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Die Erfindung betrifft ein weiter optimiertes geräuscharmes Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile zur Verwendung in Heizgeräten und Wasserboilern, insbesondere für Zwei- oder Dreiwegewasserventile.
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Bei Hauhaltheizgeräten oder Wasserboilern, insbesondere im Bereich von gasgefeuerten Thermen, sind eine Vielzahl von verschiedenen Ventilarten bekannt, welche den Wasserfluss für Wasserkreise unterbrechen oder bei Bedarf umsteuern. In der Regel sind die Ventile vollständig offen oder vollständig geschlossen. Hier kommen dann bevorzugt elektromechanisch betätigte Zweiwegeventile oder Dreiwegeventile zum Einsatz. Diese Ventile müssen so konstruiert sein, dass in ihnen kein wesentlicher Druckabfall während des Wasserflusses erfolgt und dass Leckagen innerhalb der Wasserkreise über den gesamten Temperaturbereich in dem sie betrieben werden, im Ventilbereich zuverlässig ausgeschlossen werden können. Um Leckagen vermeiden zu können, werden elastisch verformbare Materialien als Dichtkörper eingesetzt, auf welche dann eine bestimmte Druckkraft ausgeübt werden muss, damit das Material sich in bestimmten Grenzen verformen kann um die geforderte Dichtheit über längere Zeiträume trotzt vielmaliger Schaltzyklen zu gewährleisten. Allerdings dürfen die Kräfte, welche auf den Ventilkörper wirken, andererseits nicht zu groß sein, weil damit ein hoher Energieverbrauch verbunden ist. Die elektromechanischen Antriebe sollten geringer dimensioniert sein um kostensparende Antriebe einsetzen zu können. Da es sich hier um Massenprodukte handelt, bringen bereits geringe Einsparungen große wirtschaftliche Effekte. Grundsätzlich gibt es zwei Lösungsansätze. Zum einen gibt es Ventile mit einem hohlen zylindrischen Verschlusssystem oder mit sphärischen Ventilräumen und daran entsprechend angepasste sphärische Ventilkörper zur Abdichtung des Ventils. Im Moment des Abdichtens kommt es im Ventil zu einem Druckstoß, welcher ein lautes Geräusch verursacht, das wiederum über das angeschlossene Leitungssystem weitergeleitet und als störend betrachtet wird. Bekannt ist aus der
DE 20 2011 004 433 U1 ein Mischventil nach dem Dreiwegeprinzip mit einem zylindrischen Ventilverschluss, welcher in einer Buchse linear beweglich geführt ist. Dabei ist der zylindrische Ventilköper in einer Mischkammer so angeordnet, dass dieser positionsabhängig unterschiedliche Anteile des Querschnitts von zwei Zuleitungen sperrt oder öffnet. Der Ventilschieber ist hier aus Edelstahl gefertigt und zudem ist der Ventilkörper formschlüssig in einer Buchse aus einem Kohle-Graphit-Material geführt. Diese Ausführung ist kostenintensiv und nur schwer automatisch in großen Stückzahlen zu fertigen, da es dabei auf eine genaue Passung der Ventileinzelteile zueinander und einen präzisen Sitz des Ventilschiebers ankommt.
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In der
DE 697 18 317 T2 ist zwar bereits ein sphärisch ausgebildeter Dichtkörper beschrieben, der eine verbesserte Ventilanordnung für Heizsysteme und Wasserheizgeräte mit einer höheren Leckagesicherheit bieten soll. Als Dichtkörper ist hier eine Art Dichtball aus einem zylindrischen Metallkörper beschrieben, der wiederum aber in zylindrische Dichtflächen verschoben werden muss. Zur Verhinderung der Leckage ist ein Seitenring (dieser wirkt als eigentlicher Dichtring) im Ventilkörper angeordnet, welcher jeweils radial zusammengedrückt werden muss, damit dieser für die geforderte Dichtheit sorgen kann. Durch diese Konstruktion sollen auch eventuelle Verunreinigungen oder Ablagerungen im Inneren des Ventilkörpers vermieden werden, bzw. keinen Einfluss auf die Dichtheit des Ventils haben können. Nachteilig bei dieser Lösung ist ein relativ langer Stellweg für den Dichtkörper, da dieser ein ganzes Stück in die zylindrischen Dichtflächen der Ventilsitze weit hinein verschoben werden muss, bis der mittige Seitenring (Dichtring) seine Wirkung entfalten kann. Des Weiteren ist diese Lösung gekennzeichnet durch die Verwendung von teuren Materialien und die relativ aufwändige Herstellung des Dichtkörpers, sie ist zudem schlecht automatisierbar.
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Aus der
DE 10 2012 219 745 A1 ist ein elektromechanisch betriebenes Dreiwegeventil mit zwei Ventilsitzen bekannt, bei dem eine einzige Ventildichtung angeordnet ist, welche jeweils gegen einen flächig minimierten Ventilsitz gefahren werden kann und dann diesen entsprechend abdichtet. Die Dichtflächen des Ventilkörpers sind dabei so abgeschrägt ausgeführt, dass der Dichtkörper vollflächig an diesen anliegt. Das Ventilschaft-Schließelement ist in seinem Durchmesser kleiner als der mittlere Innendurchmesser des Ventilkörperabschnittes. Das hat den Vorteil, dass nur die jeweils an die Ventilflächen anliegenden Bereiche des Dichtkörpers beansprucht werden. Der Dichtkörper ist axial an zwei gegenüber liegenden Stellen im Inneren des Ventilkörpers geführt, damit er sich nicht im Inneren des Ventilkörpers verkanten kann oder außermittig, d. h. schräg am jeweils in Eingriff befindlichen Ventilsitz anliegen kann. Dadurch vergrößert sich aber der Strömungswiderstand auf das durchfließende Fluid. Nachteilig ist auch, dass eventuelle Verformungen des Dichtkörpers, z. B. wenn der Dichtkörper sehr lange auf einer Seite gegen einen der beiden Ventilsitze gedrückt worden ist, eventuell sich auf die Leckage in der Dichtstellung in der anderen Position auswirken kann.
