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Die Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Anhängegerät, insbesondere ein Mähwerk, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein landwirtschaftliches Zuggespann mit einem solchen landwirtschaftlichen Anhängegerät.
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Ein landwirtschaftliches Zuggespann verfügt über ein landwirtschaftliches Zugfahrzeug und ein von dem Zugfahrzeug gezogenes, landwirtschaftliches Anhängegerät. Beim landwirtschaftlichen Zugfahrzeug handelt es sich typischerweise um einen Traktor bzw. Schlepper. Bei dem vom Zugfahrzeug gezogenen landwirtschaftlichen Anhängegerät kann es sich um einen Schwader, einen Wender, ein Heckmähwerk oder um ein sonstiges vom Zugfahrzeug gezogenes Anhängegerät handeln, welches über eine große Arbeitsbreite verfügt, sodass das Anhängegerät in seiner Arbeitsstellung hinten seitlich gegenüber dem Zugfahrzeug deutlich vorsteht. Die hier vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein als Heckmähwerk ausgebildetes landwirtschaftliches Anhängegerät.
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Um das landwirtschaftliche Anhängegerät mit Hilfe des Zugfahrzeugs nach dem Arbeitseinsatz auf öffentlichen Straßen transportieren zu können, ist das Arbeitsgerät aus der Arbeitsstellung heraus in eine Transportstellung verlagerbar, wobei das Anhängegerät in der Transportstellung definierte Maße, insbesondere eine definierte Breite und eine definierte Höhe, nicht überschreiten darf. Bei aus der Praxis bekannten Heckmähwerken, die über mindestens eine Mäheinheit verfügen, die in der Arbeitsstellung quer zur Fahrtrichtung des Zugfahrzeugs an den Seiten desselben vorstehen, sind die Mäheinheiten des Heckmähwerks entweder um eine horizontale, fahrtrichtungsparallele Achse aus einer horizontalen Ausrichtung in eine vertikale Ausrichtung nach oben verlagerbar oder alternativ über eine vertikale Achse nach hinten verlagerbar, sodass dann die Mäheinheiten des Heckmähwerks parallel zur Fahrtrichtung stehen.
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DE 195 34 695 A1 offenbart ein als Heckmähwerk ausgebildetes landwirtschaftliches Anhängegerät, das zwischen einer Transportstellung und einer Arbeitsstellung um eine fahrtrichtungsparallele und demnach eine sich in oder in etwa in Fahrtrichtung erstreckende Schwenkachse verlagerbar ist, und zwar um einen Winkel von mehr als 90°, sodass sich das Anhängegerät in der Transportstellung in vertikaler, nämlich in vertikal-diagonaler, Richtung erstreckt. Hiermit kann in definiertem Umfang gewährleistet werden, dass das Anhängegerät in der Transportstellung eine definierte Höhe nicht überschreitet.
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DE 10 2016 112 532 A1 offenbart ein als Heckmähwerk ausgebildetes landwirtschaftliches Anhängegerät mit mindestens einer Anhängegeräteinheit, wobei die jeweilige Anhängegeräteinheit aus einer Arbeitsstellung, in welcher dieselbe sich im Wesentlichen in horizontaler Richtung erstreckt und seitlich gegenüber dem Zugfahrzeug vorsteht, um eine sich in oder in etwa in Fahrtrichtung erstreckende erste Schwenkachse um mindestens in etwa 90° nach oben in eine erste Transportstellung, in welcher dieselbe sich im Wesentlichen in vertikaler oder vertikal-diagonaler Richtung erstreckt, schwenkbar ist, wobei die jeweilige Anhängegeräteinheit über einen ersten Arbeitszylinder zwischen der ersten Transportstellung und einer zweiten Transportstellung derart verlagerbar ist, dass die jeweilige Anhängegeräteinheit um eine zweite Schwenkachse zwischen den beiden Transportstellungen, in welchen sich die jeweilige Anhängegeräteinheit jeweils im Wesentlichen in vertikaler oder vertikal-diagonaler Richtung erstreckt, bezogen auf die Fahrtrichtung nach hinten und vorne schwenkbar ist, und wobei die jeweilige Anhängegeräteinheit über einen zweiten Arbeitszylinder in der Arbeitsstellung um die zweite Schwenkachse zur Bereitstellung einer Anfahrsicherung verlagerbar ist.
