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Die Erfindung betrifft eine mobile Heizungsanlage gemäß Anspruch 1.
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Die
EP 0 610 874 A1 beschreibt, dass bei Ausfall einer WarmwasserHeizungsanlage wegen eines Defektes oder Austausch gegen eine neue Anlage im Rahmen einer Modernisierung längere Stillstandszeiten der Heizungsanlage auftreten können, die große Unannehmlichkeiten für die betroffenen Personen mit sich bringen kann. Dies wird durch eine mobile Heizungsanlage vermieden, die zum Einsatzort transportiert und an das stationäre Heizungssystem angeschlossen wird. Die mobile Heizungsanlage enthält einen Wärmetauscher, so dass sich das in der mobilen Heizungsanlage verwendete Heizungswasser nicht mit dem Heizungswasser der stationären Heizungsanlage vermischt, wodurch Korrosionsprobleme vermieden sind. Die mobile Heizungsanlage enthält zudem einen Boiler, mit dem die Warmwasserversorgung aufrechterhalten werden kann, und wird mit Heizöl oder Gas betrieben. Die Heizungsanlage kann auf einem Fahrzeug, beispielsweise einem Anhänger, angebracht sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte mobile Heizungsanlage anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine mobile Heizungsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße mobile Heizungsanlage umfasst einen Fahrzeuganhänger oder einen Container, der zum Transport auf einem Fahrzeug oder Fahrzeuganhänger ausgebildet sein kann, wobei auf dem Fahrzeuganhänger oder in einem Container eine Gas-Brennwert-Heizzentrale und ein Flüssiggastank angebracht sind, wobei der Flüssiggastank mittels einer Flüssiggasleitung mit der Gas-Brennwert-Heizzentrale verbunden ist.
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Bekannte Heizungsanlagen zum Betrieb mit Heizöl geraten aufgrund dieses Brennstoffs ökologisch zunehmend unter Druck. Heizungsanlagen mit dem Brennstoff Erdgas erfordern das Vorhandensein eines öffentlichen Gasversorgungsnetzes am Verwendungsort. Diese Probleme werden mit der erfindungsgemäßen Lösung vermieden. Eine Gas-Brennwert-Anlage ist hoch effizient und wird gemäß der vorliegenden Erfindung in einem Container oder Fahrzeuganhänger verbaut und dadurch mobil. Durch den Einsatz des mobilen Flüssiggastanks ist das System in kürzester Zeit einsatzbereit. Im Vergleich zu mobilen ölbefeuerten Heizungsanlagen bietet dieses System wesentlich bessere Abgaswerte und trägt somit zur Reduzierung von Schadstoffen sowie CO2 bei. Die vorliegende Erfindung beinhaltet in einer Baugruppe eine Gas-Brennwert-Heizzentrale als Verbrauchsanlage zusammen mit einer den Flüssiggastank umfassenden Versorgungsanlage. Die Lieferung von Brennstofftanks ist damit nicht erforderlich. Flüssiggas erzeugt bei der Verbrennung zudem weniger Emissionen als Heizöl. Des Weiteren wird mit der vorliegenden Erfindung durch Flexibilität und hervorragende Abgaswerte die Gas-Brennwert-Technik mobil gemacht. So kann die effiziente Heiztechnik an unterschiedlichen geografischen Standorten eingesetzt werden. Die Lieferung der Verbrauchs- und Versorgungsanlage als kompakte Einheit ist innerhalb kurzer Zeit mittels Transport durch Kraftfahrzeuge möglich.
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In einer Ausführungsform ist der Fahrzeuganhänger oder Container in einen Behälteraufstellraum, in dem der Flüssiggastank aufgestellt ist, und einen davon getrennten Heizraum unterteilt, in dem die Gas-Brennwert-Heizzentrale aufgestellt ist.
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Insbesondere sind der Behälteraufstellraum und der Heizraum durch eine fest installierte, nicht brennbare Trennwand, beispielsweise der Brandschutzklasse A1, voneinander getrennt. Der Fahrzeuganhänger oder Container kann Außenwände sowie Dach und Boden aufweisen, die aus einem schwer entflammbaren Material, beispielsweise der Brandschutzklasse B1, gebildet sind.
