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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsfilter.
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Flüssigkeitsfiltereinrichtungen, beispielsweise Ölfilter in Kraftfahrzeugen, sind seit langem bekannt und umfassen oftmals vergleichsweise einfach auszutauschende Flüssigkeitsfilter, insbesondere Kartuschen, die ein Filtergehäuse mit einem darin angeordneten Filterelement, insbesondere einem Ringfilterelement, aufweisen. Derartige Filterkartuschen können einfach an eine Andockstation angebracht, beispielsweise angeschraubt, werden.
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Problematisch dabei ist jedoch oftmals, dass bei einem Wechsel des Flüssigkeitsfilters und beispielsweise einem Abschrauben desselben von der Andockstation keine Flüssigkeit, insbesondere kein Öl, aus dem Flüssigkeitsfilter in die Umgebung austreten darf. Hierzu ist üblicherweise eine Ventileinrichtung vorgesehen, die bei einem Entnehmen des Flüssigkeitsfilters schließt und dadurch ein Austreten von Flüssigkeit aus dem Inneren des Flüssigkeitsfilters in die Umgebung unterbindet. Trotzdem kann es hierbei passieren, dass beispielsweise Öl noch an einem Ventilkörper der Ventileinrichtung oder an sonstigen Bauteilen anhaftet und beim Abnehmen des Flüssigkeitsfilters bzw. danach abtropfen und damit in die Umgebungen gelangen kann. Ein derartiges Anhaften von Öl bzw. Flüssigkeit sowie ein nachfolgendes Abtropfen kann auch mit besonders dicht schließenden Ventileinrichtungen nicht immer vermieden werden.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, ein Flüssigkeitsfilter anzugeben, mit welchem insbesondere die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwunden werden können.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Ventilkörper einer Ventileinrichtung in einem Flüssigkeitsfilter so auszugestalten, dass sich daran generell weniger Flüssigkeit, insbesondere Öl, anlagern und später auch weniger Flüssigkeit davon abtropfen kann. Das erfindungsgemäße Flüssigkeitsfilter besitzt dabei ein Filtergehäuse mit einem darin angeordneten Filterelement sowie eine Ventileinrichtung mit einem gegen einen Ventilsitz verstellbaren Ventilkörper, der eine im Betrieb nach unten offene Ausnehmung aufweist. Durch diese im Betriebszustand nach unten offene Ausnehmung sammelt sich in dieser Ausnehmung keine Flüssigkeit, beispielsweise kein Öl, wodurch auch an dem Ventilkörper bei einem Abnehmen des Flüssigkeitsfilters von beispielsweise einer Andockstation weniger Flüssigkeit, beispielsweise Öl, anhaften und dadurch auch die Gefahr eines unbeabsichtigten Abtropfens reduziert werden kann.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist der Ventilkörper vertikal verstellbar. Durch die im Betriebszustand nach unten offene Ausnehmung am Ventilkörper kann sich in dieser während des gesamten Betriebs des Flüssigkeitsfilters keine Flüssigkeit, beispielsweise kein Öl, sammeln, da ansonsten die darin angeordnete Luft aus der Ausnehmung verdrängt werden müsste, was nicht möglich ist.
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Zweckmäßig ist die Ausnehmung konisch, insbesondere kegelförmig, ausgebildet. Dies bietet insbesondere <Vorteile hinsichtlich einer Entformbarkeit, sofern der Ventilkörper mittels Kunststoffspritzgießen hergestellt ist.
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Zweckmäßig weist der Ventilkörper einen abgerundeten Übergang zu der Ausnehmung auf. Durch einen derartigen abgerundeten Übergang lässt sich ebenfalls beispielsweise eine bessere Entformung aus einem Kunststoffspritzgießwerkzeug erreichen, ebenso wie eine angenehmere Handhabung bei der Montage der Ventileinrichtung.
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Zweckmäßig ist an einem Außenumfang des Ventilkörpers eine Ringnut mit einer darin angeordneten Dichtkontur, insbesondere einem Dichtring, vorgesehen. Die Ringnut kann dabei bei einem als Kunststoffspritzgussteil ausgebildeten Ventilkörper durch eine entsprechende Gestaltung des Kunststoffspritzgießwerkzeugs einfach hergestellt werden und bietet zudem die Möglichkeit einer zuverlässigen Halterung der Dichtkontur, beispielsweise des Dichtrings.
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Zweckmäßig ist das Flüssigkeitsfilter als Ölfilter ausgebildet. Besonders bei Ölen, insbesondere Getriebeölen, Motorölen oder Hydraulikölen, aber auch beispielsweise bei Kühlflüssigkeiten oder ähnlichem, ist es zu vermeiden, dass nach einem Austausch des Flüssigkeitsfilters beispielsweise Öl unkontrolliert in die Umgebung gelangt. Der erfindungsgemäß mit der im Betriebszustand nach unten offenen Ausnehmung ausgestattete Ventilkörper bietet besonders in diesem Fall eine erhöhte Sicherheitsfunktion.
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Zweckmäßig ist der Ventilkörper als einstückiges Kunststoffspritzgussteil ausgebildet. Hierdurch ist nicht nur eine kostengünstige, sondern zugleich auch eine qualitativ hochwertige Herstellung des Ventilkörpers möglich. Für den Einsatz in unterschiedlichsten Medien können die Kunststoffe dabei individuell gewählt werden.
