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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von Kamerabildern auf einem von außen sichtbaren Display, welches in einer Ausführungsform auf einer Seitenscheibe eines Fahrzeugs angeordnet ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Steuereinheit für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug, das ausgestaltet ist, mittels der Steuereinheit das Verfahren auszuführen.
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Es gibt Verkehrssituationen, in denen andere Fahrzeuge die Sicht behindern. Dadurch kann es zu Schwierigkeiten bei Fahrmanövern kommen. Beispielweise kann es für ein auf einem Parkplatz geparktes Fahrzeug bei einer Rückfahrsituation schwierig sein, einen sich nähernden Verkehrsteilnehmer zu sehen, wenn die Sicht durch ein anderes geparktes Fahrzeug verdeckt wird.
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Die
DE 10 2016 216 680 A1 beschreibt ein Verfahren zur Kommunikation der Intention eines geplanten Fahrmanövers an zumindest einen Verkehrsteilnehmer.
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Die
DE 10 2018 206 087 A1 beschreibt ein Verfahren zum Kommunizieren mit einem Verkehrsteilnehmer sowie ein Kraftfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens. Das Verfahren dient zum Anzeigen von Richtungsinformationen an weitere Verkehrsteilnehmer mittels einer transparenten Anzeigevorrichtung, die an einer Fensterscheibe des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
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Die
DE 10 2011 114 959 A1 beschreibt ein Verfahren zum Anzeigen einer Graphik auf einem transparenten Display eines Fahrzeugs, damit sie aus dem Fahrzeug heraus sichtbar wird, wobei die Graphik eine gewünschte Mitteilung beschreibt.
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Die Druckschriften
DE 10 2013 006 097 A1 und
US 2017/0355306 A1 zeigen einem Bildschirm an einem Heck eines Kraftfahrzeugs, über welchen Kamerabilder einer Frontkamera für ein nachfolgendes Kraftfahrzeug angezeigt werden können.
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Aus der
US 10 293 750 B2 ist bekannt, an einem Heck eines Lastfahrzeugs einen Bildschirm anzubringen, der das Kamerabild einer frontseitigen Kamera des Lastfahrzeugs für ein nachfolgendes Kraftfahrzeug anzeigt. Eine Aktivierung des Bildschirms kann durch einen Anforderungssignal des nachfolgenden Kraftfahrzeugs erfolgen. Auch eine Steuerung in Abhängigkeit von einer Relativgeschwindigkeit des anderen Kraftfahrzeugs kann vorgesehen sein. Ein Betrieb im geparkten Zustand ist möglich.
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Die Erfindung liegt die Ausgabe zugrunde, eine Behinderung in einer Verkehrssituation zu vermeiden.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind durch die abhängigen Ansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
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Durch die Erfindung ist ein Verfahren zur Darstellung von Kamerabildern bereitgestellt. Die Kamerabilder stellen Informationen betreffend eine Umgebung eines Fahrzeugs dar. Mit anderen Worten können durch zumindest eine Kamera dieses Fahrzeugs Kamerabilder aufgenommen werden, die eine Sicht auf die Umgebung des Fahrzeugs darstellen. Die Umgebung kann beispielweise ein Bereich sein, der vor dem Fahrzeug und/oder hinter dem Fahrzeug und/oder auf einer Seite des Fahrzeugs durch die Kamera gefilmt werden kann. Es wird bei der Erfindung davon ausgegangen, dass das Fahrzeug eine potentielle Sichtbehinderung für andere Verkehrsteilnehmer darstellt.
