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Nachfolgend wird ein gedichtetes Stabilisatorlager beschrieben.
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Stabilisatorlager der eingangs genannten Art sind im Allgemeinen bekannt und vielfach im Einsatz. Entsprechende Stabilisatorlager sind meist an Unterseiten von Kraftfahrzeugen angeordnet, weswegen sie Schmutz und Nässe ausgesetzt sind. Es ist daher wichtig, entsprechende Stabilisatorlager abzudichten.
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Generell gibt es unterschiedliche Arten von Stabilisatorlagern. Eine bekannte Art solcher Lager weist einen einteiligen Elastomerkörper mit Durchgangsöffnung auf, in die ein Stabilisatorstab einsteckbar ist. Solche Stabilisatorlager mit geschlossenen Elastomerkörpern haben allerdings gewisse Nachteile. Sie lassen sich nur bei Stabilisatoren verwenden, die einseitig durchsteckbar sind, was die Montagekomplexität erhöht, da bei einem Austausch eines Stabilisatorlagers in der Regel die Lager auf beiden Seiten entfernt werden müssen. Entsprechende Stabilisatorlager haben jedoch den Vorteil, dass sie relativ gut mithilfe von in den Elastomerkörper eingebrachten Dichtgeometrien, zum Beispiel Dichtlippen, abgedichtet werden können.
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Eine andere bekannte Art solcher Lager weist einen mehrteiligen Elastomerkörper auf, bei dem die Einzelteile der Elastomerkörpers zusammengesetzt werden.
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DE10 2006 035 467 B4 offenbart eine Stabilisatorbuchse, die als ein rohrförmiger, gummielastischer Körper ausgebildet ist, der ein Durchgangsloch hat, das sich durch diesen in einer axialen Richtung erstreckt. Die Stabilisatorbuchse ist an einem Fahrzeugkörper über eine Halterung mit einer Stabilisatorstange befestigt, die sich durch das Durchgangsloch erstreckt und zum elastischen Stützen der Stabilisatorstange an dem Fahrzeugkörper dient. Eine erste Dichtlippe ist als elastisches Rohr in einer axialen Endfläche der Stabilisatorbuchse an einem Umfang eines offenen Endes des Durchgangslochs ausgebildet. Die Dichtlippe steht axial nach außen vor, um elastisch an einer äußeren Umfangsfläche der Stabilisatorstange befestigt zu werden und einen Dichteffekt vorzusehen. Bevor die erste Dichtlippe an der Stabilisatorstange montiert ist, hat sie eine Form, bei der ein Biegungspunkt an ihrem axialen mittleren Abschnitt ausgebildet ist. Die Dichtlippe sieht einen ersten Abschnitt an ihrem Basisende und einen zweiten Abschnitt an ihrem entfernt liegenden Ende vor, wobei der zweite Abschnitt nach innen geneigt ist, um einen Innendurchmesser aufzuweisen, der zumindest an seinem entfernt liegenden Ende kleiner als ein Innendurchmesser des Durchgangslochs ist. Nachdem die erste Dichtlippe an der Stabilisatorstange montiert ist, hat sie eine Form, bei der ein Spalt zwischen einer Innenfläche des Biegungspunkts und der Stabilisatorstange ausgebildet ist, wobei die erste Dichtlippe eine konisch, rohrförmige Form hat und sowohl der erste Abschnitt als auch der zweite Abschnitt eine konische Form haben, bevor sie an der Stabilisatorstange montiert sind. Ein Neigungswinkel des zweiten Abschnittes mit Bezug auf eine Achse des Durchgangslochs ist größer als der des ersten Abschnittes. An dem Biegungspunkt ist ein dünnwandiger Verengungsteil ausgebildet, so dass der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt in elastischen Kontakt mit der äußeren Umfangsfläche der Stabilisatorstange gehalten werden, während der Spalt zwischen dem Verengungsteil und der Stabilisatorstange erzeugt wird. An beiden axialen Enden des rohrförmigen, gummielastischen Körpers der Stabilisatorbuchse ist ein Flanschabschnittspaar ausgebildet, um einen Abschnitt vorzusehen, zwischen dem die Halterung abstützbar ist. Die Stabilisatorbuchse ist geschlitzt.
