-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern einer Komponente eines Fahrzeugs mittels eines Solldrucks.
-
Stand der Technik
-
Eine Getriebesteuerung eines Fahrzeugs kann ein sogenanntes hydraulisches Schaltgerät zum Umsetzen elektrischer Steuersignale in hydraulische Drücke aufweisen. Eine Ansteuerung entsprechender Ventile erfolgt in der Regel unter Verwendung eines Drucksensors, der einen an einer Messöffnung des Schaltgeräts anliegenden Istdruck misst. Beispielsweise kann der Drucksensor auf einer Leiterplatte integriert sein, die mit dem Schaltgerät verschraubt werden kann. Dabei können verschiedene Kräfte auf die Leiterplatte einwirken, etwa durch einen zusammengepressten O-Ring zum Abdichten eines Übergangs zwischen einer Öffnung in der Leiterplatte und der Messöffnung oder durch den an der Messöffnung anliegenden hydraulischen Druck. Diese Kräfte können zu Beschädigungen der Leiterplatte führen.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Vor diesem Hintergrund wird mit dem hier vorgestellten Ansatz eine Vorrichtung zum Steuern einer Komponente eines Fahrzeugs mittels eines Solldrucks gemäß dem unabhängigen Anspruch vorgestellt. Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des hier vorgestellten Ansatzes ergeben sich aus der Beschreibung und sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
-
Vorteile der Erfindung
-
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ermöglichen es in vorteilhafter Weise, eine mit einem zu messenden Druck beaufschlagte Fläche des Drucksensors oder einer damit verbundenen Leiterplatte zu verkleinern. Dadurch kann eine Belastung des Drucksensors bzw. der Leiterplatte mit einer Druckkraft reduziert werden. Insbesondere kann der zu messende Druck dabei gezielt auf den Drucksensor geleitet werden, sodass eine Beaufschlagung an den Drucksensor angrenzender Bereiche mit dem Druck vermieden wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine Positionierung des Drucksensors gegenüber der Messöffnung mit größeren Toleranzen erfolgen kann. Somit kann die Montage des Drucksensors vereinfacht werden.
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern einer Komponente eines Fahrzeugs mittels eines Solldrucks. Die Vorrichtung umfasst ein Steuermodul, das ausgeführt ist, um eine Druckbereitstellungseinheit zum Bereitstellen des Solldrucks abhängig von einem an einer Messöffnung der Druckbereitstellungseinheit anliegenden Istdruck anzusteuern. Dabei weist das Steuermodul einen Drucksensor zum Messen des Istdrucks und eine an einem Ende mit dem Drucksensor verbundene Kanüle auf. Die Kanüle ist ausgeführt, um ein die Messöffnung abdeckendes Dichtelement zu durchzustoßen.
-
Unter einem Fahrzeug kann ein Kraftfahrzeug wie etwa ein Pkw, Lkw, Bus oder ein Motorrad verstanden werden. Die mittels der Vorrichtung zu steuernde Komponente des Fahrzeugs kann mindestens ein Stellglied aufweisen, das durch Beaufschlagen mit dem Solldruck zwischen verschiedenen Schaltstellungen bewegt werden kann. Bei der Komponente kann es sich beispielsweise um ein Getriebe, einen Motor oder eine Bremsanlage des Fahrzeugs handeln.
-
Das Steuermodul kann ausgeführt sein, um abhängig von dem gemessenen Istdruck ein elektrisches Steuersignal zum Ansteuern von Ventilen der Druckbereitstellungseinheit zu erzeugen. Bei dem Steuermodul kann es sich beispielsweise um ein Elektronikmodul handeln, in das neben dem Drucksensor weitere elektronische oder mechatronische Bauteile wie etwa eine Steuerelektronik, weitere Sensoren oder Anschlüsse für elektrisch ansteuerbare Ventile der Druckbereitstellungseinheit integriert sein können. Je nach Ausführung können solche elektrisch ansteuerbaren Ventile auch im Steuermodul integriert sein. Die Bauteile können beispielsweise auf einer gemeinsamen Leiterplatte angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, dass die Bauteile getrennt voneinander angeordnet sind. Der Drucksensor und die Bauteile können über geeignete Leiterstrukturen wie etwa Leiterbahnen, Drahtverbindungen oder ein Stanzgitter elektrisch leitfähig miteinander verbunden sein. Beispielsweise kann das Steuermodul in Mikrohybridtechnik realisiert sein. Das Steuermodul kann etwa Teil einer Getriebe-, Brems- oder Motorsteuerung des Fahrzeugs sein.