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Die Kamerabilder werden durch eine Steuereinheit auf einem von außen sichtbaren Display des Fahrzeugs dargestellt, um auf einer Seite des Fahrzeugs (also auf der rechten oder linken Seite oder vorne oder hinten) mindestens eine in der Umgebung aktuell befindliche Verkehrssituation zu zeigen. Mit anderen Worten können die Kamerabilder auf einem Display angezeigt werden, das auf einer Seite des Fahrzeugs angebracht sein kann, auf welcher dann eine dynamische Ansicht der Umgebung angezeigt und/oder ein aktueller Verkehr in der Umgebung dargestellt werden kann. Die Kamerabilder können somit zu einer Außenseite des Fahrzeugs hin angezeigt werden. Durch die Anzeige der Kamerabilder werden andere Verkehrsteilnehmer unterstützt, in der Verkehrssituation ein Fahrmanöver zu entscheiden. Denn nun können Nachbarfahrzeuge und/oder Fußgänger und/oder Fahrradfahrer daraus mit einem Blick entnehmen, ob sie ohne eine Verkehrsbehinderung fortfahren oder sich bewegen können. Alternativ oder zusätzlich kann das Display des Fahrzeugs den anderen Verkehrsteilnehmern eine optische Darstellung der Umgebung bieten, in der gesehen werden kann, ob sich ein Verkehrsteilnehmer in der Umgebung befindet oder bewegt, der ansonsten für sie wegen des in der Sichtlinie stehenden Fahrzeugs nicht erkennbar wäre.
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Die Kamerabilder der Umgebung werden hierzu durch eine einzelne Kamera und/oder eine Kombination von mehreren Kameras aufgenommen, die auf einer solche Seite des Fahrzeugs angeordnet sind, die der Seite des Displays gegenüberliegt und/oder die auf einer Rückseite und/oder Front des Fahrzeugs angeordnet ist. Mit anderen Worten können die Kameras auf einer Seite des Fahrzeugs angeordnet sein, die aus Sicht der Verkehrsteilnehmer der Umgebung hinter dem Fahrzeug zugewandt ist und/oder die auf einer dem Display gegenüberliegenden Seite angeordnet sein können. Somit ergibt sich der Effekt, dass man hinter dem Fahrzeug nachschauen kann und/oder eine ungehinderte Sicht auf die Umgebung des Fahrzeugs ermöglicht werden kann. Die Kameras können in vorteilhafter Weise als ein Top-View-Kamerasystem oder 360-Grad-Kamerasystem ausgestaltet werden. Das Display kann als ein Bildschirm in dem Fahrzeug ausgestaltet sein.
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Die Kamerabilder können bespielweise andere in der Umgebung fahrende Fahrzeuge und/oder in der Umgebung befindliche Fußgänger und/oder Fahrradfahrer darstellen, die somit auf dem Display des Fahrzeugs angezeigt werden, um die Sicht auf die Umgebung hinter dem Fahrzeug für andere Verkehrsteilnehmer möglich zu machen, damit sie die in der Umgebung hinter dem Fahrzeug aktuell befindliche Verkehrssituation berücksichtigen können. Die Kamerabilder können zusätzlich oder alternativ in einem Speicher abgespeichert werden, der in dem Fahrzeug bereitgestellt sein kann. Es kann vorgesehen sein, dass die abgespeicherten Kamerabilder durch die Steuereinheit und/oder einen Algorithmus verarbeitet werden können, eine Gefahr in der Umgebung zu erkennen und/oder eine entsprechende Warnmeldung hinsichtlich der erkannten Gefahr auf dem Display zu erzeugen. Die abgespeicherten Bilder können verwendet werden, eine historische Verkehrssituation hinsichtlich der Umgebung zu bewerten.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass eine optisch sichtbare Darstellung einer Verkehrssituation in der Umgebung eines Fahrzeugs auf einem Display des Fahrzeugs bereitgestellt werden und damit anderen benachbarten Fahrzeugen ein risikofreies Fahrmanöver erleichtert werden kann.
