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Die Erfindung betrifft ein Endoskopieverfahren, wobei eine optische Übertragung, insbesondere eine Bildaufnahme und/oder eine Beleuchtung, eines zu endoskopierenden Bereichs durch eine tröpfchenabweisende Oberfläche erfolgt, ein Endoskop mit einer tröpfchenabweisenden Oberfläche, durch die eine Bildaufnahme erfolgt sowie eine Endoskopie-Vorrichtung mit einem solchen Endoskop.
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Die Druckschrift
WO 2020/040 651 A1 offenbart ein chirurgisches System zum Zuführen von Gasen in einen chirurgischen Hohlraum.
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Die Druckschrift
EP 2 345 361 A1 offenbart ein Endoskopsystem mit einem Einführbereich, der einen distalen Endbereich mit einer distalen Endfläche umfasst. Die Endfläche ist mit einer Strahlungsfläche zum Ausstrahlen von Beleuchtungslicht versehen. Der Einführbereich ist dazu vorgesehen, in ein Subjekt eingeführt zu werden. Das Endoskopsystem weist ferner eine in dem Einführbereich angeordnete Beobachtungseinrichtung, ein Beobachtungsfenster, das ein Teil einer Außenfläche des distalen Endbereichs bildet und durch das ein Beobachtungslicht übertragen wird, sowie einen Wärmeumwandlungsbereich auf. Der Wärmeumwandungsbereich ist an einer proximalen Fläche des Beobachtungsfensters angeordnet, die gegenüber der Strahlungsfläche liegt. Der Wärmeumwandlungsbereich empfängt das Beleuchtungslicht und wandelt dieses in Wärme um, um eine Kondensation von Feuchtigkeit an dem Beobachtungsfenster zu verhindern.
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Aus
DE 195 10 710 A1 ist eine Insufflationsgas-Konditionierungsvorrichtung für medizinische Zwecke bekannt, die Mittel aufweist, mit denen eine Gasfeuchte und/oder eine Gastemperatur des Insufflationsgases angepasst werden kann, um diese Parameter an die Bedingungen im menschlichen Körper anzugleichen.
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WO 98 / 11 817 A1 offenbart ein Endoskop mit einer Heizungseinrichtung die mit Hilfe eines in der distalen Spitze des Endoskops angeordneten Temperatursensors geregelt wird und dazu dient, das Beschlagen von Feuchtigkeit auf einem distalen Beobachtungsfenster des Endoskops zu verhindern. Das distale Beobachtungsfenster wird dabei von innen beheizt und gleichzeitig wird die Temperatur der gesamten Endoskopspitze auf 41°C begrenzt.
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Endoskope werden zum Beispiel bei Operationen verwendet. Hierbei werden die Endoskope durch eine Öffnung in der Haut oder auch durch eine natürliche Körperöffnung eines Patienten in eine Körperhöhle eingeführt, um das Innere der Körperhöhle zu betrachten. Dabei können Körperflüssigkeiten, wie beispielsweise Blut, auf einen optisch aktiven Bereich der Oberfläche, durch die ein Bild mithilfe des Endoskops aufgenommen werden soll oder durch die eine Beleuchtung erfolgt, gelangen. Bleiben die Körperflüssigkeiten an der Oberfläche, insbesondere am optisch aktiven Bereich der Oberfläche haften, wird die Bildaufnahme beeinträchtigt.
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Mit den eingangs genannten Endoskopieverfahren wird versucht, Anlagerungen von Körperflüssigkeiten an der Oberfläche, durch die die Bildaufnahme während einer Operation oder einer Untersuchung erfolgt, zu vermeiden. Die tröpfchenabweisende Oberfläche soll dafür sorgen, dass auf die Oberfläche auftreffende Flüssigkeitströpfchen von dieser abperlen, ohne nennenswerte Rückstände zu hinterlassen, die ein Sichtfeld eintrüben könnten. Allerdings funktioniert dies nicht immer, sodass entsprechender Verbesserungsbedarf besteht.
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Die Erfindung befasst sich mit der Aufgabe, Gebrauchseigenschaften von Endoskopen zu verbessern.
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Hierzu wird zunächst ein Endoskopieverfahren mit den Merkmalen des unabhängigen, auf ein derartiges Endoskopieverfahren gerichteten Anspruchs vorgeschlagen. Zur Lösung der Aufgabe wird somit insbesondere ein Endoskopieverfahren vorgeschlagen, bei dem eine Bildaufnahme und/oder eine Beleuchtung eines zu endoskopierenden Bereichs durch eine tröpfchenabweisende Oberfläche erfolgt, wobei eine die tröpfchenabweisende Oberfläche umgebende Atmosphäre durch Abgabe von Feuchtigkeit kontrolliert, insbesondere zielgerichtet beeinflusst wird. Dies kann beispielsweise auf einen vorgegebenen Wert, in einen vorgegebenen Bereich oder auf eine Sättigung ausgerichtet sein.
