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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer gasisolierten Hochspannungssteckverbindung sowie eine gasisolierte Hochspannungssteckverbindung zum druckdichten Verbinden eines ersten Teils einer Umschließung mit einem zweiten Teil der Umschließung, zum Ausbilden eines Isolierraums.
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Bekannte qualitativ hochwertige Hochspannungssteckverbindungen werden in kontrollierter Atmosphäre geschlossen, um die Sauberkeit der elektrischen Verbindungsoberflächen und die Reinheit des Isoliergases sicherzustellen, zum Erzeugen einer notwendigen elektrischen Isolation der hochspannungsführenden Komponenten zur sie umgebenden Umschließung und eines geringen Übergangswiderstands an den elektrischen Kontaktflächen. Bekannte Hochspannungssteckverbindungen können somit nicht in hoher Qualität an der freien Atmosphäre, insbesondere nicht auf See, geschlossen werden, da dies zu einer Verunreinigung der Verbindungsoberflächen und des Isoliergases führen kann. Das Schließen bekannter Hochspannungssteckverbindungen wird daher in räumlichen Umschließungen unter kotrollierter Atmosphäre durchgeführt.
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Ist ein Hochspannungsmodul, wie zum Beispiel ein Transformator, defekt oder aufgrund von einer Wartung außer Betrieb zu nehmen, kann dieser an der freien Atmosphäre nicht durch ein Ersatzmodul getauscht werden, da eine gasisolierte Hochspannungssteckverbindung mit der notwendigen Qualität und Reinheit nicht erzeugt werden kann. Dies führt zu einer Verringerung der Gesamtzeitverfügbarkeit der Stromübertragung.
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Die
CH 683 043 A5 betrifft einen für Hochspannungsanlagen bestimmten Druckgasschalter mit einem abschließbaren Metallgehäuse, das ein Schaltelement sowie Anschlussleiter mit einem beweglichen Schaltkontaktstück aufnimmt. Die lösbare Verbindung zwischen dem Anschlussleiter und dem Schaltelementteil wird durch ein Gleitkontaktelement gebildet, das mit dem Pumpzylinder verbunden ist. Bei jedem Schaltvorgang des Druckgasschalters wird der Pumpzylinder zwingend bezüglich dem Gleitkontaktelement bewegt, was einen Selbstreinigungseffekt mit sich zieht.
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Die
JP H02 - 41 608 A betrifft eine gasisolierte Schaltanlage, bei der als Isolationsmedium ein Gas verwendet wird. Die Isolierleistung einer solchen gasisolierten Schaltanlage hat eine extrem hohe Durchschlagfestigkeit, solange das Innere sauber ist. Sobald jedoch Staub, insbesondere feine faserige Metallpartikel, auch nur in geringer Zahl beigemischt sind, geht der gute Isolationswiderstand sofort verloren. Der Entstaubungseffekt wird erreicht, indem durch eine zugeführte Perfluorkohlenstoff-Flüssigkeit die faserigen Metallpartikel von der Flüssigkeit mit einem hohen spezifischen Gewicht abgelöst und diese nach außen abgeleitet wird.
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Aus der
GB 2 335 916 A ist es bekannt, elektrische Verbindungen mit Steckverbindern, insbesondere für Anwendungen unter Wasser entlang der Leitungen zu spülen. Zu diesem Zweck ist das Gehäuse des Steckverbinders mit Einlass- und Auslassöffnungen versehen, die so angeordnet sind, dass die maximale Spülwirkung innerhalb des Steckverbinders bewirkt wird. Als Spülflüssigkeiten kommen dabei insbesondere Alkohole und Ester in Betracht, wobei es aus Kostengründen wünschenswert ist, minimale Mengen an Spülflüssigkeit zu verwenden.
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Die
DE 693 06 886 T2 betrifft eine automatische Steckverbindung zum Zuführen eines elektrischen Stroms von einer Stromquelle, die in einem gefährlichen Bereich einer explosiven Gasatmosphäre einsetzbar ist und von einem Gas durchströmt wird.
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Die
US 3 602 669 A bezieht sich auf eine Spülanordnung zum Spülen von Feuchtigkeit aus einem Hochspannungs-Leistungsschalter, der von einem Gas durchströmt wird.
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Aus der
US 4 363 168 A ist ein Steckverbinder mit elektrischem Kontakt bekannt, wobei zwischen den Kontaktabschnitten ein geschlossener Freiraum gebildet wird, in den Fluide, beispielsweise Gase wie Stickstoff oder eine Wasser absorbierende Flüssigkeit, beispielsweise Transformatorenöl, zum Ausspülen und Trocknen eingeführt werden können.
