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Die Erfindung betrifft einen Hydraulikblock für eine hydraulische Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
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Stand der Technik
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Solche Hydraulikblöcke dienen einer mechanischen Befestigung und hydraulischen Verschaltung hydraulischer Bauelemente insbesondere zu einer Erzeugung eines Bremsdrucks mit Fremdkraft, einer Regelung des Bremsdrucks und gegebenenfalls einer Schlufpregelung einer hydraulischen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage.
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Die internationale Patentanmeldung
WO 2013/023 953 A1 offenbart ein Hydraulikaggregat mit einem solchen Hydraulikblock für eine eine Schlupfregelung aufweisende hydraulische Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage. Der Hydraulikblock ist quaderförmig und weist eine Hauptbremszylinderbohrung und eine Fremdkraftzylinderbohrung auf. Zu einer Erzeugung eines Bremsdrucks mit Muskelkraft ist ein Hauptbremszylinderkolben mittels eines Fußbremspedals über eine Pedalstange in der Hauptbremszylinderbohrung verschiebbar. Zu einer Erzeugung eines Bremsdrucks mit Fremdkraft ist ein Fremdkraftkolben mittels eines Elektromotors über einen Kugelgewindetrieb in der Fremdkraftzylinderbohrung verschiebbar.
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Zur Regelung des Bremsdrucks während einer Fremdkraftbetätigung der Fahrzeugbremsanlage und zur Schlupfregelung weist das bekannte Hydraulikaggregat Magnetventile auf, die druckdicht in Aufnahmen des Hydraulikblocks angeordnet sind. Hydraulische Radbremsen werden durch Bremsleitungen an den Hydraulikblock angeschlossen.
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Offenbarung der Erfindung
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Der erfindungsgemäße Hydraulikblock mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ist für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage, insbesondere eine Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage vorgesehen, die vorzugsweise eine Schlupfregelung aufweist. Der erfindungsgemäße Hydraulikblock ist insbesondere quaderförmig und besteht aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Der Hydraulikblock weist eine oder mehrere Zylinderbohrungen zur verschieblichen Aufnahme eines Kolbens auf.
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Beispielsweise zu einer Erzeugung eines Bremsdrucks mit Fremdkraft weist der Hydraulikblock eine Fremdkraftzylinderbohrung auf, in der ein Fremdkraftkolben anordenbar ist, der zur Erzeugung des Bremsdrucks mit Fremdkraft beispielsweise mit einem Elektromotor über ein Schraubgetriebe wie beispielsweise einen Kugelgewindetrieb oder ein anderes Rotations-/Translations-Wandelgetriebe in der Fremdkraftzylinderbohrung verschiebbar ist. Der Elektromotor wird insbesondere außen an dem Hydraulikblock angeordnet. Zwischen dem Elektromotor und dem Schraubgetriebe kann ein mechanisches Untersetzungsgetriebe, beispielsweise ein Planetengetriebe angeordnet sein.
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Beispielsweise zu einer Erzeugung eines Bremsdrucks mit Muskelkraft weist der Hydraulikblock eine Hauptbremszylinderbohrung auf, in der ein Hauptbremszylinderkolben anordenbar ist, der mittels eines Fußbremspedals oder eines Handbremshebels über eine Pedalstange in der Hauptbremszylinderbohrung verschiebbar ist. Für Mehrkreisbremsanlagen werden mehrere Hauptbremszylinderkolben in der Hauptbremszylinderbohrung angeordnet, von denen einer mit Muskelkraft und die anderen durch Druckbeaufschlagung durch den einen Hauptbremszylinderkolben in der Hauptbremszylinderbohrung verschoben werden.
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Des weiteren kann der Hydraulikblock eine Zylinderbohrung für einen Kolben eines Pedalwegsimulators aufweisen. Der Hydraulikblock kann eine oder mehrere solche Zylinderbohrungen aufweisen.