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Durch Versuche hat sich herausgestellt, dass die tröpfchenabweisenden Eigenschaften der Oberfläche stark von den Umgebungsbedingungen und damit stark von der Atmosphäre, die die tröpfchenabweisende Oberfläche umgibt, abhängen. So wurde beispielsweise festgestellt, dass Tröpfchen, die während der Operation oder der Untersuchung auf die tröpfchenabweisende Oberfläche gelangen, dort anhaften und gegebenenfalls sogar antrocknen können, wenn die Bedingungen der Atmosphäre, die die Oberfläche umgibt, dies begünstigen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn eine Temperatur der Atmosphäre zu hoch oder zu niedrig, ein Gasfeuchtigkeitswert, insbesondere ein relativer Gasfeuchtigkeitswert, der Atmosphäre zu niedrig ist und/oder auch ein Atmosphärendruck der Atmosphäre außerhalb eines optimalen Bereichs liegt. Durch Abgabe von Feuchtigkeit in die Nähe der tröpfchenabweisenden Oberfläche lässt sich die Atmosphäre so beeinflussen, dass das Risiko von Anhaftungen an der tröpfchenabweisenden Oberfläche verringert oder sogar vermieden wird.
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Die Nähe einer Abgabestelle zur tröpfchenabweisenden Oberfläche kann beispielsweise durch weniger als das 2fache eines Durchmessers der tröpfchenabweisenden Oberfläche, beispielsweise weniger als der Durchmesser der tröpfchenabweisenden Oberfläche oder sogar weniger als 1/3 eines Durchmessers der tröpfchenabweisenden Oberfläche, charakterisiert sein. Die Abgabe kann beispielsweise vor Ort durch Zugabe einer Flüssigkeit oder durch Zuführung eines mit Flüssigkeit angereicherten Gases erfolgen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zumindest ein Parameter, nämlich ein Gasfeuchtigkeitswert, einer die tröpfchenabweisende Oberfläche umgebenden Atmosphäre ermittelt wird, und dass dann, wenn der Parameter einen Schwellwert erreicht oder unterschreitet, Feuchtigkeit in die Nähe der tröpfchenabweisenden Oberfläche verbracht wird.
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Durch die Überwachung zumindest eines Parameters der die tröpfchenabweisende Oberfläche umgebenden Atmosphäre kann eine ungünstige Veränderung der Atmosphäre rechtzeitig verhindert werden, bevor die Umgebungsbedingungen ein Anhaften von Tröpfchen an der tröpfchenabweisenden Oberfläche, durch die die Bildaufnahme des zu endoskopierenden Bereichs erfolgt, begünstigen.
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Durch die zielgerichtete Zugabe von Feuchtigkeit in der Nähe der tröpfchenabweisenden Oberfläche kann insbesondere die Gasfeuchtigkeit der die tröpfchenabweisende Oberfläche umgebenden Atmosphäre in einer Art verändert werden, die Anhaftungen von Tröpfchen an der tröpfchenabweisenden Oberfläche reduziert oder gar vollständig verhindert und die tröpfchenabweisenden Eigenschaften der tröpfchenabweisenden Oberfläche verbessert.
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Erfindungsgemäß wird als zumindest ein Parameter der Atmosphäre ein Gasfeuchtigkeitswert der Atmosphäre ermittelt werden. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass ein Anhaften und Antrocknen von Flüssigkeitstropfen an der tröpfchenabweisenden Oberfläche dann begünstigt wird, wenn der Gasfeuchtigkeitswert der die tröpfchenabweisenden und Oberfläche umgebenden Atmosphäre einen bestimmten Schwellwert erreicht oder unterschreitet.
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Kann festgestellt werden, dass die Gasfeuchtigkeit der Atmosphäre einen Schwellwert erreicht oder unterschreitet, können ein weiteres Absinken der Gasfeuchtigkeit durch zielgerichtete Zugabe von Feuchtigkeit verhindert und damit Anhaftungen von Tröpfchen an der Oberfläche vermieden werden.
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Bei einer Ausführungsform des Endoskopieverfahrens ist vorgesehen, dass die die Oberfläche umgebende Atmosphäre mit Feuchtigkeit angereichert wird. Vorzugsweise kann Feuchtigkeit zum Beispiel in Form von Flüssigkeit zugegeben werden, insbesondere dann, wenn ein Schwellwert von 90 % relativer Gasfeuchtigkeit der Atmosphäre erreicht oder unterschritten wird. Eine Abgabe von Feuchtigkeit kann durch Befeuchtungsvorrichtung erfolgen. Bei einer Ausführungsform des Endoskopieverfahrens wird die Befeuchtungsvorrichtung durch eine Regeleinheit automatisch aktiviert, beispielsweise wenn der überwachte Parameter der Atmosphäre unter den Schwellwert erreicht oder unterschreitet.
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Bei dem Endoskopieverfahren ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass als Parameter der Atmosphäre ein Gasfeuchtigkeitswert mit einem Gasfeuchtigkeitssensor bestimmt wird, der benachbart an der tröpfchenabweisenden Oberfläche angeordnet ist. Hierbei kann der Gasfeuchtigkeitssensor bevorzugt benachbart zu der tröpfchenabweisenden Oberfläche an einem Endoskop angeordnet sein.
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Als Gasfeuchtigkeitswert kann auch eine relative Gasfeuchtigkeit bestimmt werden. Dies insbesondere anhand einer Temperaturmessung und einer absoluten Gasfeuchtigkeitsmessung, die vorzugsweise jeweils in räumlicher Nähe zu der tröpfchenabweisenden Oberfläche erfolgen.