-
Unter einer Kanüle kann ein längliches, rohrförmiges Element, etwa in Form einer Hohlnadel, verstanden werden. Je nach Ausführung kann die Kanüle geradlinig und/oder gekrümmt verlaufen. Die Kanüle kann an einem Ende fluiddicht mit dem Drucksensor verbunden sein. Um das Dichtelement mit möglichst geringem Kraftaufwand durchstoßen zu können, ist es zweckmäßig, wenn die Kanüle ausreichend biegesteif ausgeführt ist und/oder an einem freien Ende angespitzt und/oder geschärft ist.
-
Die Druckbereitstellungseinheit kann ausgeführt sein, um das elektrische Steuersignal in einen entsprechenden hydraulischen oder pneumatischen Solldruck umzusetzen. Beispielsweise kann die Druckbereitstellungseinheit ausgeführt sein, um den Solldruck zu verteilen und/oder zu regeln. Dazu kann die Druckbereitstellungseinheit Kanäle und Öffnungen zum Leiten eines Fluids und mindestens ein Ventil zum Regeln eines Drucks des Fluids aufweisen. Die Druckbereitstellungseinheit kann etwa ein hydraulisches Schaltgerät eines Getriebes oder ein sonstiger hydraulischer oder pneumatischer Verteiler sein.
-
Unter einer Messöffnung kann eine Öffnung verstanden werden, die einen druckführenden Innenraum der Druckbereitstellungseinheit mit einer Außenumgebung verbindet. Unter einem Dichtelement kann ein flächiges, beispielsweise scheibenförmiges Element aus einem fluidundurchlässigen Material wie etwa einem Elastomer oder einem sonstigen Polymer verstanden werden. Das Dichtelement kann ausgeführt sein, um sich bei einem Herausziehen der Kanüle wieder selbstständig fluiddicht zu verschließen.
-
Das Steuermodul und die Druckbereitstellungseinheit können miteinander zu einer Baugruppe kombinierbar, beispielsweise verschraubbar, verklebbar oder verschweißbar sein. Insbesondere können das Steuermodul und die Druckbereitstellungseinheit so miteinander kombinierbar sein, dass der Drucksensor und die Messöffnung einander gegenüberliegen. Bei einem erstmaligen Kombinieren des Steuermoduls mit der Druckbereitstellungseinheit kann das Dichtelement mittels der Kanüle eröffnet, beispielsweise aufgeschnitten werden, sodass der Drucksensor über die Kanüle mit dem Istdruck beaufschlagt wird. Über die Kanüle kann somit eine direkte fluidische Verbindung zwischen dem Drucksensor und der Messöffnung mit einem im Vergleich zur Messöffnung reduzierten druckführenden Querschnitt hergestellt werden. Es ist zweckmäßig, wenn die Kanüle je nach Fertigungstoleranz mit einer ausreichenden Länge ausgeführt ist, um sicherzustellen, dass die Kanüle vollständig durch das Dichtelement hindurchgeführt ist, wenn das Steuermodul und die Druckbereitstellungseinheit zu der Baugruppe kombiniert sind.
