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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abrollbuchse für ein Wellgetriebe und ein Wellgetriebe.
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Wellgetriebe, oder auch Harmonic Drive Getriebe genannt, werden seit vielen Jahren in der Robotertechnik eingesetzt. Zunehmend kommen diese Wellgetriebe nun auch bei elektrisch angetriebenen Mikromobilitäts-Fahrzeugen zum Einsatz, wie zum Beispiel bei E-Bikes, Pedelecs, oder S-Pedelecs. Durch die erhöhte Beanspruchung beim Einsatz der Wellgetriebe in diesen Fahrzeugen kann es zu Verschleißschäden im Bereich der Abrollbuchsen kommen.
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Aus
DE 10 2008 014 222 B3 ist ein Wellgetriebe bekannt, dessen Abrollbuche topfförmig ausgeformt ist und einen kreis- oder ringscheibenförmigen Boden aufweist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Abrollbuchse für ein Wellgetriebe und somit ein verbessertes Wellgetriebe zur Verfügung zu stellen, welches im Gegensatz zum Stand der Technik weniger fehleranfällig ist.
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Die vorliegende Erfindung schlägt ausgehend von der vorgenannten Aufgabe eine Abrollbuchse für ein Wellgetriebe mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und ein Wellgetriebe mit den Merkmalen nach Anspruch 13 vor. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Eine Abrollbuchse für ein Wellgetriebe für eine Antriebseinrichtung eines Fahrzeugs ist topfartig ausgeformt ist. Die Abrollbuchse weist einen Boden und eine an diesen anschließende Seitenwand auf. Die Abrollbuchse weist einen Nabenbereich auf, wobei eine Mittelachse zentrisch durch den Nabenbereich verläuft. Der Boden weist eine Wölbung auf, welche radial beabstandet und konzentrisch zur Mittelachse der Abrollbuchse angeordnet ist. Der Boden weist eine Senke auf, welche radial beabstandet und konzentrisch zur Mittelachse der Abrollbuchse angeordnet ist. Ein Übergang zwischen dem Nabenbereich und dem Boden weist einen Übergangsradius auf.
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Die Abrollbuchse eines Wellgetriebes wird auch als Flex Spline bezeichnet. Das Wellgetriebe wird auch als Harmonic Drive bezeichnet. Die Antriebseinrichtung dient dazu, eine Antriebsleistung zur Verfügung zu stellen. Die Antriebseinrichtung kann beispielsweise als Servoantrieb ausgebildet sein. Das Fahrzeug ist beispielsweise ein Mikromobilitäts-Fahrzeug. Mikromobilität ist hierbei definiert als die Nutzung von Leichtfahrzeugen und Kleinstfahrzeugen für den Individualverkehr. Mikromobilitäts-Fahrzeuge weisen einen elektrischen Antrieb auf. Beispiele für Mikromobilitäts-Fahrzeuge sind u. a. E-Bikes, Pedelecs, S-Pedelecs, E-Scooter, E-Tretroller, Segways, Hoverboards, Monowheels und E-Skateboards. Selbstverständlich kann die Abrollbuchse sowie auch das Wellgetriebe in einer Antriebseinrichtung Verwendung finden, die nicht in einem Fahrzeug verwendet wird, beispielsweise in einem Servoantrieb eines Roboters.
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Die Abrollbuchse ist topfartig ausgeformt. Topfartig heißt in diesem Zusammenhang, dass die Abrollbuchse im Wesentlichen die geometrische Form eines Zylinders aufweist, wobei dieser offen ist, also nur eine Deckfläche aufweist. Diese eine Deckfläche ist der Boden der Abrollbuchse. An den Boden schließt die Seitenwand der Abrollbuchse an. Diese Seitenwand entspricht der geometrischen Mantelfläche des Zylinders. Die Seitenwand weist an ihrer äußeren Wandfläche eine Verzahnung auf, die dazu eingerichtet ist, mit einer Innenverzahnung eines Außenrings des Wellgetriebes zu kämmen, wenn die Abrollbuchse in einem Wellgetriebe Verwendung findet. Die Seitenwand ist an ihrer inneren Wandfläche eben ausgeformt. Die Seitenwand ist derart ausgeformt, dass diese von einem Wellengenerator verformbar ist, wenn die Abrollbuchse in einem Wellgetriebe eingesetzt wird.