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Als zumindest ein Parameter der Atmosphäre kann bei einer Ausführungsform des Endoskopieverfahrens auch eine Gasfeuchtigkeit einer Abluft aus dem zu endoskopierenden Bereich bestimmt werden. Dies mit dem Ziel, die Gasfeuchtigkeit der Atmosphäre, die die tröpfchenabweisende Oberfläche umgibt, zumindest mittelbar zu bestimmen. Auf diese Weise kann ein entsprechender Sensor zur Bestimmung der Gasfeuchtigkeit, insbesondere zur Bestimmung der relativen oder absoluten Gasfeuchtigkeit, auch in einem Abluftkanal, beispielsweise eines Trokars, angeordnet und damit beabstandet zu dem Endoskop und/oder der tröpfchenabweisenden Oberfläche sein.
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Bei einer Ausführungsform des Endoskopieverfahrens ist vorgesehen, dass ein Zustrom eines Atmosphärengases, insbesondere von CO2, nicht direkt auf die tröpfchenabweisende Oberfläche abgegeben wird. Bei den bisher in der Praxis angewandten Endoskopieverfahren wird ein derartiger Zustrom von Atmosphärengas oftmals direkt auf die tröpfchenabweisende Oberfläche geleitet. Dies in der Hoffnung, dort anhaftende Tröpfchen von Körperflüssigkeiten, beispielsweise von Blut, durch den Zustrom von der tröpfchenabweisenden Oberfläche abzublasen. Allerdings wurde festgestellt, dass genau hierdurch eine vergleichsweise schnelle Austrocknung der an der Oberfläche anhaftenden Tröpfchen erfolgen kann, was die nachhaltige Verschmutzung der Oberfläche, durch die die Bildaufnahme erfolgen soll, eher begünstigen kann.
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Zur Lösung der Aufgabe wird gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung bei dem eingangs genannten Verfahren vorgeschlagen, die tröpfchenabweisende Oberfläche in Vibration zu versetzen, um daran befindliche Tröpfchen von Flüssigkeit von der tröpfchenabweisenden Oberfläche zu lösen. Dies kann beispielsweise mit einer Vibrationsvorrichtung und/oder in bestimmten zeitlichen Abständen erfolgen.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass eine Vibration unterbrochen wird, wenn und/oder solange ein Schwellwert der Feuchte unterschritten wird. Somit kann vermieden werden, dass sich bei zu geringer Feuchte eine unbeabsichtigte Ablagerung oder Verschmierung ausbildet.
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Die Vibrationsvorrichtung kann mithilfe einer, beispielsweise mit der zuvor erwähnten und nachfolgend noch näher erläuterten, Regeleinheit aktiviert werden, beispielsweise wenn der überwachte Parameter den Schwellwert erreicht oder überschreitet.
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Die tröpfchenabweisende Oberfläche kann an einem Planglas eines Endoskops, das bei dem Endoskopieverfahren verwendet wird, ausgebildet sein. Die tröpfchenabweisende Oberfläche kann von einer tröpfchenabweisenden und/oder quellfähigen Beschichtung gebildet sein. Die Beschichtung kann Polymerbürsten umfassen oder aus Polymerbürsten bestehen.
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In Versuchen hat sich herausgestellt, dass die tröpfchenabweisende Funktion einer Beschichtung, die Polymerbürsten umfasst oder aus Polymerbürsten besteht, durch die Optimierung bestimmter Parameter der Atmosphäre, beispielsweise durch einen optimalen Gasfeuchtigkeitswert der Atmosphäre, in der die Polymerbürsten verwendet werden, begünstigt werden kann.
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So kann die tröpfchenabweisende Eigenschaft einer tröpfchenabweisenden Oberfläche, die Polymerbürsten umfasst oder aus Polymerbürsten besteht, durch die gezielte Beeinflussung bestimmter Parameter, beispielsweise der Gasfeuchtigkeit, der Atmosphäre, in der die tröpfchenabweisende Oberfläche eingesetzt wird, verbessert werden.
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Ein möglicher Schwellwert, ab dem eine Flüssigkeitszufuhr oder Feuchtigkeitszufuhr in die Nähe der tröpfchenabweisenden Oberfläche ausgelöst werden kann, kann beispielsweise 90 % der relativen Gasfeuchtigkeit der die tröpfchenabweisenden Oberfläche umgebenden Atmosphäre liegen. Bei einem derartigen Gasfeuchtigkeitswert wird die Funktionsweise einer tröpfchenabweisenden Oberfläche, die Polymerbürsten umfasst oder aus Polymerbürsten besteht, unterstützt.
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Wie zuvor bereits erwähnt wurde, können die Feuchtigkeitszufuhr und/oder die Flüssigkeitszufuhr mit einer Regeleinheit aktiviert werden, wenn der Schwellwert des Parameters erreicht oder unterschritten wird. So kann eine automatische Regelung der Atmosphäre erzielt werden. Die Regeleinheit kann eine Regeleinheit eines Endoskops oder eine Regeleinheit einer Endoskopie-Vorrichtung sein, wie sie nachfolgend näher beschrieben werden.
