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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung eines Informationsprodukts über zumindest einen Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz sowie ein Informationsprodukt über zumindest einen Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz und dessen Verwendung für Optimierungszwecke eines Funknetzes oder für Navigationsaufgaben eines Fahrzeugs.
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Die Versorgung mit unterschiedlichsten Funknetzen ist in vielen Bereichen ein wichtiger Faktor für einen reibungslosen Einsatz von zugehörigen Techniken. Funknetze übertragen mittels elektromagnetischer Wellen Informationen, wobei beispielsweise jeweilige Endgeräte diese dann empfangen und weiterverarbeiten. In zunehmenden Maßen sind auch Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, ausgelegt, in entsprechenden Funknetzen eingebunden zu sein. In diesem Zusammenhang sind dabei verschiedene Einsatzbereiche bereits bekannt, wobei die jeweiligen Funknetze in Form vom normalen Mobilfunk bis hin zu kleinteiligen Funknetzen vorgesehen sind. Kleinteilige Funknetze können beispielsweise in Infrastrukturbauten wie Tunneln beziehungsweise in Gebäuden wie etwa Parkhäusern und dergleichen vorgesehen sein.
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Für einen reibungslosen Einsatz von Technologien, welche direkt oder indirekt auf vorhandene Funknetze angewiesen sind, stellen unzureichend ausgebaute Funknetze ein Problem dar. Insbesondere für neue Technologien im Zusammenhang mit der zumindest teilweise automatisierten Fahrweise von Fahrzeugen werden Funknetze benötigt, welche flächendeckend innerhalb des Funkgebiets eine ausreichende Signalstärke aufweisen.
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Oftmals ist eine schlechte Funkabdeckung beispielsweise entlang von Autobahnen oder auch in ländlichen Gebieten von jeweiligen Mobilfunknetzen vorhanden. Dies beeinträchtigt die Telekommunikation und kann in Zukunft entsprechend noch problematischer werden, wenn auch jeweilige Infrastrukturelemente oder Fahrzeuge auf eine stabile und zuverlässige Funkkommunikation angewiesen sind.
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Um eine ausreichende Funkabdeckung zu gewährleisten, setzt insbesondere die Mobilfunkbranche Simulationstechniken ein, mit welchen ein Nachweis über eine ausreichende Funkausbreitung in der Fläche prognostiziert werden kann. Derlei Simulationen sind dabei nicht nur aufwendig, sondern unterliegen dabei zahlreichen Variablen, die sich zudem häufig dynamisch verändern, sodass ein heute durchgeführtes Ergebnis einer Simulation binnen kürzester Zeit bereits veraltet und somit nicht mehr zuverlässig ist. Für kleinteilige Funknetze, etwa in Parkhäusern, sind zudem häufig dynamisch sich verändernde Gegebenheiten wie parkende Fahrzeuge und sich schnell ändernde Bewegungsmuster derselben zu berücksichtigen, sodass Simulationen an dieser Stelle immer nur einen bestimmten statischen Zustand berücksichtigen und somit nicht wie gewünscht in allen Situationen gleichbleibend zuverlässig einsetzbar sind. Vielmehr werden häufig dabei parkende Fahrzeuge von vornherein nicht berücksichtigt.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits zahlreiche Lösungsvorschläge als bekannt anzusehen, welche sich mit den oben erläuterten Herausforderungen im weitesten Sinne beschäftigen. Nachfolgend werden einige davon näher vorgestellt.
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So ist aus der Druckschrift
DE 10 2016 015 406 A1 eine Sensorvorrichtung für ein Kraftfahrzeug zur aktiven Umgebungserfassung und ein Verfahren zum Steuern einer aktiven Sensorvorrichtung als bekannt zu entnehmen. Die Sensoreinrichtung umfasst dabei eine Sensoreinheit und ein Steuergerät, mittels welchem eine Sendeleistung der Sensoreinheit in Abhängigkeit von einer Umgebungsbedingung dynamisch anpassbar ist. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Steuern einer solchen aktiven Sensoreinrichtung. Um eine Zuverlässigkeit der Sensoreinrichtung zu verbessern ist es dabei vorgesehen, dass die Sendeleistung der Sensoreinheit in Abhängigkeit von einer fahrzeugexternen baulichen Gegebenheit, durch welche eine effektive Reichweite der Sensoreinrichtung begrenzt ist, angepasst wird.
