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Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung eines metallischen Bands nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, und ein entsprechendes Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 12.
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Nach dem Stand der Technik ist ein Erzeugen von Stahlband mittels Bandgießen oder Dünnbrammengießen in Verbindung mit Warmwalzen bekannt. Hierbei wird das Produktionsverfahren zum Erzeugen des Warmbands mit weiteren Verfahrensschritten zur Bandbehandlung verbunden, wobei zu diesen Schritten neben einem Reinigen, Streckrichten oder Besäumen des Bands auch die Schritte eines Beizens oder Glühens gehören können, bei denen jeweils eine Zufuhr von Energie notwendig ist. Eine solche Produktionstechnik ist beispielsweise aus
WO 99/58263 A1 oder
DE 10 2017 200 731 A1 bekannt, wobei die vorstehend genannten Prozessschritte zu einem kontinuierlichen Gesamtverfahren verbunden werden.
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Beim Erzeugen von Stahlband nach dem vorstehend genannten Stand der Technik ist vorgesehen, dass für weitere Bearbeitungsschritte im Anschluss an das Warmwalzen, wie beispielsweise das Beizen oder Glühen des Bandmaterials, jeweils die Zufuhr von Energie erforderlich ist. Hierbei ist eine energetische Kopplung zwischen der Warmbandstrasse und den anschließend hiervon vorgesehene Prozessschritten nicht vorgesehen. Insbesondere wird die Wärmeenergie des metallischen Materials, die bei einem Verweilen bzw. Durchlauf des Materials durch einen Bandspeicher freigesetzt wird, in der Regel nicht weiter genutzt, was zu dem Nachteil führt, dass diese Wärmemenge des metallischen Materials, die bei einem Übergang zwischen der Warmbandstrasse und anschließend hiervon vorgesehenen weiteren Bearbeitungsschritten für das Material bei geringerer Temperatur entsteht, ungenutzt bleibt.
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Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Herstellung eines metallischen Bands hinsichtlich des Einsatzes von Energie effizienter zu gestalten.
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Die obige Aufgabe wird durch eine Anlage mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen, und in gleicher Weise durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Eine Anlage nach der vorliegenden Erfindung dient zur Herstellung eines metallischen Bands, und umfasst zumindest eine Warmbandstrasse, in der das Band zum Walzen in einer Förderrichtung hindurchgeführt wird, einen Bandspeicher, der stromabwärts der Warmbandstrasse angeordnet ist, und eine Beizeinrichtung, die stromabwärts des Bandspeichers angeordnet ist, jeweils gesehen in Förderrichtung des Bands. Der Bandspeicher ist als Kühl-Bandspeicher ausgebildet und mit Einrichtungen ausgestattet, die geeignet sind, die Temperatur des Bands beim Durchlauf durch den Kühl-Bandspeicher zu verringern. Des Weiteren sind Mittel zum Übertragen von Wärme vorgesehen, mit denen die aus dem Kühl-Bandspeicher ausgebrachte Wärmemenge zumindest einem anderen Aggregat zugeführt werden kann, um dadurch das andere Aggregat zumindest anteilig zu erwärmen und/oder Wärmeenergie in elektrische Energie umzuwandeln. Des Weiteren sieht die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung eines metallischen Bands vor, bei dem das Band zum Walzen durch eine Warmbandstrasse in einer Förderrichtung hindurchgeführt und in einer - in der Förderrichtung gesehen - stromabwärts der Warmbandstrasse angeordneten Beizeinrichtung behandelt wird, wobei zwischen der Warmbandstrasse und der Beizeinrichtung ein Bandspeicher vorgesehen ist. Hierbei ist der Bandspeicher als Kühl-Bandspeicher ausgebildet und mit Einrichtungen ausgestattet, die geeignet sind, die Temperatur des Bands beim Durchlauf durch den Kühl-Bandspeicher zu verringern, wobei zumindest ein anderes Aggregat mit der aus dem Kühl-Bandspeicher ausgebrachten Wärmemenge zumindest anteilig erwärmt wird und/oder mittels zumindest eines anderen Aggregats durch die ihm zugeführte und aus dem Kühl-Bandspeicher ausgebrachte Wärmemenge elektrische Energie erzeugt wird.