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Zur Lösung der Aufgabe wird auch ein Endoskop der eingangs genannten Art vorgeschlagen, das die Mittel und Merkmale des unabhängigen, auf ein derartiges Endoskop gerichteten Anspruchs aufweist. Zur Lösung der Aufgabe wird somit ein Endoskop mit einer tröpfchenabweisenden Oberfläche vorgeschlagen, durch die eine Bildaufnahme und/oder eine Beleuchtung erfolgt, wobei das Endoskop zumindest einen Sensor zur Bestimmung eines Parameters einer die tröpfchenabweisenden Oberfläche umgebenden Atmosphäre aufweist. Dieser zumindest eine Sensor ist als ein Gasfeuchtigkeitssensor zur Bestimmung einer Gasfeuchtigkeit der die tröpfchenabweisende Oberfläche umgebenden Atmosphäre ausgestaltet, wobei der Gasfeuchtigkeitssensor benachbart zu der tröpfchenabweisenden Oberfläche angeordnet ist. Ferner weist das Endoskop eine Regeleinheit aufweist, wobei diese dazu eingerichtet ist, eine Befeuchtungsvorrichtung zu aktivieren und damit der Atmosphäre Feuchtigkeit zuzuführen, wenn die mit dem Gasfeuchtigkeitssensor überwachte Gasfeuchtigkeit der Atmosphäre einen Schwellwert erreicht oder unterschreitet. Damit kann also die Atmosphäre mit Feuchtigkeit angereichert werden, um damit ein weiteres Absinken von Gasfeuchtigkeit zu verhindern und somit Anhaftungen von Tröpfchen auf der Oberfläche, die während einer Untersuchung auf die Oberfläche gelangen, zu verhindern.
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Auf diese Weise kann das Endoskop mit den Mitteln und Merkmalen des unabhängigen Anspruchs, der auf ein Endoskop gerichtet ist, zur Durchführung des Endoskopieverfahren nach einem der auf ein solches gerichteten Ansprüche eingerichtet sein.
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Erfindungsgemäß ist der Sensor wie bereits erwähnt in der Nähe der tröpfchenabweisenden Oberfläche angeordnet, beispielsweise an einer Endoskopspitze oder am distalen Ende eines Endoskopschaftes. Von Vorteil ist dabei, dass eine Änderung einer Feuchtigkeit in einer Umgebung nahe zur tröpfchenabweisenden Oberfläche mit möglichst geringen Verzögerungen und möglichst geringem Messfehler erfassbar ist.
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Die Nähe des Sensors zur tröpfchenabweisenden Oberfläche kann beispielsweise durch weniger als das Zweifache eines Durchmessers der tröpfchenabweisenden Oberfläche, beispielsweise weniger als der Durchmesser der tröpfchenabweisenden Oberfläche oder sogar weniger als 1/3 eines Durchmessers der tröpfchenabweisenden Oberfläche, charakterisiert sein.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Sensor und/oder der Abgabeort für Flüssigkeit auch in einem Bereich angeordnet sein, der repräsentativ für die Feuchte auf der tröpfchenabweisenden Oberfläche ist. Beispielsweise kann der Sensor und/oder der Abgabeort in einem Gasstrom oder an einer Position angeordnet sein, wo die Feuchte weniger als 30%, bevorzugt weniger als 20%, besonders bevorzugt weniger als 10%, von einer Feuchte an der tröpfchenabweisende Oberfläche abweicht.
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Zur Lösung der Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Endoskop gemäß einer Ausführungsform vorgeschlagen, dass das Endoskop eine Vibrationsvorrichtung aufweist, die dazu eingerichtet ist, die tröpfchenabweisende Oberfläche des Endoskops in Vibration zu versetzen. Dies insbesondere dann, wenn die tröpfchenabweisende Oberfläche durch daran anhaftende Tröpfchen belegt ist und/oder der zuvor bereits erwähnte Parameter der Atmosphäre einen definierten Schwellwert erreicht oder unterschreitet. Mithilfe der Vibrationsvorrichtung ist es möglich, an der Oberfläche befindliche Tröpfchen von dieser zu lösen und die Oberfläche zu reinigen. Die Vibrationsvorrichtung kann besonders wirkungsvoll sein, wenn die Atmosphäre, die die Oberfläche umgibt, optimal eingestellt ist.
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Bei einer Ausführungsform des Endoskops ist die tröpfchenabweisende Oberfläche an einem Planglas des Endoskops ausgebildet. Die tröpfchenabweisende Oberfläche kann von einer tröpfchenabweisenden und/oder quellfähigen Beschichtung gebildet sein, wobei die Beschichtung insbesondere Polymerbürsten umfassen oder aus Polymerbürsten bestehen kann.
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Wie bereits zuvor erläutert, kann die Funktionsweise einer Beschichtung, die Polymerbürsten umfasst oder aus Polymerbürsten besteht, durch eine optimale Einstellung von Parametern der Atmosphäre, beispielsweise der Gasfeuchtigkeit der Atmosphäre, die die Beschichtung umgibt, begünstigt werden. Zwischen den Polymerbürsten kann sich Feuchtigkeit aus der Atmosphäre anlagern, was dazu führen kann, dass sich die Polymerbürsten aufstellen.
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Bei einer Ausführungsform des Endoskops ist vorgesehen, dass zumindest ein Sensor des Endoskops an einem Abschnitt eines Endoskopschaftes des Endoskops angeordnet ist, der bei Gebrauch des Endoskops innerhalb eines zu endoskopierenden Bereichs, insbesondere in einer Körperhöhle, angeordnet ist. Auf diese Weise kann mit Hilfe des Sensors ein Parameter der Atmosphäre innerhalb des zu endoskopierenden Bereichs bestimmt werden.
