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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen aufweisend einen profilierten Laufstreifen mit Profilpositiven mit zumindest einem Feineinschnitt aufweisend einen Haupteinschnitt, der sich von einer Lauffläche bis zu einer Tiefe TH von 70% bis 100% einer Profiltiefe T* erstreckt sowie eine Vulkanisationsform zur Ausformung eines profilierten Laufstreifens eines Fahrzeugluftreifens mit einer Profiltiefe T*, wobei der Laufstreifen zumindest ein Profilpositiv, insbesondere zumindest einen Profilblock, mit zumindest einem Feineinschnitt aufweist, wobei die Vulkanisationsform zumindest ein Lamellenblech zur Ausformung des zumindest einen Feineinschnitts aufweist.
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In Profilpositiven von Laufstreifen ausgebildete Einschnitte tragen vor allem zu einer Verbesserung der Griffeigenschaften des Reifens, insbesondere auf nassen, eisigen oder auf schneebedeckten Fahrbahnen, bei. Ein Feineinschnitt weist in der Regel eine Einschnittsbreite von 0,4 mm bis 1,2 mm auf. Die Griffwirkung der Einschnittskanten auf nasser Fahrbahn wird dabei von der Wasseraufnahmekapazität des Einschnittes maßgeblich beeinflusst. Ist die Wasseraufnahmekapazität des Einschnittes erschöpft, können die Einschnittskanten ihre Griffwirkung auf nassem Untergrund nicht mehr optimal entfalten.
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Derartige Fahrzeugluftreifen sind bekannt. In Profilpositiven von Laufstreifen ausgebildete Feineinschnitte verbessern über ihr Einschnittsvolumen sowie die Einschnittskanten zur Lauffläche die Schnee- und Nassgriffeigenschaften des Fahrzeugluftreifens. Das Einschnittsvolumen nimmt allerdings in Folge von Abrieb und abnehmender effektiven Profiltiefe ab, wodurch auch die Verdrängung von Wasser abnimmt, was die Griffwirkung der Einschnittskanten maßgeblich beeinflusst. Steht einem Profilpositiv z.B. durch Abnutzung nicht mehr genug Einschnittsvolumen zur Verfügung, kann sich dies nachteilig auf die Griffeigenschaften auswirken. Die Griffeigenschaften verändern sich somit mit Abrieb des Laufstreifens nachteilig.
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Aufgabe ist es daher, die Griffeigenschaften des Reifens bei fortschreitendem Abrieb zu verbessern. Aufgabe ist weiter ein Mittel zur Herstellung eines solchen Reifens zur Verfügung zu stellen.
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Dies wird dadurch erreicht, dass der Feineinschnitt zumindest einen seitlich vom Haupteinschnitt abzweigenden Seiteneinschnitt aufweist, der sich bei einer Tiefe TS1 mit TS1 < TH vom Haupteinschnitt trennt und sich bis zu einer Tiefe TS2 mit TS1 < TS2 < TH erstreckt.
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Der zusätzliche Seiteneinschnitt tritt somit erst mit zunehmendem Abrieb in Erscheinung. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Reifen bei einem Abrieb, bei dem die Lauffläche in einem Tiefenbereich von TS1 bis TS2 angeordnet ist, zwei effektive Feineinschnitt aufweist - wobei der erste effektive Einschnitt dem verbleibenden Haupteinschnitt entspricht und der zweite effektive Feineinschnitt dem verbleibenden Seiteneinschnitt entspricht. Das Einschnittsvolumen sowie Anzahl der Einschnittskanten sind somit erhöht.
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Hierdurch sind die Griffeigenschaften des Reifens bei zunehmendem Abrieb im Vergleich zu einem Reifen, dessen Feineinschnitte keine derartige Verzweigung aufweist, verbessert.
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Tiefen sind gemessen relativ und senkrecht zum Niveau der Lauffläche des Neureifens von radial außen nach radial innen.