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Vorzugsweise ist die Abrollbuchse einstückig ausgeformt. Einstückig heißt, dass die Abrollbuchse in einem Stück gefertigt ist und nicht zerstörungsfrei in Einzelteile zerlegt werden kann. Vorzugsweise ist die Abrollbuchse rotationssymmetrisch ausgeformt.
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Der Boden der Abrollbuchse weist die Wölbung auf, welche radial beabstandet und konzentrisch zur Mittelachse der Abrollbuchse angeordnet ist. Die Wölbung stellt eine Erhebung dar, welche von einer ansonsten ebenen Boden-Fläche im Innenbereich der Abrollbuchse abweicht, wobei der Innenbereich derjenige Bereich der Abrollbuchse ist, der durch die Seitenwand und den Boden eingeschlossen ist. Die Wölbung ist radial beabstandet zur Mittelachse. Die Mittelachse ist definiert als geometrische Mittelachse der Abrollbuchse. Radial beabstandet heißt hierbei, dass die Wölbung zu der Mittelachse in radialer Richtung einen Abstand aufweist. Die Wölbung ist konzentrisch zur Mittelachse angeordnet.
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Der Boden der Abrollbuchse weist zudem die Senke auf, welche radial beabstandet und konzentrisch zur Mittelachse der Abrollbuchse angeordnet ist. Die Senke stellt eine Vertiefung dar, welche von einer ansonsten ebenen Boden-Fläche im Innenbereich der Abrollbuchse abweicht. Vorzugsweise ist die Senke radial weiter von der Mittelachse entfernt als die Wölbung. Alternativ dazu kann die Wölbung radial weiter von der Mittelachse entfernt sein als die Senke.
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Durch die Wölbung und durch die Senke werden Biegemomente, die durch die Beanspruchung und Verformung der Abrollbuchse auftreten, von der Abrollbuchse besser aufgenommen. Der Boden der Abrollbuchse weist durch diese besondere Formgebung eine höhere Elastizität auf als ein ebener Boden und ist somit biegeweich. Zudem wird auch der Gradient für die Kraftumlenkung vermindert. Dadurch ist die Abrollbuchse weniger verschleißanfällig als eine herkömmliche Abrollbuchse mit ebenem Boden.
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Die Abrollbuchse weist den Nabenbereich auf, wobei die Mittelachse zentrisch durch den Nabenbereich verläuft. Der Nabenbereich der Abrollbuchse ist hierbei derjenige Bereich, mittels welchem die Abrollbuchse mit einer Abtriebswelle verbunden werden kann, wenn die Abrollbuchse in einem Wellgetriebe Verwendung findet. Zu diesem Zweck weist der Nabenbereich einen Lagersitz auf. Zusätzlich kann der Nabenbereich eine Kerbverzahnung aufweisen.
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Der Übergang zwischen dem Nabenbereich und dem Boden weist den Übergangsradius auf. Dieser Übergangsradius ist deutlich vergrößert im Vergleich zu herkömmlichen Übergangsradien aus dem Stand der Technik. Die Ausformung des Übergangsradius entspricht vorzugsweise der negativen Ausformung der Wölbung. Somit ist der Übergang zwischen dem Nabenbereich und dem Boden nahezu kerblos ausgeformt. Die Kerbwirkung am Querschnittsübergang zwischen dem Nabenbereich und dem übrigen Boden ist verringert im Vergleich zum Stand der Technik. Dadurch ist die Abrollbuchse weniger verschleißanfällig.