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Aus der Druckschrift
WO 2008/080247 A2 ist zudem ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Anbindung mobiler Kommunikationsgeräte an drahtlose Netzwerke in untertägigen Bauwerken als bekannt zu entnehmen. Die Vorrichtung zur Anbindung mobiler Kommunikationsgeräte an drahtlose Netzwerke in untertägigen Bauwerken umfasst dabei eine Vielzahl von Basisstationen, die in Tunnelsystemen in einem räumlichen Abstand im Wesentlichen in Richtung der Tunnelachsen voneinander angeordnet sind, sodass sich für jeweils zwei benachbarte Basisstationen eine geringstmögliche Überlappung der gemeinsamen Empfangsbereiche ergibt. Dabei arbeiten alle Basisstationen auf einem einzigen gemeinsamen Kanal. Bei einem dabei eingesetzten Verfahren schaltet die Mobilstation auf eine benachbarte Basisstation um, wenn ein Qualitätssignal unter einen vorbestimmten Schwellwert fällt.
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Ferner ist aus der Druckschrift
WO 99/67898 ein Verfahren zur Leistungsregelung von Punktzu-Mehrpunktverbindungen in drahtlosen Telekommunikationssystemen in unkoordiniertem unlizenziertem Systembetrieb bekannt. Um die für Punkt-zu-Mehrpunkt-Telekommunikationsverbindungen in einem Telekommunikationssystem mit drahtloser Telekommunikation und unkoordiniertem unlizenziertem Systembetrieb vorgesehene Sendeleistung ohne wesentliche Einschränkung auf die Sendereichweite zu regeln, wird die Tatsache ausgenutzt, dass die maximale Anzahl der an einer Basisstation angemeldeten Mobilstationen bekannt ist. Die Basisstation weiß also zu jedem Zeitpunkt, wie viele und welche Mobilstationen angemeldet sind. Sind alle Mobilstationen angemeldet, so kann die Basisstation ihre Sendeleistung der „am schwächsten“ empfangenen Mobilstation anpassen. Anderenfalls, wenn nicht alle Mobilstationen angemeldet sind, wird die Basisstation abwechselnd für eine vorgegebene erste Zeitspanne mit der maximalen Sendeleistung und anschließend für eine vorgegebene zweite Zeitspanne mit der reduzierten Sendeleistung, die an die „am schwächsten“ empfangene Mobilstation angepasst ist, senden.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erstellung eines Informationsprodukts über zumindest einen Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz bereitzustellen sowie ein solches Informationsprodukt und dessen Verwendung bereitzustellen, sodass zuverlässige Aussagen über entsprechende Funknetze und ihre Zustände möglich sind und diese entsprechend darstellbar und anwendbar sind.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Verfahren zur Erstellung eines Informationsprodukts über zumindest einen Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz bereitgestellt wird. Solch ein Verfahren umfasst dabei die folgenden Schritte: Bereitstellen und Aktivieren einer Recheneinheit, welche ausgelegt ist, zumindest eine Information über zumindest ein Funknetz entgegenzunehmen. Die zumindest eine Information wird dabei von zumindest einem für diese Zwecke ausgelegtem Fahrzeug bereitgestellt. Das zumindest eine Fahrzeug befindet oder befand sich in einem Funkgebiet des zumindest einen Funknetzes. Die zumindest eine Information wird dabei zum Zwecke einer Erstellung eines Informationsprodukts über den zumindest einen Aktivitätszustand von dem zumindest einem Funknetz mittels der Recheneinheit bereitgestellt.