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Aus der
US 2018 / 0 269 642 A1 ist eine elektrische Hochspannungskupplung bekannt, wobei eine geschlossene Innenkammer mit einem dielektrischen Isoliergas gefüllt ist, das eine hohe Durchschlagfestigkeit aufweist.
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Weiterhin ist aus der
US 7 032 310 B1 eine Steckverbindung mit einer Flüssigkeitsaustauscheinheit mit einem Reservoir für eine Spülungsflüssigkeit bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch das Hochspannungssteckverbindungen mit hoher Qualität an der freien Atmosphäre geschlossen werden können, wobei insbesondere Verunreinigungen der Verbindungsoberflächen vermieden werden können. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine solche gasisolierte Hochspannungssteckverbindung zu schaffen.
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Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 und die zweitgenannte Aufgabe mit einer Hochspannungssteckverbindung gemäß den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs 8 gelöst.
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Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß umfasst das erfindungsgemäße Verfahren zum Erzeugen einer gasisolierten Hochspannungssteckverbindung die Schritte:
- a) druckdichtes Verbinden eines ersten Teils einer Umschließung mit einem zweiten Teil der Umschließung zum Ausbilden eines Isolierraums,
- b) Öffnen eines ersten Auslassventils und eines Einlassventils,
- c) Erzeugen eines Flüssigkeitsstroms im Isolierraum vom Einlassventil zum ersten Auslassventil zum Abreinigen von Verschmutzungen,
- d) Erzeugen eines Gasstroms im Isolierraum vom Einlassventil zum ersten Auslassventil zum Entfernen der Feuchtigkeit,
- e) Spülen des Isolierraums mit einem Schutzgas zum Erzeugen einer Schutzgasatmosphäre,
- f) Einstellen eines Solldrucks der Schutzgasatmosphäre,
- g) Schließen des ersten Auslassventils und des Einlassventils.
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Zum Erzeugen der erfindungsgemäßen Hochspannungssteckverbindung wird ein Isolierraum durch ein druckdichtes Verbinden eines ersten Teils einer Umschließung mit einem zweiten Teil der Umschließung erzeugt, indem diese beispielsweise miteinander verschraubt werden.
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Es wird ein Auslassventil sowie ein Einlassventil geöffnet, wobei folgend bevorzugt in einem ersten Reinigungsschritt eine Hochdruckgasquelle, wie zum Beispiel ein Kompressor, mit dem Anschluss des geöffneten Einlassventils verbunden wird. Der hohe Gasdruck von beispielsweise 10 oder 20 bar erzeugt in der Hochspannungssteckverbindung einen hohen Gasstrom, der gröbere weniger stark anhaftende, insbesondere partikuläre Verschmutzungen durch das Auslassventil austreibt und dadurch die folgenden Reinigungsschritte kürzer ausführbar macht.
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Folgend oder aber als erster Reinigungsschritt ist an einen Anschluss des Einlassventils, das dasselbe oder aber auch ein anderes als das gasführende Einlassventil sein kann, eine flüssigkeitsfördernde Einrichtung angeschlossen. Die flüssigkeitsfördernde Einrichtung fördert bevorzugt zuerst einen großen Volumenstrom, um mittels hoher Strömungsgeschwindigkeiten im Isolierraum eine hohe mechanische Kraft auf verbliebende Verschmutzungen auszuüben. Hierzu bildet der Flüssigkeitsstrom bevorzugt einen Strudel aus. Die Flüssigkeit kann in einem ersten Spülschritt bevorzugt eine Spülphase sein, die insbesondere wasserunlösliche filmische Verschmutzungen besonders effizient chemisch abreinigt. Folgend auf die Reinigung mit der Spülphase oder aber als erster Reinigungsschritt mit einer Flüssigkeit wird Reinstwasser verwendet, wobei unter Reinstwasser folgend auch ein Deionat bzw. auch andere rückstandsfrei verdunstende Flüssigkeiten zur Spülung des Isolierraums verstanden werden. Rückstandsfrei verdunstende Flüssigkeiten werden folgend vereinfacht als Reinstwasser bezeichnet, wobei die rückstandsfrei verdunstende Flüssigkeit bevorzugt Reinstwasser ist. Die Reinigung mit Reinstwasser kann bevorzugt sowie die Reinigung der Spülphase zuerst mit einem großen Volumenstrom durchgeführt werden oder aber mit einem geringen Volumenstrom beginnen, sodass die verbliebenen Verschmutzungen insbesondere chemisch gelöst werden.