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Insbesondere dann, wenn die jeweilige Arbeitsgeräteeinheit in die zweite Transportstellung bezogen auf die Fahrtrichtung nach hinten geschwenkt ist, besteht das Problem, dass infolge von Fahrmanövern Beschleunigungen und Kräfte auf die jeweilige Arbeitsgeräteeinheit wirken, die dazu führen können, dass der zweite Arbeitszylinder, welcher an sich in der Arbeitsstellung die Anfahrsicherung bereitstellt, ein Verlagern der jeweiligen Arbeitsgeräteeinheit bezogen auf die Fahrtrichtung weiter nach hinten zulässt. Dies kann zu Beschädigungen an der Arbeitsgeräteeinheit führen.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges landwirtschaftliches Anhängegerät und ein neuartiges landwirtschaftliches Zuggespann zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein landwirtschaftliches Anhängegerät nach Anspruch 1 gelöst. Dann, wenn die jeweilige Anhängegeräteinheit aus der ersten Transportstellung in Richtung auf die zweite Transportstellung verlagert wird, oder dann, wenn die jeweilige Anhängegeräteinheit aus der ersten Transportstellung in Richtung auf die zweite Transportstellung um einen definierten Betrag verlagert ist, ist der zweite Arbeitszylinder blockiert oder inaktiv.
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Mit der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass dann, wenn die jeweilige Arbeitsgeräteeinheit aus der ersten Transportstellung heraus in Richtung auf die zweite Transportstellung verlagert wird oder ist, der zweite Arbeitszylinder, welcher in der Arbeitsposition die Anfahrsicherung bereitstellt, blockiert oder inaktiv ist. Hiermit kann die Fahrsicherheit erhöht werden. Es besteht dann keine Gefahr mehr, dass sich eine Anhängegeräteinheit, die in die zweite Transportstellung verlagert ist, während der Fahrt, zum Beispiel infolge von Fahrmanövern, bezogen auf die Fahrtrichtung unkontrolliert weiter nach hinten verlagert.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das landwirtschaftliche Anhängegerät eine Einrichtung auf, die ausgebildet ist, dass der zweite Arbeitszylinder dann blockiert oder inaktiviert ist, wenn die jeweilige Anhängegeräteinheit aus der ersten Transportstellung heraus in Richtung auf die zweite Transportstellung um einen definierten Betrag verlagert ist oder wird. Vorzugsweise betätigt diese Einrichtung abhängig von der Stellung der jeweiligen Anhängegeräteinheit und/oder dem Zustand des ersten Arbeitszylinders ein Schaltventil, welches in einer ersten Schaltstellung den zweiten Arbeitszylinder freigibt und in einer zweiten Schaltstellung den zweiten Arbeitszylinder blockiert oder inaktiviert. Hiermit kann auf besonders einfache Art und Weise der zweite Arbeitszylinder, welcher in der Arbeitsposition die Anfahrsicherung bereitstellt, dann blockiert oder inaktiviert werden, wenn die jeweilige Anhängegeräteinheit aus der ersten Transportstellung heraus in die zweite Transportstellung verlagert ist oder wird.
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Vorzugsweise ist das Schaltventil in Reihe zu einem Druckbegrenzungsventil und zusammen mit dem Druckbegrenzungsventil parallel zu einem Rückschlagventil geschaltet, wobei das Schaltventil in der ersten Schaltstellung einen Hydraulikölfluss über das Druckbegrenzungsventil freigibt und in der zweiten Schaltstellung einen Hydraulikölfluss über das Druckbegrenzungsventil unterbindet. Hiermit lässt sich der zweite Arbeitszylinder vorteilhaft blockieren oder inaktivieren, nämlich dann, wenn die jeweilige Anhängegeräteinheit aus der ersten Transportstellung heraus in Richtung auf die zweite Transportstellung verlagert ist oder wird.
