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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anpassen einer digitalen Ladestationskarte, eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Anpassen einer digitalen Ladestationskarte sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Vorrichtung.
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Eine Elektroladestation für Elektrofahrzeuge kann aufgrund ihrer Größe und flexiblen Anbindbarkeit an das Stromnetz an unterschiedlichen Stellen betrieben werden. So können sich Elektroladestationen zum Beispiel neben oder zwischen Gebäuden, am Straßenrand, hinter Tankstellen und in Parkhäusern befinden. Hierdurch kann eine engmaschige Ladeinfrastruktur ermöglicht werden. Mittlerweile sind zahlreiche Elektroladestationen auch in digitalen Ladestationskarten verzeichnet.
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Da sich die Elektroladestationen in Art und Aussehen jedoch teilweise erheblich voneinander unterscheiden, muss in unbekannten Gegenden sehr intensiv nach Ladestationen Ausschau gehalten werden. Dies kann negative Auswirkungen auf eine Aufmerksamkeit eines Fahrers für eine Fahrzeugführung haben. Auch ist eine Ladestationskarte oftmals nicht aktuell, und es können neue Elektroladestationen auf der Karte fehlen oder ausrangierte Elektroladestationen noch in der Ladestationskarte verzeichnet sein. Auch ist eine Positionierung von Elektroladestationen häufig nur relativ grob angegeben, und es kann eine Angabe fehlen, wo genau auf einer Parkfläche oder einem Rastplatz sich die Elektroladestation befindet.
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Aus der
DE 10 2018 209 153 A1 ist ein Verfahren zum Erstellen und Betreiben von Belegungskarten von Elektroladestationen für Fahrzeuge bekannt.
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Aus der
US 2019/0329758 A1 ist eine Steuervorrichtung für ein Hybridfahrzeug bekannt.
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Aus der
DE 10 2015 208 229 A1 ist ein Verfahren zur Fahrerassistenz in einem zumindest teilweise elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeug bekannt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine digitale Ladestationskarte zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen, der folgenden Beschreibung sowie den Figuren offenbart.
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Durch die Erfindung ist ein Verfahren zum Anpassen einer digitalen Ladestationskarte bereitgestellt. Die digitale Ladestationskarte kann beispielsweise von einem Infotainmentsystem eines Fahrzeugs, insbesondere einer Anzeigevorrichtung eines Navigationssystems, bereitgestellt sein. Das Verfahren umfasst als Schritt a) ein Erfassen einer Fahrzeugumgebung mittels eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs, als Schritt b) ein Bestimmen durch ein Steuergerät des Fahrzeugs, ob in der erfassten Fahrzeugumgebung eine Elektroladestation detektiert wird und als Schritt c), falls die Elektroladestation in Schritt b) detektiert wird, ein Bestimmen einer Ladestationsposition der Elektroladestation durch einen Positionssensor des Fahrzeugs. Schließlich umfasst das Verfahren als Schritt d) ein Anpassen der digitalen Ladestationskarte mittels der Ladestationsposition.
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Mit anderen Worten kann während einer Fahrt eines Fahrzeugs die Fahrzeugumgebung mittels des Fahrerassistenzsystems erfasst werden. Das Fahrerassistenzsystem kann beispielsweise einen Ultraschall, Radar, Lidar und/oder eine oder mehrere Kameras aufweisen, die die Fahrzeugumgebung erfassen. Die so erfasste Umgebung kann einem Steuergerät bereitgestellt werden, das die Fahrzeugumgebung beispielsweise mittels Bilderkennung nach Konturen einer Elektroladestation analysiert und bei Erkennung einer Elektroladestation in der Fahrzeugumgebung die exakte Ladestationsposition bestätigt, indem eine Fahrzeugposition durch einen Positionssensor des Fahrzeugs bestimmt wird und der Elektroladestation zugeordnet wird. Vorzugsweise kann das Analysieren der Fahrzeugumgebung durch das Steuergerät mittels einer künstlichen Intelligenz durchgeführt werden, insbesondere mittels eines Algorithmus für maschinelles Lernen, der aus zuvor angelernten Bilddaten von Elektroladestationen die Elektroladestation automatisiert in der erfassten Fahrzeugumgebung wiedererkennt. Der Positionssensor des Fahrzeugs kann ein Empfänger eines globalen Navigationssatellitensystems sein, insbesondere ein Empfänger für GPS, GLONASS, Galileo und/oder Beidou. Schließlich kann die digitale Ladestationskarte aktualisiert werden mit der detektierten Ladestationsposition. Hierfür kann eine Markierung in der digitalen Ladestationskarte an die Ladestationsposition gesetzt werden. Das Anpassen der digitalen Ladestationskarte kann vorzugsweise automatisiert durchgeführt werden, beispielsweise kann das Steuergerät bei Erkennen der Elektroladestation ein Steuersignal mit der Ladestationsposition generieren, durch das die Ladestationskarte angepasst wird.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass die Ladestationskarte immer mit Positionen von Elektroladestationen aktualisiert wird und somit eine genaue Kenntnis über die Ladestationspositionen erhalten werden kann. Somit kann für einen Fahrer in einer unbekannten Gegend die Notwendigkeit entfallen, nach einer Elektroladestation zu suchen, da diese in der Ladestationskarte eingetragen sein kann, was sowohl den Komfort erhöht als auch die Aufmerksamkeit des Fahrers bei der Fahraufgabe belässt.
