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Die Erfindung betrifft eine technische Anlage, welche mindestens ein autonom fahrendes Fahrzeug, welches eine Antriebseinrichtung und eine Steuereinheit zur Steuerung der Antriebseinrichtung aufweist, eine Mehrzahl von Transporthilfsmitteln zur Aufnahme von Transportgut, und eine Mehrzahl von Stellplätzen zum Abstellen der Transporthilfsmittel umfasst, wobei das mindestens eine autonom fahrende Fahrzeug dazu eingerichtet ist, ein Transporthilfsmittel an einem Stellplatz aufzunehmen, sowie ein Transporthilfsmittel an einem Stellplatz abzustellen. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen technischen Anlage.
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In verschiedenen technischen Anlagen, beispielsweise in Supermärkten, Industriehallen, Logistikzentren, Krankenhäusern und Produktionswerken, sind fahrerlose Transportfahrzeuge einsetzbar. Die fahrerlosen Transportfahrzeuge dienen beispielsweise zum Transport von Gegenständen, insbesondere von Transporthilfsmitteln mit Transportgut, innerhalb der jeweiligen Anlage. Die Transporthilfsmittel dienen zur Aufnahme des zu transportierenden Transportguts.
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Eine technische Anlage in Form einer Fertigungsanlage ist aus der
DE 10 2017 002 964 A1 bekannt. Die Fertigungsanlage weist eine übergeordnete Steuerung, Arbeitsstationen und mehrere Fahrzeuge auf. Die Fahrzeuge weisen jeweils eine Steuerung auf, welche einen Antrieb des Fahrzeugs steuert.
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Aus der
US 2021/0101748 A1 ist ein autonom fahrendes Fahrzeug zur Aufnahme von Transportmitteln bekannt. Dabei ist ein Energieaustausch zwischen dem Fahrzeug und den Transportmitteln vorgesehen.
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Aus der
DE 10 2020 007 350 A1 sind ein Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Fahrzeuges und ein elektrisches Fahrzeug bekannt. Das Fahrzeug weist dabei eine wieder aufladbare Batteriespeichereinrichtung und eine Doppelschichtkondensatoreinrichtung auf.
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Aus der
FR 3 035 870 A1 ist ein modularer Container bekannt, welcher mit integrierten elektrischen Batterien ausgestattet ist. Der Container erhöht die Einsatzbereitschaft von für den Gütertransport eingesetzten Fahrzeugen.
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Konventionelle autonom fahrende Fahrzeuge umfassen in der Regel auch einen elektrischen Energiespeicher zur Versorgung der Antriebseinrichtung und der Steuereinheit. Das Fahrzeug ist somit autark und unabhängig in der technischen Anlage betreibbar. Wenn der elektrische Energiespeicher leer ist, so ist ein Aufladen des elektrischen Energiespeichers erforderlich. Während des Aufladens des elektrischen Energiespeichers ist ein Betrieb des autonom fahrenden Fahrzeugs in der Regel nicht möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine technische Anlage sowie ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen technischen Anlage weiterzubilden.
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Die Aufgabe wird durch eine technische Anlage mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Betreiben einer technischen Anlage mit den in Anspruch 12 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Eine erfindungsgemäße technische Anlage umfasst mindestens ein autonom fahrendes Fahrzeug, welches eine Antriebseinrichtung und eine Steuereinheit zur Steuerung der Antriebseinrichtung aufweist. Die erfindungsgemäße technische Anlage umfasst ferner eine Mehrzahl von Transporthilfsmitteln zur Aufnahme von Transportgut und eine Mehrzahl von Stellplätzen zum Abstellen der Transporthilfsmittel. Dabei ist das mindestens eine autonom fahrende Fahrzeug dazu eingerichtet, ein Transporthilfsmittel an einem Stellplatz aufzunehmen, sowie ein Transporthilfsmittel an einem Stellplatz abzustellen.