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Die Erfindung sieht vor, dass die Sensordaten eine Detektion eines Objekts und/oder einer Bewegung eines nährenden Verkehrsteilnehmers und/oder eine Querparksituation und/oder ein funkbasiertes Anforderungssignal des Verkehrsteilnehmers signalisieren. Mit anderen Worten kann das Display aktiviert werden, wenn die Sensordaten anzeigen, dass zumindest ein statisches und/oder bewegtes Objekt in der Umgebung des Fahrzeugs durch zumindest einen Sensor des Fahrzeugs erfasst wird. Das Objekt kann beispielweise einen Mensch und/oder ein Tier darstellen. Das Display wird erfindungsgemäß aktiviert, wenn eine Bewegung eines benachbarten Fahrzeugs durch einen Sensor des Fahrzeugs erfasst wird und wenn eine Querparksituation in einem Parkplatz auftritt. Die Bewegung des Verkehrsteilnehmers kann beispielweise als Absicht eines geparkten Verkehrsteilnehmers angesehen werden, einen Parkplatz neben dem erfindungsgemäßen Fahrzeug zu verlassen oder auf die Straße ausfahren. Bei einem solchen Fall kann das Display des Fahrzeugs angesteuert werden, um dem Verkehrsteilnehmer die Kamerabilder der Umgebung (hinter dem Fahrzeug) zu zeigen.
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Zu der Erfindung gehören auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Kamerabilder auf einem Display auf zumindest einer Seitenscheibe des Fahrzeugs angezeigt werden. Mit anderen Worten kann das Display auf einer einzelnen oder auf mehr als einer Seitenscheibe angeordnet sein, wobei bei letzterer Ausführungsform bei Bedarf mehrere Displays gleichzeitig aktiviert und/oder in Abhängigkeit von einer vorbestimmten Bedingung umgeschaltet werden können. Die vorbestimmte Bedingung kann beispielweise eine relative Position eines bewegten Verkehrsteilnehmers sein, anhand von dessen Position durch die Steuereinheit entschieden wird, auf welchem Display dem Verkehrsteilnehmer die Umgebung angezeigt wird. Das Display kann beispielweise einen Micro-LED-Bildschirm und/oder einen TOLED-Bildschirm umfassen.
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Ein Ausführungsform sieht vor, dass das Display als eine Folie an oder in einer Seitenscheibe des Fahrzeuges angeordnet ist, auf der die Kamerabilder der Umgebung angezeigt werden. Die Folie kann beispielweise eine transparente Platte oder Schicht aus Glass oder Kunststoff oder Polymer sein. Die Folie kann auf die Seitenscheibe des Fahrzeugs geklebt werden und/oder in der Seitescheibe angebracht sein.
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Ein Ausführungsform sieht vor, dass die durch die Kamerabilder angezeigte Umgebung eine Straße und/oder eine Fahrbahn und/oder einen Bereich hinter oder vor dem Fahrzeug und/oder auf einer Seite gegenüber dem Display darstellt. Die Kamerabilder können beispielweise Fußgänger auf einem Fußweg und/oder andere geparkte oder fahrende Fahrzeuge in einer Verkehrsstraße zeigen. Die Kamerabilder können Objekte und/oder andere Verkehrsteilnehmer zeigen, die vor dem und/oder hinter dem Fahrzeug und/oder allgemein auf der dem Display gegenüberliegenden Seite sein können.
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Ein Ausführungsform sieht vor, dass die Kamerabilder unabhängig von einem Betriebszustand des Fahrzeugs aufgenommen und/oder angezeigt werden, wobei der Betriebszustand des Fahrzeugs einen Ein- oder Aus-Zustand des Fahrzeugs darstellt. Mit anderen Worten können die Kamerabilder aufgenommen werden, während das Fahrzeug in Bewegung ist oder sich in einem ausgeschalteten und/oder in einem geparkten Zustand befindet. Die Kamerabilder können auch aufgenommenen und/oder abgespeichert werden, wenn das Display ausgeschaltet ist. Die abgespeicherten Kamerabilder können durch die Steuereinheit verarbeitet werden, um ein Verhalten der Verkehrsteilnehmer, insbesondere der benachbarten Verkehrsteilnehmer, unabhängig von dem eingeschalteten und/oder dem ausgeschalteten Zustand des Displays des Fahrzeugs zu bestimmen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass das Display den Verkehrsteilnehmern jederzeit zur Verfügung gestellt werden kann, um eine Sicht zumindest auf die örtliche Beschaffenheit der Umgebung des Fahrzeugs zu zeigen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass eine Aktivierung des Displays basierend auf einem Trigger erfolgt, und der Trigger anhand von Sensordaten von mindestens einem Sensor des Fahrzeugs verursacht wird. Mit anderen Worten kann das Display zum Anzeigen der Kamerabilder automatisch basierend auf einem Trigger aktiviert werden, der durch die Steuereinheit des Fahrzeugs erzeugt werden kann. Das Display braucht somit nicht ständig in Betrieb zu sein, sondern es kann ausgeschaltet werden, wenn das Fahrzeug z.B. ausgeschaltet wird und/oder wenn es geparkt wird, damit die Batterie des Fahrzeugs und/oder gegebenenfalls des Displays geschont werden kann. Die Parkdauer und/oder Ausschaltdauer kann beispielweise mehrere Stunden und/oder mehrere Tage betragen.
