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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aktuator mit einer Kraftmesseinrichtung, wie er beispielsweise in Luftfahrzeugen, insbesondere Flugzeugen, vorkommt.
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Aufgrund der Flügelstrukturen bzw. -materialien und der dadurch entstehenden weicheren Materialsteifigkeiten, ergibt sich die Notwendigkeit einer Kraftmessung bzw. einer Kraftregelung von Aktuatoren in Luftfahrzeugen, speziell bei Spoilern, einem Aileron oder anderen Luftleitflächen. Eine solche Kraftmessung gewährleistet, dass keine zu hohe Krafteinwirkung auf die Stellfläche wirkt, sodass diese nicht vorschnell abgenutzt oder gar beschädigt wird.
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Weiter ist es insbesondere bei der Verwendung von Aktuatoren in Luftfahrzeugen von Vorteil, wenn diese kompakt und möglichst gewichtsoptimiert ausgeführt sind.
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Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung ein einfaches und ausreichend genaues Messprinzip zu finden, welches es erlaubt, an der technisch korrekten Stelle, möglichst nahe an dem Übergang vom Aktuator zu einer dazu starren Struktur, bspw. der Flugzeugstruktur, die auf einen Aktuator einwirkende Kraft zu messen. Als Aktuator kommt dabei beispielsweise ein elektromechanischer Aktuator (EMA) und/oder ein elektrohydraulischer Aktuator (EHA) in Frage.
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Aus der
US 2011/0234057 A1 ist ein Aktuator bekannt, der mit einem eingebauten Kraftsensor versehen ist. Hierbei wird die Durchbiegung der Seitenfläche des Mantelrohrs gegenüber einer geschlossenen Stirnseite des Zylinders gemessen, wobei der Sensor dabei den Versatz von zwei konzentrisch zueinander angeordneten Flächen misst. Diese zueinander radial versetzten Positionen der beiden konzentrischen Flächen führen zu einer Messungenauigkeit, die allerhöchsten Ansprüchen nicht genügt. Zudem ist bei der aus dem oben genannten Stand der Technik vorgeschlagenen Lösung eine Vielzahl von separaten Einzelteilen notwendig, die den Aufbau der Kraftmesseinrichtung verkompliziert und sehr kostenintensiv werden lässt.
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Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung einen Aktuator mit einer Kraftmesseinrichtung vorzusehen, der die oben aufgeführten Nachteile zumindest teilweise überwindet.
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Dies gelingt mit einem Aktuator, der sämtliche Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Vorteilhafte Modifikationen des erfindungsgemäßen Aktuators sind dabei in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Nach der Erfindung umfasst der mit einer Kraftmesseinrichtung versehene Aktuator, vorzugsweise schwenklinearer Aktuator, einen Zylinder, der an einer seiner beiden Längsseiten geschlossenen ist, einen Kolben, der in dem Zylinder hin- und herbewegbar aufgenommen ist, ein Bodenstück, das an der geschlossenen Seite des Zylinders angeordnet ist, ein ferromagnetisches Stabelement, das von dem Bodenstück abgeht, und eine Detektionseinrichtung zum Erfassen einer Bewegung des Stabelements relativ zu dem Zylinder, wobei das Stabelement und die Detektionseinrichtung Bestandteile einer Kraftmesseinrichtung sind, die dazu ausgelegt ist, aufgrund einer in Axialrichtung des Zylinders erfolgten Relativbewegung des Stabelements zum Zylinder auf eine auf den Aktuator wirkende Druck- oder Zugkraft zu schließen.
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Durch das von dem Bodenstück abgehende ferromagnetische Stabelement kann eine Relativbewegung des Bodenstücks zu dem Zylinder mittels der Detektionseinrichtung erfasst werden. Dadurch kann eine Zug- oder Druckkrafteinwirkung auf den Aktuator bestimmt werden, da die dabei auftretende Kraftverformung der Bauteile, insbesondere vom Bodenstück und eines optional damit in Verbindung stehenden Aktuatorauges, erfasst wird.
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Das Bodenstück ist dabei ein Verbindungselement von der geschlossenen Seite des Zylinders zu einem Koppelstück des Aktuators beispielsweise einem Gabelkopf oder einem Aktuatorauge.
