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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kühltheke mit einem Kühlraum und einer Zugangsöffnung an der Vorderseite für ungehinderten Zugang eines Verbrauchers zu einem innerhalb der Kühltheke gekühlten Kühlgut sowie ein Verfahren zum Kühlen von Kühlgut einer Kühltheke.
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Kühltheken mit einem Luftvorhang haben in den vergangenen 15 bis 2o Jahren in Lebensmittelmärkten weithin Eingang gefunden. Solche Kühltheken haben Vorteile bei der Speicherung und Schaustellung von gekühlten Lebensmitteln u.dgl. Die Kühltheken verwenden im Allgemeinen zwei oder drei Luftvorhänge, die die offene Vorderseite des Thekengehäuses überqueren; der innerste Luftvorhang und der diesem benachbarte werden normalerweise um die Kühltheke herum durch in dieser vorgesehene Strömungswege umgewälzt. Der innerste Luftvorhang ist normalerweise der kälteste, der zweite ist etwas wärmer und der dritte, äußerste, besitzt vorhandenenfalls im wesentlichen Umgebungstemperatur und dient dazu, die Strahlenergie der beiden inneren Vorhänge zu verstärken. In dem innersten Durchgang sind Kühlmittel angeordnet, um die daran vorbeiströmende Luft zu kühlen. Von Zeit zu Zeit müssen dieser innerste Durchgang und die Kühlmittel während des Betriebs abgetaut werden, um auf der Kühlschlange angesammeltes Eis zu entfernen, welches aus der gekühlten Luft stammt und dazu neigt, die ordnungsgemäße Betriebsweise der Einrichtung zu behindern.
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In gewerblichen Einheiten dieser Art können grundsätzliche Typen von Abtaueinrichtungen verwendet werden. Die über die Kühlschlangen hinströmende wärmere Luft schmilzt den Schnee oder das Eis, welche sich auf den Kühlschlangen angesammelt haben. Ein zweiter Typ einer Abtaueinrichtung, die wegen ihrer Kompliziertheit wesentlich weniger eingesetzt wird.
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Abtausysteme, die mit Luft arbeiten, sind für sich genommen nicht neu, sondern bekannt. In bekannten Systemen, wie den in den vorstehenden Patenten dargestellten, werden besondere Gebläse während der Abtauphase angestellt, um Luft aus dem Strömungsweg des ersten gekühlten Luftvorhangs abzuziehen und diese Luft in die Atmosphäre abzublasen, während gleichzeitig Umgebungsluft in den Strömungsweg dieses Luftvorhangs hineingezogen wird. Während der Abtauphase löst sich bei den bekannten Systemen der Luftvorhang über die offene Vorderseite der Kühltheke vollständig auf, sodass feuchtigkeitsbeladene-Umgebungsluft während der Abtauphase in den Vorratsraum der Kühltheke eindringen kann. Hierdurch wird in dem Vorratsbereich die Eisbildung während der Kühlphase begünstigt.
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In der
US- Patentschrift 3 082 612 ist eine Kühltheke mit Luftvorhang und Abtaueinrichtung gezeigt, bei der die Kühlschlangen ohne die Notwendigkeit einer vollständigen Abstellung der Kühltheke abgetaut werden können. Diese Kühltheke verwendet das vorhandene Gebläse für die Umwälzung der Luft im Hauptdurchgang, um Umgebungsluft über einen Durchgang in Gestalt von Öffnungen im unteren Bereich der Vorderseite des Geräts anzusaugen. Die Öffnungen sind während des normalen Betriebes durch Deckel geschlossen. Die durch diese Durchgänge eingesaugte Umgebungsluft wird aus dem Hauptkühlstrom an einem Punkt jenseits der Kühlschlangen durch einen weiteren Durchgang in Gestalt von Öffnungen in der Rückseite des Geräts abgegeben.
