DE102020110743A1

DE102020110743A1 - Vorrichtung zum Dosieren von viskosem Material

Info

Publication number: DE102020110743A1
Application number: DE102020110743.9A
Authority: DE
Inventors: Thomas Hausner; Gerrit Enderle; Marco Knopf
Original assignee: Atlas Copco IAS GmbH
Current assignee: Atlas Copco IAS GmbH
Priority date: 2020-04-21
Filing date: 2020-04-21
Publication date: 2021-10-21

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (10) zum Dosieren von viskosem Material mit einer das Material enthaltenden Kartusche (12), die eine Außenhülle (14) mit einem Kartuschenboden (16), einem Kartuschenmantel (22) und einem im Abstand vom Kartuschenboden (16) an den Kartuschenmantel (22) anschließenden, eine Austrittsöffnung (20) aufweisenden vorderen Endbereich (18) aufweist, wobei der Kartuschenboden (16) im Kartuschenmantel (22) zum Auspressen des Materials durch die Austrittsöffnung (20) in einer Längsrichtung (24) zum vorderen Endbereich (18) beweglich ist, mit einem Kartuschenhalter (26), in dem die Kartusche (12) lösbar fixiert ist, mit einer Kolbeneinheit (38), die mit dem Kartuschenhalter (26) verbunden ist und einen Vorschubkolben (54) zum Vorschieben des Kartuschenbodens (16) zum vorderen Endbereich (18) sowie einen Spindeltrieb (56) zum Vorschieben und Zurückziehen des Vorschubkolbens (54) aufweist und mit einer Antriebseinheit (58), die einen Motor (60) zum Antreiben des Spindeltriebs (56) aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren von viskosem Material.
Es sind Dosiervorrichtungen bekannt, die beispielsweise im Flugzeugbau eingesetzt werden. Dort ist es üblich, zum Verkleben von Bauteilen viskosen Klebstoff punktuell von Hand auf die Bauteile aufzubringen. Der Klebstoff ist meist ein Zweikomponentenklebstoff, der innerhalb weniger Stunden aushärtet und daher rasch verarbeitet werden muss. Der Klebstoff wird vorgemischt und in Kartuschen eingebracht, welche in ein handbetätigtes Dosiergerät eingesetzt werden. Die Kartuschen sind Wegwerfteile, die wegen der in ihnen anhaftenden ausgehärteten Klebstoffreste nach ihrer Entleerung nicht mehr verwendet werden können und entsorgt werden müssen. Der Einsatz der vorbekannten Handdosiergeräte hat sich in der Praxis gut bewährt, ist jedoch aufwendig.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Dosieren von viskosem Material zu entwickeln, deren Handhabung vereinfacht ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Dosiervorrichtung mit einem motorischen Antrieb für den den Kartuschenboden vorschiebenden Vorschubkolben auszubilden, so dass die Dosiervorrichtung auch automatisiert betrieben werden kann. Insbesondere ist es möglich, eine solche Dosiervorrichtung an einem Roboterarm anzuordnen, so dass der Klebstoffauftrag automatisiert erfolgen kann.
Zweckmäßig ist am vorderen Endbereich der Kartusche eine Auftragsdüse lösbar befestigt, in die die Austrittsöffnung mündet, und mit der das viskose Material auf Werkstücke aufgetragen wird. Dabei wird bevorzugt, dass der Kartuschenhalter eine Aufnahmepartie für die Auftragsdüse aufweist, in die die Auftragsdüse eingesetzt ist, und die sich über einen Großteil der Länge der Auftragsdüse erstreckt, wobei die Länge der Auftragsdüse in der Längsrichtung gemessen wird. Die Auftragsdüse ist in der Regel aus Kunststoff gefertigt und kann sich im Betrieb beim Anfahren gegen ein Hindernis leicht verformen, so dass bei einem automatisierten Materialauftrag die Präzision nicht mehr hinreichend gewährleistet ist. Die Aufnahmepartie schützt die Auftragsdüse und verhindert deren Verformung bei einer Kollision mit einem Hindernis. Dabei ragt die Auftragsdüse zweckmäßig mit ihrer Spitze, aus der das Material austritt, aus der Aufnahmepartie heraus.
