ist dies rotatorisch antreibbar. So kann die Umfangsgeschwindigkeit des Schneidmessers der Durchschneideinrichtung vorzugsweise von der Bahngeschwindigkeit der Elektrodenbahn abweichen, weiter vorzugsweise größer sein als die Bahngeschwindigkeit der Elektrodenbahn, so dass ein ziehender Schnitt bewirkt werden kann.
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Vorzugsweise ist in der Mantelfläche der zweiten Walze ein in Umfangsrichtung verlaufender Schneidspalt vorgesehen. Weiter vorzugsweise ragt das Schneidmesser der Durchschneideinrichtung während des Schneidvorgangs in den Schneidspalt hinein. In dem Schneidspalt kann beispielsweise eine Anlagekante für das Schneidmesser der Durchschneideinrichtung vorgesehen sein, wodurch das Schneidmesser gegenüber einer Schwingungsanregung unempfindlicher ist. Der Schneidspalt ermöglicht es, die Elektrodenbahn mittels eines Scherschnitts zu durchschneiden. Zusammen mit dem vorzugsweise angetriebenen Schneidmesser der Durchschneideinrichtung kann so ein Scherschnitt mit einem ziehenden Schnitt kombiniert werden, wodurch die Schnittqualität weiter gesteigert werden kann.
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Vorzugsweise ist ein der ersten Walze zugeordnetes Schneidmesser dem Schneidspalt der zweiten Walze gegenüberliegend angeordnet. Weiter vorzugsweise ragt ein Schneidmesser der ersten Walze in den Schneidspalt der zweiten Walze hinein. Auf diese Weise können die erste und die zweite Walze näher zusammenrücken, was eine kompaktere Bauweise der Vorrichtung und eine verbesserte Führung der Elektrodenbahn bewirkt. Es kann dadurch auch eine größere Umschlingung der vorzugsweise als Zugwalze ausgeführten zweiten Walze mit der Elektrodenbahn erreicht werden. Dadurch kann ein sicherer Transport und eine Erhöhung der Bahnspannung erreicht werden.
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Vorzugsweise umfasst die Mantelfläche wenigstens einer Walze reib- und/oder haftkrafterhöhende Mittel, beispielsweise mit Unterdruck beaufschlagbare Öffnungen. Weiter Vorzugsweise umfasst die Mantelfläche der zweiten Walze reib- und/oder haftkrafterhöhende Mittel, beispielsweise mit Unterdruck beaufschlagbare Öffnungen. Dies bewirkt, dass die Elektrodenbahn faltenfrei auf der Mantelfläche der zweiten Walze aufliegt und gleichzeitig während des Schnittes ein Einziehen in den Schneidspalt verhindert wird. Auf diese Weise kann die Schnittqualität weiter gesteigert werden. Weiterhin kann dadurch die Zugwirkung auf die Elektrodenbahn verbessert werden, sofern die zweite Walze als Zugwalze ausgeführt ist.
