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Die Erfindung betrifft ein Luftführungsmodul, welches zur Kathodenluftversorgung einer Brennstoffzelle geeignet ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Brennstoffzelle.
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Die
DE 102 47 541 A1 beschreibt ein Luftverteilungsverfahren für ein Brennstoffzellensystem. Im Rahmen dieses Verfahrens wird Luft durch einen Kompressor an eine Speicherkammer geliefert, welche mit einem Brennstoffzellenuntersystem verbunden ist. Das Brennstoffzellenuntersystem umfasst eine Durchflusssteuerung, welche mit der Steuerung des Kompressors gekoppelt ist.
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Ein in der
DE 10 2016 205 004 A1 offenbartes Brennstoffzellensystem umfasst eine Luftstrecke von einem Verdichter zur Kathodenseite einer Brennstoffzelle, sowie eine Abgasstrecke von der Brennstoffzelle in die Umgebung. Ferner umfasst das Brennstoffzellensystem eine Brennstoffstrecke von einem Brennstofftank zur Anodenseite der Brennstoffzelle. Der Brennstoff durchströmt eine Anodenkomponente, welche sich in einem eingehausten Aufnahmeraum befindet. Die Luftstrecke und/oder die Abgasstrecke ist/sind mit einem Einlass am Aufnahmeraum verbunden.
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Aus der
DE 10 2008 019 981 A1 ist ein modulares Brennstoffzellensystem bekannt, welches in einen Schaltschrank integriert ist. Teil dieses Brennstoffzellensystems ist ein Luftführungsmodul.
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Die
EP 0 878 443 A1 offenbart ein Verfahren zur Feuchtigkeitserzeugung, einen Reaktor zur Feuchtigkeitserzeugung, ein Verfahren zum Kontrollieren der Temperatur eines Reaktors zur Feuchtigkeitserzeugung, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer mit Platin beschichteten Katalysatorschicht. Die in der
EP 0 878 443 A1 beschriebenen Verfahren sollen bei Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius ablaufen.
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Die
WO 01/97310 A2 beschreibt eine für die Verwendung bei einer Brennstoffzelle vorgesehene katalytische Befeuchtungsvorrichtung. Die Vorrichtung hat die Form eines rohrförmigen Reaktors.
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Die
EP 0 827 226 B1 beschreibt ein Verfahren, um die Leistungsfähigkeit eines Stapels von PEM-Brennstoffzellen zu überwachen. Im Rahmen dieses Verfahrens wird unter anderem die Flussrate eines Abgases bestimmt und die Konzentration an Wasserstoff in dem Abgas gemessen.
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Die
WO 2016/087086 A1 hat eine eigensichere Bleed-Down-Schaltung und eine Regelstrategie für Brennstoffzellensysteme zum Gegenstand. Hierbei wird von einem Brennstoffzellensystem ausgegangen, dessen Kathodenraum mit einer Kathodengasquelle, und dessen Anodenraum mit einer Anodengasquelle verbunden ist. Ein DC/DC-Wandler verbindet die Anode und die Kathode mit einem Energiesystem. In einer Abschaltphase des Brennstoffzellensystems soll vorhandene Restenergie abführbar sein. Eine elektrische Verbindung zur Abführung von Restenergie umfasst einen Widerstand, bei welchem es sich um einen spannungsabhängigen und/oder temperaturabhängigen Widerstand handeln kann.
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Die
EP 2 678 895 B1 befasst sich mit der Steuerung einer PEM-Brennstoffzellenspannung während Leistungsübergängen und Leerlauf. Die beschriebene Steuerung soll in Fahrzeugantriebssystemen zum Einsatz kommen. In Abhängigkeit von einem Zellenspannungswert ist unter anderem die Umleitung von Reaktantenluft vorgesehen.