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Nach einer weiteren Weiterbildung ist die Einrichtung, die ausgebildet ist, um den zweiten Arbeitszylinder dann zu blockieren oder zu inaktivieren, wenn die jeweilige Anhängegeräteinheit aus der ersten Transportstellung heraus in Richtung auf die zweite Transportstellung um einen definierten Betrag verlagert ist oder wird, als Stößel ausgebildet, der mit einer Kolbenstange des ersten Arbeitszylinders gekoppelt oder verbunden ist und abhängig von der Position der Kolbenstange des ersten Arbeitszylinders die Schaltstellung des Schaltventils bestimmt. Eine solche mechanische Ausführung der Einrichtung zur Betätigung des Schaltventils, abhängig von der Position der Kolbenstange des ersten Arbeitszylinders, ist besonders bevorzugt, um auf elektronische Baugruppen soweit wie möglich verzichten zu können.
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Das erfindungsgemäße Zuggespann ist Anspruch 10 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Ansicht von der Seite auf ein Zuggespann aus einem erfindungsgemäßen, als Heckmähwerk ausgebildeten Anhängegerät in einer ersten Transportstellung des Anhängegeräts;
- 2 eine Ansicht von der Seite auf ein Zuggespann aus einem erfindungsgemäßen, als Heckmähwerk ausgebildeten Anhängegerät in einer zweiten Transportstellung des Anhängegeräts;
- 3 ein Hydraulikschema des erfindungsgemäßen, als Heckmähwerk ausgebildeten Anhängegeräts;
- 4 ein Detail der 3 in einem ersten Zustand;
- 5 das Detail der 4 in einem zweiten Zustand;
- 6 das Detail der 4, 5 in einem dritten Zustand.
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Die Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Anhängegerät für ein landwirtschaftliches Zugfahrzeug, insbesondere ein als Heckmähwerk ausgebildetes Anhängegerät.
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1 und 2 zeigen Ansichten eines exemplarischen Zuggespanns aus einem als Heckmähwerk 10 ausgebildeten, landwirtschaftlichen Anhängegerät und einem als Schlepper 11 ausgebildeten, landwirtschaftlichen Zugfahrzeug. Das Heckmähwerk 10 ist über eine sogenannte Dreipunktaufnahme 12 desselben hinten an eine Anhängevorrichtung des Schleppers 11 ankoppelbar, wobei die Anhängevorrichtung des Schleppers 11 in 1 und 2 nicht sichtbar ist.
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In 1 und 2 ist zur Gewährleistung einer einfacheren Darstellung das gezeigte Heckmähwerk 10 und der Schlepper 11 jeweils in einem Zustand gezeigt, in welchem das Heckmähwerk 10 nicht an die hintere Anhängevorrichtung des Schleppers 1 angebunden ist. Dies ist dadurch erkennbar, dass in 1 und 2 zwischen dem Anhängegerät 10 und dem Schlepper 11 ein Spalt erkennbar ist.
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Wie bereits ausgeführt, ist das Heckmähwerk 10 - im an den Schlepper 11 angekoppelten Zustand - über seine Dreipunktaufnahme 12 an die Anhängevorrichtung des Schleppers 11 angebunden, um über den Schlepper 11 fortbewegt zu werden.
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Das als Heckmähwerk 10 ausgebildete Anhängegerät verfügt über mindestens eine als Heckmähwerkeinheit 13 ausgebildete Anhängegeräteinheit. Dann, wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 eine Arbeitsstellung einnimmt, steht die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 gegenüber dem Schlepper 11 seitlich vor. Sind zwei Heckmähwerkeinheiten 14 vorhanden, stehen dieselben an unterschiedlichen Seiten gegenüber dem Schlepper 11 seitlich vor.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel verfügt die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 über einen Ausleger 14, der an einem Grundrahmen 15 des Heckmähwerks 10 befestigt ist. Der Ausleger 14 der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 kann relativ zum Grundrahmen 15 zur Verlagerung der Heckmähwerkeinheit 13 zwischen der Arbeitsstellung und einer ersten Transportstellung (siehe 1) um mindestens in etwa 90° um eine erste Schwenkachse 16 geschwenkt werden. Diese erste Schwenkachse 16 erstreckt sich in Fahrtrichtung oder in etwa in Fahrtrichtung und damit etwa fahrtrichtungsparallel.
