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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterstützung einer optimierten Temperierung eines Innenraumes eines Fahrzeuges mit automatisch öffnenden und schließenden Fahrzeugöffnungen.
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Aus der
DE 41 30 226 C1 ist ein Verfahren zur Klimatisierung eines Innenraumes eines Fahrzeuges bekannt. Das Fahrzeug weist wenigstens ein mittels eines Antriebsmotors öffnungsfähiges Teil, einen Innenraumtemperatur-Sollwertgeber, wenigstens einen Innenraum-Temperatursensor, wenigstens einen Außentemperatursensor und einen Logikbaustein mit Ein- und Ausgängen und einen Rechnerteil auf. Vorhandene Bauteile verschiedener Aggregate werden verwendet und so verknüpft, dass der Fahrer weitgehend von Bedienungshandlungen entlastet wird.
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Darüber hinaus beschreibt die
DE 41 05 143 C1 eine Innenraum-Klimatisierungsvorrichtung eines Fahrzeuges. Bei der Innenraum-Klimatisierungsvorrichtung werden ein Fahrzeuggebläse einer fahrzeugeigenen Belüftungseinrichtung, eine offen- und schließbare Fahrzeugöffnung, wie eine Dachöffnung oder Fensteröffnung, und ein motorunabhängig betreibbares Heizgerät über eine Betriebssteuerschaltung derart zu einer Funktionseinheit verknüpft, dass bei Überschreiten eines vorgegebenen, oberen Temperaturgrenzwertes eine der Betätigungseinrichtungen für die offen- und schließbare Fahrzeugöffnung angesteuert und aktiviert wird. Bei Unterschreiten eines vorgegebenen, unteren Temperaturgrenzwertes wird das motorunabhängige Heizgerät angesteuert und in Betrieb genommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Unterstützung einer optimierten Klimatisierung eines Innenraumes eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zur Unterstützung einer optimierten Temperierung eines Innenraumes eines Fahrzeuges mit automatisch öffnenden und schließenden Fahrzeugöffnungen sieht erfindungsgemäß vor, dass dann, wenn ermittelt wird, dass eine fahrzeugseitig erfasste Innenraumtemperatur einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet und eine Differenz zwischen einer Innenraumtemperatur und einer fahrzeugseitig erfassten Außentemperatur einen vorgegebenen weiteren Schwellwert überschreitet, eine optische und/oder akustische Empfehlung an einen Fahrzeugnutzer ausgegeben wird, alle Fahrzeugöffnungen durch Betätigen eines Bedienelementes automatisch zu öffnen. Zumindest nach Erreichen eines bestimmten Temperaturwertes werden alle geöffneten Fahrzeugöffnungen durch Betätigen des Bedienelementes wieder geschlossen.
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Durch Anwendung des Verfahrens wird der Fahrzeugnutzer, insbesondere bei einer vergleichsweise hohen Innenraumtemperatur, auf ein Durchlüften des Innenraumes hingewiesen.
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Mittels nur einer aufgrund einer Bestätigung durchgeführten Betätigung des Bedienelementes, welches beispielsweise auf einer berührungssensitiven Anzeigeeinheit dargestellt wird, können alle Fahrzeugöffnungen, insbesondere Fahrzeugfenster und gegebenenfalls ein Fahrzeugdach, automatisch und gleichzeitig geöffnet und auch wieder geschlossen werden.
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Ist das Verfahren in ein Fahrzeug implementiert, können sogenannte CO2-Kredits für eine solche Funktionalität, z. B. bei einer Zulassungsbehörde, beantragt werden.