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Nach einer weiterbildenden Ausführungsform ist die Wölbung ringförmig ausgeformt. Die Wölbung verläuft somit in Form eines Rings um die Mittelachse herum. Vorzugsweise weist die ringförmige Wölbung keine Unterbrechung auf.
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Nach einer weiterbildenden Ausführungsform ist die Senke ringförmig ausgeformt. Die Senke verläuft somit in Form eines Rings um die Mittelachse herum. Vorzugsweise weist die ringförmige Senke keine Unterbrechung auf.
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Nach einer weiterbildenden Ausführungsform weist die Wölbung Maxima auf, welche sämtlich innerhalb einer Wölbungs-Ebene angeordnet sind, wobei die Wölbungs-Ebene parallel und beabstandet ist zu einer Boden-Ebene. Diese Maxima bilden in ihrer Gesamtheit eine Ringform aus. In anderen Worten spannen die höchsten Punkte der Wölbung die Wölbungs-Ebene auf, die parallel zur Boden-Ebene ist. Die Boden-Ebene wird hierbei definiert durch eine virtuelle Ebene, die senkrecht zur Mittelachse angeordnet ist.
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Innerhalb der Boden-Ebene ist ein erstes axiales Ende des Nabenbereichs der Abrollbuchse angeordnet. Das erste axiale Ende des Nabenbereichs ist dasjenige Ende, welches innerhalb der topfartigen Abrollbuchse endet. Das erste axiale Ende wird in anderen Worten von der Seitenwand umringt. Das zweite axiale Ende des Nabenbereichs ist hingegen dasjenige Ende, das außerhalb der topfartigen Abrollbuchse endet und dem ersten axialen Ende entgegengesetzt ist. Der Abstand zwischen der Wölbungs-Ebene und der Boden-Ebene ist derart, dass die Wölbungs-Ebene weiter von dem zweiten axialen Ende des Nabenbereichs entfernt ist als die Boden-Ebene.
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Nach einer weiterbildenden Ausführungsform weist die Senke Minima auf, welche sämtlich innerhalb einer Senken-Ebene angeordnet sind, wobei die Senken-Ebene parallel und beabstandet ist zur Boden-Ebene. Diese Minima bilden in ihrer Gesamtheit eine Ringform aus. In anderen Worten spannen die niedrigsten Punkte der Senke die Senken-Ebene auf, die parallel zur Boden-Ebene ist. Der Abstand zwischen der Senken-Ebene und der Boden-Ebene ist vorzugsweise derart, dass die Senken-Ebene weniger weit von dem zweiten axialen Ende des Nabenbereichs entfernt ist als die Boden-Ebene. Der Abstand zwischen der Senken-Ebene und der Boden-Ebene ist alternativ dazu derart, dass die Senken-Ebene weniger weit von dem zweiten axialen Ende des Nabenbereichs entfernt ist als die Wölbungs-Ebene, jedoch weiter von dem zweiten axialen Ende des Nabenbereichs entfernt ist als die Boden-Ebene.
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Nach einer weiterbildenden Ausführungsform weist die Senke Minima auf, welche sämtlich innerhalb der Boden-Ebene angeordnet sind. Diese Minima bilden in ihrer Gesamtheit eine Ringform aus. Dabei ist die Boden-Ebene parallel und beabstandet zur Wölbungs-Ebene angeordnet. Der Abstand zwischen der Wölbungs-Ebene und der Boden-Ebene ist derart, dass die Wölbungs-Ebene weiter von dem zweiten axialen Ende des Nabenbereichs entfernt ist als die Boden-Ebene.
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Nach einer weiterbildenden Ausführungsform weist die Senke einen größeren radialen Abstand zur Mittelachse auf als die Wölbung. Die Wölbung ist somit radial näher an der Mittelachse angeordnet. Dies ist für die Erhöhung der Elastizität der Abrollbuchse im Belastungsfall von Vorteil.