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Zur Bereitstellung der Schwenkbewegung des Auslegers 14 bzw. der Heckmähwerkeinheit 13 zwischen der Arbeitsstellung und der in 1 gezeigten ersten Transportstellung, umfasst das Heckmähwerk 10 einen doppeltwirkenden Arbeitszylinder. Dieser doppeltwirkende Arbeitszylinder für die Verlagerung der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 14 zwischen der Arbeitsstellung und der in 1 gezeigten ersten Transportstellung ist in den Figuren nicht dargestellt. Über diesen doppeltwirkenden Arbeitszylinder, der nachfolgend als dritter Arbeitszylinder bezeichnet wird, ist die jeweilige Heckmähwerkeinheit 14 um mindestens 90° aus der Arbeitsstellung in die in 1 gezeigte erste Transportstellung um die sich etwa fahrtrichtungsparallel erstreckende erste Schwenkachse 16 schwenkbar, sodass sich die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 in der Transportstellung im Wesentlichen in vertikaler oder in vertikal-diagonaler Richtung erstreckt.
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Die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 ist ferner aus der in 1 gezeigten ersten Transportstellung in die in 2 gezeigte zweite Transportstellung verlagerbar. In dieser zweiten Transportstellung befindet sich die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 ebenfalls in einer Position, in welcher dieselbe sich in vertikaler oder vertikal-diagonaler Richtung erstreckt, die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 ist jedoch zusätzlich, bezogen auf die Fahrtrichtung, nach hinten geschwenkt. Durch dieses nach hinten Schwenken ist die Höhe der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 in der Transportstellung reduziert.
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Die Verlagerung bzw. das Schwenken der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 zwischen der ersten Transportstellung und der zweiten Transportstellung erfolgt um eine zweite Schwenkachse 17, die in dieser Ansicht in die Bildebene hinein verläuft oder anders formuliert etwa senkrecht zur Bildebene verläuft.
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Diese zweite Schwenkachse 17 dient nicht nur der Verlagerung der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 zwischen der ersten und zweiten Transportstellung, sondern vielmehr auch in der Arbeitsstellung der Bereitstellung einer sogenannten Anfahrsicherung. Kommt die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 in der Arbeitsstellung mit einem Hindernis in Kontakt, so kann die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 um die zweite Schwenkachse 17 in Fahrtrichtung nach hinten ausweichen. Hierdurch kann eine Beschädigung der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 vermieden werden.
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Die Orientierung dieser zweiten Schwenkachse 17 ist derart, dass dann, wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 in die Arbeitsposition verlagert ist, sich die zweite Schwenkachse 17 in schräg vertikaler Richtung erstreckt, wohingegen dann, wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 in die erste Arbeitsstellung der 1 oder in die zweite Arbeitsstellung der 2 verlagert ist, sich die jeweilige zweite Schwenkachse 17 in horizontaler Richtung oder in etwa in horizontaler Richtung erstreckt, und zwar in 1 und 2 etwa senkrecht zur Zeichenebene und etwa senkrecht zur ersten Schwenkachse 16.
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Um die Verlagerung der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 des Heckmähwerks 10 um die zweite Schwenkachse 17 zu ermöglichen, nämlich einerseits die Verlagerung zwischen der ersten Transportstellung und der zweiten Transportstellung und andererseits die Verlagerung für die Anfahrsicherung in der Arbeitsstellung, sind zwei weitere Arbeitszylinder vorhanden, nämlich ein einfachwirkender Arbeitszylinder 19 zur Gewährleistung der Anfahrsicherungsverlagerung sowie ein doppeltwirkender Arbeitszylinder 18 zur Gewährleistung der Verlagerung der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 zwischen der ersten Transportstellung der 1 und der zweiten Transportstellung der 2. Der doppeltwirkende Arbeitszylinder 18, welcher der Verlagerung der Heckmähwerkeinheit 13 zwischen der ersten Transportstellung und der zweiten Transportstellung dient, wird nachfolgend als erster Arbeitszylinder 18 bezeichnet. Der einfachwirkende Arbeitszylinder 19, welcher der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 in der Arbeitsstellung eine Ausweichbewegung um die zweite Schwenkachse 17 ermöglicht und damit eine Anfahrsicherung bereitstellt, wird nachfolgend als zweiter Arbeitszylinder 19 bezeichnet.