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Nach einer optionalen Modifikation der vorliegenden Erfindung kann dabei vorgesehen sein, dass die Detektionseinrichtung an der zum Bodenstück gewandten geschlossenen Seite des Zylinders angeordnet ist.
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Das Stabelement ragt dabei von dem Bodenstück in Richtung Zylinder ab, sodass es von Vorteil ist, wenn die Detektionseinrichtung an der geschlossenen Seite des Zylinders angeordnet ist. Dann ist es auf einfache Art und Weise möglich, eine Positionsvariation des in Richtung Zylinder ragenden Stabelementes zu erkennen und somit auf eine bestimmte Druck- oder Zugkrafteinwirkung auf den Aktuator zu schließen. Demzufolge ist es besonders vorteilhaft, wenn die Detektionseinrichtung derart angebracht ist, dass sie dem Bodenstück zugewandt ist.
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Weiter kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass die geschlossene Seite des Zylinders ein zum Bodenstück geöffnetes Loch, insbesondere Sackloch aufweist zum teilweisen Aufnehmen des Stabelements, vorzugsweise wobei das Stabelement in dem Loch in axialer Richtung hin und her bewegbar ist.
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Durch das Vorsehen eines Lochs, in welches das Stabelement eindringt, kann die zugehörige Detektionseinrichtung auf einfache Art und Weise die Position des in dem Loch befindlichen Stabelements bestimmen. Dabei ist es unerheblich, ob das Loch noch weitere Öffnungen aufweist, da es lediglich dazu dient, genügend Raum für eine Positionsvariation des Stabelements in axialer Richtung vorzusehen und gleichzeitig ein Anordnen der Detektionseinrichtung in unmittelbarer Nähe des Stabelements ermöglichen soll.
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Dabei kann weiter vorgesehen sein, dass die Detektionseinrichtung an der geschlossenen Seite des Zylinders um das Loch herum angeordnet ist.
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Nach einer weiteren optionalen Modifikation der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Loch koaxial oder parallel zur Längsachse des Zylinders oder des Aktuators angeordnet ist.
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Insbesondere die koaxiale Anordnung des Lochs erlaubt eine sehr präzise Positionsbestimmung des Stabelements gegenüber dem Zylinder, da keinerlei Schrägstellung bei einer auf den Aktuator einwirkenden Zugkraft oder Druckkraft auftritt, sodass Probleme beim Erfassen der Position verringert werden. Neben einer koaxialen Anordnung des Lochs zur Zylinderlängsachse ist es hierbei auch von Vorteil, dass das Stabelement ebenfalls koaxial zur Längsrichtung des Zylinders bzw. des Aktuators angeordnet ist.
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Nach der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, dass die Detektionseinrichtung eine Spulenanordnung umfasst, welche vorzugsweise das Stabelement umfangsseitig umgibt. So können die Wicklungen der Spulenanordnung umfangsseitig um das Stabelement verlaufen, so dass das Stabelement einen bewegbaren „Kern“ der Spulenanordnung bildet.
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Dabei kann ferner vorgesehen sein, dass die Spulenanordnung eine Primärspule und zwei Sekundärspulen enthält, die vorzugsweise das Stabelement umfangsseitig umgeben. Die Primärspule kann dabei eine Erregerspule sein, durch die ein Strom fließt, wohingegen bei den beiden Sekundärspulen überprüft wird, welche Menge an Strom durch den in die Erregerspule eingebrachten Strom induziert worden ist. Diese Strommenge ändert sich dabei in Abhängigkeit von einer Positionierung des ferromagnetischen Stabelements, sodass bei einer Berücksichtigung der Strommenge an den beiden Sekundärspulen auf eine Positionierung des Stabelements geschlossen werden kann.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass die Spulenanordnung koaxial zur Längsachse des Zylinders oder des Aktuators angeordnet ist. Dementsprechend sind also die Wicklungen der Spulenanordnung so angeordnet, dass diese koaxial zu einer Längsachse des Zylinders bzw. des Aktuators ausgerichtet sind und eine durch die Wicklungen gebildete Öffnung aufweisen, in die ein koaxial angeordnetes Stabelement eindringen kann.