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Auf diese Weise ist es möglich, ein Verfahren bereitzustellen, mit welchem ein Informationsprodukt über zumindest einen Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz erstellbar ist, sodass zuverlässige Aussagen über entsprechende Funknetze und ihre Zustände möglich sind.
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Ein für diese Zwecke ausgelegtes Fahrzeug ist dabei in der Lage Informationen, beispielsweise Funksignale und dergleichen, von dem Funknetz zu empfangen. Darüber hinaus ist solch ein Fahrzeug in der Lage, diese zumindest eine Information entsprechend an die Recheneinheit weiterzuleiten, sodass die Recheneinheit diese zumindest eine Information dann für die Erstellung des Informationsprodukts nutzen kann.
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Dabei kann das Fahrzeug entweder in Echtzeit noch während einer Bewegung in dem Funkgebiet des jeweiligen Funknetzes diese Information erfassen und weiterleiten oder diese zunächst zwischenspeichern und später dann entsprechend weiterleiten.
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Auch ist vorstellbar, dass solch ein Fahrzeug für unterschiedliche Funknetze ausgerüstet beziehungsweise ausgestaltet ist. Auch ist vorstellbar, dass das Fahrzeug so ausgestaltet ist, sodass es für diese beschriebenen Aufgaben mit einer fahrzeugeigenen Schnittstellenvorrichtung ausgestattet ist, mittels welcher eine Koppelung mit jeglichen mobilen Sende- und Empfangseinheiten, beispielsweise einem Mobiltelefon oder dergleichen, möglich ist.
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Das Funkgebiet kann beispielsweise in einzelne Funkzellen oder dergleichen aufgeteilt sein, wobei das zumindest eine Fahrzeug sich dann beispielweise zwischen den einzelnen Funkzellen hin und her bewegt, sodass möglichst viele Informationen über das Funknetz erfasst werden. Auch ist vorstellbar, dass Informationen von mehreren Fahrzeugen entsprechend erfasst und der Recheneinheit bereitgestellt werden. Mit anderen Worten wird ein sich in dem Funkgebiet bewegender Fahrzeugschwarm von solch speziell ausgestatten Fahrzeugen genutzt, um das Informationsprodukt über zumindest einen Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz zu erstellen und bereitzustellen. Beispielsweise kann somit eine Funkabdeckung des jeweiligen Funknetzes bestimmt werden. Aufgrund einer sehr exakten Lokalisierung kann diese Funkabdeckung dann beispielsweise zentimetergenau in dem Informationsprodukt kartiert werden.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Informationsprodukt zur interaktiven Darstellung von zumindest einem Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz bereitgestellt wird. Solch ein Informationsprodukt ist dabei mit dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 hergestellt. Die zuvor genannten Vorteile gelten soweit übertragbar auch für das vorgestellte Informationsprodukt. Solch ein Informationsprodukt kann beispielsweise als digitales Kartenprodukt bereitstellbar sein, welches entsprechend die aufbereiteten Informationen von dem Fahrzeugschwarm derart darstellt, sodass jeweilige Aktivitätszustände von zumindest einem Funknetz dynamisch darstellbar sind. Auch können dabei verschiedene Funknetze parallel oder in jeweiligen Betriebsmodi des Informationsprodukts darstellbar sein. Beispielsweise können die Funknetze Mobilfunknetze und/oder WLAN-Funknetze und/oder Bluetooth-Funknetze sein. Das Informationsprodukt kann dabei zudem weitere detaillierte Informationen über das jeweilige Funknetz umfassen, wobei dies beispielsweise jeweilige Funkstationen oder dergleichen sowie deren jeweilige Signalstärke von Funkwellen in einem entsprechenden Zeitintervall oder zu einem bestimmten Zeitpunkt sein können. Im einfachsten