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Die Einrichtungen, die für den Kühl-Bandspeicher zur Verringerung der Temperatur des Bands vorgesehen sind, wenn dieses den Kühl-Bandspeicher durchläuft, können folgende Aspekte bzw. Merkmale aufweisen:
- - Eine wärmedichte Umschließung des Kühl-Bandspeichers, beispielsweise in Form einer Gehäusestruktur mit einer geeigneten Isolierung, aus der ein gezieltes Herausführen einer Wärmemenge, die von dem Band bei einer Verringerung seiner Temperatur abgegeben bzw. freigesetzt wird, möglich ist.
- - Die Abfuhr einer gezielten Wärmemenge von dem Band, um dadurch eine gewünschte Temperatur für das Band zu erreichen, kann durch einen gezielten und insbesondere gekühlten Luftstrom bzw. durch Einsatz eines Gebläse, d.h. konvektiv unterstützt werden. Dieses Gebläse kann innerhalb und/oder außerhalb des Gehäuses des Kühl-Bandspeichers wirken.
- - Zumindest ein Teil einer Gehäusewandung des Kühl-Bandspeichers kann von einem Kühlmedium durchströmt sein, beispielsweise in Form von kühlem Wasser. Dies bedeutet, dass in diesem Teil der Gehäusewandung des Kühl-Bandspeichers ein Kühlmedium zirkuliert, vorzugsweise in Form von Kühlwasser, so dass ein Aufheizen dieser Gehäusewandung infolge von Strahlungswärme, die von dem Band beim Durchlauf durch den Kühl-Bandspeicher abgegeben wird, nicht stattfindet. Umgekehrt bedeutet dies, dass eine solcherart gekühlte Gehäusewandung des Kühl-Bandspeichers dazu beiträgt, die Temperatur des Bands in gewünschter Weise zu verringern.
- - Die Laminarkühlung im Auslauf der Warmbandstrasse kann im Bereich des Bandspeichers angeordnet sein. In diesem Fall ist es dann zweckmäßig, einen Haspel zwischen dem Warm- und Kaltwalzbereich im Bereich des Bandspeichers zu positionieren.
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Der Erfindung liegt die wesentliche Erkenntnis zugrunde, dass es mittels des Kühl-Bandspeichers und seiner zugehörigen Einrichtungen zur Verringerung der Temperatur des Bands möglich ist, die Wärmemenge, die bei der besagten Temperaturverringerung des Bands entsteht bzw. freigesetzt wird, einer technisch sinnvollen weiteren Verwendung zuzuführen, beispielsweise zur Nutzung als Fernwärme, für ein Heizkraftwerk, für eine weitere Einrichtung zur Behandlung oder Lagerung von Band oder insbesondere für eine weitere Bearbeitungseinrichtung der erfindungsgemäßen Anlage. Anders ausgedrückt, kann die Wärmemenge, die dem Kühl-Bandspeicher entnommen wird, einem Sekundärprozess zugeführt werden, wobei dies insbesondere durch Wärmerückgewinnung bzw. Umwandlung in elektrischen Strom erfolgen kann. Somit ist es mit der vorliegenden Erfindung möglich, die Wärmemenge, die das Band bei seiner Herstellung beim Übergang von der Warmbandstrasse hin zu einer Bearbeitung bei geringeren Temperaturen freisetzt, einer sinnvollen weiteren Verwendung zuzuführen. Falls dies für ein Aggregat der erfindungsgemäßen Anlage erfolgt, kann der Gesamt-Energieaufwand für einen Betrieb dieser Anlage bzw. für eine Durchführung des zugehörigen Verfahrens vorteilhaft verringert werden.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter einem „Aggregat“ beispielsweise eine Komponente der erfindungsgemäßen Anlage verstanden, die eine vorbestimmte Temperatur haben soll, wie beispielsweise die Beizeinrichtung, die Glühlinie oder eine Ofeneinrichtung, durch die das Band vorzugsweise stromabwärts der Warmbandstrasse hindurchgeführt wird. Ergänzend und/oder alternativ kann es sich bei einem „Aggregat“ auch um eine weitere Einrichtung zur Behandlung oder Lagerung von Band oder Blech handeln, die sich außerhalb der erfindungsgemäßen Anlage befindet und/oder Teil einer anderen Anlage ist, mit der beispielsweise auch metallische Bleche hergestellt werden. Weiterhin ergänzend und/oder alternativ kann es sich bei einem „Aggregat“ um einen Teil bzw. eine Maschinenkomponente einer Fernwärme-Versorgung oder eines Heiz- oder Wärmekraftwerks handeln.