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Solche geschlitzten Lager wie in
DE10 2006 035 467 B4 lassen sich zwar leichter montieren als Lager mit umfangsseitig geschlossenen Elastomerkörpern, haben jedoch den Nachteil, dass die Dichtwirkung des Elastomerkörpers aufgrund der fehlenden Vorspannung der Elastomerkörpergeometrie gegen einen Stabilisatorstab schlecht ist, wodurch schnell abrasive Materialien in das Stabilisatorlager eindringen können und einen vorzeitigen Verschleiß von Stabilisator und/oder Stabilisatorlager verursachen können.
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Somit stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen zu überwinden und ein Stabilisatorlager anzugeben, das einfach zu montieren und gut abgedichtet ist.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10.
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Beschrieben wird ein Stabilisatorlager, mit wenigstens einem Elastomerkörper, der eine Durchgangsöffnung aufweist, die eine axiale Richtung definiert, wobei die Durchgangsöffnung zur Aufnahme eines zu lagernden Körpers ausgebildet ist, wobei der Elastomerkörper geschlitzt oder als mehrere Teilschalen ausgebildet ist, wobei an dem Elastomerkörper wenigstens eine Dichtung vorgesehen ist, wobei die wenigstens eine Dichtung außenumfangsseitig aus radialer Richtung abgestützt ist.
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Die axiale Richtung entspricht der Erstreckungsrichtung eines einzusetzenden und zu lagernden Stabilisatorstabs. Die radiale Richtung ist entsprechend des Zylinderkoordinatensystems definiert und steht auf der axialen Richtung senkrecht.
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Geschlitzte Elastomerkörper oder aus mehreren Teilschalen zusammengesetzte Elastomerkörper erleichtern die Montage des Stabilisatorlagers an einem Stabilisatorstab, insbesondere bei der Reparatur oder Wartung eines mit entsprechenden Stabilisatorlagern ausgestatteten Kraftfahrzeugs.
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Der Elastomerkörper kann in einer weiterführenden Ausgestaltung aus mehreren separaten Komponenten zusammengesetzt sein oder die Komponenten können aneinanderhängend ausgebildet sein, beispielsweise durch einen oder mehrere Verbindungsstege. Sofern die Komponenten aneinanderhängend ausgebildet sind, erleichtert sich die Montage eines entsprechenden Stabilisatorlagers, da zunächst ein Teil des Elastomerkörpers angeordnet werden kann und dann die anderen Teile entsprechend in Position gebracht werden können.
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Die Verwendung von einem geschlitzten Elastomerkörper oder zweier Teilschalen ist aufgrund der geringeren Montagekomplexität gegenüber Systemen mit mehr als zwei Teilschalen in Einer Mehrzahl von Fällen zu bevorzugen.
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Durch die außenumfangsseitige Abstützung der wenigstens einen Dichtung kann eine entsprechende Dichtung auch bei geschlitzten Körpern oder bei mehrteiligen Körpern vorgespannt werden und dadurch eine in der Praxis ausreichende Dichtwirkung erreichen. Insoweit ist es mit einem entsprechend ausgestalteten Stabilisatorlager möglich, einfache Montierbarkeit und gute Abdichtbarkeit zu vereinen.
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Eine erste weiterführende Ausgestaltung sieht vor, dass zur außenumfangsseitigen Abstützung der Dichtung eine Schelle und/oder ein in den Elastomerkörper eingebettetes Zwischenblech radial außerhalb der Dichtung vorgesehen ist.