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In den Transporthilfsmitteln ist jeweils ein elektrischer Energiespeicher zur Versorgung des mindestens einen autonom fahrenden Fahrzeugs angeordnet. Das mindestens eine autonom fahrende Fahrzeug weist Kontaktierungsmittel auf, welche bei Aufnahme eines Transporthilfsmittels eine elektrische Verbindung zu dem in dem aufgenommenen Transporthilfsmittel angeordneten elektrischen Energiespeicher herstellen. Die technische Anlage umfasst weiterhin eine Energiequelle sowie mindestens eine Übertragungsvorrichtung zur Übertragung von Energie von der Energiequelle auf das mindestens eine autonom fahrende Fahrzeug in Abwesenheit eines elektrischen Energiespeichers.
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Im Betrieb transportiert das autonom fahrende Fahrzeug ein Transporthilfsmittel mit einem elektrischen Energiespeicher. Insbesondere die Antriebseinrichtung und die Steuereinheit des autonom fahrenden Fahrzeugs werden dabei von dem elektrischen Energiespeicher versorgt. Wenn das autonom fahrende Fahrzeug das Transporthilfsmittel mit dem elektrischen Energiespeicher an einem Stellplatz abstellt so erfolgt die weitere Versorgung des autonom fahrenden Fahrzeugs, in Abwesenheit eines Transporthilfsmittels und eines elektrischen Energiespeichers, mittels der Energiequelle und der Übertragungsvorrichtung. Das autonom fahrende Fahrzeug ist somit stets einsatzbereit; eine Standzeit zum Aufladen einer Batterie des Fahrzeugs ist nicht erforderlich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die mindestens eine Übertragungsvorrichtung derart ausgestaltet, dass das mindestens eine autonom fahrende Fahrzeug bei einer Fahrt von einem ersten Stellplatz zu einem zweiten Stellplatz von der Übertragungsvorrichtung mit Energie versorgbar ist. Wenn das autonom fahrende Fahrzeug ein Transporthilfsmittel mit einem elektrischen Energiespeicher an dem ersten Stellplatz abstellt, so ist eine Fahrt zu dem zweiten Stellplatz möglich. An dem zweiten Stellplatz nimmt das autonom fahrende Fahrzeug ein weiteres Transporthilfsmittel mit einem elektrischen Energiespeicher auf, welcher dann das autonom fahrende Fahrzeug versorgt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die mindestens eine Übertragungsvorrichtung Mittel zur berührungslosen Übertragung von Energie von der Energiequelle auf das mindestens eine autonom fahrende Fahrzeug. Dabei handelt es sich beispielsweise um einen stromdurchflossene Linienleiter, der in einem Boden der technischen Anlage verlegt ist, und welche induktiv Energie zu einem Übertragerkopf des autonom fahrenden Fahrzeugs überträgt. Der Linienleiter umfasst dabei einen Hinleiter und einen Rückleiter.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die mindestens eine Übertragungsvorrichtung Mittel zur drahtgebundenen Übertragung von Energie von der Energiequelle auf das mindestens eine autonom fahrende Fahrzeug. Dabei handelt es sich beispielsweise um eine Schleifleitung, die in der technischen Anlage verlegt ist, und welche konduktiv Energie zu einem Abnehmer des autonom fahrenden Fahrzeugs überträgt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist mindestens ein Stellplatz Mittel zur berührungslosen Übertragung von Energie von der Energiequelle auf einen in einem auf dem Stellplatz abgestellten Transporthilfsmittel angeordneten elektrischen Energiespeicher auf. Der elektrische Energiespeicher wird somit während des Aufenthalts des Transporthilfsmittels auf dem Stellplatz geladen. Wenn ein autonom fahrendes Fahrzeug das Transporthilfsmittel mit dem elektrischen Energiespeicher zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnimmt, so ist dieser bereits wieder geladen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist mindestens ein Stellplatz Mittel zur drahtgebundenen Übertragung von Energie von der Energiequelle auf einen in einem auf dem Stellplatz abgestellten Transporthilfsmittel angeordneten elektrischen Energiespeicher auf. Der elektrische Energiespeicher wird somit während seines Aufenthalts auf dem Stellplatz geladen. Wenn ein autonom fahrendes Fahrzeug das Transporthilfsmittel mit dem elektrischen