Fall ist lediglich eine aktuell vorhandene Funkabdeckung des jeweiligen Funknetzes darstellbar beziehungsweise mittel jeglicher Ausgabemedien einem Benutzer oder einer weiteren technischen Vorrichtung vermittelbar. Parallel ist es dann zudem möglich, aktuell vorhandene dynamische Sendeleistungen anzuzeigen, sodass diese Informationen möglichst in Echtzeit direkt aus dem Informationsprodukt in Verbindung mit weiteren Metadaten, beispielsweise Geoinformationen jeglicher Art, entnehmbar sind. Beispielsweise ist es mittels des vorgestellten Informationsprodukts möglich, Signalstärken von Funkwellen eines jeweiligen Funknetzes per Fahrzeugschwarm zu erfassen und anschließend zu kartieren. Dies kann zudem in einer tageszeit- und wochentags abhängigen Darstellungsform, beispielsweise in Form einer digitalen Karte oder dergleichen, in dem Informationsprodukt vorgesehen sein. Zum Beispiel sind dabei jeweilige Signalstärken aller erfassbaren Funktechnologien für die jeweiligen Funkzellen des Funkgebiets eingetragen, sodass sich zugehörige Aussage unmittelbar aus dem bereitgestellten Informationsprodukt ablesen lassen.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Verwendung des Informationsprodukts gemäß Anspruch 8 für zumindest einen dynamischen und/oder kontinuierlichen und/oder späteren Optimierungsvorgang von zumindest einem in dem Informationsprodukt erfassten Funknetz bereitgestellt wird. Die zuvor genannten Vorteile gelten soweit übertragbar auch für die vorgestellte Verwendung des vorgestellten Informationsprodukts.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Verwendung des Informationsprodukts gemäß Anspruch 8 für ein Navigationsverfahren in einem Fahrzeug bereitgestellt wird. Solch ein Navigationsverfahren umfasst dabei die folgenden Schritte: Bereitstellen des Informationsprodukts gemäß Anspruch 8 in einem Fahrzeug, Empfangen von jeweiligen Informationen von zumindest einem Funknetz mittels des Fahrzeugs während einer von dem Fahrzeug befahrenen Fahrroute, Abgleichen dieser Abfolge von Informationen von zumindest einem Funknetz mittels des Fahrzeugs während der Fahrroute mit Abfolgen von Informationen in dem Informationsprodukts, Anzeigen einer ortsgenauen Bestimmung des Fahrzeugs in dem Informationsprodukt auf Basis des zuvor vorgenommenen Abgleichs. Aufgrund von auftretenden Schwankungen beispielsweise jeweiliger Signalstärken von Funkwellen in einem Funkgebiet eines jeweiligen Funknetzes ist es mittels des vorgestellten Verfahrens möglich, eine ortsgenaue Positionierung des Fahrzeugs vorzunehmen. Mittels des Informationsprodukts, welches beispielsweise in Form eines digitalen Kartenprodukts vorliegt, ist es dann möglich, aufgrund einer charakteristischen Abfolge von Signalstärken beziehungsweise einer Abfolge der vom Fahrzeug jeweiligen empfangenen Informationen des jeweiligen Funknetzes entlang der Fahrroute in dem jeweiligen Funkgebiet eine Navigation des Fahrzeugs zu ermöglichen.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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So ist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das zumindest eine Funknetz ausgewählt ist aus: Mobilfunknetz, WLAN-Funknetz, Bluetooth-Funknetz. Beispielsweise kann das Verfahren eingesetzt werden, um lediglich ein Informationsprodukt über ein Funknetz, beispielsweise ein Mobilfunknetz, zu erstellen und dann bereitzustellen. Auch ist vorstellbar, dass verschiedene Funknetze parallel berücksichtigt werden. Diese können beispielsweise von unterschiedlichen Betreibern sein. Auch kann vorgesehen sein, dass das Verfahren jeweilige Informationen von technisch sich unterscheidenden Funknetzen berücksichtigt, wobei jeweilige Informationen dann in entsprechend aufbereiteter Form in dem Informationsprodukt bereitgestellt werden.
