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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Rückverflüssigung von BOG (Boil Off Gas), das (besonders) leichtflüchtige Anteile, wie z. B. Ethan, enthält, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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BOG ist verdampftes Flüssiggas. Flüssiggase und somit BOG sind in der Regel Stoffgemische mit Komponenten, deren Verdampfungstemperaturen üblicherweise voneinander abweichen. BOG entsteht durch unvermeidbaren Wärmeeintrag in die Flüssiggastanks (im Folgenden auch kurz als Tanks bezeichnet), in denen Flüssiggas entweder auf dem Festland lagert oder z. B. auf Schiffen transportiert oder als Brennstoff zum Eigenverbrauch mitgeführt wird, und/oder in die Rohrleitungen, in denen Flüssiggas strömt. In letzter Zeit ist bei Flüssiggas immer häufiger ein erhöhter Anteil leichtflüchtiger Bestandteile festgestellt worden. So sind LPG-Tankladungen (z. B. kommerzielles Propan) mit einem erhöhten Ethangehalt im Bereich von 5 % Mol in der Tankflüssigkeit bis zu 8 % Mol in der Tankflüssigkeit üblich geworden. Dies führt dazu, dass die seit langem bekannten Rückverflüssigungsverfahren im Transport den erhöhten Anteil an leichtflüchtigen Bestandteilen nicht mehr kondensieren können. Es entstehen sogenannte nicht kondensierbare Fraktionen.
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Aus Gründen des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit, insbesondere um die Emission von Kohlenwasserstoffgasen im Normalbetrieb sowie den Ladungsverlust zu vermindern, ist eine Rückverflüssigung des BOG wünschenswert.
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Das Problem der nicht kondensierbaren Fraktionen in den Ladungsdämpfen ist beim Betrieb von Rückverflüssigungsprozessen seit langem bekannt. Mehrere Lösungen sind auf dem Markt etabliert:
- - Die Entlüftung zur Atmosphäre für die erste Betriebszeit ist eine wirksame Abhilfemaßnahme, wenn die Menge an nicht kondensierbaren Stoffen gering ist (z. B. Reststickstoff aus der Tankspülung). Sie kann nicht angewendet werden, wenn die nicht kondensierbare Komponente ein regulärer Bestandteil der Ladung ist und somit die Menge des zu entlüftenden Gases zu groß werden würde.
- - Restgaskondensatoren sind Wärmetauscher, die über ein automatisch oder manuell betätigtes Entlüftungsventil am Kondensator mit der nicht kondensierbaren Gasfraktion aus dem Kondensator beschickt werden. Dieser Wärmetauscher kühlt das Gasgemisch, das sich fast unter dem Enddruck des Kompressors befindet, auf ein Temperaturniveau nahe der Sättigungstemperatur des Tanks ab. Dadurch werden die meisten schwersiedenden Kohlenwasserstoffe kondensiert und die resultierende, verbleibende geringe BOG-Menge mit nicht kondensierbarem Gas angereichert. Dies ist ein effizientes Mittel zur Reduzierung von Ladungsverlusten. Da als Kühlmedium in diesem Prozess meist Kondensat der Rückverflüssigung bei Lagerdruck eingesetzt wird, reduziert dieses Verfahren die verfügbare Kälteleistung zum Kühlen der Tanks signifikant. Es kann bei geringen Konzentrationen leichtflüchtiger Ladungskomponenten angewandt werden und kann auch zur Rückgewinnung von Ladung bei Produktwechselvorgängen eingesetzt werden.
- - Ferner wird eine Kaskadenkühlung eingesetzt. Viele Schiffe - vor allem halbgekühlte - sind so konstruiert, dass sie Ethan / Ethylen als reine Ladung transportieren können. Dies geschieht in einer Kühlkaskade mit einem Kältemittelsystem, das ein Temperaturniveau von bis zu -40 °C für die Kondensation bietet. Dies ist auch geeignet, um jede Art von kommerziellem LPG auf einem Druckniveau zu verarbeiten, das durch eine zweistufige Verdichtung erreichbar ist. Der Nachteil dieses Verfahrens ist der hohe apparative und maschinelle Aufwand für die zusätzliche Kaskadenanlage.
- - In den letzten Jahren sind sogenannte „Vent Cooler“ entwickelt worden, wie sie beispielsweise aus WO 2012/143699 A1 bekannt sind. Dort erfolgt die Rückverflüssigung mittels eines zweistufigen Rückverflüssigungsprozesses mit Seewasser als Kühlmittel in einem Cargo-Kondensator. Die in WO 2012/143699 A1 beschriebene Entwicklung ist im Prinzip ähnlich wie ein Restgaskondensator. Der technologische Vorteil ist, dass das Temperaturniveau mit dem Zwischendruck zwischen den beiden Verdichtungsstufen zusammenhängt und nicht mit dem Tankdruck. Dieser ist in der Regel ausreichend für die Kondensation der Ladung. Gleichzeitig wird die Kälteleistung der Anlage im Vergleich zu einem Restgaskondensator weniger stark reduziert.