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In der
DE 10 2019 117 272 A1 ist ein anderes geräuschgemindertes Dichtsystem für Wasserventile für Heizgeräte beschrieben, wo ein Ventilkörper mit einer daran angeordneten Kartusche durch einen selbsthemmenden Linearantrieb betätigt wird. Der Dichtkörper ist direkt auf einer Ventilstellstange angeordnet und mit dieser geeignet verbunden. Der Dichtkörper besteht aus einem Dichtköpergrundteil, auf dem ein oder zwei scheibenförmige Mittelstege angeordnet sind. Auf dem Dichtkörpergrundteil sind zwei durch den bzw. die zwei Mittelstege definiert voneinander beabstandete, speziell geformte nullringartige Dichtringe eingepresst. Diese Dichtringe werden durch zwei jeweils außen am Dichtkörpergrundteil ausgebildete umlaufende Bundstege in ihrer Position fest fixiert. Die Dichtringe sind so geformt, dass im Rücken der Dichtringe zwischen der rückseitigen Dichtfläche der Dichtringe und dem bzw. den beiden Mittelstegen und der Dichtkörperoberfläche ein Hohlraum ausgebildet ist. Durch diesen Hohlraum 4 kann sich der Dichtring besser an die Dichtflächen des Dichtkörpergrundteils und den Mittelsteg anlegen. Zur Geräuschminderung sind im Dichtkörpergrundteil ein oder mehrere axiale Strömungsbypässe angeordnet. Da solche Heizgeräte zunehmend unmittelbar im Wohnbereich von Gebäuden eingebaut werden, stören die beim Schließen dieses Dichtsystems immer wieder entstehenden hochtonigen Geräusche.
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Die
EP 2184520 B1 beschreibt ein weiteres Dreiwegeventil mit einem Dichtkörpergrundteil an dem zwei Mittelstege ausgebildet sind. Es wird eingesetzt als Misch- oder Verteilerventil in einer Heizungsanlage zum Steuern des Flüssigkeitsdurchflusses. Die in axialer Richtung verlaufende Verstellbewegung dient zum Sperren oder Öffnen von zwei miteinander verbundenen Kanälen, wobei das Ventilstellglied in geschlossener Stellung gegen die Dichtfläche eines Ventilsitzes dichtend anliegt. Hier ist ein innerer Durchlass angeordnet, der die beiden Kanäle zusätzlich verbindet und durch den Flüssigkeit fließen kann, wenn der Druck in einem Eingangskanal einen bestimmten Wert übersteigt. Das Stellglied ist ein koaxial gelagerter Dichtring der axial begrenzt beweglich ist. Der innere Durchlass ist zunächst geschlossen und dient einem kurzzeitigen Druckausgleich zwischen dem Eingangs und Ausgangskanal. Er soll einen sogenannten Wasserschlag verhindern wirkt aber nur bei Überdruck im Eingangskanal.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein nochmals weiter optimiertes sehr geräuschloses Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile zur Verwendung in Heizgeräten und Wasserboilern zu schaffen, welches konstruktiv einfach aufgebaut ist, aus sehr wenigen Einzelteilen mit geringem Materialeinsatz besteht, sich schnell automatisiert montieren lässt, einen geringen Strömungswiderstand im geöffneten Zustand besitzt, keine Leckage in beiden Ventilstellungen aufweist und eine lange Lebensdauer besitzt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des ersten Patentanspruchs gelöst. Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren rückbezüglichen Unteransprüche. Der Vorteil des weiter optimierten geräuscharmen Dichtsystems für umschaltbare Wasserventile zur Verwendung in Heizgeräten und Wasserboilern besteht darin, dass es konstruktiv einfach aufgebaut ist und es aus sehr wenigen Einzelteilen besteht. Dadurch lässt es sich schnell und automatisiert herstellen. Zudem ist das neuartige Dichtsystem so dichtend, dass bei solcherart Wasserventilen, welche dauerhaft mit Drücken bis zu 4 bar und darüber hinaus beaufschlagt werden, über einen langen Zeitraum betrachtet keinerlei Leckage beim Einsatz in einem Zwei- oder Dreiwegewasserventil 11 in den beiden Ventilstellungen entsteht. Zudem werden auf Grund der konstruktiven Gestaltung gegenüber bisherigen vergleichbaren Zwei- oder Dreiwegewasserventilen der Flusswiderstand erneut weiter verringert und die Ventilgeräusche zuverlässig ganz verhindert. Der Stellweg der Ventilstellstange 3 mit den beiden Dichtringen 1 ist, wie bekannt bei dieser Bauweise verkürzt, da auch die axiale Quellung der Dichtringe 1 verringert werden konnte. Zudem reduziert sich der Materialeinsatz gegenüber anderen Dichtkörpern, so dass insgesamt die Ökonomie des Wasserventils steigt. Es ist auch möglich mit dem erfindungsgemäßen Dichtsystem mit gleichen oder höheren Anpressdrücken des Dichtkörpers 5 an die Dichtflächen 10 des Ventilkörpers 17 zu arbeiten. Zudem können problemlos unterschiedliche Dichtflächengeometrien in einfacher Art und Weise je nach speziellem Anwendungsfall im Ventilkörper realisiert werden. Das Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile ist als Zwei- oder Dreiwegewasserventil 11, wie bekannt mit einem Antrieb mit linearer Stellbewegung 7 ausgebildet. Dieser Antrieb mit linearer Stellbewegung 7 ist außen an einer Kartusche 6 angeordnet, welche in den Ventilkörper 17 eingeschoben und mit diesem dichtend verbunden ist. Mittels einer Ventilstellstange 3, welche durch die Kartusche 6 geführt ist, wird die lineare Verstellung des kompletten koaxialen Dichtkörpers 5 bewirkt. Der Dichtkörper 5 ist bekannterweise direkt auf der Ventilstellstange 3 angeordnet und mit dieser verbunden. In der Regel ist er auf die Ventilstellstange 3 direkt aufgespritzt ausgebildet. Er kann aber auch als gesondertes Bauteil z. B. auf die Ventilstellstange 3 aufgeschrumpft werden oder anderweitig, beispielsweise mechanisch beweglich verbunden, angeordnet sein. Der Dichtkörper 5 auf der Ventilstellstange 3 besteht aus einem Dichtköpergrundteil 2 auf dem ein oder zwei oder mehrere scheibenförmige Mittelstege 12 angeordnet sind. Auf dem Dichtkörpergrundteil 2 sind zwei durch den bzw. die zwei Mittelsteg(e) 12 definiert voneinander beabstandete, speziell geformte, an sich bekannte, nullringartige Dichtringe 1 eingepresst. Im Dichtkörpergrundteil 2 oder im Dichtring 1 ist mindestens ein axialer Strömungsbypass 21 angeordnet. Die beiden Dichtringe 1 werden durch zwei jeweils außen am Dichtkörpergrundteil 2 ausgebildete umlaufende, teilweise im Bereich des/der Strömungsbypässe(s) 21 durchbrochene oder durchgehende Bundstege 15 in ihrer Position fixiert. Die nullringartigen, kleinteiligen Dichtringe 1 quellen nachweislich weniger auf als die seit langem bekannten größeren Dichtkörper, deshalb muss der Antrieb mit linearer Stellbewegung 7 im Anschlag weniger Schritte fahren um die Dichtigkeit zu gewährleisten. Die Dichtringe 1 sind dabei so geformt, dass im Rücken der Dichtringe 1 zwischen der rückseitigen Dichtfläche 8 der Dichtringe 1 und dem bzw. den beiden Mittelstegen 12 und der Dichtkörperoberfläche ein kleiner umlaufender bekannter Hohlraum 4 ausgebildet ist. Durch diesen Hohlraum 4 kann sich der Dichtring 1 besser an die Dichtflächen des Dichtkörpergrundteils 2, d. h. an den Mittelsteg 12 anlegen. Dadurch lässt sich die Leckage entlang der rückseitigen hinteren Dichtpfade zwischen Dichtkörpergrundteil 2 und der rückseitigen Dichtfläche 8 (d.h. dessen rückseitiger Oberfläche) der Dichtringe 1 weitgehend ausschließen. Anstelle eines einzigen breiteren Mittelsteges 12, durch den die Dichtungen auf dem Dichtkörpergrundteil 2 voneinander beabstandet und fixiert werden, können bevorzugt auch zwei Mittelstege 12 auf dem Dichtkörpergrundteil 2 angeordnet und ausgebildet sein. Die Breite des Mittelsteges 12 bzw. der Abstand der beiden oder mehreren Mittelstege 12 voneinander bestimmt sich aus den Innenmaßen der jeweils abzudichtenden Ventilsitze, d. h. aus dem Abstand der jeweiligen Dichtflächen 10 des Ventilkörpers 17. Da die Strömungsrichtung der Flüssigkeit, welche durch das Wasserventil fließt vorteilhafterweise identisch mit der Ventilbewegungsrichtung ist, führt das beim Schließen zu einem Ansaugen des gesamten Dichtkörpers 5 an den Ventilsitz des Ventilkörpers 17. Es ist aber auch eine entgegengesetzte Strömungsrichtung möglich. Dieses Ansaugen bewirkt einen Druckstoß, der im hydraulischen Wassersystem zu einem deutlich hörbaren Geräusch führt. Damit in diesem Bereich keine pfeifenden Geräusche entstehen können, ist am Mittelsteg 12 des Dichtkörpergrundteils 2 zur rückseitigen Dichtfläche des Dichtringes 1 hin, oder an der rückseitigen Dichtfläche des Dichtringes 1 zur Dichtfläche des Mittelsteges 12 hin oder im vorderen Dichtbereich des Ventilkörpers 10 zur Dichtfläche des Dichtringes hin oder in der vorderseitigen Dichtfläche 13 des Dichtringes 1 zur Dichtfläche des Ventilkörpers 10 hin mindestens ein neuartiger radial oder schräg radial wirkender Strömungsbypass 26 aus angeordneten Mikrostrukturen ausgebildet. Dieser bzw. diese radial oder schräg radial wirkende Strömungsbypass/-bypässe 26 verhindert(n) während des Schließvorganges oder bei wenig geöffneten Zwei- oder Dreiwegeventilen, dass sich eine gleichmäßige Strömung mit Turbulenzen ausbildet, welche bei geringen Strömungsquerschnitten in der bisherigen bekannten Ausführung zu den immer noch störenden pfeifenden Geräuschen führen kann.
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Bevorzugt sind der oder die radial oder schräg radial wirkende(n) Strömungsbypass/-bypässe 26 aus angeordneten Mikrostrukturen beim erfindungsgemäßen Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile als eine Ausbuchtung 27, als zwei Ausbuchtungen 27 oder als mehrere Ausbuchtungen 27 radial ausgebildet. Diese können ungeordnet oder geordnet angeordnet sein.
