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Die Erfindung betrifft ein Bauteil für einen elektrischen Fahrzeugantrieb, mit zumindest einem vom Bauteil auskragenden Anschlusslaschenpaar zur elektrischen Anbindung des Bauteils.
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Ferner ist die Erfindung auf eine Baugruppe für einen elektrischen Fahrzeugantrieb mit einem solchen Bauteil gerichtet.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur elektrisch leitenden Verbindung zweier Bauteile, wobei ein erstes derartiges Bauteil und ein zweites derartiges Bauteil vorgesehen sind.
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Solche Bauteile, wie Leistungselektronikmodule, elektrische Antriebsmaschinen oder Kondensatormodule, diese umfassende Baugruppen sowie Verfahren zur elektrisch leitenden Verbindung zweier solcher Bauteile sind aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei werden einander zugeordnete Anschlusslaschen beispielsweise mittels eines Klemmmechanismus elektrisch leitend aneinander angebunden. Bekannte Klemmmechanismen umfassen hierfür eine Schraube und ein Widerlagerelement. Die aneinander anzubindenden Anschlusslaschen werden zwischen einem Schraubenkopf der Schraube und dem Widerlagerelement eingeklemmt.
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In diesem Zusammenhang werden unter einem Anschlusslaschenpaar zwei einander zugeordnete, insbesondere derselben Funktion dienende Anschlusslaschen verstanden. Diese stellen beispielsweise einander zugeordnete Plus- und Minuspole eines Gleichstromanschlusses oder verschiedene Phasen eines Wechselstromanschlusses dar.
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Eine Anschlusslasche ist dabei ein flächiger Leiterabschnitt, der auch durch ein Ende einer Stromschiene gebildet sein kann.
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Ferner ist in diesem Zusammenhang aus der
DE 100 36 900 A1 ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen einer flexiblen Leiterplatte und einem metallischen Kontaktpartner, eine Anordnung der genannten Elemente mit einer zwischen diesen realisierten elektrischen Verbindungsstelle sowie eine Baugruppe zum vollständigen Einbau in einen Motor oder ein Getriebe eines Kraftfahrzeugs bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bekannte Bauteile, Baugruppen und Verfahren dahingehend zu verbessern, dass einander zugeordnete Anschlusslaschen schnell und zuverlässig elektrisch leitend verbunden werden können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Bauteil der eingangs genannten Art gelöst, bei dem eine erste Anschlusslasche und eine zweite Anschlusslasche des Anschlusslaschenpaars jeweils eine Fügezone zur elektrischen Anbindung des Bauteils über eine thermische Fügenaht aufweisen. Thermische Fügenähte lassen sich dabei verhältnismäßig schnell und präzise erstellen. Dadurch kann das Bauteil innerhalb kurzer Zeit elektrisch angebunden werden. Darüber hinaus sind thermische Fügenähte langlebig und robust im Betrieb. Die elektrische Anbindung ist somit äußerst zuverlässig. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Bauteil Erschütterungen und/oder Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Darüber hinaus erlauben die Fügezonen einen kompakten Aufbau der elektrischen Anbindung. Ferner können die Anschlusslaschen eines Anschlusslaschenpaares mit einem geringen Abstand voneinander positioniert werden, sodass sich eine niederinduktive Anbindung ergibt. Diese Effekte und Vorteile ergeben sich insbesondere im Vergleich zu einer elektrischen Anbindung mittels eines Klemmmechanismus.
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Selbstverständlich kann das Bauteil auch zwei oder mehr Anschlusslaschenpaare aufweisen, die in der genannten Weise gestaltet sind.
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Die Fügezone der ersten Anschlusslasche und die Fügezone der zweiten Anschlusslasche sind bevorzugt jeweils am auskragenden Ende der zugehörigen Anschlusslasche angeordnet.
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Die Fügezonen können Schweißzonen sein. Insbesondere sind die Fügezonen Laserschwei ßzonen.
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In einer Variante überdeckt die erste Anschlusslasche in einer Einbaulage des Bauteils die zweite Anschlusslasche des Anschlusslaschenpaars zumindest abschnittsweise. In der Einbaulage liegt die erste Anschlusslasche also zumindest abschnittsweise oberhalb der zweiten Anschlusslasche. Maßgeblich hierfür ist eine Draufsicht. Es ergibt sich eine platzsparende Anordnung des Anschlusslaschenpaars, wobei gleichzeitig eine gute Zugänglichkeit zur elektrischen Anbindung der Anschlusslaschen gewahrt bleibt.
