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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem Gehäuse für die Montage eines Sensormoduls mit wenigstens einem Umfeldsensor in eine Ausnehmung einer Verkehrsinfrastruktur, wobei das Gehäuse dazu eingerichtet ist, in der Ausnehmung fixiert zu werden und ein insbesondere lösbares Sensormodul im Gehäuse aufzunehmen.
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Solch ein Gehäuse ist beispielsweise in der Offenlegungsschrift
DE 102017210907 A1 offenbart. Hierbei kann jedoch das Problem auftreten, dass das Gehäuse, beispielsweise von Fußgängern, im Dunkeln übersehen wird und hierdurch eine potentielle Unfallgefahr darstellt.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einem Gehäuse für die Montage eines Sensormoduls mit wenigstens einem Umfeldsensor in eine Ausnehmung einer Verkehrsinfrastruktur, wobei der Gehäusebecher dazu eingerichtet ist, in der Ausnehmung fixiert zu werden und ein insbesondere lösbares Sensormodul im Gehäusebecher aufzunehmen. Ein Aspekt der Erfindung besteht darin, dass das Gehäuse zumindest teilweise ein lumineszierendes Material und/oder ein lichtreflektierendes Material aufweist. Vorteilhaft ist hierbei, dass das Gehäuse im Dunkel besser sichtbar ist, insbesondere nachts oder bei schlechten Lichtverhältnissen, ohne dass elektrische Energie des Sensormoduls, beispielsweise aus einem elektrischen Energiespeicher des Sensormoduls, genutzt werden muss und ohne dass das Gehäuse mit einer externen elektrischen Energieleitung verbunden werden muss.
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Hierdurch können beispielsweise Fußgänger das in die Verkehrsinfrastruktur eingebrachte Gehäuse erkennen, wodurch insbesondere bei nicht ebenerdiger Installation des Gehäuses die Stolpergefahr für die Fußgänger sinkt. Hierbei ist das Gehäuse insbesondere derartig ausgestaltet, dass das lumineszierende Material und/oder das lichtreflektierende Material bei fixiertem Gehäuse von extern sichtbar ist. Als ebenerdig ist hierbei zu verstehen, dass das Sensormodul und das in der Ausnahme fixierte Gehäuse mit der Oberfläche der Verkehrsinfrastruktur eine Ebene bilden. Zudem können auch Autofahrer das Gehäuse besser sehen, um beispielsweise einen freien Parkplatz leichter finden zu können oder vor der Überfahrt des Gehäuses gewarnt zu werden. Insbesondere hilft hierbei, dass bei einem belegten Parkplatz das Gehäuse von dem abgestellten Fahrzeug abgeschirmt wird, wodurch es für einen Parkplatzsuchenden nicht sichtbar ist. Ist das Gehäuse für den Parkplatzsuchenden jedoch sichtbar, kann dieser auf einen unbelegten Parkplatz schließen.
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Als Gehäuse ist eine Schutzvorrichtung zu verstehen, in welche das Sensormodul eingesetzt und hierdurch vor äußeren Einflüssen geschützt werden kann. Insbesondere kann das Gehäuse derartig ausgestaltet sein, dass das eingesetzte Sensormodul im Wesentlichen vollständig von dem Gehäuse umschlossen ist. Es ist jedoch auch denkbar, dass das eingesetzte Sensorgehäuse lediglich teilweise von dem Gehäuse umschlossen ist.
Das Gehäuse kann beispielsweise entsprechend mittels eines Fixiermaterials in der Ausnehmung fixiert werden.
Das Fixiermaterial kann beispielsweise Klebstoff und/oder Mörtel und/oder Beton und/oder Bitumen sein, mittels welchem das Gehäuse mechanisch fest in der Ausnehmung angeordnet werden kann. Es ist jedoch auch denkbar, dass das Gehäuse in die Ausnehmung geklemmt wird oder auch, dass eine Verschraubung stattfindet.
