-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer virtuellen Route eines Fahrzeugs.
-
Aus dem Stand der Technik ist es grundsätzlich bekannt, eine Fahrt eines Fahrzeugs auf einer realen Route mit einer Videokamera aufzuzeichnen und mittels einer Recheneinrichtung, die dazu ausgebildet ist, die Bilddaten der Videokamera zu verarbeiten, in eine virtuelle Route zu wandeln. Diese virtuelle Route wird in einer nicht-flüchtigen Speichereinrichtung in digitaler Form gespeichert.
-
Da die virtuelle Route in digitaler Form in der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung vorliegt, kann diese in der Regel sehr einfach digital vervielfältigt werden. Die dadurch erhaltene Kopie lässt sich nicht vom Original unterscheiden. Zwar existieren im Stand der Technik Methoden zur digitalen Rechteverwaltung (englisch: „Digital Rights Management“, kurz: DRM), mittels derer Nutzungsrechte an bestimmten Daten verwaltet werden können, so dass die Nutzung dieser Daten bis zu einem gewissen Maße steuerbar ist. Allerdings ermöglicht es die digitale Rechteverwaltung nicht, einen Nachweis in digitaler Form zu erbringen, welcher die Authentizität und Integrität der virtuellen Route sicherstellen kann. Ein verlässlicher Nachweis darüber, dass es sich bei der virtuellen Route um das „Original“ handelt, ist somit durch ein DRM nicht möglich. Ferner besteht die Möglichkeit einer nachträglichen Manipulation der virtuellen Route, die deren Integrität negativ beeinflusst.
-
Die vorliegende Erfindung macht es sich zur Aufgabe, ein Verfahren zur Erzeugung einer virtuellen Route eines Fahrzeugs zu schaffen, mittels dessen die Authentizität und Integrität der virtuellen Route gewährleistet werden kann.
-
Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Verfahren zur Erzeugung einer virtuellen Route eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
-
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Erzeugung einer virtuellen Route eines Fahrzeugs ist vorgesehen, dass
- - eine Fahrt des Fahrzeugs auf einer realen Route mit einer Videokamera aufgezeichnet wird,
- - mittels einer Recheneinrichtung, die dazu ausgebildet ist, die Bilddaten der Videokamera zu verarbeiten, aus der real gefahrenen Route eine virtuelle Route erzeugt wird,
- - die virtuelle Route in einer nicht-flüchtigen Speichereinrichtung gespeichert wird,
- - die virtuelle Route mit einem Non-Fungible Token verknüpft wird, und
- - der Non-Fungible Token in einer Blockchain gespeichert wird.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, eine virtuelle Route, die eine real gefahrene Route eines Fahrzeugs repräsentiert, zu erzeugen und die Authentizität und Integrität dieser virtuellen Route durch deren Zuordnung zu einem Non-Fungible Token (kurz: NFT), der in einer Blockchain gespeichert ist, sicherzustellen. Der Non-Fungible Token erlaubt dabei den Nachweis, dass die zugehörige virtuelle Route tatsächlich einzigartig ist und das Original repräsentiert. Er bildet somit ein „Echtheitszertifikat“, welches aufgrund der Speicherung des Non-Fungible Tokens in der Blockchain nicht manipulierbar ist. Ferner ermöglicht der Non-Fungible Token in vorteilhafter Weise eine eindeutige Zuordnung, wer der Eigentümer oder Besitzer des Originals der virtuellen Route ist. Vorzugsweise umfasst die virtuelle Route auch Informationen über verschiedene Fahrparameter des Fahrzeugs, wie zum Beispiel die Fahrgeschwindigkeit, Motordrehzahl, Gangwahlparameter, Bremseingriffe und so weiter, und/oder Umgebungsbedingungen und/oder Witterungsbedingungen.
-
Die mittels des hier vorgestellten Verfahrens erzeugte virtuelle Route kann zum Beispiel in computergestützten Fahrsimulationssystemen, Computerspielen, Navigationssystemen oder auch vollautonomen beziehungsweise teilautonomen Fahrzeugen eingesetzt werden.
