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Die Erfindung betrifft eine Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines, insbesondere von einem Temperierungsmedium umgebenen, ersten Bauteils und eines zweiten Bauteils nach dem unabhängigen Vorrichtungsanspruch und einen Elektromotor mit einer entsprechenden Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines ersten Bauteils in Form eines Stators und eines zweiten Bauteils in Form eines Pulswechselrichters nach dem nebengeordneten unabhängigen Vorrichtungsanspruch.
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Kontaktvorrichtungen zum elektrischen Kontaktieren von Bauteilen sind grundsätzlich bekannt. Oft werden Stromschienen benutzt, um eine elektrische Kontaktierung von einem Bauteil zu einem anderen in einem Abstand angeordneten Bauteil zu ermöglichen. Einige Kontaktvorrichtungen verwenden ein wärmeleitendes Material (Thermal Interface Material oder kurz TIM), um den elektrischen Durchgangswiderstand zwischen den Stromschienen und dem anzuschließenden Bauteil zu verbessen. Durch das wärmeleitende Material erzeugt man außerdem eine Wärmesenke zwischen den heißen Stromschienen und dem kühleren Bauteil, an welchem die Stromschienen angeschlossen werden. Oft befinden sich Kontaktvorrichtungen im Kontakt mit einem Kühlmedium, wie z. B. Öl, welches jedoch einen negativen Einfluss auf das wärmeleitende Material haben kann. Das Kühlmedium kann das wärmeleitende Material angreifen, wodurch dieses Material zersetzt werden kann. Das zersetzte wärmeleitende Material kann dann zu Folgeschäden an den zu verbindenden Bauteilen führen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist daher, eine verbesserte Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines, insbesondere von einem Temperierungsmedium umgebenen, ersten Bauteils und eines zweiten Bauteils bereitzustellen, die verlässlich temperierbar ist, die zuverlässig im Betrieb ist und die eine verlängere Betriebsdauer aufweist. Zudem ist es die Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines, insbesondere von einem Temperierungsmedium umgebenen, ersten Bauteils und eines zweiten Bauteils bereitzustellen, die einfach und kostengünstig aufgebaut ist und die leicht am ersten Bauteil montiert werden kann. Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Elektromotor mit einer entsprechenden Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines ersten Bauteils in Form eines Stators und eines zweiten Bauteils in Form eines Pulswechselrichters zur Verfügung zu stellen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung durch eine Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines, insbesondere von einem Temperierungsmedium umgebenen, ersten Bauteils und eines zweiten Bauteils mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruches gelöst. Ferner wird die erfindungsgemäße Aufgabe gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung durch einen Elektromotor mit einer entsprechenden Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines ersten Bauteils in Form eines Stators und eines zweiten Bauteils in Form eines Pulswechselrichters mit den Merkmalen des nebengeordneten unabhängigen Vorrichtungsanspruches gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung aufgeführt. Merkmale, die zu den einzelnen Erfindungsaspekten offenbart sind, können in der Weise miteinander kombiniert werden, dass bzgl. der Offenbarung zu den Erfindungsaspekten der Erfindung stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Die Erfindung stellt gemäß dem ersten Aspekt eine Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines, insbesondere von einem Temperierungsmedium (Öl und/oder Flüssigkeit und/oder Gas) umgebenen, ersten Bauteils (bspw. in Form eines Stators eines Elektromotors) und eines zweiten Bauteils (bspw. in Form eines Pulswechselrichters) bereit, aufweisend: ein wärmeleitendes Kontaktierungselement zur Wärmeübertragung zwischen (bspw. räumlich und funktional gesehen) dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil, ein Gehäuse zur zumindest teilweisen Aufnahme des Kontaktierungselementes zwischen (bspw. räumlich gesehen) dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil, insbesondere zwischen (bspw. räumlich gesehen, insbesondere in einer unmittelbaren Nähe bzw. benachbart zu den genannten Bauteilen) dem ersten Bauteil und mindestens einer Leitung, die zum zweiten Bauteil führt, und ein Anschlusselement (welches am Gehäuse ausgeformt, befestigt und/oder integriert sein kann) mit einem Befestigungselement zur Befestigung mindestens einer (gemeint ist elektrischen) Leitung (bspw. in Form einer Stromschiene und/oder Kontaktbrücke), die zum zweiten Bauteil führt, am Gehäuse und zur elektrischen Kontaktierung der mindestens einen Leitung mit dem wärmeleitenden Kontaktierungselement, wobei das Gehäuse derart ausgeführt ist, dass durch ein Abstützen des Gehäuses am ersten Bauteil ein mediendicht versiegelter Aufnahmeraum zwischen dem Gehäuse und dem ersten Bauteil für das Kontaktierungselement ausgebildet wird.
