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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen einer elektrischen Vorrichtung, beispielsweise einer elektrischen Vorrichtung einer Elektroenergieübertragungsanlage wie einer Schaltanlage.
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Elektroenergieübertragungsanlagen werden überwacht, um eine zuverlässige, sichere und effiziente Energieversorgung zu erreichen, die Produktivität zu steigern, ungeplante Ausfallzeiten zu reduzieren und die Leistung zu verbessern. Eine Elektroenergieübertragungsanlage weist eine Vielzahl von elektrischen Vorrichtungen wie beispielsweise Transformatoren, Durchführungen, Messwandler, Spulen, Leistungsschalter, Ableiter und Trennschalter auf. Eine wichtige Rolle bei dem Überwachen einer Elektroenergieübertragungsanlage spielen Wartungen ihrer elektrischen Vorrichtungen, um die zuverlässige Funktionsfähigkeit der elektrischen Vorrichtungen zu prüfen und aufrecht zu halten. Wartungen einer elektrischen Vorrichtung sind oft in regelmäßigen Zeitabständen sowie vor oder nach besonderen Belastungen der elektrischen Vorrichtung vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hinsichtlich der Wartung verbessertes Verfahren zum Überwachen einer elektrischen Vorrichtung anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Überwachen einer elektrischen Vorrichtung werden Wartungszeitpunkte für vergangene und geplante Wartungen der elektrischen Vorrichtung gespeichert und von einer Überwachungssoftware zum Überwachen der elektrischen Vorrichtung abgerufen. In der Überwachungssoftware werden für die Wartung der elektrischen Vorrichtung wartungsrelevante Ereignisse definiert und von der Überwachungssoftware wird ein Benutzer der Überwachungssoftware benachrichtigt, wenn ein wartungsrelevantes Ereignis eintritt.
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Die Erfindung ermöglicht vorteilhaft eine rechtzeitige und automatisierte Benachrichtigung von Betreibern und Bedienungspersonal einer elektrischen Vorrichtung über anstehende Wartungen der elektrischen Vorrichtung. Dazu wird eine Überwachungssoftware verwendet, die einen Benutzer der Überwachungssoftware ereignisabhängig durch eine Benachrichtigung des Benutzers auf eine derartige Wartung hinweist. Dadurch kann vorteilhaft vermieden werden, dass eine zweckmäßige Wartung der elektrischen Vorrichtung unterbleibt.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung wird der Benutzer durch ein Pop-up-Fenster einer grafischen Benutzeroberfläche der Überwachungssoftware benachrichtigt. Alternativ oder zusätzlich wird in der Überwachungssoftware eine E-Mail-Adresse des Benutzers hinterlegt und der Benutzer wird durch eine an seine E-Mail-Adresse gesendete E-Mail benachrichtigt. Alternativ oder zusätzlich wird in der Überwachungssoftware eine Mobilfunknummer des Benutzers hinterlegt und der Benutzer wird durch eine an seine Mobilfunknummer gesendete Kurznachricht benachrichtigt. Unter einer Kurznachricht wird eine Nachricht über einen so genannten Short-Message-Service (SMS) eines Mobilfunkanbieters verstanden. Diese Ausgestaltungen der Erfindung ermöglichen eine Benachrichtigung des Benutzers vorteilhaft auf verschiedene Weisen (grafische Benutzeroberfläche, E-Mail, Kurznachricht), die alternativ oder in Verbindung miteinander verwendet werden können.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird als ein wartungsrelevantes Ereignis eine bevorstehende geplante Wartung der elektrischen Vorrichtung definiert. Beispielsweise wird in der Überwachungssoftware für jede geplante Wartung der elektrischen Vorrichtung ein Benachrichtigungszeitpunkt definiert und der Benutzer wird zu dem Benachrichtigungszeitpunkt über die geplante Wartung benachrichtigt.
