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Die vorliegende Erfindung betrifft ein hydropneumatisches Federungssystem mit einem Federungszylinder und einem dichtend in dem Federungszylinder gelagerten Kolben, der einen hydraulischen Druckraum begrenzt, und mit einem ersten Druckspeicher und einen zweiten Druckspeicher, die jeweils einen Fluidraum und einen Gasraum aufweisen, wobei der erste Druckspeicher als Federungselement dient, in dem sein Fluidraum mit dem Druckraum des Federungszylinders verbunden ist, wobei der Gasraum des ersten Druckspeichers über ein Absperrventil schaltbar mit dem Gasraum des zweiten Druckspeichers verbunden ist, und wobei der Druckraum des Federungszylinders zur Anpassung der Position des Kolbens im Federungszylinder mit einer hydraulischen Druckversorgungseinrichtung verbindbar ist.
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Hydropneumatische Federungssysteme können als kostengünstige Alternative zu Luftfederungen für Lastkraftwagen, Trailer oder landwirtschaftliche Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Hierbei muss jedoch die wirksame Federkennlinie des als Federungselement dienenden Druckspeichers an sich ändernde Lastzustände angepasst werden können, um optimale Federungseigenschaften zu erzielen. Eine Anpassung ist z.B. erforderlich, wenn sich das zu federnde Gewicht des Fahrzeugs, zum Beispiel durch Be- und Entladung des gefederten Fahrzeugs, signifikant ändert, oder wenn sich der Schwerpunkt des Fahrzeugs durch Anbaugeräte, wie etwa einem Pflug an einem Traktor, ändert. Weiterhin ist durch die Anpassung der Federkennlinie eine Anpassung des Federungsverhaltens an verschiedene Fahrbahneigenschaften und damit verbundene Fahrzeuggeschwindigkeiten bei gleichbleibender Last möglich, um die Fahrstabilität und damit die Sicherheit zu erhöhen. Die Anpassung der Federkannlinie kann beispielsweise durch die Beeinflussung der wirksamen Speichervorspannung erfolgen.
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Aus der
DE 19830506 A1 ist ein hydropneumatisches Federungssystem bekannt, bei dem die lasttragende Zylinderkammer mit der Hydraulikseite eines Druckspeichers verbunden ist. Die Gasfüllung des Druckspeichers dient als Feder, indem diese beim Einströmen von Öl aus dem Zylinder beim Einfedern komprimiert wird und sich beim Ausfedern wieder entspannt. Die Federsteifigkeit des Speichers wird durch dessen Füllvolumina und den Vorspanndruck der Gasfüllung bestimmt. Eine Beeinflussung des Druckes der Gasfüllung wird über einen zweiten Druckspeicher erreicht, dessen Gasfüllung über Ventile mit der Gasfüllung des Federungsspeichers verbunden ist. Der Druck der Hydraulikseite des zweiten Speichers ist über ein Druckregelventil in Zusammenspiel mit einer Hydraulikpumpe einstellbar. Zur Erhöhung des Gasdrucks muss von der Hydraulikpumpe ausreichend Öl zur Verfügung gestellt werden, damit das Druckregelventil ordnungsgemäß arbeitet. Der hierfür erforderliche Energieaufwand ist höher als die anschließend im Druckspeicher gespeicherte Energie. Zur Druckreduzierung wird Hydraulikmittel wieder in den Tank abgelassen. Die in dem Druckspeicher gespeicherte Energie geht hierbei in Form von Wärme verloren. Eine Möglichkeit, die Lage des Kolbens im Federungszylinder anzupassen und damit den verfügbaren Federweg einzustellen, zeigt die Schrift nicht.