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Bei zweigeteilten Stabilisatorlagern werden zur Fixierung und zum Aufbringen einer Vorspannung in den Elastomer eine oder mehrere Schellen eingesetzt, welche das Stabilisatorlager außenumfangseitig umfassen. Gemäß einer Variante der weiterführenden Ausgestaltung kann die Schelle sich in Axialrichtung des Lagers so weit erstrecken, dass sie mit der Dichtung in radialer Richtung überlappt. Folglich ist die Schelle radial außenliegend außerhalb der Dichtung angeordnet. Die Schelle bewirkt somit nicht nur eine Kompression des Elastomerkörpers, sondern auch eine Vorspannung der Dichtung gegen den durch die Durchgangsöffnung hindurch gesteckten Stabilisatorstab.
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Gemäß einer anderen Variante der weiterführenden Ausgestaltung erstreckt sich ein Zwischenblech in Axialrichtung des Lagers so weit, dass es mit der Dichtung in radialer Richtung überlappt.
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In vielen Stabilisatorlagern, insbesondere auch in geteilten Stabilisatorlagern, werden Zwischenbleche für die Einstellung der Steifigkeitsverhältnisse des Elastomerkörpers eingesetzt. Dabei sind Zwischenbleche in geteilten Stabilisatorlagern in der Regel korrespondierend geteilt, beispielsweise in Halbschalen. Für den Fall, dass ein Zwischenblech in den Elastomerkörper eingebettet ist, wirkt eine Kompression einer um den Elastomerkörper herum angebrachten Schelle zu einer radial nach innen weisen Kraft auf das Zwischenblech. Diese Kraft bewirkt eine Kompression des Zwischenblechs, das dadurch in Richtung der Durchgangsöffnung gespannt wird. Folglich bewirkt eine radial nach innen weisende Kraft auf das Zwischenblech eine radiale Vorspannung an der weiter innen angeordneten Dichtung. Die entsprechende radiale Kompression der Dichtung erzeugt eine Vorspannung gegen den Stabilisatorstab. Beim Vorsehen eines entsprechenden Zwischenblechs ist es möglich, Schellen zu verwenden, die nicht radial außerhalb der wenigstens einen Dichtung angeordnet sind.
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Gemäß einer weiterführenden Ausgestaltung ist das Zwischenblech in Umfangsrichtung nicht geschlossen, sodass es radial komprimiert werden kann.
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Eine weitere weiterführende Ausgestaltung sieht vor, dass das Zwischenblech von dem Elastomerkörper eingeschlossen ist.
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Der Einschluss kann vollständig oder größtenteils vollständig sein. Zur Herstellung eines entsprechenden, mit Zwischenblech ausgerüsteten Elastomerkörpern kann es je nach verwendeter Fertigungsmethode notwendig sein, dass das Zwischenblech in einer Guss- oder Vulkanisierform gehalten werden muss. Insoweit können nach der Herstellung des Stabilisatorlagers im Elastomerkörper Abdrückkanten oder Positioniermarken zurückbleiben. Der ansonsten überwiegende Einschluss des Zwischenblechs verhindert, dass das Zwischenblech andere Bauteile oder Aggregate am Einbauort beschädigt. Zudem kann das Zwischenblech somit weitgehend versiegelt werden, womit das Zwischenblech wirksam vor Korrosion geschützt wird. Ein entsprechendes Zwischenblech kann dann aus einem relativ günstigen, unedlen Metall hergestellt werden, was die Materialkosten reduziert.
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Gemäß einer weiterführenden Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass wenigstens zwei Dichtungen vorgesehen sind, wobei die wenigstens zwei Dichtungen axial beabstandet an beiden Seiten des Stabilisatorlagers angeordnet sind.
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Hierdurch kann das Stabilisatorlager beiderseits abgedichtet werden. Der zwischen den wenigstens zwei äußeren Dichtungen liegende Bereich ist gegen das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit geschützt, was die Haltbarkeit des Stabilisatorlagers erhöht und die Defektanfälligkeit reduziert.
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Eine weitere weiterführende Ausgestaltung sieht vor, dass die wenigstens eine Dichtung einstückig mit dem Elastomerkörper ausgebildet ist.