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Auch ist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die zumindest eine Information zumindest eine Information über eine Signalstärke von Funkwellen des zumindest einen Funknetzes umfasst. Aufgrund der jeweiligen Signalstärken von Funkwellen von den jeweiligen Funknetzen sind somit in dem Informationsprodukt bestimmte Aktivitätszustände von den jeweiligen Funknetzen ortsgenau darstellbar beziehungsweise allgemein einem Benutzer oder einer weiteren technischen Vorrichtung bereitstellbar. Diese Information kann somit dazu dienen, den sich aktuell einstellenden Aktivitätszustand des jeweiligen Funknetzes bezogen auf die Sendeleistung genau und möglichst über das gesamte Funkgebiet anzugeben, sodass diese Informationen dann für weitere Zwecke verwendbar sind.
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Zudem ist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Informationsprodukt in Form eines digitalen Kartenprodukts von der Recheneinheit erstellt und bereitgestellt wird. Das Format einer interaktiven digitalen Karte bietet den Vorteil, dass jeweilige Informationen intuitiv und schnell von einem möglichen Benutzer erfasst und somit für die Ableitung von übergeordneten Informationen einsetzbar sind. Auch ist es somit möglich zusätzliche Geoinformationen in solch einer digitalen Karte mit zu berücksichtigen, sodass eine Ableitung von übergeordneten Informationen gewährleistbar ist. Beispielsweise kann aus solch einer digitalen Karte ein ortsgenauer Zustand von aktuell sich einstellenden Aktivitätszuständen eines jeweiligen Funknetzes abgelesen werden, um beispielsweise anschließend gegebenenfalls nötige Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten, welche zu einem verbesserten Funknetz führen. Beispielsweise lässt sich somit ein Aktivitätszustand im Sinne einer aktuellen Funkabdeckung mit zumindest einem gewünschten Funksignal visualisiert werden. Der Fahrzeugschwarm liefert somit aktuell zu jedem Zeitpunkt neue Informationen, welche entsprechend in dieses Informationsprodukt einfließen kann, sodass ein sich ständig zumindest teilweise automatisch verbesserndes Informationsprodukt resultiert.
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Ferner ist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass Bereiche des Funkgebiets mit im Wesentlichen gleicher Signalstärke von Funkwellen des zumindest einen Funknetzes gleichförmig und/oder dynamisch und/oder bezogen auf einen Zeitraum dargestellt werden. Beispielsweise kann dies in Form eines Kartenprodukts mittels unterschiedlicher Farbtöne oder unterschiedlicher Schraffierungen realisiert werden. Auch dreidimensionale digitale Karten sind dabei vorstellbar, wobei beispielsweise jeweilige Signalstärken in unterschiedlichen Höhen oder Tiefen dargestellt sind. Eine dynamische Darstellung ist vorteilhaft, wenn sich ein Benutzer beispielsweise einen schnellen Überblick über sich verändernde Umstände verschaffen will. Auch kann beispielsweise ein bestimmter dargestellter Zeitraum, beispielsweise ein Tag oder eine Woche, darüber Aufschluss geben, inwiefern sich die jeweiligen Aktivitätszustände die jeweiligen Funknetze verändern, wenn sich bestimmte Einflüsse verändern.
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Auch ist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Informationsprodukt ausgelegt ist zumindest einen jeweiligen Aktivitätszustand von zumindest zwei Funknetzen gleichzeitig oder in Abhängigkeit eines Eingabebefehls eines Nutzers des Informationsprodukts darzustellen. Die zuvor genannten Vorteile sind somit noch besser zu erreichen.