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Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass das Display des Fahrzeugs automatisch in Abhängigkeit von Sensordaten von mindestens einem Sensor des Fahrzeugs gesteuert und/oder eingeschaltet werden kann.
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Der Trigger kann beispielweise ein Steuersignal darstellen, welches durch die Steuereinheit in Abhängigkeit von den Sensordaten von mindestens einem Sensor des Fahrzeugs erzeugt werden kann, um das Display einzuschalten. Das Steuersignal kann auch erzeugt werden, wenn das Fahrzeug eingeschaltet wird und/oder wenn ein Fahrmanöver des Fahrzeugs durchgeführt wird. Der zumindest eine Sensor kann beispielweise ein Radarsensor und/oder ein LIDAR-Sensor und/oder Infrarotsensor sein, der jeweils in dem Fahrzeug angeordnet sein kann.
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Das Display kann auch bei Bedarf manuell oder durch ein Anforderungssignal aktiviert werden. Die Aktivierung des Displays kann basierend auf einen Anforderungssignal erfolgen, das von einem benachbarten und/oder sich nährenden Verkehrsteilnehmer an das Fahrzeug übertragen werden kann. Der Verkehrsteilnehmer kann das Fahrzeug bei einem Bedarf an einer Sicht auf die Umgebung auffordern, die Kamerabilder der Umgebung und/oder eine in der Umgebung befindlichen Verkehrssituation zu zeigen. Das Anforderungssignal oder die Nachricht des Verkehrsteilnehmers kann über ein Kommunikationsnetz übertragen werden, welches beispielweise ein V2V-Kommunikation (V2V - Fahrzeug zu Fahrzeug) darstellen.
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Ein Ausführungsform sieht vor, dass der Trigger basierend auf einer bestimmten Tageszeit und/oder Betriebsstätte und/oder Geoposition des Fahrzeugs verursacht wird. Damit kann das Display so gesteuert werden, dass die Kamerabilder oder die Sicht auf die Umgebung des Fahrzeugs bei Dunkelheit angezeigt werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann das Display in Abhängigkeit von einer Geoposition aktiviert werden. Das heißt, wenn das Fahrzeug beispielweise in einem Stadtzentrum einer Stadt fährt und/oder sich in einem Parkbereich befindet und/oder wenn es sich in einem Stau befindet, kann das Display automatisch und/oder manuell aktiviert werden. Bei einem solchen Fall kann die automatische Aktivierung basierend auf einem positionierungsbezogenen Trigger erfolgen. Der positionierungsbezogene Trigger stellt ein Steuersignal dar, welches basierend auf einer vorbestimmten Betriebstätte und/oder Positionierung des Fahrzeugs erzeugt werden kann, die beispielweise auf der Grundlage von einer digitalen Straßenkarte ermittelt und/oder erfasst werden kann.
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Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass das Display des Fahrzeugs nur dann aktiviert wird, wenn ein vorbestimmtes Kriterium erfüllt ist, welches auf einen Bedarf für die Darstellung der Kamerabilder hinweisen kann.