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Zu der Erfindung gehören auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass vor Schritt a) geprüft wird, ob eine Fahrzeuggeschwindigkeit unter einem vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellenwert liegt, wobei die nachfolgenden Verfahrensschritte nur durchgeführt werden, falls das bejaht wird. Mit anderen Worten werden die Verfahrensschritte a), b), c) und d) nur durchgeführt, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit unter einem vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellenwert liegt. Der vorgegebene Geschwindigkeitsschwellenwert kann insbesondere bei 30 km/h oder 50 km/h liegen. Das heißt, dass nur nach der Elektroladestation gesucht wird, wenn das Fahrzeug in einem Niedriggeschwindigkeitsbereich fährt. Um festzustellen, ob die Fahrzeuggeschwindigkeit unter dem vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellenwert liegt, kann beispielsweise das Steuergerät die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit abfragen und das Verfahren nur starten, falls die oben genannte Bedingung erfüllt ist. Des Weiteren ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Verfahrensschritte a) bis d) nur durchgeführt werden, falls sich das Fahrzeug in Bewegung befindet, also während einer Fahrt des Fahrzeugs. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass eine Ökonomie des Scanprozesses erhöht werden kann, da nicht dauerhaft nach der Elektroladestation gesucht wird, insbesondere nicht bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit, bei der ein Vorliegen der Elektroladestation unwahrscheinlich ist. Beispielsweise kann bei einer Geschwindigkeit von über 100 km/h davon ausgegangen werden, dass sich das Fahrzeug auf einer Landstraße oder Autobahn befindet, wobei hier nicht von einer Anordnung einer Elektroladestation ausgegangen werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Ladestationsposition für weitere Fahrzeuge und/oder einem Server zur Anpassung der Ladestationskarte bereitgestellt wird. Mit anderen Worten kann die durch das Verfahren gewonnene Ladestationsposition mit anderen Fahrzeugen und/oder einem Server geteilt werden, um die Ladestationskarte für alle Teilnehmer aktuell zu halten. Insbesondere kann dies mittels der Car2X-Technik durchgeführt werden. Besonders bevorzugt kann der Server die angepasste digitale Ladestationskarte einem mobilen Endgerät bereitstellen, beispielsweise in Form einer Anwendungssoftware (App). Das mobile Endgerät kann zum Beispiel ein Smartphone, ein Tablet-Computer, ein „Personal Digital Assistent“ (PDA) und ein Notebook umfassen. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass durch Schwarmdaten die Ladestationskarte mit der Ladestationsposition der einen oder mehreren Elektroladestationen angepasst wird.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass durch eine Kamera des Fahrerassistenzsystems ein Bild der Elektroladestation aufgenommen wird, falls die Elektroladestation in Schritt b) detektiert wird, wobei Merkmale der Elektroladestation in dem Bild mittels eines Bilderkennungsalgorithmus erkannt werden und der digitalen Ladestationskarte zum Abruf bereitgestellt werden. Mit anderen Worten kann ein Bilderkennungsalgorithmus aus einem Bild der Elektroladestation automatisiert Merkmale erkennen. Für den Bilderkennungsalgorithmus kann vorzugsweise eine künstliche Intelligenz verwendet werden. Um die Merkmale in dem Bild zu erkennen, können beispielsweise Konturen, Farben, Schriftzüge und Formen in dem Bild erkannt werden, was auf die Merkmale der Elektroladestation zurückschließen lässt. Beispielsweise können ein Typ der Ladestation, ein Name des Anbieters, eine Anzahl der Ladestellen und verfügbare Stellplätze detektiert werden. Des Weiteren kann bestimmt werden, ob die Elektroladestation belegt ist. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass sich ein Fahrer eines Elektrofahrzeugs sehr präzise über die Ladestationsposition und über die Ausstattung der Elektroladestation informieren kann.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass ferner das aufgenommene Bild der Elektroladestation der digitalen Ladestationskarte zum Abruf bereitgestellt wird. Beispielsweise kann die Elektroladestation zum Abruf auf einem Server bereitgestellt sein, wobei die Ladestationsposition auf der digitalen Ladestationskarte eine Verknüpfung (Link) umfassen kann, durch die das Bild einem Benutzer bei Aktivieren angezeigt werden kann. Somit kann sich ein Benutzer selber über Ausstattungsmerkmale der Elektroladestation informieren und bei einer Suche nach der Elektroladestation die Ladestationsposition leichter wiedererkennen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei Detektion der Elektroladestation eine Eingabemaske auf einer Anzeigevorrichtung des Fahrzeugs zur manuellen Eingabe von Merkmalen der Elektroladestation bereitgestellt wird. Mit anderen Worten kann ein Benutzer manuell Merkmale der Elektroladestation in eine Eingabemaske eingeben, um weitere Informationen in der Ladestationskarte zu hinterlegen. Die Eingabemaske kann vorzugsweise aktivierbare Merkmalsoptionen umfassen, die durch den Benutzer ausgewählt werden können. Die Anzeigevorrichtung des Fahrzeugs kann zu einem Infotainmentsystem des Fahrzeugs gehören und insbesondere einen berührungsempfindlichen Bildschirm umfassen, mittels dem die Eingabemaske bearbeitet werden kann. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass die Ladestationskarte mit weiteren Informationen präzisiert werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass durch das Fahrzeug und/oder zumindest ein weiteres Fahrzeug ferner folgende Schritte durchgeführt werden. Als Schritt e) ein erneutes Erfassen der Fahrzeugumgebung bei der Ladestationsposition, als Schritt f) ein Bestimmen, ob die Elektroladestation in der erfassten Fahrzeugumgebung der Ladestationsposition detektiert wird und falls die Elektroladestation in Schritt f) erneut detektiert wird, in einem Schritt g) ein Bestätigen der Ladestationsposition auf der digitalen Ladestationskarte. Ferner wird, falls die Elektroladestation in Schritt f) nicht detektiert wird, als Schritt h) ein Entfernen der Ladestationsposition aus der digitalen Ladestationskarte durchgeführt. Die Schritte e) bis h) werden vorzugsweise durchgeführt, nachdem die digitale Ladestationskarte bereits einmal mittels der Ladestationsposition angepasst wurde.