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Dabei kann die zweite Anschlusslasche in der Einbaulage entlang einer zugehörigen ersten Horizontalrichtung vollständig von der ersten Anschlusslasche überdeckt sein und entlang einer zugehörigen zweiten Horizontalrichtung, die senkrecht auf der ersten Horizontalrichtung steht, über die erste Anschlusslasche hervorstehen. Die zweite Anschlusslasche ragt also nur entlang einer der Horizontalrichtungen gegenüber der ersten Anschlusslasche hervor.
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Bevorzugt ist zwischen der ersten Anschlusslasche und der zweiten Anschlusslasche eine Isolierschicht angeordnet. Die Isolierschicht ist dabei im elektrischen Sinne zu verstehen und ist insbesondere als Isolierfolie ausgeführt.
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In einer Ausführungsform ist das Bauteil mit einem Druckelement zum Andrücken der ersten Anschlusslasche und/oder der zweiten Anschlusslasche an eine Basisplatte versehen. Dabei ist die Basisplatte insbesondere eine Kühlplatte. Somit sind die Anschlusslaschen zuverlässig an der Basisplatte gehalten. Darüber hinaus lassen sie sich auf diese Weise wirkungsvoll kühlen. Für den Fall, dass ein einziges Druckelement zum Andrücken beider Anschlusslaschen verwendet wird, kann dieses als gemeinsames Druckelement bezeichnet werden.
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Zu diesem Zweck kann das Druckelement eine Druckhülse umfassen. Diese kann eine gestufte Anlagefläche aufweisen, die über einen ersten Anlageflächenabschnitt an der ersten Anschlusslasche anliegt und über einen zweiten Anlageflächenabschnitt an der zweiten Anschlusslasche. Somit lassen sich Anschlusslaschen, die sich in ihrer Einbaulage zumindest abschnittsweise überdecken, präzise und zuverlässig an die Basisplatte andrücken.
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Die Druckhülse kann wahlweise mit einem Kragen versehen sein, über den gezielt Kriechstrecken, also kürzeste Entfernungen zwischen zwei leitenden Teilen entlang einer Oberfläche eines Isolierstoffes, in ihrer Länge beeinflusst werden können. Insbesondere können so vergleichsweise lange Kriechstrecken geschaffen werden, wodurch sich ein sicherer Betrieb des Bauteils ergibt.
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Auch kann das Druckelement zum Andrücken der ersten Anschlusslasche und/oder der zweiten Anschlusslasche an die Basisplatte eine Schraube aufweisen. Diese kann die Druckhülse durchgreifen und dauerhaft in Anlage an den Anschlusslaschen halten.
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Das Bauteil kann ein Leistungselektronikmodul, eine elektrische Antriebsmaschine oder ein Kondensatormodul sein. Dabei kann das Anschlusslaschenpaar sowohl als Gleichstromanschluss als auch als Wechselstromanschluss des Leistungselektronikmoduls ausgebildet sein. Insbesondere weist das Leistungselektronikmodul zumindest zwei Anschlusslaschenpaare auf, wobei eines als Gleichstromanschluss und das andere als Wechselstromanschluss ausgebildet ist. Das Leistungselektronikmodul ist dann insbesondere ein Wechselrichtermodul oder ein Gleichrichtermodul. Beim Kondensatormodul kann es sich insbesondere um ein Zwischenkreiskondensatormodul handeln. Dieses ist üblicherweise an einem Gleichspannungsanschluss eines Leistungselektronikmoduls angeschlossen.