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Ferner wird auf den Schlussbericht der Forschungsstellen
Zentrum für Brennstoffzellentechnik ZBT GmbH, Duisburg und
Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V. (IUTA), Duisburg
zum vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Vorhaben 16325 N „Evaluierung der kathodenseitigen Schädigungsmechanismen durch partikuläre und gasförmige Luftschadstoffe mit Hilfe von elektrochemischen Messmethoden zur Standzeiterhöhung von PEM-Brennstoffzellen“ vom 31.05.2012 hingewiesen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Führung von Fluiden beim Betrieb einer Brennstoffzelle, einschließlich einer veränderbaren Befeuchtung, gegenüber dem Stand der Technik weiterzuentwickeln, wobei eine hohe Funktionsvielfalt angestrebt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein zur Verwendung bei oder in einer Brennstoffzelle vorgesehenes Luftführungsmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Ebenso wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb einer Brennstoffzelle gemäß Anspruch 11. Im Folgenden im Zusammenhang mit dem Betriebsverfahren erläuterte Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gelten sinngemäß auch für die Vorrichtung, das heißt das Luftführungsmodul, und umgekehrt.
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Das Luftführungsmodul umfasst ein Drehschieberventil, welches einen Sperrabschnitt sowie einen Mischabschnitt aufweist, wobei ein einziger Drehschieber des Drehschieberventils beiden genannten Abschnitten zuzurechnen ist, und wobei der Sperrabschnitt eine Einströmöffnung und eine Ausströmöffnung für Kathodenabluft der Brennstoffzelle aufweist und der Mischabschnitt drei Öffnungen, nämlich eine erste Einlassöffnung für trockene Luft, eine zweite Einlassöffnung für befeuchtete Luft, sowie eine Auslassöffnung für der Kathodenseite der Brennstoffzelle zuzuführende Luft, aufweist.
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Mit Hilfe eines einzigen Ventils, nämlich Drehschieberventils, werden somit zwei Funktionen erfüllt: Zum einen wird der Kathodenseite einer Brennstoffzelle Luft mit einstellbarer, insbesondere regelbarer, Feuchte zugeführt. Zum anderen kann wahlweise Abluft von der Kathodenseite der Brennstoffzelle abgeleitet oder der Abluftstrom abgesperrt werden. Das Drehschieberventil weist zu diesem Zweck mindestens fünf Anschlüsse auf.
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Die abgesperrte Einstellung des Drehschieberventils verschließt insbesondere nicht nur den Kathodenauslass, sondern auch den Kathodeneinlass. Dies ist insbesondere hilfreich in einem Standby-Modus und einem Abstell-Modus, in welchem ein Austrocknen eines Brennstoffzellenstapels verhindert werden soll. Ferner ist die vollständige Absperrung, das heißt die Einstellung des Drehschieberventils, in welcher der Sperrabschnitt ebenso wie der Mischabschnitt abgesperrt ist, für das sogenannte Voltage Bleeding, das heißt den Abbau des Sauerstoffes im abgeschlossenen Brennstoffzellen-Stapel, nutzbar.
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Sofern der Mischabschnitt nicht abgesperrt ist, kann die Auslassöffnung des Mischabschnittes wahlweise mit einer der Einlassöffnungen oder mit beiden Einlassöffnungen verbunden werden, wobei ein beliebiges Mischungsverhältnis zwischen trockener und befeuchteter Luft einstellbar ist. Der Begriff „trockene“ Luft wird hierbei vereinfachend für nicht befeuchtete Luft verwendet und bedeutet nicht, dass sich in der sogenannten trockenen Luft keinerlei Feuchtigkeit befindet.
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Ebenso wie eine Einstellung existiert, in der das Drehschieberventil vollständig abgesperrt ist, existiert ein Einstellungsbereich, in welchem der Sperrabschnitt ebenso wie der Mischabschnitt geöffnet ist. Der Drehschieber des Drehschieberventils kann um 360° drehbar sein. In diesem Fall erstreckt sich der Einstellungsbereich, in welchem beide Abschnitte des Drehschieberventils geöffnet sind, beispielsweise über mehr als 180°, insbesondere über ca. 270°.