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Die wenigstens Dichtung kann beispielsweise als Dichtlippe ausgeformt sein, die sich bei Kompression am Stabilisatorstab anschmiegt und dadurch eine gute umfangsseitige Abdichtung auch bei toleranz- oder verschleißbedingt nicht optimal konturierten Stabilisatorstäben erreichen. Da die Dichtung einstückig mit dem Elastomerkörper ausgeführt sein kann und der Elastomerkörper geteilt sein kann, ist die Dichtung in diesen Fällen korrespondierend zum Elastomerkörper geteilt, beispielsweise halbkreisförmig.
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Gemäß einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Elastomerkörper aus vulkanisiertem Kautschuk oder aus einem thermoplastischen Elastomermaterial hergestellt ist, das im Spritzgussverfahren hergestellt ist.
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Eine weitere weiterführende Ausgestaltung sieht vor, dass die wenigstens eine Dichtung einen geringeren lichten Durchmesser hat als eine Innenoberfläche des Elastomerkörpers.
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Hierdurch kann eine gute Vorspannung der Dichtung an dem Stabilisatorstab erreicht werden, wobei die übrige Geometrie des Elastomerkörpers nach funktionellen Aspekten optimiert werden kann, insbesondere im Hinblick auf die verschiedenen Steifigkeiten des Stabilisatorlagers, z. B. Radialsteifigkeit und Torsionssteifigkeit.
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Eine weitere weiterführende Ausgestaltung sieht vor, dass eine Innenoberfläche des Elastomerkörpers im Längsschnitt wellenförmig konturiert ist.
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Durch die wellenförmige Konturierung der Innenoberfläche lässt sich erreichen, dass der oder die entsprechenden, umlaufenden Wellenberge am Stabilisatorstab anliegen, wobei das oder die Wellentäler nicht am Stabilisatorstab anliegen und einen Luftraum bilden. In manchen Ausgestaltungen kann die Wellenamplitude so gestaltet werden, dass das Stabilisatorlager vollständig anliegt, aber im Bereich des oder der Wellenberge mit höherer Vorspannung als im Bereich des oder der Wellentäler. Hierdurch lässt sich eine Radialsteifigkeit bzw. die Spreizung von Torsionssteifigkeit und Radialsteifigkeit des Stabilisatorlagers für den jeweiligen Anwendungszweck definieren.
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Eine weitere weiterführende Ausgestaltung sieht vor, dass die wenigstens eine Dichtung einen geringeren lichten Durchmesser hat als ein Wellengrund der wellenförmig konturierten Innenoberfläche.
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Durch diese Ausgestaltung kann auch bei radialer Auslenkung einer Innenspur des Kraftfahrzeugs unter Belastung noch eine ausreichende Dichtwirkung erzielen.
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Eine weitere weiterführende Ausgestaltung sieht vor, dass die mehrere Teilschalen identisch aufgebaut sind und/oder zueinander passende Anschlussgeometrien aufweisen.
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Hierdurch kann der Gleichteileanteil erhöht und die Bauteilkomplexität reduziert werden. Außerdem kann die Vorspannung auf das Elastomerlager so besonders gleichmäßig erreicht werden.
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Eine weitere weiterführende Ausgestaltung sieht vor, dass an wenigstens einem der Schlitze und/oder wenigstens einem der Teilschalen wenigstens eine Längsdichtung vorgesehen ist, die in axialer Richtung verläuft.
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Die wenigstens eine Längsdichtung kann als sich in axialer Richtung erstreckende Wulst bzw. Steg ausgebildet sein, die bzw. der sich an einer korrespondierenden Anlagefläche des Stabilisatorstabs im Montagezustand anlegt. Dabei kann eine Vorspannung der wenigstens einen Längsdichtung vorgesehen sein.
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Mithilfe einer oder mehrerer Längsdichtungen kann verhindert werden, dass entlang einer radial ausgerichteten Außenoberfläche Feuchtigkeit und/oder Schmutz eindringen, die das Stabilisatorlager oder den Stabilisatorstab vorzeitig altern beziehungsweise verschleißen lassen.