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Die Kontaktvorrichtung im Sinne der Erfindung kann vorteilhafterweise überall dort eingesetzt werden, wo es zu hochvoltigen elektrischen (und somit thermischen) Kontaktierung zwischen zwei oder mehreren Bauteilen, insbesondere unter Einfluss von Temperierungsmedien, kommt, insbesondere in einem Elektromotor zum elektrischen Anschließen eines Pulswechselrichters an einen Stator.
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Der Elektromotor im Sinne der Erfindung kann vorzugsweise für ein hochautomatisiert oder vollautomatisiert bzw. autonom fahrendes Fahrzeug, bevorzugt Elektrofahrzeug, verwendet werden.
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Bei einem Kontaktierungselement im Sinne der Erfindung kann es sich bspw. um ein festes (bspw. in Form eines Pads) oder ein flüssiges (bspw. in Form eines Klebers) wärmeleitendes Material, sog. Thermal-Interface-Material handeln. Das Kontaktierungselement kann dabei am ersten Bauteil, bspw. stoffschlüssig, angebracht werden oder im Gehäuse, bspw. stoffschlüssig und/oder durch weitere Befestigungsmitteln, z. B. in Form von Klammern, Hinterschnitten und/oder Rastelementen am Boden des Gehäuses, vormoniert sein.
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Das Gehäuse im Sinne der Erfindung kann bspw. einen Grundkörper aufweisen, welcher sich toleranztechnisch auf den notwendigen Abstand zum ersten Bauteil automatisch und/oder manuell einstellen lässt. Zudem kann der Grundkörper konstruktiv (z.B. durch einen Faltenbalg und/oder biegsame Wände) so ausgestaltet sein, dass er sich flexibel, elastisch, biegsam und/oder faltbar an die notwendigen Abstände für das zu kühlende Kontaktierungselement einstellen kann.
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Die erfindungsgemäße Kontaktvorrichtung kann weiterhin ohne das erste Bauteil und/oder das zweite Bauteil bzw. die mindestens eine Leitung, die zum zweiten Bauteil führt, ausgeführt sein. Die Kontaktvorrichtung weist allerdings alle wesentlichen Elemente auf, die beim Zusammenwirken mit dem ersten Bauteil und/oder dem zweiten Bauteil bzw. der mindestens einen Leitung, die zum zweiten Bauteil führt, deren elektrische (und somit thermische) Kontaktierung sicherstellt. Deswegen definiert der Anspruch 1 lediglich funktionale Wirkverbindung zwischen den erfindungsgemäßen Elementen (umfassend: Kontaktierungselement, Gehäuse, Anschlusselement und Befestigungselement) und dem ersten Bauteil und/oder dem zweiten Bauteil bzw. der mindestens einen Leitung, die zum zweiten Bauteil führt.
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Der Erfindungsgedanke liegt dabei darin, dass die Wärmesenke (nämlich das Kontaktierungselement) zwischen dem ersten Bauteil und/oder dem zweiten Bauteil bzw. der mindestens einen Leitung, die zum zweiten Bauteil führt, durch eine Abdichtung gegen alle eventuell korrosiven und/oder ätzenden Temperierungsmedien in der Umgebung der Bauteile abgeschottet ist. Hierzu ist erfindungsgemäß das Gehäuse derart ausgeführt, dass durch ein Abstützen des Gehäuses am ersten Bauteil ein mediendicht versiegelter Aufnahmeraum zwischen dem Gehäuse und dem ersten Bauteil für das Kontaktierungselement ausgebildet wird.