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Die Erfindung sieht vor, eine Zylinderfläche einer oder mehrerer der Zylinderbohrungen mit einer verschleißbeständigen Schicht zu versehen, die gemäß der Erfindung durch eine Oberflächenbearbeitung der Zylinderfläche mit einem Laser in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre hergestellt ist. Die Zylinderfläche ist eine Oberfläche der Zylinderbohrung. „Verschleißbeständig“ bedeutet eine erhöhte Widerstandsfestigkeit der Zylinderfläche der Fremdkraftzylinderbohrung des Hydraulikblocks gegen Verschleiß, das heißt gegen mechanischen Abrieb durch eine Hubbewegung eines Kolbens in der jeweiligen Zylinderbohrung als des Aluminiums oder der Aluminiumlegierung des Hydraulikblocks ohne die verschleißbeständige Schicht. Die Verschleißbeständigkeit der Zylinderfläche der Zylinderbohrung ist insbesondere so hoch, dass während einer gesamten Nutzungsdauer des Hydraulikblocks kein die Erzeugung des Bremsdrucks mit Fremdkraft beeinträchtigender Verschleiß entsteht.
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Die verschleißbeständige Schicht ist gemäß der Erfindung mit einem Laser in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre hergestellt. Der Laser schmilzt das Aluminium oder die Aluminiumlegierung des Hydraulikblocks an der Oberfläche der Zylinderfläche auf und verdampft es. In der Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre entsteht ein Sauerstoffplasma, mit dem ein Teil des geschmolzenen und verdampften Aluminiums, ggf. aus der Aluminiumlegierung, zu Aluminiumoxid (Korund, Al2O3) reagiert, welches die Oberfläche der Zylinderfläche bedeckt und die verschleißbeständige Schicht bildet. Die verschleißbeständige Schicht haftet fest an der Zylinderfläche der Zylinderbohrung, insbesondere ist die verschleißbeständige Schicht stoffschlüssig mit dem sie umgebende Aluminium oder der Aluminiumlegierung des Hydraulikblocks verbunden. Die Sauerstoff enthaltende Atmosphäre ist insbesondere Luft.
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Als „trockenes“ Verfahren kann die Herstellung der verschleißbeständigen Schicht gemäß der Erfindung anders als beispielsweise ein „nasses“ Abschneiden einer verschleißbeständigen Schicht auf der Zylinderfläche durch ein anodisches Verfahren in eine Montagelinie zur Bestückung des Hydraulikblocks mit hydraulischen Bauelementen integriert werden.
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Die abhängigen Ansprüche haben Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
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Es genügt, wenn nur eine Lauffläche der jeweiligen Zylinderbohrung die verschleißbeständige Schicht aufweist. Die Lauffläche ist der Teil der Zylinderfläche, die bei der Hubbewegung des Kolbens mit dem Kolben in Berührung kommt.
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Zur Regelung des Bremsdrucks sind Magnetventile und vorzugsweise weitere hydraulische Bauelemente wie Rückschlagventile, Hydrospeicher, Druckänderungsdämpfer, Drosseln und Drucksensoren und gegebenenfalls zur Schlupfregelung zusätzlich beispielsweise Kolbenpumpen oder (Innen-) Zahnradpumpen als Hydropumpen vorgesehen, die druckdicht in Aufnahmen des Hydraulikblocks angeordnet werden.
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Schlupfregelungen sind beispielsweise Blockierschutz-, Antriebsschlupf- und/oder Fahrdynamikregelungen/elektronische Stabilitätsprogramme, für die die Abkürzungen ABS, ASR und/oder FDR/ESP gebräuchlich sind. Schlupfregelungen sind bekannt und werden hier nicht erläutert.
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Die Aufnahmen für die hydraulischen Bauelemente sind insbesondere als zylindrische Durchgangs- oder Sacklöcher ausgeführt, die Durchmesserstufen und/oder umlaufende Nuten aufweisen können. Die Aufnahmen für die hydraulischen Bauelemente sind durch eine „Verbohrung“ des Hydraulikblocks entsprechend einem hydraulischen Schaltplan der Fahrzeugbremsanlage und gegebenenfalls ihrer Schlupfregelung miteinander verbunden. „Verbohrung“ bedeutet durch Bohren oder in anderer Weise hergestellte, die Aufnahmen im Hydraulikblock verbindende Leitungen.
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Bestückt mit den hydraulischen Bauelementen bildet der Hydraulikblock ein Hydraulikaggregat zur Erzeugung des Bremsdrucks mit Fremdkraft und/oder mit Muskelkraft und zur Regelung des Bremsdrucks und gegebenenfalls zur Schlupfregelung in einer hydraulischen Fahrzeugbremsanlage, insbesondere einer Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage. „Bestückt“ bedeutet, dass die hydraulischen Bauelemente in den für sie jeweils vorgesehenen Aufnahmen des Hydraulikblocks befestigt und normaler Weise druckfest abgedichtet sind.