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Die vorgenannte Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht, den Benutzer auf anstehende geplante Wartungen der elektrischen Vorrichtung hinzuweisen.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wertet die Überwachungssoftware Wetterdaten mit Informationen über einen Wetterzustand in einer Umgebung der elektrischen Vorrichtung aus und als ein wartungsrelevantes Ereignis wird ein wartungsrelevanter Wetterzustand definiert. Beispielsweise wird ein wartungsrelevanter Wetterzustand durch das Überschreiten und/oder das Unterschreiten eines Schwellenwerts für eine Temperatur, einen Luftdruck, eine Luftfeuchtigkeit, eine Niederschlagsmenge und/oder eine Sonneneinstrahlung in der Umgebung der elektrischen Vorrichtung definiert. Die Wetterdaten werden beispielsweise von einer Wetterstation und/oder wenigstens einem Sensor in der Umgebung der elektrischen Vorrichtung und/oder von einer Wetterdatenbank bereitgestellt. Wenn der Benutzer über einen wartungsrelevanten Wetterzustand benachrichtigt wird, wird der Benutzer beispielsweise zusätzlich über eine jüngste vergangene Wartung der elektrischen Vorrichtung benachrichtigt.
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Die vorgenannte Ausgestaltung der Erfindung ist insbesondere vorteilhaft, wenn die elektrische Vorrichtung im Freien angeordnet ist und daher Wetterbedingungen in einer Umgebung der elektrischen Vorrichtung ausgesetzt ist. Insbesondere kann der Benutzer bei widrigen Wetterbedingungen darauf hingewiesen werden, dass eine Wartung der elektrischen Vorrichtung schon längere Zeit zurückliegt und der vorgesehene Betrieb der elektrischen Vorrichtung daher möglicherweise durch die widrigen Wetterbedingungen gefährdet ist.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird als ein wartungsrelevantes Ereignis ein gegenwärtiger und/oder ein geplanter wartungsrelevanter Betriebszustand der elektrischen Vorrichtung und/oder ein gegenwärtiger und/oder ein geplanter wartungsrelevanter Betriebszustand einer mit der elektrischen Vorrichtung zusammenwirkenden anderen elektrischen Vorrichtung definiert. Beispielsweise wird ein wartungsrelevanter Betriebszustand der elektrischen Vorrichtung oder der anderen elektrischen Vorrichtung durch das Überschreiten und/oder das Unterschreiten eines Schwellenwerts für eine elektrische Leistung, einen elektrischen Strom, eine elektrische Spannung, eine Temperatur und/oder einen Innendruck der elektrischen Vorrichtung oder der anderen elektrischen Vorrichtung definiert. Ferner wird der Benutzer zusätzlich über eine jüngste vergangene Wartung der elektrischen Vorrichtung benachrichtigt, wenn er über einen wartungsrelevanten Betriebszustand der elektrischen Vorrichtung oder der anderen elektrischen Vorrichtung benachrichtigt wird.
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Die vorgenannte Ausgestaltung der Erfindung berücksichtigt, dass bestimmte Betriebszustände der elektrischen Vorrichtung, beispielsweise Betriebszustände mit einer hohen Belastung der elektrischen Vorrichtung oder einer mit der elektrischen Vorrichtung zusammenwirkenden anderen elektrischen Vorrichtung, möglicherweise durch vergangene Wartungen der elektrischen Vorrichtung nicht ausreichend abgesichert sind. In solchen Fällen ist daher eine entsprechende Benachrichtigung an einen Betreiber oder ein Bedienpersonal der elektrischen Vorrichtung vorteilhaft. Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Wartungszeitpunkte für vergangene und geplante Wartungen der elektrischen Vorrichtung in einer Datenwolke gespeichert. Die Übertragung der Wartungszeitpunkte in eine Datenwolke (Cloud) stellt diese Daten dabei vorteilhaft ortsunabhängig verschiedenen Benutzern zur Verfügung.
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Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm umfasst Befehle, die bei der Ausführung des Computerprogramms auf einem Endgerät dieses veranlassen, die Überwachungssoftware eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden.
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Dabei zeigt die einzige Figur ein Blockdiagramm einer Elektroenergieübertragungsanlage 1, einer Datenwolke 3, eines Endgeräts 5 und einer Wetterdatenquelle 6, anhand derer im Folgenden Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben werden.