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Vorteilhafterweise stellt somit die Erfindung eine verbesserte Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines, insbesondere von einem Temperierungsmedium umgebenen, ersten Bauteils und eines zweiten Bauteils bereit. Die erfindungsgemäße Kontaktvorrichtung ist verlässlich temperierbar, da das Anschlusselement und das Befestigungselement zur elektrischen Kontaktierung der mindestens einen Leitung mit dem wärmeleitenden Kontaktierungselement dienen. Die erfindungsgemäße Kontaktvorrichtung ist zuverlässig im Betrieb, da ein mediendicht versiegelter Aufnahmeraum zwischen dem Gehäuse und dem ersten Bauteil für das Kontaktierungselement ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße Kontaktvorrichtung weist eine verlängere Betriebsdauer aufgrund der zuverlässigen Temperierung des Kontaktierungselementes auf, ohne die Gefahr entstehen zu lassen, dass das Kontaktierungselement durch Temperierungsmedien angegriffen wird. Zudem ist die erfindungsgemäße Kontaktvorrichtung einfach und kostengünstig aufgebaut. Ferner kann die erfindungsgemäße Kontaktvorrichtung leicht am ersten Bauteil montiert werden. Weiterhin stellt die Erfindung einen verbesserten Elektromotor mit einer entsprechenden Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines ersten Bauteils in Form eines Stators und eines zweiten Bauteils in Form eines Pulswechselrichters bereit.
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Ferner kann die Erfindung bei einer Kontaktvorrichtung vorsehen, dass das Gehäuse mediendicht am ersten Bauteil zur Auflage bringbar und befestigbar ist. Somit kann durch die Auflage und Befestigung des Gehäuses am ersten Bauteil ein versiegelter Aufnahmeraum zwischen dem Gehäuse und dem ersten Bauteil gebildet werden.
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Weiterhin kann die Erfindung bei einer Kontaktvorrichtung vorsehen, dass das Gehäuse mindestens ein Form- und/oder Kraftschlusselement, bspw. in Form einer Labyrinthdichtung, und/oder mindestens ein Dichtelement, insbesondere ein Formdichtelement, bspw. ein Festkörperdichtelement, einen O-Ring und/oder eine Flüssigdichtung, zum Abstützen des Gehäuses am ersten Bauteil aufweist, um den Aufnahmeraum für das Kontaktierungselement fluiddicht (d. h. dicht gegen feste, flüssige und gasförmige Medien) gegenüber der Umgebung des ersten Bauteils, insbesondere gegenüber dem Temperierungsmedium, abzudichten. Zum Befestigen des Gehäuses am ersten Bauteil kann das mindestens eine Form- und/oder Kraftschlusselement dienen. Ein Befestigen des Gehäuses am ersten Bauteil kann bspw. durch einfaches Einstecken des Gehäuses an korrespondierenden form- und/oder kraftschlüssige Elementen am ersten Bauteil erfolgen. Durch das Befestigen des Gehäuses am ersten Bauteil kann das Dichtelement eine automatische Abdichtung des Aufnahmeraumes für das Kontaktierungselement herstellen. Somit kann die Montage der Kontaktvorrichtung am ersten Bauteil vereinfacht werden.
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Des Weiteren kann die Erfindung bei einer Kontaktvorrichtung vorsehen, dass das Gehäuse einen hülsenförmigen und/oder becherförmigen Grundkörper aufweist, der das Kontaktierungselement zumindest zum Teil umfangsseitig umschließt. Auf diese Weise kann das Kontaktierungselement schützend innerhalb des Gehäuses aufgenommen werden.
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Zudem kann die Erfindung bei einer Kontaktvorrichtung vorsehen, dass der Aufnahmeraum einen Freiraum und/oder Luftpolster und/oder ein Spezialmedium (bspw. ein pastöses und/oder gelartiges, insbesondere inertes Material, z. B. ein mit dem TIM Material verträgliches Material) um das Kontaktierungselement aufweist, der das Kontaktierungselement zumindest zum Teil umfangsseitig umschließt. Der Freiraum und/oder Luftpolster sind/ist vorteilhafterweise frei von Temperierungsmedien. Der Freiraum und/oder Luftpolster dienen/dient vorteilhafterweise zum Ausgleich eventueller Volumenschwankungen des Kontaktierungselementes. Das Spezialmedium kann vorzugsweise wärmeleitend sein.
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Außerdem kann die Erfindung bei einer Kontaktvorrichtung vorsehen, dass das Gehäuse eine starre, insbesondere zylindermantelförmige, Wand zum umfangsseitigen Umschließen des Kontaktierungselementes aufweist. Somit kann das Kontaktierungselement schützend, auch durch mechanische Einflüsse, innerhalb des Gehäuses aufgenommen werden.