-
In einer Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass in dem Non-Fungible Token Metadaten gespeichert werden, die Informationen über den Urheber der virtuellen Route umfassen. Somit kann ein Urhebernachweis darüber, wer tatsächlich der Ersteller der virtuellen Route ist, mittels des Non-Fungible Tokens erbracht werden, wobei der Urhebernachweis aufgrund der Speicherung des Non-Fungible Tokens in der Blockchain in vorteilhafter Weise manipulationssicher ist.
-
In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass in dem Non-Fungible Token Metadaten gespeichert werden, die Informationen über die Handelbarkeit der virtuellen Route umfassen. Der Eigentümer der virtuellen Route, die mit dem Non-Fungible Token verknüpft ist, kann seine virtuelle Route zum Beispiel an andere Nutzer verkaufen, temporär vermieten oder anderweitig handeln. Beispielsweise kann der Eigentümer der virtuellen Route auch eine Mautgebühr für andere Nutzer erheben, damit diese die virtuelle Route befahren dürfen. Die Höhe der Mautgebühr wird in einer Ausführungsform ebenfalls in Form von Metadaten in dem Non-Fungible Token gespeichert.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass in dem Non-Fungible Token Metadaten gespeichert werden, die Informationen über Beschränkungen der Nutzung der virtuellen Route umfassen. Der Eigentümer beziehungsweise Besitzer der virtuellen Route kann zum Beispiel entscheiden, welche virtuellen NFT-Fahrzeuge auf dieser virtuellen Route fahren dürfen. Dieses kann zum Beispiel durch entsprechende Filter bestimmt werden. Zum Beispiel müssen die berechtigten NFT-Fahrzeuge einer bestimmten Marke angehören oder einen Mindestwert haben, damit diese die virtuelle Route befahren dürfen.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die virtuelle Route mit zumindest einer weiteren virtuellen Route, der ein eigener Non-Fungible Token zugeordnet ist, zu einer virtuellen Gesamtroute verknüpft wird. Dadurch steht dann die aus der Verknüpfung resultierende virtuelle Gesamtroute im Miteigentum mehrerer Eigentümer, wobei jede hierzu beitragende Route ein NFT-Routensegment bildet. So können beispielsweise eine erste virtuelle Route von einem ersten Ort A zu einem zweiten Ort B und eine zweite virtuelle Route vom zweiten Ort B zu einem dritten Ort C zu einer virtuellen Gesamtroute zusammengeführt werden, die dann im Miteigentum der jeweiligen Eigentümer der einzelnen Streckenabschnitte steht.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende 1, die den grundlegenden Ablauf eines Verfahrens zur Erzeugung einer virtuellen Route eines Fahrzeugs in schematisch stark vereinfachter Form veranschaulicht.
-
In einem ersten Schritt 100 wird eine Fahrt eines Fahrzeugs auf einer realen Route mit einer Videokamera aufgezeichnet. Bei der Videokamera kann es sich zum Beispiel um eine fest in das Fahrzeug integrierte Videokamera handeln. Es ist aber auch möglich, eine portable Videokamera zu verwenden, die insbesondere mittels einer entsprechenden Halteeinrichtung an einer Innenseite einer Frontscheibe des Fahrzeugs montiert ist. Auch die Verwendung einer Videokamera, die in ein Mobiltelefon, einen Computer oder einen Tablet-PC integriert ist, ist möglich.
-
In einem zweiten Schritt 101 wird mittels einer Recheneinrichtung, die dazu ausgebildet ist, die Bilddaten der Videokamera zu verarbeiten, aus der real gefahrenen Route eine virtuelle Route erzeugt.
-
Diese virtuelle Route wird in einem dritten Schritt 102 in einer nicht-flüchtigen Speichereinrichtung gespeichert. Bei dieser nicht-flüchtigen Speichereinrichtung kann es sich zum Beispiel um eine lokale oder um eine cloudbasierte Speichereinrichtung handeln.
-
In einem vierten Schritt 103 wird die virtuelle Route mit einem Non-Fungible Token verknüpft.
-
Nachfolgend wird in einem fünften Schritt 104 der Non-Fungible Token in einer Blockchain gespeichert.