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Ein Ausführungsform sieht vor, dass die vorbestimmte Tageszeit eine Uhrzeit und/oder einen Tag darstellt, während Verkehrsteilnehmer ein- undausfahren, und/oder wobei die bestimmte Betriebstätte ein Supermarkt und/oder ein Parkstreifen zum Querparken ist. Mit anderen Worten kann das Display so gesteuert werden, dass es in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Tageszeit aktiviert werden kann. Die Tageszeit kann beispielweise eine Öffnungszeit und/oder Pausenzeit und/oder Schlusszeit der Betriebsstätte darstellen. Das Fahrzeug kann in der vorgegebenen Tageszeit geparkt oder gefahren werden.
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Zu der Erfindung gehört auch die Steuereinheit für das besagte Fahrzeug. Die Steuereinheit kann eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen FPGA (Field Programmable Gate Array) und/oder zumindest einen DSP (Digital Signal Processor) aufweisen. Die Steuereinheit weist ein Dateneingang zum empfangen von Kamerabildern und ein Datenausgang zu steuern eines Displays auf. Die Prozessoreinrichtung kann einen Programmcode oder eine Software aufweisen, der/die Programminstruktionen aufweist, durch welche beim Ausführen der Programinstruktionen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt wird.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet. Das Fahrzeug umfasst ein nach außen zur einer Seite hin gerichtetes Display und zumindest eine Kamera. Die zumindest Kamera ist auf einer Seite des Fahrzeugs angeordnet, die der Seite des Displays gegenüberliegt. Die zumindest eine Kamera ist über eine Steuereinheit gemäß der Erfindung mit dem Display gekoppelt. Natürlich kann diese Kamera-Display-Anordnung auch mehrfach in dem Fahrzeug vorgesehen werden, um Displays für unterschiedliche Seiten der Fahrzeugs bereitzustellen.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombination der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- 2 eine schematische Darstellung zum Anzeigen einer Sicht auf eine Umgebung bei einer Querparksituation.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug oder kurz Fahrzeug 10, auf dessen Seitenscheibe 20 Kamerabilder 30 zur Darstellung einer Umgebung 40 des Fahrzeugs 10 angezeigt werden können. Die Anzeige der Kamerabilder 30 auf der Seitenscheibe 20 kann anderen Verkehrsteilnehmern 60 eine Möglichkeit bieten, eine Sicht eines in der Umgebung aktuell stattfindenden Verkehrs zu erhalten. Das Fahrzeug 10 kann beispielweise ein Kraftwagen, insbesondere ein Personenkraftwagen oder ein Personenbus sein. In dem Fahrzeug 10 kann eine Steuereinheit 80 bereitgestellt sein, durch welche zumindest Kamerabilder 30 auf der Seitenscheibe 20 des Fahrzeugs 10 angezeigt werden können. Die Kamerabilder 30 können auf einem Bildschirm oder Display 50 angezeigt und/oder projiziert werden, welches auf der Seitenscheibe 20 des Fahrzeugs 10 angeordnet sein kann.
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Die Verkehrsteilnehmer 60 können beispielweise Kraftwagen, insbesondere Personenkraftwagen und/oder Personenbus sein. Die Verkehrsteilnehmer 60 können autonom fahrende Kraftwagen und/oder personengeführte Kraftwagen und/oder es können Motorräder und/oder Fahrräder sein. Die Verkehrsteilnehmer 60 können auch Fußgänger darstellen. Die Verkehrsteilnehmer 60 können Fahrzeuge darstellen, deren Fahrer die Anzeige der Kamerabilder 30 auf dem Display 50 bzw. der Seitescheibe 20 des Fahrzeugs 10 benötigen und/oder anfordern können. Die Verkehrsteilnehmer 60 können auch Fahrzeuge und/oder Fußgänger darstellen, die in den Kamerabildern 30 bzw. in der Umgebung 40 gesehen werden können.