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Reinstwasser wird durch das Einlassventil in den Isolierraum geleitet, wobei bevorzugt die sich einstellende Verschmutzung des Reinstwassers nach Verlassen des Isolierraums mit einem Sensor ermittelt wird, beispielsweise anhand des Leitwerts des Reinstwassers. Anhand des Verschmutzungsgrads des Reinstwassers wird auf die verbleibende Verschmutzung im Isolierraum rückgeschlossen. Ergibt sich ein ausreichend geringer Verschmutzungsgrad des Reinstwassers, unterschreiten also die nachweisbaren Stoffe die geforderten Grenzwerte, liegt eine ausreichende Reinigung des Isolierraums vor, sodass der Spülschritt, bevorzugt automatisiert, beendet wird. Alternativ kann ausgegeben werden, dass der Spülschritt erfolgreich ist und beendet werden kann. Ein unnötig langer Reinigungsprozess wird somit vermieden.
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Folgend strömt aus einem Gasförderer ein Gas, wobei der Gasförderer an den Anschluss eines Einlassventils angeschlossen ist, sodass das Reinstwasser aus dem Auslassventil ausströmen kann. Ist der überwiegende Teil des Reinstwassers aus dem Isolierraum gefördert, werden verbleibende Reste des Reinstwassers bevorzugt mittels eines hohen Gasstroms ausgetrieben. Noch verbleibende Reste werden in die Gasphase überführt und mittels des Gasförderers durch das Auslassventil abtransportiert. Um eine effektive und ausreichende Trocknung des Isolierraums zu erreichen, strömt das Gas mit einem geringen Feuchtigkeitsgehalt in den Isolierraum. Hierzu wird das Gas bevorzugt mit einem Gastrockner getrocknet. Weiter bevorzugt wird das Gas erhitzt, sodass die Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit erhöht wird, wodurch die Trocknung weiter beschleunigt wird. Der Trocknungsprozess kann unter einem Überdruck des durchströmenden Gases stattfinden, was zu einer Verkürzung der Trocknungszeit führt. Hierzu kann ein Auslassventil als ein Überdruckventil ausgeführt sein. Das Gas kann nach Verlassen des Auslassventils verworfen werden oder aber bevorzugt durch den Gastrockner getrocknet dem Einlassventil erneut zugeführt werden. Das verwendete Gas ist bevorzugt ein Isoliergas.
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Nach dem Erreichen der gewünschten Restfeuchte wird der Trocknungsprozess beendet, bevorzugt automatisiert, wobei das Gas durch ein Spülen mit einem Isoliergas verdrängt wird. Der Spülschritt mit einem Isoliergas wird nicht durchgeführt, wenn das Gas bereits das Isoliergas ist. Folgend wird ein vorgesehener Betriebsdruck eingestellt, hierzu wird bevorzugt das Auslassventil zuerst verschlossen, um den Betriebsdruck in der Umschließung einzustellen. Nach dem Einstellen des Betriebsdrucks werden, soweit noch geöffnet, das Auslassventil sowie das Einlassventil geschlossen.
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Ein bevorzugtes Verfahren verbindet die elektrischen Kontaktflächen der Hochspannungsverbindung nach dem druckdichten Verbinden der Umschließung, wobei zumindest eine elektrische Kontaktfläche verfahren wird. Dies kann beispielsweise durch eine zum Isolierraum mit einem Längenverstellelement verfahrbar gelagerte elektrische Kontaktfläche realisiert werden, soweit die an der elektrischen Kontaktfläche vorgesehenen elektrischen Leiter durch geeignet verlaufende Einzelleiter einen flexiblen Bereich aufweisen. Hierdurch sind die elektrischen Kontaktflächen in dem vor Verschmutzungen geschützten Isolierraum vor ihrem Verbinden reinigbar. Des Weiteren wird eine Doppelpassung bestehend aus den mechanischen Kontaktflächen der druckdichten Umschließung sowie den elektrischen Kontaktflächen vermieden.
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Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einer gasisolierten Hochspannungssteckverbindung, die mit einem Anschluss mit der flüssigkeitsfördernden Einrichtung, wie beispielweise einer Reinstwasserquelle zum Abreinigen von Verschmutzungen, sowie mit einem ersten oder einem zweiten Anschluss des Einlassventils mit dem Gasförderer zum Trocknen des Isolierraums verbunden ist.