Energiespeicher zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnimmt, so ist dieser bereits wieder geladen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist mindestens ein Stellplatz eine Erfassungseinheit zur Erfassung eines Ladezustandes eines in einem auf dem Stellplatz abgestellten Transporthilfsmittel angeordneten elektrischen Energiespeicher auf. Somit ist erkennbar, ob ein elektrischer Energiespeicher eines auf einem Stellplatz stehenden Transporthilfsmittels noch geladen wird oder bereits voll geladen ist. Die Erfassungseinheit ist dabei von dem elektrischen Energiespeicher versorgbar. Vorteilhaft weist der Stellplatz auch eine Anzeigevorrichtung zur Anzeige des Ladezustandes auf.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist mindestens ein Transporthilfsmittel eine Erfassungseinheit zur Erfassung eines Ladezustandes eines in dem Transporthilfsmittel angeordneten elektrischen Energiespeicher auf. Somit ist erkennbar, ob ein elektrischer Energiespeicher eines Transporthilfsmittels noch geladen wird oder bereits voll geladen ist. Die Erfassungseinheit ist dabei von dem elektrischen Energiespeicher versorgbar. Vorteilhaft weist das Transporthilfsmittel auch eine Anzeigevorrichtung zur Anzeige des Ladezustandes auf. Optional weist das Transporthilfsmittel auch Sensoren zur Identifikation des Transportguts, Aktoren und/oder Hilfsantriebe auf, welche ebenfalls von dem elektrischen Energiespeicher versorgbar sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das mindestens eine autonom fahrende Fahrzeug Kommunikationsmittel zur drahtlosen Kommunikation mit den Stellplätzen und/oder mit den Transporthilfsmitteln auf. Somit sind zwischen dem autonom fahrenden Fahrzeug und den Stellplätzen sowie den Transporthilfsmitteln Informationen, insbesondere über einen Ladezustand der elektrischen Energiespeicher, austauschbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist mindestens ein Stellplatz Kommunikationsmittel zur drahtlosen Kommunikation mit dem mindestens einen autonom fahrenden Fahrzeug und/oder mit den Transporthilfsmitteln auf. Somit sind zwischen dem Stellplatz und dem autonom fahrenden Fahrzeug sowie den Transporthilfsmitteln Informationen, insbesondere über einen Ladezustand der elektrischen Energiespeicher, austauschbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist mindestens ein Transporthilfsmittel Kommunikationsmittel zur drahtlosen Kommunikation mit dem mindestens einen autonom fahrenden Fahrzeug und/oder mit den Stellplätzen auf. Somit sind zwischen dem Transporthilfsmittel und dem autonom fahrenden Fahrzeug sowie den Stellplätzen Informationen, insbesondere über einen Ladezustand der elektrischen Energiespeicher, austauschbar.
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Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen technischen Anlage wird ein Transporthilfsmittel von einem autonom fahrendem Fahrzeug an einem ersten Stellplatz abgestellt. Anschließend fährt das autonom fahrende Fahrzeug zu einem zweiten Stellplatz. Danach wird ein Transporthilfsmittel von dem autonom fahrenden Fahrzeug an dem zweiten Stellplatz aufgenommen. Bei der Fahrt von dem ersten Stellplatz zu dem zweiten Stellplatz wird das autonom fahrende Fahrzeug dabei von der mindestens einen Übertragungsvorrichtung mit Energie versorgt.
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Während eines Transport eines Transporthilfsmittels wird das autonom fahrende Fahrzeug dabei von dem elektrischen Energiespeicher in dem Transporthilfsmittel versorgt. Nach Aufnahme eines weiteren Transporthilfsmittels wird das autonom fahrende Fahrzeug dabei von dem elektrischen Energiespeicher in diesem Transporthilfsmittel versorgt. Die elektrischen Energiespeicher werden jeweils während des Aufenthalts des Transporthilfsmittels auf dem Stellplatz geladen. Wenn von dem autonom fahrenden Fahrzeug ein Transporthilfsmittel von einem Stellplatz aufgenommen wird, so ist der darin angeordnete elektrische Energiespeicher bereits wieder geladen. Das autonom fahrende Fahrzeug ist somit stets einsatzbereit; eine Standzeit zum Aufladen einer Batterie des Fahrzeugs ist nicht erforderlich.