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Von Vorteil ist es jedoch, wenn diese Ausbuchtungen 27 außen bezogen auf den auf dem Umfang gleichmäßig radial verteilt angeordnet sind. So sind bei zwei radialen Ausbuchtungen 27, diese gegenüberliegend um genau 180° versetzt, bei Drei um 120°, und bei Vier um 90° versetzt angeordnet. Je nach Anzahl der radial angeordneten Ausbuchtungen 27 ändern sich die Winkelabstände entsprechend zueinander.
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Besonders sinnvoll ist es, wenn die radialen Ausbuchtungen 27 beim Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile fortlaufend aneinander gereiht, gleichmäßig verteilt außen bezogen auf den Umfang an jeweils einer der vier möglichen Anordnungsstellen angeordnet sind.
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Eine besonders wirksame Form der erfindungsgemäßen Ausbuchtung 27 ist eine schuppenartige Ausbildung, welche sich radial nach außen verbreitert und zudem nach außen hin vertiefend ausgebildet ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Anzahl der axial angeordneten Strömungsbypässe 21 im Dichtkörpergrundteil 2 des Dichtsystems 1 radial symmetrisch verteilt unter diesen im Dichtkörperschaft 22 des Dichtkörpergrundteils 2 ausgespart angeordnet sind. Es können aber anstelle der axialen Strömungsbypässe 21 im Dichtkörpergrundteil 2 diese axialen Strömungsbypässe 21 auch im Dichtring 1 selbst angeordnet sein. Diese bewirken neben der Verhinderung des Druckstoßes zudem ein genau zentriertes Anfahren des Dichtkörpers 5 an den Ventilsitz des Ventilkörpers 17, wobei das schlagartige Ansaugen der Dichtung noch besser vermieden wird, da zunächst noch über die Strömungsbypässe 21 Wasser durch das Wasserventil fließen kann, obwohl die vorderseitige Dichtfläche 13 bereits anliegt und dichtet und bevor dann auch die rückseitige Dichtfläche 8 durch die axiale Stellbewegung des Dichtköpergrundteils 2 gegen die Dichtfläche des Mittelstegs 12 gedrückt wird und vollständig abdichtet. Sie wirken weiter geräuschdämmend, indem diese einen sich zeitlich verringernden Nachdurchfluss während des Schließvorganges ermöglichen, so dass das vollständige Schließen (Dichten) des Wasserventils gering zeitversetzt erfolgt, d. h. der Druckstoß und das zwangsläufig dabei entstehende Geräusch wird weitgehend verhindert. Diese bekannten axialen symmetrischen nutenartigen Strömungsbypässe 21 sind im Querschnitt betrachtet vorteilhafterweise kreissegmentartig oder auch rechteckförmig ausgebildet. Damit die Strömungsbypässe 21 zunächst noch offen und wirksam sind, sind auf dem Grundkörperschaft 22 am oder im unmittelbar nahe liegenden Bereich des/der Mittelsteg(e) 12 jeweils ein im Bereich der Strömungsbypässe 21 umlaufender durchbrochener oder durchgehend ausgebildeter Steg 23 angeordnet. Diese beabstanden die Dichtringe 1 von der Dichtfläche und ermöglichen einen Durchfluss des Wassers solange, bis die Dichtringe 1 an der Dichtfläche des Ventilkörpers 17 anliegen und durch die Bewegung des Dichtkörpergrundteils 2 den entsprechenden Dichtring 1 gegen die Dichtfläche des/der Mittelstegs(e) 12 gedrückt werden und endgültig in der jeweiligen Dichtstellung den einen oder anderen Ablauf 19 abdichten
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In einer vorteilhaften Ausführung ist beim neuartigen Dichtsystem einseitig oder beidseitig axial außen zusätzlich zu den angeordneten teilweise durchbrochenen oder durchgehenden Bundstegen 15 des Dichtkörpergrundteils 2 an diesen in Richtung der Dichtbereiche ein Reduzierring 24 stoffschlüssig ausgebildet oder gesondert angeordnet. Mit dem Reduzierring 24 kann die Flusscharakteristik des durchströmenden Wassers noch genauer beeinflusst werden.
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Bei einer anderen weiteren Reduzierringausbildung kann beim Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile einseitig oder beidseitig axial außen am Reduzierring 24 ein speziell geformter Reduzierringflansch oder -konus in Richtung der Dichtbereiche ausgebildet oder angeordnet sein. Dieser Reduzierringflansch oder -konus verbessert die Flusscharakteristik ebenfalls.
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Die axialen Strömungsbypässe 21 können beim Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile halboffen oder offen, oder einzelne halboffen und die anderen offen oder abwechselnd halboffen und offen ausgebildet sind. Das bedeutet, dass deren Querschnitte verschieden geformt und verschieden groß ausgebildet sein können. Halboffen steht dafür, dass die Strömungsbypässe 21 nach außen hin in Richtung der Dichtringe enger werdend ausgeformt sind, so das nur ein kleiner Spalt durchgehend offen ausgebildet ist.
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Von erheblichem Vorteil ist es, wenn bei einem Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile mit vorteilhafterweise zwei ausgebildeten und voneinander beabstandeten Mittelstegen 12 eine mittige Einformung 14 zwischen den beiden Mittelstegen 12 ausgebildet ist. Das reduziert sowohl den Materialeinsatz als auch die vom Antrieb mit linearer Stellbewegung 7 zu bewegende Masse. Außerdem hat dies Vorteile auf die Maßhaltigkeit des Dichtkörpergrundteils 2, wenn dieses beispielsweise bevorzugt als ein Spritzgussteil hergestellt werden soll.