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Nach einer weiteren Fortbildung kann vorgesehen sein, dass die Detektionseinrichtung zusammen mit dem Stabelement einen Transformator bildet und auf Grundlage einer Übertragung elektrischer Leistung von einer Primärspule über das Stabelement zu zwei Sekundärspulen eine Position bzw. eine Bewegung des Stabelements erfasst, wobei vorzugsweise die Detektionseinrichtung zusammen mit der Spulenanordnung einen Differentialtransformator bildet.
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Ein Differentialtransformator, oder auch LVDT für Linear Variable Differential Transformer genannt, ist eine dem Fachmann gängige Möglichkeit, eine Verrückung eines Stabelements zu erfassen.
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Ferner kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass das Bodenstück im Übergang hin zur geschlossenen Seite des Zylinders eine Ausnehmung oder einen Durchbruch aufweist, von der/dem das Stabelement abgeht, wobei vorzugsweise das Stabelement von der zum Zylinder entfernten Seite der Ausnehmung bzw. des Durchbruchs abgeht.
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Diese Ausnehmung verstärkt die Durchbiegung bei einer Krafteinwirkung auf den Aktuator, da das Bodenstück nicht mehr massiv ausgeführt ist. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass das Bodenstück über mehrere „Arme“ verfügt, die zu der geschlossenen Seite des Zylinders verlaufen. Weiter kann aber auch nur eine schnittähnliche Ausnehmung vorhanden sein, die denselben Effekt einer verstärkenden Durchbiegung mit sich bringt. Diese schnittähnliche Ausnehmung kann dabei senkrecht zur Längsachse des Zylinders oder des Aktuators verlaufen, sodass eine Krafteinwirkung zu einer Vergrößerung oder einer Verkleinerung des Schnitts führt.
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Nach einer weiteren optionalen Modifikation der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass das ferromagnetische Stabelement mit seiner Längsachse parallel oder koaxial zur Längsachse des Zylinders oder des Aktuators angeordnet ist. Wie bereits weiter oben erläutert, ist das Anbringen des Stabelements an einer Stelle koaxial zur Längsachse des Zylinders oder des Aktuators von Vorteil, da es hierbei dann zu keiner Schrägstellung des Stabelements gegenüber einer ebenfalls koaxial angeordneten Detektionseinrichtung kommt. Das Verhindern von solchen Bewegungen führt zu einer besonders hohen Messgenauigkeit, die durch die vorliegende Erfindung erreichbar ist.
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Ferner kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass das Bodenstück an seiner von dem Zylinder abgewandten Seite mit einem Aktuatorauge oder einem Gabelkopf zum Befestigen an einer Struktur vorgesehen ist, wobei die Struktur vorzugsweise eine Flugzeugstruktur ist.
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Der Gabelkopf oder das Aktuatorauge sind in der Regel dazu ausgebildet, mit einem strukturseitigen Element verbunden zu sein. Dabei kann vorgesehen sein, dass der vom Kolben abgewandte Gabelkopf bzw. das davon abgewandte Aktuatorauge nicht mit einem zu stellenden Element zusammenwirkt, sondern dazu fest angeordnet ist.
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Nach einer weiteren optionalen Modifikation kann zudem vorgesehen sein, dass das vom Bodenstück abgewandte Ende des Kolbens mit einem zweiten Aktuatorauge oder einem zweiten Gabelkopf versehen ist, um eine Flugsteuerfläche, beispielsweise einen Spoiler, einen Aileron oder dergleichen, zu betätigen.
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Nach einer optionalen Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann der Aktuator ferner eine Kolbenpositionsbestimmungseinheit aufweisen, die dasselbe grundlegende Wirkprinzip wie die Kraftmesseinrichtung verwendet und eine Detektionseinrichtung, insbesondere eine Spulenanordnung, in der Mantelfläche des Zylinders aufweist und als Stabelement den hin- und herbewegbaren Kolben selbst nutzt.
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Dadurch kann eine entsprechende Auswertelogik nur einmal vorhanden sein, obwohl tatsächlich zwei unterschiedliche Positionen unterschiedlicher Elemente bestimmt werden. Zum einen also die Position des am Bodenstück angeordneten ferromagnetischen Kolbens in dem Zylinder und zum anderen die Position des Stabelements gegenüber einer Detektionseinrichtung, welche an dem Zylinder angeordnet ist, um eine Krafteinwirkung auf den Aktuator festzustellen.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Luftfahrzeug, insbesondere Flugzeug, mit einem Aktuator nach einem der vorhergehend dargestellten Variationen.