Zweckmäßig weist der Kartuschenhalter mindestens zwei Halterteile auf, die in einer die Kartusche umschließenden Haltestellung lösbar aneinander fixiert sind und durch Lösen der Fixierung in eine Offenstellung gebracht werden können, die ein Entnehmen der Kartusche ermöglicht. Die Halterteile können insbesondere die Form zweier Halbschalen aufweisen, die um eine sich in der Längsrichtung erstreckende Schwenkachse gegeneinander verschwenkbar sind, so dass die Kartusche in der Offenstellung in radialer Richtung entnommen werden kann.
Es wird bevorzugt, dass der Kartuschenhalter und die Kolbeneinheit lösbar miteinander verbunden sind, insbesondere mittels eines Schnellverschlusses. Der Schnellverschluss weist zweckmäßig eine in axialer Richtung verschiebliche Außenhülse an der Kolbeneinheit auf, die in einer Verriegelungsstellung Kugeln in einer umlaufenden Nut eines Fortsatzes der Kartuschenaufnahme hält und in einer Entriegelungsstellung die Kugeln freigibt, so dass der Fortsatz aus der Kolbeneinheit herausgezogen werden kann. Diese Maßnahme ermöglicht ein insbesondere automatisiertes Wechseln des Kartuschenhalters, beispielsweise durch Betätigen des Schnellverschlusses mittels Druckluft. Es ist dann möglich, den die entleerte Kartusche enthaltenden Kartuschenhalter gegen einen mit einer vollen Kartusche bestückten weiteren Kartuschenhalter auszutauschen.
Erfindungsgemäß wird der Vorschubkolben mittels eines Spindeltriebs vorgeschoben und zurückgezogen. Je länger die Kartusche ist, desto größer ist der Weg, um den der Kolben vorgeschoben werden muss. Um eine kompakte Bauweise zu ermöglichen, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, dass der Spindeltrieb eine teleskopierbare Kolbenstange mit einer bezüglich ihrer Längsachse verdrehfest geführten Innenstange und einer die Innenstange aufnehmenden Außenstange aufweist. Dabei ist die Innenstange fest mit dem Kolben verbunden und weist ein Innengewinde auf, das mit einem Außengewinde einer durch den Motor angetriebenen Spindel in Eingriff ist. Die Innenstange ist bezüglich der Außenstange zwischen einer vordersten Position, in der sie in Richtung zur Kartusche aus der Außenstange vorsteht, und einer hintersten Position, in der sie in Richtung von der Kartusche weg in die Außenstange zurückgezogen ist, beweglich. Sie weist zudem einen Mitnehmer zum Mitnehmen der Außenstange in der vordersten Position beim Vorschub in Richtung zur Kartusche und in der hintersten Position beim Rückzug in Richtung von der Kartusche weg auf. Die teleskopierbare Kolbenstange erlaubt einen großen Vorschub, kann aber durch Zurückziehen der Innenstange in die Außenstange auf geringe Länge reduziert werden. Dabei ist die Innenstange in der Außenstange bezüglich dieser zweckmäßig verdrehfest geführt. Zudem ist zweckmäßig vorgesehen, dass die Kolbeneinheit ein Außenrohr aufweist, in dem die Außenstange verdrehfest geführt ist. Desweiteren ist die Spindel zweckmäßig zweiteilig ausgebildet mit einer durch den Motor angetriebenen Antriebsspindel und einer Außenspindel, wobei ein Außengewinde der Antriebsspindel mit einem Innengewinde der Außenspindel in Eingriff ist und wobei ein Außengewinde der Außenspindel mit dem Innengewinde der Innenstange in Eingriff ist. Auch die Spindel ist somit teleskopierbar, so dass die Kolbeneinheit kurz bauen kann.
Die verdrehfeste Führung der Innenstange bezüglich der Außenstange und/oder die verdrehfeste Führung der Außenstange bezüglich des Außenrohrs kann gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform dadurch erzielt werden, dass ein radial abstehendes Führungselement an einem Bauteil in einer in der Längsrichtung verlaufenden Führungsrinne am jeweils anderen Bauteil geführt ist. Dabei wird bevorzugt, dass zumindest eines der Führungselemente an einem verdrehfest auf das Vorderende der Außenstange oder auf das Vorderende des Außenrohrs aufgesteckten Zentrierstück angeordnet ist. Es ist jedoch auch möglich, dass gemäß einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform die Querschnitte der beiden jeweils gegeneinander verdrehfesten Bauteile (Innenstange / Außenstange bzw. Außenstange / Außenrohr) abweichend von einer kreisrunden Form zumindest abschnittsweise jeweils eine Abflachung aufweisen, wobei die Abflachung des einen Bauteils komplementär ist zur Abflachung des anderen Bauteils.