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Insbesondere ist beim neuartigen Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile das Dichtkörpergrundteil 2 mit den Mittelstegen 12, wenn es einteilig ausgeführt ist, als ein einziges in einem Arbeitsgang hergestelltes Kunststoffspritzgussteil ausgebildet.
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Von Vorteil ist es weiterhin, wenn im Inneren des Dichtkörpergrundteils 2 des Dichtsystems zwei oder mehrere Ausformungen 18 ausgebildet sind. Dadurch wird sowohl die zu bewegende Masse des Dichtkörpergrundteils verringert als auch die verschiedenen Wandstärken einschließlich der damit verbundenen Maßhaltigkeit des Dichtkörpergrundteils 2 können während der Fertigung genauer eingestellt werden.
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Es ist aber auch möglich für spezielle Ausführungen des Dichtsystems für umschaltbare Wasserventile das Dichtkörpergrundteil 2 mit einem Mittelsteg bzw. mit zwei oder mehreren Mittelstegen 12 oder dem Reduzierring 24 oder dem Reduzierringflansch oder -konus mehrteilig auszubilden. Das kann beispielsweise konstruktive oder fertigungstechnische Vorteile bieten. Auch von Vorteil ist es, wenn beim Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile die nullringartigen Dichtringe 1 unter einer definierten Vorspannung im Dichtkörpergrundteil 2 eingelegt und eingepresst sind. Das kann auf einfache Art und Weise erreicht werden, indem der Innendurchmesser der Dichtringe 1 etwas kleiner als der Außendurchmesser des Grundkörperschaftes 22 des Dichtkörpergrundteils 2 im Bereich des Ventilsitzes ausgebildet ist. Des Weiteren können an den beiden Enden des Dichtkörpergrundteils 2 außen teilweise durchbrochene umlaufende Bundstege 15 zur Sicherung gegen ein Verschieben der Dichtringe auf der Oberfläche des Dichtkörpergrundteils 2 beim linearen Bewegen des Dichtkörpers 5 ausgebildet sein.
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Auch können die Konturen der nullringartigen Dichtringe 1 bei diesem universellen Dichtsystem an die Konturen der Dichtbereiche 10 des Ventilkörpers 17 des Zwei- oder Dreiwegewasserventils 11 angepasst ausgebildet und geformt sein. Diese Dichtbereiche können je nach Bedarf aus Dichtheitsgründen beispielsweise eckig, mit einem kleinen oder etwas größeren Radius, flächig oder flächig gerieft ausgebildet werden. Entsprechend sind dann die Konturen der Dichtringe 1 auf der vorderseitigen Dichtfläche 13 daran angepasst.
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Darüber hinaus können die beiden Dichtbereiche 10 des Ventilkörpers 17 oder auch deren Konturen beim Dichtsystem des Zwei- oder Dreiwegewasserventils 11 unterschiedlich ausgebildet sein.
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Die Erfindung soll nachstehend in einem Ausführungsbeispiel an Hand der 1 bis 3 näher erläutert werden.
- 1 zeigt eine Schnittdarstellung durch einen kompletten Dichtkörper 5 mit einer eingespritzten Ventilstellstange 3 mit zweiten Bypässen 26
- 2 zeigt eine Vorderansicht mit zweiten neuartigen Bypässen als eine Mikrostruktur 26
- 3 zeigt ein Dichtkörpergrundteil 2 mit schuppenartigen Ausbuchtungen 27
- 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch ein umschaltbares, komplettes Wasserventil 11 mit dem eingebauten erfindungsgemäßen Dichtkörper 5 und den darin angeordneten Ausbuchtungen 27
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In der 1 ist eine Schnittdarstellung durch einen kompletten Dichtkörper 5 mit einer damit verbundenen Ventilstellstange 3 dargestellt. Der komplette Dichtkörper 5 besteht aus einem Dichtkörpergrundteil 2 mit zwei aufgepressten Dichtringen 1 und der verbundenen Ventilstellstange 3. Das Dichtkörpergrundteil 2 ist hier als ein einteiliges Spritzgussteil ausgeführt und es wird bereits beim Spritzgießen die Ventilstellstange 3 direkt mit umspritzt und damit in selben Arbeitsgang fest mit dem Dichtkörpergrundteil 2 verbunden. Das Dichtkörpergrundteil 2 kann mit der Ventilstellstange 3 aber auch über eine lösbare Verbindungsart in der Koppelstelle 20, beispielsweise mittels eines Kugelgelenkes, verbunden werden. Im Dichtkörpergrundteil 2 sind in diesem Ausführungsbeispiel radial symmetrisch verteilt Ausformungen 18 ausgebildet. Dadurch werden sowohl die zu bewegende Masse des Dichtkörpergrundteils 2 als auch die Wandstärken verringert, Zusätzlich kann die damit verbundene Maßhaltigkeit des Dichtkörpergrundteils 2 genauer eingestellt werden. In der Mitte des Dichtköpergrundteils 2 sind zwei scheibenförmige Mittelstege 12 voneinander beabstandet angeordnet. Zwischen den Mittelstegen 12 ist eine gesonderte Einformung 14 ausgebildet. Dadurch verringert sich die zu bewegende Masse, welche ein hier bevorzugt angekoppelter Linearschrittmotor, welcher als der Antrieb zur Erzeugung einer Linearbewegung 7 ausgebildet ist, bei jedem Verfahrvorgang bewegen muss, was sich positiv auf seine Lebensdauer auswirkt. Auf dem Dichtkörpergrundteil 2 sind von außen her zwei, durch die zwei Mittelstege 12 definiert voneinander beabstandete, speziell geformte nullringartige Dichtringe 1 unter Vorspannung aufgepresst. Diese beiden Dichtringe 1 werden durch zwei jeweils außen am Dichtkörpergrundteil 2 ausgebildete umlaufende Bundstege 15 in ihrer Position fest fixiert und gegen Verrutschen auf der Oberfläche des Dichtkörpergrundteils 2 gesichert. Da die nullringartigen, kleinteiligen Dichtringe 1 zudem weniger aufquellen als bisher bekannte Dichtkörper, muss der Linearschrittmotor 7 im Anschlag weniger Schritte fahren um die Dichtigkeit zu gewährleisten.