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Erfindungsgemäß ist die Kühltheke mit einem Kühlraum und einer Zugangsöffnung an der Vorderseite für ungehinderten Zugang eines Verbrauchers zu einem innerhalb der Kühltheke gekühlten Kühlgut dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Bildung eines ausgehend von der Zugangsöffnung zumindest teilweise in Richtung eines Bodens des Kühlraums und/oder in Richtung eines Bedienfensters des Bedieners hinweg gerichtete, im Wesentlichen horizontal verlaufenden Luftvorhangs vorgesehen sind, die die Umgebungsluft am Durchtritt durch die Zugangsöffnung in den Kühlraum hindert, wobei durch die Umgebungsluft teilweise erwärmter Rückstrom des Luftvorhangs von dem Mittel wie abgekühlt und so unterhalb des Rückstroms ein Kühlstrom zur Erzeugung des Luftvorhangs erzeugt wird, insbesondere wobei das Mittel zumindest einen Vertikalkanal aufweist, der im Wesentlichen senkrecht zum Kühlstrom entlang einer Seitenwand und innerhalb des Mittels verläuft, wobei innerhalb der Rückstrom und/oder der Kühlstrom in einer Richtung ausgehend von dem Boden des Kühlraums in Richtung der Öffnung des Kühlraums verläuft und entlang des Verlaufs entlang des Vertikalkanals eine immer stärkere Kühlung des Luftstroms erfolgt.
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Dies bringt den Vorteil einer Energieersparnis.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist die Kühltheke zumindest eine in vertikaler Richtung verlaufende Seitenwand des Vertikalkanals auf, durch welche ein Kühlmittel gekühlt wird.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform ist zumindest eine Seitenwand des Vertikalkanals mit einer zum Luftstrom hin zugewandten Seiten mit einem in horizontaler Richtung dieser Seite gegenüberliegenden Seite des Vertikalkanals aus unterschiedlichem Material gebildet.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist die Kühltheke dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberfläche zumindest einer Seite des Vertikalkanals mit einem Kunststoff und/oder mit einem kälteleitenden Material gebildet ist, insbesondere wobei über dieses Kunststoffmaterial Kühlung zu dem Luftstrom gelangt, um diesen zu kühlen.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das Mittel dazu eingerichtet und dafür vorgesehen ist, einen Temperaturunterschied des Kühlstroms verglichen mit dem Rückstrom von wenigstens 3 Grad, bevorzugt von wenigstens 10 Grad zu erzeugen.
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Erfindungsgemäß weist eine untere Kühlraumzone eine niedrigere Temperatur auf als eine obere.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform sind an der Rückseite der Kühltheke bewegliche Verschlüsse vorgesehen, die einen Zugang zu dem Kühlraum durch die Verschlussöffnungen hindurch gestatten.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist die Kühltheke ein mechanisches, elektrisches und/oder pneumatisches Regelelement auf, mittels dessen eine Kühltemperatur des Kühlstroms einstellbar ist.
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Zudem umfasst die hier beschriebene Erfindung ein Verfahren zum Kühlen von Kühlgut einer Kühltheke mit zumindest einer Kühltheke gemäß Anspruch 1, wobei durch ein Einschalten des Mittels zur Bildung des Luftvorhangs eine Kühlung des Kühlguts erwirkt wird.
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Wie nun nicht abschließend unten gezeigt, kommen zur Herstellung einer Kühltheke folgende 3D-Printtechnologien in Frage:
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1. Das FDM-Verfahren (Fused Deposition Modeling)
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Alternativbezeichnungen: Fused Filament Fabrication (FFF), Fused Layer Modeling (FLM)
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Das Verfahren bezeichnet schichtweises Auftragen (Extrusion) eines Materials durch eine heiße Düse. Das Verbrauchsmaterial befindet sich in Form eines langen Drahts (sog. Filament) auf einer Rolle und wird durch die Fördereinheit in einen Druckkopf geschoben, dort eingeschmolzen und auf einem Druckbett ausgebracht. Druckkopf und/oder Druckbett sind dabei in 3 Richtungen beweglich. So können Kunststoffschichten schrittweise aufeinander aufgebracht werden.