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Das Neue an dieser Erfindung ist eine Kraftmessung an der technisch am besten geeigneten Stelle, also direkt an der Aktuatorschnittstelle zu bspw. einer Flugzeugstruktur. Die Erfindung ermöglicht es die Kraftmesseinrichtung in das Gerätedesign einzubinden und somit das Sensor-Prinzip durch verschiedenste Design- und Realisierungsvarianten komplett und/oder nur Teile des Sensors bzw. Sensorelemente gezielt in den Aktuator zu integrieren oder gezielt extern zu belassen.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass die Kraftmesseinrichtung bevorzugt ein bewährtes Auswerteverfahren verwendet und auf das in der Luftfahrt vielfach eingesetzte lineare Positionsauswerteverfahren (LVT oder LVDT) zurückgreift. Aber auch andere Positionsänderungssensoren können verbaut und verwendet werden (z.B. Proxysensoren und andere).
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Ein Vorteil der Erfindung ist, dass die auf den Aktuator wirkende Kraft in Zug- und Druckrichtung proportional über eine Wegänderung an geeigneter Stelle bestimmt wird.
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Diese (mess-)technische Lösung erfordert nur einen geringfügigen zusätzlichen Bauraum (im Vergleich zu allen anderen technischen Lösungen) und hat aufgrund der Platzierung der Messung, die geringste Summe der Messfehler in Punkto Position, Toleranzen und Temperatureffekten. Darüber hinaus ist es zudem möglich, das in der Luftfahrt verbreitete, robuste und bekannte Messprinzip des LV(D)Ts oder das Prinzip der Näherungssensoren zu verwenden. Aber auch andere Sensor-Weg-Auswertungsschaltungen bzw. Messprinzipien können verwendet werden (z.B. Proxi, ...).
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Die vorgeschlagene technische Lösung kann - je nach Version - innerhalb eines Sensor-Gehäuses bzw. via eine Sensorverkabelung realisiert werden und erlaubt u.U. somit eine kombinierte Sensorlösung, die sowohl die Position des Kolbens des Aktuators als auch die auf den Aktuator einwirkende Kraft bestimmen kann.
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Weiter ist es möglich, die Kraftmesseinrichtung als simplex und duplex zu realisieren.
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Zudem kann vorgesehen sein, die Temperatur des verwendeten Schmiermittels im Aktuator, bspw. EMA/EHA (Öltemperatur) sowie ggfs. durch ein Auswerteverfahren die Umgebungstemperatur des EMA's mitzuerfassen und bei der Detektion zu berücksichtigen, indem die Detektionseinrichtung diese Parameter erfasst.
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Auch ist von Vorteil, dass die Steifigkeit von erfindungsgemäßen Aktuatoren durch das spezifische Design mit seiner optionalen Ausnahme im Bereich des strukturseitigen Gabelkopfs bzw. des strukturseitigen Aktuatorauges verringert ist, so dass der Aktuator wird dadurch „weicher“ wird, was einen Verschleiß der mit dem Aktuator betätigbaren Stellflächen oder dergleichen reduziert.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden aufgrund der nachfolgenden Figurenbeschreibung ersichtlich. Dabei zeigen:
- 1: eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 2: eine Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, und
- 3: eine Schnittansicht einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt eine Schnittansicht eine erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Aktuators. In der Mitte ist eine Zylinder-Kolbenanordnung zu erkennen, mittels der der Aktuator seine Länge variieren kann. Dies geschieht, indem der in den Zylinder hin- und herbewegbare Kolben mechanisch oder über ein Fluid aus dem Kolben herausgedrückt wird. An seinem aus dem Zylinder herausstehenden Ende besitzt der Kolben ein Aktuatorauge 21. Über dieses Aktuatorauge 21 kann beispielsweise eine zu betätigende Stellfläche eines Luftfahrzeugs angebunden sein.
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Die geschlossene Seite des Zylinders steht mit einem Bodenstück 4 in Verbindung, dass an seinem zum Zylinder abgewandten Ende mit einem weiteren Aktuatorauge 5 in Verbindung steht. Dieses Aktuatorauge 5 wird vornehmlich dazu verwendet, an einer starren Struktur befestigt zu werden, beispielsweise einer Flugzeugstruktur. Fährt man demnach den Kolben aus dem Zylinder aus, so kann eine schwenklineare oder auch nur eine lineare Bewegung erzeugt werden, die das Verschwenken einer Luftleitfläche eines Luftfahrzeugs ausführt.