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Sämtliche in der Beschreibung und der Zeichnung offenbarten Merkmale können einzeln für sich oder in grundsätzlich beliebiger Kombination bei Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle, sondern nur ein oder mehrere Merkmale eines Anspruchs oder einer Ausführungsform der Erfindung aufweisen, sind grundsätzlich möglich.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine vereinfachte Schnittdarstellung eines Hydraulikblocks gemäß der Erfindung;
- 2 eine Vergrößerung einer Einzelheit gemäß Pfeil II in 1 und;
- 3 eine Vergrößerung einer Abwicklung einer verschleißbeständigen Schicht einer Zylinderfläche in einer Fremdkraftzylinderbohrung des Hydraulikblocks aus 1.
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Ausführungsform der Erfindung
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Der in 1 dargestellte, erfindungsgemäße Hydraulikblock 1 ist für ein Hydraulikaggregat einer im Übrigen nicht dargestellten, hydraulischen und eine Schlupfregelung aufweisenden Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage vorgesehen. Schlupfregelungen sind insbesondere Blockierschutz-, Antriebsschlupf- und/oder Fahrdynamikregelungen/elektronische Stabilitätsprogramme, für die die Abkürzungen ABS, ASR und/oder FDR/ESP gebräuchlich sind. Hydraulische Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlagen mit Schlupfregelung und deren hydraulische Schaltpläne sind bekannt und werden hier nicht erläutert.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Hydraulikblock 1 ein schmaler, quaderförmiger Metallblock, dessen einander gegenüberliegende große Seiten nahezu quadratisch sind. „Schmal“ bedeutet, dass ein Abstand der beiden großen Seiten nicht größer als eine Hälfte einer Länge oder Breite der großen Seiten ist. Im Ausführungsbeispiel ist der Abstand der beiden großen Seiten des Hydraulikblocks 1 voneinander ungefähr ein Drittel bis ein Viertel der Länge oder Breite der großen Seiten. Andere Seitenverhältnisse sind möglich. Die beschriebene Form des Hydraulikblocks 1 ist nicht zwingend für die Erfindung. Der Hydraulikblock 1 besteht aus Alumium oder aus einer Aluminiumlegierung.
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Der erfindungsgemäße Hydraulikblock 1 weist eine Fremdkraftzylinderbohrung 2 auf, die senkrecht zu den beiden gegenüberliegenden großen Seiten des Hydraulikblocks 1 durch den Hydraulikblock 1 hindurch geht. Die Fremdkraftzylinderbohrung 2 kann gebohrt oder anders als durch Bohren hergestellt sein. An einer großen Seite des Hydraulikblocks 1 ist die Fremdkraftzylinderbohrung 2 offen. Auf einer gegenüberliegenden großen Seite weist der Hydraulikblock 1 eine zu der Fremdkraftzylinderbohrung 2 koaxiale, zylinderrohrförmige Ausformung 3 auf, deren äußeres Ende geschlossen ist und die die Fremdkraftzylinderbohrung 2 verlängert.
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Die Fremdkraftzylinderbohrung 2 ist zu einer axial verschieblichen Aufnahme eines in 1 nicht dargestellten Fremdkraftkolbens vorgesehen, der zu einer Erzeugung eines hydraulischen Bremsdrucks mit Fremdkraft mittels eines Elektromotors über ein Schraubgetriebe, beispielsweise einen Kugelgewindetrieb in der Fremdkraftzylinderbohrung 2 verschiebbar ist. Der Fremdkraftkolben wird oft auch als Plungerkolben bezeichnet. Zwischen dem Elektromotor und dem Schraubgetriebe ist vorzugsweise ein mechanisches Untersetzungsgetriebe, insbesondere ein Planetengetriebe angeordnet. Der Elektromotor, das Schraubgetriebe und das Untersetzungsgetriebe sind nicht dargestellt. Der Elektromotor wird koaxial zur Fremdkraftzylinderbohrung 2 außen an der großen Seite des Hydraulikblocks 1 angeordnet, an der die Fremdkraftzylinderbohrung 2 offen ist. Das Schraubgetriebe und das Untersetzungsgetriebe werden ebenfalls koaxial zwischen dem Elektromotor und dem Fremdkraftkolben in der Fremdkraftzylinderbohrung 2 angeordnet. Zu einer Erhöhung einer Verschleißfestigkeit kann eine Umfangsfläche des Fremdkraftkolbens anodisiert sein.
