DE102020201068A1 - Anlage mit thermischem Energiespeicher, Verfahren zum Betreiben und Verfahren zur Modifikation - Google Patents
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Abstract
Durch die Verwendung eines thermischen Energiespeichers (103) in Kombination mit einer Gasturbine (103) kann eine GuD-Anlage (1, 1'') flexibel betrieben werden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anlage, bei der das Abgas einer Gasturbine in einen thermischen Energiespeicher geleitet wird, wobei die Energie des thermischen Energiespeichers für verschiedene Zwecke verwendet werden kann, ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Anlage sowie ein Verfahren zur Modifikation bestehender Anlagen.
- GuD-Anlagen werden im aktuellen Energiemarkt oft als sogenannte „Peaker“ verwendet und müssen dabei schnell in ihrer Leistung hoch- und runtergefahren werden. Dies ist aus dem Ruhezustand zwar möglich, jedoch gehen solche Schnellstarts auf Grund der extremen thermischen und physikalischen Belastung zu Lasten der Lebensdauer einer Gasturbine, eines nachgeschalteten Kessels und einer Dampfturbine. Ein Weiterlaufenlassen, sogenanntes „Parken“ der GuD-Anlage bei minimaler Last, erscheint aus wirtschaftlichen Aspekten nur bedingt sinnvoll.
Um auf die stark volatilen Anforderungen des aktuellen Energiemarktes reagieren zu können, wird oftmals nur die Gasturbine im Solo-betrieb gestartet. In dieser Fahrweise wird die gesamte Abgasenergie anstatt über den Dampfprozess über einen Kamin, ohne weitere Verwendung, direkt an die Umgebungsluft abgegeben. Dadurch verringert sich die Effizienz der GuD-Anlage, welches die wirtschaftliche Nutzung der GuD-Anlage verringert. - Die
EP 2 574 755 A2 offenbart ein System und ein Verfahren, um elektrischen Strom zu erzeugen, bei dem das Heißgas für die Gasturbine mittels Sonnenenergie erwärmt wird. Dies hat den Nachteil, dass die Gasturbine nicht individuell angesteuert werden kann. - Es ist daher Aufgabe der Erfindung oben genanntes Problem zu lösen.
- Die Aufgabe wird gelöst durch eine Anlage gemäß Anspruch 1, ein Verfahren zum Betreiben einer Anlage gemäß Anspruch 19 und ein Verfahren zur Modifikation einer Anlage nach Anspruch 31.
- Die
1 zeigt eine GuD-Anlage nach dem Stand der Technik und in den2 bis10 ist schematisch die Erfindung dargestellt. - Die
2 -10 und die Beschreibung stellen nur Ausführungsbeispiele der Erfindung dar. -
1 zeigt beispielhaft eine Energieumwandlungsanlage1' aus dem Stand der Technik. - Eine Gasturbine
100 ist mit einem elektrischen Generator5 zur Stromerzeugung verbunden. - Der elektrische Generator
5 ist ebenfalls mit einer Dampfturbine6 verbunden (Ein-Strang-Anlage). - Eine Dampfturbine ist dann vorhanden, wenn es sich um eine kombinierte Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) handelt. Eine Energieumwandlungsanlage
1' kann auch nur eine Gasturbine100 ohne Dampfturbine6 aufweisen. - Heißes Abgas aus der Gasturbine
100 strömt über einen Diffusor8 in eine Wärmerückgewinnungsanlage9 (AHDE = AbHitze-DampfErzeuger (engl. HRSG) mit/ohne Zusatzfeuerung) aus, bei der das heiße Abgas weiter verwendet wird, insbesondere benutzt wird zur Dampferzeugung für die Dampfturbine6 . Ebenso vorzugsweise ist ein Abluftkamin10 vorhanden. - In
2 ist schematisch eine erfindungsgemäße Anlage1 dargestellt. - Die Gasturbine
100 ist vorzugsweise über ein Getriebe4 oder eine Kupplung4 mit dem elektrischen Generator5 zur Stromerzeugung gekoppelt. - Eine Dampfturbine
6 ist vorhanden, wenn es sich um eine kombinierte Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) handelt. Mit Dampfturbine ist hier und in der gesamten Beschreibung der Erfindung eine einzelne Dampfturbine oder ein Dampfturbinensatz aus mindestens zwei mehreren Dampfturbinen, ausgewählt aus Hochdruckturbine(n), Mitteldruckturbine(n) und Niederdruckturbine(n) gemeint. - Der Generator
5 ist ebenfalls mit der Dampfturbine6 vorzugsweise über eine Dampfturbinenkupplung2 verbunden, insbesondere mittels einer SSS-Kupplung. - Die Anlage
1 ,1" (6 ) ist so ausgelegt, dass die Dampfturbine6 allein betrieben werden kann. - An die Dampfturbine
6 ist insbesondere ein Kondensator7 angeschlossen. - Das heiße Abgas der Gasturbine
100 kann erfindungsgemäß über den Diffusor8 in einen thermischen Energiespeicher103 geleitet werden. - Der Energieinhalt des Energiespeichers
103 reicht aus, um die Dampfturbine6 länger allein und konstant zumindest mehrere Minuten lang zu betreiben.