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Eine weitere weiterführende Ausgestaltung sieht vor, dass der Elastomerkörper eine Außenoberfläche aufweist, in der Nuten und/oder Stege ausgebildet sind.
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Eine entsprechend konturierte Außenoberfläche kann zu einer Positionierung des Elastomerkörpers relativ zu einer Halteschelle verwendet werden. Des Weiteren können die Konturen als Toleranzausgleich dienen und/oder zur Beeinflussung der Eigenschaften des Stabilisatorlagers dienen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1a eine dreidimensionale Ansicht eines Stabilisatorlagers in einer ersten Ausführungsform;
- 1 b eine Querschnittsansicht des Stabilisatorlagers aus 1a;
- 1c eine Längsschnittansicht des Stabilisatorlagers aus 1a mit montierter Schelle;
- 2 eine Querschnittsansicht durch Stabilisatorlager gemäß einer zweiten Ausführungsform, sowie
- 3 eine Querschnittsansicht durch Stabilisatorlager gemäß einer dritten Ausführungsform.
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In den nachfolgenden Ausführungsbeispielen werden zur besseren Lesbarkeit und Nachvollziehbarkeit gleiche oder gleichwirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines Stabilisatorlagers 2.
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Das Stabilisatorlager 2 weist zwei Teilschalen 4, 6 auf, die mittels mehrerer Verbindungsstege 8 miteinander verbunden sind. Die Teilschalen 4, 6 können zur Montage um einen (nicht dargestellten) Stabilisatorstab geklappt werden. Die Verbindungsstege 8 vereinfachen dabei die relative Anordnung der Teilschalen 4, 6 relativ zueinander, sodass das Risiko einer fehlerhaften Montage reduziert und die Montage gleichzeitig erleichtert wird. Zudem erleichtern sie die Herstellung des Stabilisatorlagers 2, da beide Halbschalen gleichzeitig vulkanisiert werden.
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Die erste Teilschale 4 weist eine im Wesentlichen quaderförmig konturierte Außenoberfläche 10 auf, in die eine Mehrzahl von Nuten 12 eingebracht sind. Übergänge zwischen zwei abgeflachten Teilflächen können abgerundet sein, um die Montierbarkeit zu verbessern und die Gefahr von Spannungsrissen in der Schelle 60 (siehe 1c) zu reduzieren. Die zweite Teilschale 6 weist eine im Wesentlichen zylindrisch konturierte Außenoberfläche 14 auf, in die eine Mehrzahl von Nuten 16 eingebracht sind. Mithilfe der unterschiedlichen Konturierungen der Teilschalen 4, 6 ist es möglich, das Stabilisatorlager 2 eindeutig orientiert zu positionieren.
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In anderen Ausführungsformen ist es möglich, die gleichen Außenkonturen bei beiden oder allen Teilschalen vorzusehen
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Erste Teilschale 4 und zweite Teilschale 6 zusammen mit den Verbindungsstegen 8 bilden einen Elastomerkörper 18, der vorliegend aus einem natürlichen, teilsynthetischen oder synthetischen Kautschuk durch Vulkanisieren hergestellt ist.
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Erste Teilschale 4 und zweite Teilschale 6 weisen Innenoberflächen 20, 22 auf, die in zusammengesetztem Zustand eine Durchgangsöffnung 24 bilden, die im wesentlichen rotationssymmetrisch ist. Die Durchgangsöffnung 24 ist zur Aufnahme des runden Stabilisatorstabs ausgebildet. Eine Symmetrieachse der Durchgangsöffnung 24 definiert eine axiale Richtung x.