- - In DE 10 2013 101 414 A1 wird vorgeschlagen, Tankflüssigkeit in einen Economizer einzuspeisen. Bei diesem Ansatz wird die Tatsache ausgenutzt, dass Tankflüssigkeit eine wesentlich geringere Konzentration an leichtflüchtigen Bestandteilen aufweist als Dampf (BOG). Die Beschickung des Economizers mit Tankflüssigkeit anstelle von Kondensat aus dem Verflüssiger reduziert die Konzentration der leichtflüchtigen Komponenten im BOG-Strom vom Economizer zur 2. Verdichtungsstufe und ermöglicht so den Betrieb eines zweistufigen Kompressorsystems auch unter Warmwasserbedingungen. Der Nachteil ist, dass die Tankflüssigkeit für die Einspritzung unter Druck gesetzt werden muss, was den Prozess komplexer macht und zusätzliche Ausrüstung erfordert
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Jedoch auch diese bekannten zweistufigen Rückverflüssigungsprozesse zeigen Schwierigkeiten bei der Handhabung von Ladungen mit einem erhöhten Anteil an leichtflüchtigen Bestandteilen, z. B. an Ethan. Ethan ist die flüchtigere Komponente und seine Konzentration im BOG ist viel höher als die Konzentration in der Flüssigphase des Flüssiggases, die im Folgenden auch als Bulkflüssigkeit bezeichnet wird.
- - Bekannt ist auch der Einsatz von dreistufigen Kompressoren: Durch den Einsatz von dreistufigen Kompressoren kann die Kondensationstemperatur bei Auslassdruck auf ein Niveau angehoben werden, das unter Welthandelsbedingungen und sogar für warmes Seewasser leicht zugänglich ist. Der Nachteil dieses naheliegenden Ansatzes sind hohe Investitionskosten in die anspruchsvollere Ausrüstung.
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Ethangehalte von 2,5 %, 5 % und 8 % in der Bulkflüssigkeit sind Standard-Ladungsspezifikationen, für die die LPG-Systeme ausgelegt sind. Für größere LPG-Systeme sind typischerweise IMO-Typ A-Tanks mit Tankbetriebsdrücken zwischen 0 und 0,4 bar g relevant. Die aus den angegebenen Ethangehalten resultierenden BOG-Zusammensetzungen erfordern einen steigenden Kondensationsdruck bei gegebenem Temperaturniveau. Wie bereits oben erwähnt, ist bei der LPG-Rückverflüssigung der Einsatz von 2-stufigen Kolbenkompressoren und Seewasser Stand der Technik. Für den weltweiten Einsatz wird 32°C Seewasser berücksichtigt. In vielen Häfen und wichtigen Handelsgebieten herrschen jedoch eher wärmere Bedingungen.
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Es ist offensichtlich, dass für die Standardkompressorkonfiguration Ethankonzentrationen über ca. 3,5 % in der Bulkflüssigkeit nicht unter allen Umgebungsbedingungen gehandhabt werden können. In diesen Fällen besteht der Standardansatz darin, Entlüftungsventile an den LPG-Kondensatoren zu installieren, die einen Teil des Gases abblasen, der unter der verfügbaren Druck-/Temperaturkombination nicht kondensierbar ist.
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Eine typische Situation ist in dem folgenden Zahlenbeispiel wiedergegeben:
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Die BOG-Konzentration von Ethan für eine 5 % -Ethan-Ladung bei voll gekühltem Tankzustand (1 bar a) beträgt etwa 26 %. Bei 36 °C kann dieses Gemisch von einem 2-stufigen Kompressor mit einem maximalen Förderdruck von 21 bar a problemlos bewältigt werden.
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Bei 40 °C Kondensationstemperatur (als Folge von warmem Seewasser oder verschmutzten Wärmetauschern) verbleibt ein Anteil von ca. 3 % (Mol) BOG in der Dampfphase. Diese Menge reagiert sehr empfindlich auf leichte Schwankungen in der Zusammensetzung der Tankflüssigkeit. So erhöht z. B. ein sehr geringer Anstieg des Ethangehalts auf nur 5,5 % diesen Anteil auf 14 %.
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Im Normalbetrieb wird dieses Gas entweder in die Atmosphäre entlüftet, was nicht nur eine unerwünschte Freisetzung von Treibhausgasen bedeutet, sondern auch einen Verlust an Ladung, oder es wird als Dampf in den Tank zurückgeführt und reduziert damit die verfügbare Kühlkapazität der Kälteanlage erheblich.
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Demgegenüber liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit denen auch BOG, das einen höheren Anteil an leichtflüchtigen Bestandteilen aufweist, rückverflüssigt werden kann und die dabei wirtschaftlich sind.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und eine Vorrichtung gemäß Anspruch 11 gelöst.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann BOG, das einen hohen Gehalt an leichtflüchtigen Bestandteilen aufweist, mit relativ geringem Aufwand rückverflüssigt werden
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Flüssigphasenanteil in einem teilkondensierten Fluid auf einfache Weise erhöht werden kann, wenn für einen Fluid-Aufnahmebehälter zur Aufnahme des teilkondensierten Fluids ein Soll-Flüssigkeitspegel und für den Enddruck ein maximaler Enddruck, d, h. ein Grenz-Enddruck, vorgegeben ist und der Austritt des Fluids aus einer Kühleinrichtung, die dem Fluid-Aufnahmebehälter nachgeschaltet ist und in der das Fluid mit einer in Abhängigkeit des Enddrucks vorgegebenen Temperatur gekühlt wird, ausschließlich in Abhängigkeit vom Erreichen oder Überschreiten des Soll-Flüssigkeitspegels oder vom Erreichen des Grenz-Enddrucks freigegeben wird.