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Vorzugsweise kann wenigstens eines oder mehrere der Schneidmesser der Vorschneid- und/oder der Durchschneideinrichtung erhitzbar sein, so dass die Elektrodenbeschichtung der Elektrodenbahn während des Schneidvorgangs plastifiziert wird. Weiterhin kann auch eine Reinigungsstation und/oder eine Schleifstation zum Reinigen und/oder Nachschleifen wenigstens eines der Schneidmesser vorgesehen sein. Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Schneidmesser der Vorschneideinrichtung und/oder der Durchschneideinrichtung symmetrisch bezüglich ihrer Schnittebene anzuschleifen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt dieser Anmeldung wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Trennen von Elektrodenbahnen für die Energiezellen produzierende Industrie, bei dem die Elektrodenbahn in ihrer Längsrichtung entlang einer Förderstrecke befördert wird, wobei in einem ersten Abschnitt der Förderstrecke die Elektrodenbahn zunächst in Längsrichtung vorgeschnitten wird, so dass diese an einer Vorschneidstelle nicht vollständig durchschnitten wird, wobei in einem zweiten Abschnitt der Förderstrecke ein vollständiges Durchschneiden der Vorschneidstelle in Längsrichtung erfolgt. Durch das Vorschneiden kann die Anschnittstelle mit einem in Längsrichtung verlaufenden Kerbgrund versehen werden, der anschließend durchschnitten wird. So kann die Elektrodenbahn mit verbesserter Schnittqualität in Längsrichtung geschnitten werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Elektrodenbahn eine Metallträgerfolie umfasst, auf der beidseitig eine Elektrodenbeschichtung aufgebracht ist, wobei beim Vorschneiden die Elektrodenbeschichtung auf wenigstens einer der beiden Seiten der Metallträgerfolie mit einer Kerbtiefe von mindestens 50 %, weiter vorzugsweise mindestens 70 %, insbesondere vorzugsweise mindestens 90 %, der Schichtdicke der jeweiligen Elektrodenbeschichtung vorgeschnitten wird. Grundsätzlich wird beim Vorschneiden das Ziel verfolgt, die Elektrodenbeschichtung auf einer oder auf beiden Seiten möglichst vollständig durchzuschneiden.
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Vorzugsweise wird beim Vorschneiden ein- oder beidseitig bis in die Metallträgerfolie hineingeschnitten, ohne diese zu durchschneiden. Das Vorschneiden bis in die Metallträgerfolie bewirkt, dass die Kontaktzeit eines Schneidmessers der Durchschneideinrichtung mit der relativ harten Elektrodenbeschichtung aus Kathoden- oder Anodenmaterial verringert wird. Das bietet den Vorteil, dass die Standzeit des Durchschneidmessers verlängert werden kann.
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Im Falle des einseitigen Vorschneidens wird vorzugsweise eine der beiden Elektrodenbeschichtungen und die Metallträgerfolie vollständig durchtrennt, so dass die Vorschneidstelle nur noch von einer Elektrodenbeschichtung zusammengehalten wird. Im Falle des einseitigen Anschneidens erfolgt das vollständige Durchschneiden von der Seite der Vorschneidstelle, die noch von der Elektrodenbeschichtung zusammengehalten wird.
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Weiter vorzugsweise erfolgt das Verfahren unter Verwendung der vorangehend beschriebenen Vorrichtung. Bezüglich der damit einhergehenden technischen Wirkungen und Vorteile wird auf die vorangehenden Ausführungen im Zusammenhang mit der Vorrichtung verwiesen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine Vorrichtung zum Längsschneiden einer Elektrodenbahn;
- 2 eine Schnittansicht einer beidseitig vorgeschnittenen Elektrodenbahn;
- 3 eine Schnittansicht einer durchgeschnittenen Elektrodenbahn;
- 4 eine Schnittansicht eines Schneidmessers einer Durchschneideinrichtung beim Durchschneiden einer beidseitig vorgeschnittenen Elektrodenbahn;
- 5 eine Schnittansicht einer einseitig vorgeschnittenen Elektrodenbahn;
- 6 eine Schnittansicht eines Schneidmesser einer Durchschneideinrichtung beim Durchschneiden einer einseitig vorgeschnittenen Elektrodenbahn; und
- 7 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Längsschneiden einer Elektrodenbahn.
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Schneiden einer Elektrodenbahn 2 entlang ihrer Längsrichtung 4. Hierzu umfasst die Vorrichtung 1, eine Fördereinrichtung 3, eine Vorschneideinrichtung 6 zum Vorschneiden der Elektrodenbahn 2 und eine Durchschneideinrichtung 5 zum vollständigen Durchschneiden der Elektrodenbahn 2.