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Optional ist an die Auslassöffnung des Mischabschnitts ein Sensor angeschlossen, welcher zur Detektion von Druck, Temperatur und/oder Feuchte der der Kathodenseite der Brennstoffzelle zuzuführenden Luft ausgebildet ist.
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Gemäß einer möglichen Weiterbildung ist durch das Drehschieberventil zusätzlich eine Bypassfunktion realisiert. Damit ist es möglich, unter Umgehung des Stacks, das heißt Brennstoffzellenstapels, den Luftpfad weiterhin zu betreiben. Dies ermöglicht insbesondere das Ausblasen von angesammelter Feuchte oder Produktwasser, was eine Verbesserung hinsichtlich der Frostsicherheit und des Bauteilschutzes im Luftpfad bedeutet. Zu diesem Sinn ist es zweckmäßig, im Bypass einen hohen Volumenstrom einzustellen, der eventuelle Wassertropfen mitnimmt und aus dem Brennstoffzellensystem entfernt.
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Ein weiterer Vorteil des Bypasses liegt darin, dass abzulassender Wasserstoff verdünnt wird. Hierbei wird Wasserstoff außerhalb des abgeschlossenen Stacks dem Luftpfad zugeführt. Der vorhandene Luftvolumenstrom sorgt dafür, dass die Wasserstoff-Luft-Mischung weit außerhalb des zündfähigen Bereichs bleibt.
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Ist der Bypass aktiviert, so bleiben die Anschlüsse des Brennstoffzellenstapels mittels des Drehschieberventils abgesperrt. Auf diese Weise werden insbesondere Schädigungen durch Austrocknen von Membranen der Brennstoffzellen vermieden. Im Vergleich zu einem Drehschieberventil ohne Bypassfunktion hat das Drehschieberventil mit Bypassfunktion nur einen geringen zusätzlichen Raumbedarf. Eine Bypassleitung kann beispielsweise an einer Stirnseite des Drehschieberventils angeschlossen sein. Die Bypassleitung selbst kann komplett in das Gehäuse des Drehschieberventils integriert sein.
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Gemäß einer möglichen geometrischen Gestaltung des Drehschieberventils sind die beiden Einlassöffnungen des Mischabschnitts sowie die Ausströmöffnung des Sperrabschnitts ein einer ersten Ebene angeordnet, wogegen die Auslassöffnung des Mischabschnitts zusammen mit der Einströmöffnung des Sperrabschnitts in einer zweiten, hierzu beispielsweise um 72° oder um 90° um die Mittelachse des Drehschieberventils verdrehten Ebene liegt. In dieser Gestaltung ist das Luftführungsmodul einschließlich des Drehschieberventils besonders zur baulichen Zusammenfassung mit einem Brennstoffzellenstapel geeignet. Die genannte zweite Ebene, in welcher genau zwei Anschlüsse liegen, kann hierbei parallel zu den Ebenen, in welchen die Bipolarplatten des Brennstoffzellenstapels liegen, angeordnet sein.
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Das Drehschieberventil kann als Kunststoffventil ausgebildet sein. Hierbei können der Drehschieber und/oder das Gehäuse des Ventils aus Kunststoff gefertigt sein. In jedem Fall ist der Mischabschnitt gegenüber dem Sperrabschnitt abgedichtet. Ebenso ist mindestens eine nach außen wirksame Abdichtung des Drehschieberventils vorhanden. Zur Abdichtung sind unter anderem Spaltdichtungen, eingesetzte Dichtelemente wie O-Ringe, Flachdichtungen oder vorgespannte Dichtelemente, insbesondere in Form von Wellfedern oder Spiralfedern mit PTFE-Dichtring, verwendbar.