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In der
DE 10 2012 017 003 A1 wird ebenfalls ein hydropneumatisches Federungssystem mit einem Federungsspeicher und einem zweiten Druckspeicher gezeigt, über den eine Anpassung des Fülldrucks des Federungsspeichers erfolgen kann. Die Druckzustände im System werden hierbei elektronisch ermittelt und über ein Wegeventil das erforderliche Ölvolumen in den zweiten Druckspeicher zu- bzw. abdosiert. Da auf ein Druckregelventil verzichtet werden kann, treten zumindest keine Regelverluste auf. Die Hydraulikpumpe kann auch direkt mit dem Druckraum des Federungszylinders verbunden werden, um so die Position des Kolbens im Federungszylinder und damit den verfügbaren Federweg anzupassen. Im Falle einer Druckreduzierung wird jedoch ebenfalls das unter Druck stehende Hydrauliköl in den Tank abgelassen, sodass die im Druckspeicher gespeicherte Energie als Abwärme verloren geht.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt, ein hydropneumatisches Federungssystem anzugeben, welches eine stufenlose Veränderung der Steifigkeit der Federung ermöglicht und bei der sich die wirksame Speichervorspannung in Abhängigkeit des Belastungszustandes anpassen lässt. Die Anpassung soll mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad möglich sein. Gespeicherte Energie durch die Beladung des Fahrzeugs soll beim Entladen weitestgehend im System verbleiben.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Bei einem Federungssystem der eingangs genannten Art ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Fluidraum des ersten Druckspeichers über eine von der Druckversorgungseinrichtung separate Hydraulikpumpe mit dem Fluidraum des zweiten Druckspeichers verbunden ist, derart, dass durch Ansteuerung der Hydraulikpumpe bei geöffnetem Absperrventil eine Anpassung eines wirksamen Gasvolumens in dem Gasraum des ersten Druckspeichers erfolgen kann.
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Bei dem erfindungsgemäßen Einsatz von auf der Gasseite miteinander gekoppelten Druckspeichern (Hydrospeichern) besteht somit ein Grundgedanke darin, das Gasvolumen in dem als Federungselement dienenden ersten Druckspeicher anzupassen, indem mittels einer separaten Hydraulikpumpe Hydraulikflüssigkeit aus dem Fluidraum des ersten Druckspeichers in den Fluidraum des zweiten Druckspeichers gefördert wird oder umgekehrt. Wenn bei geöffnetem Absperrventil in beiden Druckspeichern derselbe Druck herrscht, kann dies weitestgehend ohne Energieaufwand erfolgen.
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Der zweite Druckspeicher ist vorzugsweise als Kolbenspeicher ausgeführt. Ein solcher Kolbenspeicher ist besonders robust und eignet sich, die erforderlichen Gasvolumina zur Anpassung des Speichervordrucks im ersten Druckspeicher bereitzustellen. Fluidraum und Gasraum des Kolbenspeichers sind bei einem Kolbenspeicher über einen verschieblichen Trennkolben getrennt. Besonders vorteilhaft kann der Kolbenspeicher mit einem Lagesensor ausgestattet sein, über den die Lage des Trennkolbens im Kolbenspeicher erfassbar ist. Aus der Lage des Trennkolbens kann bei bekanntem Druck das wirksame Gasvolumen im ersten Druckspeicher ermittelt werden und somit festgestellt werden, ob eine weitere Anpassung erforderlich ist.
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Der erste Druckspeicher kann vorzugsweise als Blasen- oder Membranspeicher ausgeführt sein. Ein solcher Blasen- oder Membranspeicher lässt sich in an sich bekannter Weise an geeigneter Stelle unabhängig von der Position des Federungszylinders in einem hydropneumatischen gefederten Fahrzeug integrieren.
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Zur Anpassung der Position des Kolbens im Federungszylinder besitzt das Federungssystem vorzugsweise eine Niveauanpassungsschaltung mit einem ersten Magnetventil, über welches im geöffneten Zustand der Druckraum des Federungszylinders zum Ausfahren des Kolbens mit der Druckversorgungseinrichtung verbunden ist und einem zweiten Magnetventil, über welches im geöffneten Zustand der Druckraum des Federungszylinders zum Absenken des Kolbens mit einem Tank verbunden ist. Somit lässt sich auf einfache Weise durch Schalten der beiden Magnetventile die Lage des Kolbens im Federungszylinder anheben oder absenken und damit der wirksame Federweg des Federungssystems bei Laständerungen anpassen. Beispielsweise wird beim Beladen eines Fahrzeugs der Federungszylinder komprimiert. Der verfügbare Federweg nimmt damit ab. Über die zentrale Druckversorgung wird aus dem Tank Hydraulikflüssigkeit in den Druckraum des Federungszylinders gepumpt und damit die Lage des Kolbens im Federungszylinder in Richtung einer Mittellage angehoben. Gleichzeitig (oder anschließend) wird über die separate Hydraulikpumpe Hydraulikflüssigkeit aus dem Fluidraum des ersten Druckspeichers in den Fluidraum des zweiten Druckspeichers gepumpt, sodass bei geöffnetem Absperrventil Gas aus dem zweiten Druckspeicher in den Gasraum des ersten Druckspeichers strömen kann und dadurch das wirksame Gasvolumen und somit der Vorspanndruck des ersten Druckspeichers an den beladenen Zustand des Fahrzeugs angepasst wird.