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Außerdem wird die Aufgabe durch eine Baugruppe der eingangs genannten Art gelöst, die ein erstes erfindungsgemäßes Bauteil aufweist, das als Leistungselektronikmodul ausgeführt ist. Zudem umfasst die Baugruppe ein zweites erfindungsgemäßes Bauteil, das als Kondensatormodul ausgeführt ist, und/oder ein drittes erfindungsgemäßes Bauteil, das als elektrische Antriebsmaschine ausgeführt ist. Dabei ist zumindest eine Anschlusslasche des Leistungselektronikmoduls über eine thermische Fügenaht, insbesondere eine Schweißnaht, mit einer zugeordneten Anschlusslasche der elektrischen Antriebsmaschine oder einer zugeordneten Anschlusslasche des Kondensatormoduls elektrisch leitend verbunden. Das Leistungselektronikmodul ist somit auf zuverlässige Weise mit der elektrischen Antriebsmaschine und/oder dem Kondensatormodul elektrisch gekoppelt. Dabei benötigen die Fügenähte nur einen vergleichsweise kleinen Bauraum.
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In einer Gestaltungsalternative ist die Anschlusslasche des Leistungselektronikmoduls über ein plattenförmiges Zwischenstück mit der zugeordneten Anschlusslasche der elektrischen Antriebsmaschine oder der zugeordneten Anschlusslasche des Kondensatormoduls elektrisch leitend verbunden. Dabei ist das Zwischenstück über eine erste thermische Fügenaht mit der am Leistungselektronikmodul vorgesehenen Anschlusslasche elektrisch leitend verbunden und über eine zweite thermische Fügenaht mit der zugeordneten Anschlusslasche der elektrischen Antriebsmaschine oder des Kondensatormoduls elektrisch leitend verbunden. Dabei dient das Zwischenstück insbesondere dazu, eine zur elektrischen Anbindung anderer Anschlusslaschen notwendige Zugänglichkeit zu gewährleisten. Zudem kann mittels des Zwischenstücks ein Abstand zwischen einander zugeordneten Anschlusslaschen überbrückt werden.
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Vorzugsweise handelt es sich bei der thermischen Fügenaht, der ersten thermischen Fügenaht und/oder der zweiten thermischen Fügenaht um Laserschweißnähte.
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Das Zwischenstück kann eine Öffnung aufweisen, die dazu ausgebildet ist, von einem Druckelement durchgriffen zu werden.
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Auch kann eine Isolierschicht vorgesehen sein, die das Zwischenstück gegenüber Anschlusslaschen elektrisch isoliert, die nicht mittels des Zwischenstücks verbunden sind.
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Zudem wird die Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, wobei ein erstes erfindungsgemäßes Bauteil und ein zweites erfindungsgemäßes Bauteil vorgesehen werden und eine Anschlusslasche des ersten Bauteils mit einer zugeordneten Anschlusslasche des zweiten Bauteils verschweißt wird. Insbesondere werden die Anschlusslaschen mittels eines Laserschweißverfahrens verschweißt.
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In diesem Zusammenhang kann auch ein erstes Ende eines Zwischenstücks mit der Anschlusslasche des ersten Bauteils verschweißt werden und ein entgegengesetztes, zweites Ende des Zwischenstücks mit der Anschlusslasche des zweiten Bauteils. Auch hierfür wird bevorzugt ein Laserschweißverfahren genutzt.
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Vor dem Verschweißen einer der Anschlusslaschen kann eine Isolierschicht unter eine zugeordnete Fügezone gelegt werden. Alternativ oder zusätzlich wird nach dem Verschweißen einer der Anschlusslaschen eine Isolierschicht auf eine zugeordnete Fügezone aufgelegt.
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Gemäß einer Ausführungsform wird zunächst eine der Anschlusslaschen eines Anschlusslaschenpaars des ersten Bauteils mit einer zugeordneten Anschlusslasche des zweiten Bauteils verschweißt. Danach werden die Anschlusslasche und die zugeordnete Anschlusslasche mit einer Isolierschicht bedeckt. Nachfolgend wird eine andere der Anschlusslaschen des Anschlusslaschenpaars des ersten Bauteils mit einer zugeordneten Anschlusslasche des zweiten Bauteils verschweißt. Insbesondere wird die zweite Anschlusslasche des Anschlusslaschenpaars über ein Zwischenstück mit der zugeordneten Anschlusslasche verschweißt. Das Verschweißen der ersten Anschlusslasche des Anschlusslaschenpaars erfolgt bevorzugt zwischenelementfrei.
