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Die Erfindung betrifft einen Akkumulator für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Akkumulator.
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Akkumulatoren der in Rede stehenden Art dienen in Kraftfahrzeugen dazu, einen elektrischen Antrieb des Kraftfahrzeugs mit elektrischer Energie zu versorgen. Dabei kann es sich um ein rein elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug oder ein Hybridfahrzeug handeln, welches neben dem elektrischen Antrieb noch einen weiteren Antrieb aufweist. Der weitere Antrieb wird insbesondere mit einem fossilen und/oder synthetischen Kraftstoff betrieben. Es handelt sich insbesondere um einen Verbrennungsmotor.
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Akkumulatoren der in Rede stehenden Art weisen ein Akkumulatorgehäuse auf, in dem ein eine Mehrzahl elektrochemischer Zellen in separaten Zellgehäusen angeordnet ist. Die elektrochemischen Zellen dienen der Speicherung der elektrischen Energie.
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Das Akkumulatorgehäuse weist bei Akkumulatoren der in Rede stehenden Art einen Boden auf, auf dem die Zellgehäuse angeordnet sind.
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Problematisch beim Einsatz derartiger Akkumulatoren ist, dass es in einzelnen Zellen zum thermischen Durchgehen (oder auch „thermal runaway“) der jeweiligen Zelle kommen kann. Ursache hierfür kann beispielsweise ein Herstellungsfehler, eine Beschädigung und/oder eine Überbeanspruchung im Betrieb sein. Dieses thermische Durchgehen ist mit einem Druck- und/oder Temperaturanstieg im Inneren der Zelle verbunden. Im ungünstigsten Fall kann es zu einer Entzündung der Zelle kommen.
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Nach dem Stand der Technik weisen die Zellgehäuse der einzelnen Zellen daher Notentgasungseinrichtungen auf, die dazu ausgebildet sind, eine Notentgasung der jeweiligen Zelle zu ermöglichen, wenn es zur zum thermischen Durchgehen der Zelle kommt. Hierdurch soll insbesondere verhindert werden, dass es in einer Art Kettenreaktion zur Entzündung weiterer Zellen und damit des gesamten Akkumulators kommt. Die hierbei entstehenden Gase können Ursache schwerer Brände sein, die im ungünstigsten Fall zu einer Gefährdung der Insassen des Kraftfahrzeugs führt.
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Als problematisch erweist sich dabei, dass sich das aus den einzelnen Zellgehäusen austretende Gas zunächst innerhalb des Akkumulatorgehäuses ausbreitet und über dieses sich ausbreitende Gas thermische Energie auf weitere Zellen übertragen wird.
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Die
US 2013/0059175 A1 schlägt daher einen Akkumulator vor, bei dem die Notentgasungseinrichtungen der einzelnen Zellgehäuse dazu ausgebildet sind, eine nach unten gerichtete Notentgasung des jeweiligen Zellgehäuses zu ermöglichen. Der Boden des Akkumulatorgehäuses weist hierbei eine Mehrzahl Öffnungen auf. Die Zellgehäuse sind jeweils derart oberhalb einer der Öffnungen angeordnet, dass im Falle einer Notentgasung mittels der jeweiligen Notentgasungseinrichtung Gas aus dem jeweiligen Zellgehäuse durch die entsprechende Öffnung in einen unterhalb des Bodens angeordneten Notentgasungsraum strömen kann.