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Vorteilhafterweise kann die Erfindung bei einer Kontaktvorrichtung vorsehen, dass das Gehäuse eine flexible, elastische, biegsame und/oder faltbare, insbesondere zylindermantelförmige und/oder faltenbalgförmige, Wand zum umfangsseitigen Umschließen des Kontaktierungselementes aufweist. Auf diese Weise können etwaige Fertigungstoleranzen bei den erfindungsgemäßen Elementen zuverlässig ausgeglichen werden.
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Ferner kann die Erfindung bei einer Kontaktvorrichtung vorsehen, dass das Gehäuse einen Deckel zum Abdecken des Kontaktierungselementes aufweist, wobei das Anschlusselement für das Befestigungselement am Deckel ausgebildet, z. B. ausgeformt, befestigt und/oder integriert, z. B. durch zumindest teilweise Umspritzen im Material des Gehäuses, ist, und/oder wobei die mindestens eine Leitung, die zum zweiten Bauteil führt, zwischen dem Deckel, ggf. mit einer Unterlegscheibe und/oder einem Sprengring auf dem Decke, und einem Kopfbereich des Befestigungselementes verklemmt wird. Auf diese Weise kann eine einfache Konstruktion des Gehäuses ermöglicht werden.
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Weiterhin kann die Erfindung bei einer Kontaktvorrichtung vorsehen, dass das Befestigungselement eine Befestigungsschraube, einen Bajonett-Verschluss-Nocken und/oder eine Rast- und/oder Klipselement aufweist, und/oder dass das Anschlusselement eine Gewindebuchse, eine Bajonett-Verschluss-Führung und/oder ein zum Befestigungselement korrespondierendes Rast- und/oder Klipselement aufweist, um das Befestigungselement form- und/oder kraftschlüssig am Anschlusselement zu befestigen. Auf diese Weise kann die mindestens eine Leitung, die zum zweiten Bauteil führt, zwischen dem Deckel, ggf. mit einer Unterlegscheibe und/oder einem Sprengring auf dem Deckel, und einem Kopfbereich des Befestigungselementes verklemmt werden.
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Des Weiteren kann die Erfindung bei einer Kontaktvorrichtung vorsehen, dass zwischen dem Anschlusselement und dem Befestigungselement eine Dichtung vorgesehen ist, um den Aufnahmeraum für das Kontaktierungselement fluiddicht gegenüber der Umgebung des ersten Bauteils, insbesondere gegenüber dem Temperierungsmedium, abzudichten. Somit kann ein Medienaustausch zwischen dem Aufnahmeraum und der Umgebung des ersten Bauteils, insbesondere dem Temperierungsmedium, durch das Anschlusselement zuverlässig verhindert werden.
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Vorteilhafterweise kann das Gehäuse ein korrosionsbeständiges und/oder mediendichtes Material, bspw. Kunststoff, und/oder eine Korrosionsbeschichtung aufweisen. Auf diese Weise kann die Dichtung gegen Temperierungsmedien verbessert werden.
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Nach einem weiteren Vorteil der Erfindung können/kann das Anschlusselement und/oder das Befestigungselement ein wärmeleitendes Material, bspw. Metall, aufweisen. Auf diese Weise kann eine elektrische und somit thermische Kontaktierung zwischen dem Kontaktierungselement und der mindestens einer Leitung ermöglicht werden, die zum zweiten Bauteil führt. Da das Kontaktierungselement auf dem ersten Bauteil aufgelegt wird, kann über das Kontaktierungselement, dann das Anschlusselement, dann das Befestigungselement eine elektrische und somit thermische Kontaktierung mit der mindestens einen Leitung und somit dem zweiten Bauteil ermöglicht werden.
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Im Rahmen der Erfindung kann das Kontaktierungselement ein wärmeleitendes Material, bspw. flüssiges wärmeleitendes Material, wie z. B. ein Wärmeleitkleber, oder festes wärmeleitendes Material, wie z. B. Wärmeleitpad, aufweisen. Dadurch kann der elektrische Widerstand zwischen dem ersten Bauteil der mindestens einen Leitung und somit dem zweiten Bauteil reduziert werden.