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2. Das SLS Verfahren (Selektives Lasersintern)
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Im Unterschied zum Sinterverfahren, bei dem Stoffe in Pulverform unter Hitzeeinwirkung miteinander verbunden werden, geschieht dies beim SLS-Verfahren selektiv durch einen Laser (alternativ auch Elektronenstrahl oder Infrarotstrahl). Es wird also nur ein bestimmter Teil des Pulvers miteinander verschmolzen.
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Dazu wird stets eine dünne Pulverschicht von der Beschichtungseinheit auf dem Druckbett ausgebracht. Der Laser (oder andere Energiequelle) wird nun punktgenau auf einzelne Stellen der Pulverschicht ausgerichtet, um die erste Schicht der Druckdaten auszubilden. Hierbei wird das Pulver an- oder aufgeschmolzen und verfestigt sich anschließend wieder durch geringfügiges Abkühlen. Das nicht aufgeschmolzene Pulver bleibt um die gesinterten Bereiche herum liegen und dient als Stützmaterial. Nachdem eine Schicht verfestigt ist, senkt sich das Druckbett um den Bruchteil eines Millimeters ab. Die Beschichtungseinheit fährt nun über das Druckbett und bringt die nächste Pulverschicht aus. Anschließend wird die zweite Schicht der Druckdaten durch den Laser (oder eine andere Energiequelle) gesintert. So entsteht schichtweise ein dreidimensionales Objekt.
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3. Three-Dimensional Printing (3DP)
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Das 3DP-Verfahren funktioniert sehr ähnlich wie das selektive Lasersintern, doch anstelle einer gerichteten Energiequelle verfährt ein Druckkopf über das Pulver. Dieser gibt winzige Tröpfchen von Bindemittel auf die zugrunde liegenden Pulverschichten ab, die so miteinander verbunden werden. Ansonsten ist dieses Verfahren dem SLS-Verfahren gleich.
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4. Stereolithographie (SLA)
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Anstelle eines Kunststoffdrahts oder Druckmaterials in Pulverform kommen beim Stereolithographie-Verfahren flüssige Harze, sog. Photopolymere, zum Einsatz. Sie werden schichtweise durch UV-Strahlung verhärtet und erzeugen so dreidimensionale Objekte. Dafür wird die Bauplattform im Harzbecken schrittweise abgesenkt. Es gibt auch Varianten (sog. Polyjet-Verfahren) ohne ein ganzes Becken mit flüssigem Harz. Dafür wird ein Epoxydharz tröpfchenweise aus einer Düse aufgebracht und durch einen UV-Laser sofort ausgehärtet.
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5. Laminated Object Manufacturing (LOM)
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Alternativbezeichnung: Layer Laminated Manufacturing (LLM)
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Das Verfahren basiert weder auf chemischen Reaktionen noch auf einem thermischen Prozess. Es wird dabei mit einem trennenden Werkzeug (z.B. einem Messer oder Kohlendioxidlaser) eine Folie oder Platte (z.B. Papier) an der Kontur geschnitten und schichtweise aufeinander geklebt. So entsteht durch Absenken der Bauplattform ein Schichtobjekt aus geklebten, übereinanderliegenden Folien.
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Im Folgenden wird die oben genannte Erfindung anhand einer Figur näher beschrieben.