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Unter Verkehrsinfrastruktur ist insbesondere ein oder mehrere Elemente der folgenden Gruppe zu verstehen: Fahrbahn, Fahrstreifen, Randstreifen, Gehweg, Radverkehrsweg, Parkfläche, Standstreifen, Trennstreifen, Radverkehrsanlage, Gehverkehrsanlage. Eine Parkfläche ist beispielsweise von einem Parkplatz umfasst. Das heißt also beispielsweise, dass die Parkfläche einem Stellplatz eines Parkplatzes zugeordnet ist. Eine entsprechende Ausnehmung kann hierbei beispielsweise bereits in der Verkehrsinfrastruktur vorhanden sein, beispielsweise indem entsprechende Module zum Bau der Infrastruktur bereits mit solch einer Ausnehmung versehen sind, oder aber maschinell bzw. manuell vor Ort geschaffen werden, beispielsweise indem eine entsprechende Ausnehmung in die Fahrbahnoberfläche gefräst wird.
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Das Sensormodul kann beispielsweise ausgebildet oder eingerichtet sein, ein Kraftfahrzeug zu erfassen. Dies kann insbesondere dazu genutzt werden, um einen Belegungszustand einer Parkfläche eines Stellplatzes eines Parkplatzes zu erfassen. Hierfür ist der Umfeldsensor des Sensormoduls beispielsweise als Radarsensor, Lidarsensor, Lasersensor, Ultraschallsensor, Videosensor, Drucksensor, insbesondere piezoelektrischer Drucksensor, Infrarotsensor und/oder Magnetsensor ausgestaltet. Es wäre jedoch auch denkbar, dass der Umfeldsensor ein hier nicht genanntes Wirkprinzip nutzt.
Alternativ oder zusätzlich kann das Sensormodul einen Umfeldsensor zur Erfassung weiterer Umfelddaten aufweisen. Hierbei wäre zum Beispiel ein Temperatursensor und/oder Feuchtesensor und/oder Vibrationssensor denkbar. Zur Auswertung der Umfelddaten kann das Sensormodul beispielweise eine Verarbeitungseinheit aufweisen. Zudem ist es auch möglich, dass das Sensormodul ein insbesondere drahtloses Kommunikationsmodul und/oder einen Energiespeicher aufweist.
Insbesondere kann das Sensormodul beispielsweise in das Gehäuse verschraubt werden. Zusätzlich oder alternativ ist jedoch auch eine Klemmverbindung und/oder Rastverbindung denkbar. Soll das Sensormodul nicht lösbar im Gehäusebecher angeordnet werden, ist auch eine Klebeverbindung möglich.
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Als lumineszierendes Material ist ein Material bzw. ein Stoff zu verstehen, welches bei Zuführung von externer Energie in einen angeregten Zustand versetzt und beim Übergang in seinen Grundzustand unter Aussendung von Photonen Licht emittiert.
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Als lichtreflektierendes Material ist ein Material bzw. ein Stoff zu verstehen, welches einfallendes Licht stark reflektiert, ohne dieses zu stark zu absorbieren. Hierbei kann die Retroreflexion insbesondere diffus sein, um ein Gehäuse zu bilden, welches aus einem möglichst großen Betrachtungswinkel sichtbar ist. Ein solches Material können beispielsweise Glasteile sein, welche zum Beispiel bereits im Straßenbau eingesetzt und dort mit dem Asphalt vermischt werden.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse einen Gehäusebecher aufweist, welcher das lumineszierende Material und/oder das lichtreflektierende Material aufweist. Vorteilhaft ist hierbei, dass der Gehäusebecher die Wandung des Gehäuses beinhaltet, welche radial gesehen den äußersten Bereich des Gehäuses darstellt und entsprechend von außen gut sichtbar ist. Insbesondere kann der Gehäusebecher wenigstens einen Vorsprung aufweisen, wobei der Vorsprung derartig ausgestaltet ist, dass dieser vom Gehäusebecher nach außen ragt und insbesondere an eine von der Kante der Ausnehmung aufgezogene Ebene zumindest teilweise angrenzt, um das Gehäuse gegenüber der Ausnehmung entsprechend ausrichten zu können. Der Vorsprung dient hierbei insbesondere zur Nivellierung bzw. Justierung des Gehäusebechers gegenüber der Ausnehmung. Der Vorsprung kann beispielsweise als eine Art Flügel ausgestaltet sein, welcher radial von der Außenwand des oberen Gehäusebecherteils nach außen ragt und welcher daher besonders gut sichtbar sein sollte.