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Die Elektroenergieübertragungsanlage 1 umfasst mehrere elektrische Vorrichtungen 7, 8, die jeweils eine Sensoreinheit 9, 10, die zum Erfassen von Messdaten zu wenigstens einem Betriebsparameter der elektrischen Vorrichtung 7, 8 eingerichtet ist, und eine Kommunikationsschnittstelle 11, 12, die zum Übermitteln von den Messdaten und von Komponenteninformationen zu der elektrischen Vorrichtung 7, 8 in die Datenwolke 3 eingerichtet ist, aufweisen. Die Figur zeigt beispielhaft nur zwei elektrische Vorrichtungen 7, 8.
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Die Elektroenergieübertragungsanlage 1 ist beispielsweise eine Schaltanlage. Eine elektrische Vorrichtung 7, 8 ist beispielsweise ein Transformator, eine Durchführung, ein Messwandler (Strom- oder Spannungswandler), eine Spule, ein Leistungsschalter, ein Ableiter oder ein Trennschalter der Elektroenergieübertragungsanlage 1.
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Von der Sensoreinheit 9, 10 einer elektrischen Vorrichtung 7, 8 werden als Messdaten beispielsweise eine Temperatur der elektrischen Vorrichtung 7, 8, ein Innendruck in der elektrischen Vorrichtung 7, 8, eine Stromstärke eines in der elektrischen Vorrichtung 7, 8 fließenden elektrischen Stroms und/oder eine an oder in der elektrischen Vorrichtung 7, 8 anliegende elektrische Spannung erfasst.
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Von der Kommunikationsschnittstelle 11, 12 einer elektrischen Vorrichtung 7, 8 werden als Komponenteninformationen zu der elektrischen Vorrichtung 7, 8 beispielsweise ein der elektrischen Vorrichtung 7, 8 zugeordneter Identifikator (beispielsweise eine Folge von Ziffern, Buchstaben und/oder Sonderzeichen repräsentierende Daten) und/oder einen Typ der elektrischen Vorrichtung 7, 8 und/oder wenigstens eine Eigenschaft der elektrischen Vorrichtung 7, 8 repräsentierende Daten in die Datenwolke 3 übertragen. Die Kommunikationsschnittstelle 11, 12 einer elektrischen Vorrichtung 7, 8 ist beispielsweise eingerichtet, die Messdaten der Sensoreinheit 9, 10 der elektrischen Vorrichtung 7, 8 und/oder die Komponenteninformationen zu der elektrischen Vorrichtung 7, 8 drahtlos (beispielsweise durch Funkwellen) in die Datenwolke 3 zu übertragen.
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Die Datenwolke 3 ist beispielsweise in dem Internet oder einem Intranet realisiert. In der Datenwolke 3 sind ferner Wartungszeitpunkte für vergangene und geplante Wartungen der elektrischen Vorrichtungen 7, 8 gespeichert.
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Das Endgerät 5 ist beispielsweise ein Mobiltelefon (Smartphone) oder ein Computer, insbesondere ein tragbarer Computer (Tablet, Notebook, Laptop). Das Endgerät 5 ist eingerichtet, mit der Datenwolke 3, beispielsweise drahtlos (beispielsweise durch Funkwellen), zu kommunizieren und Daten aus der Datenwolke 3 abzurufen.
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Die Wetterdatenquelle 6 ist beispielsweise eine Wetterstation und/oder wenigstens ein Sensor in der Umgebung der Elektroenergieübertragungsanlage 1 und/oder eine Wetterdatenbank. Von der Wetterdatenquelle 6 werden Wetterdaten mit Informationen über einen Wetterzustand in einer Umgebung der Elektroenergieübertragungsanlage 1 bereitgestellt.
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Erfindungsgemäß werden von einer Überwachungssoftware zum Überwachen der elektrischen Vorrichtungen 7, 8 Wartungszeitpunkte für vergangene und geplante Wartungen der elektrischen Vorrichtungen 7, 8 und Messdaten und Komponenteninformationen zu den elektrischen Vorrichtungen 7, 8 abgerufen. In der Überwachungssoftware werden für die Wartung der elektrischen Vorrichtungen 7, 8 wartungsrelevante Ereignisse definiert. Die Überwachungssoftware wird auf dem Endgerät 5 ausgeführt.