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In einer Ausführungsform ist der Flüssiggastank mittels Schraubverbindungen lösbar auf dem Fahrzeuganhänger befestigt. Auf diese Weise kann er zu Wartungszwecken entnommen werden.
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In einer Ausführungsform ist der Flüssiggastank auf Profile, beispielsweise L-Profile, geschraubt, die mit einem Boden des Fahrzeuganhängers verbunden sind, um eine Lastverteilung zu erreichen.
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In einer Ausführungsform ist die Gas-Brennwert-Heizzentrale mittels eines Edelstahlwellschlauchs mit der Flüssiggasleitung verbunden und somit statisch entkoppelt. Ferner kann an der Gas-Brennwert-Heizzentrale ein Gas-Absperrhahn mit thermischer Absperrsicherung vorgesehen sein, an dem der Edelstahlwellschlauch angeschlossen ist.
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In einer Ausführungsform ist die Gas-Brennwert-Heizzentrale zum Erwärmen eines flüssigen Mediums in einem geschlossenen Primärkreislauf ausgebildet, der an einer Primärseite eines Wärmetauschers, insbesondere eines Plattenwärmetauschers, angeschlossen ist, wobei der Wärmetauscher außerdem eine Sekundärseite aufweist, an die ein offener Sekundärkreislauf angeschlossen ist, der zum Anschluss an einen externen Verbraucherkreislauf konfiguriert ist. Auf diese Weise wird eine hydraulische Trennung des Primärkreislaufs, der dauerhaft mit dem flüssigen Medium befüllt sein kann, von dem Sekundärkreislauf erreicht, der am Verwendungsort der mobilen Heizungsanlage mit einem weiteren flüssigen Medium befüllt werden kann. Eine Vermischung der flüssigen Medien und resultierende Schäden in den jeweiligen Kreisläufen werden so vermieden.
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In einer Ausführungsform ist der Primärkreislauf mit einem Wasser-Glykol-Gemisch als flüssigem Medium befüllt. Auf diese Weise ist die mobile Heizungsanlage auch bei Nichtgebrauch vor Frost geschützt.
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In einer Ausführungsform ist im Sekundärkreislauf ein Mischventil zur Regelung einer Vorlauftemperatur vorgesehen.
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In einer Ausführungsform weist die Gas-Brennwert-Heizzentrale ferner eine Schnittstelle zum Anschluss an eine Erdgasversorgung auf und ist zum alternativen Betrieb mit Erdgas oder Flüssiggas konfiguriert. Auf diese Weise ist ohne Umbauarbeiten der Anschluss auf Erdgas möglich, beispielsweise wenn die mobile Heizungsanlage für längere Zeit benötigt wird.
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In einer Ausführungsform weist der Flüssiggastank ein Sicherheitsventil mit einer Abblaseöffnung auf, die aus einem Dach des Fahrzeuganhängers herausgeführt ist.
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In einer Ausführungsform weist die Flüssiggasleitung eine Hauptabsperrung auf, die, insbesondere in einer vom Behälteraufstellraum und vom Heizraum getrennten Nische, über eine separate Revisionsklappe in einer Außenwand des Fahrzeuganhängers von außen zugänglich ist. Hinter der Revisionsklappe kann ferner ein Feuerlöscher angeordnet sein.
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In einer Ausführungsform sind der Behälteraufstellraum und der Heizraum über jeweils eine eigene Tür, insbesondere eine abschließbare Tür, von außen zugänglich. Beispielsweise kann für den Behälteraufstellraum eine Doppelflügeltür vorgesehen sein, um den Flüssiggastank leichter entnehmen und austauschen zu können.
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In einer Ausführungsform weist der Flüssiggastank einen Füllanschluss mit einem Tankschloss auf. Auf diese Weise ist der Flüssiggastank gegen Zugriff durch Unbefugte geschützt.
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In einer Ausführungsform sind gegebenenfalls im Behälteraufstellraum vorhandene elektrische Betriebsmittel explosionsgeschützt ausgeführt.
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In einer Ausführungsform ist ein Flüssiggasdruckregler zwischen dem Flüssiggastank und der Gas-Brennwert-Heizzentrale angeordnet.