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Die Fördereinrichtung 3 umfasst eine erste und eine zweiten Walze 7 und 8, die jeweils um eine Rotationsachse 24, 25 drehbar gelagert sind. Die erste Walze 7 ist dabei der Vorschneideinrichtung 6 zugeordnet, während die zweite Walze 8 der Durchschneideinrichtung 5 zugeordnet ist. Weiterhin umfasst die Fördereinrichtung 3 eine Umlenkwalze 22, über die die Elektrodenbahn 2 der ersten Walze 7 zugeführt wird, und eine Umlenkwalze 23, über die die Elektrodenbahn 2 von der zweiten Walze 8 abgeführt wird. Die zweite Walze 8 ist bei dieser Ausführungsform als Zugwalze ausgebildet, so dass die die zweite Walze 8 umschlingende Elektrodenbahn 2 durch die angetriebene zweite Walze 8 mit einer Zugkraft beaufschlagt wird.
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Die Vorschneideinrichtung 6 ist dazu eingerichtet, die Elektrodenbahn 2 unter Bildung eine Vorschneidstelle 18 (vgl. 2) in Längsrichtung 4 vorzuschneiden, so dass die Elektrodenbahn 2 an dieser Vorschneidstelle 18 zunächst nicht vollständig durchtrennt wird.
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Die Vorschneideinrichtung 6 umfasst ein angetriebenes erstes Schneidmesser 9 in Form einer Messerscheibe mit einer radial außenliegenden Schneidkante, die gegenüberliegend der ersten Walze 7 angeordnet ist. Das erste Schneidmesser 9 ist um eine Rotationsachse 26 drehbar gelagert, die parallel zur Rotationsachse 24 der ersten Walze 7 ausgerichtet ist. Das erste Schneidmesser 9 ist derart gegenüber der ersten Walze 7 angeordnet, dass es in eine Oberseite 12 der Elektrodenbahn 12 eindringen kann. Die Oberseite 12 der Elektrodenbahn 2 kann somit durch das erste Schneidmesser 9 vorgeschnitten werden, wenn sie daran vorbeigeführt wird. Die Schnittebene des ersten Schneidmessers 9 ist damit parallel zur Längsrichtung 4 der Elektrodenbahn 2 und orthogonal zur Rotationsachse 24 ausgerichtet.
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Weiterhin umfasst die Vorschneideinrichtung 6 ein zweites Schneidmesser 10, das Bestandteil der Walze 7 ist und ebenfalls in Form eine Messerscheibe mit einer radial außenliegenden Schneidkante ausgeführt ist. Das zweite Schneidmesser 10 ist in der in 1 dargestellten Perspektive durch die Elektrodenbahn 2 verdeckt, weshalb der Verlauf des zweiten Schneidmessers 10 durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist. Eine Schneidkante des zweiten Schneidmessers 10 ragt in Radialrichtung in Bezug auf die Rotationsachse 24 aus der Mantelfläche der ersten Walze 7 heraus. Durch das Vorschneiden der Elektrodenbahn 2 mittels des ersten Schneidmessers 9 an der Oberseite 12 wird die Elektrodenbahn 2 mit ihrer Unterseite 13 gegen das zweite Schneidmesser 10 gedrückt, so dass die Unterseite 13 mit dem zweiten Schneidmesser 10 vorgeschnitten wird. Die Schnittebene des zweiten Schneidmessers 10 ist damit ebenfalls parallel zur Längsrichtung 4 der Elektrodenbahn 2 und orthogonal zur Rotationsachse 24 ausgerichtet.
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Die Schnittebenen der ersten und der zweiten Schneidmesser 9 und 10 sind somit bei dieser Ausführungsform identisch, wobei sich die Schneidkanten des ersten und zweiten Schneidmessers 9 und 10 auch beim Vorgang des Vorschneides nicht berühren. Um die Schneidmesser 9 und 10 zueinander und in Bezug zur der vorzuschneidenden Elektrodenbahn 2 auszurichten, ist das erste Schneidmesser 9 in Axial- und in Radialrichtung verstellbar. Eine Verstellbarkeit des zweiten Schneidmessers 10, das ja Bestandteil der ersten Walze 7 ist, ist nicht vorgesehen.