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Dadurch, dass für die End-Verdichtungsstufe ein maximaler Grenz-Enddruck vorgegeben wird, wird in Kauf genommen, dass BOG - wenn es leichtflüchtige Anteile enthält (z. B. einen hohen Ethananteil) oder bei hoher Kondensationstemperatur (z. B. aufgrund von warmem Wasser oder verschmutztem Kondensator) und der Verdichtungs-Enddruck deswegen weiter steigen müsste - möglicherweise nicht bis zu dem Enddruck verdichtet wird, der für eine vollständige Kondensation aller leichtflüchtigen Bestandteile im anschließenden Kondensator nötig wäre. Dies führt dazu, dass der Gasphasenanteil in dem teilkondensierten Fluid steigt und somit der Flüssigkeitspegel in dem Fluid-Aufnahmebehälter fällt. Da ein Soll-Flüssigkeitspegel festgelegt ist und der obere Rand des Fluidstrom-Austritts des Fluid-Aufnahmebehälters in Höhe dieses Soll-Flüssigkeitspegels oder um ein vorgegebenes Maß darunter liegt, strömt ausschließlich flüssiges Fluid solange zur Kühleinrichtung, bis der Flüssigkeitspegel unter den oberen Rand des Fluidstrom-Austritts sinkt. Da ferner auf Grund der Messung des Flüssigkeitspegels auch nur bis zum Unterschreiten des Soll-Flüssigkeitspegels der Aktor den gekühlten Fluidstrom weiterleitet, ist sichergestellt, dass bis zum Erreichen des Grenz-Enddrucks ausschließlich Flüssigkeit vom Aktor weitergeleitet wird.
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Bei geschlossenem Aktor staut sich der Fluidstrom zurück und wird das in der Kühleinrichtung befindliche Fluid weiter gekühlt. Durch den Rückstau steigt wieder der Flüssigkeitspegel im Fluid-Aufnahmebehälter. Bei weiterhin steigendem Gasphasenanteil im BOG-Strom steigt auch der Enddruck. Mit steigendem Enddruck steigt auch die Kondensationstemperatur, d. h. im negativen Temperaturbereich wird eine Kondensation mit Kühlmittel erreicht, das weniger kalt ist. Mit Erreichen eines geeignet vorgegebenen Grenz-Enddrucks ist es daher möglich, die Gasphase des Fluids mit relativ „warmem“ Kühlmittel in der Kühleinrichtung vollständig zu kondensieren, zumindest den weitaus überwiegenden Teil der leichtflüchtigen Bestandteile des Fluids. Daher wird bei Erreichen des Grenz-Enddrucks der Aktor wieder geöffnet, auch wenn der Soll-Flüssigkeitspegel im Fluid-Aufnahmebehälter noch nicht wieder erreicht ist, und auf Grund der vollständigen oder zumindest weitgehenden Kondensation tritt aus der Kühleinrichtung ein vollständig oder weitgehend flüssiger Fluidstrom aus.
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Wenn der leichtflüchtige Anteil im BOG wieder absinkt, reduziert sich auch der Gasphasenanteil im teilkondensierten Fluid und der Flüssigkeitspegel im Fluid-Aufnahmebehälter steigt weiter an und der Verdichtungs-Enddruck fällt wieder. Fällt der Verdichtungs-Enddruck unter den Grenz-Enddruck, wird der Aktor geschlossen und bleibt geschlossen, bis der Flüssigkeitspegel wieder den Soll-Flüssigkeitspegel erreicht. Auf diese Weise wird verhindert, dass aus der Kühleinrichtung Fluid mit einem nennenswerten Gasphasenanteil weitergeleitet wird. Der Aktor wird erst wieder geöffnet, wenn der Flüssigkeitspegel den Soll-Flüssigkeitspegel erreicht oder überschreitet. Dabei kann die Öffnung in einem kontinuierlichen Regelkreis erfolgen.
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Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ermöglichen so mit geringem Aufwand eine Rückverflüssigung auch von BOG, das leichtflüchtige Bestandteile enthält.
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Bevorzugt ist der Aktor ein Ventil. Mit einem Ventil kann die Weiterleitung des in der Kühleinrichtung gekühlten Fluidstroms kostengünstig gesteuert werden. Dabei kann das Ventil Teil der Kühleinrichtung sein und unmittelbar an deren Fluidstrom-Austritt angeordnet sein. Das Ventil kann aber auch in einer Fluidstrom-Austrittsleitung angeordnet sein, die mit dem Fluidstrom-Austritt des Wärmetauschers in Strömungsverbindung steht. Ferner ist denkbar, dass das Ventil Teil eines Flüssiggastanks oder eines Verbrauchers ist, in den der gekühlte Fluidstrom eingeleitet werden soll.
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Es ist auch denkbar, dass der Aktor eine volumetrische Fördereinrichtung ist, beispielsweise eine Turbine, die dann z. B. geschwindigkeitsgeregelt ist und bei der Geschwindigkeit „null“ den Strom des gekühlten Fluids unterbricht, d. h. stoppt.