-
Ideen zu Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können unter anderem als auf den nachfolgend beschriebenen Gedanken und Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann ein Außendurchmesser der Kanüle mindestens 2 mm kleiner als ein Innendurchmesser der Messöffnung sein. Dadurch können auch größere Maß-, Form- und/oder Lageabweichungen in radialer Richtung ausgeglichen werden, was die Montage der Vorrichtung vereinfacht.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann die Kanüle einen Außendurchmesser von maximal 4 mm aufweisen. Dadurch kann eine mit dem Istdruck beaufschlagte Fläche auf ein für eine Druckmessung erforderliches Minimum reduziert werden. Somit kann eine auf den Drucksensor bzw. eine damit verbundene Leiterplatte ausgeübte Druckkraft reduziert werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann die Kanüle an dem einen Ende eine Drucksensoraufnahme aufweisen. Dabei kann der Drucksensor von der Drucksensoraufnahme aufgenommen sein. Beispielsweise kann der Drucksensor vollständig oder teilweise innerhalb der Kanüle angeordnet sein, wenn er von der Drucksensoraufnahme aufgenommen ist. Dadurch kann ein Bestücken des Steuermoduls mit dem Drucksensor und der Kanüle vereinfacht werden, etwa indem der Drucksensor und die Kanüle in einem einzigen Schritt gemeinsam montiert werden können.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann die Kanüle an dem einen Ende topfförmig verbreitert sein, um die Drucksensoraufnahme zu bilden. Dadurch kann die Drucksensoraufnahme mit geringem Aufwand hergestellt werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann die Kanüle an einem anderen Ende eine Spitze aufweisen. Die Spitze kann so ausgeformt sein, dass beim Durchstoßen des Dichtelements kein Material von dem Dichtelement abgetrennt wird. Beispielsweise kann die Spitze löffelförmig ausgeformt sein, etwa ähnlich einer sogenannten Hubernadel oder Grippernadel, wie sie zur Punktion eines Ports in der Medizin verwendet wird. Durch diese Ausführungsform kann ein Verstopfen der Messöffnung und/oder der Kanüle verhindert werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann das Steuermodul eine Trägerplatte aufweisen. Dabei kann der Drucksensor an der Trägerplatte angebracht sein. Die Trägerplatte kann an der Druckbereitstellungseinheit anbringbar sein. Die Trägerplatte kann zur Befestigung, Stabilisierung und/oder elektrischen Kontaktierung des Drucksensors oder weiterer Bauteile dienen. Beispielsweise kann die Trägerplatte als Metallplatte oder Leiterplatte oder auch als eine Kombination aus einer Metallplatte und einer beispielsweise auf die Metallplatte aufgeklebten dünnen Leiterplatte ausgeführt sein. Die Trägerplatte kann die Messöffnung zumindest abschnittsweise abdecken, wenn sie an der Druckbereitstellungseinheit angebracht ist. Es ist zweckmäßig, wenn die Kanüle von der Trägerplatte absteht. Beispielsweise kann sich die Kanüle in ihrer Längsrichtung orthogonal zu einer Ebene der Leiterplatte erstrecken. Durch diese Ausführungsform kann eine Montage des Drucksensors an der Druckbereitstellungseinheit vereinfacht werden. Beispielsweise ist es dadurch möglich, den Drucksensor zusammen mit weiteren Bauteilen in einem einzigen Montageschritt an der Druckbereitstellungseinheit zu befestigen.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann die Kanüle an der Trägerplatte angebracht sein. Beispielsweise kann die Kanüle mit der Trägerplatte verklebt, verlötet oder verschweißt sein. Zusätzlich oder alternativ ist auch eine kraft- oder formschlüssige Verbindung der Kanüle mit der Trägerplatte möglich. Dies hat den Vorteil, dass eine Reaktionskraft, die beim Durchstoßen des Dichtelements auftritt, in die Trägerplatte eingeleitet wird. Dadurch kann der Drucksensor entsprechend entlastet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Drucksensor getrennt von der Kanüle an der Trägerplatte montierbar ist.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann die Vorrichtung ferner die Druckbereitstellungseinheit aufweisen. Dabei können der Drucksensor und die Messöffnung einander gegenüberliegend angeordnet sein. Ferner kann dabei die Kanüle durch das Dichtelement hindurch in die Messöffnung hineinreichen.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann die Trägerplatte an der Druckbereitstellungseinheit angebracht sein. Dabei können ein gegenüber der Messöffnung befindlicher Abschnitt der Trägerplatte und das Dichtelement durch einen Spalt mechanisch voneinander entkoppelt sein. Anders ausgedrückt können die Trägerplatte und das Dichtelement in axialer Richtung so weit voneinander beanstandet sein, dass sie sich nicht berühren, wenn das Dichtelement mit dem Istdruck beaufschlagt wird. Damit kann vermieden werden, dass über das Dichtelement eine Normalkraft auf die Trägerplatte aufgebracht wird. In dem Spalt kann beispielsweise ein Umgebungsdruck herrschen. Zumindest kann der in dem Spalt herrschende Druck deutlich niedriger als der zu messende Istdruck sein.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann das Dichtelement relativ zu einem äußeren Rand der Messöffnung nach innen versetzt sein, um den Spalt zu bilden. Dadurch kann der Spalt mit geringem konstruktivem Aufwand gebildet werden.