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Vorzugsweise ist der Sensor, insbesondere ein Gasfeuchtigkeitssensor, benachbart zu der tröpfchenabweisenden Oberfläche an dem Endoskopschaft und/oder an einer Außenseite des Endoskopschaftes angeordnet. Auf diese Weise ist es möglich, den interessierenden Parameter in möglichst unmittelbarer Nähe zu der tröpfchenabweisenden Oberfläche zu bestimmen und so eine gezielte Einstellung der Atomsphäre auf Basis des ermittelten Parameters der Atmosphäre, die die tröpfchenabweisende Oberfläche gibt, vorzunehmen.
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Um die Atmosphäre, die die tröpfchenabweisende Oberfläche umgibt, zielgerichtet und optimiert einstellen zu können, kann es vorteilhaft sein, wenn das Endoskop eine mit dem zumindest einen Sensor verbundene Regeleinheit mit einer Schnittstelle aufweist, die zur Abgabe eines Steuersignals an eine mit dem Endoskop verbindbare Befeuchtungsvorrichtung und/oder an einen mit dem Endoskop verbindbaren Insufflator eingerichtet ist. In Abhängigkeit des mit dem zumindest einen Sensors des Endoskops ermittelten Parameters der Atmosphäre, die die tröpfchenabweisende Oberfläche umgibt, ist es so möglich, die atmosphärischen Bedingungen innerhalb des zu endoskopierenden Bereichs mithilfe der Befeuchtungsvorrichtung und/oder eines Insufflators, mit dem der zu endoskopierenden Bereich von außen mit einem Gas, beispielsweise mit CO2, aufgebläht werden kann, zielgerichtet zu beeinflussen, um Umgebungsbedingungen innerhalb des zu endoskopierenden Bereichs zu erzeugen, die ein Anhaften von Tröpfchen an der tröpfchenabweisenden Oberfläche erschweren oder vermeiden.
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Zur Lösung der Aufgabe wird schließlich auch eine Endoskopie-Vorrichtung vorgeschlagen, die die Mittel und Merkmale des unabhängigen, auf eine derartige Endoskopie-Vorrichtung gerichteten Anspruchs aufweist. Zur Lösung der Aufgabe wird somit eine Endoskopie-Vorrichtung mit zumindest einem Endoskop mit einer tröpfchenabweisenden Oberfläche, durch die eine Bildaufnahme erfolgt, mit einer Vibrationsvorrichtung und/oder mit zumindest einem Sensor zur Bestimmung eines Parameters einer die tröpfchenabweisenden Oberfläche umgebenden Atmosphäre, und mit zumindest einer Regeleinheit, die mit dem Sensor und einer Befeuchtungsvorrichtung verbunden ist, vorgeschlagen.
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Auf diese Weise ist es möglich, mit der Endoskopie-Vorrichtung das zuvor erläuterte Verfahren nach einem der auf ein Endoskopieverfahren gerichteten Ansprüche durchzuführen. Wenn der mit Hilfe des zumindest einen Sensors ermittelte Parameter der die tröpfchenabweisende Oberfläche umgebenden Atmosphäre einen Schwellwert erreicht oder unterschreitet, kann die Regeleinheit der Endoskopie-Vorrichtung die zielgerichtete Befeuchtung der Atmosphäre mithilfe der Befeuchtungsvorrichtung veranlassen, bis der interessierende Parameter der die tröpfchenabweisenden Oberfläche umgebenden Atmosphäre wieder in einem Zielbereich liegt.
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Der Sensor kann beispielsweise an einer Gaszufuhr oder an einer Gasabfuhr oder in einer (externen oder integrierten) Gasaufbereitung angeordnet sein. Somit sind definierte Messbedingungen erreichbar.
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Der Sensor kann bei einer vorteilhaften Ausgestaltung in der Nähe der tröpfchenabweisenden Oberfläche angeordnet sein. Von Vorteil ist dabei, dass eine Änderung einer Feuchtigkeit in einer Umgebung nahe zur tröpfchenabweisenden Oberfläche mit möglichst geringen Verzögerungen und möglichst geringem Messfehler erfassbar ist.
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Die Nähe des Sensors zur tröpfchenabweisenden Oberfläche kann beispielsweise durch weniger als das 2fache eines Durchmessers der tröpfchenabweisenden Oberfläche, beispielsweise weniger als der Durchmesser der tröpfchenabweisenden Oberfläche oder sogar weniger als 1/3 eines Durchmessers der tröpfchenabweisenden Oberfläche, charakterisiert sein.
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Bei einer Ausführungsform der Endoskopie-Vorrichtung ist vorgesehen, dass das zumindest eine Endoskop wie zuvor beschrieben ausgebildet ist und/oder ein Endoskop nach einem der auf ein solches gerichteten Ansprüche ist.
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Die Endoskopie-Vorrichtung kann einen Insufflator und/oder ein Trokar umfassen. Zumindest ein Sensor zur Bestimmung eines Parameters der die tröpfchenabweisende Oberfläche umgebenden Atmosphäre kann hierbei an dem Trokar, insbesondere an einer Außenseite des Trokars, angeordnet sein.
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Die Endoskopie-Vorrichtung kann als zumindest einen Sensor, insbesondere einen Gasfeuchtigkeitssensor, einen Temperatursensor und/oder einen Drucksensor umfassen. Der Gasfeuchtigkeitssensor kann zur Bestimmung einer relativen Gasfeuchtigkeit eingerichtet sein. Sämtliche der zuvor genannten Sensoren können dabei Sensoren des Endoskops und/oder Sensoren des Trokars der Endoskopie-Vorrichtung sein.