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1 zeigt eine Kühltheke 1 mit einem Kühlraum 3 und einer Zugangsöffnung 2 an der Vorderseite für ungehinderten Zugang eines Verbrauchers zu einem innerhalb der Kühltheke 1 gekühlten Kühlgut, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass das Mittel zur Bildung eines ausgehend von der Zugangsöffnung 2 zumindest teilweise in Richtung eines Bodens des Kühlraums 4 und/oder in Richtung eines Bedienfensters des Bedieners hinweg gerichtete, im Wesentlichen horizontal verlaufenden Luftvorhangs 70 vorgesehen sind, die die Umgebungsluft 80 am Durchtritt durch die Zugangsöffnung 2 in den Kühlraum 3 hindert, wobei durch die Umgebungsluft 80 teilweise erwärmter Rückstrom 90 des Luftvorhangs 70 von dem Mittel 100 wie abgekühlt und so unterhalb des Rückstroms 90 ein Kühlstrom 60 zur Erzeugung des Luftvorhangs 70 erzeugt wird, insbesondere wobei das Mittel 100 zumindest einen Vertikalkanal 101 aufweist, der im Wesentlichen senkrecht zum Kühlstrom 60 entlang einer Seitenwand und innerhalb des Mittels 100 verläuft, wobei innerhalb der Rückstrom 90 und/oder der Kühlstrom 60 in einer Richtung ausgehend von dem Boden 4 des Kühlraums 3 in Richtung der Öffnung 2 des Kühlraums 3 verläuft und entlang des Verlaufs entlang des Vertikalkanals 101 ein immer stärkere Kühlung des Luftstroms erfolgt.
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1 zeigt auch, dass zumindest eine in vertikaler Richtung V verlaufende Seitenwand des Vertikalkanals 101 durch ein Kühlmittel 100 gekühlt wird und, dass zumindest eine Seitenwand des Vertikalkanals 101 mit einer zum Luftstrom 70 hin zugewandten Seiten mit einem in horizontaler Richtung H dieser Seite gegenüberliegenden Seite des Vertikalkanals 101 unterschiedlichem Material gebildet ist.
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Zudem ist 1 entnehmbar, dass eine Oberfläche zumindest einer Seite des Vertikalkanals 101 mit einem Kunststoff und/oder mit einem kälteleitenden Material gebildet ist, insbesondere wobei über dieses Kunststoffmaterial Kühlung zu dem Luftstrom 70 gelangt, um diesen zu kühlen.
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1 zeigt, dass das Mittel 100 dazu eingerichtet und dafür vorgesehen ist, einen Temperaturunterschied des Kühlstroms 60 verglichen mit dem Rückstrom 90 von wenigstens 3 Grad, bevorzugt von wenigstens 10 Grad zu erzeugen, sowie dass eine untere Kühlraumzone 50 eine niedrigere Temperatur aufweist als eine obere.
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Außerdem sind der 1 zu entnehmen, dass an der Rückseite der Kühltheke bewegliche Verschlüsse 18 vorgesehen sind, die einen Zugang zu dem Kühlraum durch die Verschlussöffnungen 68 hindurch gestatten und die Kühltheke 1 ein mechanisches, elektrisches und/oder pneumatisches Regelelement 69 aufweist, mittels dessen eine Kühltemperatur des Kühlstroms 60 einstellbar ist.
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Auch zeigt 1 ein Verfahren 1000 zum Kühlen von Kühlgut einer Kühltheke 1 mit zumindest einer Kühltheke 1 gemäß Anspruch 1, wobei durch ein Einschalten des Mittels 100 zur Bildung des Luftvorhangs 70 eine Kühlung des Kühlguts erwirkt wird.
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Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand des Ausführungsbeispiels beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal, sowie jede Kombination von Merkmalen was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder in den Ausführungsbeispielen angegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kühltheke
- 2
- Zugangsöffnung
- 3
- Kühlraum
- 4
- Boden
- 18
- bewegliche Verschlüsse
- 50
- untere Kühlraumzone
- 60
- Kühlstrom
- 68
- Verschlussöffnungen
- 69
- mechanisches, elektrisches und/oder pneumatisches Regelelement
- 70
- horizontal verlaufender Luftvorhang
- 80
- Umgebungsluft
- 90
- Rückstrom
- 100
- Mittel
- 101
- Vertikalkanal
- 102 1000
- Verfahren
- V
- vertikale Richtung
- H
- horizontale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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