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Unter Gehäusebecher ist ein nach oben hin offenes Gefäß ist zu verstehen, innerhalb welchem entsprechende Bauteile wie beispielsweise das Sensormodul aufgenommen werden können. Die Grundform des Gehäusebechers ist typischerweise zylinderförmig. Die Zylinderform des Gehäusebechers hat sich insbesondere aufgrund ihrer sehr guten Druckstabilität als vorteilhaft erwiesen. Je nach Bedarf kann der Gehäusebecher jedoch auch mit einer quadratischen oder andersartigen Grundform ausgestaltet sein.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse einen Deckel aufweist, welcher das Sensormodul im Gehäuse verschließt und welcher das lumineszierende Material und/oder das lichtreflektierende Material aufweist. Vorteilhaft ist hierbei, dass der Deckel besonders gut sichtbar ist, da dieser typischerweise flächig ausgebildet und dessen Oberfläche zumindest typischerweise nicht von der Ausnehmung aufgenommen ist. Des Weiteren kann das Sensormodul vor entsprechenden äußeren Einflüssen wie beispielsweise Wasser und Schmutz durch den Deckel in Kombination mit einem entsprechenden Gehäusebecher geschützt werden.
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Als Deckel kann hierbei eine entsprechende an den Innenumfang des Gehäusebechers ausgestaltete Platte verstanden werden. Der Deckel kann ähnlich wie das Sensormodul mit dem Gehäusebecher verschraubt, verklebt, verklemmt und/oder verrastet werden. Insbesondere kann der Deckel auch als integraler Bestandteil des Sensormoduls ausgestaltet sein. Dies bedeutet, dass Deckel und Sensormodul insbesondere einteilig ausgestaltet sind und somit in einem Verfahrensschritt gemeinsam in dem Gehäusebecher angeordnet werden können.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gehäuse ein Kunststoffmaterial, insbesondere mit einem Verstärkungs-Material, aufweist, welchem das lumineszierende Material und/oder das lichtreflektierende Material zumindest teilweise beigemischt ist. Vorteilhaft ist hierbei, dass dies eine einfach Möglichkeit darstellt, das lumineszierende Material und/oder das lichtreflektierende Material in das Gehäuse einzubringen.
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Das Kunststoffmaterial kann beispielsweise als Polyamid ausgestaltet sein, insbesondere als Polycaprolactam (PA6). Des Weiteren kann das Verstärkungs-Material beispielsweise Glasfaser ausgebildet sein, welche einen entsprechenden Anteil gegenüber dem Kunststoffmaterial darstellen, um für die Stabilität des Gehäuses zu sorgen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gehäuse eine Beschichtung aufweist, welche das lumineszierende Material und/oder das lichtreflektierende Material aufweist. Vorteilhaft ist hierbei, dass das bisherige Gehäuse im Grunde nicht verändert werden muss, sondern dass lediglich eine Beschichtung aufgetragen werden kann. Hierdurch sind die bisherigen Anforderungen an das Gehäuse, beispielsweise bzgl. Steifigkeit und Haltbarkeit, weiterhin vorhanden und zudem die Vorteile des lumineszierenden Materials und/oder des lichtreflektierenden Materials gegeben.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das lumineszierende Material und/oder das lichtreflektierende Material wenigstens je einen Anteil von 5% des Gehäuses bildet. Vorteilhaft ist hierbei, dass durch den Mindestanteil eine besonders gute Sichtbarkeit ermöglicht werden kann. Insbesondere kann der entsprechende Anteil des lumineszierenden Materials eine ausreichend starkes Licht aussenden. Des Weiteren kann der entsprechende Anteil des lichtreflektierenden Lichts eine ausreichend große Lichtmenge reflektieren, um das Gehäuse gut sichtbar zu machen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das lumineszierende Material phosphoreszierend und/oder fluoreszierend ist. Vorteilhaft ist hierbei, dass diese beiden Arten der Photolumineszenz sehr einfach mittels Photonen, sprich Licht, angeregt werden können. Insbesondere bei der Phosphoreszenz kann hierbei ein entsprechender Nachleucht-Effekt erfolgen, wodurch Licht über eine gewisse Zeitspanne nach der Anregung mit Licht ausgesendet wird. Diese Zeitspanne kann insbesondere mehrere Stunden betragen. Bei der Floreszenz ist Dauer der Ausstrahlung dagegen nur ein Bruchteil im Vergleich zur Phosphoreszenz. Das Gehäuse muss also angestrahlt werden, um in diesem Moment ein entsprechendes Eigen-Leuchten zu erzeugen. Dieses entsprechende Anstrahlen kann nachts bzw. bei Dunkelheit beispielsweise durch Straßenbeleuchtung, Fahrzeugbeleuchtung oder auch durch Umgebungslicht oder durch den Mond erfolgen.