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Bei Eingriff sind die Griffeigenschaften besonders vorteilhaft, wenn der Seitenabschnitt eine Dicke von 0,4 mm bis 1,2 mm aufweist. Die Dicke ist gemessen senkrecht zu der dem Hauptabschnitt zugewandten Begrenzung des Seiteneinschnitts.
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Ein Ausgleich der durch den zunehmenden Abrieb verschlechterten Griffeigenschaften wird besonders dadurch erreicht, dass TS1 < T* / 2 < TS2.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass sich der Seiteneinschnitt in seinem Querschnitt weitgehend senkrecht oder unter einem eingeschlossenen Winkel zwischen 45° und 90° bei der Tiefe TS1 vom Haupteinschnitt trennt und, bevorzugt weitgehend parallel zum Haupteinschnitt, in der Tiefe TS2 endet.
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Der Querschnitt ist senkrecht der dem Seiteneinschnitt zugewandten Begrenzung des Haupteinschnitts und der Lauffläche des Neureifens genommen. Zwischen der Tiefe TS1 und der Tiefe TS2 kann der Seitenabschnitt dabei einen Knick aufweisen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass der zumindest eine Feineinschnitt zumindest zwei Seiteneinschnitte aufweist, dass die zumindest zwei Seitenabschnitte auf einer gleichen Seite vom Haupteinschnitt abzweigen und dass die zumindest zwei Seitenabschnitte in einer senkrechten Projektion auf die Lauffläche des Neureifens beabstandet voneinander angeordnet sind.
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Hierdurch ist eine kleinteilige Gestaltung im räumlichen Bereich des Feineinschnitts ermöglicht. In ihrer restlichen Ausgestaltung können die zumindest zwei Seiteneinschnitte unabhängig voneinander sein. Sie können weitgehend gleich ausgebildet sein. Insbesondere können sie in ihrer Tiefe TS1 und/oder ihrer Tiefe TS2 und/oder in ihrer Tiefendifferenz TS2 - TS1 und/oder in ihrem maximalen Abstand zum Haupteinschnitt und/oder in ihrer Dicke gleich ausgebildet sein. Sie können sich aber auch in ihrer Ausgestaltung, insbesondere in ihrer Tiefe TS1 und/oder ihrer Tiefe TS2 und/oder in ihrer Tiefendifferenz TS2 - TS1 und/oder in ihrem maximalen Abstand zum Haupteinschnitt und/oder in ihrer Dicke, voneinander unterscheiden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass der zumindest eine Feineinschnitt zumindest zwei Seitenabschnitte aufweist und dass sich die zumindest zwei Seitenabschnitte in ihrer Ausgestaltung, insbesondere in der Tiefe TS1 und/oder der Tiefe TS2 und/oder einer Tiefendifferenz TS2 - TS1 und/oder einem maximalen Abstand des jeweiligen Seitenabschnitts zum Haupteinschnitt und/oder in einer Dicke des Seitenabschnitts, unterscheiden.
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Durch Seiteneinschnitte, die sich in ihrer Ausgestaltung voneinander unterscheiden, sind die Griffeigenschaften des Reifens besonders gut an die Anforderungen bei Abrieb anpassbar. Bei einer unterschiedlichen Tiefen TS1 der beiden Seiteneinschnitte setzen die vorteilhaften Eigenschaften bei unterschiedlicher Abriebstiefe ein. Bei einer unterschiedlichen Tiefen TS2 der beiden Seiteneinschnitte enden die vorteilhaften Eigenschaften mit unterschiedlicher Abriebstiefe. Bei unterschiedlicher Tiefendifferenz ist ein unterschiedliches Seiteneinschnittsvolumen erreichbar. Durch einen unterschiedlichen maximalen Abstand zum Haupteinschnitt ist eine unterschiedliche Beabstandung von Haupteinschnitt und Seiteneinschnitt erreichbar. Der Abstand ist gemessen senkrecht zu der dem Seiteneinschnitt zugewandten Begrenzung des Haupteinschnitts. Auch über eine unterschiedliche Dicke der Seiteneinschnitte ist die Ausgestaltung und der Effekt der beiden Seiteneinschnitte unterschiedlich an die jeweiligen Anforderungen anpassbar. Die unterschiedliche Ausgestaltung der zumindest zwei Seiteneinschnitten des zumindest einen Feineinschnitts ermöglicht eine derartige Anpassung der Griffeigenschaften innerhalb desselben Feineinschnitts. In der Reifenherstellung ist somit der Effekt durch die Ausgestaltung nur einer Lamellenform erreichbar.