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Der vorgeschnittene Teil der Elektrodenbahn 2 mit der Vorschneidstelle 18 wird über die Mantelfläche der ersten Walze 7 weitergeführt und anschließend durch die zweite Walze 8 der Durchschneideinrichtung 5 zugeführt. Die zweite Walze 8 lagert und fördert die Elektrodenbahn 2 während des vollständigen Durchschneidens mittels der Durchschneideinrichtung 5.
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Die Durchschneideinrichtung 5 umfasst ebenfalls ein Schneidmesser 11 in Form einer Messerscheibe mit einer radial außenliegenden Schneidkante. Das Schneidmesser 11 ist derart angetrieben, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Schneidkante von der Bahngeschwindigkeit der Elektrodenbahn 2 abweicht. Die Rotationsrichtung des Schneidmessers 11 korrespondiert mit der Förderrichtung der Elektrodenbahn 2; jedoch kann durch eine größere Umfangsgeschwindigkeit des Schneidmessers 11 im Vergleich zur Bahngeschwindigkeit der Elektrodenbahn 4 ein ziehender Schnitt bewirkt werden. Die Schnittebene des Schneidmessers 11 der Durchschneideinrichtung 5 ist identisch mit der gemeinsamen Schnitteben des ersten und zweiten Schneidmessers 9 und 10 der Vorschneideinrichtung 6.
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Die zweite Walze 8 weist auf ihrer Mantelfläche einen umlaufenden Schneidspalt 14 auf, in den das Schneidmesser 11 der Durchschneideinrichtung 5 eintauchen kann. Weiterhin sind auf der Mantelfläche der zweiten Walze 8 in der 1 nicht sichtbare Öffnungen vorgesehen, die mit Unterdruck beaufschlagbar sind. Auf diese Weise kann ein Einziehen der Elektrodenbahn 2 in den Schneidspalt 14 verhindert werden und gleichzeitig ein planes Aufliegen der Elektrodenbahn 2 auf der Mantelfläche der zweiten Walze 8 erreicht werden.
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Die Schnittebenen des ersten und zweiten Schneidmessers 9 und 10 der Vorschneideinrichtung 6 sowie die Schnittebene des Schneidmessers 11 der Durchschneideinrichtung 5 stimmen überein. Damit kann sichergestellt werden, dass das vollständige Durchschneiden an der durch die Vorschneideinrichtung 6 erzeugten Vorschneidstelle 18 (vgl. 2) erfolgt. Es sind bei diesem Ausführungsbeispiel die Rotationsachsen 24, 25, 26 und 27 parallel zueinander ausgerichtet.
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Weiterhin ist aus 1 ersichtlich, dass der Schneidspalt 14 auch korrespondierend zu dem zweiten Schneidmesser 10 der ersten Walze 7 angeordnet ist. Die erste und zweite Walze 7, 8 sind so nahe zusammengerückt, dass das zweite Schneidmesser 10 in den Schneidspalt 14 eintaucht. Durch die derart nahe beieinanderliegenden Walzen 7 und 8 kann der Grad der Umschlingung derselben mit der Elektrodenbahn 2 gesteigert werden. Weiterhin sind auch die Umlenkwalzen 22 und 23 derart angeordnet, dass der Umschlingungsgrad der beiden Walzen 7 und 8 gesteigert wird. Insbesondere in Kombination mit der als Zugwalze ausgeführten zweiten Walze 2 kann so eine optimale Bahnspannung und Bahnführung auch während der Schneidvorgänge mittels der Vorschneideinrichtung 6 und der Durchschneideinrichtung 5 sichergestellt werden.
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Grundsätzlich kann die Vorrichtung 1 in einer alternativen Ausführungsform auch dazu eingerichtet sein, die Elektrodenbahn 2 nur einseitig vorzuschneiden. In diesem Fall kann beispielsweise das der ersten Walze 7 zugeordnete zweite Schneidmesser 10 der Vorschneideinrichtung 6 entfallen. Auf diese Weise erfolgt das Vorschneiden der Elektrodenbahn 2 ausschließlich an der Oberseite 12 mittels des ersten Schneidmessers 9, wohingegen das vollständige Durchschneiden mittels der Durchschneideinrichtung 5 von der gegenüberliegenden Unterseite 13 aus erfolgt.
