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Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit einer Folie, die eine Barriere gegen Krankheitserreger aufweist, wobei die Folie mindestens eine monolithische Schicht umfasst, die ein hydrophiles Polymerharz enthält, das fähig ist Feuchtigkeit zu absorbieren und zu desorbieren und mindestens zwei polyolefinische Schichten mit Füllstoffen umfasst.
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Krankheitserreger sind Mikroorganismen oder subzelluläre Erreger, die in anderen Organismen gesundheitsschädigende Abläufe verursachen. Der Begriff Krankheitserreger umfasst Algen, Bakterien, Parasiten, Pilze, Prionen, Protisten, Viren und Viroide. Die Ansteckung mit einem Krankheitserreger und der folgende gesundheitsschädigende Ablauf wird als Infektion bezeichnet.
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Um das Risiko zu senken, Krankheitserreger zu übertragen oder mit einem Krankheitserreger in Kontakt zu treten, wird in verschiedenen Einrichtungen der Patientenversorgung vom Personal spezielle Schutzkleidung über der Arbeitskleidung getragen. Im Rahmen der Basis- bzw. Standardhygiene wird damit ein direkter Kontakt mit Blut, Sekreten oder Exkreten vermieden.
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Eine Barriere gegen Krankheitserreger in Form von Schutzkleidung oder Abdeckfolien sollte einerseits luftdicht sein, um den Durchtritt von Krankheitserreger zu verhindern und andererseits wasserdampfdurchlässig sein, um ein angenehmes Tragegefühl zu realisieren.
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Solche Merkmale können beispielsweise durch eine monolithische Schicht aus einem Polymerharz, insbesondere aus einem thermoplastischen Elastomer gewährleistet werden. Diese Polymerharze bilden eine dichte und porenfreie Schicht, um den Durchtritt von Krankheitserregern zu vermeiden. Gleichzeitig können Polymerharze Feuchtigkeit absorbieren und desorbieren, wodurch eine Wasserdampfdurch-lässigkeit zur Steigerung des Tragegefühls erreicht werden kann. Solche Stoffe sind recht kostenintensiv und bei der Verarbeitung herausfordernd. Prinzipiell ist eine Schutzkleidung aus reinem Polymerharz denkbar, jedoch aufgrund des klebrigen Effekts bei direktem Hautkontakt äußerst unangenehm für die Tragenden.
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In der
EP 0 848 663 B1 wird ein mehrschichtiger, atemfähiger Film mit mindestens einem fünfschichtigen Aufbau offenbart. Dieser Film ist als Barriere gegen Mikroorganismen und als Barriere gegen Blut und Körperflüssigkeiten ausgebildet, wobei der Film eine mikroporöse Kernschicht aus einem thermoplastischen Polymer mit Füllstoffen umfasst. Die äußeren Schichten sind als monolithische Schichten aus einem hydrophilen Polymerharz ausgeführt. Die Schichten sind jeweils mit einer klebrigen Schicht verbunden. Die Anordnung der Schichten ergibt sich aus dem Ziel, das Ansammeln von Füllstoff am Extruder zu verhindern. Ungünstigerweise ist die klebrige, monolithische Schicht jeweils außen am Film angeordnet, wodurch ein angenehmes Tragegefühl schwer zu realisieren ist. Die monolithische Schicht muss die Feuchtigkeit zur Ableitung absorbieren, wodurch eine schnelle Feuchtigkeitsableitung unwahrscheinlich erzielt werden kann. Aufgrund heutiger Rohstoffpreise sind zwei monolithische Schichten zudem sehr preisintensiv.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anordnung bereitzustellen, die eine Barriere gegen Krankheitserreger aufweist und gleichzeitig ein angenehmes Tragegefühl ermöglicht. Die Anordnung sollte wasserdampfdurchlässig und luftdicht ausgebildet sein. Weiterhin sollte die Anordnung möglichst kostengünstig erzeugt werden können. Zudem sollte die Anordnung keine klebrigen Oberflächen aufweisen und keine Probleme bei der Herstellung verursachen. Des Weiteren sollte die Anordnung die einschlägigen Normen für Schutzkleidung erfüllen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anordnung mit einer Folie, ein Verfahren und eine Verwendung gemäß den nebengeordneten Hauptansprüchen gewährleistet. Bevorzugte Varianten sind den Unteransprüchen, der Beschreibung, dem Ausführungsbeispiel und der Zeichnung zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß ist die Folie gestreckt, wobei die monolithische Schicht zwischen den polyolefinischen Schichten angeordnet ist.