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Mittels der beiden Seiteneinschnitte des zumindest einen Feineinschnitts ist der Reifen bezüglich unterschiedlicher Anforderungen an die Griffeigenschaften optimierbar.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass der Laufstreifen zumindest zwei Feineinschnitte aufweist, wobei die zumindest zwei Feineinschnitte in Umfangsrichtung U voneinander beabstandet angeordnet sind und sich in der Ausgestaltung ihres zumindest einen Seiteneinschnitts, insbesondere in der Tiefe TS1 und/oder der Tiefe TS2 und/oder einer Tiefendifferenz TS2 - TS1 und/oder einem maximalen Abstand des Seitenabschnitts zum Haupteinschnitt und/oder in einer Dicke des Seitenabschnitts, voneinander unterscheiden.
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Hierdurch sind die auf unterschiedliche Eigenschaften und/oder Restprofiltiefe optimierten Eigenschaften der Feineinschnitte mit unterschiedlich ausgestalteten Seiteneinschnitten über den Umfang verteilt, wodurch ein größerer Bereich des Laufstreifens zur Verbesserung der Griffeigenschaften über die Lebensdauer beitragen kann. Die zwei Feineinschnitte können innerhalb desselben Profilpositivs oder auf unterschiedlichen Profilpositiven angeordnet sein.
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Bezüglich des Mittels zur Herstellung eines solchen vorteilhaften Reifens wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Lamellenblech der Vulkanisationsform zur Ausformung des profilierten Laufstreifens eines Fahrzeugluftreifens, eine Hauptlamelle mit einer von einer Formfläche der Vulkanisationsform vorstehenden Höhe H von 70% bis 100% der Profiltiefe T*, sowie zumindest eine seitlich von der Hauptlamelle abzweigende Seitenlamelle, die sich bei einer Höhe HS1 mit HS1 < H von der Hauptlamelle trennt und sich bis zu einer Höhe HS2 mit HS1 < HS2 < H erstreckt, aufweist.
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Mittels einer derartigen Vulkanisationsform mit Lamellenblech ist ein vorteilhafter erfindungsgemäßer Fahrzeugluftreifen aufweisend einen profilierten Laufstreifen mit zumindest einem Profilpositiv, insbesondere zumindest einem Profilblock, mit zumindest einem Feineinschnitt aufweisend einen Haupteinschnitt, der sich am Neureifen von einer Lauffläche nach radial innen bis zu einer Tiefe TH von 70% bis 100% einer Profiltiefe T*, wobei der Feineinschnitt zumindest einen seitlich vom Haupteinschnitt abzweigenden Seiteneinschnitt aufweist, der sich bei einer Tiefe TS1 mit TS1 < TH vom Haupteinschnitt trennt und sich bis zu einer Tiefe TS2 mit TS1 < TS2 < TH erstreckt, ausformbar. Der Haupteinschnitt wird dabei von dem von der Formfläche der Vulkanisationsform vorstehenden Bereich der Hauptlamelle ausgeformt und der zumindest eine Seiteneinschnitt wird von der zumindest einen Seitenlamelle ausgeformt. Der Haupteinschnitt entspricht dabei weitgehend einem Negativ des von der Formfläche der Vulkanisationsform vorstehenden Bereichs der Hauptlamelle und umgekehrt. Ebenso entspricht der Seiteneinschnitt einem Negativ der Seitenlamelle und umgekehrt. Die Höhe H entspricht der Tiefe TH, die Höhe HS1 entspricht der Tiefe TS1 und die Höhe HS2 entspricht der Tiefe TS2 und jeweils umgekehrt. Höhen sind gemessen relativ und senkrecht zu einem Niveau der Formfläche der Vulkanisationsform von radial außen nach radial innen.