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Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombination der Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen und/oder einzelnen Anspruchsmerkmalen und/oder Merkmalen der Beschreibung und/oder der Figuren, insbesondere aus der Aufgabenstellung und/oder der sich durch Vergleich mit dem Stand der Technik stellenden Aufgabe.
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Die Erfindung wird nun anhand von Abbildungen näher erläutert. Die Erfindung ist nicht auf die in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Die Abbildungen stellen den Gegenstand der Erfindung nur schematisch dar. Es zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung eines autonom fahrenden Fahrzeugs und eines Transporthilfsmittels gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 2: eine schematische Darstellung eines autonom fahrenden Fahrzeugs und eines Transporthilfsmittels gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- 3: eine schematische Draufsicht auf einen Boden einer technischen Anlage gemäß einer ersten Ausführungsform und
- 4: eine schematische Draufsicht auf einen Boden einer technischen Anlage gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines autonom fahrenden Fahrzeugs 11 und eines Transporthilfsmittels 41 gemäß einer ersten Ausführungsform in einer technischen Anlage. Die technische Anlage 5 ist beispielsweise ein Produktionswerk und umfasst eine Mehrzahl von autonom fahrenden Fahrzeugen 11 sowie eine Mehrzahl von Transporthilfsmitteln 41 zur Aufnahme von Transportgut 45. Die technische Anlage 5 umfasst ferner eine Mehrzahl von Stellplätzen 51 zum Abstellen der Transporthilfsmittel 41.
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Das hier gezeigte Transporthilfsmittel 41 gemäß der ersten Ausführungsform ist in Form einer von einem autonom fahrenden Fahrzeug 11 unterfahrbare Kiste ausgebildet und weist mehrere Füße 43 auf. Transportgut 45 ragt aus der Kiste heraus. Das Transporthilfsmittel 41 steht in der hier gezeigten Darstellung auf einem Stellplatz 51. Die Füße 43 des Transporthilfsmittels 41 stehen dabei auf einem ebenen Boden 5 der technischen Anlage.
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Auch alternative Ausführungen von Transporthilfsmitteln 41 sind denkbar. Beispielsweise ist ein Transporthilfsmittel 41 in Form einer Palette oder für kleinere Transportgüter, die zu mehreren transportiert werden können, in Form eines Tablars ausgebildet. Ein derartiges Transporthilfsmittel 41 ist beispielsweise auf einem Gestell abstellbar. Ebenso ist das Transporthilfsmittel 41 beispielsweise ein Wagen, ein bewegliches Gestell oder ein Sequenzwagen sein. Auch weitere Arten von Transporthilfsmitteln 41 sind denkbar.
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Das autonom fahrende Fahrzeug 11 weist eine Antriebseinrichtung und eine Steuereinheit zur Steuerung der Antriebseinrichtung auf. Es handelt sich dabei vorliegend um eine elektrische Antriebseinrichtung, welche insbesondere mindestens einen Elektromotor und Antriebsräder aufweist. Die Antriebsräder sind dabei von dem Elektromotor oder mehreren Elektromotoren antreibbar. Das autonom fahrende Fahrzeug 11 weist ferner Sensoren zur Umwelterkennung und für Sicherheitsaufgaben auf. Ebenso weist das autonom fahrende Fahrzeug 11 Einrichtungen zur Ortung und Navigation auf. Das autonom fahrende Fahrzeug 11 kommuniziert mit einem übergeordneten Leitrechner und erhält auf diese Weise Transportaufträge.
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In der hier gezeigten Darstellung steht das autonom fahrende Fahrzeug 11 auf dem Stellplatz 51 zwischen den Füßen 43 des Transporthilfsmittels 41. Das autonom fahrende Fahrzeug 11 weist eine Hubvorrichtung auf. Durch Anheben der Hubvorrichtung ist das autonom fahrende Fahrzeug 11 in der Lage, ein Transporthilfsmittel 41 an einem Stellplatz 51 aufzunehmen. Durch Absenken der Hubvorrichtung ist das autonom fahrende Fahrzeug 11 in der Lage, ein Transporthilfsmittel 41 an einem Stellplatz 51 abzustellen.