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Die monolithische Schicht umfasst ein hydrophiles polymeres Harz. Spezielle Beispiele geeigneter hydrophiler, polymerer Harze enthalten Polyester, Polyamide und Sorten von Polyvinylalkohol und Ethylvinylalkohol, die im Wesentlichen wasserunlöslich unter den umgebenden Betriebstemperaturen des gedehnten Films sind.
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Die monolithische Schicht ist in einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung aus einem thermoplastischen Copolyester-Elastomer ausgebildet. Thermoplastische Elastomere sind Kunststoffe, die sich bei Raumtemperatur vergleichbar den klassischen Elastomeren verhalten, sich jedoch unter Wärmezufuhr plastisch verformen lassen und somit ein thermoplastisches Verhalten zeigen. Diese Eigenschaften ermöglichen eine Coextrusion mit polyolefinischen Schichten.
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Die monolithische Schicht aus thermoplastischem Copolyester-Elastomer ist besonders luftdicht, auch bei einer besonders dünnen Ausbildung der Schicht. Dadurch ist diese Schicht besonders dicht ausgebildet, um einen Durchtritt von Krankheitserregern zu verhindern. Gleichzeitig ist diese Elastomer-Schicht fähig besonders schnell Feuchtigkeit zu absorbieren und zu desorbieren. In Kombination mit den hervorragend wasserdampfdurchlässigen, mikroporösen, verstreckten, polyolefinischen Schichten kann somit eine Folie als Barriere gegen Krankheitserreger bereitgestellt werden, die ebenfalls ein effiziente Feuchtigkeitsableitung gewährleistet. Somit ist eine Schutzkleidung auf Basis der erfindungsgemäßen Folie besonders angenehm zu tragen.
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Die prozesstechnische Herausforderung liegt einerseits bei der Erzeugung einer hinreichenden Haftung der chemisch unterschiedlichen Schichten beim Prozess der Coextrusion. Andererseits ist das Verstrecken der Folie zur Erzeugung der Wasserdampfdurchlässigkeit der polyolefinischen Schichten anspruchsvoll, wobei eine Durchtritt der Füllstoffpartikel durch die monolithische Schicht, ein Ansammeln von Füllstoff an den Extruderdüsen sowie eine Ablösung der Schichten zu vermeiden ist.
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Die Herausforderung wird zum Teil durch den dosierten Einsatz eines Haftvermittlers gelöst, wodurch mindestens eine Schicht einen Haftvermittler aufweist. Vorteilhafterweise wird auf das Einbetten und Einfügen einer eigenen Haftvermittlerschicht verzichtet, da somit die Wasserdampfdurchlässigkeit massiv beeinträchtigt würde und das Tragen einer solchen Schutzkleidung äußerst unangenehm ausfallen würde.
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In einer besonders günstigen Variante der Erfindung wird ein Haftvermittler in die Polymermischung vor dem Extrudieren hinzugegeben. Dies kann beispielsweise nur in die polyolefinische Schicht oder nur in die monolithische Schicht geschehen. In einer alternativen Variante kann der Haftvermittler in beide Komponentenmischungen zugegeben werden. In einer besonders bevorzugten Variante wird der Haftvermittler vorzugsweise nur der monolithischen Schicht beigemischt.