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Entsprechend stellen die oben ausgeführten Feineinschnitte 2 von Fahrzeugluftreifen jeweils weitgehend ein Negativ des von der Formoberfläche 41 vorstehenden Lamellenblechs 11 einer zur Ausformung des Laufstreifens eines Fahrzeugluftreifens aufweisend den jeweiligen Feineinschnitt geeigneten Vulkanisationsform dar.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Seitenlamelle eine der Dicke von 0,4 mm bis 1,2 mm aufweist. Die Dicke der Seitenlamelle entspricht weitgehend der Dicke des Seiteneinschnitts und umgekehrt. Die Messung erfolgt entsprechend der Dicke des Seiteneinschnitts.
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Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass HS1 < T* / 2 < HS2.
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Im Folgenden werden weitere vorteilharte Ausführungsformen der Vulkanisationsform beschrieben. Sie eignen sich insbesondere zur Ausformung eines Laufstreifens der oben beschriebenen vorteilhaften Fahrzeugluftreifen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass sich die Seitenlamelle in ihrem Querschnitt weitgehend senkrecht oder unter einem eingeschlossenen Winkel zwischen 45° und 90° bei der Höhe HS1 von der Hauptlamelle trennt und, bevorzugt weitgehend parallel zum Haupteinschnitt, in der Höhe HS2 endet.
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Der Querschnitt ist senkrecht zur Hauptlamelle und zur Formoberfläche genommen. Zwischen der Höhe HS1 und der Höhe HS2 kann die Seitenlamelle dabei einen Knick aufweisen. Ein hiermit ausgeformter Feineinschnitt weist einen eingeschlossenen Winkel zwischen 45° und 90° auf.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass die zumindest eine Lamelle zumindest zwei Seitenlamellen aufweist, dass die zumindest zwei Seitenlamellen auf einer gleichen Seite von der Hauptlamelle abzweigen und dass die zumindest zwei Seitenlamellen in einer senkrechten Projektion auf die Formoberfläche beabstandet voneinander angeordnet sind.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass die zumindest eine Lamelle zumindest zwei Seitenlamellen aufweist und dass sich die zumindest zwei Seitenlamellen in ihrer Ausgestaltung, insbesondere in der Höhe HS1 und/oder der Höhe HS2 und/oder einer Höhendifferenz HS1 - HS2 und/oder einem maximalen Abstand des jeweiligen Seitenlamelle zur Hauptlamelle und/oder in einer Dicke der Seitenlamelle, unterscheiden.
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Der Abstand ist gemessen senkrecht zu der der Seitenlamelle zugewandten Oberfläche der Hauptlamelle. Die Dicke ist gemessen senkrecht zu der der Hauptlamelle zugewandten Oberfläche der Seitenlamelle.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass die Vulkanisationsform zumindest zwei Lamellen aufweist, wobei die zumindest zwei Lamellen in Umfangsrichtung U voneinander beabstandet angeordnet sind und sich in der Ausgestaltung ihrer zumindest einen Seitenlamelle, insbesondere in der Höhe HS 1 und/oder der Höhe HS2 und/oder einer Höhendifferenz HS1 - HS2 und/oder einem maximalen Abstand der Seitenlamelle zur Hauptlamelle und/oder in einer Dicke der Seitenlamelle, voneinander unterscheiden.