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An dieser Stelle wird gesondert darauf hingewiesen, dass sich der charakteristische Kühl-Bandspeicher in einem Übergangsbereich zwischen dem Ende der Warmbandstrasse und der Beizeinrichtung befindet, d.h. in einem Bereich, in dem für das metallische Band in der Regel eine Temperaturverringerung von einigen 100 °C erfolgen soll. Genau dies macht es möglich, dass die Wärmemenge, die bei der Verringerung der Temperatur des Bands aus dem Kühl-Bandspeicher ausgebracht wird, einer gezielten Verwendung für zumindest ein anderes Aggregat insbesondere der erfindungsgemäßen Anlage zugeführt wird, weil in Anbetracht des genannten Temperaturunterschieds diese Wärmemenge ausreichend groß ist.
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Die Temperatur am Auslauf der Warmbandstrasse kann beispielsweise zwischen 550 °C und 750 °C liegen. Demgegenüber kann die Temperatur beim Einlaufen in die Beizeinrichtung zwischen 20 °C und etwa 100 °C betragen.
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Im Zusammenhang mit einer Übertragung der Wärmemenge, die von dem Band beim Durchlauf durch den Kühl-Bandspeicher freigesetzt und wie erläutert gezielt aus dem Gehäuse des Kühl-Bandspeichers an zumindest ein weiteres Aggregat ausgebracht wird, versteht sich, dass die Mittel zum Übertragen von Wärme zu diesem Zweck wärmeisolierte Verbindungsleitungen zwischen dem Kühl-Bandspeicher und dem besagten Aggregat umfassen können, ggf. auch unter Zwischenschaltung von geeigneten Wärmetauschern, mit denen die Wärmemenge, die an das empfangene Aggregat zum Erwärmen bzw. Heizen abgegeben wird, gezielt eingestellt bzw. geregelt werden kann.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass es im Betrieb der erfindungsgemäßen Anlage bzw. bei Durchführung des zugehörigen Verfahrens möglich ist, dass Aufwärmprozesse für das Band nicht nur energieeffizienter gestaltet, sondern sogar zumindest teilweise vermieden werden können. Dies reduziert nicht nur die erforderliche Energieverwendung, sondern wirkt sich auch positiv auf die Gefügestruktur und/oder eine verminderte Rissempfindlichkeit des metallischen Bands aus. Hierbei ist es vorteilhaft, Si-Bänder bzw. kornorientiertes/ nichtkornorientiertes Band anzuwärmen, um Bandkantenrisse zu vermeiden. Für HSS-Stähle der dritten oder vierten Generation kann die freiwerdende Wärmemenge für die Aufwärmzyklen im Glühofen verwendet werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann - in Förderrichtung des Bands gesehen - stromabwärts der Beizeinrichtung zumindest eine Kaltwalzstufe zum Bearbeiten des Bands angeordnet sein. Dies hat den Vorteil, dass das metallische Band unmittelbar im Anschluss an die Beizeinrichtung, und vorzugsweise mit einer vorbestimmten Temperatur, in der Kaltwalzstufe einem Walzen unterzogen werden kann, um für das Band eine vorbestimmte bzw. gewünschten Dicke zu erreichen.