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Im Übrigen gelten die vorstehend für das erfindungsgemäße Bauteil und/oder die erfindungsgemäße Baugruppe erläuterten Effekte und Vorteile in gleicher Weise für das erfindungsgemäße Verfahren und umgekehrt.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand verschiedener Ausführungsbeispiele erläutert, die in den beigefügten Zeichnungen gezeigt sind. Es zeigen:
- - 1 eine erfindungsgemäße Baugruppe gemäß einer ersten Ausführungsform mit zwei erfindungsgemäßen Bauteilen in einer perspektivischen Ansicht,
- - 2 die Baugruppe aus 1 in einer in der Ebene II geschnittenen Darstellung,
- - 3 bis 5 Schritte eines Ablaufs eines erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei mittels des Verfahrens eine Baugruppe gemäß 1 und 2 hergestellt wird,
- - 6 einen Abschnitt einer erfindungsgemäßen Baugruppe gemäß einer zweiten Ausführungsform mit zwei erfindungsgemäßen Bauteilen in einer perspektivischen Ansicht,
- - 7 die Baugruppe aus 6 in einer in der Ebene VII geschnittenen Darstellung,
- - 8 ein Druckelement eines erfindungsgemäßen Bauteils einer Baugruppe gemäß 6 und 7, und
- - 9 ein erstes Bauteil der Baugruppe aus 6 in einer isolierten Darstellung.
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1 und 2 zeigen eine Baugruppe 10 für einen elektrischen Fahrzeugantrieb.
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Sie umfasst ein erstes Bauteil 12 des elektrischen Fahrzeugantriebs, das als Leistungselektronikmodul 14 ausgeführt ist.
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In der dargestellten Ausführungsform ist das Leistungselektronikmodul 14 ein Wechselrichtermodul des elektrischen Fahrzeugantriebs.
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Ferner weist die Baugruppe 10 ein zweites Bauteil 34 des elektrischen Fahrzeugantriebs auf, das als Kondensatormodul 36 ausgeführt ist.
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In der dargestellten Ausführungsform ist das Kondensatormodul 36 ein Zwischenkondensatormodul des elektrischen Fahrzeugantriebs, das der Spannungsstabilisierung am ersten Bauteil 12, also am Leistungselektronikmodul 14, dient. Das erste Bauteil 12 umfasst eine Basisplatte 16 mit einer ersten Basisplattenschicht 16a und einer zweiten Basisplattenschicht 16b.
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Darüber hinaus ist am ersten Bauteil 12 ein Anschlusslaschenpaar 18 zur elektrischen Anbindung des ersten Bauteils 12 vorgesehen.
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Dieses umfasst eine erste Anschlusslasche 20 und eine zweite Anschlusslasche 22.
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Dabei ist an der ersten Anschlusslasche 20 eine Fügezone 24 zur elektrischen Anbindung des ersten Bauteils 12 über eine Fügenaht vorgesehen.
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An der zweiten Anschlusslasche 22 ist ebenfalls eine Fügezone 26 zur elektrischen Anbindung des ersten Bauteils 12 über eine Fügenaht angeordnet.
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An beiden Anschlusslaschen 20, 22 sind die Fügezonen 24, 26 jeweils am auskragenden Ende positioniert.
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In der dargestellten Ausführungsform handelt es sich bei beiden Fügezonen 24, 26 um Laserschweißzonen.
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Zwischen den beiden Anschlusslaschen 20, 22 ist eine Isolierschicht 28 positioniert.
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Diese ist in der dargestellten Ausführungsform als Isolierfolie ausgeführt.
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Die Anschlusslaschen 20, 22 sind stehen also aus elektrischer Sicht nicht miteinander in Kontakt.
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Darüber hinaus überdeckt in einer Einbaulage des ersten Bauteils 12, die der Darstellung in 1 entspricht, die erste Anschlusslasche 20 einen Abschnitt der zweiten Anschlusslasche 22.
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Diese Überdeckung ist so gestaltet, dass die zweite Anschlusslasche 22 entlang einer ersten Horizontalrichtung 30 (siehe 1) vollständig von der ersten Anschlusslasche 20 überdeckt ist. Entlang einer zweiten Horizontalrichtung 32, die senkrecht auf der ersten Horizontalrichtung 30 steht, steht die zweite Anschlusslasche 22 gegenüber der ersten Anschlusslasche 20 hervor (siehe auch 3).
