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Stand der Technik
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Es ist bekannt, Flüssigkeitspumpen, beispielsweise Wasserpumpen, mit drehbaren Rotoren auszubilden. Es ist ebenfalls bekannt, im Bereich einer Axiallageraufnahme eines Gehäuses einer solchen Pumpe eine Anlaufscheibe anzuordnen, die als Gegenlaufpartner für eine bewegliche Lagerbuchse dient. Aus dem Stand der Technik bekannte Anlaufscheiben sind typischerweise als Stanzbiegeteile gefertigt, und verfügen in der Regel über elastische Federelemente zur formschlüssigen Verbindung mit dem Pumpengehäuse. Üblicherweise sind derartige Stanzbiegeteile aus Edelstahl gefertigt. Es hat sich allerdings gezeigt, dass Anlaufscheiben aus Edelstahl einem Verschleiß unterliegen, der eine Lebensdauer herkömmlicher Pumpen begrenzt.
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Es ist bekannt, Flüssigkeitspumpen in Kraftfahrzeugen für eine Ladeluftkühlung, eine Batteriekühlung, eine Steuergerätekühlung und für andere Kühlkreisläufe zu verwenden.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Flüssigkeitspumpe mit erhöhter Lebensdauer bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Flüssigkeitspumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung geht aus von einer Flüssigkeitspumpe, insbesondere einer Wasserpumpe, mit einem Pumpengehäuse das eine Axiallageraufnahme aufweist, mit einem Lagerbolzen und mit einem auf dem Lagerbolzen gelagerten Lager, wobei zwischen der Axiallageraufnahme des Pumpengehäuses und dem Lager eine Anlaufscheibe angeordnet ist. Es wird vorgeschlagen, dass die Axiallageraufnahme zumindest einen Vorsprung zum Befestigen der Anlaufscheibe aufweist und die Anlaufscheibe aus Keramik ausgebildet ist.
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Die erfindungsgemäße Anlaufscheibe aus Keramik lässt sich mittels der Vorsprünge an der Axiallageraufnahme besonders einfach in das Pumpengehäuse einpressen und verhindert zusätzlich in besonders vorteilhafter Weise die Bildung von Korrosion bei reinen Wasseranwendungen. Somit kann auf den Einsatz von Inhibitoren in derartigen Flüssigkeitspumpen verzichtet werden. Darüber hinaus weist Keramik eine sehr hohe Härte auf, wodurch eine aus einem dieser Materialien ausgebildete Anlaufscheibe nur einem sehr geringen Verschleiß unterliegt. Durch die lokale plastische Verformung der der Wirkflächenpaare von Vorsprung und Anlaufscheibe wird ein Verdrehen der Anlaufscheibe bei Anlaufen des Rotors mit besonders einfachen Mitteln verhindert, sodass auf zusätzliche kostspielige Lösungen zur Drehsicherung, wie beispielsweise der Abflachung des Keramik-Lagerbolzens verzichtet werden kann. Die Anlaufscheibe ragt in Radialrichtung nicht über die Kontur der Axiallageraufnahme und somit nicht in den Durchströmungsbereich des Ansaugstutzens. Auf diese Weise kann die hydraulische Leistung der Pumpe vorteilhaft verbessert werden.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den unabhängigen Ansprüchen gegebenen Merkmale.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weisen die Anlaufscheibe und die Axiallageraufnahme eine zentrale Durchgangsöffnung auf, wobei sich der Lagerbolzen durch die zentrale Durchgangsöffnung in Axialrichtung erstreckt. Vorzugweise weist die zentrale Durchgangsöffnung im Wesentlichen den gleichen Durchmesser wie die zentrale Öffnung der Axiallageraufnahme auf. Vorzugweise ragt der Lagerbolzen durch die Durchgangsöffnung in den Dom der Axiallageraufnahme hinein.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Axiallageraufnahme eine Stirnfläche aufweist. Die Axiallageraufnahme ist vorzugweise über Stege im Pumpengehäuse aufgehängt. Vorzugweise ist die Axiallageraufnahme im Ansaugstutzen des Pumpengehäuses angeordnet. Besonders vorzugweise ist die Axiallagerausnahme zentral mittig im Ansaugstutzen angeordnet. Vorzugweise weist die Axiallageraufnahme eine plane Stirnfläche auf. Vorzugweise ist die Axiallageraufnahme als Spitzgussteil aus Kunststoff ausgebildet. Die Stirnfläche weist vorzugweise eine kreisringförmige Kontur auf.