Der Energieinhalt des Energiespeichers103 liegt vorzugsweise bei mindestens 1 GWh, insbesondere mindestens bei 2 GWh (GigaWattstunden) . - Die gespeicherte Energie aus dem Energiespeicher
103 kann bei Bedarf entnommen werden, um insbesondere Wasser für Fernwärme25 zu erwärmen, um es dann ins Fernwärmenetz einzuspeisen und/oder sie wird genutzt, um für die GuD-Anlage1 , 1" (6 ) Dampf zu erzeugen. - Des Weiteren kann mit der gespeicherten Energie aus dem Energiespeicher
103 der für den Verbrennungsprozess in der Gasturbine100 verwendete Brennstoff oder das Gas vorgewärmt werden, welches die Effizienz der Gasturbine100 erhöht. - Die Ausleitung von Prozesswärme und Prozessdampf aus dem Energiespeicher
103 zum Beispiel für die Trocknung von Klärschlamm, Luftvorwärmer, Kältemaschinen bzw. Expansionsmaschinen sind weitere Anwendungsfälle. - Optional kann noch Strom aus erneuerbarer Energie von Windkraft-
106 oder Solarenergieanlagen109 in den thermischen Energiespeicher103 eingespeichert werden, insbesondere mittels eines elektrischen Heizers36 . - Je nach Anwendungsfall, insbesondere im Fall des GuD
1 ,1" (6 ), ist ein Bypass-Kamin112 vorhanden, der das heiße Abgas der Gasturbine100 entweder direkt in den thermischen Energiespeicher103 oder in das Wärmerückgewinnungssystem (AHDE)9 leitet. - Wird nur die Gasturbine
100 bei Volllast betrieben und deren Energie benötigt, um den Generator5 anzutreiben oder wenn die Gasturbine100 als „Peaker“ oder im Open Cycle betrieben wird, wobei dies eine alleinstehende Gasturbine100 oder eine Gasturbine100 in einer GuD-Anlage1 sein kann, so wird das heiße Abgas der Gasturbine100 direkt vollständig oder größtenteils in den thermischen Energiespeicher103 geleitet. - Auch im GuD-Betrieb kann also die Gasturbine
100 mit ihrem heißen Abgas verwendet werden, um den thermischen Energiespeicher103 zu beladen.
Im GuD-Betrieb kann je nach Netzauslastung das heiße Abgas der Gasturbine100 in den AHDE9 geleitet werden und/oder in den thermischen Energiespeicher103 eingeleitet werden. - Wird im Netz weniger Elektrizität benötigt, so kann die Gasturbine
100 auf eine bestimmte Last runtergefahren werden, vorzugsweise wird sie ganz ausgeschaltet.