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Der Anteil an Haftvermittler beträgt vorteilhaft mehr als 5 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 10 Gew.-%, insbesondere mehr als 15 Gew.-% und/oder vorteilhaft weniger als 60 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 50 Gew.-%, insbesondere weniger als 40 Gew.-%. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, eine genaue Dosierung zu wählen, um die Wasserdampfdurchlässigkeit der Folie nicht ungünstig zu beeinflussen.
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Vorzugsweise ist der Haftvermittler ein Polyolefin-Polyamid- bzw. Polyolefin-Polyester-Haftvermittler, insbesondere ein Polyethylen - Acrylat - Copolymer, besonders bevorzugt anhydridmodifiziertes Ethylenacrylatharz. Der Haftvermittler umfasst einen temperaturstabilen Ester, wodurch eine Hochtemperatur-Coextrusionen funktional ermöglicht wird.
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In einer Variante ist die monolithische Schicht in die Folie mit den polyolefinischen Schichten eingebettet. Dabei müssen die Schichten nicht direkt aneinander angeordnet sein und können funktionale Zwischenschichten aufweisen.
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In einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung grenzen die polyolefinischen Schichten unmittelbar an die monolithische Schicht an. Die Folie ist somit besonders kompakt und auf das Wesentliche reduziert ausgebildet.
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In einer günstigen Variante der Erfindung bilden die polyolefinischen Schichten die Außenseiten der Folie. Alternativ können auf der polyolefinischen Schicht, auf der abgewandten Seite der monolithischen Schicht, weitere Schichten aufgebracht sein.
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Bei einer besonders vorteilhaften Variante beträgt der Anteil an Polyolefinen in polyolefinischen Schicht mehr als 40 Gew.-%., vorzugsweise mehr als 55 Gew.- %., insbesondere mehr als 70 Gew.-%.
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Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung kommen zur Herstellung der polyolefinischen Schicht der Folie zwei unterschiedliche Polypropylen (PP)-Komponenten zum Einsatz. Dabei wird eine niedrig schmelzende PP-Komponente mit einem hoch schmelzenden Polypropylen kombiniert.
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In einer äußerst vorteilhaften Variante der Erfindung weist die polyolefinische Schicht der Folie mindestens 30 Gew.-% eines niedrig schmelzenden Polypropylens mit einem DSC-Schmelzpunkt zwischen 135 bis 145 °C und mindestens 8 Gew.-% eines hoch schmelzenden Polypropylens mit einem DSC-Schmelzpunkt zwischen 155 bis 165 °C auf.
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Als Füllstoffe der polyolefinischen Schicht eignen sich besonders Calciumcarbonat (CaCO3) und/oder Calciumoxid (CaO) und/oder Talkum. Als bevorzugter Füllstoff wird dabei CaCO3 in einer Partikelgröße von 0,8 bis 2 µm eingesetzt.
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Vorteilhafterweise beträgt der Anteil an Füllstoff mehr als 30 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 40 Gew.-%, insbesondere mehr als 50 Gew.-% und/oder weniger als 90 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 80 Gew.-%, insbesondere weniger als 70 Gew.-%. Dadurch kann eine polyolefinische Schicht mit einer hervorragenden Wasserdampfdurchlässigkeit gebildet werden, so dass das Tragen von Schutzkleidung besonders angenehm ausgestaltet werden kann.
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Die monolithische Schicht hingegen ist frei von Füllstoffen ausgeführt, so dass diese Schicht absolut luftdicht und somit dicht für den Durchtritt von Krankheitserregern ausgebildet ist.
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Vorteilhafterweise zeichnet sich die Folie als besonders luftdicht aus, wodurch eine wirksame und sichere Barriere gegen den Durchtritt von Krankheitserreger gewährleistet ist.
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Um das Tragen von Schutzkleidung besonders angenehm zu gestalten, weist die Folie eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit auf. Die Anordnung weist eine Wasserdampfdurchlässigkeit von mehr als 500 g/m2, vorzugsweise von mehr als 1000 g/m2, insbesondere von mehr als 1500 g/m2 in 24 h nach ASTM D6701-01 auf.