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Der Drehschieber ist beispielsweise elektrisch direkt oder über ein Untersetzungsgetriebe antreibbar. Zur Detektion der Winkelstellung des Drehschiebers kann ein Positionsgeber vorgesehen sein, welcher sich, soweit ein Untersetzungsgetriebe vorhanden ist, auch auf der Eingangsseite des Untersetzungsgetriebes, insbesondere an einem das Untersetzungsgetriebe betätigenden Stellmotor, befinden kann. Bei dem Untersetzungsgetriebe kann es sich um ein selbsthemmendes oder ein nicht selbsthemmendes Getriebe handeln. Im letztgenannten Fall kann an den Drehschieber eine Feder angreifen, welche in Richtung einer Initial-Position, insbesondere Absperrposition, des Drehschieberventils wirkt.
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Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen, teils schematisiert:
- 1 und 2 ein Drehschieberventil eines Luftführungsmoduls in perspektivischer Ansicht,
- 3 in symbolisierter Darstellung ein Brennstoffzellensystem einschließlich des Luftführungsmoduls nach 1 für die Kathodenseite,
- 4 das Luftführungsmodul des Brennstoffzellensystems nach 3 in schematisierter Seitenansicht,
- 5 bis 8 verschiedene Einstellungen des Drehschieberventils nach 1, jeweils in perspektivischer Ansicht,
- 9 einen abgewickelten Drehschieber des Drehschieberventils nach 1 einschließlich Komponenten einer Anschlussanordnung,
- 10 bis 13 verschiedene Einstellungen des Drehschiebers nach 1 in Seitenansicht,
- 14 eine modifizierte Ausführungsform eines Drehschieberventils in einer Darstellung analog 9,
- 15 eine weitere Darstellung des Drehschieberventils nach 14 in einer an 3 angelehnten Darstellung.
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Die folgenden Erläuterungen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf beide Ausführungsbeispiele. Einander entsprechende oder prinzipiell gleichwirkende Teile sind in allen Figuren mit den gleich Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Ein Luftführungsmodul 1 ist Teil eines insgesamt mit 10 bezeichneten Brennstoffzellensystems. Das in 3 lediglich ansatzweise dargestellte Brennstoffzellensystem umfasst in einem Stack 17 angeordnete Bipolarplatten 22, wobei jede Bipolarplatte 22 an eine kathodenseitige Halbzelle 18 und eine anodenseitige Halbzelle 19 grenzt. Zwischen den Halbzellen 18, 19 einer insgesamt mit 20 bezeichneten Brennstoffzelle befindet sich eine Membrananordnung 21. Das Luftführungsmodul 1 ist an die kathodenseitige Halbzelle 18 angeschlossen.
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Das Luftführungsmodul 1 umfasst ein Drehschieberventil 2, welches mittels einer Betätigungseinheit 23, die ebenfalls dem Luftführungsmodul 1 zuzurechnen ist, verstellbar ist. Zwischen einen Elektromotor 24 der Betätigungseinheit 23 und das Drehschieberventil 2, welches eine mit 8 bezeichnete Welle aufweist, ist ein Untersetzungsgetriebe 26 geschaltet. Die Winkelstellung der Welle 8 und damit des gesamten Drehschieberventils 2 ist mit Hilfe eines Positionsgebers 25 detektierbar, welcher sich beispielsweise am Elektromotor 24 befindet.
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Das Drehschieberventil 2 weist einen Sperrabschnitt 3 und einen Mischabschnitt 4 auf, wobei der mit 5 bezeichnete Drehschieber des Drehschieberventils 2 beide Abschnitte 3, 4 durchzieht. Das mit 6 bezeichnete Ventilgehäuse des Drehschieberventils 2 schließt auf dessen der Betätigungseinheit 23 zugewandter Seite mit einer Flanschplatte 7 ab, an welcher das Gehäuse des Untersetzungsgetriebes 26 angeschlossen ist.