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Handelt es sich bei dem Fahrzeug um ein Elektrofahrzeug, kann durch Anwendung des Verfahrens, insbesondere dadurch, dass zunächst die Fahrzeugfenster geöffnet werden und nicht ausschließlich eine Klimatisierungsvorrichtung des Fahrzeuges zur Temperierung des Innenraumes aktiviert wird, eine elektrische Reichweite des als Elektrofahrzeug ausgeführten Fahrzeuges erhöht werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine Draufsicht eines Fahrzeuges mit Komponenten zur Durchführung eines Verfahrens zur Unterstützung einer optimierten Temperierung eines Innenraumes des Fahrzeuges mit automatisch öffnenden und schließenden Fahrzeugöffnungen,
- 2 schematisch einen Ausschnitt einer Instrumententafel des Fahrzeuges und ein Lenkrad und
- 3 schematisch einen Verfahrensablauf zur Unterstützung der optimierten Temperierung des Innenraumes des Fahrzeuges.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Draufsicht eines Fahrzeuges 1 mit Komponenten zur Durchführung eines Verfahrens zur Unterstützung einer optimierten Temperierung eines Innenraumes des Fahrzeuges 1 mit automatisch öffnenden und schließenden Fahrzeugöffnungen F, insbesondere Fensteröffnungen 1.1 und eine Dachöffnung 1.2.
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In 2 sind ein Ausschnitt einer Instrumententafel 1.3 des Fahrzeuges 1 und ein Lenkrad 1.4 dargestellt, wobei in 3 ein Verfahrensablauf zur optimierten Temperierung des Innenraumes des Fahrzeuges 1 gezeigt ist.
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Im Allgemeinen ist bekannt, dass es möglich ist, durch vergleichsweise besondere Maßnahmen und/oder Abläufe im normalen Fahrbetrieb eines Fahrzeuges 1 bei einer Zulassungsbehörde sogenannte CO2-Credits oder CO2-Zertifikate zu beantragen.
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Beispielsweise kann ein Fahrzeug 1, welches über einen spezifischen Kühler verfügt, welcher in der Lage ist, luftverbessernde Maßnahmen im Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 einzuleiten, ein solches CO2-Zertifikat erhalten.
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Zudem ist bekannt, dass sich ein Fahrzeug 1 und insbesondere ein Innenraum desselben aufgrund von Sonneneinstrahlung vergleichsweise stark aufheizen kann. Beispielsweise kann ein weißes Fahrzeug 1 gegenüber einem schwarzen Fahrzeug 1, welches sich stärker aufheizt, ein CO2-Zertifikat erhalten.
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Wird nach einem Einsteigen in ein aufgeheiztes Fahrzeug 1 eine nicht näher gezeigte Klimatisierungsvorrichtung des Fahrzeuges 1 aktiviert, um eine Innenraumtemperatur Ti während eines Fahrbetriebes zu verringern, wirkt sich dies üblicherweise auf einen Gesamtenergieverbrauch des Fahrzeuges 1 aus.
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Insbesondere durch ein Öffnen der Fahrzeugöffnungen F während einer ersten Fahrstrecke kann die Innenraumtemperatur TI durch natürlichen Luftzug sowie durch Zuschalten einer Lüftung im Fahrzeug 1 ungefähr auf eine Außentemperatur TA verringert werden. Durch eine anschließende Aktivierung der Klimatisierungsvorrichtung kann die Innenraumtemperatur TI anschließend weiter gesenkt werden. Im Vergleich dazu, die Innenraumtemperatur TI ausschließlich mittels Aktivierung der Klimatisierungsvorrichtung zu verringern, ist der Gesamtenergieverbrauch des Fahrzeuges 1 dann niedriger.
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Um die Innenraumtemperatur TI des Fahrzeuges 1, insbesondere nach einem Aufheizen durch Sonneneinstrahlung, unter Berücksichtigung des Gesamtenergieverbrauches des Fahrzeuges 1 optimiert zu senken, ist das im Folgenden beschriebene Verfahren vorgesehen.
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Wie oben beschrieben, weist das Fahrzeug 1 eine Anzahl von Komponenten auf, die zur Durchführung des Verfahrens erforderlich sind. Dabei weist das Fahrzeug 1 als Komponenten einen Innenraum-Temperatursensor 1.5, einen Außentemperatursensor 1.6, eine mit dem Innenraum-Temperatursensor 1.5 und dem Außentemperatursensor 1.6 verbundene Auswerteeinheit 1.7 zur Analyse erfasster Temperaturwerte, einen Lüftermotor 1.8, eine Anzeigeeinheit 1.9 und ein Bedienelement 1.10 auf.
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Der in 3 gezeigte Verfahrensablauf beginnt mit Start S, wobei bei Entscheidungen eine Ja mit einem j und ein Nein mit einem n dargestellt sind.