Dabei muss dann keine weitere Beladung des thermischen Energiespeichers103 durch die Gasturbine100 erfolgen. Jedoch kann der Energiespeicher103 weiterhin durch Windenergie106 und Solarenergie109 mittels einem elektrischen Heizer36 aufgeladen werden. - Falls notwendig, wird der thermische Energiespeicher
103 über den AHDE9 entladen, um die Dampfturbine6 zu betreiben, die dann wiederum den Generator5 ,5' (6 ) antreibt. - Ein weiterer Abluftkamin
10' ist hinter dem Energiespeicher103 vorhanden, wenn z. B. Heißluft aus dem Energiespeicher103 rausgeblasen wird. - Vorzugsweise ist noch eine Bypass-Leitung
114 mit einer Regelklappe111 vorhanden. - In
3 ist eine detaillierte Anordnung einer erfindungsgemäßen GuD-Anlage1 gezeigt. - Eine Dampfturbine
6 und vorgeschaltete Prozesse können, wie in3 gezeigt, verwendet werden, um die gespeicherte Energie im Energiespeicher103 zu verwenden, um Elektrizität zu erzeugen. - Im oberen Bereich der
3 ist die Gasturbine100 dargestellt, die im Open Cycle bzw. Simple Cycle (Solo-Betrieb) oder GuD-Betrieb betrieben wird.
Jedenfalls kann das heiße Abgas der Gasturbine100 über eine erste Zufuhrleitung13' dem thermischen Energiespeicher103 zugefügt werden.
Ebenso kann die Energie aus dem thermischen Energiespeicher103 in Form von heißer Luft entnommen werden, um sie dem AHDE9 oder einem anderen Verbraucher von thermischer Energie30 zuzuführen. - Die thermische Energie
30 aus dem Energiespeicher103 dient dazu, diese zur Stromerzeugung zu verwenden.
Dazu wird die heiße Luft aus dem thermischen Energiespeicher103 via Abfuhrleitung13" , um insbesondere mittels eines Wärmetauschers (AHDE)9 , Wärmetauscher19 , Abdampfleitung22 sowie Kondensator16 entsprechend heißen Dampf für eine Dampfturbine6 zu erzeugen, die mittels des Generators5 elektrische Energie28 oder Prozessdampf29 erzeugt. - Ebenso ist es möglich, die thermische Energie
30 aus dem Energiespeicher103 für die Erwärmung von Wasser, in Anwendung von Kältemaschinen, Expansionsmaschinen, Prozesswärme für Trocknungsanlagen oder für Fernwärme25 zu nutzen. - In
4 ist eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen GuD-Anlage1 gezeigt, bei der in Ergänzung zu3 erneuerbare Energien33 wie Windkraft106 , Solarenergie109 oder Elektrizität von Wasserspeichern verwendet werden, um den thermischen Energiespeicher103 mittels des elektrischen Heizers36 zu erwärmen, optional zum heißen Abgas der Gasturbine100 . - In
3 ,4 sowie den folgenden Figuren ist der Teil der Gasturbine100 oder GuD-Anlage1 ,1" (6 ) nur schematisch dargestellt und entspricht insbesondere der2 . - In
5 ist gezeigt, dass der thermische Energiespeicher103 vorzugsweise in Module103a ,103b , ...103n aufgeteilt sein kann und so auch in2 ,3 ,4 ,6 und7 verwendet werden kann, um ihn selektiv zu beladen oder zu entladen.
Der thermische Energiespeicher103 ist also vorzugsweise modular aufgebaut. - Einzelne Module
103a ,103b , ...,103n können separat voneinander aufgeheizt und so auf unterschiedliche Temperaturen und Wärmeinhalte gebracht werden. - Hohe Temperaturen im Energiespeicher
103 bzw. den Modulen103a , ...,103n sind thermodynamisch am besten.
Wenn ein Modul103a ,103b , ... die höchste oder gewünschte Temperatur erreicht, kann ein anderes Modul103 , ... erwärmt werden.