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Die Temperatur des Bands beim Einlauf in die Kaltwalzstufe kann zumindest zwischen 20 °C und 50 °C liegen, ggf. (z.B. gekoppelt) auch in einem höheren Temperaturbereich, beispielsweise zwischen 80 °C und maximal 100 °C
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Weitere gewünschte Eigenschaften des erfindungsgemäß hergestellten Bands lassen sich durch Einsatz einer Glühlinie erreichen, die - in Förderrichtung des Bands gesehen - stromabwärts der Kaltwalzstufe eine Glühlinie vorgesehen ist.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Mittel zum Übertragen von Wärme derart ausgebildet sind, dass damit die Beizeinrichtung zumindest anteilig vorgewärmt und/oder die Glühlinie mit der von dem Kühl-Bandspeicher abgegebenen Wärmemenge zumindest anteilig beheizt wird. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Temperatur am Einlauf der Beizeinrichtung beispielsweise zwischen 20 °C und etwa 100 °C beträgt. In Anbetracht dessen, dass der Temperaturunterschied, der für das Band zwischen dem Austreten und dem Eintreten aus bzw. in den Kühl-Bandspeicher vorliegt, in der Regel einige 100 °C beträgt, ist es ohne weiteres möglich, die Beizeinrichtung mit der hierfür vorgesehenen Temperatur an ihrem Einlauf unter Verwendung der Wärmemenge, die aus dem Kühl-Bandspeicher ausgebracht wird, zumindest anteilig zu erwärmen bzw. vorzuwärmen. Mutatis mutandis gilt dies auch für die Energieversorgung einer Glühlinie, die wie erläutert stromabwärts der Kaltwalzstufe vorgesehen sein kann.
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Im Zusammenhang mit dem Fall, dass die aus dem Kühl-Bandspeicher ausgebrachte Wärmemenge und/oder die auf Grundlage dessen erzeugte elektrische Energie dazu verwendet wird, die Beizeinrichtung vorzuwärmen und/oder zumindest anteilig zu erwärmen, wird an dieser Stelle gesondert hervorgehoben, dass die Beizeinrichtung und deren Inhalt dann damit nicht zusätzlich aufgewärmt wird. Beispielsweise wird die gewonnene elektrische Energie für ein Vorwärmen der Beizeinrichtung eingesetzt, wobei ein anderer Teil der aus dem Kühl-Bandspeicher ausgebrachten Wärmemenge für ein Bandlager, Lagerbereiche oder dergleichen verwendet werden kann.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass - in der Förderrichtung gesehen - stromaufwärts der Warmbandstrasse eine Gießmaschine oder eine Stranggießanlage vorgesehen ist. Zwischen der Gießmaschine bzw. der Stranggießanlage einerseits und der Warmbandstrasse andererseits kann eine Ofeneinrichtung angeordnet sein, wobei die Mittel zum Übertragen von Wärme derart ausgebildet sind, dass diese Ofeneinrichtung mit der von dem Kühl-Bandspeicher abgegebenen Wärmemenge zumindest anteilig beheizt werden kann. Dies leistet einen Beitrag zur Energieeinsparung, weil die erforderliche Energiezufuhr für die Ofeneinrichtung zumindest anteilig mit der Wärmemenge, die wie erläutert aus dem Gehäuse des Kühl-Bandspeichers in Folge des Abkühlens des Bands ausgebracht wird, gespeist wird.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Warmbandstrasse der Anlage mit einem Ofen ausgestattet bzw. in dieser Warmbandstrasse ein Ofen integriert ist. Für diesen Fall sind die Mittel zum Übertragen von Wärme derart ausgebildet, dass dieser Ofen mit der von dem Kühl-Bandspeicher abgegebenen Wärmemenge zumindest anteilig erwärmt wird. Auch dies leistet einen Beitrag zur gewünschten Energieeffizienz.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zwischen der Beizeinrichtung und der zumindest einen Kaltwalzstufe ein zusätzlicher Bandspeicher angeordnet ist. Hierdurch ist es möglich, für die nachfolgende Kaltwalzstufe eine Pufferung in Bezug auf das zu walzende Band vorzusehen. In Bezug auf diesen zusätzlichen Bandspeicher ist es möglich, dass dieser mit Einrichtungen versehen ist, die geeignet sind, die Temperatur des Bands beim Durchlauf durch diesen zusätzlichen Bandspeicher zu verändern. Für diesen Fall kann vorgesehen sein, dass die Mittel zum Übertragen von Wärme derart ausgebildet sind, dass der zusätzliche Bandspeicher mit der von dem Kühl-Bandspeicher abgegebenen Wärmemenge erwärmbar ist oder auch dort noch Wärme abgeführt werden kann.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Es zeigen:
- 1 eine prinzipiell vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 2 eine prinzipiell vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- 3 eine prinzipiell vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage gemäß einer dritten Ausführungsform,
- 4 eine prinzipiell vereinfachte Darstellung eines Teils der erfindungsgemäßen Anlage von 1, 2 oder 3, gemäß einer vierten Ausführungsform,
- 5 eine prinzipiell vereinfachte Darstellung eines Teils der erfindungsgemäßen Anlage von 1, 2 oder 3, gemäß einer fünften Ausführungsform, und
- 6 eine prinzipiell vereinfachte Darstellung eines Teils der erfindungsgemäßen Anlage von 1, 2 oder 3, gemäß einer sechsten Ausführungsform.
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Nachstehend sind unter Bezugnahme auf die 1-6 bevorzugte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Anlage und eines zugehörigen Verfahrens zur Herstellung eines metallischen Bands gezeigt. Gleiche Merkmale in der Zeichnung sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen. An dieser Stelle wird gesondert darauf hingewiesen, dass die Zeichnung lediglich vereinfacht und insbesondere ohne Maßstab dargestellt ist.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform für eine erfindungsgemäße Anlage 1, die zumindest eine Warmbandstrasse 12, einen Kühl-Bandspeicher 14, eine Beizeinrichtung 16 und zumindest eine Kaltwalzstufe K umfasst.
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Die Warmbandstrasse 12 umfasst eine Mehrzahl von (nicht gezeigten) Walzgerüsten, in denen ein Band B in einer Förderrichtung F gewalzt wird.
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Der Kühl-Bandspeicher 14 ist - in der Förderrichtung F gesehen - stromabwärts der Warmbandstrasse 12 angeordnet. In gleicher Weise sind die Beizeinrichtung 16 und die zumindest eine Kaltwalzstufe K - in dieser Reihenfolge und in der Förderrichtung F gesehen - jeweils stromabwärts des Kühl-Bandspeichers 14 angeordnet.
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Wie eingangs bereits erläutert, ist der Kühl-Bandspeicher 14 mit Einrichtungen ausgestattet, die dazu geeignet sind, die Temperatur des Bands B beim Durchlauf durch den Kühl-Bandspeicher 14 zu verringern. Somit ist es möglich, eine gezielte Wärmemenge aus einem Gehäuse des Kühl-Bandspeichers 14 auszubringen. Dies ist in der Darstellung von 1 symbolisch durch eine punktierte Linie gezeigt und mit „Q̇“ angezogen. In diesem Zusammenhang sind erfindungsgemäß auch Mittel zum Übertragen von Wärme vorgesehen, mit denen die aus dem Kühl-Bandspeicher 14 ausgebrachte Wärmemenge Q zumindest einem anderen Aggregat zu Heizzwecken zugeführt werden kann.
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Bei der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage 1 von 1 sind die Mittel zum Übertragen von Wärme derart ausgebildet, dass mit der von dem Band B freigesetzten Wärmemenge Q, die aus dem Gehäuse des Kühl-Bandspeichers 14 ausgebracht worden ist, u.a. die Beizeinrichtung 16 zumindest anteilig erwärmt werden kann. Die verbleibende Restwärme kann unter anderem für die Erzeugung von elektrischem Strom genutzt werden, indem diese Restwärme beispielsweise einem hierzu geeigneten Aggregat eines Wärmekraftwerks zugeführt wird.