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Durch diesen Aufbau ist insbesondere die Fügezone 26 der zweiten Anschlusslasche 22 nicht von der ersten Anschlusslasche 20 überdeckt.
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Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit sind diejenigen Abschnitte des ersten Bauteils 12, die außerhalb eines Bereichs der Anschlusslaschen 20, 22 liegen, nicht dargestellt.
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Das zweite Bauteil 34 umfasst einen Bauteilkörper 38, von dem ebenfalls ein Anschlusslaschenpaar 40 auskragt, das zur elektrischen Anbindung des zweiten Bauteils 34 dient.
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Das Anschlusslaschenpaar 40 umfasst eine erste Anschlusslasche 42 und eine zweite Anschlusslasche 44.
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Beide Anschlusslaschen 42, 44 sind jeweils mit einer Fügezone 46, 48 versehen, über die das zweite Bauteil 34 über eine thermische Fügenaht elektrisch angebunden werden kann.
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Wieder sind die Fügezonen 46, 48 jeweils am auskragenden Ende der zugehörigen Anschlusslaschen 42, 44 angeordnet.
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Darüber hinaus sind auch beim zweiten Bauteil 34 die Fügezonen 46, 48 als Laserschweißzonen ausgebildet.
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Ferner sind auch die Anschlusslaschen 42, 44 des zweiten Bauteils 34 so angeordnet, dass die erste Anschlusslasche 42 die zweite Anschlusslasche 44 in einem Abschnitt überdeckt.
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Das gilt in der Einbaulage des zweiten Bauteils 34, die der Darstellung in 1 entspricht.
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Die Überdeckung ist dabei so ausgeführt, dass die erste Anschlusslasche 42 die zweite Anschlusslasche 44 entlang der ersten Horizontalrichtung 30 vollständig überdeckt. Entlang der zweiten Horizontalrichtung 32 steht die zweite Anschlusslasche 44 über die erste Anschlusslasche 42 hervor (siehe auch 3).
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Durch diesen Aufbau ist die Fügezone 48 der zweiten Anschlusslasche 44 nicht von der ersten Anschlusslasche 42 überdeckt.
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Zudem ist auch zwischen der ersten Anschlusslasche 42 und der zweiten Anschlusslasche 44 des zweiten Bauteils 34 eine Isolierschicht 50 positioniert.
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Die Isolierschicht 50 ist als Isolierfolie ausgeführt.
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Zur elektrischen Anbindung des ersten Bauteils 12, also des Leistungselektronikmoduls 14, am zweiten Bauteil 34, also dem Kondensatormodul, ist die zweite Anschlusslasche 22 des ersten Bauteils 12 über eine thermische Fügenaht 52 mit der zweiten Anschlusslasche 44 des zweiten Bauteils 34 elektrisch leitend verbunden.
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Die thermische Fügenaht 52 ist dabei eine Laserschweißnaht.
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Die erste Anschlusslasche 20 des ersten Bauteils 12 ist über ein plattenförmiges Zwischenstück 54 elektrisch leitend mit der ersten Anschlusslasche 42 des zweiten Bauteils 34 verbunden.
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Dabei ist das Zwischenstück 54 über eine erste thermische Fügenaht 56 mit der ersten Anschlusslasche 20 des ersten Bauteils 12 elektrisch leitend verbunden und über eine zweite thermische Fügenaht 58 mit der zugeordneten ersten Anschlusslasche 42 des zweiten Bauteils 34.
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Zudem ist eine Isolierschicht 60 vorgesehen, die in der Einbaulage der Baugruppe 10 unterhalb des Zwischenstücks 54 angeordnet ist.
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Gleichzeitig bedeckt die Isolierschicht 60 die Fügezonen 26, 48.
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Sie dient dazu, das Zwischenstück 54 gegenüber den Anschlusslaschen 22, 44 elektrisch zu isolieren. Die Anschlusslaschen 22,44 sind nicht mittels des Zwischenstücks 54 verbunden.
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Im Folgenden wird anhand der 3 bis 5 ein Verfahren zur elektrisch leitenden Verbindung der beiden Bauteile 12, 34 erläutert, mittels dem das erste Bauteil 12 und das zweite Bauteil 34 elektrisch aneinander angebunden werden.