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Von der Überwachungssoftware wird ein Benutzer der Überwachungssoftware benachrichtigt, wenn ein wartungsrelevantes Ereignis eintritt. Beispielsweise wird der Benutzer durch ein Pop-up-Fenster 15 einer grafischen Benutzeroberfläche 13 der Überwachungssoftware benachrichtigt. Alternativ oder zusätzlich wird der Benutzer durch eine E-Mail benachrichtigt. Dazu wird in der Überwachungssoftware eine E-Mail-Adresse des Benutzers hinterlegt. Beispielsweise wird der Benutzer bei der Benutzung der Überwachungssoftware aufgefordert, eine E-Mail-Adresse anzugeben, an die die E-Mail dann gesendet wird. Alternativ oder zusätzlich wird der Benutzer durch eine Kurznachricht (SMS-Nachricht) benachrichtigt. Dazu wird in der Überwachungssoftware eine Mobilfunknummer des Benutzers hinterlegt. Beispielsweise wird der Benutzer bei der Benutzung der Überwachungssoftware aufgefordert, eine Mobilfunknummer anzugeben, an die die Kurznachricht dann gesendet wird.
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Als ein wartungsrelevantes Ereignis wird beispielsweise eine bevorstehende geplante Wartung einer elektrischen Vorrichtung 7, 8 definiert. Beispielsweise wird in der Überwachungssoftware für jede geplante Wartung einer elektrischen Vorrichtung 7, 8 ein Benachrichtigungszeitpunkt definiert und der Benutzer wird zu dem Benachrichtigungszeitpunkt über die geplante Wartung benachrichtigt.
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Alternativ oder zusätzlich wertet die Überwachungssoftware von der Wetterdatenquelle 6 bereitgestellte Wetterdaten aus und es wird als ein wartungsrelevantes Ereignis ein wartungsrelevanter Wetterzustand in der Umgebung der Elektroenergieübertragungsanlage 1 definiert. Beispielsweise wird ein wartungsrelevanter Wetterzustand durch das Überschreiten und/oder das Unterschreiten eines Schwellenwerts für eine Temperatur, einen Luftdruck, eine Luftfeuchtigkeit, eine Niederschlagsmenge und/oder eine Sonneneinstrahlung in der Umgebung der elektrischen Vorrichtung 7, 8 definiert. Wenn der Benutzer über einen wartungsrelevanten Wetterzustand benachrichtigt wird, wird er beispielsweise zusätzlich über eine jüngste vergangene Wartung einer elektrischen Vorrichtung 7, 8 benachrichtigt.
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Alternativ oder zusätzlich wird als ein wartungsrelevantes Ereignis ein gegenwärtiger und/oder ein geplanter wartungsrelevanter Betriebszustand einer elektrischen Vorrichtung 7, 8 und/oder ein gegenwärtiger und/oder ein geplanter wartungsrelevanter Betriebszustand einer mit der elektrischen Vorrichtung 7, 8 zusammenwirkenden anderen elektrischen Vorrichtung 7, 8 definiert. Ein Betriebszustand einer elektrischen Vorrichtung 7, 8 wird dabei von der Überwachungssoftware anhand von den Sensoreinheiten 9, 10 erfasster Messdaten und/oder geplanter Betriebszustände der elektrischen Vorrichtung 7, 8 ermittelt. Ein wartungsrelevanter Betriebszustand einer elektrischen Vorrichtung 7, 8 wird beispielsweise durch das Überschreiten und/oder das Unterschreiten eines Schwellenwerts für eine elektrische Leistung, einen elektrischen Strom, eine elektrische Spannung, eine Temperatur und/oder einen Innendruck der elektrischen Vorrichtung oder der anderen elektrischen Vorrichtung definiert. Wenn der Benutzer über einen wartungsrelevanten Betriebszustand einer elektrischen Vorrichtung 7, 8 benachrichtigt wird, wird der Benutzer beispielsweise zusätzlich über eine jüngste vergangene Wartung der elektrischen Vorrichtung 7, 8 benachrichtigt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.