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Schlussendlich ist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass sich das Funkgebiet des zumindest einen Funknetzes überwiegend außerhalb von Infrastrukturbauten und/oder Gebäuden befindet oder wobei sich das Funkgebiet des zumindest einen Funknetzes überwiegend innerhalb von Infrastrukturbauten und/oder Gebäuden befindet oder wobei sich das Funkgebiet des zumindest einen Funknetzes zumindest teilweise außerhalb von Infrastrukturbauten und/oder Gebäuden befindet und wobei sich das Funkgebiet des zumindest einen Funknetzes zumindest teilweise innerhalb von Infrastrukturbauten und/oder Gebäuden befindet. Beispielsweise kann ein Funkgebiet, welches sich überwiegend außerhalb von Infrastrukturbauten und/oder Gebäuden befindet, auf ein bestimmtes kartografisches Gebiet wie etwa ein bestimmtes Straßennetzwerk beschränkt sein, wobei die Anzahl von Funkstationen in Form von beispielsweise Sendemasten oder dergleichen entsprechend eine Größe des dreidimensionalen Raumes beziehungsweise der Anzahl der vorhandenen Funkzellen vorgeben. Es ist vorstellbar, dass solch ein räumliches Gebiet auch nur auf ein bestimmtes definiertes Gebiet bezogen ist. Beispielsweise kann damit nur ein Außenparkplatz für Fahrzeuge und dergleichen gemeint sein. Ein Funkgebiet des zumindest einen Funknetzes, welches sich überwiegend innerhalb von Infrastrukturbauten und/oder Gebäuden befindet, kann beispielsweise innerhalb von einem Parkhaus vorgesehen sein. Auch können jegliche Kombinationen von den zuvor beispielhaft angeführten Ausführungen vorgesehen sein. Das jeweilige Funkgebiet, welches für das vorgestellte Verfahren als Grundlage dient, beeinflusst entsprechend das zu erstellende Informationsprodukt. Der Begriff digitale Karte ist dabei breit auszulegen und kann sich beispielsweise auch auf jeweilige Ebenen eines Parkhauses beziehen. Mit anderen Worten beinhaltet dann solch eine digitale Karte auf einzelne Parkebenen aufgeschlüsselte Flächen und zum Beispiel eine entsprechend dort aktuell sich einstellende Funknetzabdeckung.
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Die für die oben genannten Zwecke ausgelegten Fahrzeuge können beispielsweise Kraftfahrzeuge sein. Auch ist vorstellbar, dass es sich bei den Fahrzeugen um Lastkraftfahrzeuge, Roller, Schienenfahrzeuge, Busse oder beliebig andere Fahrzeuge handeln kann. Es ist vorstellbar, dass sich der einstellende Fahrzeugschwarm aus gleichartigen Fahrzeugen zusammensetzt. Beispielsweise kann so ein Fahrzeugschwarm dann alle Kraftfahrzeuge von einem Hersteller umfassen. Auch ist vorstellbar, dass so ein Fahrzeugschwarm sich aus unterschiedlichsten Fahrzeugen nur von einem Hersteller oder von verschiedenen Herstellern zusammensetzt.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 zeigt ein Verfahrensablaufdiagramm von einem Verfahren zur Erstellung eines Informationsprodukts über zumindest einen Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz;
- 2 zeigt eine schematische Darstellung von einem Informationsprodukt zur interaktiven Darstellung von zumindest einem Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz.
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1 zeigt ein Verfahrensablaufdiagramm 100 von einem Verfahren zur Erstellung eines Informationsprodukts über zumindest einen Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz. In einem ersten Verfahrensschritt 110 wird eine Recheneinheit, welche ausgelegt ist, zumindest eine Information über zumindest ein Funknetz entgegenzunehmen, bereitgestellt. In einem zweiten Verfahrensschritt 120 wird diese Recheneinheit aktiviert. Dabei wird die zumindest eine Information von zumindest einem für diese Zwecke ausgelegtem Fahrzeug bereitgestellt, welches sich in einem Funkgebiet des zumindest einen Funknetzes befindet oder befand. Die zumindest eine Information wird dabei zum Zwecke einer Erstellung eines Informationsprodukts über den zumindest einen Aktivitätszustand von dem zumindest einem Funknetz mittels der Recheneinheit bereitgestellt.