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Hierbei ist besonders vorteilhaft, wenn das Absperrventil zwischen den beiden Druckspeichern als vordruckgesteuertes Ventil ausgeführt ist, dessen Steueranschluss über eine von der Niveauanpassungsschaltung abzweigende Steuerleitung druckbeaufschlagt wird, wenn das erste oder das zweite Magnetventil der Niveauanpassungsschaltung in Öffnungsschaltung geschaltet wird. Somit kann gleichzeitig mit einer Anpassung der Position des Kolbens im Federungszylinder auch eine Anpassung des wirksamen Vordrucks im ersten Druckspeicher erfolgen.
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Zusätzlich kann zwischen der Hydraulikpumpe und dem Fluidraum des ersten oder des zweiten Druckspeichers ein zweites vordruckgesteuertes Absperrventil angeordnet sein, dessen Steueranschluss ebenfalls mit der von der Niveauanpassungsschaltung abzweigenden Steuerleitung druckbeaufschlagt wird. Somit ist im normalen Betrieb unabhängig vom Zustand der separaten Hydraulikpumpe die Hydraulikverbindung zwischen den Fluidräumen der beiden Druckspeicher gesperrt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Hydraulikpumpe als reversierbare Hydraulikpumpe ausgeführt ist. Eine solche reversierbare, das heißt bidirektionale Hydraulikpumpe hat den Vorteil, dass auf Umschaltventile, mit denen die Fluidwege von und zu der Hydraulikpumpe in Abhängigkeit der gewünschten Pumprichtung umgeschaltet werden, verzichtet werden kann.
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Zweckmäßigerweise kann außerdem vorgesehen sein, dass der Kolben des Federungszylinders auf seiner dem Druckraum abgewandten Seite eine Kolbenstange trägt und der Federungszylinder einen hydraulisch gedichteten Ringraum aufweist, durch welchen die Kolbenstange verläuft, wobei der Ringraum mit einem dritten Druckspeicher verbunden ist. Somit erfolgt die Einfahr- als auch die Ausfahrbewegung des Federungszylinders in gefederter Weise. Auch beim ringraumseitigen dritten Druckspeicher kann gegebenenfalls eine Druckanpassung zur Anpassung an geänderte Lastzustände erfolgen, ist jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht unbedingt erforderlich, sodass auf der Ringraumseite auch mit einem konstanten Speichervordruck gearbeitet werden kann.
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Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass der Fluidraum des dritten Druckspeichers zur Gegendruckanpassung bei Lastwechseln über eine Gegendruckanpassungsschaltung schaltbar mit der Druckversorgungseinrichtung und einem Tank verbindbar ist. Über den Druck im dritten Druckspeicher kann somit zusätzlich die Federkennlinie des Federungssystems beeinflusst werden.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung kann die Hydraulikpumpe als Elektropumpe mit einem Elektromotor ausgebildet sein, der die Hydraulikpumpe antreibt und die Hydraulikpumpe kann ihrerseits von aus dem Fluidraum des Druckspeichers strömenden Hydraulikmittel angetrieben werden und den Elektromotor rekuperativ betreiben, sodass die Energie aus dem unter Druck stehenden Hydraulikmittel beim Ablassen in Richtung Tank in Abhängigkeit des Wirkungsgrades zurückgewonnen werden kann.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der einzigen Figur. Diese zeigt einen hydraulischen Schaltplan eines erfindungsgemäßen Federungssystems.
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In der Figur ist der Hydraulikplan eines Federungssystems eines Fahrzeugs dargestellt. Das Federungssystem verfügt über zwei voneinander unabhängige Federungszylinder 10, die jeweils Bestandteil einer separaten Federung, beispielsweise für die gegenüberliegenden Räder einer Achse, sind. Die beiden getrennten Hydraulikschaltungen für die beiden Federungszylinder 10 sind identisch aufgebaut, sodass nachfolgend nur die Schaltung für den linken der beiden Federungszylinder 10 näher erläutert wird.