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Eine hier als Zylinderfläche 4 bezeichnete (Innen-) Umfangsfläche der Fremdkraftzylinderbohrung 2 weist eine verschleißbeständige Schicht 5 auf. Die verschleißbeständige Schicht 5 ist durch eine Oberflächenbearbeitung der Zylinderfläche 4 mit einem Laser 6 in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre hergestellt. Mit einem Laserstrahl 7 wird das Aluminium oder die Aluminiumlegierung des Hydraulikblocks 1 an der Zylinderfläche 4 aufgeschmolzen und gegebenenfalls verdampft. Gleichzeitig erzeugt der Lasertrahl 7 ein Sauerstoffplasma, in dem das Aluminium gegebenenfalls aus der Aluminiumlegierung mit Sauerstoff zu Aluminiumoxid (Al2O3, sogenanntes Korund) reagiert. Das Aluminiumoxid setzt sich auf der Zylinderfläche 4 ab und bildet dort die verschleißbeständige, durch Stoffschluss fest haftende Schicht 5. Aufgeschmolzen und verdampft wird lediglich eine dünne Schicht an einer Oberfläche der Zylinderfläche 4.
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Es bleibt dahingestellt, ob das Aluminium oder die Aluminiumlegierung des Hydraulikblocks 1 an der Zylinderfläche 4 auch verdampft oder nur aufgeschmolzen wird und/oder ob der Laserstrahl ein Sauerstoffplasma erzeugt. Jedenfalls reagiert das geschmolzene Aluminium oder die geschmolzene Aluminiumlegierung des Hydraulikblocks 1 mit Sauerstoff zu der Aluminiumoxid aufweisenden verschleißbeständigen Schicht 5. Die Sauerstoff enthaltende Atmosphäre im Bereich der Stelle, wo der Laserstrahl 7 auf die Zylinderfläche 4 trifft und das Aluminium oder die Aluminiumlegierung aufschmilzt, kann Luft sein. Im Ausführungsbeispiel wird Sauerstoff in die Fremdkraftzylinderbohrung 2 im Hydraulikblock 1 geblasen, der die Luft teilweise oder vollständig verdrängt, so dass der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre an der Stelle, an der das Aluminium oder die Aluminiumlegierung aufgeschmolzen wird, auf etwa 70 % bis 100 % erhöht ist.
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Die Schicht 5 ist derart verschleißbeständig, dass während einer gesamten Nutzungsdauer des Hydraulikblocks 1 keine oder nur wenig Verschleißspuren erkennbar werden und normalerweise kein eine Funktion, nämlich die Erzeugung des Bremsdrucks beeinträchtigender Verschleiß der Zylinderfläche 4 beziehungsweise einer Lauffläche 8 auftritt. Durch die Laserbearbeitung vergrößert sich ein Volumen, das erzeugte Aluminiumoxid weist ein größeres Volumen als das ursprüngliche Aluminium oder die ursprüngliche Aluminiumlegierung auf, wodurch die verschleißbeständige Schicht 5 gegenüber angrenzenden Teilen der Zylinderfläche 4 um beispielsweise bis zu 10 Mikrometer oder 20 Mikrometer erhaben ist.
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Der Laser 6 zur Herstellung der verschleißbeständigen Schicht 5 ist außerhalb des Hydraulikblocks 1 angeordnet. Der Laserstrahl 7 tritt schräg in einem Winkel von weniger als 60° und zumindest teilweise in einem spitzen Winkel zu einer Achse der Fremdkraftzylinderbohrung 2 durch das offene Ende in die Fremdkraftzylinderbohrung 2 ein. Denkbar ist auch ein rotierender Spiegel oder Prisma, das einen axialen Laserstrahl radial umlenkt, der senkrecht auf die Zylinderfläche 4 beziehungsweise die Laufflächen 8 trifft. Wegen des kleinen Durchmessers der Fremdkraftzylinderbohrung 2 ist ein schräg eintretender Laserstrahl 7 gewählt worden, auch wenn dieser gegebenenfalls in einem spitzen Winkel auf die Zylinderfläche 4 beziehungsweise die Laufflächen 8 trifft.