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3 zeigt schematisiert einen Ausschnitt aus einem Hydraulikschema des landwirtschaftlichen Anhängegeräts 10, nämlich für eine Heckmähwerkeinheit 13 den ersten Arbeitszylinder 18, welcher der Verlagerung derselben zwischen der ersten Transportstellung der zweiten Transportstellung dient, sowie den zweiten Arbeitszylinder 19, welcher der Bereitstellung der Anfahrsicherung in der Arbeitsstellung dient. Wie bereits ausgeführt, handelt es sich beim ersten Arbeitszylinder 18 um einen doppeltwirkenden Arbeitszylinder und beim zweiten Arbeitszylinder 19 um einen einfachwirkenden Arbeitszylinder.
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Der zweite, einfachwirkende Arbeitszylinder 19, welcher in der Arbeitsstellung der Anfahrsicherung dient, ist zusammen mit einem weiteren Arbeitszylinder 20, welcher in der Arbeitsstellung der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 zur sogenannten Entlastung dient, damit die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 nicht mit ihrem vollen Gewicht auf einem zu bearbeitenden Untergrund aufliegt, in einen ersten Hydraulikkreis 21 eingebunden.
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Dieser erste Hydraulikkreis 21 umfasst ein Sperrventil 22, einen Druckausgleichsbehälter 23, ein Rückschlagventil 24 sowie ein Druckbegrenzungsventil 25. Über das Sperrventil 22 kann Hydrauliköl zu oder abgeführt werden, um einen sogenannten Entlastungsdruck für den Entlastungszylinder 20 einzustellen.
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Wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 an ein Hindernis fährt, wird eine Zugkraft auf die Kolbenstange des zweiten Arbeitszylinders 19 ausgeübt, so dass ein Hydraulikdruck im zweiten Arbeitszylinder 19 ansteigt. Wenn dieser Hydraulikdruck auf einen am Druckbegrenzungsventil 25 eingestellten Wert ansteigt oder diesen übersteigt, kann Hydrauliköl über das Druckbegrenzungsventil 25 aus dem zweiten Arbeitszylinder 19 abfließen und die Kolbenstange fährt aus. Dadurch weicht die Heckmähwerkeinheit 13 um einen entsprechenden Weg aus und ist gegen Beschädigung geschützt. Dadurch wird in der Arbeitsstellung der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 eine Anfahrsicherung bereitgestellt. Über das Rückschlagventil 24 kann dem zweiten Arbeitszylinder 19 Hydrauliköl zugeführt werden, um die Kolbenstange wieder einzufahren und die Heckmähwerkeinheit 13 wieder in ihre Ausgangsstellung zu bringen.
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Der erste Arbeitszylinder 18, welcher der Verlagerung der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 zwischen der ersten Transportstellung und der zweiten Transportstellung dient, ist als doppeltwirkender Arbeitszylinder in einem zweiten Hydraulikkreis 26 eingebunden. Zum Einfahren und Ausfahren des ersten, doppeltwirkenden Arbeitszylinders 18 muss demselben Hydrauliköl über einen seiner Anschlüsse zugeführt werden.
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Mit der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass dann, wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 aus der ersten Transportstellung (siehe 1) heraus um einen definierten Betrag in Richtung auf die zweite Transportstellung (siehe 2) verlagert ist oder aus der ersten Transportstellung heraus in Richtung auf die zweite Transportstellung verlagert wird, der zweite Arbeitszylinder 19 blockiert oder inaktiv ist, so dass dessen Kolbenstange nicht ausfahren kann, indem verhindert wird, dass über das Druckbegrenzungsventil 25 Hydrauliköl aus dem zweiten Arbeitszylinder 19 abfließen kann.