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Der Federungszylinder 10 weist einen in dem Zylinderrohr beweglichen Kolben 11 auf, der eine Kolbenstange 11a trägt. Der Kolben 11 unterteilt den Zylinderinnenraum in einen hydraulischen Druckraum 10a, den sogenannten Kolbenraum der den lasttragenden Zylinderraum darstellt, und einen von der Kolbenstange 11a durchquerten Ringraum 10b. Der Druckraum 10a des Federungszylinders 10 ist über eine Dämpfungsschaltung 12 mit einem ersten Druckspeicher 14 verbunden. Der Druckspeicher 14 dient als Federungsspeicher und ist als Membranspeicher ausgeführt. Er besitzt einen Fluidraum 14a, der durch eine Membran von einem Gasraum 14b getrennt ist.
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Die Dämpfungsschaltung 12 besitzt zwei parallel geschaltete Rückschaltventile 12a, 12b, wobei sich in jedem Zweig der Parallelschaltung jeweils eine Drossel bzw. Blende 13a, 13b befindet. Federt der Federungszylinder 10 durch eine äußere Kraft ein, so wird Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckraum 10a verdrängt und fließt über das Rückschaltventil 12a und die Drossel 13a in den Fluidraum 14a des Druckspeichers 14. Der Gasraum 14b wird um das entsprechende Volumen komprimiert. Reduziert sich die Kraft, die über die Kolbenstange 11a auf den Federungszylinder 10 einwirkt, so kann der Federungszylinder 10 wieder ausfedern. Hierzu fließt Hydraulikflüssigkeit aus dem Fluidraum 14a des Druckspeichers 14 über die Drossel 13b und das Rückschaltventil 12b zurück in den Druckraum 10a und der unter Druck stehende Gasraum 14b entspannt sich um das entsprechende Volumen.
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In der Gleichgewichtslage des Federungssystems sollte sich der Kolben 11 etwa in Mittellage des Zylinders 10 befinden, damit in beide Richtungen, also zum Ein- und zum Ausfedern, ein entsprechender Federweg zur Verfügung steht. Hierzu muss der Druck des Gasvolumens im Gasraum 14b des Druckspeichers 14 der auf der Kolbenstange 11a ruhenden Last bzw. dem von der Last über die Fläche des Kolbens 11 im Druckraum 10a erzeugten Druck entsprechen. Der Druck im Gasraum 14b setzt sich hierbei zusammen aus der auf der Kolbenseite wirksamen Last und dem wirksamen Gegendruck auf der Ringsaumseite 10b.
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Wird nun die Auflast des Fahrzeugs beispielsweise durch Beladung erhöht, so federt die Kolbenstange 11 ein und der Kolben 11 befindet sich in seiner neuen, beladenen Gleichgewichtslage nicht mehr in der Mittelstellung. Um das Federungssystem an die geänderten Lastbedingungen anzupassen, muss der Vordruck des Gasvolumens im Druckspeicher 14 erhöht werden. Hierzu ist der Druckspeicher 14 über ein vordruckgesteuertes Absperrventil 15 mit einem zweiten Druckspeicher 16 verbunden. Der zweite Druckspeicher 16 ist im Ausführungsbeispiel als Kolbenspeicher ausgeführt und besitzt einen Fluidraum 16a und einen über einen Kolben 16c getrennten Gasraum 16b. Die Stellung des Kolbens 16c kann über einen Lagensensor bzw. Wegesensor 16d abgefragt werden. Der Lagesensor 16d kann in an sich bekannter Weise beispielsweise mittels eines Magnetsensors ausgeführt sein, der durch die Zylinderwand die Lages eines mit dem Kolben verbundenen Magnetelements detektiert.
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Über das Absperrventil 15 sind der Gasraum 16b des Kolbenspeichers 16 mit dem Gasraum 14b des Membranspeichers 14 miteinander verbunden. Der Fluidraum 16a des Kolbenspeichers 16 ist über ein zweites vordruckgesteuertes Absperrventil 17 mit einer bidirektionalen Pumpe 18 verbunden, die von einem Elektromotor 19 angetrieben wird. Der zweite Anschluss der Pumpe 18 ist mit dem Druckraum 10a des Federungszylinders 10 und über die Dämpfungsschaltung 12 mit dem Fluidraum 14a des Membranspeichers 14 verbunden. Zur Anpassung des Vorspanndrucks in dem Druckspeicher 14 werden die Ventile 15 und 17 geöffnet. Mithilfe der Pumpe 18 kann Hydraulikflüssigkeit aus dem Fluidraum 14a des Druckspeichers 14 über die Dämpfungsschaltung 12, genauer gesagt, die Drossel 13b und das Rückschaltventil 12b, in den Fluidraum 16a des Kolbenspeichers 16 gepumpt werden. Da in beiden Druckspeichern 14, 16 dieselben Druckbedingungen herrschen, muss hierzu kaum Energie aufgewendet werden. Über das geöffnete Absperrventil 15 wird somit Gasvolumen aus dem Gasraum 16b des Kolbenspeichers 16 in den Gasraum 14b des Membranspeichers 14 verdrängt. Hierdurch erhöht sich das wirksame Gasvolumen im Membranspeicher 14, was einem erhöhten Vorspanndruck im Membranspeicher 14 entspricht. Als Gasfüllung der beiden Druckspeicher 14, 16 eignet sich z.B. Stickstoff.