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Nach einer weiterbildenden Ausführungsform weist der Boden der Abrollbuchse im Bereich der Wölbung und im Bereich der Senke eine nahezu identische Materialstärke auf. Im Bereich der Wölbung und im Bereich der Senke liegt somit keine Materialaufdickung vor. Nahezu heißt in diesem Zusammenhang, dass die Materialstärke in den beiden Bereichen identisch sein kann, aber auch eine geringe Abweichung aufweisen kann. Vorzugsweise ist der Bereich des Bodens, der zwischen der Wölbung und der Senke angeordnet ist, ebenso mit nahezu derselben Materialstärke ausgeformt. Dies ist vorteilhaft für die Fertigung der Abrollbuchse.
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Nach einer weiterbildenden Ausführungsform ist der Boden der Abrollbuchse im Querschnitt ausgehend von der Mittelachse bis zur Seitenwand nahezu S-förmig ausgeformt. Diese geometrische Formgebung bezieht sich somit auf den Querschnitt einer Hälfte des Bodens. Nahezu heißt in diesem Zusammenhang, dass eine geringe Abweichung von der S-Form gegeben ist, da der Bereich zwischen Wölbung und Senke nicht gebogen ausgebildet ist, sondern als gerader Bereich.
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Nach einer weiterbildenden Ausführungsform weist der Boden der Abrollbuchse im Bereich des Nabenbereichs eine Materialaufdickung auf. Die Materialstärke des Nabenbereichs ist in anderen Worten weit größer als die Materialstärke der Wölbung, der Senke und der Seitenwand. Diese Materialaufdickung ist von Vorteil, da somit eine stabile Verbindung zwischen der Abrollbuchse und einer Abtriebswelle geschaffen werden kann. Durch die Materialaufdickung liegt eine starke Querschnittsänderung zwischen dem Nabenbereich und dem daran anschließenden übrigen Boden der Abrollbuchse vor. Aufgrund der bereits beschriebenen besonderen Formgebung des Bodens werden die Biegekräfte im Querschnittsübergang reduziert im Vergleich zu Abrollbuchsen mit ebenem Boden. Zudem wird die Umlenkung der Kraftflusslinien kleiner als bei Abrollbuchsen mit ebenem Boden. Zudem wird der Gradient der Querschnittänderung verringert und in der hoch beanspruchten Zone, nämlich im Übergang zwischen Nabenbereich und dem übrigen Boden, vermindert.
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Ein Wellgetriebe für eine Antriebseinrichtung eines Fahrzeugs weist einen elliptischen Wellengenerator, eine Antriebswelle, eine Abtriebswelle, einen zylindrischen Außenring und ein Gehäuse auf. Diese eben genannten Bauelemente des Wellgetriebes sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Der Wellengenerator wird auch als Wave Generator bezeichnet. Der Außenring wird auch als Circular Spline bezeichnet. Zudem weist das Wellgetriebe die erfindungsgemäße Abrollbuchse auf, die bereits in der vorherigen Beschreibung beschrieben worden ist.
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Die Antriebswelle ist wirkverbunden mit dem Wellengenerator. Wirkverbunden heißt, dass zwei Bauelemente entweder direkt oder indirekt, d. h. über weitere Bauelemente, miteinander verbunden sind. Zwischen wirkverbundenen Bauelementen ist eine Übertragung von Kräften ermöglicht. Der Wellengenerator ist wirkverbunden mit einer inneren Wandfläche der Seitenwand der Abrollbuchse. Die Abrollbuchse ist über den Nabenreich wirkverbunden mit der Abtriebswelle. Die Abrollbuchse ist über eine äußere Wandfläche ihrer Seitenwand wirkverbunden mit dem Außenring. Der Außenring ist wirkverbunden mit dem Gehäuse. Die allgemeine Funktionsweise des Wellgetriebes bezüglich der Übertragung von bereitgestellten Drehmomenten ist aus dem Stand der Technik bekannt und weicht auch mit der erfindungsgemäßen Abrollbuchse nicht von dieser Funktionsweise ab.