Vorteilhaft weist der Kolben eine dem Kartuschenboden zugewandte Vorderseite auf, die komplementär zu einer dem Boden zugewandten Außenfläche des Kartuschenbodens ausgebildet ist. Desweiteren ist zweckmäßig vorgesehen, dass der Kolben mit dem Kartuschenboden lösbar fest verbunden ist. Die lösbare Verbindung kann beispielsweise durch Reibschluss zwischen der Vorderfläche des Kolbens und der dem Kolben zugewandten Außenfläche des Kartuschenbodens realisiert werden, oder aber mittels eines umlaufenden verformbaren Dichtrings oder mittels eines Aufspreizmechanismus im Kolben, der den Kolben aufspreizt, wenn er gegen den Kartuschenboden gedrückt wird. Es ist auch denkbar, dass der Kolben selbst verformbar ist und sich ausdehnt, wenn er gegen den Kartuschenboden drückt. Die lösbare Verbindung zwischen dem Kolben und dem Kartuschenboden ermöglicht es, den Kartuschenboden wieder zurückzuziehen, um gegebenenfalls Material einsaugen zu können.
Gemäß dem Grundprinzip des modularen Aufbaus ist die Antriebseinheit vorteilhaft lösbar mit der Kolbeneinheit verbunden. Dabei weist der Motor zweckmäßig eine Antriebswelle auf, deren Bewegung mittels einer Übertragungseinrichtung auf eine den Spindeltrieb antreibende Spindel übertragbar ist, welche um ihre Längsmittelachse drehbar gelagert ist. Die Längsmittelachse erstreckt sich dabei in der Längsrichtung. Um die Vorrichtung kurz bauen zu können, ist zweckmäßig vorgesehen, dass die Längsmittelachse der Antriebswelle im Abstand parallel zur Längsmittelachse der Spindel verläuft. Die Übertragung der Bewegung der Antriebswelle auf die Spindel erfolgt dann zweckmäßig mittels eines Riementriebs oder mittels Zahnrädern. Es ist jedoch auch möglich, dass die Längsmittelachse der Antriebswelle eine Verlängerung der Längsmittelachse der Spindel bildet.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

1a, 1b eine Vorrichtung zum Dosieren von viskosem Material in perspektivischer Darstellung und in Seitenansicht;
2 die Vorrichtung gemäß 1a, 1b im Längsschnitt mit zurückgezogenem Vorschubkolben;
3 die Vorrichtung gemäß 2 ohne Kartuschenhalter und ohne Kolben mit der Innenstange in der vordersten Position im Längsschnitt und
4 eine Schnittdarstellung entlang der Linie B-B in 1b.

Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung 10 dient dazu, viskoses Material, wie beispielsweise Klebstoff, dosiert auf Werkstücke aufzutragen. Insbesondere wird die Vorrichtung 10 zum Auftragen von Klebstoffpunkten auf Bauteile der Flugzeugindustrie verwendet, wobei insbesondere ein zwei- oder mehrkomponentiger Klebstoff zur Anwendung kommt. Der Klebstoff ist in einer Kartusche 12 enthalten, in die er nach Mischung der ihn bildenden Komponenten eingefüllt wird, und die als Wegwerfteil nach ihrer Entleerung entsorgt wird. Die Kartusche 12 weist eine Außenhülle 14 aus Kunststoff auf, die einen Kartuschenboden 16 und einen sich vom Kartuschenboden 16 aus erstreckenden, in einem vorderen Endbereich 18 eine Austrittsöffnung 20 für den Klebstoff aufweisenden Kartuschenmantel 22 aufweist. Der Kartuschenboden 16 ist im Kartuschenmantel 22 in einer Längsrichtung 24 in Richtung zum vorderen Endbereich 18 verschieblich, um den Klebstoff aus der Austrittsöffnung 20 herauszupressen. Bei diesem Vorgang liegt der Kartuschenboden 16 vollumfänglich am Kartuschenmantel 22 an und ist gegenüber diesem abgedichtet.