Dementsprechend wird zuerst das Modul103a ,103b , ..., mit der höchsten Temperatur „entladen“, um es insbesondere für die Dampfturbine6 bzw. den AHDE9 zu verwenden. - Der modulare Energiespeicher
103 weist zumindest teilweise, insbesondere für alle Module103a ,103b , ...,103n , jeweils einen separaten Einlass und/oder einen Auslass für die Einleitung oder die Ausleitung des Heißgases von der Gasturbine100 bzw. zum AHDE9 auf. - Die Anlage und Verfahrensweise haben folgende Vorteile:
- - direkte Einspeisung von Abgasenergie in einen thermischen Speicher
- - Verwendung von Vulkangestein, Steine, Kalk, Schamottesteine, Keramik als Speichermaterial für den thermischen Energiespeicher
- - Indirekte Kombination der Speicherung von elektrisch erzeugter Energie mit thermischer Abgasenergie
- - Auskopplung von Wärme aus dem Energiespeicher mittels eines Dampfturbinenprozesses
- - für die Nutzung in Entsalzungsanlagen
- - Nutzung als Erdgasvorwärmung
- - als Vorwärmung der Gasturbineneintrittsluft
- - für die Produktion von Fernwärme
- - für die Anwendung in Kältemaschinen oder
- - für die Verwendung von Prozessdampf für unter anderem chemische Anlagen.
- Über eine erste Leitung
39 gemäß5 wird ein Fluid, abgekühlter Dampf insbesondere aus dem Hochdruckteil der Dampfturbine6 zur Zwischenüberhitzung zurück in den AHDE9 geleitet, um es dort wieder zu erhitzen. - Über eine zweite Leitung
42 gemäß5 wird Fluid, Hochdruckdampf aus dem Hochdruckteil des AHDE9 zur Dampfturbine6 geleitet. - Über eine dritte Leitung
45 gemäß5 wird ein Fluid, Niederdruckdampf aus dem Niederdruckteil des AHDE9 zum Niederdruckteil der Dampfturbine6 geleitet. - Über eine vierte Leitung
53 gemäß5 wird ein Fluid, Wasser (Kondensat) zurück in den AHDE9 geleitet, um es dort wieder zu erwärmen. - Über eine fünfte Leitung
59 gemäß5 wird ein Fluid, Mitteldruckdampf aus einer Zwischenüberhitzung des AHDE9 der Dampfturbine6 zugeführt.
Ein Rezirkulationsgebläse56 kann vorzugsweise zur Unterstützung verwendet werden. - In der Darstellung gemäß
5 handelt es sich um eine Single-Shaft-Anlage mit Gasturbine100 , Generator5 , Dampfturbine6 , gekoppelt in einem Strang. - In
6 ist in Abwandlung von5 ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem ein weiterer Generator5' vorhanden ist, also eine GuD-Anlage1" in Mehrwellenkonfiguration. - In der Darstellung gemäß
6 wird das Ganze in einer Anordnung für eine GuD-Anlage1" in Mehrwellenkonfiguration dargestellt. Hierbei ist die Gasturbine100 und der dazugehörige Generator5 an einen Strang gekoppelt, während die Dampfturbine6 und der weitere, dazugehörige Generator5' an einem separaten Strang gekoppelt sind. - Der Einsatz des thermischen Speichers
103 ist in beiden Szenarien (5 ,6 ) möglich. - In der Single-Shaft-Anordnung
1 befindet sich zwischen Generator5 und der Dampfturbine6 eine Dampfturbinenkupplung2 (2 ), welche den separaten Betrieb des Generators5 ausschließlich angetrieben durch die Gasturbinen100 erlaubt. - Die GuD-Anlage
1" in Mehrwellenanordnung erlaubt ein weites Spektrum an Flexibilität. Der thermische Energiespeicher103 wird durch die Gasturbine100 gespeist und die Re-Elektrifizierung erfolgt über den AHDE9 mittels Dampfturbine6 und Generator5' , wobei unabhängig davon die Gasturbine100 und der Generator5 betrieben werden können. Das gefahrene Lastprofil der Gasturbine100 kann dabei auch vom Lastprofil des Entladungsprozess des thermischen Energiespeichers103 variieren. -
7 zeigt schematisch die Anlage gemäß den vorherigen2 bis6 .