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Dabei werden zunächst das erste Bauteil 12 und das zweite Bauteil 34 bereitgestellt (siehe Figur).
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Danach wird die zweite Anschlusslasche 22 des ersten Bauteils 12 mit der zweiten Anschlusslasche 44 des zweiten Bauteils 34 mittels eines Laserschweißverfahrens verschweißt. Dadurch entsteht die thermische Fügenaht 52 (siehe 4).
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Die zweite Anschlusslasche 22 des ersten Bauteils 12 und die zweite Anschlusslasche 44 des zweiten Bauteils 34 sind dann elektrisch leitend verbunden.
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Nachfolgend wird die thermische Fügenaht 52 mit der Isolierschicht 60 bedeckt.
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Darüber hinaus wird das plattenförmige Zwischenstück 54 so auf die erste Anschlusslasche 20 des ersten Bauteils 12 und die erste Anschlusslasche 42 des zweiten Bauteils 34 aufgelegt, dass die Anschlusslaschen 20, 42 über das Zwischenstück 54 miteinander verschweißt werden können (siehe 5).
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Hierfür wird ein Laserschweißverfahren verwendet.
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Es werden also die erste Fügenaht 56 und die zweite Fügenaht 58 ausgebildet.
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Im Ergebnis ergibt sich die Baugruppe 10 gemäß 1 und 2.
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Eine zweite Ausführungsform einer Baugruppe 10 für einen elektrischen Fahrzeugantrieb ist in 6 bis 9 gezeigt.
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Diese umfasst wieder ein erstes Bauteil 12 des elektrischen Fahrzeugantriebs, das als elektrisches Leistungselektronikmodul 14 ausgebildet ist, sowie ein zweites Bauteil 34 des elektrischen Fahrzeugantriebs, das als Kondensatormodul 36 gestaltet ist.
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Wie in der ersten Ausführungsform handelt es sich beim elektrischen Leistungselektronikmodul 14 um ein Wechselrichtermodul des elektrischen Fahrzeugantriebs und beim Kondensatormodul um ein Zwischenkreiskondensatormodul des elektrischen Fahrzeugantriebs, das dazu dient, die Spannungsstabilität am elektrische Leistungselektronikmodul 14 zu erhöhen.
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Im Folgenden werden hinsichtlich der Bauteile 12, 34 sowie der Baugruppe 10 lediglich die Unterschiede gegenüber der ersten Ausführungsform (siehe 1 und 2) erläutert. Im Übrigen gelten die vorstehenden Erläuterungen auch für die zweite Ausführungsform.
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Ein erster Unterschied besteht darin, dass in der zweiten Ausführungsform am ersten Bauteil 12 insgesamt zwei exemplarische Anschlusslaschenpaare 18 vorgesehen sind.
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Gleiches gilt für das zweite Bauteil 34, das zwei Anschlusslaschenpaare 40 umfasst.
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Nachdem die beiden Anschlusslaschenpaare 18 sowie die beiden Anschlusslaschenpaare 40 jeweils gleich aufgebaut sind, gelten die folgenden Erläuterungen jeweils für beide.
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Ein zweiter Unterschied besteht darin, dass beim ersten Bauteil 12 jedes Anschlusslaschenpaar 18 mit einem Druckelement 62 zum Andrücken der ersten Anschlusslasche 20 und der zweiten Anschlusslasche 22 an die Basisplatte 16 versehen ist.
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Das Druckelement 62 umfasst eine Schraube 64 und eine Druckhülse 66. (siehe auch 8).
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Die Druckhülse 66 ist mit einer Anlagefläche 68 ausgestattet, die gestuft ausgeführt ist.
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Dabei ist ein erster Abschnitt 70 der Anlagefläche, sozusagen eine erste Stufe, der ersten Anschlusslasche 20 zugeordnet und liegt im montierten Zustand an dieser an.
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Die Druckhülse 66 weist darüber hinaus einen Kragen 73 auf, der der gezielten Beeinflussung von Kriechstrecken dient.
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Ein zweiter Abschnitt 72, sozusagen eine zweite Stufe, der Anlagefläche 68 ist der zweiten Anschlusslasche 22 zugeordnet und liegt im montierten Zustand an dieser an.