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Insbesondere sind die zuvor genannten Schritte als Verifikation der Ladestationsposition auf der Ladestationskarte bereitgestellt. Diese können zu einem späteren Zeitpunkt durch das Fahrzeug durchgeführt werden, alternativ oder zusätzlich können diese Schritte jedoch auch von einem weiteren Fahrzeug durchgeführt werden. Mit anderen Worten ist also vorgesehen, dass nach der Detektion der Elektroladestation und dem Bestimmen der Ladestationsposition ein erneutes Erfassen der Fahrzeugumgebung mittels eines Fahrerassistenzsystems bei der Ladestationsposition stattfindet, wobei die Ladestationsposition vorzugsweise aus der Ladestationskarte bestimmt werden kann. Anschließend kann durch das Steuergerät, insbesondere mittels Bilderkennungsalgorithmen, geprüft werden, ob die Elektroladestation bei der eingetragenen Ladestationsposition vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, kann die Ladestationskarte angepasst werden, indem die Ladestationsposition entfernt wird, oder es kann eine Bestätigung gesendet werden, dass die Elektroladestation an der angegebenen Ladestationsposition vorhanden ist. Des Weiteren kann, falls die Elektroladestation erneut detektiert wird, eine Position präzisiert werden. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass insbesondere über Schwarmdaten, die detektierte Elektroladestation regelmäßig und mit hoher Aktualität plausibilisiert und präzisiert werden kann. Somit kann zum Beispiel ein Auf-, Ab- und/oder Umbau oder eine dauerhaft fehlende Verfügbarkeit der Elektroladestation, zum Beispiel aufgrund einer Abdeckung der Station oder aufgrund einer Baustelle vor der Elektroladestation, schnell und zuverlässig detektiert und Benutzern zur Verfügung gestellt werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass vor Schritt e) geprüft wird, ob die Ladestationsposition bereits bestätigt wurde, wobei die Schritte e), f), g) und h) nur durchgeführt werden, falls eine Anzahl von Bestätigungen unter einem vorgegebenen Schwellenwert liegt und/oder die Bestätigung eine vorgegebene Zeit zurück liegt. Mit anderen Worten kann geprüft werden, insbesondere durch das Steuergerät, ob die Ladestationsposition bereits zuvor durch eine Ausführung von Schritt g) bestätigt wurde. Ist dies der Fall, kann zusätzlich geprüft werden, wie lange diese Bestätigung zurück liegt, wobei insbesondere geprüft wird, ob die Bestätigung länger als eine vorgegebene Zeit zurück liegt. Zusätzlich oder alternativ kann geprüft werden, wie viele Bestätigungen für die Ladestationsposition bereits eingegangen sind und ob diese Anzahl von Bestätigungen unter einem vorgegebenen Schwellenwert liegt. Trifft eine und/oder beide Bedingungen zu, werden die Schritte e) bis h) durchgeführt, ansonsten wird ein erneutes Prüfen nicht durchgeführt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass ein Ökonomie des Verfahrens, das heißt des Scanprozesses, verbessert werden kann, da nicht jedes Mal nach der Elektroladestation gesucht werden muss. Insbesondere kann davon abgesehen werden, falls bereits eine genug hohe Anzahl von Bestätigungen eingegangen ist. Beispielsweise kann hier der Schwellenwert für die Anzahl von Bestätigungen einen Wert von 1, 5 oder 10 aufweisen. Des Weiteren braucht beispielsweise die Ladestationsposition nicht geprüft zu werden, falls die letzte Bestätigung erst kurz zuvor eingegangen ist. Hierfür kann die vorgegebene Zeit, die die letzte Bestätigung zurück liegen muss, beispielsweise mit einer Größenordnung von Minuten oder Stunden festgelegt sein.