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Stirnfläche der Axiallageraufnahme eine im Wesentlichen ebene Grundfläche auf, wobei sich der zumindest eine Vorsprung in Axialrichtung aus der Grundfläche der Stirnfläche erstreckt. Auf diese Weise kann die Anlaufscheibe besonders kippstabil großflächig auf der Grundfläche aufliegen, sodass Lagertoleranzen besonders vorteilhaft eingehalten werden können. Der zumindest eine Vorsprung ragt in Axialrichtung über die Ebene der Grundfläche hinaus, wobei der Vorsprung vollständig durch eine Ausnehmung in der Anlaufscheibe aufgenommen wird und nicht über die Kontur der Anlaufscheibe hinausragt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der zumindest eine Vorsprung der Axiallageraufnahme kreissegmentförmig ausgebildet ist und vorzugweise radial innen, insbesondere bündig zur Durchgangsöffnung angeordnet ist. Vorzugweise sind die Vorsprünge derart dimensioniert, dass sich diese bei der Montage des Pumpengehäuses minimal nach innen in die Durchgangsöffnung elastisch verformen. Somit entsteht eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Axiallageraufnahme des Pumpengehäuses und der Anlaufscheibe. Die Scherkräfte, die der Rotor auf die Anlaufscheibe beim Anlaufen des Rotors ausübt, können besonders vorteilhaft von der kraftschlüssigen Verbindung zwischen der Anlaufscheibe und den Vorsprüngen aufgenommen werden und somit ein Verdrehen der Anlaufscheibe vorteilhaft verhindert werden. Aufgrund der kreisbogenförmigen Form der Vorsprünge können diese in vorteilhafter Weise eine Aufnahme für den Lagerbolzen bieten.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Axiallageraufnahme wenigstens zwei, insbesondere wenigstens drei, insbesondere gleichverteilt am Umfang angeordnete Vorsprünge aufweist. Vorzugsweise sind alle Vorsprünge kongruent, insbesondere deckungsgleich zueinander ausgebildet.
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Die Anlaufscheibe weist vorzugweise eine Aufnahme, insbesondere eine im wesentlichen ringförmige Nut zur Aufnahme des zumindest einen Vorsprunges auf. Die Aufnahme ist vorzugweise radial innenliegend an der Anlaufscheibe angeordnet. Die Aufnahme grenzt vorzugweise an die Durchgangsöffnung an. Die Aufnahme entspricht vorzugweise in Höhe und/oder Breite und/oder Kontur im Wesentlichen der Höhe, beziehungsweise Breite, beziehungsweise Kontur der Vorsprünge. Vorzugweise ist die Anlaufscheibe mit den Vorsprüngen verpresst ausgebildet.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Anlaufscheibe an der Grundfläche der Stirnseite der Axiallageraufnahme anliegt und dass die Anlaufscheibe die Vorsprünge im Wesentlichen zumindest teilweise, vorzugweise vollständig radial überdeckt. Vorzugweise liegt dabei der umlaufende Kragen mit seiner Deckfläche plan auf der Grundfläche der Stirnseite der Axiallageraufnahme. Auf diese Weise können Kräfte der Lagerung optimal in die Axiallageraufnahme übertragen werden und die Lagerung toleranzgenau eingestellt werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Anlaufscheibe einen sich im Wesentlichen in Axialrichtung erstreckenden, umlaufenden Kragen aufweist, wobei der Kragen die Aufnahme ausbildet. Sowohl die Deckfläche des umlaufenden Kragens, als auch die Grundfläche der Stirnseite der Axiallageraufnahme erstrecken sich vorzugweise im Wesentlichen eben in Axialrichtung. Vorzugsweise liegt die Anlaufscheibe zumindest zu 50%, vorzugweise zu 60% besonders vorzugweise im Wesentlichen zu 70% kontaktierend an der Grundfläche der Stirnseite des Axiallageraufnahme an. Der umlaufende Kragen ist vorzugweise vollständig am Umfang entlang angeordnet. Der umlaufende Kragen erstreckt sich im montierten