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In dem Transporthilfsmittel 41 ist ein elektrischer Energiespeicher 31 angeordnet. Der elektrische Energiespeicher 31 dient zur Versorgung eines autonom fahrenden Fahrzeugs 11, welches das Transporthilfsmittel 41 aufnimmt. Der elektrische Energiespeicher 31 ist beispielsweise als Lithium-Ionen-Batterie oder als Serien- und/oder Parallelschaltung von Doppelschichtkondensatoren, beziehungsweise Superkondensatoren oder Ultrakondensatoren, ausgebildet.
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Das autonom fahrende Fahrzeug 11 weist Kontaktierungsmittel 13 in Form von elektrischen Steckern auf. Die Kontaktierungsmittel 13 stellen bei Aufnahme des Transporthilfsmittels 41 eine elektrische Verbindung zu dem in dem aufgenommenen Transporthilfsmittel 41 angeordneten elektrischen Energiespeicher 31 her. Dazu rasten die Kontaktierungsmittel 13 in entsprechende Buchsen ein, die an dem Transporthilfsmittel 41, insbesondere unmittelbar an dem elektrischen Energiespeicher 31, vorgesehen sind.
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Die technische Anlage umfasst eine Energiequelle 61. Die Energiequelle 61 liefert vorliegend eine mittelfrequente Wechselspannung mit einer Frequenz von beispielsweise 25 kHz oder 50 kHz. Die Energiequelle 61 speist eine Primärspule 35 mit einem Primärstrom. Die Primärspule 35 ist dabei an dem Stellplatz 51, seitlich neben dem Transporthilfsmittel 41 oberhalb des Bodens 5 angeordnet.
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Das Transporthilfsmittel 41 gemäß der ersten Ausführungsform weist eine Sekundärspule 37 auf, welche derart angeordnet ist, dass die Primärspule 35 induktiv mit der Sekundärspule 37 gekoppelt ist, wenn das Transporthilfsmittel 41 auf dem Stellplatz 51 steht. Die Sekundärspule 37 ist mit einer elektronischen Schaltung 33 verbunden, welche unter anderem einen Gleichrichter aufweist. Die elektronische Schaltung 33 ist mit dem elektrischen Energiespeicher 31 verbunden. Somit ist Energie von der Energiequelle 61 über die Primärspule 35, die Sekundärspule 37 und die elektronische Schaltung 33 induktiv und berührungslos auf den elektrischen Energiespeicher 31 übertrabgar.
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Die technische Anlage umfasst eine Übertragungsvorrichtung 63 zur Übertragung von Energie von der Energiequelle 61 auf das autonom fahrende Fahrzeug 11. Die Übertragungsvorrichtung 63 weist vorliegend einen Linienleiter auf, der in dem Boden 5 der technischen Anlage verlegt ist. Der Linienleiter ist dabei mit der Energiequelle 61 verbunden und wird von einem mittelfrequenten Wechselstrom mit einer Frequenz von beispielsweise 25 kHz oder 50 kHz durchflossen. Der Linienleiter umfasst dabei einen Hinleiter und einen Rückleiter. Die Übertragungsvorrichtung 63 ist insbesondere an dem Stellplatz 51 sowie in dessen Nähe vorgesehen.
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Das autonom fahrende Fahrzeug 11 weist einen Übertragerkopf 15 auf, welcher derart angeordnet ist, dass der Übertragerkopf 15 induktiv mit dem Linienleiter der Übertragungsvorrichtung 63 gekoppelt ist, wenn das autonom fahrende Fahrzeug 11 auf dem Stellplatz 51 zwischen den Füßen 43 des Transporthilfsmittels 41 steht. Somit ist Energie von der Energiequelle 61 über die Übertragungsvorrichtung 63 und den Übertragerkopf 15 induktiv und berührungslos auf das autonom fahrende Fahrzeug 11 übertrabgar.
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Ein elektrischer Energiespeicher 31 ist also zur Versorgung des autonom fahrenden Fahrzeugs 11 nicht zwingend erforderlich. Das autonom fahrende Fahrzeug 11 ist mittels der Übertragungsvorrichtung 63 versorgbar, insbesondere wenn das autonom fahrende Fahrzeug 11 auf dem Stellplatz 51 zwischen den Füßen 43 des Transporthilfsmittels 41 steht.