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Auf diese Weise wird vermieden, dass sich das heiße Gas im Inneren des Akkumulatorgehäuses ausbreitet, es wird vielmehr in einen separaten Notentgasungsraum geleitet. Die Übertragung thermischer Energie auf andere Zellen im Falle eines thermischen Durchgehens einer einzelnen Zelle wird dabei gesenkt. Bei derartigen Akkumulatoren besteht jedoch das Problem, dass die Zellgehäuse einen flachen Boden aufweisen, mit dem sie auf dem Boden des Akkumulatorgehäuses aufliegen. Eine Dichtung im Boden des Akkumulatorgehäuses, die flächenbündig mit dem sonstigen Boden ausgeführt ist, sorgt dafür, dass die heißen Gase aus den einzelnen Zellen nicht zwischen Zellgehäuse und dem Boden des Akkumulatorgehäuses entweichen und sich auf diese Weise ungewollt im Akkumulatorgehäuse ausbreiten können. Dies Anordnung funktioniert so lange zuverlässig, solange sich die einzelnen Zellgehäuse exakt an der vorgegebenen Position befinden.
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In der Praxis ist es jedoch so, dass sich das Volumen der elektrochemischen Zellen in deren Betrieb ändert. Dies liegt daran, dass die Bestandteile der elektrochemischen Zellen im geladenen und im entladenen Zustand unterschiedliche Volumina aufweisen. Im Laufe des Betriebs der elektrochemischen Zelle kann dies dazu führen, dass es zu Verschiebungen der Positionen der einzelnen Zellgehäuse im Akkumulatorgehäuse kommt. Dies kann dazu führen, dass die Abdichtung nicht mehr gewährleistet ist. Im ungünstigsten Fall befinden sich einzelne Zellgehäuse mit ihren Notentgasungseinrichtungen nicht mehr in Flucht mit der jeweils zugeordneten Öffnung. Dies kann in der Praxis dazu führen, dass die Notentgasung nicht wie beabsichtigt durch die Öffnungen in den Notentgasungsraum erfolgt, sondern dass sich die Gase, zumindest zum Teil, dennoch im Akkumulatorgehäuse ausbreiten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Akkumulator der vorstehend beschriebenen Art aufzuzeigen, bei dem die vorstehend beschriebenen Nachteile nicht auftreten, insbesondere wobei sichergestellt ist, dass die Notentgasung zuverlässig durch die Öffnungen erfolgt.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Akkumulator und ein Kraftfahrzeug mit einem Akkumulator mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Die Merkmale der abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Zellgehäuse an ihren Unterseiten jeweils einen Vorsprung aufweisen. Der Vorsprung greift in die unterhalb des jeweiligen Zellgehäuses angeordnete Öffnung ein. Hierdurch wird sichergestellt, dass - wenn sich die Zellen auf dem Boden des Akkumulatorgehäuses verschieben - die einzelnen Zellgehäuse durch den in die jeweilige Öffnung eingreifenden Vorsprung in einer Position innerhalb der Öffnung gehalten werden, in der sichergestellt ist, dass im Falle einer Notentgasung das heiße Gas und ggf. mitgeschleppte heiße Bestandteile der Zelle, wie z.B. Teile des Elektrolyten, durch die Öffnung in den Notentgasungsraum strömen können und nicht die Nachbarzellen Unterwandern.
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Der Vorsprung kann ein separates, mit dem Boden des Zellgehäuses verbundenes Element sein. Die Verbindung kann hierbei insbesondere stoffschlüssig, beispielsweise durch Schweißen, Löten oder Kleben, erfolgen. Derartige Verfahren haben den Vorteil, dass sie sich leicht automatisieren lassen. Alternativ und/oder ergänzend kann der Vorsprung an das Zellgehäuse, insbesondere den Boden des Zellgehäuses, angeformt sein. Dies kann beispielsweise durch das Tiefziehen erfolgen. Die hierdurch ermöglichte Herstellung des Vorsprungs im Zuge der Herstellung des Zellgehäuses bzw. des Bodens des Zellgehäuses stellt eine besonders wirtschaftliche Möglichkeit dar, den Vorsprung herzustellen, da hierfür kein separater Verfahrensschritt erforderlich ist.