Der thermische Energiespeicher103 kann auch mittels Solarenergie109 und oder Windenergie106 erwärmt werden, indem der aus erneuerbarer Energie erzeugte Strom zum Aufheizen verwendet wird.
Diese Zufuhr wird über Leistungsregler701 für elektrische Leistung aus erneuerbaren Energiequellen gesteuert. - Durch verschiedene Schieberegler (insbesondere mittels Guillotinen)
703 ,706 ,727 ,730 , Regelklappen709 ,712 und Absperrklappen715 ,718 wird der Fluss der thermischen Energie geregelt. - Ebenso kann eine Ausleitung
721 von Fernwärme25 bzw. Prozessdampf erfolgen. - Ebenso kann eine Zusatzbefeuerung
733 im Kessel, insbesondere mit niederkalorischen Gasen aus Biogasanlagen vorhanden sein und verwendet werden (in allen Ausführungsbeispielen2ff ). - In
8 ist der thermische Energiespeicher103 gemäß den vorherigen Figuren detailliert dargestellt, bei dem die einzelnen Module103a ,103b bis103n dargestellt sind, die jeweils über einen Controller800a ,800b , ...,800n verfügen, um die Ansteuerung der einzelnen Module103a , b, ..., n, insbesondere deren Abgasklappen115a , ... n zu ermöglichen.
Die Module103a , b, ..., n sind daher durch Wände räumlich voneinander getrennt. - Es gibt einen Einlass
122 für die heißen Abgase aus der Gasturbine100 und einen Auslass142 aus dem thermischen Speicher zum AHDE9 des Dampfprozesses. - Ebenso dargestellt ist die Bypass-Leitung
114 hinter dem thermischen Energiespeicher103 mit einer Abgasklappe114a . - In der
9 ist eine ähnliche Detaillierung zu8 dargestellt, bei der Antriebe, insbesondere hydraulische Antriebe120a ,120b , ...,120n ;112a vorhanden sind, um die Beladung bzw. Entladung der einzelnen Module103a bis103n des thermischen Speichers103 sowie der Bypass-Leitung114 anzusteuern. - Ebenso werden Druckmesser
903 ,903' ,906 ,915 und Temperaturmesser909' ,909'' ,909''' ,909IV ,909v und912 verwendet, um die Belastung/Entlastung zu kontrollieren bzw. zu steuern. - Die Temperatur kann am Einlass
122 mittels Sensoren909' vor909" und hinter909''' einer Druckmessung906 gemessen werden sowie hinter909IV der Abgasanlage115a und am Ende909V des Moduls103a .
Eine Temperaturmessung912 und eine Druckmessung915 ist auch am Auslass142 sinnvoll. - In
10 ist in Detaillierung zu9 ein einzelnes Modul103a als ein Beispiel der anderen Module des thermischen Speichers103 dargestellt. - Jedes Modul
103a wird durch eine hydraulisch betriebene Klappe120a geöffnet bzw. geschlossen. Der Einlass122 für das heiße Abgas der Gasturbine100 in das Speichermodul103a , dessen Temperatur mittels Temperaturfühler909'' ,909''' ,909IV ,909V gemessen. Des Weiteren gibt es am Einlassbereich eine Druckmessung906 .
Das Druckgefälle sowie das Temperaturgefälle innerhalb des thermischen Speichers kann mit einer Differenzdruckmesseinrichtung903 und Temperaturfühlern909" ,909''' , die im Einlassbereich bzw. im Auslassbereich909v des Moduls103a angeordnet sind, bestimmt werden. - Vorzugsweise kann zwischen den einzelnen Elementen und/oder dem Außenbereich der Module eine Isolierung
1001 zwischen den einzelnen Modulen120a , ... vorhanden sein.