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Der Stellplatz 51 weist eine hier nicht dargestellte Erfassungseinheit zur Erfassung eines Ladezustandes eines elektrischen Energiespeichers 31, welcher in einem Transporthilfsmittel 41 angeordnet ist, welches auf dem Stellplatz 51 abgestellt ist, auf. Die besagte Erfassungseinheit erkennt insbesondere, ob ein elektrischer Energiespeicher 31 noch geladen wird oder bereits voll geladen ist.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines autonom fahrenden Fahrzeugs 11 und eines Transporthilfsmittels 41 gemäß einer zweiten Ausführungsform in einer technischen Anlage. Die technische Anlage 5 ist beispielsweise ein Produktionswerk und umfasst eine Mehrzahl von autonom fahrenden Fahrzeugen 11 sowie eine Mehrzahl von Transporthilfsmitteln 41 zur Aufnahme von Transportgut 45. Die technische Anlage 5 umfasst ferner eine Mehrzahl von Stellplätzen 51 zum Abstellen der Transporthilfsmittel 41.
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Das hier gezeigte Transporthilfsmittel 41 gemäß der zweiten Ausführungsform ist ebenfalls in Form einer Kiste ausgebildet und weist mehrere Füße 43 auf. Transportgut 45 ragt aus der Kiste heraus. Das Transporthilfsmittel 41 steht in der hier gezeigten Darstellung auf einem Stellplatz 51. Die Füße 43 des Transporthilfsmittels 41 stehen dabei auf einem ebenen Boden 5 der technischen Anlage.
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Die technische Anlage umfasst eine Energiequelle 61. Die Energiequelle 61 liefert vorliegend eine mittelfrequente Wechselspannung. Die Energiequelle 61 speist eine Primärspule 35 mit einem Primärstrom. Im Gegensatz zu der in 1 dargestellten technische Anlage ist die Primärspule 35 in dem Boden 5, unterhalb eines Fußes 43 des Transporthilfsmittels 41 an dem Stellplatz 51 angeordnet.
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Das Transporthilfsmittel 41 gemäß der zweiten Ausführungsform weist eine Sekundärspule 37 auf, welche derart angeordnet ist, dass die Primärspule 35 induktiv mit der Sekundärspule 37 gekoppelt ist, wenn das Transporthilfsmittel 41 auf dem Stellplatz 51 steht. Ansonsten ist das Transporthilfsmittel 41 gemäß der zweiten Ausführungsform gleich dem Transporthilfsmittel 41 gemäß der ersten Ausführungsform ausgebildet.
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Alternativ ist ein Linienleiter in dem Boden 5 der technischen Anlage verlegt, und das Transporthilfsmittel 41 weist einen induktiven Aufnehmer insbesondere in Form eines Übertragerkopfs auf. Das Transporthilfsmittel 41 ist dabei derart auf dem Stellplatz 51 abgestellt, dass der induktive Aufnehmer induktiv mit dem besagten Linienleiter gekoppelt ist. Das Transporthilfsmittel 41 ist dann entlang des Linienleiters verschiebbar, wobei die induktive Kopplung mit dem induktiven Aufnehmer erhalten bleibt.
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3 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen Boden 5 einer technischen Anlage gemäß einer ersten Ausführungsform. Die technische Anlage gemäß der ersten Ausführungsform weist drei Stellplätze 51 auf, welche nebeneinander angeordnet sind. Jeder der Stellplätze 51 dient zum Abstellen je eines Transporthilfsmittels 41. Im Betrieb der technischen Anlage erfolgt eine Entnahme von Transportgut 45 von den auf den Stellplätzen 51 abgestellten Transporthilfsmitteln 41 in eine Entnahmerichtung E. Die Stellplätze 51 sind dabei so ausgestaltet wie in 1 oder in 2 dargestellt.
