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Die Erfindung betrifft eine Zeitmesseinheit und ein Verfahren zur Bestimmung der Restlebenszeit einer Person.
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In den letzten Jahren haben Zeitmesseinheiten in Form von Smartwatches zunehmend Verbreitung gefunden, wobei diese insbesondere im Fitnessbereich genutzt werden. Diese Smartwatches können als Armbanduhren und damit als Zeitanzeigeinstrumente genutzt werden. Jedoch geht die Funktion derartiger Smartwatches über die Funktion einer Uhr weit hinaus, wobei Smartwatches insbesondere die Funktionalität eines Smartphones aufweisen. Für die Nutzung im Fitnessbereich können die Smartwatches Zusatzfunktionen wie Pulszähler oder Schrittzähler bieten. Damit kann eine Person, die die Smartwatch trägt, ihre Trainingsaktivitäten kontrollieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Zeitmesseinheit mit erweiterter Funktionalität bereitzustellen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der unabhängigen Ansprüche vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft eine Zeitmesseinheit zur Bestimmung einer Restlebenszeit einer Person, mit einer Rechnereinheit, welcher ein Zeitmessmodul und eine Anzeigeeinheit zugeordnet sind. In der Rechnereinheit ist ein auf eine Anfangszeit bezogener Anfangswert für die Restlebenszeit der Person gespeichert. Mit dem Zeitmessmodul wird die aktuelle Zeit erfasst, wobei in der Rechnereinheit durch fortlaufendes Subtrahieren der Differenz der aktuellen Zeit und der Anfangszeit von dem Anfangswert der Restlebenszeit die aktuelle Restlebenszeit bestimmt wird. Durch Eingabe personenspezifischer Daten in die Rechnereinheit kann die Restlebenszeit erhöht oder reduziert werden. An der Anzeigeeinheit wird die aktuelle Restlebenszeit angezeigt.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein entsprechendes Verfahren.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, mit der Zeitmesseinheit individuell für eine Person fortlaufend die aktuelle Restlebenszeit zu ermitteln und an der Anzeigeneinheit anzuzeigen, so dass diese Person hierüber dauernd informiert ist.
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Wesentlich hierbei ist, dass die Restlebenszeit fortlaufend in Abhängigkeit von personenspezifischen Daten aktualisiert wird. Die personenspezifischen Daten bilden individuelle, die Person betreffende Einflussgrößen, die die Restlebenszeit beeinflussen können. Je umfangreicher und vollständiger diese Einflussgrößen sind, desto zuverlässiger ist der Wert der ermittelten aktuellen Restlebenszeit. Diese Einflussgrößen beschreiben insbesondere den aktuellen Gesundheitszustand der Person oder Einflüsse, die den Gesundheitszustand der Person beeinflussen.
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Damit wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem gesamtheitlichen Ansatz mit der aktuellen Restlebenszeit eine aussagekräftige Kenngröße über den Gesamtzustand der Person gewonnen, da diese essentielle Informationen über ihren Gesundheitszustand und ihren Lebensstil erhält, und zwar derart, dass diese Informationen gemeinsam dahingehend ausgewertet werden, wie sich diese Einflussgrößen auf die Lebenserwartung dieser Person auswirken.
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Dabei besteht ein wesentlicher Effekt der Erfindung darin, dass insbesondere anhand der Informationen über die Restlebenszeit die Person bei Bedarf ihren Lebensstil anpassen und ändern kann um so gezielt ihre Restlebenszeit zu verlängern. Vorteilhaft hierbei ist, dass die Person eventuelle Änderungen des Lebensstils oder allgemein von ihr durchgeführte gesundheitsfördernde Aktionen oder Maßnahmen als personenspezifische Daten in die Zeitmesseinheit eingeben kann, so dass dort durch eine Änderung der aktuellen Restlebenszeit eine quantitative Antwort auf das geänderte Verhalten der Person generiert wird. Die Person kann somit erkennen, welche Maßnahmen für deren Gesundheit effizient oder weniger effizient sind, was quantitativ durch das Maß der Änderung der Restlebenszeit der Person zur Verfügung gestellt wird.
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Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Zeitmesseinheit ist derart, dass zunächst ein auf die die Zeitmesseinheit nutzende Person individuell angepasster Anfangswert für die Restlebenszeit definiert, das heißt in die Zeitmesseinheit eingegeben und dort abgespeichert wird. Der Anfangswert ist vorteilhaft aus der statistisch ermittelten, öffentlich verfügbaren Lebenserwartung für diese Person abgeleitet. Dabei ergibt die Differenz deren Lebensdauer und dem Alter der Person den Anfangswert der Restlebenszeit.
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Ausgehend von diesem Anfangswert verkürzt sich rein durch Zeitablauf, der im Zeitmessmodul gemessen wird, die aktuelle, verbleibende Restlebenszeit.