Zustand im Wesentlichen in Axialrichtung Im Bereich des umlaufenden Kragens weist die Anlaufscheibe eine größere Höhe auf, als im Bereich der Aufnahme. Die Anlaufscheibe weist somit ein durch den umlaufenden Kragen gebildete Stufe auf. Vorzugweise ist der umlaufende Kragen radial außen angeordnet. Vorzugweise schließt der umlaufende Kragen in Radialrichtung bündig mit der Stirnseite der Axiallageraufnahme ab. Vorzugweise ist die Stirnfläche der Axiallageraufnahme im Wesentlichen kreisringförmig ausgebildet. Vorzugweise entspricht der Außendurchmesser des umlaufenden Kragens im Wesentlichen dem Außendurchmesser der Stirnfläche der Axiallageraufnahme. Eine derartige Anlaufscheibe hat den Vorteil, dass sie besonders einfach montiert werden kann und gleichzeitig eine ungewünschte Strömungsbeeinflussung im Ansaugstutzen der Pumpe vorteilhaft reduziert werden kann.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass der umlaufende Kragen eine Einpressfläche zur Kontaktierung mit dem zumindest einen Vorsprung aufweist. Die Einpressfläche ist vorzugweise an der radial innenliegenden Innenwand des umlaufenden Kragens angeordnet. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich die Einpressfläche über den gesamten Umfang des umlaufenden Kragens. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Einpressfläche lediglich abschnittsweise am Umfang verteilt angeordnet ist. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Einpressfläche als strukturierte Fläche ausgebildet ist. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Einpressfläche gewellt und/oder gerillt ausgebildet ist. Es sind jedoch auch andere Oberflächenstrukturen, wie bestimmte Gitterstrukturen denkbar. Vorzugweise weist die Einpressfläche Rillen auf. Besonders vorzugweise erstrecken sich die Rillen im Wesentlichen in Axialrichtung. Die strukturierte Oberfläche, insbesondere die Riffelung an der Oberfläche, führt zu einer plastischen Verformung an den Kontaktflächen der Wirkflächenpaare. Das Material kriecht beim Verpressen der Anlaufscheibe und es bildet sich eine formschlüssige Verbindung der Wirkflächenpaare aus.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der umlaufende Kragen eine Einführschräge zum Einführen der Vorsprünge auf. Die Einführschräge ist an einer radial innenliegenden Kante des umlaufenden Kragens angeordnet. Durch die Einführschräge können die Vorsprünge in die Anlaufscheibe eingepresst werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Vorsprünge einstückig mit der Axiallageraufnahme ausgebildet sind. Vorzugweise sind die Vorsprünge als elastische Federzungen aus einem Kunststoff ausgebildet.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen der Axiallageraufnahme und der Anlaufscheibe eine elastische Scheibe angeordnet. Vorteilhafterweise können durch die elastische Scheibe Toleranzen und Winkelungenauigkeiten der Auflagefläche der Axiallageraufnahme ausgeglichen werden. Dies gestattet es vorteilhafterweise, die Anlaufscheibe aus Keramik auszubilden. Dadurch erhöht sich vorteilhafterweise die Lebensdauer der Flüssigkeitspumpe. Es ist zweckmäßig, dass die elastische Scheibe als Gummimatte ausgebildet ist. Vorteilhafterweise weist eine als Gummimatte ausgebildete elastische Scheibe günstige elastische Eigenschaften auf und ermöglicht einen Ausgleich von Fertigungstoleranzen im Bereich der Axiallageraufnahme des Pumpengehäuses der Flüssigkeitspumpe.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 einen Schnitt durch ein Pumpengehäuse einer Wasserpumpe gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 2a eine perspektivische Darstellung eines Pumpengehäuseteils,
- 2b ein vergrößerter Ausschnitt aus 2a,
- 3a eine perspektivische Darstellung einer Anlaufscheibe gemäß einer Ausführungsform;
- 3b ein vergrößerter Ausschnitt aus 3a,
- 4 eine vergrößerte Ansicht einer Axiallageraufnahme mit einer montierten Anlaufscheibe.