-
Mithilfe des hier vorgestellten Verfahrens ist es möglich, eine virtuelle Route, die eine mittels der Videokamera erfasste, real gefahrene Route eines Fahrzeugs repräsentiert, unter Verwendung der Recheneinrichtung zu erzeugen und die Authentizität und Integrität der auf diese Weise erhaltenen virtuellen Route durch deren Zuordnung zu einem Non-Fungible Token (kurz: NFT), der in einer Blockchain gespeichert ist, sicherzustellen. Dieser Non-Fungible Token ermöglicht es, den Nachweis zu erbringen, dass die zugehörige virtuelle Route tatsächlich einzigartig ist und das Original repräsentiert. Da der Non-Fungible Token in der Blockchain gespeichert ist, ist dieser nachträglich nicht veränderbar und daher auch nicht durch Dritte manipulierbar. Durch die Verwendung des Non-Fungible Tokens ist darüber hinaus in vorteilhafter Weise eine eindeutige Zuordnung möglich, wer der Eigentümer oder Besitzer des Originals der virtuellen Route ist.
-
In dem Non-Fungible Token können vorzugsweise auch Metadaten gespeichert werden, die Informationen über den Urheber der virtuellen Route umfassen. Somit kann ein Urhebernachweis darüber, wer tatsächlich der Ersteller der virtuellen Route ist, mittels des Non-Fungible Tokens erbracht werden. Dieser Urhebernachweis ist aufgrund der Speicherung des Non-Fungible Tokens in der Blockchain in vorteilhafter Weise manipulationssicher, da es nachträglich keine Änderungsmöglichkeiten gibt.
-
Ferner besteht die Möglichkeit, dass in dem Non-Fungible Token Metadaten gespeichert werden, die Informationen über die Handelbarkeit der virtuellen Route umfassen. Der Eigentümer der virtuellen Route, die mit dem Non-Fungible Token verknüpft ist, kann seine virtuelle Route zum Beispiel an andere Nutzer verkaufen, temporär vermieten oder anderweitig handeln. Beispielsweise kann der Eigentümer der virtuellen Route auch eine Mautgebühr für andere Nutzer erheben, damit diese die virtuelle Route befahren dürfen. Die Höhe der Mautgebühr wird vorzugsweise ebenfalls in Form von Metadaten in dem Non-Fungible Token gespeichert.
-
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass in dem Non-Fungible Token Metadaten gespeichert werden, die Informationen über Beschränkungen der Nutzung der virtuellen Route umfassen. Der Eigentümer beziehungsweise Besitzer der virtuellen Route kann zum Beispiel entscheiden, dass nur bestimmte virtuelle NFT-Fahrzeuge auf dieser virtuellen Route fahren dürfen. Dieses kann zum Beispiel durch entsprechende Filter bestimmt werden und in Form von Metadaten in dem Non-Fungible Token hinterlegt werden. Zum Beispiel kann bestimmt werden, dass die virtuellen NFT-Fahrzeuge einer bestimmten Marke angehören müssen oder einen Mindestwert haben müssen, damit diese die virtuelle Route befahren dürfen.
-
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die virtuelle Route mit zumindest einer weiteren virtuellen Route, der ein eigener Non-Fungible Token zugeordnet ist, zu einer virtuellen Gesamtroute verknüpft wird. Dadurch steht die aus der Verknüpfung resultierende virtuelle Gesamtroute dann im Miteigentum mehrerer Eigentümer, wobei jede hierzu beitragende Route ein NFT-Routensegment bildet. So kann beispielsweise eine erste virtuelle Route von einem ersten Ort A zu einem zweiten Ort B mit einer zweiten virtuellen Route vom zweiten Ort B zu einem dritten Ort C zu einer virtuellen Gesamtroute zusammengeführt werden, die dann im Miteigentum der jeweiligen Eigentümer der einzelnen NFT-Routensegmente steht.
-
Die mittels des hier vorgestellten Verfahrens erzeugte virtuelle Route kann zum Beispiel in computergestützten Fahrsimulationssystemen, Computerspielen, Navigationssystemen oder auch vollautonomen beziehungsweise teilautonomen Fahrzeugen eingesetzt werden.