-
Zusätzlich kann das Dichtelement zur Abstützung gegen eine Wirkrichtung des Istdrucks zumindest abschnittsweise mit der Messöffnung verstemmt sein und/oder mit einer Abstützscheibe verstärkt sein. Dadurch kann ein unerwünschtes Verlagern und/oder Verformen des Dichtelements infolge einer Druckbelastung vermieden werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann das Dichtelement eine Elastomermembran sein. Dadurch kann eine dauerhafte Abdichtung der Messöffnung gewährleistet werden. Die Elastomermembran kann zudem ausgeformt sein, um sich beim Herausziehen der Kanüle wieder selbstständig zu verschließen. Auch kann die Elastomermembran, beispielsweise durch Einpressen in eine Bohrung, vorkomprimiert sein. Dadurch kann die Messöffnung mit einfachen Mitteln als wiederverschließbare Öffnung realisiert werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann das Dichtelement eine Öffnung zwischen einer Innenfläche der Messöffnung und einer Außenfläche der Kanüle fluiddicht verschließen. Damit kann verhindert werden, dass Fluid durch einen Spalt zwischen der Kanüle und dem Dichtelement entweicht, wenn die Kanüle durch das Dichtelement hindurchgeführt ist. Anders ausgedrückt kann damit verhindert werden, dass Bereiche außerhalb des Drucksensors mit dem Istdruck beaufschlagt werden.
-
Figurenliste
-
Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die Erfindung einschränkend auszulegen sind.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung mit einer zwischen einem Drucksensor und einem Dichtelement angeordneten Trägerplatte gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung mit einer zwischen einem Drucksensor und einem Dichtelement angeordneten Trägerplatte gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung mit einem zwischen einer Trägerplatte und einem Dichtelement angeordneten Drucksensor gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 5 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung mit einem zwischen einer Trägerplatte und einem Dichtelement angeordneten Drucksensor gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in den Figuren gleiche oder gleichwirkende Merkmale.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
1 zeigt eine Vorrichtung 100 zum Steuern einer Komponente 102 eines Fahrzeugs, hier beispielhaft eines Getriebes des Fahrzeugs. Die Vorrichtung 100 umfasst ein Steuermodul 104 mit einer Trägerplatte 106, hier beispielhaft einer Leiterplatte, auf der ein Drucksensor 108 angeordnet ist. Neben dem Drucksensor 108 können weitere elektronische Bauteile wie etwa eine Steuerelektronik oder weitere Sensoren auf der Trägerplatte 106 angeordnet sein und über entsprechende Leiterbahnen, beispielsweise in Form eines Stanzgitters, mit dem Drucksensor 108 elektrisch leitfähig verbunden sein. Der Drucksensor 108 ist ausgeführt, um einen Istdruck innerhalb einer Druckbereitstellungseinheit 110, hier beispielhaft eines hydraulischen Verteilers zum hydraulischen Ansteuern von Getriebestellern, zu messen.
-
Basierend auf dem von dem Drucksensor 108 gemessenen Istdruck erzeugt das Steuermodul 104 ein elektrisches Steuersignal zur Ansteuerung der Druckbereitstellungseinheit 110. Diese setzt das Steuersignal in einen entsprechenden Solldruck zur Ansteuerung der Komponente 102 um.