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Der Gasweg aus dem Zellgehäuse in den Notentgasungsraum kann insbesondere nach Art einer Venturidüse gestaltet sein. Dadurch kann der Joule-Thomson Effekt, der entsteht, wenn sich das unter Druck stehende Gas in den Notentgasungsraum ausdehnt, verstärkt und eine Kühlwirkung erzielt werden. Zu Unterstützung des Kühleffekts kann ein Kühlmedium vorgesehen sein, dass im Falle einer Notentgasung in den Gasstrom eingebracht wird, beispielsweise Kohlendioxid. Alternativ und/oder Ergänzend kann ein Löschmedium, beispielsweise ein Löschschaum vorhanden sein, der in den Gasstrom im Falle einer Notentgasung eingebracht wird.
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In dem Notentgasungsraum können Metallelemente, beispielweise insbesondere mit Öffnungen versehene Profile, Metallwolle oder Metallschaumelemente, beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung, eingebracht sein. Diese können, wenn sie von dem Gas umströmt werden, für einen zusätzlichen Kühleffekt sorgen.
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Die Zellgehäuse können jeweils derart gestaltet sein, dass der Weg des Gases im Falle einer Notentgasung über die Notentgasungseinrichtung durch den Vorsprung führt. Mit anderen Worten umgibt der Vorsprung den Gasweg im Falle einer Notentgasung. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass der Vorsprung die Gestalt eines von dem Boden des jeweiligen Zellgehäuses nach unten hin abstehenden Kragens aufweist. Eine derartige Gestaltung hat den Vorteil, dass das Gas im Falle einer Notentgasung auf seinem Gasweg durch den Vorsprung durch die Öffnung hindurch geführt wird. Es ergibt sich so eine noch bessere Sicherheit dafür, dass das Gas im Falle einer Notentgasung tatsächlich durch die Öffnung gelangt und sich nicht seinen Weg zwischen dem Boden des Zellgehäuses und dem Boden des Akkumulatorgehäuses bahnt.
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Die Vorsprünge der Zellen können jeweils von einem Dichtelement umgeben sein. Bei diesem Dichtelement kann es sich insbesondere um ein Dichtelement aus einem elastischen Material, beispielsweise um ein Elastomer, handeln. Ein derartiges Dichtelement sorgt für eine Abdichtung zwischen dem Vorsprung und der Öffnung. Insbesondere in Verbindung mit einer Gestaltung, bei der der Gasweg durch den Vorsprung führt, kann durch ein derartiges Dichtelement die Rückströmung von Gas an dem Vorsprung vorbei, von dem Notentgasungsraum zurück in das Akkumulatorgehäuse, verhindert werden. Zudem wird im Falle von Positionsänderungen der Zellgehäuse, die sich durch deren Volumenänderungen beim Laden und Entladen ergeben, eine Art Toleranzausgleich im Hinblick auf die genaue relative Position des Vorsprungs zu der Öffnung herbeigeführt.
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Es ist vorteilhaft, wenn der Querschnitt der Öffnung an den Umfang des Vorsprungs und/oder des Dichtelements angepasst ist. Hierdurch ergibt sich zunächst ein „sicherer“ Sitz des Vorsprungs in der Öffnung. Zudem kann sich die wirksame Dichtfläche des Dichtelements an dessen äußerem Umfang befinden und rechtwinklig zur Erstreckungsebene des Bodens des Akkumulatorgehäuses orientiert sein. Auf diese Weise kann eine besonders gute Abdichtung herbeigeführt werden, zusätzlich hält die Dichtung auf diese Weise das jeweilige Zellgehäuse in seiner bestimmungsgemäßen Position.
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Der Vorsprung kann ein Schutzelement zum Schutz der Notentgasungseinrichtung aufweisen. Eine derartiges Schutzelement ist insbesondere dazu geeignet, die Notentgasungseinrichtung vor Umwelteinflüssen, beispielsweise vor eindringender Nässe, zu schützen. Das Schutzelement kann beispielsweise aus einem Polymer sein. Vorzugsweise ist das Schutzelement dazu ausgebildet, dass es im Falle einer Notentgasung zu einem Materialversagen des Schutzelements kommt.