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Der Sperrabschnitt 3 ist vom Mischabschnitt 4 durch eine Dichtung 9 getrennt. Weitere Dichtungen, insbesondere Wellendichtungen, des Drehschieberventils 2 sind nicht dargestellt. Im Sperrabschnitt 3 befinden sich eine Einströmöffnung 11 und eine Ausströmöffnung 12. Die Öffnungen 11, 12 ermöglichen das Ausströmen von Kathodenluft von der Kathodenseite 18 der Brennstoffzelle 20.
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Im Gegensatz zum Sperrabschnitt 3 ist der Mischabschnitt 4 von Medium durchströmbar, welches in die Brennstoffzelle 20 einströmt. Zwei Einlassöffnungen 13, 14 des Mischabschnitts 4 befinden sich in beiden Ausführungsbeispielen jeweils in einer gemeinsamen Ebene mit der Ausströmöffnung 12. In den Anordnungen nach den 1 bis 8 handelt es sich hierbei ebenso wie in der Anordnung nach 15 um eine horizontale Ebene, welche die Mittelachse des Drehschieberventils 2 und damit des gesamten Luftführungsmoduls 1 schneidet. Die erste Einlassöffnung 13 ist zur Zuführung unbefeuchteter, das heißt trockener Zuluft zur Kathodenseite 18 vorgesehen.
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Über die zweite Einlassöffnung 14 wird befeuchtete Luft zugeführt. Mittel zur Befeuchtung sind in den Figuren nicht dargestellt. Die zugeführte, optional befeuchtete Luft verlässt das Drehschieberventil 2 durch eine Auslassöffnung 15. Die Auslassöffnung 15 liegt im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 8 zusammen mit der Einströmöffnung 11 in einer vertikalen Ebene, welche die Mittelachse des Drehschieberventils 2 schneidet. An der Auslassöffnung 15 ist ein Sensor 16 angebracht, welcher zur Detektion von Druck, Temperatur und/oder Feuchte vorgesehen sein kann. Im Ausführungsbeispiel nach den 14 und 15 ist die die Mittelachse schneidende Ebene, in welcher die Einströmöffnung 11 sowie die Auslassöffnung 15 liegen, gegenüber der vertikalen Ebene etwas verkippt.
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Was verschiedene mögliche Einstellungen des Drehschieberventils 2 nach 1 betrifft, wird zunächst auf die 5 bis 8 verwiesen, die auch der Erläuterung grundlegender Funktionen des Drehschieberventils 2 nach 14 und 15 dienen. In der Einstellung nach 5 ist die Einströmöffnung 11 ebenso wie die Auslassöffnung 15 geschlossen. In diesem abgeschlossenen Zustand des Stacks 17 wird beispielsweise das sogenannte Voltage Bleeding durchgeführt, was im Standby-Betriebs des Brennstoffzellensystems 10 erfolgen kann.
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In der Einstellung nach 6 ist der Sperrabschnitt 3 geöffnet. Zugleich ist im Mischabschnitt 4 die erste Einlassöffnung 13 geschlossen. Dies bedeutet, dass der Stack 17 ausschließlich mit befeuchteter Luft versorgt wird.
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Die 7 veranschaulicht den geregelten Betrieb des Brennstoffzellensystems 10 mit einer Mischung aus trockener und befeuchteter Luft. In diesem Fall sind alle Öffnungen 11, 12, 13, 14, 15 des Drehschieberventils 2 mehr oder weniger geöffnet.
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In der Einstellung gemäß 8 ist die Einlassöffnung 14 für befeuchtete Luft geschlossen. In diesem Zustand werden die kathodenseitigen Halbzellen 18 ausschließlich mit trockener Luft versorgt. Alle Öffnungen mit Ausnahme der zweiten Einlassöffnung 14, das heißt die Öffnungen 11, 12, 13, 15, sind geöffnet.