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1 zeigt einen Schnitt durch einen Teil eines Pumpengehäuses 110 einer Flüssigkeitspumpe 100. Die Flüssigkeitspumpe 100 kann zum Beispiel zum Pumpen von Wasser vorgesehen sein. Die Flüssigkeitspumpe 100 kann beispielsweise als Zusatzwasserpumpe in einem Kraftfahrzeug dienen. Als Zusatzwasserpumpe kann die Flüssigkeitspumpe 100 zur Kühlung einer Ladeluft, einer Batterie eines Steuergerätes oder anderer Komponenten des Kraftfahrzeugs dienen.
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Das Pumpengehäuse 110 weist eine Axiallageraufnahme 130 auf, die dazu vorgesehen ist, einen in 1 nicht dargestellten Lagerbolzen aufzunehmen. Der Lagerbolzen erstreckt sich dann in eine axiale Richtung 140 in die Axiallageraufnahme 130 hinein. Am Lagerbolzen wird ein Lager, beispielsweise eine Lagerbuchse, gelagert, welches während des Betriebs der Flüssigkeitspumpe 100 um den Lagerbolzen rotiert. Die Axiallageraufnahme 130 weist eine Stirnfläche 131 auf, die in Richtung des rotierenden Lagers orientiert ist. Um einen Verschleiß der der Stirnfläche 131 der Axiallageraufnahme 130 zu vermeiden, ist zwischen der Stirnfläche 131 und dem Lager eine Anlaufscheibe 200 angeordnet. Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass zwischen der Axiallageraufnahme 130 und der ersten Anlaufscheibe 200 eine elastische Scheibe 300 angeordnet, die dazu dient, herstellungsbedingte Toleranzen der Winkligkeit der Auflagefläche 131 der Axiallageraufnahme 130 des Pumpengehäuses 110 auszugleichen. Vorzugweise ist die elastische Scheibe 300 ebenfalls im Wesentlichen kreisringscheibenförmig ausgebildet.
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2a zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils des Pumpengehäuses 110 der Flüssigkeitspumpe 100 im Bereich der Axiallageraufnahme 130 vor der Montage der Anlaufscheibe. Die Axiallageraufnahme 130 des Pumpengehäuses 110 der Flüssigkeitspumpe 100 weist einen ersten Vorsprung 400a, einen zweiten Vorsprung 400b und einen dritten Vorsprung 400c auf. 2b zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus 2a. Die Vorsprünge 400a, 400b, 400c sind fest mit der Axiallageraufnahme 130 verbunden. Im montierten Zustand greifen die Vorsprünge 400a, 400b, 400c in eine Aufnahme 260 der Anlaufscheibe 200 ein. Es könnten auch weniger als drei Vorsprünge 400a, 400b, 400c oder eine größere Zahl von Vorsprüngen 400a, 400b, 400c vorgesehen sein. Wie in 2 deutlich zu erkennen ist, weist die Stirnfläche 131 der Axiallageraufnahme 130 eine im Wesentlichen ebene Grundfläche 132 aufweist. Die Grundfläche 132 erstreckt sich im Wesentlichen in Radialrichtung. Die Vorsprüngen 400a, 400b, 400c erstrecken sich aus der Grundfläche 132, das heißt sie stehen in Axialrichtung 140 über die Grundfläche 132 hinaus. Die Vorsprünge 400a, 400b, 400c weisen gegenüber der Grundfläche 132 jeweils eine axiale Höhe 410a, 410b, 410c auf. Die Anlaufscheibe 200 liegt im montierten Zustand mit dem umlaufenden Kragen 250 im Wesentlichen spaltfrei auf der Grundfläche 132 auf.