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Es versteht sich von selbst, dass die erfindungsgemäße Hochspannungssteckverbindung zum Reinigen und Trocknen zusammengefügt und nach dem Herstellen des gewünschten Zustands des Isolierraums die Hochspannungssteckverbindung von der restlichen Vorrichtung entfernt werden kann. Des Weiteren kann die Hochspannungssteckverbindung bevorzugt lediglich ein einziges Einlassventil aufweisen, sodass auch beim Herstellen des gewünschten Innenraumzustands zu einem Zeitpunkt nur die Reinstwasserquelle oder der Gasförderer mit der Hochspannungssteckverbindung verbunden ist beziehungsweise die Reinstwasserquelle und der Gasförderer parallel oder in Reihe mit dem einen Einlassventil verbunden sind.
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Es ist eine gasisolierte Hochspannungssteckverbindung mit einer druckführenden zumindest zweiteiligen Umschließung zum Ausbilden eines Isolierraums vorgesehen, wobei ein erster Teil der Umschließung eine Verbindungsbuchse und ein zweiter Teil der Umschließung einen Stecker ausbildet. Der erste und der zweite Teil der Umschließung nehmen jeweils zumindest einen elektrischen Leiter in die Umschließung auf, wobei an den elektrischen Leitern Kontaktflächen ausgebildet sind, zum Erzeugen des elektrischen Kontakts.
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Der erste Teil der Umschließung nimmt ein Einlassventil und der zweite Teil der Umschließung nimmt ein Auslassventil auf. Die Umschließung weist zum Ausbilden eines hermetisch dichten Raums bevorzugt Dichtungen und beispielweise Flansche auf, die zur Verschraubung der Gehäuseteile dienen. Die Gehäuseteile sind insbesondere Schweißkonstruktionen oder aus Verbundwerkstoffen hergestellte Körper mit einem hoch zugfesten Fasergelege und weisen bevorzugt eine zylinderförmige Geometrie auf. Die Umschließung weist zumindest ein Einlassventil mit einem Anschluss sowie ein Auslassventil zum Spülen mit flüssiger Phase und Gasen, insbesondere einem getrockneten Isoliergas, auf.
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Das Einlassventil mit Anschluss ist bevorzugt an einer Zylinderfläche der Umschließung, um eine geringe Strecke von der oberen Grundfläche des Zylinders beabstandet, vorgesehen und ist in einem spitzen Winkel in Umfangsrichtung der Zylinderfläche ausgerichtet, wobei die Öffnung durch die Zylinderfläche bevorzugt tangential verläuft, sodass ein größerer Flüssigkeitsstrom effektiv einen Strudel und somit eine hohe Strömungsgeschwindigkeit im Isolierraum ausbildet. Die obere Grundfläche ist die Grundfläche, die beim Erzeugen der Hochspannungssteckverbindung nach oben ausgerichtet ist und in deren Nähe das Einlassventil vorgesehen ist.
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Das Auslassventil ist bevorzugt an der unteren Grundfläche des Zylinders der Umschließung, insbesondere an der tiefsten Position der Grundfläche des Zylinders, vorgesehen, sodass ein effektives Entfernen der Flüssigkeiten gewährleistet ist.
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Bevorzugt weist der Gasförderer eine Hochdruckgasquelle wie einen Kompressor zum Anschließen am Einlassventil auf, um einen großen Gasstrom im Isolierraum zu erzeugen, zum Abreinigen von gröberen Verschmutzungen. Ein großer Gasstrom hat einen Volumenstrom von zumindest 40 Litern pro Minute, bevorzugt von zumindest 120 Litern pro Minute und weiter bevorzugt von zumindest 360 Litern pro Minute. Das Gas kann Umgebungsluft sowie gefilterte Umgebungsluft sein oder aber ein Gas mit geringen Verschmutzungen, wie beispielsweise ein Isoliergas.
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Bevorzugt ist die flüssigkeitsfördernde Einrichtung dazu eingerichtet, einen großen Volumenstrom von zumindest 20 Litern pro Minute, bevorzugt von zumindest 40 Litern pro Minute und weiter bevorzugt von zumindest 80 Litern pro Minute zu erzeugen, um mittels hoher Strömungsgeschwindigkeiten im Isolierraum eine hohe mechanische Kraft auf verbliebene Verschmutzungen auszuüben; insbesondere partikuläre Verschmutzungen können hierdurch effektiv abgereinigt werden.