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Zum Schutz des Endoskops kann die Endoskopie-Vorrichtung eine Schutzhülle, insbesondere einen Sterilüberzug, für das Endoskop aufweisen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben, ist aber nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Schutzansprüche untereinander und/oder in Kombination einzelner oder mehrerer Merkmale des Ausführungsbeispiels.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Endoskopie-Vorrichtung, die ein Endoskop, eine Lichtquelle, eine Regeleinheit, einen Insufflator sowie einen Trokar, durch das ein Endoskopschaft des Endoskop in einen Bauchraum einer zu untersuchenden Person eingeführt ist, umfasst, wobei an dem Endoskopschaft und an dem Trokar der Endoskopie-Vorrichtung jeweils ein Sensor zur Bestimmung eines Parameters einer Atmosphäre angeordnet ist, die eine tröpfchenabweisende Oberfläche des Endoskops umgibt, durch die eine Bildaufnahme des Bauchraum erfolgen soll,
- 2 eine Seitenansicht des in 1 dargestellten Endoskops, wobei am distalen Ende des Endoskopschaftes einerseits die tröpfchenabweisende Oberfläche des Endoskops sowie benachbart zu der tröpfchenabweisenden Oberfläche ein Sensor des Endoskops zur Bestimmung eines Parameters der die tröpfchenabweisende Oberfläche umgebenden Atmosphäre zu erkennen sind,
- 3 eine Seitenansicht eines Planglases des Endoskops, an dem die tröpfchenabweisende Oberfläche in Form von Polymerbürsten ausgebildet ist, sowie
- 4 die in 3 an der Oberfläche des Planglases angeordneten Polymerbürsten mit in Zwischenräumen eingelagerten Wassermolekülen, wodurch die aus den Polymerbürsten bestehende Schicht aufgequollen und freie Enden der Polymerbürsten aufgestellt sind.
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1 zeigt eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Endoskopie-Vorrichtung. Die Endoskopie-Vorrichtung 1 umfasst ein Endoskop 2 mit einer tröpfchenabweisenden Oberfläche 3, durch die eine Bildaufnahme und eine Beleuchtung erfolgen, und zwei Sensoren 4 und 5, mit denen Parameter einer Atmosphäre 6 in einem zu endoskopierenden Bereich, hier in einem Bauchraum 7 einer Person, ermittelt werden können.
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Ferner umfasst die Endoskopie-Vorrichtung 1 auch eine Regeleinheit 8, die dazu eingerichtet ist, die Atmosphäre 6 innerhalb des Bauchraums 7 in Abhängigkeit von mit den Sensoren 4 und 5 ermittelten Werten der überwachten Parameter der Atmosphäre 6 in einen Zielbereich zu regeln, wenn die überwachten Parameter einen Schwellwert erreichen oder unterschreiten.
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Die Endoskopie-Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Befeuchtungsvorrichtung 9, die mit Hilfe der Regeleinheit 8 zur Abgabe von Feuchtigkeit in den Bauchraum 7 und insbesondere benachbart zu der tröpfchenabweisenden Oberfläche 3 eingerichtet ist.
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Die Feuchtigkeit wird hierbei so zugeführt, dass sie die unmittelbare Umgebung der tröpfchenabweisenden Oberfläche 3 erreicht.
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Ferner umfasst die Endoskopie-Vorrichtung 1 auch einen Insufflator 10 sowie einen Trokar 11, durch das das Endoskop 2 in den Bauchraum 7 eingeführt werden kann. Der Sensor 5 der Endoskopie-Vorrichtung 1 ist dabei an dem Trokar 11 angeordnet, während der Sensor 4 an einem Endoskopschaft 12 des Endoskop 2 angeordnet ist. Je nach Konfiguration der Endoskopie-Vorrichtung kann der Sensor 4 an dem Endoskop 2 ein Feuchtigkeitssensor, ein Drucksensor und/oder auch ein Temperatursensor sein. Gleiches gilt auch für den Sensor 5 des Trokars 11 der Endoskopie-Vorrichtung.
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Bei der in den Figuren gezeigten Vorrichtung handelt es sich bei dem Sensor 4, der an dem Endoskopschaft 12 des Endoskops 2 angeordnet ist, um einen Gasfeuchtigkeitssensor, der zur Bestimmung einer relativen Gasfeuchtigkeit der Atmosphäre 6 eingerichtet ist. Der Sensor 5, der an dem Trokar 11 angeordnet ist, ist ein Sensor, mit dem ebenfalls eine relative Gasfeuchtigkeit der Atmosphäre 6 innerhalb des Bauchraum 7 bestimmt werden kann.
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Es ist erkennbar, dass beide Sensoren 4, 5 in der Nähe der tröpfchenabweisenden Oberfläche 3 angeordnet sind. Sensor 5 ist hierbei höchstens von der tröpfchenabweisenden Oberfläche 3 um einen Abstand entfernt, der vergleichbar mit einem Durchmesser der tröpfchenabweisenden Oberfläche 3 ist. Sensor 4 ist noch näher angeordnet, hier sogar höchstens 1/3 dieses Durchmessers.