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Vorzugsweise erfolgt im Schritt j) das Kühlen mittels eines Kühlmittelkreislaufs, in dem ein Kühlmittel einen Wärmetauscher durchströmt, wobei der Fluidstrom aus Schritt i) in den Wärmetauscher eingeleitet und der gekühlte Fluidstrom aus dem Wärmetauscher ausgeleitet wird. Der Fluidstrom kann auf diese Weise kostengünstig gekühlt werden.
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Dabei durchströmt vorteilhafterweise ein flüssiges Kühlmittel den Wärmetauscher und wird das Kühlmittel in einem Kühlmittelspeicher gespeichert, wobei das Kühlmittel im unteren Bereich des Kühlmittelspeichers in seiner Flüssigphase und im oberen Bereich in seiner Gasphase ist. Ein flüssiges Kühlmittel stellt einen guten Wärmeübergang sicher, und ein Kühlmittelspeicher gewährleistet, dass der Wärmetauscher stets ausreichend mit Kühlmittel versorgt ist.
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Der Kühlmittelspeicher kann von dem Wärmetauscher baulich getrennt sein, wodurch ein hohes Maß an Flexibilität bei der räumlichen Anordnung erreicht wird und Wartungs- sowie Reparaturarbeiten erleichtert werden.
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Alternativ ist auch daran gedacht, den Kühlmittelspeicher in den Wärmetauscher zu integrieren. Auf diese Weise wird eine kompakte platzsparende Bauweise erzielt. Außerdem müssen keine Verbindungsrohrleitungen gelegt werden, was die Kosten reduziert und zudem einen Wärmeeintrag über diese Verbindungsrohrleitungen vermeidet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Verfahren die Merkmale des Anspruchs 6 und die Vorrichtung die Merkmale des Anspruchs 17 auf. Das BOG wird hierbei in einem zweistufigen Prozess komprimiert, und als Kühlmittel wird rückverflüssigtes BOG genutzt. Dadurch, dass die Kühleinrichtung einerseits an den BOG-Strom zwischen der 1. Verdichtungsstufe und der End-Verdichtungsstufe angeschlossen ist und andererseits in der Speiseleitung ein Einspeiseventil angeordnet ist, das ausschließlich zum Einspeisen von rückverflüssigtem BOG in den Kühlmittelkreislauf geöffnet wird, entspricht das im Kühlmittelkreislauf vorhandene Druckniveau dem Zwischendruckniveau an der Anschlussstelle zwischen der 1. Verdichtungsstufe und der End-Verdichtungsstufe. Das aus dem Fluid-Aufnahmebehälter, wo der Verdichtungs-Enddruck herrscht, in den Kühlmittelkreislauf eintretende rückverflüssigte BOG wird daher bei seinem Eintritt entspannt und kühlt sich ab. Erreicht der Verdichtungs-Enddruck den Grenz-Enddruck, steht zum einen das aus dem Fluid-Aufnahmebehälter in den Wärmetauscher eintretende gasförmige Fluid unter einem besonders hohen Druck und ist zum anderen der Druckabfall und somit der Temperaturabfall für das in den Kühlmittelkreislauf eintretende rückverflüssigte BOG besonders groß, so dass das gasförmige BOG im Wärmetauscher vollständig oder zumindest nahezu vollständig kondensieren wird.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Flüssigkeitsstrom zur Einleitung als Kühlmittel in den Kühlmittelkreislauf am Boden des Fluid-Aufnahmebehälters aus diesem entnommen wird. Damit ist auf einfache Weise sichergestellt, dass kein gasförmiges Fluid in den Kühlmittelkreislauf eintritt.
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In einer günstigen Weiterbildung der Maßnahmen nach den Ansprüchen 8 oder 19 wird der Austritt des flüssigen Kühlmittels aus dem Kühlmittelspeicher oberhalb des Eintritts des Kühlmittels in den Wärmetauscher gelegt. Hierdurch wird allein durch Schwerkraft eine ausreichende Kühlmittelzufuhr zum Wärmetauscher gewährleistet.
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Vorzugsweise ist die Kühleinrichtung zur Kühlung des aus dem Fluid-Aufnahmebehälter austretenden Fluidstroms eine Thermosiphonkühlung. Der technische Aufwand für die Kühlung wird so relativ geringgehalten.
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Bevorzugt wird der endverdichtete BOG-Strom im Kondensator mittels Seewasser kondensiert, da dies besonders kostengünstig ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielshalber noch näher erläutert. Es zeigen:
- 1 als Fließbild eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- 2 als Fließbild eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Vorrichtungen 1 weisen einen Verdichter 2, einen Kondensator 3, einen Fluid-Aufnahmebehälter 4, eine Kühleinrichtung 5 sowie einen Aktor 6 auf, der als Ventil ausgebildet ist und in einer Fluidstrom-Austrittsleitung 7 angeordnet ist.
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Der Verdichter 2 weist einen Eintritt 8 für einen BOG-Strom 9 auf. Dieser Eintritt 8 kann beispielsweise mit dem Gasphasenbereich eines Flüssiggastanks in Strömungsverbindung stehen.
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Der BOG-Strom 9 wird in dem Verdichter 2 in dessen End-Verdichtungsstufe 10 auf einen Enddruck verdichtet. Der Enddruck ist abhängig von der Zusammensetzung des Stoffgemisches, aus dem der BOG-Strom 9 besteht, und steigt mit dem Anteil an leichtflüchtigen Bestandteilen im Stoffgemisch bzw. im BOG-Strom 9.