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Die Gas-Brennwert-Heizzentrale kann der Erzeugung und Bereitstellung von Heizwarmwasser mit den Brennstoffen Erd- und Flüssiggas an unterschiedlichen Verwendungsorten dienen. Sie kann beispielsweise in den Einsatzbereichen Heizungsausfall, Estrichtrocknung, Baubeheizung, Sanierung, Eventbeheizung, Warmwasserversorgung, Prozesswärme, Fermenterheizung sowie thermische Desinfektion verwendet werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Darin zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer mobilen Heizungsanlage, und
- 2 eine schematische Ansicht einer Gas-Brennwert-Heizzentrale.
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1 ist eine schematische Ansicht einer mobilen Heizungsanlage 1, umfassend einen Fahrzeuganhänger 2, wobei auf dem Fahrzeuganhänger 2 eine Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 und ein Flüssiggastank 4 angebracht sind, wobei der Flüssiggastank 4 mittels einer Flüssiggasleitung 5 mit der Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 verbunden ist. Die Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 ist mit mehr Details schematisch in 2 gezeigt.
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Statt des Fahrzeuganhängers 2 kann ein Container vorgesehen sein, der zum Transport auf einem Fahrzeug oder Fahrzeuganhänger ausgebildet sein kann.
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Der Fahrzeuganhänger 2 ist in einen Behälteraufstellraum 6, in dem der Flüssiggastank 4 aufgestellt ist, und einen davon getrennten Heizraum 7 unterteilt, in dem die Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 aufgestellt ist.
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Der Behälteraufstellraum 6 und der Heizraum 7 sind durch eine fest installierte, nicht brennbare Trennwand 8 voneinander getrennt. Der Fahrzeuganhänger 2 weist Außenwände 9 sowie ein Dach 10 und einen Boden 11 auf, die aus einem schwer entflammbaren Material gebildet sind.
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Der Flüssiggastank 4 ist mittels Schraubverbindungen lösbar auf dem Fahrzeuganhänger 2 befestigt. Zur Lastverteilung ist der Flüssiggastank 4 auf Profile 12, beispielsweise L-Profile, geschraubt, die mit dem Boden 11 des Fahrzeuganhängers 2 verbunden, beispielsweise verschraubt, sind.
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Zur statischen Entkopplung ist die Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 mittels eines flexiblen Schlauchs, beispielsweise eines Edelstahlwellschlauchs 13, mit der Flüssiggasleitung 5 verbunden. Ferner kann an der Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 ein Gas-Absperrhahn mit thermischer Absperrsicherung vorgesehen sein, an dem der Edelstahlwellschlauch 13 angeschlossen ist.
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Die Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 ist zum Erwärmen eines flüssigen Mediums, beispielsweise eines Wasser-Glykol-Gemischs, in einem geschlossenen Primärkreislauf 14 ausgebildet, der an einer Primärseite 15.1 eines Wärmetauschers 15, insbesondere eines Plattenwärmetauschers, angeschlossen ist, wobei der Wärmetauscher 15 außerdem eine Sekundärseite 15.2 aufweist, an die ein offener Sekundärkreislauf 16 angeschlossen ist, der über entsprechende lösbare Schnittstellen 17 zum Anschluss an einen externen Verbraucherkreislauf 18 konfiguriert ist. Der Sekundärkreislauf 16 kann am Verwendungsort der mobilen Heizungsanlage 1 mit einem weiteren flüssigen Medium befüllt werden. Die statische Druckhaltung kann so für den Primärkreislauf 14 und den Sekundärkreislauf 16 getrennt erfolgen.
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Im Sekundärkreislauf 16 ist ein Mischventil 19 zur Regelung einer Vorlauftemperatur vorgesehen.
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Die Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 kann ferner eine weitere lösbare Schnittstelle 20 zum Anschluss an eine Erdgasversorgung aufweisen und zum alternativen Betrieb mit Erdgas oder Flüssiggas konfiguriert sein.
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Der Flüssiggastank 4 weist ferner ein Sicherheitsventil 21 mit einer Abblaseöffnung 22 auf, die aus dem Dach 10 des Fahrzeuganhängers 2 herausgeführt ist.