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Fahrzeug zum Anpassen einer digitalen Ladestationskarte, mit einem Fahrerassistenzsystem, einem Steuergerät und einem Positionssensor, wobei das Fahrerassistenzsystem dazu ausgebildet ist, eine Fahrzeugumgebung zu erfassen, wobei das Steuergerät dazu ausgebildet ist, in der erfassten Fahrzeugumgebung eine Elektroladestation zu detektieren und die digitale Ladestationskarte mittels einer Ladestationsposition anzupassen, wobei der Positionssensor dazu ausgebildet ist, die Ladestationsposition bei Detektion der Elektroladestation zu bestimmen. Hierdurch ergeben sich gleiche Vorteile und Variationsmöglichkeiten wie bei dem Verfahren.
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Erfindungsgemäß ist auch ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung bereitgestellt. Das Kraftfahrzeug kann ein elektrisch betriebenes Kraftfahrzeug, das heißt ein Elektrofahrzeug, sein, die Erfindung ist jedoch nicht auf ein Elektrofahrzeug beschränkt, sondern das Kraftfahrzeug kann auch ein Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor umfassen. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
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Zu der Erfindung gehört auch die Steuervorrichtung für das Kraftfahrzeug. Die Steuervorrichtung kann eine Datenverarbeitungsvorrichtung oder eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen FPGA (Field Programmable Gate Array) und/oder zumindest einen DSP (Digital Signal Processor) aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombinationen der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 ein schematisches Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zum Anpassen einer digitalen Ladestationskarte gemäß einer beispielhaften Ausführungsform;
- 2 ein Blockdiagramm für ein Verfahren zum Anpassen einer digitalen Ladestationskarte gemäß einer beispielhaften Ausführungsform;
- 3 ein Blockdiagramm einer weiteren beispielhaften Ausführungsform des Verfahrens.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 10 mit einer Vorrichtung 12 zum Anpassen einer digitalen Ladestationskarte dargestellt. Das Kraftfahrzeug 10 kann ein elektrisch betriebenes Kraftfahrzeug oder ein Kraftfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor sein. Die Vorrichtung 12 kann ein Fahrerassistenzsystem 14 umfassen, wobei das Fahrerassistenzsystem 14 vorzugsweise eine Kamera 16 aufweisen kann. Das Fahrerassistenzsystem 14, insbesondere die Kamera 16, kann dazu ausgebildet sein, eine Fahrzeugumgebung zu erfassen. Hierzu kann die Kamera 16 ein oder mehrere Bilder der Fahrzeugumgebung, insbesondere von einem Straßenrand einer Straße aufnehmen. Diese Aufnahmen können dann von einem Steuergerät 18 auf Vorliegen einer Elektroladestation (nicht gezeigt) analysiert werden.