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In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird mittels der Auswerteeinheit 1.7 ermittelt, ob eine anhand erfasster Signale des Innenraum-Temperatursensors 1.5 ermittelte Innenraumtemperatur TI des Fahrzeuges 1 einen vorgegebenen Schwellwert SW1 überschreitet. Ist dies nicht der Fall, springt das Verfahren zum Start S.
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Wird mittels der Auswerteeinheit 1.7 in dem ersten Verfahrensschritt S1 ermittelt, dass die ermittelte Innenraumtemperatur TI den vorgegebenen Schwellwert SW1 überschreitet, dann wird in einem zweiten Verfahrensschritt S2 überprüft, ob eine Differenz zwischen der ermittelten Innenraumtemperatur TI und einer anhand erfasster Signale des Außensensors 1.6 ermittelten Außentemperatur TA größer ist als ein vorgegebener weiterer Schwellwert SW2.
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Ist dies nicht der Fall, springt das Verfahren zum Start S. Wird jedoch ermittelt, dass die Differenz zwischen den Temperaturen TI, TA größer ist als der weitere Schwellwert SW2, dann springt das Verfahren zu einem dritten Verfahrensschritt S3. Der dritte Verfahrensschritt S3 sieht vor, dass eine Anfrage oder Empfehlung in einem Anzeigebereich der Anzeigeeinheit 1.9, insbesondere eines Infotainmentsystems des Fahrzeuges 1 ausgegeben wird. Die Anfrage oder Empfehlung richtet sich dahingehend, ob alle Fahrzeugöffnungen F, d. h. die Fensteröffnungen 1.1 und die Dachöffnung 1.2 geöffnet werden sollen. Wird in einem vierten Verfahrensschritt S4 die Anfrage mit Nein n beantwortet, springt das Verfahren zum Start S. Wird die Anfrage bestätigt bzw. wird die Empfehlung angenommen, wobei ein Fahrzeugnutzer hierzu ein einziges an dem Lenkrad 1.4 angeordnetes Bedienelement 1.10 betätigt, werden in einem fünften Verfahrensschritt S5 alle automatisch zu öffnenden Fahrzeugöffnungen F, d. h. die Fensteröffnungen 1.1 und die Dachöffnung 1.2, automatisch und gleichzeitig geöffnet.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Anfrage bzw. die Empfehlung auch akustisch ausgegeben werden, wobei die Bestätigung mittels eines Sprachbefehles erfolgt und daraufhin alle Fahrzeugöffnungen F automatisch geöffnet werden.
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In einem sechsten Verfahrensschritt S6 wird ermittelt, ob die Differenz zwischen den Temperaturen TI, TA kleiner ist als ein vorgegebener anderer Schwellwert SW3. Ist die Differenz größer als der andere Schwellwert SW3, dann springt das Verfahren zwischen den vierten Verfahrensschritt S4 und den fünften Verfahrensschritt S5. Wird jedoch ermittelt, dass die Differenz kleiner ist als der andere Schwellwert SW3, dann werden die Fahrzeugöffnungen F in einem siebenten Verfahrensschritt S7 nach entsprechender Bestätigung und somit erfolgter Betätigung des Bedienelementes 1.10 gleichzeitig automatisch geschlossen. Insbesondere erfolgt in diesem Zusammenhang bei Unterschreitung des anderen Schwellwertes SW3 durch die Differenz eine optische und/oder akustische Ausgabe einer Empfehlung oder Anfrage zur Schließung der Fahrzeugöffnungen F.
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Beispielsweise kann anschließend angeboten werden, den Lüftermotor 1.8 der Klimatisierungsvorrichtung des Fahrzeuges 1 automatisch zu aktivieren, um die Innenraumtemperatur TI weiterhin zu senken.
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Mit diesem Verfahrensablauf kann eine Zähleinheit aktiviert werden, wie oft das Verfahren als Maßnahme zur Verringerung eines CO2-Ausstoßes angewendet wurde. Entsprechend einer Anzahl der Anwendungen und einer entsprechenden mittels der Zähleinheit dokumentierten Anzahl können CO2-Zertifikate beantragt werden, da durch Anwendung des Verfahrens nachweislich der CO2-Ausstoß verringert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4130226 C1 [0002]
- DE 4105143 C1 [0003]