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Gemäß der in 2b dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind die Vorsprünge 400a, 400b, 400c am Innenumfang der Stirnfläche äquidistant zueinander angeordnet. Die Vorsprünge 400a, 400b, 400c erstrecken sich im Wesentlichen in Axialrichtung 140. Gemäß der in 2a dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind die Vorsprünge 400a, 400b, 400c kreisbogensegmentförmig ausgebildet. Der Radius der bogenförmigen Vorsprünge 400a, 400b, 400c entspricht dabei vorzugweise dem Durchmesser der zentralen Durchgangsöffnung 210 der im Wesentlichen kreisringförmigen Axiallageraufnahme 130. Vorzugweise schließen die Vorsprünge 400a, 400b, 400c radial bündig mit der Axiallageraufnahme 130 ab.
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Die Axiallageraufnahme 130 ist über Stege 500a, 500b, 500c mit dem Pumpengehäuse 110 verbunden. Die Stege 500a, 500b, 500c durchgreifen den Durchströmungsbereich der Pumpe in Radial- und Axialrichtung. Die Stege sind vorzugweise als Spritzgussteile ausgebildet und vorzugweise einteilig am Pumpengehäuse 110 angeordnet. Die Stege 500a, 500b, 500c sind vorzugweise äquidistant an der Axiallageraufnahme 130 angeordnet. Gemäß der in 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind drei Stege 500a, 500b, 500c vorgesehen. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Vorsprünge 400a, 400b, 400c in Umfangsrichtung im Bereich der Stege 500a, 500b, 500c angeordnet. Es ist auch denkbar, dass die Vorsprünge 400a, 400b, 400c radial außen an der Stirnfläche 131 der Axiallageraufnahme 130, insbesondere in Verlängerung der Stege 500a, 500b, 500c angeordnet sind. Die Vorsprünge 400a, 400b, 400c überdecken vorzugweise zwischen 20° und 40° des Umfangs.
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3a zeigt eine perspektivische Darstellung einer Anlaufscheibe 200. Die Anlaufscheibe 200 ist im Wesentlichen kreisringscheibenförmig bzw. als kurzer Hohlzylinder ausgebildet. Somit weist die Anlaufscheibe 200 eine etwa kreisringförmige erste Deckfläche 220 und eine der ersten Deckfläche 220 gegenüberliegende zweite Deckfläche 230 auf. Die zweite Deckfläche 230 entspricht der Anlauffläche 201. Ein Außenumfang der Anlaufscheibe 200 wird durch eine äußere Mantelfläche 240 gebildet. Zentriert um die Achse der Anlaufscheibe 200 weist die Anlaufscheibe 200 mittig eine Durchgangsöffnung 210 auf. Die Durchgangsöffnung 210 ist vorzugweise als Durchgangsbohrung ausgebildet. Die Anlaufscheibe 200 ist aus einem keramischen Werkstoff ausgebildet.
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Die Anlaufscheibe 200 weist einen umlaufenden Kragen auf 250 auf. Dieser umlaufende Kragen 250 ist radial außen am Umgang der Anlaufscheibe 200 angeordnet. Die radial äußere Wand des umlaufenden Kragens 250 ist als Teil der äußeren Mantelfläche 240 ausgebildet. Der umlaufende Kragen 250 steht in Axialrichtung 140 über die Fläche der Anlaufscheibe 200 hervor. Der umlaufende Kragen 250 umschließt eine Aufnahme 260. Die Aufnahme 260 ist gemäß der in 3a dargestellten Ausführungsform der Erfindung radial innen an der Anlaufscheibe 200 angeordnet und schließt die Durchgangsöffnung 210 ein. Die Anlaufscheibe 200 weist somit eine im Wesentlichen kreisringförmige Form mit einer radial innenliegenden Stufe auf.
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Im montierten Zustand sitzen die Vorsprünge 400a, 400b, 400c in der Aufnahme 260. Vorzugweise sind die Vorsprünge 400a, 400b, 400c derart dimensioniert, dass sich diese bei der Montage des Pumpengehäuses minimal nach innen in die Durchgangsöffnung 210 elastisch verformen. Somit entsteht eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Axiallageraufnahme 130 des Pumpengehäuses 110 und der Anlaufscheibe 200. Die Scherkräfte, die der Rotor auf die Anlaufscheibe 200 ausübt, liegen somit deutlich unterhalb der kraftschlüssigen Verbindung zwischen Pumpengehäuse 110 und der Anlaufscheibe 200, sodass ein Verdrehen der Anlaufscheibe vorteilhaft verhindert werden kann.