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Um nun die auf den Aktuator einzuwirkenden Kräfte zu bestimmen, ist eine Kraftmessvorrichtung vorgesehen, die eine Verformung der Bauteile des Bodenstück 4 und des daran angeordneten Aktuatorauges 5 gegenüber dem Zylinder erkennt.
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Hierbei ist ein koaxial zur Längsrichtung des Aktuators bzw. zur Längsrichtung des Zylinders angeordnetes ferromagnetisches Stabelement 13 vorgesehen, das sich ausgehend von dem Bodenstück 4 in Richtung Zylinder erstreckt. An der geschlossenen Seite des Zylinders ist eine Detektionseinrichtung 40, 41 angeordnet, die das Stabelement 13 teilweise umfangsseitig umgibt. Diese Detektionseinrichtung 40, 41 kann dabei zusammen mit dem ferromagnetischen Stabelement 13 einen Differentialtransformator bilden, der dazu in der Lage ist, bereits eine sehr kleine Verrückung des Stabelements 13 zu erfassen. Hierzu ist an der zum Bodenstück 4 gewandten Seite des Zylinders eine Ausnehmung zum Eindringen des Stabelements 13 vorhanden, die ebenfalls koaxial zur Längserstreckung des Zylinders oder des Aktuators angeordnet ist.
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Durch das koaxiale Anordnen von sowohl dem Stabelement 13 wie auch der Detektionseinrichtung 40, 41 und der Ausnehmung zum Eindringen des Stabelements 13 kommt es zu keinem Schrägstellen von dem Stabelement 13 zu der Detektionseinrichtung 40, 41 bei Zug- und Druckkrafteinwirkungen. Dadurch wird ein erheblicher Fehlerfaktor bei früheren Kraftmesseinrichtungen eliminiert, die oftmals mit einer Verdrehung unterschiedlicher Bauteile umgehen mussten.
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Zudem erkennt man in 1, dass auch die Stellung des Kolbens in dem Zylinder erfasst wird. Hierzu ist ebenfalls ein Stabelement 46 in Form des Kolbens vorgesehen, wobei die zugehörige Spulenanordnung 45 zum Erfassen der Position des Kolbens in der Mantelfläche des Zylinders angeordnet ist. Dadurch kann ein neuer Sensor 30 geschaffen werden, der neben einem Messen der Krafteinwirkung auf den Aktuator gleichzeitig auch einen Ausfahrzustand des Kolbens aus dem Zylinder bestimmen kann. Eine Auswertelogik zum Verarbeiten der Signale von den jeweiligen Spulenanordnungen 40, 41, 45 muss daher nicht doppelt vorhanden sein, sondern kann durch eine einzige Auswertelogik umgesetzt werden.
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Das zugrundeliegende Wirkprinzip der Kraftmessung basiert auf einer Durchbiegung des Bodenstück 4 gegenüber der zum Boden gewandten Seite des Zylinders, in der die Detektionseinrichtung 40, 41 angeordnet ist. Wirkt eine Druckkraft auf den Aktuator ein, so wird aufgrund der Ausnehmung des Bodenstücks 4 dieses näher an die geschlossene Seite des Zylinders herangeführt. Diese Längenveränderung kann dann anhand des sich mit dem Bodenstück 4 mitbewegenden Stabelements 13 durch die Detektionseinrichtung 40, 41 erkannt werden, sodass auf eine entsprechende Druckkrafteinwirkung geschlossen werden kann. Selbstverständlich funktioniert dieses Prinzip auch andersherum, sodass bei einer Zugkrafteinwirkung eine entsprechende Abstandsvergrößerung des Bodenstück 4 bzw. des Stabelements 13 erkannt und auf eine zugehörige Zugkraft geschlossen wird.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der gleiche Bestandteile mit identischen Bezugszeichen wie in der vorausgehenden Figur bezeichnet sind.