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Die 9 zeigt die Geometrie des Drehschiebers 5 des Drehschieberventils 2 nach 1 im abgewickelten Zustand. Der im Querschnitt kreisförmige Drehschieber 5 weist vier Quadranten auf, die mit 31, 32, 33, 34 bezeichnet sind. In 9 nicht erkennbar ist eine Frontplatte 30 des Drehschiebers 5, an welche die Welle 8 anschließt. Im Sperrabschnitt 3 sind die drei Quadranten 31, 32, 33 des Drehschiebers 5 offen. Lediglich im vierten Quadranten 34 befindet sich ein Steg 29, welcher an die Frontplatte 30 angeschlossen ist. Sämtliche Öffnungen 11, 12, 13, 14, 15 sind in fester geometrischer Relation zueinander angeordnet und einer insgesamt mit 38 bezeichneten Anschlussanordnung zuzurechnen. Die beschriebene Anordnung der Öffnungen 12, 13, 14 in einer ersten Ebene und der Öffnungen 11, 15 in einer zweiten, hierzu orthogonalen Ebene ist gleichbedeutend damit, dass die Öffnungen 12, 13, 14 in einem Quadranten und die Öffnungen 11, 15 in einem benachbarten Quadranten, das heißt um einen Winkel von 90° versetzt, angeordnet sind. Bezogen auf die Darstellung nach 9 bedeutet dies, dass bei einer Verstellung des Drehschieberventils 2 die Anschlussanordnung 38 in vertikaler Richtung gegenüber dem in eine Ebene ausgebreiteten Drehschieber 5 verschoben wird.
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Wie aus den 9 bis 13 hervorgeht, befinden sich im Mischabschnitt 4 zwei eingangsseitige Aussparungen 35, 36 und eine zwischen diesen liegende ausgangsseitige Aussparung 37. Die eingangsseitigen Aussparungen 35, 36 können durch Verdrehung des Drehschiebers 5 in verschiedener Weise in Überdeckung mit den Einlassöffnungen 13, 14 gebracht werden. Wie aus den Figuren hervorgeht, weisen die Öffnungen 35, 36 eine längliche, sich in Umfangsrichtung erstreckende Form mit einem breiteren und einem schmaleren Ende auf, womit die gewünschte Zuluftmischfunktion realisierbar ist. Im Unterschied zu den eingangsseitigen Aussparungen 35, 36 weist die ausgangsseitige Aussparung 37, welche im Bereich der Auslassöffnung 15 liegt, eine einheitliche Breite auf. Die mit weitem Abstand größte Aussparung des Drehschiebers 5 stellt eine Aussparung 28 im Sperrabschnitt 3 dar.
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Der Drehschieber 5 ist in allen Ausführungsformen um 360° drehbar, wobei nicht dargestellte Anschläge die Drehbarkeit auf einen hiervon abweichenden Wert begrenzen können. Eine in 10 angedeutete Feder 27, die optional auch im Ausführungsbeispiel nach 14 und 15 vorhanden ist und die Welle 8 mit einem Drehmoment beaufschlagt, ist dafür vorgesehen, das Drehschieberventil 2 in die in 5 dargestellte abgesperrte Einstellung zu bringen, solange mit Hilfe des Elektromotors 24 keine andere Einstellung vorgenommen wird.