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Die Zylinderfläche 4 der Fremdkraftzylinderbohrung 2 des erfindungsgemäßen Hydraulikblocks 1 weist die verschleißbeständige Schicht 5 nur auf einem Teil ihrer Fläche auf, nämlich auf dem Teil der Zylinderfläche 4, die bei einer Bewegung des in 1 nicht dargestellten Fremdkraftkolbens mit dem Fremdkraftkolben in Berührung kommt. Dieser Teil der Zylinderfläche 4 wird hier als Lauffläche 8 der Fremdkraftzylinderbohrung 2 bezeichnet.
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Zu einer Abdichtung des Fremdkraftkolbens 9 in der Fremdkraftzylinderbohrung 2 des Hydraulikblocks 1 weist der Hydraulikblock 1 zwei umlaufende Dichtnuten auf, die in axial geringem Abstand voneinander ungefähr in einer Längsmitte der Fremdkraftzylinderbohrung 2 in der Fremdkraftzylinderbohrung 2 angebracht sind. Wie in 2 zu sehen werden in den Dichtnuten als Aufnahmen 10 für Dichtringe als Kolbendichtungen 11 angeordnet, die an dem Fremdkraftkolben 9 abdichten. In 2 ist ein Bruchstück von einem Umfang des Fremdkraftkolbens 9 gezeichnet. Im Ausführungsbeispiel sind die Kolbendichtungen 11 Lippendichtringe, es sind allerdings auch andere Dichtungen wie O-Ringe oder Quadringe verwendbar. Durch die Anordnung der Dichtringe 11 in den Dichtnuten in der Fremdkraftzylinderbohrung 2 bewegen sich die Dichtringen 11 nicht gegenüber der verschleißbeständigen Schicht 5 und werden durch eine eventuell erhöhte Rauigkeit der verschleißbeständigen Schicht 5 nicht beschädigt.
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Beiderseits einer einem geschlossenen Ende der Fremdkraftzylinderbohrung 2 näheren Aufnahme 10 für die Kolbendichtung 11 ist die Zylinderfläche 4 der Fremdkraftzylinderbohrung 2 des erfindungsgemäßen Hydraulikblocks 1 erhaben, was bedeutet, dass eine Durchmesser der Zylinderfläche 4 beziehungsweise der Fremdkraftzylinderbohrung 2 in diesen Abschnitten kleiner als im Übrigen ist. Diese umlaufenden axialen Abschnitte der Zylinderfläche 4 bilden die Laufflächen 8. Es weisen wie geschrieben nur die Laufflächen 8 die verschleißbeständige Schicht 5 auf und der Fremdkraftkolben 9 liegt nur an den Laufflächen 8 mit der verschleißbeständigen Schicht 5 in der Fremdkraftzylinderbohrung 2 an, die den Fremdkraftkolben 9 axial verschieblich in der Fremdkraftzylinderbohrung 2 führen. Im Ausführungsbeispiel sind die Laufflächen 8 axial kurz, im Ausführungsbeispiel sogar kürzer als die die Aufnahmen 10 für die Kolbencihtungen 11 bildenden Dichtnuten breit sind. Bei einem Durchmesser der Fremdkraftzylinderbohrung 2 von 33 mm weist die Lauffläche 8 auf einer dem geschlossenen Ende der Fremdkraftzylinderbohrung 2 zugewandten Hochdruckseite der Kolbendichtungen eine axiale Länge von 2 mm und zwischen den beiden Kolbendichtungen von 1 mm auf. Andere Abmessungen sind möglich und die Erfindung schließt nicht aus, dass auch andere Bereiche der Zylinderfläche 4 als die Laufflächen 8 die oder eine andere verschleißbeständige Schicht 5 aufweisen.
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Zwischen den Kolbendichtungen mündet eine Schmierleitung 20 in die Fremdkraftzylinderbohrung 2, durch die drucklose Bremsflüssigkeit als Schmiermittel auf den Umfang des Fremdkraftkolbens 9 gelangt.