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Das Kontaktierungselement kann bspw. am ersten Bauteil zur Auflage bringbar und/oder stoffschlüssig befestigbar sein. Auf diese Weise kann eine einfache Montage der Kontaktvorrichtung ermöglicht werden.
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Zugleich ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass das Kontaktierungselement an einer Bodenseite innenseitig im Gehäuse anliegen und/oder stoffschlüssig befestigt sein kann. Auf diese Weise kann die Montage der Kontaktvorrichtung besonders einfach und bequem gestaltet werden, wobei der Monteur die Kontaktvorrichtung samt allen Elementen mit nur einer Hand halten und am ersten Bauteil befestigen kann.
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Gemäß dem zweiten Aspekt stellt die Erfindung einen Elektromotor bereit, aufweisend: eine Kontaktvorrichtung zum elektrischen Kontaktieren eines ersten Bauteils in Form eines Stators und eines zweiten Bauteils in Form eines Pulswechselrichters, welche wie oben beschrieben ausgeführt sein kann. Mithilfe des erfindungsgemäßen Elektromotors werden die gleichen Vorteile erreicht, die oben m Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Kontaktvorrichtung beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.
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Im Rahmen eines Elektromotors im Sinne der Erfindung kann ferner ein Statorgehäuse zur Aufnahme des ersten Bauteils vorgesehen sein, wobei in dem Statorgehäuse ein, bspw. flüssiges und/oder gasförmiges, Temperierungsmedium aufgenommen ist, um das erste Bauteil und/oder die Kontaktvorrichtung zu temperieren, und wobei insbesondere die mindestens eine Leitung von der Kontaktvorrichtung innerhalb des Statorgehäuses des ersten Bauteils zum zweiten Bauteil außerhalb des Statorgehäuses führt.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figur näher dargestellt. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Dabei ist zu beachten, dass die Figur nur einen beschreibenden Charakter hat und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Kontaktvorrichtung im Sinne der Erfindung.
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Die Figur zeigt eine Kontaktvorrichtung 10 im Sinne der Erfindung, die zum elektrischen Kontaktieren eines, insbesondere von einem Temperierungsmedium h (wie z. B. Öl/Luft-Gemisch) umgebenen, ersten Bauteils 1 (bspw. in Form eines Stators d eines Elektromotors 100) und eines zweiten Bauteils 2 (bspw. in Form eines Pulswechselrichters) dient. Die Kontaktvorrichtung 10 weist ein wärmeleitendes Kontaktierungselement a zur Wärmeübertragung zwischen (bspw. räumlich und funktional gesehen) dem ersten Bauteil 1 und dem zweiten Bauteil 2 auf. Zudem weist die Kontaktvorrichtung 10 ein Gehäuse e zur zumindest teilweisen Aufnahme des Kontaktierungselementes a zwischen (bspw. räumlich gesehen) dem ersten Bauteil 1 und dem zweiten Bauteil 2 auf, insbesondere zwischen (bspw. räumlich gesehen, insbesondere in einer unmittelbaren Nähe bzw. benachbart zu den genannten Bauteilen) dem ersten Bauteil 1 und mindestens einer Leitung L1, L2, die zum zweiten Bauteil 2 führt. Ferner weist die Kontaktvorrichtung 10 ein Anschlusselement b (welches am Gehäuse e ausgeformt, befestigt und/oder integriert sein kann) mit einem Befestigungselement c zur Befestigung mindestens einer (gemeint ist elektrischen) Leitung L1, L2, die zum zweiten Bauteil 2 führt, am Gehäuse e und zur elektrischen Kontaktierung der mindestens einen Leitung L1, L2 mit dem wärmeleitenden Kontaktierungselement a, wobei das Gehäuse e derart ausgeführt ist, dass durch ein Abstützen des Gehäuses e am ersten Bauteil 1 ein mediendicht versiegelter Aufnahmeraum j zwischen dem Gehäuse e und dem ersten Bauteil 1 für das Kontaktierungselement q ausgebildet wird.