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Anhand der 2 bis 6 wird nachfolgend anhand einer beidseitig beschichteten Elektrodenbahn 2 erläutert, wie die Elektrodenbahn 2 durch die Vorrichtung 1 geschnitten wird. Eine solche Elektrodenbahn 2 umfasste eine Metallträgerfolie 19 auf die beidseitig eine Elektrodenbeschichtung 21, 22 aufgetragen ist.
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2 zeigt eine Schnittansicht einer Elektrodenbahn 2 in einer Ebene orthogonal zur Längsrichtung 4 der Elektrodenbahn 2. Es ist erkennbar, dass die Elektrodenbahn 2 beidseitig durch die Vorschneideinrichtung 6 vorgeschnitten wurde, so dass die Vorschneidstelle 18 entstanden ist. Es ist zu erkennen, dass an der Vorschneidstelle 18 die Elektrodenbeschichtung 21 und 22 vollständig durchschnitten ist sowie auch die Metallträgerfolie 19 beidseitig vorgeschnitten ist. Somit wird die Elektrodenbahn 2 an der Vorschneidstelle 18 nur noch durch einen Teil der Metallträgerfolie 19 zusammengehalten. Die Anschnittstelle 18 weist einen Kerbgrund 18 auf, der in Längsrichtung 4 der Elektrodenbahn 2 ausgerichtet ist.
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In 3 ist die Elektrodenbahn 2 aus 2 nach einem vollständigen Durchschneiden mittels der Durchschneideinrichtung 5 dargestellt. Es entsteht somit aus der Vorschneidstelle 18 der 2 eine Durchschnittstelle 28. Die Elektrodenbahn 2 weist damit nur zwischen der Vorschneideinrichtung 6 und der Durchschneideinrichtung 5 den Kerbgrund 32 auf. Das vollständige Durchschneiden mittels der Durchschneideinrichtung 5 erfolgte in diesem Fall von rechts. Dabei muss die durch das Vorschneiden stark verjüngte Vorschneidstelle 18 nur noch durchstoßen werden, so dass es in der Praxis allenfalls zu einem geringfügigen Umknicken der Metallträgerfolie 19 kommen kann. Dieser umgeknickte Abschnitt der Metallträgerfolie 19 (hier zeichnerisch nicht dargestellt) ragt dann aber nicht aus der durch das Vorschneiden gebildeten Kerbe heraus, so dass im Vergleich zu einem konventionellen Schnitt eine verbesserte Schnittqualität erreicht werden kann.
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4 zeigt das Schneidmesser 11 der Durchschneideinrichtung 5 während des vollständigen Durchschneidens der Vorschneidstelle 18, die in 2 gezeigt ist. Das Schneidmesser 11 ist symmetrisch bezüglich der Schnittebene angeschliffen. Weiterhin ist erkennbar, dass die radial außenliegende Schneidkante 29 nicht in den Schneidspalt 14 der zweiten Walze 8 hineinragt; das Schneidmesser 11 taucht damit nicht vollständig durch die Elektrodenbahn 2 hindurch, was aber prinzipiell möglich wäre. Um das Schneidmesser 11 beispielsweise in Bezug zu dem Schneidspalt 14 einzustellen, kann diese sowohl in Axial- als auch in Radialrichtung verstellbar sein. Es kann so beispielsweise das Schneidmesser 11 derart eingestellt werden, dass es während des Schneidvorgangs in den Schneidspalt 14 eintaucht.