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Weiterhin ist die Folie besonders dünn mit einem niedrigen Flächengewicht ausgebildet, um das Tragen der Schutzkleidung wie einer zweiten, gewichtsarmen Haut zu erzielen. Dazu weist die monolithische Schicht ein Flächengewicht von mehr als 1 g/m2, vorzugsweise von mehr als 1,5 g/m2, insbesondere von mehr als 2 g/m2 und/oder weniger als 10 g/m2, vorzugsweise weniger als 8 g/m2, insbesondere weniger als 6 g/m2 auf.
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Korrespondierend dazu sind auch die polyolefinischen Schichten besonders leicht gestaltet. Die polyolefinische Schicht weist jeweils ein Flächengewicht von mehr als 4 g/m2, vorzugsweise von mehr als 5 g/m2, insbesondere von mehr als 6 g/m2 und/oder weniger als 30 g/m2, vorzugsweise weniger als 25 g/m2, insbesondere weniger als 20 g/m2 auf.
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Um den Anforderungen an Schutzkleidung zu genügen, ist die Anordnung absolut dicht für den Durchtritt von Krankheitserreger ausgebildet. Die Anordnung weist eine Beständigkeit nach ASTM F 1671 gegen das Eindringen von Bei einer günstigen Ausführung der Erfindung umfasst die polyolefinische Schicht der Folie eine Low-Density-Polyethylen (LDPE)-Komponente. Der Anteil dieser LDPE-Komponente beträgt vorzugsweise mehr als 0,5 Gew.-%, bevorzugt mehr als 1 Gew.-%, insbesondere mehr als 2 Gew.-%. Die LDPE-Komponente ist dabei vorzugsweise in einem Anteil von weniger als 12 Gew.-%, bevorzugt weniger als 8 Gew.-%, insbesondere weniger als 6 Gew.-% vorhanden.
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Zur Erzeugung der Mikroporosität wird die Folien einem Reckprozess unterzogen. Dabei erfolgt erfindungsgemäß zumindest ein Recken in Maschinenrichtung (MD). Ergänzend kann auch ein Recken in Querrichtung (CD) erfolgen. Prinzipiell wäre auch ein Ringrolling möglich. Unter einem Recken, Strecken bzw. Verstrecken der Folie wird eine Dehnung der Folie in eine angegebene Richtung verstanden. Dies führt zu einer Verringerung der Foliendicke. Die Folie kann in Maschinen- bzw. Längsrichtung (MD-Richtung) gestreckt sein, beispielsweise durch ein Reckband, das eine oder mehrere Walzen umfasst. Vorzugsweise laufen die Walzen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
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Vorteilhafterweise ist die Folie besonders dünn und leicht ausgebildet, wobei sie eine hervorragende Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist. Dazu ist die Folie um mehr als den Faktor 1:1,5, vorzugsweise mehr als den Faktor 1:2 verstreckt und/oder weniger als den Faktor 1:6, vorzugsweise weniger als den Faktor 1:5 in Maschinenrichtung (MD) verstreckt.
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In einer Variante der Erfindung kann die Anordnung ausschließlich aus der Folie bestehen. In einer günstigen Variante der Erfindung kann die Folie vorzugsweise mit anderen Materialien, beispielsweise einem Vliesstoff bzw. Nonwoven, zu einer Anordnung kombiniert werden. Dazu kann ein Vliesstoff auf einer oder beiden polyolefinischen Schichten angeordnet werden. Darüber hinaus ist es je nach Anwendungsfall denkbar, dass unterschiedliche Vliesstoffe auf je eine polyolefinische Schicht aufgebracht werden.
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Die Folie kann mit einem Vliesstoff, beispielsweise mithilfe eines Klebstoffes, verbunden werden. In einer Variante der Erfindung kann der Klebstoff auch teilflächig aufgetragen werden.