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Eine besonders praxisgerechte Form weist eine flüssigkeitsfördernde Einrichtung auf, die sowohl eine Spülphase als auch Reinstwasser aufnehmen kann. Durch die Spülphase werden insbesondere wasserunlösliche Verschmutzungen effektiv entfernt. Das Reinstwasser entfernt Rückstände der Spülphase und reinigt wasserlösliche Verschmutzungen effektiv ab.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Hochspannungssteckverbindung eine Reinstwasseraufbereitungsanlage aufweist, sodass Reinstwasser nach dem Durchlauf durch den Isolierraum aufgereinigt werden und mehrfach verwendet werden kann. Die Reinstwasseraufbereitungsanlage kann bevorzugt eine Heizung zum Erwärmen des Reinstwassers aufweisen, sodass die Löslichkeit der Verschmutzungen im Reinstwasser erhöht wird und das Reinigungsverfahren effektiver ist.
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Um eine ausreichende Reinigung des Isolierraums sicherstellen zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Reinstwasseraufbereitungsanlage einen Sensor zum Ermitteln von Sensordaten aufweist, die den Verschmutzungsgrad des Reinstwassers nach dem Austreten aus dem Isolierraum angeben. Anhand der Sensordaten kann auf die verbleibende Verschmutzung im Isolierraum rückgeschlossen werden und die Reinigung bei Erreichen eines Schwellwerts beendet werden. Eine zuverlässige und zeiteffektive Reinigung wird realisiert.
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Der Gasförderer weist zum Trocknen des Isolierraums bevorzugt einen Gastrockner auf, sodass bevorzugt im Durchlaufverfahren das Gas getrocknet und bevorzugt beheizt wird, um eine effektive Trocknung und das Erreichen der gewünschten Restfeuchte sicherzustellen. Um eine kurze Trocknungszeit und eine zuverlässige Trocknung zu gewährleisten, weist der Gastrockner bevorzugt einen Feuchtigkeitssensor auf, der die Gasfeuchte des aus dem Isolierraum austretenden Gases ermittelt, sodass der Trocknungsprozess bei Erreichen der geforderten Feuchtigkeit, bevorzugt automatisiert, beendet werden kann.
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Der Trocknungsprozess kann in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weiter beschleunigt werden, indem das Trocknungsverfahren als Durchlaufverfahren bei erhöhtem Druck von beispielsweise 5 bar im Isolierraum durchgeführt werden kann. Hierzu ist bevorzugt das Auslassventil als ein Überdruckventil ausgeführt.
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Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in 1 eine erfindungsgemäße Hochspannungssteckverbindung.
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Erzeugen einer gasisolierten Hochspannungssteckverbindung 2 mit einer zweiteiligen druckführenden Umschließung 3, die einen Isolierraum 4 ausbildet, bestehend aus einem ersten Teil 3a der Umschließung 3, die eine Verbindungsbuchse 5 ausbildet und einem zweiten Teil 3b der Umschließung 3, die einen Stecker 6 ausbildet. Die Verbindungsbuchse 5 weist einen ersten Flansch 7 und der Stecker 6 weist einen zweiten Flansch 8 auf, wobei die Flansche 7, 8 zum Verschrauben der Verbindungsbuchse 5 mit dem Stecker 6 dienen. Im verschraubten Zustand ist die druckführenden Umschließung 3 hermetisch dicht. Hierzu weisen die Verbindungsbuchse 5 und der Stecker 6 Dichtflächen auf. Elektrische Leiter 9, 10 sind in Form von Stromkabeln realisiert, die durch abdichtende Kabelschotts 11, 12 in die Umschließung 3 eingeführt werden. Die elektrischen Leiter 9, 10 bilden an ihren Enden die Kontaktflächen 9a, 10a aus, die zum Ausbilden der Hochspannungssteckverbindung 2 in Kontakt gebracht werden.
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Die Hochspannungssteckverbindung 2 weist des Weiteren einen ersten Anschluss 13 sowie einen zweiten Anschluss 14 auf, die mittels eines Einlassventils 15 zum Einlassen von Gasen oder Flüssigkeiten vorgesehen sind, sowie ein erstes Auslassventil 16 und ein zweites Auslassventil 17.
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Das erste Auslassventil 16 ist mittels einer Leitung mit einer flüssigkeitsfördernden Einrichtung 18 verbunden, die mit einer weiteren Leitung mit dem ersten Einlassventil 15 verbunden ist. Das zweite Auslassventil 17 ist mittels einer Gasleitung mit einem Gasförderer 19 verbunden, der wiederum mittels einer weiteren Gasleitung mit dem zweiten Anschluss 14 verbunden ist.