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Durch die besondere Formgebung der erfindungsgemäße Abrollbuchse, genauer durch die besondere Formgebung des Bodens mit der Wölbung und der Senke, werden die Biegemomente, die durch die Verformung der Abrollbuchse mittels des Wellengenerators in die Abrollbuchse eingetragen werden, von der Abrollbuchse besser aufgenommen als von einer herkömmlichen Abrollbuchse mit ebenem Boden, weil der Boden der Abrollbuchse dadurch biegeweich ausgebildet ist. Einem Abreißen des Nabenbereichs wird entgegengewirkt.
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Anhand der im Folgenden erläuterten Figuren werden verschiedene Ausführungsbeispiele und Details der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer Abrollbuchse nach einem Ausführungsbeispiel,
- 2 eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer Abrollbuchse nach dem Stand der Technik,
- 3 eine schematische Darstellung eines Querschnitts eines Wellgetriebes mit einer Abrollbuchse nach dem Ausführungsbeispiel aus 1.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer Abrollbuchse 1 nach einem Ausführungsbeispiel. Die Abrollbuchse 1 ist zur besseren Übersicht nur zur Hälfte dargestellt, nämlich an ihrer Mittelachse M geschnitten. Dies ist möglich, da die Abrollbuchse 1 rotationssymmetrisch zur Mittelachse M ausgebildet ist.
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Die Abrollbuchse 1 weist einen Boden 3 und eine an diesen anschließende Seitenwand 4 auf. Die Seitenwand 4 weist eine äußere Wandfläche 25 und eine innere Wandfläche 26 auf. Die innere Wandfläche 26 ist eben ausgebildet. Die äußere Wandfläche 25 weist eine Verzahnung 10 auf. Die Seitenwand 4 ist parallel zur Mittelachse M angeordnet. Die Seitenwand 4 ist derart ausgebildet, dass diese verformbar ist, wenn die Abrollbuchse 1 in einem Wellgetriebe 20 zum Einsatz kommt, wie in 3 dargestellt. Die Abrollbuchse 1 ist topfartig ausgebildet. Die Abrollbuchse 1 ist einstückig ausgebildet.
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Der Boden 3 der Abrollbuchse 1 weist eine Wölbung 5 auf, welche radial beabstandet und konzentrisch zur Mittelachse M der Abrollbuchse 1 angeordnet ist. Diese Wölbung 5 verläuft ringförmig um die Mittelachse M herum. Die Wölbung 5 weist im hier dargestellten Querschnitt ein Maximum max auf, welches in einer Wölbungs-Ebene e1 angeordnet ist. Die Wölbungs-Ebene e1 wird durch sämtliche Maxima max der Wölbung 5 aufgespannt und ist senkrecht zur Mittelachse M angeordnet.
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Der Boden 3 weist eine Senke 6 auf, welche radial beabstandet und konzentrisch zur Mittelachse M der Abrollbuchse 1 angeordnet ist. Diese Senke 6 verläuft ringförmig um die Mittelachse M herum. Die Senke 6 weist im hier dargestellten Querschnitt ein Minimum min auf, welches in einer Boden-Ebene e2 angeordnet ist. Die Boden-Ebene e2 ist senkrecht zur Mittelachse M angeordnet und parallel zur Wölbungs-Ebene e1. Die Boden-Ebene e2 stellt eine virtuelle Ebene dar, welche durch einen ebenen Boden aufgespannt würde, der senkrecht zur Seitenwand 4 wäre.
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Innerhalb der Boden-Ebene e2 ist ein erstes axiales Ende 7 eines Nabenbereichs 2 der Abrollbuchse 1 angeordnet. Das erste axiale Ende 7 des Nabenbereichs 2 ist dasjenige Ende, welches von der Seitenwand 4 umringt wird. Das zweite axiale Ende 8 des Nabenbereichs 2 ist hingegen dasjenige Ende, das dem ersten axialen Ende 7 entgegengesetzt ist. Das zweite axiale Ende 8 begrenzt die Abrollbuchse 1 zu einer Seite hin. Die Wölbungs-Ebene e1 ist weiter von dem zweiten axialen Ende 8 entfernt als die Boden-Ebene e2.