-
Das Steuermodul 104 und die Druckbereitstellungseinheit 110 sind miteinander zu einer Baueinheit verbunden, beispielsweise verschraubt oder verklebt. Dabei befindet sich der Drucksensor 108 gegenüber einer Messöffnung 112 der Druckbereitstellungseinheit 110, hier beispielhaft gegenüber einer hydraulischen Anschlussstelle für eine Druckmessung. Um den Istdruck gezielt auf eine aktive Sensorfläche des Drucksensors 108 zu leiten, weist das Steuermodul 104 eine Kanüle 114 auf. Die Kanüle 114 ist an einem Ende an dem Drucksensor 108 befestigt und weist an einem anderen Ende eine Spitze 116 auf. Die Messöffnung 112 ist mit einem Dichtelement 118 abgedeckt. Beim Zusammenführen des Steuermoduls 104 mit der Druckbereitstellungseinheit 110 in einer Montagerichtung 120 wird das Dichtelement 118 durch die Spitze 116 durchstoßen, insbesondere so aufgeschnitten, dass keine Stücke von dem Dichtelement 118 abgetrennt werden, die die Kanüle 114 oder die Messöffnung 112 verstopfen könnten. Die Kanüle 114 stellt somit eine direkte fluidische Verbindung zwischen einem druckführenden Innenraum der Druckbereitstellungseinheit 110 und der aktiven Sensorfläche des Drucksensors 108 her. In dem das Dichtelement 118 die Kanüle 114 fluiddicht umschließt, wird verhindert, dass ein durch die Druckbereitstellungseinheit 110 strömendes Fluid, hier beispielhaft ein Drucköl, dessen Istdruck gemessen werden soll, in Kontakt zu Bereichen außerhalb der aktiven Sensorfläche des Drucksensors 108, insbesondere zur Trägerplatte 106, kommt und diese mit einem Druck beaufsch lagt.
-
2 zeigt einen Abschnitt der Vorrichtung 100 in vereinfachter Darstellung. Dabei sitzt der Drucksensor 108 auf einer von der Messöffnung 112 abgewandten Seite der Trägerplatte 106. Die Trägerplatte 106 ist direkt mit der Druckbereitstellungseinheit 110, etwa mit einer Ölverteilerplatte, verschraubt. Der Drucksensor 108 ist gegenüber einer Durchgangsöffnung 200 in der Trägerplatte 106 angeordnet, wobei die Kanüle 114 in einer axialen Richtung 202 durch die Durchgangsöffnung 200 und das Dichtelement 118 hindurchreicht und in der Messöffnung 112, hier beispielhaft einer druckführenden Bohrung in der Ölverteilerplatte, endet. Das Dichtelement 118 ist beispielhaft als Elastomermembran realisiert. Das Steuermodul 104 ist zusätzlich mit einer Vergussmasse 204 vergossen. Des Weiteren ist zu erkennen, dass das Dichtelement 118 in der axialen Richtung 202 durch einen Spalt 206, etwa einen Luftspalt, von der Trägerplatte 106 getrennt ist. Der Spalt 206 bewirkt eine mechanische Entkopplung der Trägerplatte 106 von dem Dichtelement 118. Beispielhaft wird der Spalt 206 hier dadurch erzeugt, dass das Dichtelement 118 gegenüber einem äußeren Rand 207 der Messöffnung 112 in der axialen Richtung 202 nach innen versetzt ist. Um das Dichtelement 118 in der axialen Richtung 202 gegen den Istdruck abzustützen und zu verhindern, dass das Dichtelement 118 bei höheren Drücken aus der Messöffnung 112 herausgedrückt wird, kann das Dichtelement 118 entsprechend dick ausgeführt sein. Zusätzlich oder alternativ kann das Dichtelement 118 mit einer Abstützscheibe 208 gesichert sein. Zur Befestigung kann das Dichtelement 118 zusammen mit der Abstützscheibe 208 in der Messöffnung 112 segmentweise verstemmt sein, wie in 2 angedeutet. Ferner ist zu erkennen, dass ein Außendurchmesser der Kanüle 114 deutlich kleiner als ein Innendurchmesser der Messöffnung 112 ist, was eine Positionierung des Steuermoduls 104 gegenüber der Messöffnung 112 vereinfacht. Beispielsweise kann der Außendurchmesser der Kanüle 114 mindestens 2 mm kleiner als der Innendurchmesser der Messöffnung 112 sein. Vorteilhaft ist auch, wenn der Außendurchmesser der Kanüle 114 maximal 4 mm, insbesondere maximal 2 mm bis 3 mm beträgt.
-
In 3 ist eine weitere Variante des Steuermoduls 104 dargestellt. Im Unterschied zu 2 sitzt der Drucksensor 108 hier innerhalb der Kanüle 114, genauer in einer Drucksensoraufnahme 300 der Kanüle 114. Die Drucksensoraufnahme 300 ist hier beispielhaft durch einen topfförmig verbreiterten Endabschnitt der Kanüle 114 gebildet. Der Drucksensor 108 ist beispielsweise durch Löten oder Kleben in der Drucksensoraufnahme 300 befestigt. Zusätzlich ist die Kanüle 114 an der Trägerplatte 106 befestigt, hier beispielhaft an einer von dem Dichtelement 118 abgewandten Oberseite der Trägerplatte 106, etwa ebenfalls durch Löten oder Kleben. Der Drucksensor 108 ist über Kontaktierungselemente 302, die etwa als Stanzgitter oder Bonds realisiert sein können, elektrisch leitfähig mit Leiterbahnen 304 der Trägerplatte 106 verbunden.