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Die Umschließung 3 kann in einer natürlichen Atmosphäre zum Ausbilden des Isolierraums 4 geschlossen werden. Nach dem Öffnen des Einlassventils 15 und des zweiten Auslassventils 17 in eine erste Stellung fördert der Gasförderer 19, der einen Kompressor mit einem Luftfilter aufweist, einen Luftstrom von 300 l/min in den Isolierraum 4 und mittels des zweiten Auslassventils 17 in die Umgebung. Nach dem Entfernen von gröberen Schmutzpartikeln wird der Reinigungsschritt beendet und das zweite Auslassventil 17 geschlossen. Das erste Auslassventil 16 wird geöffnet und eine Spüllösung strömt mit einem hohen Volumenstrom von der flüssigkeitsfördernden Einrichtung 18 durch den ersten Anschluss 13 durch das tangential am Isolierraum 4 angebrachte Einlassventil 15 und bildet im Isolierraum 4 einen Wasserstrudel aus, bevor es aus dem ersten Auslassventil 16 ausströmt und zurück zur flüssigkeitsfördernden Einrichtung 18 fließt. Nach Beendigung dieses Reinigungsschritts liefert die flüssigkeitsfördernde Einrichtung 18 als eine Reinstwasserquelle in beschriebener Weise, wenn auch mit einem geringeren Volumenstrom, Reinstwasser zum Entfernen von Spüllösungsrückständen und verbliebenen Verschmutzungen. Das Reinstwasser wird vor dem Aufreinigen in der Reinstwasserquelle mittels eines Sensors analysiert, zum Bestimmen des Verschmutzungsgrads des Reinstwassers. Unterschreiten die Sensorwerte einen Schwellwert, wird dieser Reinigungsschritt beendet. Der Gasförderer 19 fördert vorerst einen kleinen Volumenstrom zum Austreiben des Reinstwassers aus dem Isolierraum 4. Das Reinstwasser kann hierbei in die Reinstwasserquelle gefördert und dort aufgefangen werden oder aber nach dem Schließen des ersten Auslassventils 16 und Schalten des zweiten Auslassventils 17 in die erste Stellung mittels eines Auslasses 20 an die Umgebung abgegeben werden. Nach Entfernen des Großteils des Reinstwassers wird der Gasstrom erhöht und durch das zweite Auslassventil 17 ausgeblasen.
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Noch verbleibende Reste des Reinstwassers werden in einem folgenden Trocknungsschritt entfernt. Hierzu wird das zweite Auslassventil 17 in die zweite Stellung geschaltet, sodass ein geschlossener Gaskreislauf zwischen dem Gasförderer 19 und dem Isolierraum 4 erzeugt wird. Ein Gastrockner des Gasförderers 19 trocknet das Gas, das in diesem Prozessschritt ein Isoliergas ist, und erwärmt es mittels einer Heizvorrichtung. Der Gasförderer erzeugt hierbei einen kleineren Volumenstrom, wobei das Gas unter einem erhöhten Druck von 3 bar steht. Der Feuchtigkeitsgehalt des in den Gasförderer 19 einströmenden Gases wird mittels eines Feuchtigkeitssensors ermittelt, sodass Rückschlüsse auf den Feuchtigkeitsgehalt des Isolierraums 4 gezogen werden können. Ist die Sollfeuchtigkeit im Isolierraum 4 erreicht, wird das zweite Auslassventil 17 geschlossen und der gewünschte Isoliergasdruck eingestellt. Anschließend wird das Einlassventil 15 geschlossen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Hochspannungssteckverbindung
- 3
- Umschließung
- 3a
- erster Teil (der Umschließung)
- 3b
- zweiter Teil (der Umschließung)
- 4
- Isolierraum
- 5
- Verbindungsbuchse
- 6
- Stecker
- 7
- erster Flansch
- 8
- zweiter Flansch
- 9
- elektrischer Leiter
- 9a
- Kontaktfläche
- 10
- elektrischer Leiter
- 10a
- Kontaktfläche
- 11
- Kabelschott
- 12
- Kabelschott
- 13
- erster Anschluss
- 14
- zweiter Anschluss
- 15
- Einlassventil
- 16
- erstes Auslassventil
- 17
- zweites Auslassventil
- 18
- flüssigkeitsfördernde Einrichtung
- 19
- Gasförderer
- 20
- Auslass