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Der Vorsprung kann derart gestaltet sein, dass er eine Dichtfunktion im Hinblick auf die Öffnung im Boden des Akkumulatorgehäuses ausübt.
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Alternativ und/oder ergänzend kann das Schutzelement auch derart befestigt sein, dass es sich im Falle einer Notentgasung aufgrund des Gasdrucks löst und/oder öffnet. Denkbar ist ein Materialversagen aufgrund der Temperatureinwirkung durch das heiße Gas im Falle einer Notentgasung bzw. einer kombinierten Einwirkung von Druck und Temperatur des Gases im Falle einer Notentgasung. So kann es insbesondere zum Schmelzen des Schutzelemetns kommen.
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Das Schutzelement und das Dichtelement können unterschiedliche Bereiche eines gemeinsamen Dicht- und Schutzelements sein. Das Dicht- und Schutzelement kann in diesem Fall insbesondere nach Art einer Kappe gestaltet sein, die über den Vorsprung gestülpt ist. Ein derartiges Dicht- und Schutzelement ist einfach herzustellen und an dem Vorsprung zu befestigen und stellt so eine kostengünstige konstruktive Lösung dar.
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Die Notentgasungseinrichtung kann eine Membran aufweisen, die dazu ausgebildet ist, den Gasweg bei Überschreiten einer bestimmten Temperatur und/oder bei Überschreiten eines bestimmten Drucks durch ein Materialversagen freizugeben. Die Membran kann aus einem metallischen Werkstoff sein. Insbesondere kann die Membran eine Korrosionsschutzbeschichtung aufweisen. Dabei kann es sich um eine organische und/oder eine keramische Beschichtung handeln. Die Membran kann mit dem Zellgehäuse und oder dem Vorsprung verschweißt sein. Das Verschweißen kann mit einem Laser oder mit einem Mikroplasma erfolgt sein.
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Alternativ und/oder ergänzend können der Vorsprung und das Schutzelement und/oder das Dichtelement unterschiedliche Bereiche eines gemeinsamen einteiligen Bauteils sind. Bei einer derartigen Ausführungsform ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Notentgasungseinrichtung und/oder die Membran in das Zellgehäuse, an dem der Vorsprung befestigt ist, integriert bzw. in diesem angeordnet ist. Die Membran und/oder die otentgasungseinrichtung sind in diesem Fall insbesondere mit dem Boden des Zellgehäuses verbunden. Der Vorsprung ist mit dem Schutzelement und/oder dem Dichtelement einteilig ausgeführt und insbesondere als eine Art Kappe gestaltet, die an dem Zellgehäuse angebracht ist. Das Gemeinsame einteilige Bauteil kann aus einem elastischen und/oder einem thermoplastischen Polymer sein.
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Vorzugsweise erfolgt die Freigabe des Gaswegs durch die Membran mehrstufig. Dies heißt, dass beim Überschreiten eines bestimmten Drucks und/oder beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur zunächst lediglich ein Teil des freigebbaren Gaswegs freigegeben wird. Dies führt dazu, dass ein begrenzter Volumenstrom aus der Zelle austreten kann. Steigen danach der Druck und/oder die Temperatur weiter an, kann es zu einer Freigabe eines weiteren Teils des Gaswegs kommen, beispielsweise durch ein weiteres Materialversagen, sodass ein größerer Volumenstrom des austretenden heißen Gases ermöglicht wird.
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Eine derartige mehrstufige Freigabe kann beispielsweise durch unterschiedliche Materialschwächungen, die in die Membran eingebracht werden und das Material unterschiedlich stark schwächen, herbeigeführt werden. Die Materialschwächungen können beispielsweise durch lokale Ausdünnungen, wie Kerben, und/oder Gefügeänderungen im Material, sein. Die Gefügeänderungen können beispielsweise mittels der thermischen Wirkung eines Lasers erzeugt sein. Alternativ und/oder ergänzend kann die mehrstufige Freigabe durch Öffnungen in der Membran ermöglicht sein, die mittels einer Folie abgedeckt sind. Die Folie ist in diesem Fall dazu ausgebildet, dass sie die Öffnungen Im Fall einer Notentgasung, beispielsweise durch ein Schmelzen der Folie, freigibt.