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Ergänzend und/oder alternativ kann bei der Ausführungsform von 1 vorgesehen sein, dass die aus dem Gehäuse des Kühl-Bandspeichers 14 ausgebrachte Wärmemenge Q einer weiteren Einrichtung E zu Heizzwecken zugeführt wird. Beispielsweise kann es sich bei dieser weiteren Einrichtung E um ein Bandlager zum Lagern bzw. Vorhalten von Band B handeln, oder um ein anderes Aggregat, beispielsweise eines vorstehend bereits genannten Heiz- bzw. Wärmekraftwerk, oder aber um -Komponenten einer Fernwärme-Versorgung.
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Für den Fall, dass im Zuge der vorliegenden Erfindung mit der aus dem Kühl-Bandspeicher ausgebrachten Wärmemenge auch elektrischer Strom erzeugt wird, versteht sich, dass es sich bei dem Aggregat, dem diese Wärmemenge zugeführt wird, um eine Komponente bzw. ein Maschinenteil eines Heiz- bzw. Wärmekraftwerks handeln kann.
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Optional kann vorgesehen sein, dass - in der Förderrichtung F gesehen - stromabwärts der Kaltwalzstufe K zumindest eine weitere Bearbeitungseinrichtung W für das Band B vorgesehen ist, z.B. in Form einer Glühlinie, die bei Bedarf ebenfalls mit der von dem Band B freigesetzten und aus dem Kühl-Bandspeicher 14 ausgebrachten Wärmemenge Q gespeist bzw. geheizt werden kann.
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Jedenfalls wird mit der Nutzung der Wärmemenge Q, die im Betrieb der erfindungsgemäßen Anlage 1 und bei der Durchführung eines zugehörigen Verfahrens zur Herstellung eines metallischen Bands B aus dem Kühl-Bandspeicher 14 ausgebracht wird, für zumindest ein anderes Aggregat insbesondere der Anlage 1 erreicht, dass diese Wärmemenge Q nicht unnütz „verpufft“, sondern stattdessen mit ihr ein energieoptimierter Betrieb der Anlage 1 und des zugehörigen Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung realisiert wird.
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Die 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage 1. Hierbei sind - in Förderrichtung F des Bands B gesehen - stromaufwärts der Warmbandstrasse 12 eine Gießmaschine oder eine Stranggießanlage 10 vorgesehen, mit der jeweils ein Gießstrang erzeugt wird. Zwischen einerseits der Gießmaschine bzw. Stranggießanlage 10 und andererseits der Warmbandstrasse 12 ist zumindest eine Ofeneinrichtung 11 angeordnet. Mit dieser Ofeneinrichtung 11 ist es möglich, den Gießstrang vor seiner Bearbeitung in der Warmbandstrasse 12 auf eine gewünschte Temperatur zu bringen. Auf Grundlage der Bearbeitung des Gießstrangs in der Warmbandstrasse 12 wird dann an deren Austritt ein Band B ausgegeben.
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In Bezug auf die Ofeneinrichtung 11 wird darauf hingewiesen, dass diese auch, zumindest anteilig, mit der aus dem Kühl-Bandspeicher 14 ausgebrachten Wärmemenge Q gespeist bzw. geheizt werden kann. Dies ist in der Darstellung von 2 durch eine entsprechende Linienführung für die punktierte Linie symbolisiert, die von dem Kühl-Bandspeicher 14 hin zur Ofeneinrichtung 11 führt.
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Bei der Ausführungsform von 2 kann - in der Förderrichtung F gesehen - stromaufwärts und/oder stromabwärts der Warmbandstrasse 22 jeweils eine Trenneinrichtung vorgesehen sein, beispielsweise in Form einer Schere S. Mit einer solchen Trenneinrichtung bzw. Schere S ist es möglich, das Band B vor oder nach der Warmbandstrasse 12 zu schneiden.