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Die Kamerabilder 30 können den Verkehrsteilnehmern 60 einen Einblick in der Umgebung 40 geben. Mit anderen Worten können die Verkehrsteilnehmer 60 eine in der Umgebung 40 aktuell befindlichen Verkehrssituation sehen. Durch die Anzeige der Kamerabilder 30 auf dem Display 50 der Seitenscheibe 20 des Fahrzeugs 10 können die Verkehrsteilnehmer 60 in Situationen unterstützt werden, in denen die Umgebung 40 nicht sichtbar sein kann und/oder die Sicht der Umgebung 40 durch das Fahrzeug 10 behindert sein kann, damit ein risikofreies Fahrmanöver durch die Verkehrsteilnehmer 60 durchgeführt werden kann. Durch die Kamerabilder 30 kann eine Straße 90 in der Umgebung 40 dargestellt werden. Die Straße 90 kann von den Verkehrsteilnehmern 60 befahren werden.
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Die Kamerabilder 30 können durch eine einzelne Kamera 70 und/oder eine Kombination von mehreren Kameras 70 aufgenommen werden. Die Kameras 70 können auf einer Seite des Fahrzeugs 10 und/oder auf einer Rückseite und/oder auf einer Vorderseite des Fahrzeugs 10 und/oder auf dem Dach des Fahrzeugs 10 angeordnet sein. Die Kameras 70 können auf einer der Umgebung 40 zugewandten Seite des Fahrzeugs 10 angeordnet sein. Insbesondere können die Kameras 70 auf einer dem Display 50 gegenüberliegenden Seite des Fahrzeugs 10 angeordnet werden. Die Kameras 70 können über die Steuereinheit 80 mit dem Display 50 gekoppelt sein. Die Kameras 70 können so angeordnet werden, dass ein Top-View-Kamerasystem gebildet werden kann. Mit anderen Worten kann durch eine Anordnung der Kameras 70 auch eine 360-Grad-View oder eine Vogelperspektive der Umgebung 40 gebildet werden. Zusätzlich kann die Umgebung 40 bzw. die Sicht oder Darstellungsgröße und/oder der dargestellte Ausschnitt der Umgebung 40 dadurch angepasst werden. Das heißt, die Sicht auf die Umgebung 40 kann durch eine Anpassung einer Anzahl der eingeschalten Kameras 70 vergrößert und/oder verkleinert werden. Beispielweise kann die Sicht der Umgebung 40 vergrößert werden, wenn alle Kameras 70 gleichzeitig eingeschaltet sein können. Ebenfalls kann die Sicht der Umgebung 40 verkleinert werden, wenn die Anzahl der eingeschalten Kameras 70 reduziert wird.
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Die Kamerabilder 30 können unabhängig von einem Betriebszustand des Fahrzeugs 10 aufgenommen werden. Sie können während einer Fahrt des Fahrzeugs 10 aufgenommen werden. Die Kamerabilder 30 können aufgenommen werden, wenn sich das Fahrzeug 10 in einem ausgeschalten und/oder einem geparkten Zustand befindet. Die Kamerabilder 30 können durch die Steuereinheit 80 auf dem Display 50 angezeigt werden und/oder in einem Speicher (nicht dargestellt) gespeichert werden. Die gespeicherten Kamerabilder 30 können durch die Steuereinheit 80 des Fahrzeugs 10 verarbeitet werden, um die Umgebung 40 in Bezug auf eine Gefahr und/oder eine Verkehrssituation zu bewerten und/oder dafür eine Warnmeldung zu zeigen, falls eine Gefahr ermittelt wurde.