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Durch die Eingabe der personenspezifischen Daten in die Zeitmesseinheit, die die Person jederzeit vornehmen kann, werden Ereignisse definiert, die die Restlebenszeit verändern können. Vorteilhaft kann durch derartige Daten in der Rechnereinheit der Zeitmesseinheit der Anfangswert der Restlebenszeit geändert werden, wodurch sich der aktuelle Wert der Restlebenszeit entsprechend ändert. Insbesondere generieren gesundheitsfördernde Maßnahmen personenspezifische Daten, die zu einer Erhöhung der Restlebenszeit führen, was von der diese Zeitmesseinheit nutzenden Person angestrebt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist bei der erfindungsgemäßen Zeitmesseinheit eine Eingabeeinheit vorgesehen mittels derer personenspezifische Daten eingebbar sind.
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Die Eingabeeinheit kann in Form von Tasten, Touchpanels oder dergleichen gebildet sein. Generell sind auch Spracheingaben möglich.
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Vorteilhaft sind die personenspezifischen Daten gesundheitsrelevante Daten.
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Insbesondere kann die die Zeitmesseinheit nutzende Person spezifische Informationen über deren Gesundheitszustand in die Zeitmesseinheit eingeben.
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Gibt die Person beispielsweise ein, dass sie Raucher ist, so wird entsprechend vorliegender statistischer Werte die Restlebenszeit entsprechend verkürzt.
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Dasselbe gilt, wenn die Person angibt, eine Krankheit zu haben, wie zum Beispiel eine Herzkrankheit oder Diabetes.
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Weiter kann die Person ihr Gewicht bezogen auf die Größe, insbesondere in Form des BMI (Body-Mass-Index) eingeben. Je nach Wert des BMI kann dadurch die Restlebenszeit erhöht oder reduziert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind Sensormittel vorgesehen, mittels der Sensorsignale als personenspezifische Daten generiert werden.
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Die Sensormittel können einerseits in der Zeitmesseinheit integriert sein. Alternativ können die Sensormittel als externe Einheiten an die Zeitmesseinheit angeschlossen sein. In jedem Fall werden Sensorsignale der Sensormittel in die Rechnereinheit der Zeitmesseinheit eingelesen, wo aus den Sensordaten Korrekturwerte für die Restlebenszeit berechnet werden.
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Beispielsweise können die Sensormittel in Form von Pulsmessern und/oder Schrittzählern gebildet sein.
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Mit derartigen Sensormitteln kann erfasst werden, ob sich die Person in ausreichendem Ausmaß bewegt. Ist dies über einen gewissen Zeitraum der Fall, so werden anhand der Sensorsignale positive Korrekturwerte derart erzeugt, dass die Restlebenszeit erhöht wird.
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Gemäß einer konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung bildet die Zeitmesseinheit ein mobiles Endgerät oder sie ist in einem mobilen Endgerät integriert.
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Ein derartiges mobiles Endgerät kann insbesondere ein Smartphone sein. Generell kann das mobile Endgerät auch in Form einer Smartwatch ausgebildet sein, so dass die Zeitmesseinheit die Bauform einer Armbanduhr aufweist.
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In jedem Fall bildet die Zeitmesseinheit eine kompakte, portable Einheit, die die Person bequem mit sich führen kann und so jederzeit zur Verfügung hat.
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Insbesondere für den Fall, dass die Zeitmesseinheit in einem Smartphone oder einer Smartwatch integriert ist, wird der dort vorhandene Prozessor als Rechnereinheit genutzt. Weiterhin wird eine dort integrierte Uhr als Zeitmessmodul zur aktuellen Zeiterfassung genutzt.
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Die Zeitmesseinheit kann somit mit einem geringen konstruktiven Aufwand hergestellt werden.
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Natürlich ist es auch möglich, die Zeitmesseinheit als eigenständige Einheit zu fertigen.
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Besonders vorteilhaft ist in der Rechnereinheit eine App installiert, welche zur Erfassung der aktuellen Restlebenszeit ausgebildet ist.
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Diese Ausführungsform eignet sich besonders bei in Smartphones oder Smartwatches integrierten Zeitmesseinheiten. Da die App vorzugsweise den gesamten Funktionsumfang der Zeitmesseinheit vorgibt, kann die Zeitmesseinheit ohne großen konstruktiven Aufwand realisiert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1: Schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Zeitmesseinheit.
- 2: Blockschaltbild der Zeitmesseinheit gemäß 1.
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1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Zeitmesseinheit 1.
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Die Zeitmesseinheit 1 ist im vorliegenden Fall in Form einer Armbanduhr ausgebildet. Diese umfasst in bekannter Weise ein Gehäuse 2 zur Aufnahme von Elektronikkomponenten, wobei sich in der Frontseite des Gehäuses 2 ein Display 3 befindet, das insbesondere als Touchpanel ausgebildet sein kann. Am Gehäuse 2 ist ein Armband 4 befestigt.
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Die Zeitmesseinheit 1 bildet dabei vorzugsweise eine Smartwatch aus oder ist in einer solchen integriert. Allgemein bildet die Zeitmesseinheit 1 eine portable Einheit.