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Ganz außen sind als Abschluss noch zwei Reduzierringe 24 mit angespritzt, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der umlaufenden hier im Ausführungsbeispiel durchbrochen ausgeführten Bundstege 15. Mittels der Abmessung und der Form dieser Reduzierringe 24 kann die Flusscharakteristik innerhalb des Ventilkörpers 17 genau eingestellt werden. Der Antrieb, der an der Kartusche 6 angeordnet ist, besteht aus einem Linearschrittmotor 7 und einem Spindel-Muttersystem (nicht gezeichnet), welches selbsthemmend ausgelegt ist, so dass der erforderliche Anpressdruck der Dichtringe 1 an die Dichtbereiche 10 des Ventilkörpers 17 in Ruhestellung dauerhaft gewährleistet ist. Die beiden Dichtringe 1 sind dabei so geformt, dass im Rücken der Dichtringe 1 zwischen der rückseitigen Dichtfläche 8 der Dichtringe 1 und den Dichtflächen der beiden Mittelstege 12 und den Oberflächen des Dichtkörpergrundteiles 2 je ein Hohlraum 4 ausgebildet ist. Durch diesen Hohlraum 4 kann sich der Dichtring 1 besser an die Dichtflächen des Dichtkörpergrundteils 2 anlegen. Dadurch lässt sich die Leckage entlang der rückseitigen hinteren Dichtpfade zwischen Dichtkörpergrundteil 2 mit Mittelsteg 12 und der rückseitigen Dichtfläche 8 der Dichtringe 1 weitgehend ausschließen. Die Breite der Mittelstege 12 bzw. der Abstand der beiden Mittelstege 12 bestimmt sich aus den Innenmaßen der jeweils abzudichtenden Ventilsitze und dem Anpressdruck, mit dem der Linearschrittmotor 7 die Dichtringe 1 gegen die Dichtbereiche 10 des Ventilkörpers 17 in geschlossener Stellung drückt, d. h. aus dem Abstand der jeweiligen Dichtbereiche 10 des Ventilkörpers 17. Obwohl die Vorspannung der Dichtringe 1 im Laufe der Zeit, insbesondere bei der Verwendung in Heizwasserkreisläufen temperaturbedingt nachlässt, kann die Dichtheit in dieser Ausführung eines Wasserventils über einen sehr langen Zeitraum beispielsweise durch die Selbsthemmung gewährleistet werden. Zudem ist es möglich bei Verschleiß das Zwei- oder Dreiwegeventil nach erfolgter Demontage wieder schnell zu reparieren, indem mit wenigen Handgriffen der Dichtkörper 5 durch Ausbauen der Kartusche 6 gewechselt werden kann, um die geforderte Dichtheit des Wasserventils wieder herzustellen. Im Bereich der Dichtringe 1 unter diesen sind im Dichtkörperschaft 22 des Dichtkörpergrundteils 2 vier axiale Strömungsbypässe 21 ausgespart angeordnet. Diese Strömungsbypässe 21 bewirken einen sich zeitlich verringernden Nachdurchfluss während des Schließvorganges des Ventils, so dass das vollständige Schließen (Dichten) des Wasserventils zeitversetzt erfolgt, d. h. der Druckstoß und das mögliche Ansaugen an den Ventildichtsitz und das zwangsläufig dabei entstehende Geräusch wird reduziert. Diese axialen nutenartigen Strömungsbypässe 21 sind im Querschnitt betrachtet hier als runde, nutartige Vertiefungen ausgebildet. Damit die Strömungsbypässe zunächst noch offen und wirksam sind, sind auf dem Grundkörperschaft 22 am oder im unmittelbar nahe liegenden Bereich der Mittelstege 12 jeweils ein im Bereich der Strömungsbypässe 21 durchbrochene umlaufende Stege 23 angeordnet. Diese beabstanden die Dichtringe 1 von der Dichtfläche und ermöglichen einen Durchfluss des Wassers über die Bypässe 21 solange, bis die Dichtringe 1 an der Dichtfläche des Ventilkörpers 17 anliegen und durch die Bewegung des Dichtkörpergrundteils 2 die Dichtringe 1 gegen die Dichtfläche der Mittelstege 12 gedrückt werden und endgültig in der jeweiligen Dichtstellung den einen oder anderen Ablauf 19 abdichten. In der Schnittdarstellung sind jeweils die neuartigen zweiten Strömungsbypässe 26 in diesem konkreten Ausführungsbeispiel außen an den Dichtflächen der Mittelstege 12 hin zur der Rückseite der Dichtringe 1 gezeichnet. Diese erfindungsgemäßen Strömungsbypässe 26 links und rechts im Mittelsteg 12 des Dichtkörpergrundteils, angeordnet zur rückseitigen Dichtfläche der Dichtringe 1 hin, werden als speziell ausgeformte Mikrostrukturen 26 ausgebildet. Diese Mikrostrukturen 26 sind bevorzugt schuppenartige Ausbuchtungen 27, wobei diese sich nach außen verbreitern und sich nach außen zusätzlich vertiefen. So entstehen neben den axialen Strömungsbypässen auch noch radiale Strömungsbypässe. Diese Mikrostrukturen 26 erstecken sich diametral gegenüberliegend entlang eines Teilumfanges des Mittelsteges 12. Sie können aber auch anders verteilt oder über den gesamten Umfang unmittelbar aneinandergereiht im Mittelsteg 12 ausgeformt ausgebildet sein. Dadurch entstehen in diesem Bereich in der Endphase der Stellbewegung des Dichtkörpers 5, beim Gegenlaufen des Dichtringes 1 an die Dichtfläche des Mittelsteges 12 keine oder nur sehr geringe Strömungsturbulenzen. Das gesamte Ventilsystem neigt daher insgesamt weniger zum Schwingen. Diese Schwingungen bewirken, wenn sie nicht verhindert werden und sich aufschaukeln, ein nicht zu überhörendes erhebliches Geräusch, das trotzt Schalldämmung entweder über das Gehäuse oder über die angeschlossenen Leitungen übertragen wird und störende oftmals hochtonige, pfeifende Geräusche verursachen kann.