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Eine solche mehrstufige Freigabe des Gaswegs hat beispielsweise den Vorteil, dass es beim Entstehen geringer Gasmengen und einer entsprechenden teilweisen Freigabe des freigebbaren Gaswegs zu einer langsamen Ausströmung des entstehenden heißen Gases kommt. Die hierdurch auftretende Gasströmung verhindert ein Eindringen von Luftsauerstoff gegen die Strömungsrichtungen. Hierdurch kann verhindert werden, dass nach einem schnellen Abbau des Überdrucks in der Zelle Luftsauerstoff in die Zelle eindringt und Bestandteile der Zelle, die zu diesem Zeitpunkt noch eine sehr hohe Temperatur aufweisen, entzündet. Durch den langsamen Druckabbau haben derartige heiße Bestandteile der Zelle eine längere Zeit zur Verfügung, um während des Druckabbaus auf eine Temperatur abzukühlen, bei der eine Entzündung durch dann möglicherweise eintretenden Luftsauerstoff nicht mehr erfolgt.
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Die einzelnen Zellgehäuse können eine, zumindest im Wesentlichen, quaderförmige Grundform mit jeweils zwei Flächenseiten und vier Schmalseiten aufweisen. Hierbei ist die Fläche der Flächenseiten insbesondere größer als die der Schmalseiten. Unter einer zumindest im wesentlichen derartigen Grundform ist zu verstehen, dass die Kanten und/oder Schmalseiten abgeschrägt und/oder abgerundet sein können. Auch können die Schmalseiten eine von einer rechtwinkligen Orientierung zu anderen Schmalseiten und/oder Flächenseiten abweichende Orientierung aufweisen. Auch Profilierungen an den Schmalseiten und/oder Flächenseiten, die sich beispielsweise aufgrund der Anbringung elektrischer Kontaktelemente ergeben, führen in diesem Zusammenhang nicht dazu, dass ein entsprechend gestaltetes Zellgehäuse nicht als zumindest im wesentlichen quaderförmig anzusehen ist. Es kommt in diesem Zusammenhang vielmehr auf den groben Umriss der Grundform der Zelle an als auf deren exakte konstruktive Ausgestaltung. Insbesondere führt der am Boden der jeweiligen Zelle vorgesehene Vorsprung nicht dazu, dass die Zelle nicht als quaderförmig im Sinne der vorstehenden Ausführungen anzusehen ist.
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Derartige Zellgehäuse können insbesondere derart in dem Akkumulatorgehäuse zu einer Reihe oder einer Mehrzahl Reihen angeordnet sein, dass die Flächenseiten benachbarter Zellen einander zugewandt sind. Insbesondere liegen die Zellen mit ihren Flächenseiten aneinander an. Hierbei können mehrere Reihen derartiger Zellen parallel in dem Akkumulatorgehäuse angeordnet sein. In diesem Falle sind die einzelnen Reihen insbesondere mit den Schmalseiten ihrer Zellgehäuse einander zugewandt. Hierdurch ergibt sich eine sehr kompakte und raumsparende Anordnung der Zellgehäuse, allerdings auch eine entsprechende Anfälligkeit der gesamten Anordnung für eine Wärmeübertragung von Zellgehäuse zu Zellgehäuse und eine Anfälligkeit für ein Verschieben der Zellgehäuse aufgrund einer Volumenänderung der einzelnen Zellen beim Laden oder Entladen. Daher ist ein Vorsprung, der die sichere Positionierung der Zellgehäuse oberhalb der jeweiligen Öffnungen sicherstellt, insbesondere im Falle einer derartigen Anordnung der Zellgehäuse vorteilhaft.