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Besteht vor dem Öffnen des Absperrventile 15, 17 eine Druckdifferenz zwischen dem Membranspeicher 14 und dem Kolbenspeichers 16, so kann der beim Öffnen der Ventile fließende Ausgleichsstrom genutzt werden, um die Hydraulikpumpe 18 anzutreiben und über den Elektromotor 19 der Hydraulikpumpe 18 Energie zu rekuperieren.
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Die Hydraulikschaltung umfasst des Weiteren eine gemeinsame Druckversorgungseinrichtung 20, welche eine von einem Elektromotor 22 angetriebene Hydraulikpumpe 21 sowie einen Tank 23 umfasst. Bei der Druckversorgungseinrichtung kann es sich um eine zentrale Druckversorgung des Fahrzeugs oder um eine lediglich dem Federungssystem zugeordnete Druckversorgungseinrichtung handeln. Wesentlich hierbei ist, dass die Hydraulikpumpe 18, mit der Hydraulikflüssigkeit zwischen den beiden Fluidräumen 14a, 16a der Druckspeicher 14, 16 gefördert werden kann, von der Druckversorgungseinrichtung 20 separat und unabhängig ist. Hydraulikflüssigkeit muss daher nicht aus einem Tank in den unter Druck stehenden Druckspeicher gefördert werden oder aus dem unter Druck stehenden Druckspeicher in einen Tank abgelassen werden.
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Mit der Druckversorgungseinrichtung 20 verbunden ist eine Niveauanpassungsschaltung 30, die zu dem Druckraum 10a des Federungszylinders 10 führt und dazu dient, zusätzliche Hydraulikflüssigkeit in den Druckraum 10a zu fördern oder aus diesem in den Tank 23 abzulassen. Auf diese Weise kann bei geänderten Lastzuständen die Position des Kolbens 11 innerhalb des Federungszylinders 10 angepasst werden. Wird zum Beispiel durch eine zusätzliche Beladung des Fahrzeugs die Kolbenstange 11a eingeschoben und dabei das Gasvolumen in dem Gasraum 14b des Druckspeichers 14 komprimiert, so befindet sich in der neuen Gleichgewichtsposition der Kolben 11 in einer eingeschobenen Stellung, sodass der verbleibende Federweg reduziert ist. In diesem Falle kann über die Niveauanpassungsschaltung 30 mithilfe der Druckversorgungseinrichtung 20 Hydraulikflüssigkeit in den Druckraum 10a geleitet werden, sodass der Kolben 11 wieder in die Mittellage verstellt wird. Gleichzeitig kann wie bereits erläutert über die Pumpe 18 Hydraulikflüssigkeit aus dem Fluidraum 14a des Druckspeichers 14 in den Fluidraum 16a des Druckspeichers 16 gefördert werden. Bei gleichzeitig geöffneten Absperrventilen 15, 17 wird somit Gasvolumen aus dem Gasraum 16b des Druckspeichers 16 in den Gasraum 14b des Druckspeichers 14 verschoben. Somit befindet sich nicht nur der Kolben wieder in der Mittellage 11, sondern das wirksame Gasvolumen des Druckspeichers 14 wurde entsprechend angepasst.
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Im umgekehrten Fall, bei dem durch Entladung des Fahrzeugs oder eine Schwerpunktverlagerung, beispielsweise durch Einbaugeräte, die Auflast auf den Federungszylinder 10 reduziert wird, sodass die Kolbenstange 11a ausfährt, wird über die Niveauanpassungsschaltung 30 Hydraulikflüssigkeit in Richtung des Tanks 23 abgelassen, sodass der Kolben 11 wieder in Mittelstellung gelangt.