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Die Kamerabilder 30 können auf dem Display 50 automatisch angezeigt werden. Mit anderen Worten kann das Display in Abhängigkeit von einem Trigger aktiviert werden, um die Kamerabilder 30 auf dem Display 50 anzeigen zu können. Der Trigger kann durch die Steuereinheit erzeugt werden. Die automatische Anzeige der Kamerabilder 30 und/oder die Erzeugung des Triggers kann basierend auf Sensordaten von mindesten einem Sensor 100 des Fahrzeugs 10 erfolgen. Der Sensor kann einen LIDAR-Sensor und/oder einen Radarsensor und/oder einen Infrarotsensor und/oder einen Bewegungssensor und/oder einen Lichtsensor darstellen. Der Sensor 100 kann mit der Steuereinheit 80 gekoppelt sein. Die Sensordaten des jeweiligen Sensors 100 können an die Steuereinheit 80 gesendet werden. Die Steuereinheit kann die Sensordaten kontinuierlich und/oder intermittierend empfangen. Das Display kann auch durch einen Nutzer oder Fahrzeugführer manuell aktiviert werden.
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Der Trigger zur Aktivierung des Displays 50 kann beispielweise durch eine Bewegung eines Verkehrsteilnehmer ausgelöst sein, die durch den Sensor 100 auf einer Seite des Fahrzeugs 10 und/oder in der Nähe von dem Fahrzeug 10 erfasst wird. Wenn sich der Verkehrsteilnehmer 60 dem Fahrzeug 10 während einer Fahrt nähert und/oder wenn der Verkehrsteilnehmer 60 während eines Parkmanövers auf dem geparkten Fahrzeug 10 zufährt, kann der Trigger ausgelöst werden. Die Steuereinheit 80 kann basierend auf dem erfassten Trigger ein Steuersignal erzeugen, welches zur Aktivierung des Displays 50 dienen kann, falls der Display ausgeschaltet ist. Der Trigger kann basierend auf einer Geoposition des Fahrzeugs verursacht werden. Die Geoposition kann basierend auf einem Navigationsgerät und/oder eine digitale Straßenkarte und/oder durch eine im Stand-der-Technik bekannte Technologie ermittelt werden. Wenn das Fahrzeug 10 in einem Parkhaus einfährt, kann das Display 50 basierend auf seinem aktuellen Position signalisiert werden kann, die Kamerabilder anzuzeigen. Die Sensordaten können auch ein Objekt und/oder ein Tier in der Nähe von dem Fahrzeug 10 darstellen, die die automatische Aktivierung des Displays 50 verursachen können.
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2 zeigt eine schematische Darstellung zum Anzeigen einer Ansicht der Umgebung 40 des Fahrzeugs 60 in einem Parkbereich 110 bei einer Querparksituation, in der das Display 50 des Fahrzeugs 10 basierend auf einem Trigger oder auf den Sensordaten von dem Sensor 100 des Fahrzeugs 10 aktiviert werden kann, sodass dem Display 50 die Umgebung 40 des Fahrzeugs 10 angezeigt werden kann, die auf der anderen Seite des Fahrzeugs 10 liegt. Das Display 50 des Fahrzeugs 10 kann aktiviert werden, wenn eine Absicht zum Ausparken des Verkehrsteilnehmers 60 von dem Fahrzeug 10 ermittelt werden kann. Diese Absicht zum Ausparken des Verkehrsteilnehmers 60 kann basierend auf eine Bewegung und/oder ein Anschalten der Lampen des Verkehrsteilnehmers 60 ermittelt werden. Das Fahrzeug 10 kann auch seinerseits den benachbarten Verkehrsteilnehmer 60 anfordern, eine Sicht auf die Umgebung 40' des Verkehrsteilnehmer 60 zu zeigen.
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Zusätzlich kann der Verkehrsteilnehmer 60 über ein Anforderungssignal das Fahrzeug 10 auffordern, sein Display 50 zu aktivieren. Das Fahrzeug 10 kann mit anderen Verkehrsteilnehmern, insbesondere mit dem Verkehrsteilnehmer 60 und/oder mit dem auf der Straße 90 fahrenden Verkehrsteilnehmer 60' kommunizieren. Das Fahrzeug 10 kann mit dem Verkehrsteilnehmer 60 und/oder mit dem fahrenden Verkehrsteilnehmer 60' über ein Kommunikationsnetz (nicht dargestellt) verbunden sein. Das Kommunikationsnetz kann bespielweise ein V2V und/oder Wifi und/oder 5G Kommunikationsnetz sein. Die Fahrzeuge, die miteinander über das Kommunikationsnetz verbunden sind, können bei Bedarf einander auffordern, eine Sicht auf ihre entsprechende Umgebung zu zeigen.