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Ein Kraftfahrzeug mit einem Akkumulator der vorstehend beschriebenen Art weist insbesondere einen elektrischen Antrieb auf. Dabei versorgt der Akkumulator den elektrischen Antrieb mit elektrischer Energie bzw. das Kraftfahrzeug ist dazu ausgebildet, dass der Akkumulator den elektrischen Antrieb mit elektrischer Energie versorgt. Derartige Kraftfahrzeuge benötigen zur Versorgung des elektrischen Antriebs vergleichsweise große elektrische Leistungen, daher ist bei den entsprechenden Akkumulatoren das Risiko eines thermischen Durchgehens entsprechend hoch und aufgrund der hohen Akkumulatorkapazitäten der durch das thermische Durchgehen mögliche Schaden entsprechend groß.
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Weitere praktische Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines beispielhaften Akkumulators,
- 2 eine schematische Schnittdarstellung eines Zellgehäuses des beispielhaften Akkumulators und des darunterliegenden Bereichs des Akkumulators.
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Der in 1 beispielhaft dargestellte Akkumulator 10 weist ein Akkumulatorgehäuse 12 auf. In diesem Akkumulatorgehäuse 12 sind eine Mehrzahl elektrochemischer Zellen zur Speicherung elektrischer Energie in separaten Zellgehäusen 14 angeordnet.
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Das Akkumulatorgehäuse 12 weist einen Boden 16 auf. Das Akkumulatorgehäuse 12 ist insbesondere Gasdicht, in 1 ist aus Darstellungsgründen die Abdeckung des Ghäuses weggelassen. Der Boden kann eine Kühleinrichtung aufweisen, beispielsweise kann der Boden wie Beispielhaft dargestellt einen mit einem Kühlmedium durchströmbaren Zwischenraum 17aufweisen. Der Boden wiederum weist eine Mehrzahl Öffnungen 18 auf.
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Wie in 2 zu erkennen ist, weisen die Zellen jeweils eine Notentgasungseinrichtung 20 auf. Die Notentgasungseinrichtung 20 ist dazu ausgebildet, eine nach unten gerichtete Notentgasung des jeweiligen Zellgehäuses 14 zu ermöglichen.
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Ebenfalls in 2 zu erkennen ist, dass die Zellgehäuse 14 jeweils derart oberhalb einer der Öffnungen 18 angeordnet sind, dass im Falle einer Notentgasung mittels der jeweiligen Notentgasungseinrichtung 20 Gas aus dem jeweiligen Zellgehäuse 14 durch die entsprechende Öffnung 18 in einen unterhalb des Bodens 16 angeordneten Notentgasungsraum 22 strömen kann.
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Der Notentgasungsraum 22 kann insbesondere durch eine Unterfahrschutzplatte 23 nach unten hin begrenzt sein. Wie in 1 dargestellt, kann der Notentgasungsraum 22 durch ein zentrales Notentgasungselement 36 entgasbar sein. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Notentgasungsraum 22, der insbesondere ansonsten geschlossen gestaltet sein kann, im Falle einer Notentgasung in den Notentgasungsraum 22 selbst ebenfalls entgeistert werden kann. Das Zentrale Notentgasungselement 36 kann derart gestaltet sein, dass eine Löschlanze durch das zentrale Notentgasungselement eingeführt werden kann, um ein Löschmittel einzubringen.
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Wie ebenfalls insbesondere in der 2 zu erkennen ist, weisen die Zellgehäuse 14 an ihren Unterseiten jeweils einen Vorsprung 24 auf, der in die unterhalb des jeweiligen Zellgehäuses 14 angeordnete Öffnung 18 eingreift.
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Wie im gezeigten Beispiel kann der Boden 16 des Akkumulatorgehäuses 12 einen mehrschichtigen Aufbau aufweisen. Insbesondere können zwischen dem Boden 16 und dem Zellgehäuse 14 auch eine oder eine Mehrzahl Zwischenschichten 26, beispielsweise aus wärmeleitfähigen Materialien und/oder elektrisch isolierenden Materialien, wie beispielsweise elektrisch isolierenden Folien, angebunden sein.