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Die Niveauanpassungsschaltung besitzt ein erstes Absperrventil 31, welches mit der Hydraulikpumpe 21 verbunden ist und über eine Drossel 32 und ein Rückschaltventil 33 zu dem Druckraum 10a führt. Über diesen Fluidweg kann bei geöffnetem Absperrventil 31 Hydraulikflüssigkeit in Richtung des Druckraums 10a gefördert werden. Parallel zu diesem Fluidweg ist ein zweites Absperrventil 34 geschaltet, welches über eine zweite Drossel 35 zu dem Tank 23 führt. Über diesen Fluidweg kann bei geöffnetem Absperrventil 34 Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckraum 10a in Richtung des Tanks 23 abgelassen werden. Die Absperrventile 31, 34 sind jeweils als Magnetventile ausgeführt und von einem Steuergerät des Lenksystems angesteuert, derart, dass lediglich zum Anpassen der Lage des Kolbens 11 entweder das Absperrventil 31 oder das Absperrventil 34 geöffnet wird.
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Die Drosseln 32, 35 dienen dazu, einen gewissen Staudruck zu erzeugen, der über eine Steuerleitung 40 abgegriffen und zum Ansteuern der vordruckgesteuerten Ventile 15, 17 verwendet wird. Hierzu zweigt jeweils zwischen dem Ventil 31 und der Drossel 32 und dem Ventil 34 und der Drossel 35 eine Leitung ab, die jeweils mit einem Rückschaltventil 36, 37 versehen ist und mit der Steuerleitung 40 verbunden ist. Wird somit das Absperrventil 31 geöffnet, so baut sich über das Rückschaltventil 36 ein Druck in der Steuerleitung 40 auf, der die vordruckgesteuerten Ventile 15, 17 öffnet. Die Steuerleitung 40 ist über eine weitere Drossel 41 mit dem Tank 23 verbunden. Wird somit das Absperrventil 31 wieder geschlossen, so kann sich der Steuerdruck über die Drossel 41 langsam in Richtung Tank 23 wieder abbauen.
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Wird im umgekehrten Fall zum Ablassen von Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckraum 10a das Absperrventil 34 geöffnet, so baut sich über das Rückschaltventil 37 ebenfalls Druck in der Steuerleitung 40 auf und öffnet die vordruckgesteuerten Ventile 15, 17. Wird das Absperrventil 34 wieder geschlossen, so baut sich der Steuerdruck in der Leitung 40 über die Drossel 41 langsam wieder ab. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass eine Anpassung des wirksamen Gasvolumens im Druckspeicher 14 bzw. der Vordruck des Druckspeichers 14 immer dann angepasst werden kann, wenn über die Druckversorgungseinrichtung 20 auch die Lage des Kolbens 21 im Federungszylinder 10 aufgrund geänderter Lastzustände angepasst wird. Die Ansteuerung der Pumpe 18 bzw. des die Pumpe antreibenden Elektromotors 19 erfolgt ebenfalls über das Steuergerät des Lenkungssystems.
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Im Ausführungsbeispiel sind die Federungszylinder 10 als doppelwirkende Zylinder ausgeführt. Auf der dem Druckraum 10a gegenüberliegenden Seite des Kolbens 11 befindet sich der Ringraum 10b. Dieser ist mit einem dritten Druckspeicher 45 verbunden. Zwischen Druckspeicher 45 und dem Ringraum 10b kann zusätzlich eine hier nicht gezeigte Drossel oder Dämpfungsschaltung entsprechend der Schaltung 12 vorgesehen sein. Der Druck in dem Druckspeicher 45 kann über ein Druckregelventil 46 angepasst werden. Der Regelanschluss des Druckregelventils wird zur Druckanpassung mit dem Ringraum 10b verbunden und regelt den Druck im Ringraum 10b auf einen konstanten, über eine Vorspannfeder voreingestellten Wert. Zwischen Druckregelventil 46 und Ringraum 10b befindet sich ein entsperrbares Rückschaltventil 47, welches über den Steuerdruck in der Steuerleitung 40 entsperrt wird. Am Regelanschluss des Druckregelventils 46 liegt somit nur dann ein Regeldruck an, wenn das Rückschaltventil 47 entsperrt wird. Somit erfolgt eine Druckanpassung im Ringraum 10b immer dann, wenn als Reaktion auf eine Laständerung die Lage des Kolbens 11 über die Niveauanpassungsschaltung 30 angepasst wird. Druckschwankungen im Ringraum 10b aufgrund des normalen Federverhaltens des Federungssystems führen hingegen nicht zu einer Anpassung des Drucks im Ringraum 10b.