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In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist zwar ein zwei- bzw. mehrstufiger Verdichter 2 dargestellt, jedoch kann in diesem Ausführungsbeispiel der Verdichter 2 auch einstufig ausgeführt sein. In diesem Fall ist die einzige Verdichtungsstufe dann auch die End-Verdichtungsstufe 10.
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Es wird ein Grenz-Enddruck als maximaler, für eine Betätigung des Aktors 6, d. h. des Ventils, maßgebender Enddruck festgelegt.
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Die End-Verdichtungsstufe 10 weist für den endverdichteten BOG-Strom 9 einen Austritt 11 auf, der mit einem BOG-Strom-Eintritt 12 des Kondensators 3 in Strömungsverbindung 13 steht. Im Kondensator 3 wird der endverdichtete BOG-Strom 9 mit einer Temperatur gekühlt, die unabhängig vom Enddruck vorgegeben ist. So kann der Kondensator 3 beispielsweise seewassergekühlt sein.
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Daher ist es bei einem BOG-Strom 9 mit leichtflüchtigen Bestandteilen möglich, dass der festgelegte Grenz-Enddruck nicht ausreicht, um mit der vorhandenen Kondensatortemperatur sämtliche leichtflüchtigen Bestandteile des BOG-Stroms zu kondensieren, so dass der BOG-Strom 9 nur teilkondensiert wird.
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Im Folgenden wird der aus dem Kondensator 3 austretende BOG-Strom allgemein als Fluidstrom 9a bezeichnet, da er flüssige und/oder gasförmige Bestandteile enthalten kann. Der zugehörige Austritt wird daher als Fluidstrom-Austritt 14 bezeichnet.
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Der Fluidstrom-Austritt 14 des Kondensators 3 steht mit einem Fluidstrom-Eintritt 15 des Fluid-Aufnahmebehälters 4 in Strömungsverbindung 16.
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Der Fluid-Aufnahmebehälter 4 weist einen Fluidstrom-Austritt 17 auf, der oberhalb eines vorgegebenen Fluid-Aufnahmevolumens 18 des Fluid-Aufnahmebehälters 4 liegt und mit einem Fluidstrom-Eintritt 19 der Kühleinrichtung 5 in Strömungsverbindung 20 steht.
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In dem Fluid-Aufnahmebehälter 4 trennen sich Gasphase und Flüssigphase des Fluids in einen unteren Flüssigphasenbereich 21 und einen oberen Gasphasenbereich 22. Für den Fluid-Aufnahmebehälter 4 ist ein Soll-Flüssigkeitspegel 23 in Höhe des oberen Randes des Fluidstrom-Austritts 17 oder in einem vorgegebenen Abstand darüber festgelegt.
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In dem Fluid-Aufnahmebehälter 4 ist auch ein Niveausensor 24 zum Messen des Flüssigkeitspegels angeordnet. Die Messsignale werden an eine Ventilsteuereinrichtung 6a weitergeleitet, mit der das Ventil 6 in der Fluidstrom-Austrittsleitung stromabwärts der Kühleinrichtung in eine Offenstellung oder in eine Schließstellung bringbar ist.
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Die Kühleinrichtung 5 weist den bereits erwähnten Fluidstrom-Eintritt 19 sowie einen Fluidstrom-Austritt 25 auf, der mit der Fluidstrom-Austrittsleitung 7 in Strömungsverbindung 26 steht. In der Kühleinrichtung 5 wird der Fluidstrom 9a auf eine Temperatur heruntergekühlt, die der Sättigungstemperatur des Fluidstroms 9a bei einem Druck entspricht, der geringer ist als der Enddruck.
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Ab seinem Austritt aus der End-Verdichtungsstufe 10 des Verdichters 2 steht der BOG-Strom 9 - ab dem Austritt aus dem Kondensator 3 als Fluidstrom 9a bezeichnet - unter dem Enddruck. Dieser Enddruck wird mittels eines Drucksensors 27 gemessen, der an einer beliebigen Stelle in dem Bereich angeordnet ist, der sich von dem Austritt des BOG-Stroms 9 aus der End-Verdichtungsstufe 10 des Verdichters 2 bis zum Ventil 6 in der Fluidstrom-Austrittleitung 7 stromabwärts der Kühleinrichtung 5 erstreckt und unter dem Enddruck steht. Beispielsweise kann dieser Drucksensor 27 in dem Fluid-Aufnahmebehälter 4 angeordnet sein. Die Messsignale werden an eine Ventilsteuereinrichtung 6a weitergeleitet, mit der das Ventil 6 in der Fluidstrom-Austrittleitung 7 in eine Offenstellung oder in eine Schließstellung bringbar ist, wobei in einer Offenstellung rückverflüssigtes BOG einer weiteren Verwendung zugeführt wird, beispielsweise in einen Flüssiggastank eingeleitet wird.
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Die Aktor- bzw. Ventilstellung wird also mittels der Messsignale sowohl des Niveausensors 24 als auch des Drucksensors 27 gesteuert, und zwar wie folgt:
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A) Offenstellung
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Der Aktor bzw. das Ventil 6 in der Fluidstrom-Austrittsleitung 7 wird in eine Offenstellung gebracht, wenn
- a) der Flüssigkeitspegel mindestens dem Soll-Flüssigkeitspegel 23 entspricht und/oder
- b) der Enddruck den Grenz-Enddruck erreicht.