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Die technische Anlage gemäß der ersten Ausführungsform weist eine Übertragungsvorrichtung 63 zur Übertragung von Energie auf autonom fahrende Fahrzeuge 11 auf. Die Übertragungsvorrichtung 63 weist eine von einem mittelfrequenten Wechselstrom durchflossenen Linienleiter auf, die in dem Boden 5 der technischen Anlage verlegt ist. Der Linienleiter umfasst dabei einen Hinleiter und einen Rückleiter.
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Die Übertragungsvorrichtung 63 weist vorliegend zwei U-förmig ausgebildete Bereiche auf, welche jeweils zwei benachbarte Stellplätze 51 miteinander verbinden. Ein autonom fahrendes Fahrzeug 11 ist somit bei einer Fahrt von einem ersten Stellplatz 51 zu einem zweiten Stellplatz 51 entlang der U-förmig ausgebildeten Bereiche der Übertragungsvorrichtung 63 in einer Bewegungsrichtung B von der Übertragungsvorrichtung 63 mit Energie versorgbar.
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4 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen Boden 5 einer technischen Anlage gemäß einer zweiten Ausführungsform. Die technische Anlage gemäß der zweiten Ausführungsform weist vier Stellplätze 51 auf. Dabei sind je zwei Stellplätze 51 paarweise nebeneinander angeordnet. Jeder der Stellplätze 51 dient zum Abstellen je eines Transporthilfsmittels 41. Im Betrieb der technischen Anlage erfolgt eine Entnahme von Transportgut 45 von den auf den Stellplätzen 51 abgestellten Transporthilfsmitteln 41 in eine jeweilige Entnahmerichtung E. Die Stellplätze 51 sind dabei so ausgestaltet wie in 1 oder in 2 dargestellt.
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Die technische Anlage gemäß der zweiten Ausführungsform weist somit zwei Paare von jeweils zwei Stellplätzen 51 auf. Zwischen den Paaren von Stellplätzen 51 ist ein Zwischenraum gebildet, der von autonom fahrenden Fahrzeugen 11 befahrbar ist.
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Die technische Anlage gemäß der zweiten Ausführungsform weist eine Übertragungsvorrichtung 63 zur Übertragung von Energie auf autonom fahrende Fahrzeuge 11 auf. Die Übertragungsvorrichtung 63 weist eine von einem mittelfrequenten Wechselstrom durchflossenen Linienleiter auf, der in dem Boden 5 der technischen Anlage verlegt ist. Die Übertragungsvorrichtung 63 ist vorliegend in dem besagten Zwischenraum zwischen den Paaren von Stellplätzen 51 angeordnet und umfasst einen Hinleiter und einen Rückleiter.
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Die Übertragungsvorrichtung 63 weist vorliegend zwei parallel zueinander angeordnete Längsabschnitte auf, welche jeweils zwei gegenüberliegende Stellplätze 51 aus verschiedenen Paaren von Stellplätzen 51 miteinander verbinden. Die Übertragungsvorrichtung 63 weist vorliegend ferner einen Querabschnitt auf, welcher sich rechtwinklig zu den Längsabschnitten erstreckt und die Längsabschnitte miteinander verbindet. Die Übertragungsvorrichtung 63 ist somit vorliegend H-förmig ausgebildet. Ein autonom fahrendes Fahrzeug 11 ist somit bei einer Fahrt von einem ersten Stellplatz 51 zu einem zweiten Stellplatz 51 entlang der Längsabschnitte sowie des Querabschnitt der Übertragungsvorrichtung 63 in einer Bewegungsrichtung B von der Übertragungsvorrichtung 63 mit Energie versorgbar.
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Bezugszeichenliste
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- 5
- Boden
- 11
- autonom fahrendes Fahrzeug
- 13
- Kontaktierungsmittel
- 15
- Übertragerkopf
- 31
- elektrischer Energiespeicher
- 33
- elektronische Schaltung
- 35
- Primärspule
- 37
- Sekundärspule
- 41
- Transporthilfsmittel
- 43
- Fuß
- 45
- Transportgut
- 51
- Stellplatz
- 61
- Energiequelle
- 63
- Übertragungsvorrichtung
- B
- Bewegungsrichtung
- E
- Entnahmerichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017002964 A1 [0003]
- US 20210101748 A1 [0004]
- DE 102020007350 A1 [0005]
- FR 3035870 A1 [0006]