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Der dargestellte Querschnitt des Bodens 3 in seinem Verlauf von der Seitenwand 4 zur Mittelachse M weist aufgrund der Senke 6 und der Wölbung 5 nahezu eine S-Form auf. Die Materialstärke des Bodens 3 im Bereich der Senke 6 ist nahezu identisch zur Materialstärke des Bodens 3 im Bereich der Wölbung 5. Im Gegensatz dazu weist der Nabenbereich 2 eine Materialaufdickung auf. Der Nabenbereich 2 weist zum Zweck der Verbindung mit einer Abtriebswelle einen nicht näher dargestellten Lagersitz auf. Zusätzlich kann der Nabenbereich 2 eine nicht näher dargestellte Kerbverzahnung aufweisen.
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Der Übergang 9 zwischen dem Nabenbereich 2 und dem übrigen Boden 3, genauer zwischen dem Nabenbereich 2 und der Wölbung 5, ist nahezu kerblos ausgeformt und weist den einen Übergangsradius R auf. Der Übergang 9 weist auf Seiten des ersten axialen Endes 7 den Übergangsradius R auf. Der Übergangsradius R entspricht von seiner Ausformung der negativen Ausformung der Wölbung 5. Der Übergangsradius R ist deutlich vergrößert zu einem Übergangsradius R* aus dem Stand der Technik (siehe 2). Der Übergang 9 ist auf Seiten des zweiten axialen Endes 8 direkt ausgebildet, d. h. der Nabenbereich 2 geht direkt, ohne Kerbe oder Absatz in die Wölbung 5 über.
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Durch die nahezu S-Form des Bodens 3 mit seiner Wölbung 5 und seiner Senke 6 ist der Boden 3 biegeweich ausgebildet und dadurch weniger verschleißanfällig als eine herkömmliche Abrollbuchse 1* nach dem Stand der Technik, die in 2 zum Vergleich dargestellt ist. Durch die Wölbung 5 und durch die Senke 6 werden nämlich Biegemomente, die durch die Beanspruchung und Verformung der Abrollbuchse 1 auftreten, von der Abrollbuchse 1 besser aufgenommen und einem Abreißen des Nabenbereichs 2 wird entgegengewirkt.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer Abrollbuchse 1* nach dem Stand der Technik. Die Abrollbuchse 1* ist zur besseren Übersicht nur zur Hälfte dargestellt, nämlich an ihrer Mittelachse M geschnitten. Dies ist möglich, da die Abrollbuchse 1* rotationssymmetrisch zur Mittelachse M ausgebildet ist.
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Die Abrollbuchse 1* weist einen Boden 3* und eine an diesen anschließende Seitenwand 4* auf. Die Seitenwand 4* weist an ihrer äußeren Wandfläche eine Verzahnung 10* auf. Die Seitenwand 4* ist parallel zur Mittelachse M angeordnet. Die Abrollbuchse 1* ist topfartig ausgebildet. Die Abrollbuchse 1 ist einstückig ausgebildet. Der Boden 3* der Abrollbuchse 1* ist in dem topfartigen Innenbereich der Abrollbuchse 1*. eben ausgebildet. Der Boden 3* spannt die Boden-Ebene e2 auf.