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Hierzu kann das Steuergerät beispielsweise mittels eines Bilderkennungsalgorithmus nach einer Form und/oder Kontur suchen, die der Elektroladestation entspricht. Vorzugsweise kann der Bilderkennungsalgorithmus auf einem Algorithmus für maschinelles Lernen basieren, wobei der Algorithmus für maschinelles Lernen zuvor durch Bilddaten der Elektroladestation angelernt wurde. Wird die Elektroladestation in der Aufnahme der Fahrzeugumgebung durch das Steuergerät 18 erkannt, kann das Steuergerät einen Positionssensor 20 zur Bestimmung der aktuellen Fahrzeugposition ansteuern.
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Der Positionssensor 20 kann beispielsweise ein GPS-Empfänger sein. Die so bestimmte Fahrzeugposition kann dann auf eine Ladestationsposition der Elektroladestation übertragen werden. Hierzu kann beispielsweise die Fahrzeugposition direkt auf die Ladestationsposition übertragen werden. Alternativ kann die Ladestationsposition auch angepasst werden, indem ausgehend von der Fahrzeugposition die Entfernung und Richtung zu der Elektroladestation bestimmt wird, vorzugsweise durch das Fahrerassistenzsystem, und mittels dieser Positionsbestimmung durch das Fahrerassistenzsystem die Ladestationsposition angeglichen wird.
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Anschließend kann eine digitale Ladestationskarte, die beispielsweise eine Navigationskarte oder eine digitale Straßenkarte sein kann, mit der Ladestationsposition ergänzt werden. Vorzugsweise umfasst das Kraftfahrzeug 10 eine Kommunikationseinrichtung 22, mittels der anschließend die Ladestationsposition an weitere Fahrzeuge und/oder einen Server mitgeteilt werden kann, insbesondere mittels einer Car2X-Technologie. Hierzu kann die Kommunikationseinrichtung 22 ein Funkmodul gemäß einem gängigen Funkstandard umfassen, beispielsweise WLAN, Bluetooth, UMTS, LTE und/oder 5G.
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Mittels der Kommunikationseinrichtung 22 und/oder über den Server kann die ermittelte Ladestationsposition und/oder die aktualisierte Ladestationskarte dann beispielsweise einem oder mehreren mobilen Endgeräten (nicht gezeigt) bereitgestellt werden, zum Beispiel einem Smartphone. Das mobile Endgerät kann beispielsweise die digitale Ladestationskarte mittels einer Anwendungssoftware (App) aufrufen, wobei die Anwendungssoftware dazu ausgebildet sein kann, nach Elektroladestationen in einer Nähe des mobilen Endgeräts zu suchen. Auch kann vorgesehen sein, nach bestimmten Merkmalen der Elektroladestation zu suchen, wie beispielsweise einem vorgegebenen Anbieter. Hierdurch kann die digitale Ladestationskarte von dem jeweiligen Fahrzeug entkoppelt und flexibel für weitere Benutzer bereitgestellt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Fahrerassistenzsystem 14 bei Detektion der Elektroladestation ein Bild der Elektroladestation aufnimmt, das einerseits der digitalen Ladestationskarte zum Abruf bereitgestellt wird und andererseits mittels des Bilderkennungsalgorithmus nach weiteren Merkmalen analysiert wird, beispielsweise nach einem Typ der Ladestation oder einem Namen des Anbieters der Elektroladestation. Des Weiteren kann bei Detektion der Elektroladestation eine Eingabemaske auf einer Anzeigevorrichtung 24 bereitgestellt werden, wobei die Anzeigevorrichtung 24 vorzugsweise einen berührungsempfindlichen Bildschirm aufweisen kann, mittels dem die Eingabemaske mittels Berührung bedient werden kann. Durch die Eingabemaske kann eine manuelle Eingabe von weiteren Merkmalen der Elektroladestation durchgeführt werden. Somit können neben der Ladestationsposition auch weitere Informationen zu der Elektroladestation in der digitalen Ladestationskarte hinterlegt werden. Besonders bevorzugt kann auch das mobile Endgerätes verwendet werden, um ein Bild der Elektroladestation aufzunehmen, wobei vorzugsweise zusätzlich Merkmale und Informationen der Elektroladestation über die App ergänzt und zum Abruf bereitgestellt werden können.