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Außer den Sensoren 4 und 5 für die Bestimmung der relativen Gasfeuchtigkeit können an dem Endoskop 2 und auch an dem Trokar 11 darüber hinaus weitere Sensoren zur Bestimmung eines Drucks innerhalb des Bauchraum 7 oder auch einer Temperatur innerhalb des Bauchraum 7 angeordnet sein. Mit Hilfe der unterschiedlichen Sensoren des Endoskops 2 und des Trokars 11 können somit unterschiedliche Parameter der Atmosphäre 6 innerhalb des Bauchraum 7 bestimmt und für eine Regelung der atmosphärischen Verhältnisse innerhalb des Bauchraum 7 mit Hilfe der Regeleinheit 8 der Endoskopie-Vorrichtung 1 verwendet werden.
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Es ist zu erkennen, dass der Sensor 4 des Endoskops 2 benachbart zu der tröpfchenabweisenden Oberfläche 3 des Endoskops 2 angeordnet ist, durch die die Bildaufnahme und Beleuchtung erfolgen.
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Die tröpfchenabweisende Oberfläche 3 des Endoskops 2 ist an einem Planglas 13 des Endoskops 2 ausgebildet. Die tröpfchenabweisende Oberfläche 3 wird dabei von einer tröpfchenabweisenden und quellfähigen Beschichtung 14 gebildet, die in den 3 und 4 stark schematisiert dargestellt ist. Die Beschichtung 14 umfasst Polymerbürsten 15, die in 3 in ungequollener Ausgangsstellung und in 4 in gequollener Gebrauchsstellung dargestellt sind.
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Gemäß 4 haben sich Wassermoleküle 16 zwischen den Polymerbürsten 15 eingelagert, wodurch die Polymerbürsten 15 ihre ordnungsgemäße Ausrichtung erhalten.
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In der gemäß 4 dargestellten Anordnung der Polymerbürsten 15 bilden ihre freien Enden 17 Kontaktpunkte zu Tröpfchen 18.
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Der zumindest eine Sensor 4 des Endoskops 2 ist in einem Abschnitt des Endoskopschaftes 12 angeordnet, der bei Gebrauch des Endoskops 2 innerhalb eines zu endoskopierenden Bereichs, hier innerhalb einer Körperhöhle, nämlich innerhalb des Bauchraums 7 angeordnet ist. Der zumindest eine Sensor 4 ist dabei, wie bereits zuvor erwähnt, ein Gasfeuchtigkeitssensor, der benachbart zu der tröpfchenabweisenden Oberfläche 3 an dem Endoskopschaft 12 und zudem an einer Außenseite des Endoskopschaftes 12 angeordnet ist.
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Der Sensor 4 des Endoskops 2 ist mit der bereits zuvor erwähnten Regeleinheit 8 verbunden, die zur Abgabe eines Steuersignals an eine Befeuchtungsvorrichtung 9 und auch an den mit dem Endoskop 2 zumindest mittelbar verbundenen Insufflator 10 eingerichtet ist. Ergänzend ist das Endoskop 2 zudem mit einer Vibrationsvorrichtung 22 ausgestattet, mit der die tröpfchenabweisende Oberfläche 3 des Endoskops 2 bei Bedarf in Vibration versetzt werden kann, um Tröpfen 18, die sich auf der tröpfchenabweisenden Oberfläche 3 absetzten, von dieser zu lösen und abzuschütteln.
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Das Endoskop 2 und die Endoskopie-Vorrichtung 1 sind zur Durchführung des nachfolgend beschriebenen Endoskopieverfahrens eingerichtet. Dabei erfolgt eine Bildaufnahme eines zu endoskopierenden Bereichs, hier eine Bildaufnahme des Bauchraum 7 durch die tröpfchenabweisende Oberfläche 3 des Endoskops 2.
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Bei dem Endoskopieverfahren ist vorgesehen, dass zumindest ein Parameter, nämlich beispielsweise ein relativer Gasfeuchtigkeitswert, der die tröpfchenabweisende Oberfläche 3 umgebenden Atmosphäre 6 ermittelt wird. Dann, wenn der Parameter einen Schwellwert erreicht oder unterschreitet, wird Feuchtigkeit in die Nähe der tröpfchenabweisenden Oberfläche 3 verbracht. Dies kann manuell, beispielsweise über den Trokar 11 der Endoskopie-Vorrichtung 1 erfolgen oder mit Hilfe der Befeuchtungsvorrichtung 9, die in den Insufflator 10 der Endoskopie-Vorrichtung 1 integriert sein kann. Die Befeuchtungsvorrichtung 9 wird durch die bereits erwähnte Regeleinheit 8 aktiviert, um Feuchtigkeit zumindest mittelbar an die Atmosphäre 6 abzugeben.
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Mit Hilfe des Insufflators 10 wird ein Gas, beispielsweise CO2, in den Bauchraum 7 gedrückt, um den Bauchraum 7 aufzuweiten. Mit Hilfe der Befeuchtungsvorrichtung 9 ist es möglich, das mit Hilfe des Insufflators 10 in den Bauchraum 7 eingebrachte Gas mit Feuchtigkeit anzureichern, um die relative Gasfeuchtigkeit innerhalb des Bauchraums 7 oberhalb des zuvor definierten Schwellwertes, der beispielsweise bei 90 % der relativen Gasfeuchtigkeit liegen kann, zu halten.