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So wird sichergestellt, dass dann, wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 aus der ersten Transportstellung der 1 heraus in Richtung auf die zweite Transportstellung der 2 verlagert ist oder wird, die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 nicht weiter um die zweite Schwenkachse 17 in Fahrtrichtung gesehen nach hinten schwenken kann. Infolge von Fahrmanövern kann demnach durchaus dann, wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 in die zweite Transportstellung der 2 verlagert ist, sich im zweiten Arbeitszylinder 19 ein Druck aufbauen, der zu einem Abfluss von Hydrauliköl über das Druckbegrenzungsventil 25 führen würde. Um dies in der zweiten Transportstellung zu vermeiden, ist dann, wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 aus der ersten Transportstellung heraus in Richtung auf die zweite Transportstellung verlagert ist oder wird, der zweite Arbeitszylinder 19 blockiert oder inaktiv.
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Zur Blockierung oder Inaktivierung des zweiten Arbeitszylinders 19 umfasst das Anhängegerät 10 eine Einrichtung 27, die als Betätigungseinrichtung bezeichnet werden kann.
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Diese Einrichtung bzw. Betätigungseinrichtung 27 ist so ausgebildet, dass der zweite Arbeitszylinder 19 dann blockiert oder inaktiviert ist, wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 aus der ersten Transportstellung heraus in Richtung auf die zweite Transportstellung verlagert ist oder wird.
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Mit dieser Einrichtung bzw. Betätigungseinrichtung 27 wirkt ein Schaltventil 28 zusammen. Das Schaltventil 28 ist in Reihe zum Druckbegrenzungsventil 25 geschaltet, wobei diese Reihenschaltung aus Druckbegrenzungsventil 25 und Schaltventil 28 parallel zum Rückschlagventil 24 geschaltet ist.
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In einer ersten Schaltstellung gibt das Schaltventil 28 einen Fluss an Hydrauliköl über das Druckbegrenzungsventil 25 frei, wobei dann der zweite Arbeitszylinder 19 nicht blockiert oder aktiv ist. In dieser Schaltstellung kann die Kolbenstange des Arbeitszylinders 19 beim Anfahren an ein Hindernis ausfahren, wobei Hydrauliköl durch das Druckregelventil 25 und das Schaltventil 28 in den Entlastungskreis bzw. Hydraulikkreis 21 abfließen kann. Dabei kann die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 entgegen der Fahrt- bzw. Arbeitsrichtung ausweichen und vor Beschädigungen geschützt werden.
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In einer zweiten Schaltstellung des Schaltventils 28 hingegen sperrt das Schaltventil 28 einen Fluss an Hydrauliköl über das Druckbegrenzungsventil 25, sodass dann der zweite Arbeitszylinder 19 blockiert oder inaktiv ist.
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In der gezeigten, bevorzugten konstruktiven Ausführung ist die Einrichtung bzw. Betätigungseinrichtung 27 als Stößel 29 ausgebildet, der an eine Kolbenstange 30 des ersten Arbeitszylinders 18 gekoppelt ist und sich außerhalb des Arbeitszylinders 18. So erstreckt sich der Stößel 29 parallel zur Kolbenstange 30 des ersten Arbeitszylinders 18 außerhalb desselben in Richtung auf das Schaltventil 28. Der Stößel bewegt sich zusammen mit der Kolbenstange 30 des ersten Arbeitszylinders 18.
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Dann, wenn, wie in 3 und 4 gezeigt, die Kolbenstange 30 des ersten Arbeitszylinders 18 eingefahren ist, was dann der Fall ist, wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 die erste Transportstellung oder die Arbeitsstellung einnimmt, betätigt der Stößel 29 das Schaltventil 28 derart, dass dasselbe die erste Schalteinstellung einnimmt, in welcher das Schaltventil 28 den zweiten Arbeitszylinder 19 freigibt, sodass dann also Hydrauliköl aus dem zweiten Arbeitszylinder 19 über das Druckbegrenzungsventil 25 abfließen kann.