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Im Unterschied zu der in 1 beschriebenen Ausführungsform ist die Anordnungsposition des Stabelements 13 geändert. Wie man erkennen kann, geht diese nun weiter Richtung Aktuatorauge 5 ab, jedoch ebenfalls von einer Ausnehmung, an der zum Zylinder zugewandten Fläche. Die Effekte der Komprimierung und des Auseinanderziehen der Bauteile unter einer entsprechenden Krafteinwirkung bleiben dabei identisch, sodass das zugrundeliegende Wirkprinzip nicht verändert wird. Mit den beiden im Bereich des Stabelements 13 angeordneten Doppelpfeilen F wird die Krafteinwirkung von Druck oder Zug illustriert. Dem Fachmann ist klar, dass es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, wie das Bodenstück 4 bzw. dessen zum Aktuatorauge 5 reichende Abschnitt ausgestaltet sein kann, um die vorliegende Erfindung zu erfüllen. Die in 1 und 2 dargestellten Möglichkeiten beschreiben selbstverständlich nur zwei von einer Vielzahl von möglichen Umsetzungen der vorliegenden Erfindung.
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Hilfreich in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass eine Ausnehmung im Bereich zwischen dem Aktuatorauge 5 und der geschlossenen Seite des Zylinders vorgesehen ist, damit eine auf den Aktuator einwirkende Kraft zu einer ausreichenden Durchbiegung der Bestandteile führt.
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Die Bezugszeichen 11 und 12 der Detektionseinrichtung 40, 41 stehen dabei für eine Primärspule 11 und mindestens eine Sekundärspule 12, vorzugsweise mindestens zwei Sekundärspulen 12, um mithilfe des Stabelements 13 einen Transformator zu bilden mit dessen Hilfe man eine Positionierung des Stabelements 13 bestimmen kann.
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3 zeigt eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der sowohl die Anordnung des Stabelements 13 wie auch der Detektionseinrichtung 41, 42 nun in dem Bereich angeordnet ist, der sich zwischen der geschlossenen Seite des Zylinders und dem strukturseitigen Aktuatorauge 5 befindet. Um hierbei auch bei einer Krafteinwirkung eine entsprechende Bewegung der Bestandteile zueinander zu erreichen, ist ein senkrecht zur Längsrichtung des Zylinders bzw. des Aktuators angeordneter Schnitt (Ausnehmung) vorgesehen, wobei an einer Seitenfläche des Schnitts ein ferromagnetisch Element 13 vorgesehen ist welches bei einer Zugkraft oder einer Druckkraft aufgrund einer Verringerung oder Vergrößerung des Spalts seine Position verändert. Diese Veränderung des Elements 13, welches auch stabförmig ausgebildet sein kann, wird durch eine Detektionseinrichtung 41, 42 erkannt. Die Erkennung und die Auswertung erfolgt dabei analog zu den anderen Ausführungsformen, welche in den vorhergehenden Figuren näher beschrieben worden sind.
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Der Vorteil an der letztgenannten Ausführungsform der 3 liegt an der externen Anordnung der Kraftmesseinrichtung, die keinen Eingriff an dem Zylinder erfordert.
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Der Sensor kann im Falle der teil- bzw. vollintegrierten Lösung (1 und 2) mit der Positionsmessung des beweglichen Aktuatorteils, also dem Kolben, welches eine Flugsteuerungsfläche bewegen kann, kombiniert werden.
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Auch eine Temperaturmessung des verwendeten Schmierstoffs kann somit realisiert werden. Die Kraftmesseinrichtung kann aber auch als standalone Version autark bzw. extern realisiert werden, wie es bspw. in 3 gezeigt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gabelkopfstück = Aktuator-Anbindung zur Strukturseite (feststehend)
- 2
- Gabelkopfstück = Aktuator-Anbindung zu Steuerfläche (bewegend)
- 4
- Bodenstück
- 5
- Aktuatorauge
- 11
- Primärwicklungen / Erregerspule
- 12
- Sekundärwicklungen
- 13
- beweglicher ferromagnetischer Stabkern
- 21
- Aktuatorauge
- 30
- Sensor 2in1 (Kraft + Position)
- 40
- Detektionseinrichtung
- 42
- Kraftabhängiger LVDT Eisenkern /
- 45
- Erregerspule für Positionsmessung (simplex / duplex)
- 46
- beweglicher ferromagnetischer Stabkern (Kolben)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2011/0234057 A1 [0005]