Zum Entladen des Speichers wird die Wärme über den Auslass142 in Richtung Abhitzekessel AHDE9 ausgeblasen. - Dabei gibt es auch Sensoren
903 , die einen Differenzdruck innerhalb eines Moduls103a messen. - Der thermische Energiespeicher
103 bzw. die gesamte GuD-Anlage1 und1" kann dazu dienen: - • die gespeicherte thermische Energie
30 mittels AHDE9 und zumindest einer Dampfturbine6 wieder zu elektrifizieren bzw. um Prozessdampf zu erzeugen, - • für die Fernwärmeheizung oder speziell Prozesswärme für Prozessdampfabnehmer zur Verfügung stellen, sowie für den GuD-Prozess frei verwendbar verwendet werden,
- • bei dem die Ansaugluft für den Kompressor vorgeheizt wird, um unter Einhaltung der Emissionsgrenzen die Gasturbine in tieferen Teillasten zu fahren,
- • den Brennstoff für die Gasturbine vorzuwärmen, um so den Wirkungsgrad zu verbessern,
- • um Sperrdampf für die Dampfturbine
6 zu erzeugen, - • zum kontinuierlichen Warmhalten des AHDE
9 bzw. der Dampfturbine6 , - Der thermische Speicher
103 dient vorzugsweise nicht nur zur Frequenzstabilisierung. - Ein wesentlicher Vorteil des thermischen Speichers
103 liegt darin, dass dieser gemäß2 bis10 auch nachträglich in eine bestehende Anlage integriert werden kann. - Die wesentliche Besonderheit des thermischen Speichers
103 liegt auch in seiner kontrollierten und selektierbaren Aufladung und Entladung sowie der baulichen Skalierbarkeit entsprechend den technischen Erfordernissen der Energieerzeugungsanlage1 ,1'' . - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 2574755 A2 [0003]
Claims (31)
- Energieerzeugungsanlage (1, 1''), zumindest aufweisend: zumindest eine Gasturbine (100) mit jeweils einer Abgasvorrichtung (8), insbesondere nur eine Gasturbine (100), zumindest einen Generator (5, 5'), zumindest eine Dampfturbine (6), wobei Dampfturbine (6) entweder eine einzelne Dampfturbine oder ein Dampfturbinensatz aus mehreren Dampfturbinen ausgewählt aus: Hochdruckturbine(n) und/oder Mitteldruckturbine(n) und/oder Niederdruckturbine(n), umfasst, zumindest einen thermischen Energiespeicher (103), insbesondere nur einen thermischen Energiespeicher (103), wobei über die Abgasvorrichtung (8) der jeweiligen Gasturbine (100) heißes Abgas der Gasturbine (100), vorzugsweise direkt, in den zumindest einen thermischen Energiespeicher (103) geleitet werden kann, wobei der thermische Energiespeicher (103) eine Kapazität aufweist, um die Dampfturbine (6) alleine zu betreiben, wobei die Kapazität insbesondere mindestens 1GWh, ganz insbesondere mindestens 2GWh beträgt, um die thermische Energie (30) des Abgases in dem thermischen Energiespeicher (103) zu speichern.
- Anlage nach
Anspruch 1 , die als GuD-Anlage (1) in Einwellenkonfiguration ausgebildet ist. - Anlage nach
Anspruch 1 , die als GuD-Anlage (1") in Mehrwellenkonfiguration ausgebildet ist. - Anlage nach einem oder zwei der
Ansprüche 1 ,2 oder3 , bei der die Dampfturbine (6) allein ohne die Gasturbine (100) betrieben werden kann, um den Generator (5, 5') anzutreiben. - Anlage nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 ,2 ,3 oder4 , bei der eine Kupplung (2) zwischen Dampfturbine (6) und Generator(en) (5, 5') vorhanden ist. - Anlage nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 ,2 ,3 ,4 oder5 , bei der eine Kupplung (4) zwischen Gasturbine (100) und Generator (5) vorhanden ist. - Anlage nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 ,2 ,4 ,5 oder6 , wobei der Generator (5) von der Gasturbine (100) und/oder von einer Dampfturbine (6) angetrieben werden kann. - Anlage nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 oder3 bis7 , bei der ein zweiter Generator (5') vorhanden ist, der nur mit der Dampfturbine (6) verbunden ist. - Anlage nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche 1 bis8 , die keinen Strom aus erneuerbaren Energien (33), insbesondere nicht von Windkraft (106), nicht aus Wasserenergie, nicht aus Solarenergie (109) verwenden kann, um den thermischen Energiespeicher (103) zu erwärmen, und/oder Solarenergie nicht zur Erwärmung von Luft, komprimierter Luft oder sonstigen Arbeitsfluiden verwenden kann. - Anlage nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche 1 bis8 , die Elektrizität aus Windkraft (106) und/oder Wasserenergie und/oder Solarenergie (109) und/oder überflüssigen Strom aus einem externen Stromnetz verwenden kann, um den thermischen Energiespeicher (103) zu erwärmen, insbesondere mittels eines elektrischen Heizers (36). - Anlage nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis10 , bei der ein Wärmerückgewinnungssystem (9) vorhanden ist, in das heißes Abgas aus der Gasturbine (100) und/oder Dampf von einer Dampfturbine (6) und/oder Energie aus dem Energiespeicher (103) gelangen kann. - Anlage nach
Anspruch 11 , bei der zumindest ein Bypass (114) zwischen Diffusor (8) der Gasturbine (100) und thermischem Energiespeicher (103) vorhanden ist, der es ermöglicht, das heiße Abgas der Gasturbinen (100) selektiv in den thermischen Energiespeicher (103) und/oder in ein Wärmerückgewinnungssystem (9) zu leiten. - Anlage nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche 1 oder3 bis12 , die einen einzigen Generator (5) für eine Gasturbine (100) und einen einzigen Generator (5') für eine Dampfturbine (6) aufweist. - Anlage nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 ,2 oder4 bis12 , die einen einzigen Generator (5) für eine Gasturbine (100) und eine Dampfturbine (6) aufweist, insbesondere als Einwellenanlage. - Anlage nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, bei der der thermische Energiespeicher (103) modular aufgebaut ist, so dass der Energiespeicher (103) in den einzelnen Modulen (103a, 103b, ..., 103n) verschieden aufwärmbar ist, insbesondere die einzelnen Module (103a, ... n) durch Wände getrennt sind, insbesondere jeweils durch eine Isolierung (1001).
- Anlage nach
Anspruch 15 , bei der der modulare Energiespeicher (103) zumindest für zwei Module, (103a, 103b, ...), insbesondere alle Module (103a, ... n), jeweils einen Eingang (103a, 103b, ...) und/oder einen Ausgang aufweist für die Einleitung und/oder die Ausleitung des Heißgases von der Gasturbine (100) bzw. zum Wärmerückgewinnungssystem (9) aufweist. - Anlage nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis16 , die am thermischen Energiespeicher (103) Temperatur- (909, 912) und Drucksensoren (903, 906, 915) aufweist. - Anlage nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, die zumindest zwei, insbesondere drei Kamine (10, 10', 112) an verschiedenen Ausgängen aufweist.
- Verfahren zum Betreiben einer Energieerzeugungsanlage (1, 1''), zumindest aufweisend zumindest eine Gasturbine (100) mit jeweils einer Abgasvorrichtung (8), insbesondere nur eine Gasturbine (100), zumindest einen Generator (5, 5'), zumindest eine Dampfturbine (6), wobei Dampfturbine (6) entweder eine einzelne Dampfturbine oder ein Dampfturbinensatz aus mehreren Dampfturbinen ausgewählt aus: aus Hochdruckturbine(n) und/oder Mitteldruckturbine(n) und/oder Niederdruckturbine(n) umfasst, zumindest einen thermischen Energiespeicher (103), insbesondere nur einen thermischen Energiespeicher (103), der eine Kapazität aufweist, um die Dampfturbine (6) länger alleine zu betreiben, der insbesondere eine Kapazität von mindestens 1GWh, ganz insbesondere von mindestens 2GWh aufweist, wobei der Generator (5) von der Gasturbine (100) und/oder Dampfturbine (6) angetrieben wird, wobei über die Abgasvorrichtung (8) das heiße Abgas der Gasturbine (100) zumindest teilweise oder vollständig, insbesondere direkt, in den thermischen Energiespeicher (103) geleitet wird, insbesondere nur das Abgas einer Gasturbine (100) verwendet wird, um einen thermischen Energiespeicher (103) zu erhitzen, sowie insbesondere Mittel (6, 9, 30), um die thermische Energie (30) in dem thermischen Energiespeicher (103) zu speichern.