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Die Kontaktvorrichtung 10 kann vorteilhafterweise überall dort eingesetzt werden, wo es zu hochvoltigen elektrischen (und somit thermischen) Kontaktierung zwischen zwei oder mehreren Bauteilen 1, 2, insbesondere unter Einfluss von Temperierungsmedien, kommt. Besonders bevorzugt kann die Kontaktvorrichtung 10 in einem Elektromotor 100 zum elektrischen Anschließen eines Pulswechselrichters an einen Stator d verwendet werden.
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Der Elektromotor 100, der in der Figur in Detail nicht dargestellt ist, stellt ebenfalls einen Aspekt der Erfindung dar und kann vorzugsweise für ein hochautomatisiert oder vollautomatisiert bzw. autonom fahrendes Fahrzeug, bevorzugt Elektrofahrzeug, verwendet werden. Der Elektromotor 100 kann ein in der 1 angedeutetes Statorgehäuse 11 zur Aufnahme des ersten Bauteils 1 aufweisen, wobei in dem Statorgehäuse 11 ein, bspw. flüssiges und/oder gasförmiges, Temperierungsmedium h aufgenommen sein kann, um das erste Bauteil 1 und/oder die Kontaktvorrichtung 10 zu temperieren. Dabei ist es denkbar, dass die mindestens eine Leitung L1, L2 von der Kontaktvorrichtung 10 innerhalb des Statorgehäuses 11 des ersten Bauteils 1 zum zweiten Bauteil 2 außerhalb des Statorgehäuses 11 führen kann. Der Stator g bzw. der Statorträger, der in der 1 angedeutet ist, kann innerhalb des Statorträgers ebenfalls ein Temperierungsmedium g für innenliegenden Komponenten des Stators g aufweisen. Das Temperierungsmedium g kann dabei ein ähnliches Temperaturniveau aufweisen wie das Temperierungsmedium h. Die Temperaturen der Temperierungsmedien g, h können sich aber auch unterscheiden.
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Das Kontaktierungselement a kann bspw. durch ein festes (bspw. in Form eines Pads) oder ein flüssiges (bspw. in Form eines Klebers) wärmeleitendes Material, sog. Thermal-Interface-Material bereitgestellt werden. Das Kontaktierungselement a kann entweder am ersten Bauteil 1, bspw. stoffschlüssig, angebracht werden oder im Gehäuse e, bspw. stoffschlüssig und/oder durch weitere Befestigungsmitteln, z. B. in Form von Klammern, Hinterschnitten und/oder Rastelemente an einer Bodenseite e3 des Gehäuses e, vormoniert sein.
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Das Gehäuse e kann bspw. einen hülsenförmigen und/oder becherförmigen Grundkörper aufweisen, welcher sich toleranztechnisch auf den notwendigen Abstand zum ersten Bauteil 1 automatisch und/oder manuell einstellen lässt. Zudem kann der Grundkörper konstruktiv (z.B. durch einen Faltenbalg und/oder biegsame Wände e1) so ausgestaltet sein, dass er sich flexibel, elastisch, biegsam und/oder faltbar an die notwendigen Abstände für das zu kühlende Kontaktierungselement a einstellen kann.
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Die Erfindung stellt durch das Kontaktierungselement a eine Wärmesenke zwischen dem ersten Bauteil 1 und/oder der (durch den Stromfluss zumeist stark erwärmten) mindestens einen Leitung L1, L2, die zum zweiten Bauteil 2 führt, bereit, die durch eine Abdichtung gegen alle eventuell korrosiven und/oder ätzenden Temperierungsmedien in der Umgebung der Bauteile 1, 2 abgeschottet ist.
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Wie es die 1 andeutet, kann das Gehäuse e mediendicht am ersten Bauteil 1 zur Auflage gebracht und befestigt werden. Hierzu kann das Gehäuse e mindestens ein angedeutetes Form- und/oder Kraftschlusselement f1, bspw. in Form einer Labyrinthdichtung, und/oder mindestens ein Dichtelement f, bspw. ein Formdichtelement, z. B. ein Festkörperdichtelement, einen O-Ring und/oder eine Flüssigdichtung, aufweisen, um den Aufnahmeraum j für das Kontaktierungselement a fluiddicht gegenüber der Umgebung h des ersten Bauteils 1, insbesondere gegenüber dem Temperierungsmedium, abzudichten.