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Ist oder wird hingegen, wie in 5 und 6 gezeigt, die Kolbenstange 30 des ersten Arbeitszylinders 18 um einen definierten Betrag ausgefahren, was dann der Fall ist, wenn die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13, ausgehend von der ersten Transportstellung der 1 in die zweite Transportstellung der 2 überführt ist oder wird, so betätigt der Stößel 29 nicht das Schaltventil 28, sodass dasselbe dann die zweite Schaltstellung einnimmt, in welcher dann das Schaltventil 28 einen Hydraulikölabfluss aus dem zweiten Arbeitszylinder 19 über das Druckbegrenzungsventil 25 unterbindet und so den zweiten Arbeitszylinder 19 blockiert bzw. inaktiviert.
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3 bis 6 kann entnommen werden, dass das Schaltventil 28 einen durch ein Federelement 28a betätigten Ventilkörper 28b aufweist. Der Ventilkörper 28b ist mit einem aus dem Schaltventil 28 herausragenden Zapfen 28c gekoppelt.
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Dann, wenn die Kolbenstange 30 des ersten Arbeitszylinders 18 eingefahren ist und dann die jeweilige Heckmähwerkeinheit 13 die erste Transportstellung der 1 oder auch die Arbeitsstellung einnimmt, drückt der Stößel 29 den Ventilkörper 28b des Schaltventils 28 entgegen der Federkraft des Federelements 28a in die erste Schaltstellung des Schaltventils 28, sodass ein Hydraulikölfluss über das Schaltventil 28 freigegeben ist.
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Ist oder wird hingegen gemäß 5 und 6 die Kolbenstange 30 um einen definierten Betrag aus dem ersten Arbeitszylinder 18 ausgefahren, so liegt der Stößel 29 nicht mehr am Zapfen 28c an, sodass dann das Federelement 28a den Ventilkörper 28b des Schaltventils 28 in die zweite Schaltstellung drückt, in welcher ein Hydraulikölfluss über das Schaltventil 28 unterbunden ist.
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Das Schaltventil 28 kann alternativ auch so gestaltet und angeordnet werden, dass es beispielsweise durch den Ausleger 14 betätigt wird, wenn sich dieser in der Transportposition befindet.
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Bei der in den Figuren gezeigten bevorzugten Ausführungsvariante bilden der erste Arbeitszylinder 18 und der zweite Arbeitszylinder 19 eine Zylindereinheit, wobei die beiden Arbeitszylinder 18 und 19 Rücken an Rücken positioniert und miteinander verbunden sind. Hierdurch ist eine besonders kompakte Bauform möglich.
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Die gezeigte Ausführungsvariante kommt ohne Elektronik aus. Es ist auch eine Ausführungsvariante denkbar, in welcher die Position zum Beispiel der Kolbenstange 30 des ersten Arbeitszylinders 18 oder auch die Position der jeweiligen Heckmähwerkeinheit 13 mithilfe eines Sensors oder Schalters überwacht wird, der dann ein entsprechendes Signal an ein Steuergerät übermittelt, welches dann elektronisch bzw. elektrisch das Schaltventil 28 ansteuert, um am Schaltventil 28 entweder die erste Schaltstellung oder die zweite Schaltstellung einzustellen.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein landwirtschaftliches Zuggespann aus einem landwirtschaftlichen Zugfahrzeug 11 und einem an dem landwirtschaftlichen Zugfahrzeug 11 montierten landwirtschaftlichen Anhängegerät 10. Dieses ist, wie oben ausgeführt, ausgestaltet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Anhängegerät / Heckmähwerk
- 11
- Zugfahrzeug / Schlepper
- 12
- Dreipunktaufnahme
- 13
- Anhängegeräteinheit / Heckmähwerkeinheit
- 14
- Ausleger
- 15
- Gestell
- 16
- Schwenkachse
- 17
- Schwenkachse
- 18
- Arbeitszylinder
- 19
- Arbeitszylinder
- 20
- Arbeitszylinder
- 21
- Hydraulikkreis
- 22
- Sperrventil
- 23
- Druckausgleichsbehälter
- 24
- Rückschlagventil
- 25
- Druckbegrenzungsventil
- 26
- Hydraulikkreis
- 27
- Einrichtung
- 28
- Schaltventil
- 28a
- Federelement
- 28b
- Ventilkörper
- 28c
- Zapfen
- 29
- Stößel
- 30
- Kolbenstange
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19534695 A1 [0004]
- DE 102016112532 A1 [0005]