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Es kann die Lauffläche 8 insgesamt die verschleißbeständige Schicht 5 aufweisen. Im Ausführungsbeispiel weisen nur Teile der Lauffläche 8 die verschleißbeständige Schicht 5 auf. Die verschleißbeständige Schicht 5 ist in umlaufenden Streifen beziehungsweise Strichen ausgebildet, die in Umfangssegmente unterteilt sind, wie es die Abwicklung eines Umfangsabschnitts der Zylinderfläche 4 im Bereich der Laufflächen 8 in 3 zeigt. Die Unterteilung der verschleißbeständigen Schicht 5 in axial schmale Streifen oder Striche ermöglicht eine schrittweise Fokussierung des Laserstrahls 7, der Laserstrahl 7 muss nicht kontinuierlich fokussiert werden wie bei einer axial durchgehenden Schicht. Die die verschleißbeständige Schicht 5 aufweisenden Streifen oder Striche der Zylinderfläche 4 können auch schräg, das heißt wendelförmig oder axial anstatt in Umfangsrichtung verlaufen (nicht dargestellt).
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Insgesamt bildet die verschleißbeständige Schicht 5 ein Muster von Parallelogrammen, die gleichmäßig axial und über den Umfang verteilt angeordnet sind, wobei jedes der Parallelogramme mehrere parallele Streifen oder Striche der verschleißbeständigen Schicht 5 aufweist. Möglich ist auch ein Muster von Rechtecken. Die verschleißbeständige Schicht 5 in einem Muster von Parallelegrammen auszubilden hat den Vorteil, dass sich die einzelnen Streifen oder Striche der verschleißbeständigen Schicht 5 in Umfangsrichtung überlappen. Es gibt keine Umfangsstelle der Lauffläche 8 ohne verschleißeständige Schicht 5. Eine andere Möglichkeit ist, die verschleißbeständige Schicht 5 in einem Rautenmuster anzuordnen (nicht dargestellt).
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Im Ausführungsbeispiel sind axial hintereinander zwei Ringe aus Parallelogrammen mit parallelen Streifen oder Strichen der verschleißbeständigen Schicht 5 auf der dem geschlossenen Ende der Fremdkraftzylinderbohrung 2 zugewandten Seite und ist ein Ring aus Parallelogrammen mit parallelen Streifen oder Strichen der verschleißbeständigen Schicht 5 auf einer dem offenen Ende der Fremdkraftzylinderbohrung 2 zugewandten Seite der dem geschlossenen Ende der Fremdkraftzylinderbohrung 2 näheren, die Aufnahme 10 für die Kolbendichtung 11 bildenden Dichtnut vorhanden.
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Andere Anordnungen der verschleißbeständigen Schicht 5 sind möglich. Außer einer vollflächigen verschleißbeständigen Schicht 5 können beispielsweise kreisförmige oder anders als kreisförmig runde und/oder eckige Flächen der Laufflächen 8 die verschleißbeständige Schicht 5 aufweisen. Die die verschleißbeständige Schicht 5 aufweisenden Flächen können als regelmäßiges Muster oder unregelmäßig über die Laufflächen 8 verteilt angeordnet sein. Beispielsweise ist ein Rautenmuster möglich (nicht dargestellt). Möglich ist beispielsweise auch eine verschleißbeständige Schicht 5 in Form wendelförmiger oder achsparalleler und/oder umlaufender oder einander diagonal kreuzender Streifen oder Striche, (nicht dargestellt).
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Zu einer Betätigung der Fahrzeugbremsanlage mit Muskelkraft weist der Hydraulikblock 1 eine Hauptbremszylinderbohrung 12 auf, die für einen nicht dargestellten Hauptbremszylinderkolben vorgesehen ist, der axial verschieblich in der Hauptbremszylinderbohrung 12 angeordnet wird. Zur Erzeugung des Bremsdrucks mit Muskelkraft wird der nicht dargestellte Hauptbremszylinderkolben über eine nicht dargestellte Pedalstange mit einem nicht dargestellten Fußbremspedal oder einem nicht dargestellten Handbremshebel in der Hauptbremszylinderbohrung 12 verschoben. Im Ausführungsbeispiel geht die Hauptbremszylinderbohrung 12 parallel zu den beiden großen Seiten des Hydraulikblocks 1 und in einer Mitte zwischen den beiden großen Seiten außerhalb und über der Fremdkraftzylinderbohrung 2 durch den Hydraulikblock 1 durch.
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Auch eine Zylinderfläche 21 der Hauptbremszylinderbohrung 12 oder eine Lauffläche der Zylinderfläche 21 der Hauptbremszylinderbohrung 12 kann eine verschleißbeständige Schicht 5 wie vorstehend für die Fremdkraftzylinderbohrung 2 beschrieben aufweisen.