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Die Flüssiggasleitung 5 weist eine Hauptabsperrung 23 auf, die, insbesondere in einer vom Behälteraufstellraum 6 und vom Heizraum 7 getrennten Nische, über eine separate Revisionsklappe 24 in einer Außenwand 9 des Fahrzeuganhängers 2 von außen zugänglich ist. Hinter der Revisionsklappe 24 kann ferner ein Feuerlöscher angeordnet sein.
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Der Behälteraufstellraum 6 und der Heizraum 7 sind über jeweils eine eigene Tür 25, 26, insbesondere eine abschließbare Tür, von außen zugänglich. Beispielsweise kann die Tür 25 für den Behälteraufstellraum 6 als eine Doppelflügeltür ausgebildet sein. Die Tür 26 für den Heizraum kann als eine seitliche Personaltür ausgebildet sein.
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Der Flüssiggastank 4 weist einen Füllanschluss 27 mit einem Tankschloss auf.
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Gegebenenfalls im Behälteraufstellraum 6 vorhandene elektrische Betriebsmittel sind explosionsgeschützt ausgeführt.
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Zwischen dem Flüssiggastank 4 und der Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 ist ein Flüssiggasdruckregler 29 angeordnet.
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Die Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 kann der Erzeugung und Bereitstellung von Heizwarmwasser mit den Brennstoffen Erd- und Flüssiggas an unterschiedlichen Verwendungsorten dienen. Sie kann beispielsweise in den Einsatzbereichen Heizungsausfall, Estrichtrocknung, Baubeheizung, Sanierung, Eventbeheizung, Warmwasserversorgung, Prozesswärme, Fermenterheizung sowie thermische Desinfektion verwendet werden.
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Bei der Planung der mobilen Heizungsanlage 1 wurde der höchste Sicherheitsstandard angesetzt. Zwischen Heizraum 7 und Behälteraufstellraum 6 befindet sich eine als Brandschutzwand ausgeführte Trennwand 8. Mit der Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 entsteht so eine effiziente mobile Heizungsanlage 1 mit einem hohen Heiz- und Trinkwasserkomfort. Die mobile Heizungsanlage 1 kann mit einem Überwachungssystem ausgestattet sein, das folgende Funktionen beinhaltet: Monitoring wichtiger Betriebsdaten, Dokumentation des Anlagenbetriebs sowie aller Warn- und Störungsmeldungen, Benachrichtigung der Anlagen-Verantwortlichen auf Wunsch via E-Mail oder SMS, Visualisierung aktueller und historischer Betriebsdaten, Zugang zu Absperreinrichtungen von außen.
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Die Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 kann zum raumluftunabhängigen Betrieb konfiguriert sein, beispielsweise mit einer Nennwärmeleistung von 150 kW. Alternativ sind andere Nennwärmeleistungen möglich.
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Im Betrieb strömt das Flüssiggas gasförmig vom Flüssiggastank 4 durch die Flüssiggasleitung 5 zur Gas-Brennwert-Heizzentrale 3 und wird in Wärme umgesetzt. Der Flüssiggasdruckregler 29 reguliert den ungeregelten Gasdruck vom Flüssiggastank 4 auf einen erforderlichen Arbeitsdruck, beispielsweise von 50 mbar, herunter und hält ihn konstant. Sicherheitseinrichtungen gegen unzulässig hohen Druckanstieg können vorhanden sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- mobile Heizungsanlage
- 2
- Fahrzeuganhänger
- 3
- Gas-Brennwert-Heizzentrale
- 4
- Flüssiggastank
- 5
- Flüssiggasleitung
- 6
- Behälteraufstellraum
- 7
- Heizraum
- 8
- Trennwand
- 9
- Außenwand
- 10
- Dach
- 11
- Boden
- 12
- Profil
- 13
- Edelstahlwellschlauch
- 14
- Primärkreislauf
- 15
- Wärmetauscher
- 15.1
- Primärseite
- 15.2
- Sekundärseite
- 16
- Sekundärkreislauf
- 17
- Schnittstelle
- 18
- externer Verbraucherkreislauf
- 19
- Mischventil
- 20
- Schnittstelle
- 21
- Sicherheitsventil
- 22
- Abblaseöffnung
- 23
- Hauptabsperrung
- 24
- Revisionsklappe
- 25
- Tür
- 26
- Tür
- 27
- Füllanschluss
- 29
- Flüssiggasdruckregler
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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