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Es kann sich um einen Reifen für einen Personenkraftwagen, insbesondere für einen Reifen für Personenkraftwagen unter winterlichen Fahrbedingungen, einen Van, ein SUV, einen Light-Truck, ein Nutzfahrzeug, ein Kraftrad oder einen Bus handeln.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der schematischen Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele darstellen, näher erläutert. Dabei zeigt die
- 1 einen Querschnitt durch ein Profilpositiv aufweisend einen Feineinschnitt eines Fahrzeugluftreifens im Neuzustand;
- 2 einen Querschnitt durch ein Profilpositiv aufweisend einen Feineinschnitt eines Fahrzeugluftreifens in zumindest teilweise abgeriebenem Zustand;
- 3 eine Vulkanisationsform aufweisend ein Lamellenblech;
- 4 bis 6 jeweils einen Querschnitt durch ein Profilpositiv aufweisend einen Feineinschnitt eines Fahrzeugluftreifens im Neuzustand;
- 7 einen Querschnitt eines Fahrzeugluftreifens in Umfangsrichtung.
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Die 1 zeigt einen Querschnitt eines profilierten Laufstreifens eines Fahrzeugluftreifens. Es handelt sich dabei um einen Neureifen, mit noch nicht abgenutztem Profil. Der Laufstreifen weist zumindest ein Profilpositiv 1, insbesondere zumindest einem Profilblock 1, mit zumindest einem Feineinschnitt 2 auf. Der Feineinschnitt 2 weist einen Haupteinschnitt 3 auf, der sich am Neureifen von einer Lauffläche 4 nach radial innen bis zu einer Tiefe TH von 70% bis 100% einer Profiltiefe T* erstreckt. Der Reifen ist dadurch gekennzeichnet, dass der Feineinschnitt 2 zumindest einen seitlich vom Haupteinschnitt 3 abzweigenden Seiteneinschnitt 5 aufweist, der sich bei einer Tiefe TS1 mit TS1 < TH vom Haupteinschnitt 3 trennt und sich bis zu einer Tiefe TS2 mit TS1 < TS2 < TH erstreckt.
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Tiefen sind gemessen relativ und senkrecht zum Niveau der Lauffläche 4 des Neureifens von radial außen nach radial innen.
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Der Seitenabschnitt kann eine Dicke 7 von 0,4 mm bis 1,2 mm aufweisen. Die Dicke 7 ist gemessen senkrecht zu der dem Hauptabschnitt zugewandten Begrenzung des Seiteneinschnitts.
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Es kann gelten, dass TS1 < T* / 2 < TS2. Wie dargestellt kann sich der Seiteneinschnitt 5 in seinem Querschnitt weitgehend senkrecht bei der Tiefe TS1 vom Haupteinschnitt 3 trennen und weitgehend parallel zum Haupteinschnitt 3 in der Tiefe TS2 enden. Der Querschnitt ist senkrecht zu der dem Seiteneinschnitt zugewandten Begrenzung des Haupteinschnitts und der Lauffläche 4 des Neureifens genommen. Zwischen der Tiefe TS1 und der Tiefe TS2 kann der Seitenabschnitt dabei einen Knick aufweisen.
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Die 2 zeigt den Querschnitt des profilierten Laufstreifens aus der 1 in bis zu einer Tiefe von T* / 2 mit TS1 < T* / 2 < TS2, abgeriebenem Laufstreifenprofil. Deutlich ist zu erkennen, dass der Reifen bei einem Abrieb, bei dem die Lauffläche 42 in einem Tiefenbereich von TS1 bis TS2 angeordnet ist, zwei effektive Feineinschnitt aufweist - wobei der erste effektive Einschnitt dem verbleibenden Haupteinschnitt 3 entspricht und der zweite effektive Feineinschnitt dem verbleibenden Seiteneinschnitt 5 entspricht. Einschnittsvolumen sowie Anzahl der Einschnittskanten 8 sind somit erhöht.