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Zweckmäßig weist zumindest der Ventilkörper ein oleophobes Material, insbesondere Polytetrafluorethylen (PTFE) auf. Der Ventilkörper, aber generell auch der Ventilsitz bzw. andere Teile der Ventileinrichtung, können somit mit einem derartigen oleophoben Material beschichtet oder gänzlich aus diesem ausgebildet sein. Durch die ölabweisende Wirkung wird insbesondere auch ein Anhaften von Öl vermieden bzw. zumindest eine anhaftende Wirkung von Öl reduziert, was ebenfalls dazu beiträgt, ein unerwünschtes Abtropfen von Öl von dem Ventilkörper in die Umgebung zu vermeiden.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
- 1 eine Schnittdarstellung durch ein Flüssigkeitsfilter entsprechend dem Stand der Technik,
- 2 eine Detaildarstellung aus 1, jedoch mit erfindungsgemäß ausgebildetem Ventilkörper.
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Entsprechend der 1, weist ein Flüssigkeitsfilter 1' ein nicht gezeigtes Filtergehäuse sowie ein ebenfalls nicht gezeigtes und darin angeordnetes Filterelement auf, ebenso wie eine Ventileinrichtung 2' mit einem gegen einen Ventilsitz 3' verstellbaren Ventilkörper 4', der im Wesentlichen vertikal eingebaut ist und nach unten eine abgerundete Oberfläche 5' aufweist. Das Flüssigkeitsfilter 1' kann dabei in der Art einer Wechselkartusche ausgebildet sein, wobei die Ventileinrichtung 2' beim beispielsweise Aufschrauben auf eine Andockstation 11' geöffnet und beim Wechsel des Flüssigkeitsfilters 1' aufgrund beispielsweise einer Feder geschlossen wird. Selbst bei geschlossener Ventileinrichtung 2' kann es dabei jedoch vorkommen, dass noch anhaftende Flüssigkeit bzw. noch anhaftendes Öl, beispielsweise über eine Dichtkontur 6' beispielsweise einen Dichtring, nach unten abläuft und an einem Tiefpunkt der gewölbten Oberfläche 5' abtropft. Ist dabei das Flüssigkeitsfilter 1' bereits von einem Anschluss 7' der Andockstation 11' abgezogen bzw. aus diesem herausgehoben, so kann das noch an der Oberfläche 5' anhaftende Öl in unerwünschter Weise durch Abtropfen in die Umgebung gelangen.
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Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand der 2 beschrieben, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche Bauteile wie in 1 beziehen, jedoch ohne Apostroph bezeichnet sind. Das erfindungsgemäße Flüssigkeitsfilter 1 gemäß der 2 weist dementsprechend ebenfalls ein nicht gezeigtes Filtergehäuse sowie ein darin angeordnetes Filterelement auf, ebenso wie eine Ventileinrichtung 2 mit einem gegen einen Ventilsitz 3 verstellbaren Ventilkörper, der nun im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß der 1 eine im Betriebszustand nach unten offene Ausnehmung 8 aufweist. Diese Ausnehmung 8 kann sich auch während des Betriebs des Flüssigkeitsfilters 1 nicht mit Flüssigkeit, beispielsweise mit Öl, füllen, da ansonsten das darin vorhandene Luftpolster verdrängt werden müsste, was nicht möglich ist. Die Ausnehmung 8 reduziert somit die Oberfläche 5 des Ventilkörpers 4, an der sich Flüssigkeit, beispielsweise Öl, in unerwünschter Form sammeln und dann in ebenfalls unerwünschter Form davon abtropfen kann.
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Die Ausnehmung 8 kann dabei konisch, beispielsweise kegelförmig ausgebildet sein, wie dies gemäß der 2 dargestellt ist, wodurch eine Entformbarkeit bei einem Kunststoffspritzgussprozess positiv beeinflusst werden kann. Rein theoretisch sind selbstverständlich auch sämtliche andere Ausgestaltungen bzw. Querschnittsformen denkbar, die lediglich so gestaltet sein müssen, dass sich die Ausnehmung 8 während des Betriebs des Flüssigkeitsfilters 1 nicht mit Flüssigkeit, beispielsweise Öl, füllt und dadurch eine Oberfläche 5, an welcher Öl anhaften kann, reduziert wird.
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Betrachtet man die 2 weiter, so kann man erkennen, dass der Ventilkörper 4 einen abgerundeten Übergang 9 zu der Ausnehmung 8 aufweist, wodurch ebenfalls eine Entformbarkeit bei einem Kunststoffspritzgussprozess positiv beeinflusst wird.
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An einem Außenumfang des Ventilkörpers 4 kann darüber hinaus eine Ringnut 10 mit einer darin angeordnete Dichtkontur 6, beispielsweise einem Dichtring, vorgesehen sein, wobei eine derartige Ringnut 10 eine einfache Montage und zugleich eine zuverlässige Fixierung der Dichtkontur 6 ermöglicht.
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Der Ventilkörper 4 selbst kann beispielsweise als einstückiges Kunststoffspritzgussteil ausgebildet sein, wodurch nicht nur eine kostengünstige, sondern zugleich auch eine qualitativ hochwertige Herstellung möglich ist. Zudem kann vorgesehen sein, dass der Ventilkörper 4 eine oleophobe Beschichtung aufweist bzw. zumindest teilweise aus einem oleophoben Material, beispielsweise Polytetrafluorethylen (PTFE) ausgebildet ist. Durch ein derartig ölabweisendes Material kann ein Anhaftungseffekt zusätzlich minimiert werden.
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Alles in allem kann mit dem erfindungsgemäß ausgestalteten Ventilkörper 4 die Gefahr eines unerwünschten Abtropfens von Öl, bzw. generell von Flüssigkeit, bei einem Entnehmen des Flüssigkeitsfilters 1 aus beispielsweise einem Anschluss 7 einer Andockstation 11 reduziert und dadurch ein erhöhter Umweltschutz erreicht werden.