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Wie ebenfalls insbesondere in 2 zu erkennen, können die Zellgehäuse 14 jeweils derart gestaltet sein, dass der Weg des Gases im Falle einer Notentgasung über die Notentgasungseinrichtung 20 durch den Vorsprung 24 führt. In den gezeigten Beispielen ist dies dadurch realisiert, dass der Vorsprung 24 an der Unterseite des jeweiligen Zellgehäuses 14 kragenartig vorsteht und den Gasweg umgibt.
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Wie im gezeigten Beispiel können die Vorsprünge 24 jeweils von einem Dichtelement 28 umgeben sein. Das Dichtelement 28 gewährleistet eine Abdichtung zwischen dem Vorsprung 24 und dem Boden 16 des Akkumulatorgehäuses 12. Hierbei kann wie im gezeigten Beispiel der Querschnitt der Öffnung 18 an den Umfang des Dichtelements 28 angepasst sein. Hierbei wird eine Abdichtung zwischen dem Vorsprung 24 und dem Boden 16 im Bereich der Öffnung 18 erreicht.
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Der Vorsprung 24 kann zudem wir im gezeigten Beispiel durch ein Schutzelement 30 zum Schutz der Notentgasungseinrichtung 20 abgedeckt sein. Wie im gezeigten Beispiel kann das Schutzelement 30 und das Dichtelement 28 als einteiliges Bauteil bzw. als gemeinsames Dicht- und Schutzelement 28, 30 ausgeführt sein. Dies kann wie dargestellt als eine Art Kappe gestaltet sein, die an dem Vorsprung 24 angebracht, beispielsweise auf diesen aufgeschoben, wird.
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Die Notentgasungseinrichtung 20 kann wie in 2 dargestellt eine Membran 32 aufweisen. Die Membran 32 kann insbesondere dazu ausgebildet sein, den Gasweg durch ein Materialversagen bei Überschreitung einer bestimmten Temperatur und/oder eines bestimmten Drucks freizugeben. Wie im Gezeigten Beispiel kann eine mehrstufige Freigabe des Gaswegs durch eine auf die Membran aufgebrachte Folie 33 realisiert werden, die vor dem Materialversagen der Membran 32 versagt und so Eine Öffnung der Membran freigibt.
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Wie wiederum insbesondere in 1 zu erkennen ist, können die einzelnen Zellgehäuse 14 eine quaderförmige Grundform mit jeweils zwei Flächenseiten und vier Schmalseiten aufweisen. Hierbei ist die Fläche der Flächenseiten größer als die der Schmalseiten. Die Zellgehäuse 14 können, wie in 1 dargestellt, derart in dem Akkumulatorgehäuse 10 zu einer Mehrzahl Reihen 34 angeordnet sein, dass die Flächenseiten benachbarter Zellen einander zugewandt sind. Zur Vereinfachung der Darstellung sind in 1 zwei Reihen 34 lediglich vereinfacht dargestellt, eine Reihe Zellgehäuse 14 ist komplett weggelassen worden, um die Draufsicht auf die Öffnungen 18 in 1 zu ermöglichen.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Akkumulator
- 12
- Akkumulatorgehäuse
- 14
- Zellgehäuse
- 16
- Boden
- 17
- Zwischenraum
- 18
- Öffnungen
- 20
- Notentgasungseinrichtung
- 22
- Notentgasungsraum
- 23
- Unterfahrschutzplatte
- 24
- Vorsprung
- 26
- Zwischenschicht
- 28
- Dichtelement
- 30
- Schutzelement
- 32
- Membran
- 33
- Folie
- 34
- Reihen
- 36
- Zentrales Notentgasungselement
- X
- horizontale Richtung
- Y
- horizontale Richtung
- Z
- vertikale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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