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Fall a)
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Da der obere Rand des Fluidstrom-Austritts 17 des Fluid-Aufnahmebehälters 4 in Höhe des Soll-Flüssigkeitspegels 23 oder um ein vorgegebenes Maß darunter liegt, strömt bei Erreichen des Soll-Flüssigkeitspegels 23 ausschließlich Fluid aus seiner Flüssigphase 21, d. h. ausschließlich rückverflüssigtes BOG, in die Kühleinrichtung 5 und weiter in die Fluidstrom-Austrittsleitung 7.
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Fall b)
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Mit Erreichen des Grenz-Enddrucks steht das Fluid unter relativ hohem Druck, sodass eine Abkühlung auf eine Temperatur unter der Sättigungstemperatur des Fluidstroms bei dem Grenz-Enddruck, auch wenn die Abkühlung nur gering - beispielsweise 1°K- sein sollte, ein hohes Maß an weiterer Kondensierung der gasförmigen Bestandteile des Fluidstroms 9a bringt und der aus der Kühleinrichtung 5 austretende Fluidstrom 9a nahezu vollständig oder sogar ausschließlich flüssig ist.
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B) Schließstellung
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Der Aktor bzw. das Ventil 6 in der Fluidstrom-Austrittsleitung 7 wird in seine Schließstellung gebracht, wenn
- der Flüssigkeitspegel unter den Soll-Flüssigkeitspegel 23 absinkt und
- der Enddruck unter dem Grenz-Enddruck liegt.
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Wenn sich der Anteil an nicht kondensiertem BOG erhöht (z, B. weil sich der Anteil an leichtflüchtigen Bestandteilen im BOG erhöht hat oder weil bei einem seewassergekühlten Kondensator 3 das Seewasser 28 wärmer geworden ist), so nimmt der Gasphasenanteil 22 im Fluid zu (und damit der Flüssigphasenanteil 21 ab) und der Enddruck erhöht sich.
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Wenn der Flüssigkeitspegel unter den Soll-Flüssigkeitspegel 23 und dann noch weiter unter den oberen Rand der Fluidstrom-Austrittsöffnung 17 des Fluid-Aufnahmebehälters 4 absinkt, liegt die Grenze zwischen der Gasphase 22 und der Flüssigphase 21 des Fluids zunächst im Bereich der Fluidstrom-Austrittsöffnung 17 des Fluid-Aufnahmebehälters 4. In diesem Fall tritt ein Gemisch aus Gas und Flüssigkeit aus dem Fluid-Aufnahmebehälter 4 aus und in die Kühleinrichtung 5 ein.
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Fällt der Flüssigkeitspegel soweit, dass der Fluidstrom-Austritt 17 vollständig im Gasphasenbereich 22 des Fluid-Aufnahmebehälters 4 liegt, tritt ausschließlich gasförmiges BOG aus.
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Da der Aktor bzw. das Ventil 6 in der Fluidstrom-Austrittsleitung 7 stromabwärts der Kühleinrichtung 5 geschlossen ist, staut sich das Fluid zurück, wodurch der Flüssigkeitspegel in dem Fluid-Aufnahmebehälter 4 wieder steigt. Denn der aus dem Kondensator 3 austretende und in den Fluid-Aufnahmebehälter 4 eintretende teilkondensierte BOG-Strom 9a enthält zwar einen erhöhten Gasphasenanteil, aber auch immer noch einen Flüssigphasenanteil.
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Wie bereits oben erwähnt, steigt einerseits der Enddruck bei einem steigenden Anteil an nicht kondensierten Bestandteilen im BOG und steigt andererseits der Flüssigkeitspegel im Fluid-Aufnahmebehälter 4, sodass mit der Zeit wieder mindestens einer der beiden oben unter A)a) und A)b) beschriebenen Zustände erreicht und der Aktor bzw. das Ventil 6 wieder geöffnet wird.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mit externer Kühleinrichtung 5 dargestellt.
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Die Kühleinrichtung 5 weist einen Wärmetauscher 29 auf, der einen Eintritt 30 und einen Austritt 31 für Kühlmittel 32 sowie einen Eintritt 33 und einen Austritt 34 für den Fluidstrom 9a bzw. 9b aufweist.
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Der Wärmetauscher 29 ist Teil eines externen Kühlmittelkreislaufes.
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Der Fluidstrom-Eintritt 33 des Wärmetauschers 29 steht mit dem Fluidstrom-Austritt 17 des Fluid-Aufnahmebehälters 4 in Strömungsverbindung 20, und der Fluidstrom-Austritt 34 des Wärmetauschers 29 ist an die Fluidstrom-Austrittsleitung 7 der Kühleinrichtung angeschlossen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 wird als Kühlmittel 32 rückverflüssigtes BOG eingesetzt.
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Auch hier weist die Kühleinrichtung 5 einen Wärmetauscher 29 auf, der einen Eintritt 30 und einen Austritt 31 für Kühlmittel 32 sowie einen Eintritt 33 und einen Austritt 34 für den Fluidstrom 9a bzw. 9b aufweist. Der Wärmetauscher 29 ist Teil eines Kühlmittelkreislaufs 35.