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Die 3 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Vulkanisationsform 11 zur Ausformung eines profilierten Laufstreifens eines Fahrzeugluftreifens mit einer Profiltiefe T*, wobei der Laufstreifen zumindest ein Profilpositiv 1, insbesondere zumindest einen Profilblock 1, mit zumindest einem Feineinschnitt 2 aufweist, wobei die Vulkanisationsform 11 zumindest ein Lamellenblech 21 zur Ausformung des zumindest einen Feineinschnitts 2 aufweist, wobei das Lamellenblech 21 eine Hauptlamelle 31 mit einer von einer Formfläche 41 der Vulkanisationsform 11 vorstehenden Höhe H von 70% bis 100% der Profiltiefe T*, sowie zumindest eine seitlich von der Hauptlamelle 31 abzweigende Seitenlamelle 51, die sich bei einer Höhe HS1 mit HS1 < H von der Hauptlamelle 31 trennt und sich bis zu einer Höhe HS2 mit HS1 < HS2 < H erstreckt, aufweist. Die Vulkanisationsform 11 eignet sich zur Ausformung des in der 1 gezeigten Fahrzeugluftreifens.
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Mittels einer derartigen Vulkanisationsform 11 aufweisend das Lamellenblech ist ein erfindungsgemäßer Fahrzeugluftreifen, insbesondere der in der 1 dargestellte Fahrzeugluftreifen, aufweisend einen profilierten Laufstreifen mit zumindest einem Profilpositiv 1, insbesondere zumindest einem Profilblock 1, mit zumindest einem Feineinschnitt 2 aufweisend einen Haupteinschnitt 3, der sich am Neureifen von einer Lauffläche 4 nach radial innen bis zu einer Tiefe TH von 70% bis 100% einer Profiltiefe T*, wobei der Feineinschnitt 2 zumindest einen seitlich vom Haupteinschnitt 3 abzweigenden Seiteneinschnitt 5 aufweist, der sich bei einer Tiefe TS1 mit TS1 < TH vom Haupteinschnitt 3 trennt und sich bis zu einer Tiefe TS2 mit TS1 < TS2 < TH erstreckt, ausformbar.
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Der Haupteinschnitt 3 wird dabei von dem von der Formfläche 41 der Vulkanisationsform vorstehenden Bereich der Hauptlamelle 31 ausgeformt und der zumindest eine Seiteneinschnitt 5, 5' wird von der zumindest einen Seitenlamelle 51 ausgeformt. Der Haupteinschnitt 3 entspricht dabei weitgehend einem Negativ des von der Formfläche 41 der Vulkanisationsform 11 vorstehenden Bereichs der Hauptlamelle 31 und umgekehrt. Ebenso entspricht der Seiteneinschnitt 5,5' einem Negativ der Seitenlamelle 51 und umgekehrt. Die Höhe H entspricht der Tiefe TH, die Höhe HS1 entspricht der Tiefe TS1 und die Höhe HS2 entspricht der Tiefe TS2 und jeweils umgekehrt. Höhen sind gemessen relativ und senkrecht zu einem Niveau der Formfläche 41 der Vulkanisationsform von radial außen nach radial innen.
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Entsprechend stellen die in den 4 bis 6 dargestellten Feineinschnitte 2 jeweils weitgehend ein Negativ des von der Formoberfläche 41 vorstehenden Lamellenblechs 11 einer zur Ausformung des Laufstreifens eines Fahrzeugluftreifens aufweisend den jeweiligen Feineinschnitt geeigneten Vulkanisationsform dar.