-
In 4 ist eine weitere Variante des Steuermoduls 104 dargestellt. Das Steuermodul 104 entspricht im Wesentlichen der in 2 gezeigten Variante, mit dem Unterschied, dass der Drucksensor 108 hier auf einer dem Dichtelement 118 zugewandten Unterseite der Trägerplatte 106 sitzt. Dabei befindet sich der Drucksensor 108 innerhalb des Spalts 206 zwischen der Trägerplatte 106 und dem Dichtelement 118. Das Dichtelement 118 ist in der axialen Richtung 202 in einem ausreichenden Abstand zum Drucksensor 108 platziert, sodass eine Berührung zwischen dem Dichtelement 118 und dem Drucksensor 108 auch bei einer etwaigen Auswölbung des Dichtelements 118 infolge des in der Messöffnung 112 vorherrschenden Istdrucks vermieden wird. Die Durchgangsöffnung 200 ist mit der Vergussmasse 204 verfüllt.
-
In 5 ist eine weitere Variante des Steuermoduls 104 dargestellt. Das Steuermodul 104 entspricht im Wesentlichen der in 3 gezeigten Variante, mit dem Unterschied, dass die Kanüle 114 hier an der dem Dichtelement 118 zugewandten Unterseite der Trägerplatte 106 befestigt ist. Die Drucksensoraufnahme 300 mit dem darin befindlichen Drucksensor 108 ist somit innerhalb des Spalts 206 zwischen der Trägerplatte 106 und dem Dichtelement 118 angeordnet. Die Kanüle 114 ist dabei über einen Bund 500, der hier beispielhaft durch einen umgebogenen äußeren Rand der Drucksensoraufnahme 300 gebildet ist, an der Trägerplatte 106 befestigt. Die Drucksensoraufnahme 300 und die Durchgangsöffnung 200 sind mit der Vergussmasse 204 verfüllt.
-
Kurz zusammengefasst kann mit dem Dichtelement 118 ein ausreichender Toleranzausgleich zwischen dem Steuermodul 104 und der Druckbereitstellungseinheit 110 gewährleistet werden. Somit ist ein Versatz sowohl in der axialen Richtung 202, d. h. in z-Richtung, als auch in einer radialen Richtung, d. h. in x- und y- Richtung, möglich. Ein minimal notwendiger Öffnungsdurchmesser wird über die Kanüle 114 erreicht. Dabei wirkt auf die Trägerplatte 106 lediglich derjenige Druck, der durch eine Querschnittsfläche der Kanüle 114 vorgegeben wird. Zusätzlich wird bei der Montage einmalig eine Stechkraft zum Durchstoßen des Dichtelements 118 aufgebracht. Diese ist jedoch im Vergleich zu einer Verpresskraft, die typischerweise beim Verpressen eines O-Rings aufgebracht wird, deutlich geringer.
-
Denkbar ist auch, dass statt des flächigen Dichtelements 118 ein O-Ring mit sehr kleinem Innendurchmesser verwendet wird. Der Toleranzausgleich kann hier mithilfe eines flexiblen Rohrs statt der Kanüle 114 erfolgen, beispielsweise mithilfe eines Kunststoffrohrs, das sich entsprechend verbiegen kann, um Maß-, Form- und/oder Lageabweichungen auszugleichen. Bei der Montage wird zunächst das Rohr mit etwas Spiel in den O-Ring geschoben. Beim anschließenden Verpressen des Steuermoduls 104 mit der Druckbereitstellungseinheit 110 legt sich der O-Ring an seiner Innenseite um eine Außenseite des Rohrs. Somit wird eine Dichtstelle realisiert. Aufgrund des verhältnismäßig kleinen Innendurchmessers des O-Rings kann das Verpressen mit entsprechend niedriger Kraft erfolgen.
-
Abschließend wird darauf hingewiesen, dass Begriffe wie „aufweisend“, „umfassend“ etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließen. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.