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Daneben kann die Anordnung auch nach einem Thermobonding-Prozess hergestellt werden. Dabei kann die Folie und/oder der Vliesstoff entweder flächig oder punktuell mittels zweier beheizter Walzen erwärmt werden. Beispielsweise kann eine Prägewalze mit einer glatten Walze, vorzugsweise einer Stahlwalze als Gegenwalze, zum Einsatz kommen. Durch hohe Temperatur und Druck kann die Folie und/oder das Vlies angeschmolzen werden. Dadurch wird die Folie mit dem Vliesstoff miteinander verbunden.
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Darüber hinaus kann die Anordnung auch mittels Thermolaminierung hergestellt werden. Ergänzend oder alternativ kann die Anordnung auch mittels Ultraschall-Laminierung, beispielsweise nach der Ultraschall Herrmann Technologie hergestellt werden.
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Vorzugsweise sind zwischen der Lage aus Vliesstoff und einer polyolefinischen Schicht Verbindungsbereiche angeordnet, wobei die Verbindungsbereiche als formschlüssiger Verbund aus Vliesstoff und erstarrtem Material der polyolefinischen Schicht ausgebildet sind.
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Die Ausdrücke „Vliesstoff“ bzw. „Nonwoven" beziehen sich auf einen Stoff, der aus kontinuierlichen Filamenten und/oder diskontinuierlichen Fasern ohne Weben oder Stricken mittels Verfahren wie Spunbonding, Kardieren oder Meltblowing oder Wasserstrahlverfestigung hergestellt werden kann. Der Vliesstoff kann eine oder mehrere Lagen Vlies umfassen, wobei jede Lage kontinuierliche Filamente oder diskontinuierliche Fasern enthalten kann. Vlies kann auch Bikomponentenfasern umfassen, welche Faserstrukturen, wie zum Beispiel Mantel/Kern-, Seit-an-Seit aufweisen können.
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Die Folie als Barriere gegen Krankheitserreger wird erfindungsgemäß in einem Verfahren zur Herstellung mit folgenden Schritten gebildet: Die Folie, bestehend aus einer monolithischen Schicht und zwei polyolefinischen Schichten wird vorzugsweise mittels Blasextrusion erzeugt, wodurch die Folie bereits vorteilhaft vorgestreckt wird. Darüber hinaus ist auch eine Castextrusion möglich.
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Dazu werden die Mischungen der unterschiedlichen Komponenten in einem temperierten Compoundmischer für die Extrusion vorbereitet. Vorzugsweise wird den Bestandteilen der monolithischen Schicht ein Haftvermittler zugefügt, wodurch die Folienausbildung und deren dauerhafte Haftung gewährleistet wird. Alternativ oder zusätzlich kann weiterer Haftvermittler den Bestandteilen der polyolefinischen Schichten zugegeben werden. Die coextrudierte Folie wird insbesondere in Maschinenrichtung vorzugsweise um den Faktor 1:2 gestreckt.
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Idealerweise wird die Anordnung oder die Folie als Schutzbekleidung und als OP-Abdeckung als Barriere gegen den Durchtritt gegen Krankheitserreger, insbesondere als Schutz gegen Viren verwendet.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand von Zeichnungen und aus den Zeichnungen selbst.
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Dabei zeigt die einzige Figur einen Schnitt einer fünfschichtigen Anordnung.
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In der Figur ist ein Schnitt einer fünfschichtigen Anordnung 1 dargestellt, die eine dreischichtige Folie 2 umfasst. Die Folie 2 weist eine monolithische Schicht 3 auf, die als Barriere gegen Krankheitserreger fungiert. Die monolithische Schicht 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel als hydrophiles Polymerharz, insbesondere als monolithisches, thermoplastisches Copolyester-Elastomer ausgeführt. Dieses Elastomer ist fähig, Feuchtigkeit zu absorbieren und zu desorbieren. Dadurch kann Feuchtigkeit durch diese Schicht transportiert werden, wobei diese Schicht dennoch luftdicht ausgebildet ist. Vorteilhafterweise können dadurch Krankheitserreger an einem Durchtritt durch diese Schicht gehindert werden. Gleichzeitig ist es aber möglich, durch Schwitzen entstandene Feuchtigkeit zu transportieren, wodurch eine so aufgebaute Schutzkleidung einen angenehmen Tragekomfort erzielt. Der Feuchtigkeitstransport wird durch zwei polyolefinische Schichten 4 verbessert, die um die monolithische Schicht 3 angeordnet sind und die aufgrund ihrer Ausbildung mit Füllstoffen eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit aufweisen. Für einen angenehmen Tragekomfort der Schutzkleidung sind an der von der monolithischen Schicht 3 abgewandten Seite der polyolefinischen Schichten 4 Lagen aus Vliesstoff 5 angeordnet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels erläutert, ohne die Erfindung darauf zu beschränken.