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Innerhalb der Boden-Ebene e2 ist ein erstes axiales Ende 7* eines Nabenbereichs 2* der Abrollbuchse 1* angeordnet. Entgegengesetzt zum ersten axialen Ende 7* ist ein zweites axiales Ende 8* angeordnet. Das zweite axiale Ende 8* begrenzt die Abrollbuchse 1* zu einer Seite hin. Der Nabenbereich 2* weist im Vergleich zum übrigen Boden 3* eine starke Materialaufdickung auf. Der Übergang 9* zwischen dem Nabenbereich 2* und dem übrigen Boden 3* weist eine Kerbe K auf, an welcher eine Kerbwirkung auftritt. Ein Übergangsradius R* an diesem Übergang 9* ist deutlich kleiner als der Übergangsradius R in 1.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts eines Wellgetriebes 20 mit einer Abrollbuchse 1 nach dem Ausführungsbeispiel aus 1. Das Wellgetriebe 20 weist einen elliptischen Wellengenerator 21, eine Antriebswelle 22, eine Abtriebswelle 23, einen zylindrischen Außenring 24 und ein Gehäuse, das zur besseren Übersicht nicht dargestellt ist, auf. Diese eben genannten Bauelemente des Wellgetriebes 20 sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Zudem weist das Wellgetriebe 20 die erfindungsgemäße Abrollbuchse 1 auf, die bereits in 1 beschrieben worden ist.
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Die Antriebswelle 22 ist wirkverbunden mit dem Wellengenerator 21. Somit kann ein Drehmoment von der Antriebswelle 22 auf den Wellengenerator 21 übertragen werden. Der Wellengenerator 21 ist wirkverbunden ist mit der ebenen inneren Wandfläche 26 der Seitenwand 4 der Abrollbuchse 1. Der sich drehende Wellengenerator 21 verformt aufgrund seiner elliptischen Form die Seitenwand 4 der Abrollbuchse 1.
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Die Abrollbuchse 1 ist über ihre äußere Wandfläche 25 wirkverbunden mit dem Außenring 24. Die äußere Wandfläche 25 weist die Verzahnung 10 auf. Der Außenring 24 weist eine Innenverzahnung auf. Diese Innenverzahnung kämmt mit der Verzahnung 10 der äußeren Wandfläche 25, wobei aufgrund der Verformung der Seitenwand 4 nur ein Teil der Zähne an der Kraftübertragung beteiligt sind. Der Außenring 24 ist zudem wirkverbunden mit dem Gehäuse. Der Außenring 24 ist an dem Gehäuse festgesetzt.
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Die Abrollbuchse 1 ist über den Nabenreich 2 wirkverbunden mit der Abtriebswelle 23. Somit kann das übersetzte Drehmoment von der Abrollbuchse 1 auf die Abtriebswelle 23 übertragen werden. Die allgemeine Funktionsweise des Wellgetriebes 20 bezüglich der Übertragung von bereitgestellten Drehmomenten ist aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die hier dargestellten Beispiele sind nur beispielhaft gewählt. Beispielsweise können die Minima der Senke in einer separaten Senken-Ebene angeordnet sein, die beabstandet ist zur Boden-Ebene und zur Wölbungs-Ebene. Beispielsweise kann die Materialstärke im Bereich der Wölbung stärker von der Materialstärke im Bereich der Senke abweichen als in 1 dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abrollbuchse
- 2
- Nabenbereich
- 3
- Boden
- 4
- Seitenwand
- 5
- Wölbung
- 6
- Senke
- 7
- erstes axiales Ende
- 8
- zweites axiales Ende
- 9
- Übergang
- 10
- Verzahnung
- 1*
- Abrollbuchse nach dem Stand der Technik
- 2*
- Nabenbereich nach dem Stand der Technik
- 3*
- Boden nach dem Stand der Technik
- 4*
- Seitenwand nach dem Stand der Technik
- 7*
- erstes axiales Ende
- 8*
- zweites axiales Ende
- 9*
- Übergang nach dem Stand der Technik
- 10*
- Verzahnung nach dem Stand der Technik
- 20
- Wellgetriebe
- 21
- Wellengenerator
- 22
- Antriebswelle
- 23
- Abtriebswelle
- 24
- Außenring
- 25
- äußere Wandfläche
- 26
- innere Wandfläche
- e1
- Wölbungs-Ebene
- e2
- Boden-Ebene
- K
- Kerbe
- M
- Mittelachse
- max
- Maximum
- min
- Minimum
- R
- Radius
- R*
- Radius nach dem Stand der Technik
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008014222 B3 [0003]