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In der 2 ist eine Schrägansicht mit beispielhaft angeordneten neuartigen Mikrostrukturen 26 gezeigt. Diese sind insbesondere diametral gegenüberliegend angeordnet. Im Prinzip können die Mikrostrukturen 26 auch aus strömungstechnischen Gründen noch anders ausgeformt sein und beispielsweise die Strömung in eine bestimmte Richtung leiten.
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In der 3 ist ein Dichtkörpergrundteil 2 in einer Seitenansicht abgebildet, welches noch einmal eine insbesondere favorisierte Ausführung der neuartigen erfindungsgemäßen zweiten Strömungsbypässe 26 als schuppenartige Ausbuchtungen 27 zeigt. Im Schnitt A-A sind zwei diametral gegenüberliegenden schuppenartige Ausbuchtungen 27 zu erkennen. Diese Anzahl von schuppenartigen Ausbuchtungen 27 in der Dichtfläche 8 der Mittelstege 12 kann allerdings beliebig variiert werden. Zur maximalen Massereduzierung des Dichtkörpergrundteils 2 sind hier vier Ausformungen 18 angeordnet
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In der 4 ist in einer Schnittdarstellung ein umschaltbares, komplettes Dreiwegewasserventil 11 mit einem eingebauten erfindungsgemäßen Dichtkörper 5 und dessen gesamter Aufbau gezeigt. Der komplette Dichtkörper 5 besteht aus einem Dichtkörpergrundteil 2 mit zwei eingepressten Dichtringen 1 und der verbundenen Ventilstellstange 3. Das Dichtkörpergrundteil 2 ist vorzugsweise als ein einteiliges Spritzgussteil ausgeführt und es wird bereits beim Spritzgießen die Ventilstellstange 3 direkt mit umspritzt und damit im selben Arbeitsgang fest mit dem Dichtkörpergrundteil 2 verbunden. Im Dichtkörpergrundteil 2 sind in diesem Ausführungsbeispiel vier radial symmetrisch verteilte Ausformungen 18 ausgebildet. Dadurch werden sowohl die zu bewegende Masse des Dichtkörpergrundteils 2 verringert als auch die Wandstärken einschließlich die damit verbundene Maßhaltigkeit des Dichtkörpergrundteils 2 genauer eingestellt. In der Mitte des Dichtköpergrundteils 2 sind zwei scheibenförmige Mittelstege 12 voneinander beabstandet angeordnet. Zwischen den Mittelstegen 12 ist eine gesonderte Einformung 14 ausgebildet. Dadurch verringert sich die zu bewegende Masse, welche der angekoppelte Linearschrittmotor 7 bei jedem Verfahrvorgang bewegen muss, was sich positiv auf seine Lebensdauer auswirkt. Auf dem Dichtkörpergrundteil 2 sind von außen her zwei, durch die zwei Mittelstege 12 definiert voneinander beabstandete, speziell geformte nullringartige Dichtringe 1 unter Vorspannung aufgepresst. Diese beiden Dichtringe 1 werden durch zwei jeweils außen am Dichtkörpergrundteil 2 ausgebildete umlaufende durchbrochene Bundstege 15 in ihrer Position fest fixiert und gegen Verrutschen auf der Oberfläche des Dichtkörpergrundteils 2 gesichert. Da die nullringartigen, kleinteiligen Dichtringe 1 zudem weniger aufquellen als bisher bekannte Dichtkörper, muss der Linearschrittmotor 7 im Anschlag weniger Schritte fahren um die Dichtigkeit zu gewährleisten. Ganz außen sind als Abschluss noch zwei Reduzierringe 24 mit angespritzt, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der umlaufenden Bundstege. Mittels der Abmessung und der Form dieser Reduzierringe 24 wird die Flusscharakteristik innerhalb des Ventilkörpers 17 genauer eingestellt. Der lineare Antrieb des Wasserventils, der an der Kartusche 6 angeordnet ist, besteht aus einem Linearschrittmotor 7 und einem Spindel-Muttersystem (nicht gezeichnet), welches selbsthemmend ausgelegt ist, so dass der erforderliche Anpressdruck der Dichtringe 1 an die jeweiligen Dichtbereiche des Ventilkörpers 17 in Ruhestellung gewährleistet ist. Die beiden Dichtringe 1 sind dabei so geformt, dass im Rücken der Dichtringe 1 zwischen der rückseitigen Dichtfläche 8 der Dichtringe 1 und den beiden Mittelstegen 12 und den Oberflächen des Dichtkörpergrundteiles 2 je ein Hohlraum 4 ausgebildet ist. Durch diesen Hohlraum 4 kann sich der Dichtring 1 besser an die Dichtflächen der Mittelstege 12 anlegen. Dadurch lässt sich die Leckage entlang der rückseitigen hinteren Dichtpfade zwischen Dichtkörpergrundteil 2 mit Mittelsteg 12 und der rückseitigen Dichtfläche 8 der