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Um Bremsflüssigkeit bei einer Fremdkraftbetätigung der Fahrzeugbremsanlage aus dem Hauptbremszylinder verdrängen zu können, weist der Hydraulikblock 1 eine Zylinderbohrung 22 für einen Pedalwegsimulator auf, in der ein nicht dargestellter Simulatorkolben anordenbar ist. Wird bei einer Fremdkraftbremsung der Bremsdruck in der Fremdkraftzylinderbohrung erzeugt, wird der Hauptbremszylinder durch Schließen eines Magnetventils in jedem Bremskreis hydraulisch von den Bremskreisen getrennt. Um trotzdem den Hauptbremszylinderkolben in der Hauptbremszylinderbohrung 12 verschieben zu können, wird der Zylinder des Pedalwegsimulators durch Öffnen eines Simulatorventils mit dem Hauptbremszylinder verbunden, so dass Bremsflüssigkeit aus der Hauptbremszylinderbohrung 12 verdrängt werden kann. Durch eine Feder- oder Gasdruckbeaufschlagung erzeugt der Simulatorkolben eine Pedal- oder Hebelkraft am (Fuß-) Bremspedal oder (Hand-) Bremshebel des Hauptbremszylinders. Auch eine Zylinderfläche 23 der Zylinderbohrung 22 des Pedalwegsimulators oder eine Lauffläche der Zylinderbohrung 22 des Pedalwegsimulators kann eine verschleißbeständige Schicht 5 wie oben für die Fremdkraftzylinderbohrung 2 beschrieben aufweisen.
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Zur Regelung des Bremsdrucks einschließlich der Schlupfregelung, wobei unter einer Regelung auch eine Steuerung zu verstehen ist, sind sind als Schaltzeichen dargestellte Magnetventile 13 vorgesehen. Der Hydraulikblock 1 weist durchmessergestufte Sacklöcher als Aufnahmen 14 für die Magnetventile 13 auf. Die Aufnahmen 14 für die Magnetventile sind im Ausführungsbeispiel in der gro-ßen Seite des Hydraulikblocks 1 angebracht, die der großen Seite gegenüber liegt, an der die Fremdkraftzylinderbohrung 2 offen ist. In 1 sind zwei Aufnahmen 14 für Magnetventile 13 gezeichnet, wobei der Hydraulikblock 1 typischerweise zehn oder zwölf Aufnahmen 14 für Magnetventile 13 aufweist. Die Aufnahmen 14 für die Magnetventile, die Fremdkraftzylinderbohrung 2, die Hauptbremszylinderbohrung 12 und nicht dargestellte Aufnahmen für weitere hydraulische Bauelemente für die Regelung des Bremsdrucks und der Schlupfregelung wie beispielsweise Rückschlagventile, Hydrospeicher, Dämpferkammern sind durch Bohrungen, die Leitungen 15 im Hydraulikblock 1 bilden, entsprechend einem hydraulischen Schaltplan der Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage miteinander verbunden.
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Bestückt mit den hydraulischen Bauelementen bildet der Hydraulikblock 1 ein Hydraulikaggregat zur Erzeugung des Bremsdrucks mit Fremdkraft, zur Muskelkraftbetätigung der Fahrzeugbremsanlage und zur Regelung des Bremsdrucks einschließlich der Schlupfregelung. „Bestückt“ bedeutet, dass die hydraulischen Bauelemente in den jeweils für sie vorgesehenen Aufnahmen 14 angeordnet sind.
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In einer an die beiden großen Seiten angrenzenden Schmalseite weist der Hydraulikblock 1 Sacklöcher als Anschlüsse 16 für einen nicht dargestellten Bremsflüssigkeitsvorratsbehälter auf, der auf den Hydraulikblock 1 aufgesetzt wird.
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Nicht dargestellte hydraulische Radbremsen der Fahrzeugbremsanlage werden durch Bremsleitungen mit dem Hydraulikblock 1 verbunden, die beispielsweise mit Schraubnippeln oder Einpressnippeln an als Sacklöche ausgebildete Anschlüsse 17 des Hydraulikblocks 1 angeschlossen werden. Im Ausführungsbeispiel sind die Anschlüsse 17 für die Radbremsen in der großen Seite des Hydraulikblocks 1 angebracht, an der die Fremdkraftzylinderbohrung 2 offen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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