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Das Display 50 des Fahrzeugs 10 kann auch basierend auf einer Detektion des fahrenden Verkehrsteilnehmers 60' autonomisch aktiviert werden, wenn sich der fahrende Verkehrsteilnehmer 60' dem Fahrzeug 10 nähert und/oder wenn der fahrende Verkehrsteilnehmer 60' durch ein Sensor 30 des Fahrzeugs 10 erfasst werden kann. Der Verkehrsteilnehmer 60 kann dann wieder einen Fahrmanöver durchführen, wenn der fahrende Verkehrsteilnehmer 60' nicht mehr auf dem Display 50 des Fahrzeugs 10 sichtbar ist.
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Das Fahrzeug 10 kann ein einzelnes Display 50, 50` oder es kann mehrere Displays aufweisen, die jeweils auf der Seitenscheibe 20, 20' und/oder einer Rückscheibe (nicht dargestellt) des Fahrzeugs 10 angeordnet sein können. Beispielweise kann das Display 50 auf der Seitenscheibe 20 angeordnet sein, welches alleine unabhängig und/oder in Kombination mit dem Display 50' in Abhängigkeit von einer Verkehrssituation aktiviert werden, in der eine Bewegung des benachbarten Verkehrsteilnehmers 60 dynamisch erfasst werden kann. Wenn sich der benachbarte Verkehrsteilnehmer 60 bewegt und/oder ein Rückfahrtmanöver durchführt, kann das Fahrzeug 10 das jeweilige Display 50, 50' auf der jeweiligen Seitenscheibe 20, 20' des Fahrzeugs 10 aktivieren. Die Displays 50, 50' können in Abhängigkeit von der Bewegung des benachbarten Verkehrsteilnehmers 60 umgeschaltet werden. Zur Umschaltung der Displays 50, 50' kann auch ein zusätzlicher Sensor in dem Fahrzeug 10 angeordnet sein, mit dem eine relative Position des Verkehrsteilnehmers 60 gegenüber der jeweiligen Seitenscheibe 20, 20' erfasst werden kann.
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Falls der fahrende Verkehrsteilnehmer 60' auf dem Parkbereich 110 einparken möchte, kann er beim Einparken mit Hilfe der angezeigten Kamerabilder auf der Rückscheibe des Fahrzeugs 10 unterstützt werden, einen neben dem Fahrzeug 10 freien Parkplatz zu suchen. Wenn sich der fahrende Verkehrsteilnehmer 60' zum Einparken einem Parkbereich 110 nähert, kann er das Fahrzeug 10 auffordern, die Sicht auf die Umgebung 40 des Fahrzeugs 10 zu zeigen, damit ein freier Parkplatz, falls vorhanden, auf der von dem Fahrzeug 10 behinderten Seite gefunden werden kann und/oder eine Verkehrssituation in die Umgebung 40 des Fahrzeugs 10 gesehen werden kann.
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Fahrzeuge werden zukünftig insbesondere mit Seitenscheibendisplays ausgestattet. Ebenso können die Fahrzeuge bereits mit den Top-View-Kameras ein Bild der Umgebung erzeugen. Dieses Bild kann in vorbestimmten Situationen in den Seitenscheiben dargestellt werden, um anderen Verkehrsteilnehmern eine bessere Sicht zu verschaffen.
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Die Verkehrsteilnehmer erhalten damit eine bessere Sicht, indem sich das Fahrzeug durch die Wiedergabe des Videobildes quasi transparent schaltet, indem auf dem Display die Verkehrssituation auf der anderen Seite des Fahrzeugs angezeigt wird.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie ein Verfahren zur Darstellung von Kamerabildern bereitgestellt werden kann.