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An jeweiligen Endbereichen 26, 28 des Elastomerkörpers 18 sind Dichtungen 30, 32, 34, 36 ausgebildet. Die am Endbereich 26 angeordneten Dichtungen 30, 32 bilden in zusammengeklapptem Zustand, bei dem die Teilschalen 4, 6 lagerichtig aneinander liegen, einen geschlossenen Dichtungsring, der an dem montierten Stabilisatorstab anliegt. Die am Endbereich 28 angeordneten Dichtungen 34, 36 bilden in zusammengeklapptem Zustand, bei dem die Teilschalen 4, 6 lagerichtig aneinanderlegen, einen geschlossenen Dichtungsring, der an dem montierten Stabilisatorstab anliegt. Die beiden in den Endbereichen 26, 28 angeordneten Dichtungsringe dichten die Innenoberflächen 20, 22 des Elastomerkörpers 18 ab und verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz im Betrieb.
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Die Dichtungen 30, 32, 34, 36 sind als Dichtlippen ausgebildet, die flanschartig entgegen einer radialen Richtung r nach innen abstehend einstückig aus dem Elastomerkörper 18 ausgebildet sind.
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1b zeigt eine Querschnittsansicht des Stabilisatorlagers 2 aus 1a.
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An der Außenoberfläche 14 sind Anschlussgeometrien in Form von Vorsprüngen 38, 40 ausgebildet, mittels derer das Stabilisatorlager 2 exakt positioniert werden und im Betrieb in der passenden Position gehalten werden kann.
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In den Elastomerkörper 18 sind Zwischenbleche 42, 43 eingebettet. Die Zwischenbleche 42, 43 sind aus Stahlblech mit einer Dicke zwischen 1 mm und 3 mm gefertigt. Die Zwischenbleche 42, 43 weisen eine höhere Biegesteifigkeit als das Gummimaterial des Elastomerkörpers 18 auf. Die Zwischenbleche 42, 43 sind an ihren Stirnseiten 42.1, 42.2, 43.1, 43.2 vollständig in den Elastomerkörper 18 eingebettet.
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An der ersten Teilschale 4 sind Anschlussflächen 48, 50 vorgesehen, die im Wesentlichen in axialer Richtung x verlaufen und die sich im Wesentlichen über die vollständige axiale Ausdehnung der ersten Teilschale 4 erstrecken. An der zweiten Teilschale 6 sind Dichtvorsprünge 52, 54 an Anschlussflächen 56, 58 vorgesehen, die im Wesentlichen in axialer Richtung verlaufen und die sich im Wesentlichen über die vollständige axiale Ausdehnung der zweiten Teilschale 6 erstrecken.
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Wird das Stabilisatorlager 2 montiert, bilden die jeweiligen Flächen 48, 56 mit ihren jeweiligen aneinander zum Liegen kommenden Dichtgeometrien 44, 52 sowie mit ihren jeweiligen Dichtgeometrien 46, 54 dichte Abschlüsse, die entlang der Anschlussflächen 48, 50, 56, 58 ein Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz verhindern. Die Dichtgeometrien 44, 46 sind als Dichtnuten ausgestaltet, die Dichtgeometrien 52, 54 als Dichtvorsprünge.
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Ein lichter Durchmesser D der Durchgangsöffnung 24 wird von den Dichtungen 30, 32 definiert. Der lichte Durchmesser D ist geringer als ein Durchmesser des zu lagernden Stabilisatorstabs, was im montierten Zustand zu einer Kompression der Dichtungen 30, 32 führt und damit zu einer guten Abdichtung auch im Falle von statischen und dynamischen Kräften, insbesondere Querkräften, auf das Stabilisatorlager 2.
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1c zeigt einen Längsschnitt durch das Stabilisatorlager 2 aus 1a.
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In der Darstellung nach 1c ist eine Schelle 60 gezeigt, die zum Verschrauben des Stabilisatorlagers 2 mit einer Karosserie eines Kraftfahrzeuges dient. Ferner dient die Schelle 60 dem Aufbringen einer Vorspannung in den Elastomerkörper 18.
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Das Zwischenblech 42 erstreckt sich in axialer Richtung x im Wesentlichen durch den gesamten Elastomerkörper 18 und endet in den jeweiligen Endbereichen 26, 28, ist aber an seinen Stirnseite 42.3, 42.4 vollständig vom Elastomerkörper 18 eingebettet. Das Zwischenblech 42 liegt somit in radialer Richtung r außerhalb bzw. in der Darstellung nach 1c oberhalb der Dichtungen 30, 34.