- Verfahren nach
Anspruch 19 , wobei die gespeicherte Energie aus dem thermischen Energiespeicher (103) verwendet wird, um die Dampfturbine (6) zu betreiben, Prozessdampf (29) zu erzeugen, Prozesswärme für andere Prozesse bereitzustellen, Brennstoff und/oder Verbrennungsluft vorzuwärmen, Sperrdampf für die Dampfturbine (6) und/oder zum Warmhalten der Dampfturbine (6) und eines Wärmerückgewinnungssystem (9) . - Verfahren nach einem oder beiden der
Ansprüche 19 oder20 , bei dem heißes Abgas aus der Gasturbine (100) selektiv umgeleitet wird in einen thermischen Energiespeicher (103) und/oder in ein Wärmerückgewinnungssystem (9), insbesondere mittels eines Bypasses (114). - Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 19 ,20 oder21 , bei dem der thermische Energiespeicher (103) selektiv aufgeladen und/oder entladen wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 19 ,20 ,21 oder22 , bei dem Elektrizität von Solar- (109), Wasser- und/oder Windenergie (106) und/oder überflüssiger Strom aus einem externen Stromnetz verwendet wird, um den thermischen Energiespeicher (103) zusätzlich zu erwärmen, insbesondere mittels eines elektrischen Heizers (36). - Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 19 ,20 ,21 ,22 oder23 , bei dem die Gasturbine (100) im Open Cycle betrieben wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 19 ,20 ,21 ,22 oder23 , bei dem die Gasturbine (100) im GuD-Betrieb betrieben wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 19 bis25 , bei dem nur die Dampfturbine (6) in einer GuD-Anlage (1, 1") insbesondere nur mittels der Energie aus dem thermischen Energiespeicher (103) betrieben wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche 19 bis26 , bei dem die gespeicherte Energie im thermischen Energiespeicher (103) zur Vorwärmung des Gases für die Verbrennung in der Gasturbine (100) und/oder zur Vorwärmung der Luft für die Gasturbine (100) und/oder zur Erzeugung von Fernwärme (25) und/oder zur Erzeugung von Prozessdampf (29) verwendet wird, zur Erzeugung von Sperrdampf in der Dampfturbine (6) verwendet wird und/oder bei dem das Wärmerückgewinnungssystem (9) und/oder die Dampfturbine (6) mit der Energie aus dem thermischen Energiespeicher (103) erwärmt und/oder auf einer Temperatur gehalten wird. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Gasturbine (100) mit Heißgas mit Temperaturen von größer gleich 1200K, insbesondere größer gleich 1600K, betrieben wird, insbesondere dadurch, dass die Gasturbine (100) nur mit fossilen Brennstoffen, insbesondere Gas, Diesel oder Sonderbrennstoffe, betrieben wird, welche in einer Brennkammer der Gasturbine (100) verbrannt werden.
- Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem Solarenergie nicht zur Erhitzung von Luft oder komprimierter Luft verwendet wird, weder für den Wärmerückgewinnungssystem (9), noch für die Gasturbine (100), noch für den thermischen Energiespeicher (103).
- Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Verfahrens
ansprüche 19 bis29 , bei dem nur die Gasturbine (100) betrieben wird, nur um heißes Abgas für den thermischen Energiespeicher (103) zu erzeugen, so dass ein schnelles Anfahren der Gasturbine (100) möglich ist. - Verfahren zur Modifikation einer bestehenden Energieerzeugungsanlage (1'), insbesondere einer GuD-Anlage (1'), bei dem zumindest ein thermischer Energiespeicher (103) hinzugefügt wird, der mittels des heißen Abgases einer Gasturbine (100) erhitzt werden kann, sowie optional zu einer Anlage gemäß den
Ansprüchen 1 bis18 umgebaut wird, sowie nach Verfahren gemäß derAnsprüche 19 bis30 betrieben werden kann.
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