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Durch diese Vorgehensweise ist es möglich, die die tröpfchenabweisende Oberfläche 3 umgebende Atmosphäre 6 gezielt mit Feuchtigkeit anzureichern. Es ist aber auch möglich, Flüssigkeit beispielsweise über den Trokar 11 in den Bauchraum 7 zu geben, sobald der Schwellwert erreicht oder unterschritten wird. Auch dies kann automatisiert durch die Regeleinheit 8 veranlasst werden.
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Vorzugsweise wird als Parameter ein relativer Gasfeuchtigkeitswert der Atmosphäre 6 ermittelt und überwacht. Neben dem Gasfeuchtigkeitswert, insbesondere dem relativen Gasfeuchtigkeitswert, können auch weitere Parameter der Atmosphäre 6 bei der Regelung berücksichtigt werden, wie beispielsweise die Temperatur der Atmosphäre 6 oder auch der Druck der Atmosphäre 6.
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Neben der Gasfeuchtigkeit, insbesondere der relativen Gasfeuchtigkeit, kann bei der mit der Regeleinheit 8 durchgeführten Regelung auch ein Druck innerhalb des Bauchraums 7 oder auch die Temperatur der Atmosphäre 6 innerhalb des Bauchraums 7 als Regelgröße berücksichtigt werden.
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Die Regeleinheit 8 kann auch in eine sogenannte CCU 20 integriert sein, wobei CCU für Camera-Control-Unit steht. Die CCU 20 kann ferner eine Sammel-/Vergleicher-Einheit umfassen, mit der eine Abweichung der mit Hilfe der Sensoren 4 und 5 ermittelten Parameter von einem Schwellwert bestimmt, entsprechende Steuersignale erzeugt und an den Insufflator 10 bzw. die Befeuchtungsvorrichtung 9 abgegeben werden können. Der Insufflator 10 kann mithilfe der Regeleinheit 8 aktiviert zu werden, um einen bestimmten Druck im Bauchraum 7 einzustellen. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn das Endoskop 2 und/oder der Trokar 11 einen Drucksensor aufweisen.
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Bei einer alternativen Ausführungsform des Endoskopieverfahrens ist vorgesehen, als zumindest einen Parameter der Atmosphäre 6 eine Gasfeuchtigkeit, insbesondere eine relative Gasfeuchtigkeit, einer Abluft aus dem zu endoskopierenden Bereich, hier dem Bauchraum 7, zu bestimmen, um schließlich die zuvor erläuterte Regelung der Atmosphäre 6 innerhalb des Bauchraums 7 vorzunehmen.
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Erwähnenswert ist, dass ein Zustrom eines Atmosphärengases, beispielsweise von CO2, nicht direkt auf die tröpfchenabweisende Oberfläche 3 abgegeben wird, da dies ein Antrocknen von Tröpfchen 18 auf der tröpfchenabweisende Oberfläche 3 begünstigen kann. Daher wird der Zustrom des Atmosphärengases durch einen abgebogenen Einlass, der an dem Trokar 11 der Endoskopie-Vorrichtung 1 ausgebildet sein kann und der nicht direkt auf die tröpfchenabweisende Oberfläche 3, sondern weg von dieser weist, zugeführt.
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Bei Bedarf kann die tröpfchenabweisende Oberfläche 3 mit Hilfe der Vibrationsvorrichtung 22 in Vibration versetzt werden, um daran befindliche Tröpfchen 18 zu lösen und von der Oberfläche 3 zu entfernen.
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Regeleinheit 8, Camera-Control-Unit 20, die Sensoren 4 und 5 und die Befeuchtungsvorrichtung 9, der Insufflator 10 sowie die Vibrationsvorrichtung 22 bilden somit einen Regelkreis 21, mit dem die Atmosphäre 6 im Bauchraum 7 hinsichtlich relativer Gasfeuchtigkeit, Druck und/oder Temperatur gezielt beeinflusst werden kann.
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Die Erfindung befasst sich mit Verbesserungen auf dem technischen Gebiet der Endoskopieverfahren. Hierzu wird unter anderem ein Endoskopieverfahren vorgeschlagen, bei dem zumindest ein Parameter, insbesondere ein relativer Gasfeuchtigkeitswert, einer Atmosphäre 6, die eine tröpfchenabweisende Oberfläche 3 umgibt, durch die eine Bildaufnahme bei der Endoskopie erfolgt, ermittelt wird. Dann, wenn der Parameter einen Schwellwert erreicht oder unterschreitet, wird Feuchtigkeit in die Nähe der tröpfchenabweisenden Oberfläche 3 verbracht, um den Parameter entsprechend zu beeinflussen, insbesondere um den Gasfeuchtigkeitswert wieder anzuheben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Endoskopie-Vorrichtung
- 2
- Endoskop
- 3
- tröpfchenabweisende Oberfläche
- 4
- Sensor
- 5
- Sensor
- 6
- Atmosphäre
- 7
- Bauchraum
- 8
- Regeleinheit
- 9
- Befeuchtungsvorrichtung
- 10
- Insufflator
- 11
- Trokar
- 12
- Endoskopschaft
- 13
- Planglas
- 14
- Beschichtung
- 15
- Polymerbürsten
- 16
- Wassermoleküle
- 17
- freie Enden von 15
- 18
- Tröpfchen
- 19
- Lichtquelle
- 20
- CCU
- 21
- Regelkreis
- 22
- Vibrationsvorrichtung