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Des Weiteren kann der Ausführungsform von 2 zwischen der Warmbandstrasse 12 und dem Kühl-Bandspeicher 14 ein Haspel H angeordnet sein. Mit diesem Haspel H ist es möglich, ein Warmband B vor einer Behandlung in der Beizeinrichtung 16 aufzuhaspeln bzw. abzuhaspeln und aus der Anlage 1 auszutragen. Ebenso ist es möglich, mit Hilfe des Haspel H ein Band, welches nicht aus der Warmbandstrasse 12 kommt, in die Anlage 1 bzw. die zugehörige Beizeinrichtung 16 einzubringen. Für diesen Fall ist dann zusätzlich zu dem Haspel H auch eine (nicht gezeigte) Schweißmaschine erforderlich.
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Im Zusammenhang mit einer vorstehend genannten Schere S, die insbesondere stromabwärts der Warmbandstrasse 12 angeordnet ist, und einer zwischen der Warmbandstrasse 12 und dem Kühl-Bandspeicher 14 angeordneten Haspel H wird gesondert darauf hingewiesen, dass es hiermit möglich ist, Bandmaterial zu einem Coil aufzwickeln. Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird hervorgehoben, dass das Band B weiterhin als solches bezeichnet wird auch für den Fall, dass es durch den Einsatz einer Schere S geschnitten worden ist.
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Im Übrigen entspricht die zweite Ausführungsform gemäß 2 in Bezug auf alle Komponenten bzw. Aggregate, die - in der Förderrichtung F gesehen - stromabwärts des Kühl-Bandspeichers 14 vorgesehen sind, identisch der ersten Ausführungsform von 1, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen hierauf verwiesen werden darf.
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Die 3 zeigt eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage 1. Hierbei ist die Warmbandstrasse 12' integriert mit einem Ofen ausgestaltet, der, in gleicher Weise wie bereits die Ofeneinrichtung 11 von 1, zumindest anteilig mit der aus dem Kühl-Bandspeicher 14 ausgebrachten Wärmemenge Q gespeist bzw. geheizt werden kann. Dies ist in der Darstellung von 3 durch eine entsprechende Linienführung für die punktierte Linie symbolisiert, die von dem Kühl-Bandspeicher 14 hin zu der Warmbandstrasse 12' führt. Im Übrigen entspricht diese dritte Ausführungsform ohne Änderung der Ausführungsform von 1, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen hierauf verwiesen werden darf.
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In den 4-6 sind weitere Ausführungsformen für die erfindungsgemäße Anlage 1 gezeigt, nämlich jeweils ab dem Kühl-Bandspeicher 14 gesehen in Förderrichtung F stromabwärts hiervon. Hierbei ist zu verstehen, dass diese Ausführungsformen gemäß der 4-6 ab dem Kühl-Bandspeicher 14 gesehen in Förderrichtung F des Bands B stromaufwärts hiervon so ausgebildet sein können, wie es vorstehend in Bezug auf die Ausführungsform nach den 1-3 erläutert worden ist.
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Bei der vierten Ausführungsform gemäß 4 ist die Kaltwalzstufe K (vgl. 1) in Form einer Kalttandemstrasse 18 und einem stromabwärts hiervon angeordneten Kaltbandhaspel 20 ausgebildet. In Förderrichtung F des Bands B gesehen stromaufwärts der Kalttandemstrasse 18, d.h. zwischen der Beizeinrichtung 16 und der Kalttandemstrasse 18, ist ein zusätzlicher Bandspeicher 17 angeordnet.
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In Bezug auf den zusätzlichen Bandspeicher 17 gemäß 4 versteht sich, dass dieser mit Einrichtungen versehen sein kann, die geeignet sind, die Temperatur des Bands B beim Durchlauf durch diesen zusätzlichen Bandspeicher 17 zu erhöhen. Wie vorstehend bereits in anderer Stelle erläutert, kann für diesen Fall vorgesehen sein, dass die Mittel zum Übertragen von Wärme derart ausgebildet sind, dass der zusätzliche Bandspeicher 17 mit der aus dem Kühl-Bandspeicher 14 ausgebrachten Wärmemenge Q, die von dem Band B freigesetzt worden ist, zumindest anteilig erwärmt beheizt wird.