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2 zeigt ein Blockschaltbild der Zeitmesseinheit 1 gemäß 1. Die Zeitmesseinheit 1 weist eine Rechnereinheit 5 in Form eines Prozessors auf. In der Zeitmesseinheit 1 ist ein Zeitmessmodul 6 integriert, welches in bekannter Form eine digitale Uhr beziehungsweise Zeitzähleinheit bildet.
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Insbesondere kann die Zeitzähleinheit Bestandteil der Rechnereinheit 5 sein.
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In der Rechnereinheit 5 ist als Softwaremodul eine App installiert, die die Funktionen der Zeitmesseinheit 1 steuert.
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Die Rechnereinheit 5 steuert weiterhin eine Anzeigeeinheit 7 an um auf dieser Informationen anzuzeigen.
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Weiterhin weist die Zeitmesseinheit 1 eine an die Rechnereinheit 5 angeschlossene Eingabeeinheit 8 auf, über welche ein Benutzer Daten in die Rechnereinheit 5 eingeben kann.
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Im vorliegenden Fall bildet das Display 3 in Form des Touchpanels sowohl die Eingabeeinheit 8 als auch die Anzeigeeinheit 7 aus.
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Schließlich sind an die Rechnereinheit 5 der Zeitmesseinheit 1 Sensormittel angeschlossen, die in der Zeitmesseinheit 1 integriert sein können oder als externe Einheiten an die Zeitmesseinheit 1 angeschlossen sein können.
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2 zeigt exemplarisch zwei Sensoren 9a, 9b als Ausführungsform der Sensormittel. Ein erster Sensor 9a ist als Pulsmesser, ein zweiter Sensor 9b als Schrittzähler ausgebildet.
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Erfindungsgemäß wird mit der Zeitmesseinheit 1 individuell für eine Person deren Restlebenszeit ermittelt.
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Als Ausgangspunkt ist in der Rechnereinheit 5 ein Anfangswert für die Restlebenszeit gespeichert. Zur Definition dieses Anfangswertes wird für die Person die statistisch ermittelte und allgemein verfügbare Lebenserwartung eingegeben. Der Anfangswert der Restlebenszeit ist dann durch die Differenz dieser Lebenserwartung und des aktuellen Alters dieser Person definiert.
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Während des Betriebs der Zeitmesseinheit 1 wird die fortschreitende Zeit mit dem Zeitmessmodul 6 erfasst und vom Anfangswert der Restlebenszeit subtrahiert.
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Erfindungsgemäß kann die Person durch Eingabe personenspezifischer Daten die aktuelle Restlebenszeit ändern, insbesondere an ihren aktuellen Gesundheitszustand und auch an ihren Lebensstil anpassen.
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Die Person erhält dann detaillierte Informationen darüber wie sich die vorgenannten Kenngrößen auf deren Restlebenszeit auswirken. Anhand dieser Informationen kann die Person durch ein bewusstes Verhalten zur Verbesserung des Gesundheitszustands, insbesondere einen gesundheitsbewussten Lebensstil, ihre Restlebenszeit erhöhen, wobei hierzu die Zeitmesseinheit 1 ein quantitatives Feedback liefert.
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Zweckmäßig gibt die Person zu frei wählbaren Zeiten personenspezifische, insbesondere gesundheitsrelevante Daten in die Zeitmesseinheit 1 ein.
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Beispielsweise kann die Person eingeben, ob sie Raucher ist. Ist dies der Fall, wird die Restlebenszeit entsprechend statistisch vorgegebener Werte für die reduzierte Lebensdauer von Rauchern reduziert.
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Entsprechend kann die Person eventuelle chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, als personenspezifische Daten eingeben, was die aktuelle Restlebenszeit entsprechend verkürzt.
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Weiterhin kann die Person als personenspezifische Daten Informationen über deren Lebensstil eingeben. Beispielsweise können dies Informationen über die Ernährungsgewohnheiten oder auch Alkoholkonsum sein. Je nach Lebensstil können diese Daten zu einer Erhöhung oder Reduzierung der aktuellen Restlebenszeit führen.
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Weiterhin werden von den Sensormitteln generierte Sensorsignale zur Generierung von personenspezifischen Daten genutzt, welche die Restlebenszeit erhöhen oder reduzieren können.
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Im vorliegenden Fall wird mit den Sensoren 9a, 9b erfasst, ob die Person ausreichend und regelmäßig Sport treibt. Ist dies der Fall, wird dadurch die Restlebenszeit erhöht.
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Die aktuelle Restlebenszeit wird der Person fortlaufend angezeigt. Dadurch kann sie insbesondere prüfen, ob und in wieweit sich deren gesundheitsfördernde Aktivitäten positiv auf die Restlebenszeit auswirken.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Zeitmesseinheit
- (2)
- Gehäuse
- (3)
- Display
- (4)
- Armband
- (5)
- Rechnereinheit
- (6)
- Zeitmessmodul
- (7)
- Anzeigeeinheit
- (8)
- Eingabeeinheit
- (9a)
- Sensor, erster
- (9b)
- Sensor, zweiter