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Wie im in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel steht der Fluidstrom-Eintritt 33 des Wärmetauschers 29 mit dem Fluidstrom-Austritt 17 des Fluid-Aufnahmebehälters 4 in Strömungsverbindung 20, und ist der Fluidstrom-Austritt 34 des Wärmetauschers 29 an die Fluidstrom-Austrittsleitung 7 der Kühleinrichtung angeschlossen.
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Der Fluid-Aufnahmebehälter 4 weist in dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel zusätzlich einen Bodenauslass 36 auf, der somit einen zweiten Austritt des Fluid-Aufnahmebehälters 4 bildet, und zwar ausschließlich für rückverflüssigtes BOG, also ausschließlich für einen Flüssigkeitsstrom.
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Der Bodenauslass 36 ist über eine Speiseleitung 37 mit dem Kühlmitteleintritt 38 eines Kühlmittelspeichers 39 verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieser Kühlmitteleintritt 38 im Boden des Kühlmittelspeichers 39 angeordnet.
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Das Kühlmittel 32, d. h. das hierfür verwendete rückverflüssigte BOG, verdampft im Kühlmittelkreislauf 35 teilweise wieder (insbesondere im Wärmetauscher 29), sodass das Kühlmittel 32 im unteren Bereich 40 des Kühlmittelspeichers 39 in der Flüssigphase und in dessen oberen Bereich 41 in der Gasphase vorhanden ist.
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Im Flüssigphasenbereich 40 weist der Kühlmittelspeicher 39 einen Kühlmittelaustritt 42 auf, der oberhalb des Kühlmitteleintritts 30 des Wärmetauschers 29 liegt und mit diesem in Strömungsverbindung 43 steht.
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Im Kühlmittelspeicher 39 ist ein Kühlmittel-Niveausensor 44 angeordnet zur Messung des Füllstandes 45, d. h. des Pegels, der Flüssigphase des Kühlmittels 32.
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In der Speiseleitung 37 ist ein Einspeiseventil 46 angeordnet. Die Messsignale des Kühlmittel-Niveausensors 44 werden an eine Ventilsteuereinrichtung 46a weitergeleitet, mit der das Einspeiseventil 46 in eine Offenstellung oder in eine Schließstellung bringbar ist, wobei in der Offenstellung rückverflüssigtes BOG als Kühlmittel 32 in den Kühlmittelspeicher 39 eingespeist wird. Der Füllstand 45 der Flüssigphase des Kühlmittels 32 im Kühlmittelspeicher 39 wird durch Öffnen und Schließen des Einspeiseventils 46 so geregelt, dass der Kühlmittelaustritt 42 des Kühlmittelspeichers 39 immer in dem Flüssigphasenbereich 40 liegt. So ist sichergestellt, dass dem Wärmetauscher 29 stets ausreichend flüssiges Kühlmittel 32 zugeführt wird.
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Der Kühlmittelaustritt 31 des Wärmetauschers 29 steht mit der Speiseleitung 37 stromabwärts des Einspeiseventils 46 in Strömungsverbindung 47.Auf diese Weise wird ein Kühlmittelkreislauf 35 ausgebildet, in dem das flüssiges Kühlmittel 32 nacheinander den Kühlmittelspeicher 39 und den Wärmetauscher 29 durchströmt. Der Kühlmittelkreislauf 35 arbeitet wie eine Thermosiphonkühlung.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist der Verdichter 2 zweistufig ausgebildet. Die 1. Verdichtungsstufe 48 weist den Eintritt 8 für den zu verdichtenden BOG-Strom 9 auf und verdichtet den BOG-Strom 9 auf einen Zwischendruck, der niedriger ist als der Enddruck. Die zweite Verdichtungsstufe ist die End-Verdichtungsstufe 10 und verdichtet den zwischenverdichteten BOG-Strom auf den Enddruck und weist den Austritt 11 für den endverdichteten BOG-Strom auf.
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Der Gasphasenbereich 41 des Kühlmittelspeichers 39 weist einen Austritt 49 auf, der mit dem BOG-Strom zwischen der 1. Verdichtungsstufe 48 und der End-Verdichtungsstufe 10 in Strömungsverbindung 50 steht. Daher kann zum einen verdampftes Kühlmittel, d. h. gasförmiges BOG, aus dem Kühlmittelspeicher 39 in den BOG-Strom zwischen der 1. Verdichtungsstufe 48 und der End-Verdichtungsstufe 10 eingeleitet werden. Zum anderen herrscht der an der Einleitungsstelle 51 zwischen der 1. Verdichtungsstufe 10 und der End-Verdichtungsstufe 10 herrschende Zwischendruck auch im Kühlmittelspeicher 39 und damit im gesamten Kühlmittelkreislauf 35. Die Grenze zwischen Enddruck und Zwischendruck in der Speiseleitung 37 ist das Einspeiseventil 46.
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Stromaufwärts des Einspeiseventils 46 steht der Fluidstrom 9a bzw. der endverdichtete BOG-Strom 9 unter dem Enddruck, d. h. maximal unter dem vorgegebenen Grenz-Enddruck.
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Beim Eintritt des unter dem Enddruck bzw. Grenz-Enddruck stehenden Kühlmittels 32 durch das Einspeiseventil 46 in den Kühlmittelkreislauf 35 entspannt sich das Kühlmittel 32 somit auf den Zwischendruck und kühlt sich dabei entsprechend ab.