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Es sind allerdings auch andere Arten der Lumineszenz denkbar, beispielsweise Chemilumineszenz und/oder Biolumineszenz.
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Figurenliste
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- 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gehäuses in einem montierten Zustand als Schnittdarstellung.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gehäuses in einem montierten Zustand als Schnittdarstellung.
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Dargestellt ist eine Infrastruktur 50 mit einer Ausnehmung 55. Die Infrastruktur 50 kann beispielsweise eine Straße oder ein Parkplatz sein. In die Ausnehmung 55 ist ein Gehäuse 10 zumindest teilweise eingesetzt.
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Das Gehäuse 10 weist hierbei einen Gehäusebecher 12 auf. Ein Teil des Gehäusebechers 12 steht über die Ausnehmung 55 hinaus. Des Weiteren weist der Gehäusebecher 12 einen Vorsprung 13 auf, welcher sich radial vom Gehäusebecher 12 nach außen hin wegerstreckt und in vertikaler Richtung zumindest teilweise bis zu der von einer Kante der Ausnehmung 55 aufgezogenen Ebene 18 reicht. Insbesondere kann der Vorsprung 13 als den Gehäusebecherteil 12 im Wesentlichen vollständig umlaufend ausgestaltet sein und auch vollständig umlaufend an die Ebene 18 angrenzen.
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Der Gehäusebecher 12 ist teilweise in der Ausnehmung 55 angeordnet und in dieser mittels eines Fixiermaterials 60 fixiert. Das Fixiermaterial 60 kann beispielsweise ein Klebstoff oder Beton oder Mörtel oder Bitumen sein. In einer bildlich nicht dargestellten Ausführungsform könnte der Gehäusebecher 12 zusätzlich oder alternativ in der Ausnehmung 55 verklemmt oder in dieser verschraubt sein.
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Im Gehäusebecher 12 ist zudem ein Sensormodul 100 angeordnet, welches wenigstens einen Umfeldsensor aufweist. Ein solcher Umfeldsensor kann beispielsweise ein Radarsensor, Lidarsensor, Lasersensor, Ultraschallsensor, Videosensor, Drucksensor, insbesondere piezoelektrischer Drucksensor, Infrarotsensor und/oder Magnetsensor, aber auch ein Temperatursensor sein. Der Umfeldsensor kann beispielsweise dazu dienen, ein Kraftfahrzeug im Umfeld des Sensormoduls zu erfassen, kann jedoch auch zusätzliche oder andere Funktionen erfüllen.
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Das Sensormodul 100 kann beispielsweise mittels einer nicht dargestellten Schraube im Gehäusebecher 12 fest angeordnet sein. Es ist jedoch auch ein Verrasten, Verkleben oder Verklemmen des Sensormoduls 100 im Gehäusebecher 12 denkbar.
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Das Gehäuse 10 weist des Weiteren einen Deckel 14 auf. Der Deckel 14 verschließt das Sensormodul 100 im Gehäusebecher 12. Der Deckel 14 kann ebenfalls verschraubt sein. Es ist jedoch auch hier ein Verrasten, Verkleben oder Verklemmen denkbar.
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Das Gehäuse 10 weist des Weiteren zumindest teilweise ein lumineszierendes Material und/oder ein lichtreflektierendes Material auf. Insbesondere können der Gehäusebecher 12 und/oder der Deckel 14 das lumineszierende Material und/oder lichtreflektierende Material aufweisen. Insbesondere ist das Gehäuse 10 aus einem Kunststoffmaterial hergestellt, welchem bevorzugt ein Verstärkungs-Material beigefügt ist. Zudem ist dem Kunststoffmaterial insbesondere das lumineszierende Material und/oder das lichtreflektierende Material zumindest teilweise beigemischt. Alternativ oder zusätzlich weist das Gehäuse 10 eine nicht dargestellte Beschichtung auf, welche wiederum das lumineszierende Material und/oder das lichtreflektierende Material aufweist.
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Das lumineszierende Material und/oder das lichtreflektierende Material bilden insbesondere wenigstens je einen Anteil von 5% des Gehäuses 10. Besonders bevorzugt kann das lumineszierende Material hierbei phosphoreszierend und/oder fluoreszierend sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017210907 A1 [0002]