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Die 4 bis 6 zeigen weitere Ausführungsformen von Profilpositiven 1 aufweisend einen Feineinschnitt 2 entsprechend der 1. Die gezeigten Feineinschnitte 2 können weitgehend wie der in der 1 dargestellte Feineinschnitt 1 ausgebildet sein. Sie unterscheiden sich von dem in der 1 gezeigten Feineinschnitt 1 jedoch zumindest wie folgt:
- In der 4 trennt sich im Gegensatz zur 1 der Seiteneinschnitt 5 in seinem Querschnitt unter einem eingeschlossenen Winkel 6 zwischen 45° und 90° bei der Tiefe TS1 vom Haupteinschnitt 3 und endet, bevorzugt weitgehend parallel zum Haupteinschnitt 3, in der Tiefe TS2.
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In der 5 weist der zumindest eine Feineinschnitt 2 im Gegensatz zur 1 zumindest zwei Seiteneinschnitte 5,5' auf, wobei die zumindest zwei Seitenabschnitte 5,5' auf einer gleichen Seite vom Haupteinschnitt 3 abzweigen und wobei die zumindest zwei Seitenabschnitte 5,5' in einer senkrechten Projektion auf die Lauffläche 4 des Neureifens beabstandet voneinander angeordnet sind.
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In der 6 weist der zumindest eine Feineinschnitt 2 im Gegensatz zur 1 zumindest zwei Seitenabschnitte 5,5' auf, wobei sich die zumindest zwei Seitenabschnitte 5,5'in ihrer Ausgestaltung, insbesondere in der Tiefe TS1 und/oder der Tiefe TS2 und/oder einer Tiefendifferenz TS2 - TS1 unterscheiden. In der dargestellten Ausführungsform unterscheiden sie sich in der Tiefe TS1, der Tiefe TS2 sowie in der Tiefendifferenz TS2-TS1. Alternativ oder zusätzlich können sie sich auch in einem maximalen Abstand 9 des jeweiligen Seitenabschnitts 5,5' zum Haupteinschnitt 3 und/oder in einer Dicke 7 des jeweiligen Seitenabschnitts 5,5' voneinander unterscheiden.
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Die 7 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Reifen im Neuzustand in Umfangsrichtung. Der Laufstreifen weist wie dargestellt zwei Feineinschnitte 2 auf, wobei die zwei Feineinschnitte 2 in Umfangsrichtung U voneinander beabstandet angeordnet sind und sich in der Ausgestaltung ihres zumindest einen Seiteneinschnitts 5,5', insbesondere in der Tiefe TS1 und/oder der Tiefe TS2 und/oder einer Tiefendifferenz TS2 - TS1 voneinander unterscheiden. Alternativ oder zusätzlich können sie sich auch in einem maximalen Abstand 9 des jeweiligen Seitenabschnitts 5,5' zum Haupteinschnitt 3 und/oder in einer Dicke 7 des jeweiligen Seitenabschnitts 5,5' voneinander unterscheiden. Dargestellt ist, dass die beiden Feineinschnitte 2 innerhalb unterschiedlicher Profilpositive 1 angeordnet sind. Sie können aber auch innerhalb desselben Profilpositivs 1 angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Profilpositiv
- 2
- Feineinschnitt
- 3
- Haupteinschnitt
- 4
- Lauffläche des Neureifens
- 42
- Lauffläche nach Abrieb
- 5, 5'
- Seiteneinschnitt
- 6
- Winkel
- 7
- Dicke
- 8
- Einschnittskante
- 9
- maximaler Abstand
- 11
- Vulkanisationsform
- 21
- Lamellenblech
- 31
- Hauptlamelle
- 41
- Formfläche
- 51
- Seitenlamelle
- 61
- Winkel
- T*
- Profiltiefe
- TH
- Tiefe des Haupteinschnitts
- TS1
- Tiefe
- TS2
- Tiefe des Seiteneinschnitts
- H
- Höhe der Hauptlamelle
- HS1
- Höhe
- HS2
- Höhe der Seitenlamelle
- U
- Umfangsrichtung
- rR
- radiale Richtung