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5 zeigt als Alternative zu dem beidseitigen Vorschneiden der Elektrodenbahn 2 wie in den 2 bis 4 dargestellt ein einseitiges Vorschneiden der Elektrodenbahn 2. Die in 5 dargestellte Schnittansicht zeigt wie in den 2 bis 4 einen Schnitt in einer Ebene orthogonal zur Längsrichtung 4 der Elektrodenbahn 2. Hierzu wäre die Vorrichtung 1 beispielsweise durch Wegfall des zweiten Schneidmessers 10 anzupassen. Ferner wäre beispielsweise die radiale Anordnung des ersten Schneidmessers 9 der Vorschneideinrichtung 6 derart anzupassen, dass sich die Eindringtiefe in die Elektrodenbahn 2 vergrößert. Es ist zu erkennen, dass die Elektrodenbahn 2 von der Oberseite 12 aus so weit vorgeschnitten wird, dass die Elektrodenbeschichtung 21 sowie die Metallträgerschicht 19 vollständig durchschnitten werden. Weiterhin wird auch die Elektrodenbeschichtung 22 teilweise angeschnitten, so dass die Vorschneidstelle 18 nur noch durch einen Teil der Elektrodenbeschichtung 22 zusammengehalten wird. Der in Längsrichtung 4 der Elektrodenbahn 2 ausgerichtete Kerbgrund 32 liegt damit in der Elektrodenbeschichtung 22.
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6 zeigt das vollständige Durchschneiden der Vorschneidstelle 18 aus 5 mittels des Schneidmessers 11 der Durchschneideinrichtung 5. Da die Elektrodenbahn 2 ausgehend von der Oberseite 12 vorgeschnitten wurde, erfolgt das vollständige Durchschneiden ausgehend von der Unterseite 13. Auf diese Weise kann eine Durchschnittstelle 28 erzeugt werden.
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7 zeigt schematisch ein Verfahren 100 zum Trennen der Elektrodenbahnen 2 für die Energiezellen produzierende Industrie. Die zu einem Muttercoil 30 aufgewickelte Elektrodenbahn 2 wird zunächst abgewickelt; im abgewickelten Zustand wird die Elektrodenbahn 2 dann in Längsrichtung getrennt; anschließend werden sie als getrennte Bahnen wieder zu zwei Tochtercoils 31 und 32 aufgewickelt. Dabei wird die Elektrodenbahn 2 in ihrer Längsrichtung 4 entlang einer Förderstrecke 15 befördert. In einem ersten Abschnitt 16 der Förderstrecke 15 wird die Elektrodenbahn 2 zunächst in Längsrichtung 4 vorgeschnitten, so dass diese an der Vorschneidstelle 18 (vgl. 2 und 5) nicht vollständig durchschnitten wird. In einem in Förderrichtung nachgelagert angelagerten zweiten Abschnitt 17 der Förderstrecke 15 erfolgt ein vollständiges Durchschneiden der Vorschneidstelle 18, so dass eine Durchschnittstelle 28 (vgl. 3 und 6) entsteht.
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Zum Fördern der Elektrodenbahn 21 sowie zum Vorschneiden und Durchschneiden kann beispielsweise die Vorrichtung 1 aus 1 verwendet werden. Prinzipiell kann das Verfahren allerdings auch mit alternativen Vorrichtungen und/oder Werkzeugen durchgeführt werden.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Elektrodenbahn
- 3
- Fördereinrichtung
- 4
- Längsrichtung (der Elektrodenbahn)
- 5
- Durchschneideinrichtung
- 6
- Vorschneideinrichtung
- 7
- Erste Walze
- 8
- Zweite Walze
- 9
- Schneidmesser
- 10
- Schneidmesser
- 11
- Schneidmesser
- 12
- Oberseite
- 13
- Unterseite
- 14
- Schneidspalt
- 15
- Förderstrecke
- 16
- Erster Abschnitt
- 17
- Zweiter Abschnitt
- 18
- Vorschneidstelle
- 19
- Metallträgerfolie
- 20
- Elektrodenbeschichtung
- 21
- Elektrodenbeschichtung
- 22
- Umlenkwalze
- 23
- Umlenkwalze
- 24
- Rotationsachse
- 25
- Rotationsachse
- 26
- Rotationsachse
- 27
- Rotationsachse
- 28
- Durchschnittstelle
- 29
- Schneidkante
- 30
- Muttercoil
- 31
- Tochtercoil
- 32
- Kerbgrund
- 100
- Verfahren