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Das Ausführungsbeispiel nach den 14 und 15 unterscheidet sich von dem vorstehend erläuterten Beispiel dadurch, dass statt vier Quadranten 31, 32, 33, 34 des Drehschiebers 5 insgesamt fünf gleich breite Segmente 31, 32, 33, 34, 39 vorhanden sind, welche sich jeweils über 72° erstrecken. Mit Hilfe des fünften Segments 39 ist eine Bypassfunktion des Drehschieberventils 2 realisiert. Ist die Bypassfunktion aktiviert, so strömt trockene Luft von der Einlassöffnung 13 durch einen Bypass 42, welcher sich innerhalb des Ventilgehäuses 6 befindet, zur Ausströmöffnung 12. Der Mischabschnitt 4 ist in der in 14 skizzierten Ausführungsform auf seiner dem Sperrabschnitt 3 abgewandten Stirnseite durch eine Dichtung 40 abgeschlossen, die fest mit dem Drehschieber 5 verbunden ist. Die Dichtung 40 weist eine Öffnung 41 auf, durch welche Luft in den Bypass 42 strömen kann, wobei zu diesem Zweck auch gehäuseseitig ein freier Strömungsquerschnitt vorhanden ist, welcher in Überdeckung mit der Öffnung 41 gebracht werden kann. Die in 14 erkennbaren Strömungsquerschnitte sind nicht maßstäblich. Tatsächlich ermöglicht der Bypass 42 eine Luftströmung von der Einlassöffnung 13 für trockene Luft zur Ausströmöffnung 12 mit geringem Strömungswiderstand.
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Aufgrund der im Vergleich zum Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 13 erhöhten Anzahl an Segmenten 31, 32, 33, 34, 39 erstreckt sich im Fall von 14 und 15 jedes Segment 31, 32, 33, 34, 39 lediglich über ein Fünftel des Umfangs des Drehschiebers 5. Möglich sind auch Varianten mit ungleich breiten Segmenten 31, 32, 33, 34, 39. In jedem Fall sind bei aktiviertem Bypass 42 die übrigen Anschlüsse 11, 14, 15 des Drehschieberventils 2 verschlossen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Luftführungsmodul
- 2
- Drehschieberventil
- 3
- Sperrabschnitt
- 4
- Mischabschnitt
- 5
- Drehschieber
- 6
- Ventilgehäuse
- 7
- Flanschplatte
- 8
- Welle
- 9
- Dichtung
- 10
- Brennstoffzellensystem
- 11
- Einströmöffnung
- 12
- Ausströmöffnung
- 13
- erste Einlassöffnung des Mischabschnitts
- 14
- zweite Einlassöffnung des Mischabschnitts
- 15
- Auslassöffnung des Mischabschnitts
- 16
- Sensor an der Auslassöffnung
- 17
- Stack
- 18
- kathodenseitige Halbzelle
- 19
- anodenseitige Halbzelle
- 20
- Brennstoffzelle
- 21
- Membrananordnung
- 22
- Bipolarplatte
- 23
- Betätigungseinheit
- 24
- Elektromotor
- 25
- Positionsgeber
- 26
- Untersetzungsgetriebe
- 27
- Feder
- 28
- Aussparung im Drehschieber innerhalb des Sperrabschnitts
- 29
- Steg
- 30
- Frontplatte des Drehschiebers
- 31
- erster Quadrant / erstes Segment des Drehschiebers
- 32
- zweiter Quadrant / zweites Segment des Drehschiebers
- 33
- dritter Quadrant / drittes Segment des Drehschiebers
- 34
- vierter Quadrant / viertes Segment des Drehschiebers
- 35
- erste eingangsseitige Aussparung im Mischabschnitt
- 36
- zweite eingangsseitige Aussparung im Mischabschnitt
- 37
- ausgangsseitige Aussparung im Mischabschnitt
- 38
- Anschlussanordnung
- 39
- fünftes Segment des Drehschiebers
- 40
- Dichtung am Drehschieber
- 41
- Öffnung in der Dichtung 40
- 42
- Bypass
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10247541 A1 [0002]
- DE 102016205004 A1 [0003]
- DE 102008019981 A1 [0004]
- EP 0878443 A1 [0005]
- WO 0197310 A2 [0006]
- EP 0827226 B1 [0007]
- WO 2016/087086 A1 [0008]
- EP 2678895 B1 [0009]
- EP 1363054 B1 [0011]
- DE 1917499 B2 [0011]
- DE 10007072 B4 [0011]
- WO 9527862 A1 [0011]