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2 zeigt eine schematische Darstellung von einem Informationsprodukt 10 zur interaktiven Darstellung von zumindest einem Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz 12. Das Informationsprodukt 10 ist dabei in Form eines digitalen Kartenprodukts dargestellt, wobei jeweilige Straßen 14 eines Straßennetzwerk 15 dargestellt sind.
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Andere Darstellungsformen sind vorstellbar. Auch ist es vorstellbar, dass die in dem Informationsprodukt 10 vorliegenden Informationen mittels jeglichem Ausgabemedium wiedergebbar und/oder benutzerdefiniert abrufbar und/oder bearbeitbar sind. In der in 2 dargestellten Form des Informationsprodukts 10 sind zwei Funkmasten 16 von dem Funknetz 12 dargestellt. Das Funknetz 12 ist dabei ein Mobilfunknetz. Das Funkgebiet 18 von dem Funknetz 12 erstreckt sich über den gezeigten Ausschnitt des Straßennetzwerks 15, wobei Signalstärken von Funkwellen schematisch mittels im Wesentlichen kreisförmigen Linien 20 dargestellt sind. Es ist vorstellbar, dass diese Signalstärken in dem Funkgebiet 18 aufgrund von technischen Einflüssen und je nach Anzahl von Nutzern dieses Funknetzes 12 ortsabhängig schwanken. Fährt ein nicht näher dargestelltes Fahrzeug in diesem Straßennetzwerk 15 entlang einer Fahrroute, so ist es vorstellbar, dass das Fahrzeug ausgelegt ist, diese schwankenden Signalstärken zu empfangen und diesen Verlauf entsprechend abzuspeichern, um diese Informationen dann einer ebenfalls nicht näher gezeigten Recheneinheit bereitzustellen. Mittels dieser Informationen ist es der Recheneinheit beispielsweise mittels eines entsprechenden Auswerteprogramms möglich, ein Informationsprodukt 10 über zumindest einen Aktivitätszustand von zumindest einem Funknetz zu erstellen.
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Solch ein Informationsprodukt 10 kann dann beispielsweise für zumindest einen dynamischen und/oder kontinuierlichen und/oder späteren Optimierungsvorgang von zumindest einem in dem Informationsprodukt 10 erfassten Funknetz 12 verwendet werden. Beispielsweise können mittels des Informationsprodukts 10 Signalstärken von Funkwellen mittels mehrerer Fahrzeuge (Fahrzeugschwarm) erfasst und kartiert werden. Dies kann nahezu in Echtzeit erfolgen oder für ein bestimmtes Zeitintervall, beispielsweise bezogen auf einen Tag oder eine Woche. Auch kann somit ein tageszeit- oder wochentagabhängiges Produkt beziehungsweise Karte erstellt werden, in der die Signalstärken aller erfassbaren Funktechnologien eingetragen sind. Diese Informationen können dann entsprechend genutzt werden, um einen Optimierungsvorgang zu gestalten. Beispielsweise kann abgeleitet werden, ob eine vollständige Funkabdeckung in dem gewünschten Gebiet erzielt wird. Wenn Schwachstellen angezeigt werden, kann beispielsweise in Bereichen mit einer schlechten Funkabdeckung dann entsprechend eine Sendeleistung erhöht werde. Auch kann somit schnell erkannt werden, an welcher Stelle eine zusätzliche Sendestation beziehungsweise eine Antenne aufgestellt werden müsste, um eine gewünschte Verbesserung zu erreichen. Andererseits kann mittels des Informationsprodukts 10 auch erkannt werden, in welchen Gebieten eine sehr gute Funkabdeckung vorhanden ist, um demnach dann eine Sendeleistung entsprechend herunterzufahren, was infolge dann zu einer vorteilhaften