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In 2 ist ein Blockdiagramm für ein Verfahren zum Anpassen einer digitalen Ladestationskarte gemäß einer beispielhaften Ausführungsform dargestellt. In einem Schritt S10 wird eine Fahrzeugumgebung mittels eines Fahrerassistenzsystems 14 erfasst. In einem Schritt S12 wird durch ein Steuergerät 18 bestimmt, ob in der erfassten Fahrzeugumgebung eine Elektroladestation detektiert wird. In einem Schritt S14 wird eine Ladestationsposition der Elektroladestation durch einen Positionssensor 20 bestimmt, falls die Elektroladestation in Schritt S12 detektiert wird. Anschließend wird ein einem Schritt S16 die digitale Ladestationskarte mittels der Ladestationsposition angepasst. Zusätzlich kann vor den oben gezeigten Schritten, insbesondere vor Schritt S10, geprüft werden, ob eine Fahrzeuggeschwindigkeit unter einem vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellenwert liegt, wobei die Schritte S10 bis S16 nur durchgeführt werden, falls die Fahrzeuggeschwindigkeit unter dem vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellenwert liegt. Beispielsweise kann der Geschwindigkeitsschwellenwert bei 50 km/h liegen, und die Verfahrensschritte S10 bis S16 werden nur durchgeführt, falls die Fahrzeuggeschwindigkeit in einem Geschwindigkeitsbereich unter 50 km/h liegt, vorzugsweise aber nicht 0 km/h ist.
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In 3 ist ein Blockdiagramm weiterer beispielhafter Verfahrensschritte dargestellt. Die nachfolgenden Schritte können bevorzugt nach dem in 2 gezeigten Verfahren durchgeführt werden, insbesondere falls zuvor die digitale Ladestationskarte mittels der Ladestationsposition angepasst wurde. Des Weiteren können die nachfolgenden Schritte durch ein beliebiges Fahrzeug, insbesondere ein nachfolgendes Fahrzeug, durchgeführt werden. In einem Schritt S18 wird dabei die Fahrzeugumgebung bei der Ladestationsposition erneut erfasst. Hierbei kann die Ladestationsposition insbesondere aus der digitalen Ladestationskarte bekannt sein, wobei der Schritt S18 durchgeführt werden kann, falls ein Positionssensor 20 feststellt, dass sich das Fahrzeug in einer Umgebung der Ladestationsposition befindet. In einem Schritt S20 kann bestimmt werden, ob die Elektroladestation in der erfassten Fahrzeugumgebung der Ladestationsposition detektiert wird.