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Aufgrund des hohen Drucks, unter dem bei Grenz-Enddruck der vom Fluid-Aufnahmebehälter 4 zum Wärmetauscher 29 strömende Fluidstrom 9a steht, und des vergleichsweise niedrigen Temperaturniveaus im Kühlmittelkreislauf 35 wird der Fluidstrom 9a auf eine Temperatur nahe der Sättigungstemperatur des Fluidstroms 9a bei Zwischendruck abgekühlt, sodass der Gasphasenanteil des Fluidstroms 9a in diesem Zustand kondensieren wird und durch das (bei Grenz-Enddruck) geöffnete Ventil 6 in der Fluidstrom-Austrittsleitung 7 weiterhin ausschließlich oder nahezu ausschließlich rückverflüssigtes BOG weitergeleitet wird, beispielsweise in einen Tank abgelassen wird.
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Sobald der Enddruck unter den Grenz-Enddruck sinkt, wird dieses Ventil 6 wieder geschlossen, bis der Soll-Flüssigkeitspegel 23 im Fluid-Aufnahmebehälter 4 wieder erreicht ist und das Ventil 6 wieder geöffnet wird.
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Die erfindungsgemäßen Maßnahmen zur Rückverflüssigung von BOG werden nachfolgend anhand des in 2 dargestellten Ausführungsbeispiels mit einem Zahlenbeispiel noch weiter veranschaulicht. In dem Zahlenbeispiel wird das BOG, das rückverflüssigt werden soll, aus einem Flüssiggastank für Propan ausgeleitet und ist der Kondensator 3 seewassergekühlt. Die nachfolgend angegebenen Flüssigkeits- und Gaszusammensetzungen sowie Druck- und Temperaturverhältnisse in den einzelnen Verfahrensschritten/Vorrichtungselementen basieren auf Flash-Berechnungen unter Verwendung von NIST(National Institute of Standards and Technology)-Daten:
- a) im Flüssiggastank, aus dem BOG zur Rückverflüssigung entnommen wird
Flüssigkeit: | Propan |
| Ethangehalt 5 % Mol |
BOG: | Ethangehalt ca. 26 % Mol |
Druck: | 1 bar a |
- b) im zweistufigen Verdichter 2
BOG-Strom: | Ethangehalt ca. 26 % Mol |
Zwischendruck: | 5 bar a |
Enddruck: | 21 bar a |
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Für den aus dem Verdichter 2 austretenden endverdichteten BOG-Strom 9 liegt bei einem Ethangehalt von ca. 26 % Mol und bei einem Druck von 21 bar a die Temperatur für eine vollständige Kondensation bei ca. 25 °C.
- c) im Kondensator 3
auf der Kühlmittelseite:
- Seewasser 28 mit Wassertemperatur von 32 °C,
resultiert auf Grund von Wärmeeintrag im Kondensator 3 in einer Kondensationstemperatur von ca. 40 °C
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Der BOG-Strom 9 wird daher nur teilkondensiert.
auf der Gas-/Kondensatseite:
Druck (Enddruck): | 21 bar a |
eintretender BOG-Strom 9: | Ethangehalt ca. 26 % Mol |
austretender teilkondensierter Fluidstrom 9a:
(großer, ca. 97 % Mol BOG) Flüssigkeitsanteil (Kondensat): |
| Ethangehalt ca. 25 % Mol |
(kleiner, ca. 3% Mol BOG) nicht kondensierter Gasanteil: |
| Ethangehalt ca. 45 % Mol |
- d) im Fluid-Aufnahmebehälter 4
Flüssigkeitsanteil (Kondensat): | Ethangehalt ca. 25 % Mol |
Gasanteil: | Ethangehalt ca. 45 % Mol |
Druck (Enddruck): | 21 bar a |
- e) in der Kühleinrichtung 5
auf der Kühlmittelseite:
- in der Speiseleitung 37 stromaufwärts des Einspeiseventils 46
Kondensat: | Ethangehalt ca. 25 % Mol |
Druck (Enddruck): | 21 bar a |
in der Speiseleitung 37 stromabwärts des Einspeiseventils 46, d. h. im Kühlmittelkreislauf 35 Druck (Zwischendruck): | 5 bar a (Entspannung von End- auf Zwischendruck) |
Kondensat: | Temperatur von ca. -6,5 °C |
| Ethangehalt von ca. 8% Mol |
(Die Werte für die Temperatur und den Ethangehalt stellen sich ein, weil ein Teil des Ethans wegen der Druckentspannung verdampft und somit der Propananteil im Kondensat steigt.)
auf der Fluidseite: im Gasanteil: | Ethangehalt von ca. 45 % Mol |
Druck (Enddruck): | 21 bar a (Gasanteil wird vollständig verflüssigt) |
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Bei einem Ethangehalt von ca. 45 % Mol im Gasanteil auf der Fluidseite und einer Temperatur von ca. -6,5 °C auf der Kühlmittelseite liegt der Sättigungsdruck für den Gasanteil auf der Fluidseite bei ca. 10 bar a. Da auf der Fluidseite der Enddruck von 21 bar a herrscht, wird somit der Gasanteil im Fluid vollständig verflüssigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2012/143699 A1 [0004]
- DE 102013101414 A1 [0004]