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Der umlaufende Kragen 250 weist eine Einpressfläche 270 auf. Die Einpressfläche 270 ist die dem Lagerbolzen zugewandte Innenfläche des umlaufenden Kragens 250. Gemäß der in 3a dargestellten, Ausführungsform der Erfindung ist die Einpressfläche 270 strukturiert ausgebildet. 3b zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus 3b. Wie in 3b zu erkennen ist, weist die die Einpressfläche 270 eine Riffelung 280 aufweist. Die Riffelung 280 weist eine Vielzahl an Rillen 290 auf. Vorzugweise weist die Riffelung 280 in Umfangsrichtung eine Anzahl an Rillen 290 größer als 360 auf. Vorzugweise erstrecken sich die Rillen 290 der Riffelung 280 in Axialrichtung 140, sodass die Anlaufscheibe 200 besonders einfach montiert werden kann und gleichzeitig ein Verdrehen der Anlaufscheibe 200 in Umfangsrichtung durch entsprechende Scherkräfte beim Anlaufen des Rotors verhindert werden können. Es ist auch denkbar, dass die Einpressfläche 270 lediglich abschnittsweise strukturiert ist. Es ist auch denkbar, dass die Vorsprünge 400a, 400b, 400c zusätzlich hierzu oder alternativ eine entsprechende Strukturierung aufweisen. Die strukturierte Oberfläche, insbesondere die Riffelung 280 an der Oberfläche, führt zu einer plastischen Verformung an den Kontaktflächen der Wirkflächenpaare. Das Material kriecht beim Verpressen der Anlaufscheibe und es bildet sich eine formschlüssige Verbindung der Wirkflächenpaare aus.
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Gemäß der in 3a dargestellten Ausführungsform der Erfindung weist der umlaufende Kragen 250 an seiner radial innenliegenden, umlaufenden Kante eine Einführschräge 310 auf. Die Einführschräge 310 ermöglicht das Einführen der Vorsprünge 400a, 400b, 400c in die Aufnahme 260. Die Aufnahme 260 ist im Wesentlichen kreisringförmig ausgebildet. Die Aufnahme 260 weist vorzugweise eine axiale Höhe 320 auf, welche im Wesentlichen der axialen Höhe 410a, 410b, 410c der Vorsprünge 400a, 400b, 400c entspricht. Die Einführschräge 310 weist vorzugweise einen Winkel zwischen 60° und 30°, vorzugweise zwischen 50 und 40, besonders vorzugweise von 45° auf.
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4 zeigt einen Ausschnitt eines Pumpengehäuses mit einer montierten Anlaufscheibe 200. Die äußere Mantelfläche 240 der Anlaufscheibe 200 schließt gemäß der in 5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung radial bündig mit der Stirnfläche 131 der Axiallageraufnahme 130 ab. Der Außendurchmesser der Anlaufscheibe 200 entspricht somit im Wesentlichen dem Außendurchmesser der Stirnfläche 131 der Axiallageraufnahme 130. Der Durchmesser der zentralen Durchgangsöffnung 210 der Anlaufscheibe 200 entspricht vorzugweise im Wesentlichen dem Durchmesser der Durchgangsöffnung der Stirnfläche 131 der Axiallageraufnahme 130. Vorzugweise entspricht der Durchmesser der zentralen Durchgangsöffnung 210 der Anlaufscheibe 200 im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Lagerbolzens. Die Anlaufscheibe 200 überdeckt somit die Stirnfläche 131 der Axiallageraufnahme 130 vollständig. Wie in 5 zu erkennen ist, übergreift die Anlaufscheibe 200 die Vorsprünge 400a, 400b, 400c radial. Die Anlaufscheibe 200 ist an der der Aufnahme 260 abgewandten Anlauffläche 201 im Wesentlichen eben ausgebildet.