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Falls die Elektroladestation in Schritt S20 erneut detektiert wird, kann in einem Schritt S22 die Ladestationsposition auf der digitalen Ladestationskarte bestätigt werden. Anderenfalls kann, falls die Elektroladestation in Schritt S20 nicht detektiert wird, in einem Schritt S24 die Ladestationsposition aus der digitalen Ladestationskarte entfernt werden. Vorzugsweise kann vor den zuvor genannten Schritten, insbesondere vor Schritt S18, geprüft werden, ob die Ladestationsposition bereits einmal oder mehrmals mittels des Schritts S22 bestätigt wurde, wobei die Schritte S18 und S20 nur durchgeführt werden, falls eine Anzahl von Bestätigungen unter einem vorgegebenen Schwellenwert liegt. Das bedeutet, dass die Ladestationsposition noch nicht oft genug bestätigt wurde. Alternativ oder zusätzlich werden die Schritte ab S18 nur durchgeführt, falls die letzte Bestätigung eine vorgegebene Zeit zurückliegt. Das heißt dass das Verfahren aus ökonomischen Gründen nicht mehrmals in kurzen Zeitabständen hintereinander wiederholt wird.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform besteht ein Aspekt darin, eine Funktion zur exakten Positionsbestimmung von Ladestationen (Elektroladestation) vorzuschlagen. Diese Funktion basiert auf der Erfassung von Bereichen am Straßenrand über eine Sensorik (Fahrerassistenzsystem 14) in oder am Fahrzeug 10, zum Beispiel über Kamera-, Radar- und Lidardaten. Hierbei wird bei einer Fahrt in einem Niedriggeschwindigkeitsbereich die direkte Umgebung neben der Fahrbahn gescannt und nach Ladestationähnlichen Elementen gesucht. Sobald eine Ladestation detektiert wird, wird automatisch die aktuelle GPS-Position gespeichert sowie, falls möglich, automatisch ein Foto der Szenerie gemacht. Diese Informationen können anschließend über Car2X-Technologien an andere Fahrzeuge und/oder Backend-Server übertragen werden. Sofern ein und derselbe Bereich mehrfach von Fahrzeugen, die die Umgebung am Straßenrand durchfahren, gescannt und dermaßen eine Ladestation detektiert wird, kann die Position der Ladestation plausibilisiert und/oder präzisiert sowie auf Aktualität geprüft werden, insbesondere als Anwendungsfalls für Schwarmdaten. Hierdurch kann zum Beispiel relativ aktuell festgestellt werden, ob eine Ladestation neu aufgebaut wird, in der Zwischenzeit abgebaut wurde und/oder zur Zeit nicht nutzbar ist, zum Beispiel wenn die Ladestation abgedeckt oder entsprechend markiert wurde.
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In einem weiteren Schritt können diese Informationen schließlich in hochgenauen HD-Karten (Ladestationskarte) abgelegt sowie anderen Fahrzeugen und/oder App-Anwendungen zur Verfügung gestellt werden.
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Ergänzend zu den Positionsdaten einer Ladestation können weitere, von außen erkennbare Informationen zur Ladestation automatisch detektiert und zur Verfügung gestellt werden. Dies können zum Beispiel ein Typ der Ladestation, ein Name des Anbieters der Ladestation, eine Anzahl der Ladestellen und Stellplätze sein. Ebenso kann ein Fahrer in einer Eingabemaske im Fahrzeug, insbesondere der Anzeigevorrichtung 24, im Fahrzeug oder einer Web-Applikation weitere Angaben zur detektierten Ladestation eingeben und/oder Fotos von der Ladestation hochladen. Auch können bereits in HD-Karten vorliegende Informationen über Ladestationen den Scanprozess gezielt ausrichten, um so sicherzustellen, dass nicht dauerhaft die Umgebung nach Ladestationen abgesucht wird.
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Zur Bestimmung der Ladestation kann die Umgebung am Straßenrand nach Ladestationen gescannt werden, die Position der detektierten Ladestation gegebenenfalls inklusive Foto kann gespeichert werden, die Informationen können an andere Fahrzeuge und/oder einen Backend-Server übertragen werden, die detektierten Ladestationen können im Backend-Server plausibilisiert, präzisiert und aktualisiert werden, die Informationen können in hochgenaue HD-Karten eingebunden werden, und die Informationen können in einer Navigationsfunktion im Fahrzeug oder applikationsbasiert genutzt werden.
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Für einen Fahrzeugführer eines Elektrofahrzeugs ergibt sich der Vorteil, sich sehr präzise über die Position und im besten Fall über die Ausstattung der Ladestation informieren zu können. Der Fahrer muss also in unbekannten Gegenden nicht mehr nach Ladestationen suchen, wodurch sich ein Komfort erhöht und eine Aufmerksamkeit des Fahrers auf die Fahrzeugführung fokussiert werden kann. Auch wird eine Gefahr reduziert, an einer unerkannten Ladestation vorbei zu fahren.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung eine Funktion zur Bestimmung einer exakten Position und von außen erkennbaren Merkmalen von Ladestationen bereitgestellt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018209153 A1 [0004]
- US 2019/0329758 A1 [0005]
- DE 102015208229 A1 [0006]