Dichtringe 1 weitgehend ausschließen. Die Breite der Mittelstege 12 bzw. der Abstand der beiden Mittelstege 12 bestimmt sich aus den Innenmaßen der jeweils abzudichtenden Ventilsitze und dem Anpressdruck mit dem der Linearschrittmotor 7 die Dichtringe 1 gegen die Dichtbereiche 10 des Ventilkörpers 17 in geschlossener Stellung drückt, d. h. aus dem Abstand der jeweiligen Dichtbereiche 10 des Ventilkörpers 17. Obwohl die Vorspannung der Dichtringe 1 im Laufe der Zeit, insbesondere bei der Verwendung in Heizwasserkreisläufen nachlässt, kann die Dichtheit in dieser Ausführung eines Wasserventils über einen sehr langen Zeitraum beispielsweise durch die Selbsthemmung gewährleistet werden. Zudem ist es möglich bei Verschleiß das Dreiwegewasserventil 11 nach erfolgter Demontage wieder schnell zu regenerieren, indem mit wenigen Handgriffen der komplette Dichtkörper 5 durch Ausbauen der Kartusche 6 gewechselt werden kann um die geforderte Dichtheit des Wasserventils wieder herzustellen. Im Bereich der Dichtringe 1 unter diesen sind im Dichtkörperschaft 22 des Dichtkörpergrundteils 2 vier axiale gleich verteilte Strömungsbypässe 21 ausgespart angeordnet. Diese Strömungsbypässe 21 bewirken einen sich zeitlich verringernden Nachdurchfluss während des Schließvorganges des Wasserventils, so dass das vollständige Schließen (Dichten) des Wasserventils zeitversetzt erfolgt, d. h. ein großer Druckstoß und das zwangsläufig dabei entstehende Geräusch wird zuverlässig verhindert. Damit die Strömungsbypässe 21 zunächst noch offen und wirksam sind, sind auf dem Grundkörperschaft 22 am oder im unmittelbar nahe liegenden Bereich der Mittelstege 12 jeweils ein im Bereich der Strömungsbypässe 21 durchbrochener umlaufender Steg 23 angeordnet. Diese beabstanden die Dichtringe 1 von der Dichtfläche des Mittelsteges und ermöglichen einen Durchfluss des Wassers solange, bis die Dichtringe 1 an der Dichtfläche des Ventilkörpers 17 anliegen und durch die Bewegung des Dichtkörpergrundteils 2 die Dichtringe 1 gegen die Dichtfläche der Mittelstege 12 gedrückt werden und endgültig in der jeweiligen Dichtstellung den nur einen oder beide Abäufe 19 abdichten. Der zweite Ablauf 19 ist nach hinten angeordnet. Die Kartusche 6 ist ebenfalls zuverlässig dichtend in den Ventilkörper 17 eingeschoben und mit einer Ringdichtung versehen montiert. Um mögliche hochtonige Geräusche vollständig unterdrücken zu können sind die erfindungsgemäßen aus sieben Ausbuchtungen 27 bestehenden radialen Strömungsbypässe 26 angeordnet. Die Mikrostrukturen dieser beiden hier ausgeformten Strömungsbypässe 26 ermöglichen einen geräuschfreien Dauerbetrieb über sehr lange Zeiträume für solcherart Zwei- oder Dreiwegewasserventile.
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Diese vorstehend beschriebene technische Lösung ist in erster Linie einsetzbar als neuartiges sehr geräuscharmes ökonomisches Dichtsystem für umschaltbare Wasserventile zur Verwendung in Heizgeräten und Wasserboilern, insbesondere für Zwei- oder Dreiwegewasserventile.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtring
- 2
- Dichtköpergrundteil
- 3
- Ventilstellstange
- 4
- Hohlraum
- 5
- Dichtkörper komplett
- 6
- Kartusche
- 7
- Antrieb mit linearer Stellbewegung
- 8
- rückseitige Dichtfläche (z. B. Kontur mit umlaufenden Radius)
- 9
- Koppelstelle zum Linearschrittmotor
- 10
- vorderer Dichtbereich des Ventilkörpers (Leckage vorderer Dichtpfad)
- 11
- Zwei- oder Dreiwegewasserventil
- 12
- Mittelsteg
- 13
- vorderseitige Dichtfläche (z. B. Kontur mit schräger oder gering gewölbter, oder balliger Kegelfläche
- 14
- Einformung
- 15
- umlaufender durchbrochener oder durchgehender Bundstege
- 16
- Zulauf
- 17
- Ventilkörper
- 18
- Ausformungen
- 19
- Abläufe
- 20
- Koppelstelle zwischen Dichtkörper und Ventilstellstange
- 21
- Strömungsbypass
- 22
- Grundkörperschaft
- 23
- umlaufender durchbrochener oder durchgehender Steg
- 24
- Reduzierring
- 25
- Sensorzugang
- 26
- zweiter Strömungsbypass, Mikrostruktur
- 27
- Ausbuchtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011004433 U1 [0002]
- DE 69718317 T2 [0003]
- DE 102012219745 A1 [0004]
- DE 102019117272 A1 [0005]
- EP 2184520 B1 [0006]