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Wird der Elastomerkörper 18 mithilfe der Schelle 60 komprimiert, wirkt durch den Elastomerkörper 18 hindurch eine Kraft FS auf eine Außenseite 42.5 des Zwischenblechs 42 entgegen der radialen Richtung r. Diese Kraft FS wird von dem Zwischenblech 42, das biegesteifer ist als das Gummimaterial des Elastomerkörpers 18, über seine gesamte Innenseite 42.6 flächig abgeleitet. Das Zwischenblech 42 komprimiert somit auch die Dichtungen 30, 34 mit einer Kompressionskraft FD und erreicht damit eine Vorspannung der Dichtungen 30, 34 gegen den (nicht dargestellten) Stabilisatorstab, obwohl die Dichtungen 30, 32, 34, 36 jeweils geteilt und nicht umfangsseitig geschlossen ausgebildet sind.
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Die Innenoberfläche 20 ist im Querschnitt wellenförmig ausgebildet und weist zwei Wellenberge 62.1, 62.2 und einen dazwischenliegenden Wellengrund 64 auf. Hierdurch lässt sich die Radialsteifigkeit des Stabilisatorlagers 2 genau auf den jeweiligen Anwendungszweck einstellen.
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Um eine gute Dichtwirkung auch unter Belastung zu erzielen, stehen die Dichtungen 30, 32 um eine Distanz H weiter nach innen als der Wellengrund 64.
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2 zeigt eine Längsschnittdarstellung durch ein Stabilisatorlager 2`.
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Im Unterschied zum Stabilisatorlager 2 aus den 1a bis 1c ist hier ein verkürztes Zwischenblech 42' vorgesehen, das sich nicht bis über die Dichtungen 30, 34 erstreckt. Eine Kompression der Dichtungen 30, 34 erfolgt direkt über die Schelle 60, die radial außerhalb der Dichtungen 30, 34 angeordnet ist und diese gegen den (nicht dargestellten) Stabilisatorstab vorspannt.
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Im Übrigen wird auf die Beschreibungen zum ersten Ausführungsbeispiel aus den 1a bis 1c verwiesen.
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3 zeigt eine Längsschnittdarstellung durch ein Stabilisatorlager 2".
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Im Unterschied zum Stabilisatorlager 2 ist eine Innenoberfläche 20" nicht wellenförmig, sondern zylindrisch ausgebildet. Hierdurch wird eine andere Radialsteifigkeit erreicht als beim Stabilisatorlager 2.
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Im Übrigen wird auf die Beschreibungen zum ersten Ausführungsbeispiel aus den 1a bis 1c verwiesen.
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2, 2', 2"
- Stabilisatorlager
- 4, 6
- Teilschale
- 8
- Verbindungsstege
- 10
- Außenoberfläche
- 12
- Nuten
- 14
- Außenoberfläche
- 16
- Nuten
- 18
- Elastomerkörper
- 20, 20", 22
- Innenoberfläche
- 24
- Durchgangsöffnung
- 26, 28
- Endbereich
- 30, 32, 34, 36
- Dichtung
- 38, 40
- Vorsprung
- 42, 42`, 43
- Zwischenblech
- 42.1, 42.2, 42.3, 42.4
- Stirnseite
- 42.5
- Außenseite
- 42.6
- Innenseite
- 43.1, 43.2
- Stirnseite
- 44, 46
- Dichtnut
- 48, 50
- Anschlussfläche
- 52, 54
- Dichtvorsprung
- 56, 58
- Anschlussfläche
- 60
- Schelle
- 62.1, 62.2
- Wellenberg
- 64
- Wellengrund
- x
- axiale Richtung
- r
- radiale Richtung
- D
- lichter Durchmesser
- FS
- Klemmkraft Schelle
- FD
- Kompressionskraft Dichtung
- H
- Höhe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006035467 B4 [0005, 0006]