Energieeinsparung führt. Mit anderen Worten kann das Informationsprodukt 10 dazu verwendet werden, eine passgenaue Sendeleistung in dem Funknetz 12 bereitzustellen, wobei diese Anpassung dynamisch je nach Bedarf vorgenommen werden kann. Dies kann mit anderen Worten dann über die Zeit variabel erfolgen, wobei je nach Aktualität des Informationsprodukts 10 entsprechende Einstellung an dem Funknetz 12 vornehmbar sind. So ist es möglich, dynamische Sendeleistung bedarfsgerecht einzustellen. Auf diese Weise ist es somit möglich eine bessere Funkabdeckung beziehungsweise einen energieeffizienteren Betriebsmodus von Funknetzen herbeizuführen. Auch kann das Informationsprodukt 10 dazu verwendet werden, ein Navigationsverfahren in einem Fahrzeug bereitzustellen, wobei solch ein Navigationsverfahren dann die folgenden Schritte umfasst: Bereitstellen des Informationsprodukts 10 gemäß Anspruch 8 in einem Fahrzeug, Empfangen von jeweiligen Informationen von zumindest einem Funknetz 12 mittels des Fahrzeugs während einer von dem Fahrzeug befahrenen Fahrroute, Abgleichen dieser Abfolge von Informationen von zumindest einem Funknetz 12 mittels des Fahrzeugs während der Fahrroute mit Abfolgen von Informationen in dem Informationsprodukt 10, Anzeigen einer ortsgenauen Bestimmung des Fahrzeugs in dem Informationsprodukt 10 auf Basis des zuvor vorgenommenen Abgleichs. Beispielsweise kann in einer weiteren Variante das Funknetz 12 ein Bluetooth-Funknetz in einem Parkhaus sein. Ein sich in diesem Parkhaus bewegendes Fahrzeug kann dabei die jeweiligen aktuellen Funksignale dieses speziellen Funknetzes empfangen und mit einem zuvor bereitgestellten Informationsprodukts 10 entsprechend des vorgestellten Navigationsverfahrens abgleichen. Auf diese Weise ist eine Navigation in dem Parkhaus möglich, ohne dass etwa ein satellitenunterstütztes System nötig wäre. Dieses Beispiel ist auf jegliche Infrastrukturelemente übertragbar. Beispielsweise kann es sich um ein verzweigtes Tunnelsystem handeln, in welchem das Fahrzeug entsprechend unterwegs ist.
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Auch kann das Informationsprodukt 10, welches mittels des vorgestellten Verfahrens erstellt wird, dazu genutzt werden, in einem nicht näher dargestellten System verwendet zu werden. Insbesondere ist es vorstellbar, dass es sinngemäß in einem System zur Verbesserung der Funkabdeckung von Funknetzen für Mobilfunk und/oder WLAN in einem Gebiet oder Gebäude mittels dynamischer, zeitlich variabler Anpassung der Sendeleistung verwendet wird, wobei dann entsprechend ein Fahrzeugschwarm zur Auslastung der Funkabdeckung genutzt wird. Mit anderen Worten werden die Signalstärken von Funkwellen mittels des Fahrzeugschwarms erfasst. Dabei können die tageszeit- und/oder wochentagabhängigen Erfassungen von Signalstärken beispielsweise in einem Informationsprodukt in Form eines digitalen Kartenprodukts eingetragen werden. Es ist mittels solch eines Systems möglich, dynamische zeitlich variable Anpassungen von Sendeleistungen von Funknetzen einzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Informationsprodukt
- 12
- Funknetz
- 14
- Straßen
- 15
- Straßennetzwerk
- 16
- Funkmast
- 18
- Funkgebiet
- 100
- Verfahrensablaufdiagramm
- 110
- erster Verfahrensschritt
- 120
- zweiter Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016015406 A1 [0007]
- WO 2008/080247 A2 [0008]
- WO 9967898 [0009]