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Bei diesem Beispiel kommen folgende Komponenten für die polyolefinische Schicht zum Einsatz:
- - 57,6 Gew.-% Calciumcarbonat
- - 32 Gew.-% PP Random Copolymer
- - 6,4 Gew.-% PP Block Copolymer
- - 4,0 Gew.-% LDPE
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Bei dem eingesetzten Füllstoff handelt es sich um einen anorganischen Füllstoff in Form von Calciumcarbonat, vorzugsweise mit einer Partikelgröße von 0,8 bis 2 µm.
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Das PP Random Copolymer weist einen Schmelzflussindex von 1,7 g/10 min (bei 230 °C /2,16 kg) gemäß ASTM D1238 und einen DSC-Schmelzpunkt von 142 °C auf.
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Der Schmelzflussindex des PP Block Copolymer beträgt 3,0 g/10min (bei 230 °C, 2,16 kg) gemäß ISO 1133.
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Das LDPE weist eine Dichte von 0,924 g/cm3 auf. Der Schmelzflussindex beträgt 0,7 g/10 min (bei 190 °C, 2,16 kg) gemäß ISO 1133.
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Für die monolithische Schicht kommen folgende Komponenten zum Einsatz:
- - 80 Gew.-% Arnitel® VT3118, DSM
- - 20 Gew.-% BYNEL® 22E780, DuPont
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Arnitel® VT3118 von DSM ist ein hochleistungsfähiges thermoplastisches Elastomer auf Copolyesterbasis. Dieses Elastomer weist einen Schmelzflussindex von 4 cm3/10 min (bei 230 °C/10 kg) gemäß ISO 1133 und eine Zugfestigkeit von mehr als 20 MPA nach ISO 527-1 auf.
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BYNEL® Harze sind anhydridmodifizierte Ethylenacrylatharze. Die Harze enthalten einen temperaturstabilen Ester, der eine Hochtemperatur-Coextrusionen funktional ermöglicht. BYNEL® 22E780 weist eine Dichte von 0,924 g/cm3 und einen Schmelzflussindex von 2,0 g/10 min (bei 190 °C /2,16 kg) nach ASTM D1238 auf.
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Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Folie werden die Polymerbestandteile mit den mineralischen Füllstoffen in einem Extruder, zum Beispiel einem Compounding-Extruder auf eine Temperatur deutlich über der Schmelztemperatur der Polymerbestandteile erhitzt (zum Beispiel über 200°C) und miteinander verschmolzen.
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Dann schließt sich erfindungsgemäß eine Blasextrusion an. Bei dem Blasextrusionsverfahren wird ein coextrudierter Blasschlauch gebildet. Die gebildete dreischichtige Schlauchfolie kann flach aufeinandergelegt und an den Enden aufgeschlitzt werden, so dass zwei Folienbahnen entstehen.
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Bei dem Blasfolienprozess kommt ein Aufblasverhältnis von 1 :2,5 zur Anwendung.
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Das Primärflächengewicht der Folie beträgt 32 g/m2. Im anschließenden monoaxialen Reckprozess wird die Folie um insgesamt 100 % in Maschinenrichtung verstreckt. Es ergibt sich ein Flächengewicht der Folie von 16 g/m2.
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Die Folie weist eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 1200 g/m2 nach ASTM D6701-01 in 24 Stunden auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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