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Wie es in der Figur ferner gezeigt ist, kann im Aufnahmeraum j ein Freiraum und/oder Luftpolster und/oder ein Spezialmedium (bspw. ein pastöses und/oder gelartiges, insbesondere inertes Material, z. B. ein mit dem TIM Material verträgliches Material) um das Kontaktierungselement a vorgesehen sein, der das Kontaktierungselement a zumindest zum Teil umfangsseitig umschließt.
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Das Gehäuse e kann weiterhin eine starre, insbesondere zylindermantelförmige, Wand e1 zum umfangsseitigen Umschließen des Kontaktierungselementes a aufweist. Wie oben bereits erwähnt kann das Gehäuse e eine flexible, elastische, biegsame und/oder faltbare, insbesondere zylindermantelförmige und/oder faltenbalgförmige, Wand e1 zum umfangsseitigen Umschließen des Kontaktierungselementes a aufweisen.
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Des Weiteren kann das Gehäuse e einen Deckel e2 zum Abdecken des Kontaktierungselementes a aufweisen, wobei das Anschlusselement b für das Befestigungselement c am Deckel e2 ausgebildet, befestigt und/oder integriert (bspw. umspritzt) sein kann. Wie es aus der 1 zu erkennen ist, kann die mindestens eine Leitung L1, L2, die zum zweiten Bauteil 2 führt, zwischen dem Deckel e2, ggf. mit einer Unterlegscheibe b2 und/oder einem Sprengring auf dem Deckel e2, und einem Kopfbereich c2 des Befestigungselementes c verklemmt werden.
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Wie es die 1 zudem andeutet, kann das Befestigungselement c eine Befestigungsschraube, einen Bajonett-Verschluss-Nocken und/oder eine Rast- und/oder Klipselement aufweisen, wobei das Anschlusselement b eine Gewindebuchse, eine Bajonett-Verschluss-Führung und/oder ein zum Befestigungselement c korrespondierendes Rast- und/oder Klipselement aufweisen kann, um das Befestigungselement c form- und/oder kraftschlüssig am Anschlusselement b zu befestigen. Durch Befestigen des Befestigungselementes c am Anschlusselement b kann die mindestens eine Leitung L1, L2, die zum zweiten Bauteil 2 führt, zwischen dem Deckel e2, ggf. mit einer Unterlegscheibe b2 und/oder einem Sprengring auf dem Deckel e2, und einem Kopfbereich c2 des Befestigungselementes c verklemmt werden.
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Vorteilhafterweise kann zwischen dem Anschlusselement b und dem Befestigungselement c eine Dichtung vorgesehen sein, die in der 1 aus Einfachheitsgründen nicht dargestellt ist, um den Aufnahmeraum j für das Kontaktierungselement a fluiddicht gegenüber der Umgebung h des ersten Bauteils 1, insbesondere gegenüber dem Temperierungsmedium h, abzudichten.
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Vorzugsweise kann das Gehäuse e ein korrosionsbeständiges und/oder mediendichtes Material, bspw. Kunststoff, und/oder eine Korrosionsbeschichtung aufweisen. Das Material des Gehäuses muss nicht zwangsläufig wärmeleitend sein.
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Das Anschlusselement b und das Befestigungselement c können wiederum ein wärmeleitendes Material, bspw. Metall, aufweisen. Außerdem ist es denkbar, dass das Anschlusselement b von beiden Seiten ein Gewinde aufweisen kann. Durch ein Außengewinde kann das Anschlusselement b am Deckel e2 eingeschraubt werden. Durch ein Innengewinde kann das Befestigungselement c, bspw. in Form einer Schraube, im Anschlusselement b eingeschraubt werden.
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Die voranstehende Beschreibung der Figuren beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern es technisch sinnvoll ist, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Elektromotor
- 10
- Kontaktvorrichtung
- 11
- Statorgehäuses
- 1
- erstes Bauteil
- 2
- zweites Bauteil
- L1
- Leitung
- L2
- Leitung
- a
- Kontaktierungselement
- b
- Anschlusselement
- b2
- Unterlegscheibe
- c
- Befestigungselement
- c2
- Kopfbereich
- d
- Stator
- e
- Gehäuse
- e1
- Wand
- e2
- Deckel
- e3
- Bodenseite
- f
- Dichtelement
- f1
- Form- und/oder Kraftschlusselement
- j
- Aufnahmeraum
- g
- Temperierungsmedium
- h
- Temperierungsmedium