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Die Schraube 64 ist dazu ausgebildet, die Anlagefläche 68 in Anlage mit der ersten Anschlusslasche 20 und der zweiten Anschlusslasche 22 zu halten. Sie ist in ein zugeordnetes Gewinde 74 in der Basisplatte 16 eingedreht (siehe 9).
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Zu diesem Zweck durchgreift sie eine Öffnung 76 der zweiten Anschlusslasche 22.
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Die erste Anschlusslasche 20 ist mit einer Ausbuchtung 78 versehen, sodass die Druckhülse 66 über ihre Anlagefläche 68 an die zweite Anschlusslasche 22 angelegt werden kann.
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Auch die Isolierschicht 28 weist eine Ausbuchtung 80 auf, die dazu dient, einen Zugang zum zugeordneten Gewinde 74 für die Schraube 64 freizuhalten.
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Die Basisplatte 16 ist in der zweiten Ausführungsform als Kühlplatte ausgeführt.
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Hinsichtlich der Gestaltung der Bauteile 12, 34 wird im Übrigen auf die Erläuterungen zur ersten Ausführungsform verwiesen werden.
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Im Folgenden wird ein Verfahren zur elektrisch leitenden Verbindung zweier Bauteile erläutert, mittels dem das erste Bauteil 12 und das zweite Bauteil 34 gemäß der zweiten Ausführungsform elektrisch aneinander angebunden werden.
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Dabei werden in einem ersten Schritt die Druckelemente 62 montiert.
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Das bedeutet, dass die Anlagefläche 68 an die erste Anschlusslasche 20 und die zweite Anschlusslasche 22 angelegt wird und die Schraube 64 ins zugeordnete Gewinde 74 an der Basisplatte 16 eingedreht wird.
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Somit ist die Anlagefläche 68 dauerhaft in Anlage an den zugeordneten Anschlusslaschen 20, 22 gehalten (siehe 6 bis 8).
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Ausgehend hiervon läuft das Verfahren in gleicher Weise wie bei der ersten Ausführungsform ab (vgl. 3 bis 5).
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Es wird also die zweite Anschlusslasche 22 des ersten Bauteils 12 mit der zweiten Anschlusslasche 44 des zweiten Bauteils 34 mittels eines Laserschweißverfahrens verschweißt.
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Dadurch entsteht die thermische Fügenaht 52.
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Anschließend wird die thermische Fügenaht 52 mit der Isolierschicht 60 bedeckt.
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Dabei umfasst die Isolierschicht 60 eine Ausbuchtung 61, durch die sich die Druckhülse 66 erstreckt (siehe 6).
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Dann wird das plattenförmige Zwischenstück 54 auf die erste Anschlusslasche 20 des ersten Bauteils 12 und die erste Anschlusslasche 42 des zweiten Bauteils 34 aufgelegt, sodass die Anschlusslaschen 20, 42 über das Zwischenstück 54 miteinander verschweißt werden können.
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Es werden also die erste Fügenaht 56 und die zweite Fügenaht 58 ausgebildet.
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Dabei ist das Zwischenstück 54 in der zweiten Ausführungsform mit einer Öffnung 82 versehen, die dazu dient, vom Druckelement 62 durchgriffen zu werden.
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Im Ergebnis ergibt sich die Baugruppe 10 gemäß 6.
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Die Baugruppen 10 gemäß der beiden vorstehend erläuterten Ausführungsformen umfassen jeweils ein zweites Bauteil 34, das als Kondensatormodul 36 ausgebildet ist. Es versteht sich dabei, dass alternativ oder zusätzlich zum zweiten Bauteil 34, das vorliegend als Kondensatormodul 36 ausgeführt ist, ein drittes Bauteil vorgesehen sein kann, das als elektrische Antriebsmaschine ausgebildet ist. Die vorstehenden Erläuterungen gelten hierfür gleichermaßen.
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Für den Fall, dass das erste Bauteil 12 sowohl mit einem zweiten Bauteil 34 als auch mit einem dritten Bauteil elektrisch leitend verbunden ist, umfasst es mindestens zwei Anschlusslaschenpaare, wobei eines der Anschlusslaschenpaare dem elektrischen Anbinden des zweiten Bauteils 34 dient ist und das andere Anschlusslaschenpaar dem elektrischen Anbinden des dritten Bauteils.