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Im Übrigen entspricht die Funktionsweise der Anlage 1 nach der vierten Ausführungsform jener von 1, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen hierauf Bezug genommen wird.
Bei der fünften Ausführungsform gemäß 5 ist die Kaltwalzstufe K (vgl. 1) nun in Form einer Reversierstrasse 19 und einer angrenzend hiervon angeordneten Kaltbandhaspel 20 ausgebildet. In Bezug auf die Reversierstrasse 19 versteht sich, dass angrenzend hierzu weitere (nicht gezeigte) Ab- bzw. Aufwickelhaspel vorgesehen sind, mit denen in beiden möglichen Förderrichtungen, die im Betrieb einer solchen Reversierstrasse 19 auftreten können, ein Aufwickeln bzw. ein Abwickeln von Band möglich ist. Entsprechend sind solche Haspel angrenzend zu der Reversierstrasse (bzw. einem zugehörigen Gerüst) beiderseits davon vorgesehen. Ansonsten entspricht die fünfte Ausführungsform der vierten Ausführungsform gemäß 4, mit den dazu gemachten Erläuterungen.
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Die sechste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage 1 gemäß 6 entspricht einer Kombination der vierten und fünften Ausführungsform. Konkret bedeutet dies, dass - in Förderrichtung F des Bands B gesehen - stromabwärts des zusätzlichen Bandspeichers 17 die Kaltwalzstufe in Form einer „Parallelschaltung“ einer Kalttandemstrasse 18 und einer Reversierstrasse 19 ausgebildet ist, wobei im Anschluss an die Kalttandemstrasse 18 und die Reversierstrasse 19 jeweils noch eine Glühlinie 21 angeschlossen ist. In gleicher Weise wie bereits zu 1 erläutert können diese Glühlinien 21 mit der aus dem Kühl-Bandspeicher 14 ausgebrachten Wärmemenge Q gespeist bzw. geheizt werden.
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Mit allen der vorstehend genannten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann bei der Herstellung eines metallischen Bands B eine beträchtliche Reduktion der aufzuwendenden Energie erreicht werden, indem die Wärmemenge Q, die von dem Band beim Durchlauf durch den Kühl-Bandspeicher 14 eingesetzt wird, wie erläutert zumindest einem weiteren Aggregat der Anlage 1 zu Heizzwecken wieder zugeführt wird und/oder zur Stromerzeugung genutzt wird. Dies wirkt sich auch vorteilhaft auf die Produktionskosten aus.
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In Bezug auf alle der vorstehend genannten Ausführungsformen darf darauf hingewiesen werden, dass der hierzu eingesetzte Kühl-Bandspeicher 14 entweder in Form eines Horizontal-Bandspeichers oder in Form eines Vertikal-Bandspeichers ausgeführt sein kann. Gleiches gilt auch für den zusätzlichen Bandspeicher 17.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anlage (Herstellung eines metallischen Bands)
- 10
- Gießmaschine oder Stranggießanlage
- 11
- Ofeneinrichtung
- 12
- Warmbandstrasse
- 12'
- Warmbandstrasse mit Ofen
- 14
- Kühl-Bandspeicher
- 16
- Beizeinrichtung
- 17
- zusätzlicher Bandspeicher
- 18
- Kalttandemstrasse
- 19
- Reversierstrasse
- 20
- Kaltbandhaspel
- 21
- Glühlinie
- B
- Band (aus metallischem Material)
- E
- weitere Einrichtung (zur Behandlung oder Lagerung von Band)
- F
- Förderrichtung
- K
- Kaltwalzstufe
- Q
- Wärmemenge
- S
- Trenneinrichtung, z.B. Schere
- W
- weitere Bearbeitungseinrichtung (für das Band B)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 9958263 A1 [0002]
- DE 102017200731 A1 [0002]