Die Kartusche 12 ist in einem Kartuschenhalter 26 aufgenommen, welcher zwei Halterteile 28, 30 aufweist. Die Halterteile 28, 30 sind als Halbschalen ausgebildet und lösbar aneinander fixiert. Um eine sich in der Längsrichtung 24 erstreckende Schwenkachse können sie gegeneinander verschwenkt werden, um die Kartusche 12 in den Kartuschenhalter 26 einzusetzen bzw. sie aus ihm zu entnehmen. Der Kartuschenhalter 26 weist zudem eine auf die Halterteile 28, 30 aufgeschraubte Aufnahmepartie 32 auf, in der eine Auftragsdüse 34 über den größten Teil ihrer sich in der Längsrichtung 24 erstreckenden Länge aufgenommen ist. Die Auftragsdüse 34 ist auf den vorderen Endbereich 18 der Kartusche 12 aufgeschraubt und besteht ebenfalls aus Kunststoff. Die Austrittsöffnung 20 mündet in die Auftragsdüse 34, deren Düsenspitze 36 aus der Aufnahmepartie 32 ragt. Das von der Kartusche 12 in die Auftragsdüse 34 gepresste Material tritt an der Düsenspitze 36 aus.
An der dem Kartuschenboden 16 zugewandten Seite ist eine Kolbeneinheit 38 lösbar mit dem Kartuschenhalter 26 verbunden. Dabei erstreckt sich ein Fortsatz 40 des Kartuschenhalters 26 in ein Gehäuse 42 der Kolbeneinheit. Die Verbindung zwischen der Kolbeneinheit 38 und dem Kartuschenhalter 26 ist durch einen Schnellverschluss 44 gegeben, der eine das Gehäuse 42 umgreifende Außenhülse 46 aufweist, die auf dem Gehäuse 42 in der Längsrichtung 24 verschieblich geführt ist. In der in der Zeichnung dargestellten Verriegelungsstellung hält die Außenhülse 46 Kugeln 48 in einer am Fortsatz 40 umlaufenden Nut 50. Wird die Außenhülse 46 beispielsweise mittels Druckluftbeaufschlagung in der Längsrichtung 24 in Richtung zum Kartuschenhalter 26 verschoben, so werden die Kugeln 48 freigegeben und können in eine weitere umlaufende Nut 52 an der Innenfläche der Außenhülse 46 eintauchen, so dass die Verbindung zwischen dem Kartuschenhalter 26 und der Kolbeneinheit gelöst werden kann.
Die Kolbeneinheit 38 weist einen Vorschubkolben 54 auf, der den Kartuschenboden 16 beaufschlagt und mittels eines Spindeltriebs 56 zum Vorschieben des Kartuschenbodens 16 und Verdrängen des Klebstoffs aus der Kartusche 12 vorgeschoben werden kann. An der dem Kartuschenhalter 26 abgewandten Seite der Kolbeneinheit 38 ist eine Antriebseinheit 58 lösbar an der Kolbeneinheit 38 befestigt. Die Antriebseinheit 58 weist einen als Elektromotor ausgebildeten Motor 60 sowie einen Antriebsriemen 62 zur Übertragung der Bewegung einer Antriebswelle 64 des Motors 60 auf den Spindeltrieb 56 auf. Zudem weist die Antriebseinheit 58 einen Befestigungsflansch 66 auf, mit dem die Vorrichtung 10 beispielsweise an einem Roboterarm montiert werden kann.
Der Spindeltrieb 56 zum Vorschub des Vorschubkolbens 54 weist eine teleskopierbare Kolbenstange 68 mit einer fest mit dem Vorschubkolben 54 verbundenen Innenstange 70 und einer die Innenstange 70 aufnehmenden Außenstange 72 auf. Die Außenstange 72 ist in einem gehäusefesten Außenrohr 74 in der Längsrichtung 24 längs verschieblich geführt. Die Innenstange 70 kann in der Längsrichtung 24 gegenüber der Außenstange 72 zwischen einer in 2 gezeigten hintersten Position, in der sie nahezu vollständig in der Außenstange 72 aufgenommen ist, und einer in 3 gezeigten vordersten Position, in der sie mit dem größten Teil ihrer Länge aus der Außenstange 72 vorsteht, verschoben werden. Der Spindeltrieb 56 weist zudem eine Spindel 76 auf, die vom Motor 60 mittels des Antriebsriemens 62 angetrieben wird. Die Spindel 76 weist eine vom Antriebsriemen 62 angetriebene Antriebsspindel 78 mit einem Außengewinde auf sowie eine Außenspindel 80, die ein Innengewinde aufweist, das mit dem Außengewinde der Antriebsspindel 78 in Eingriff ist. Die Außenspindel 80 weist zudem ein Außengewinde auf, das mit einem Innengewinde der Innenstange 70 in Eingriff ist.
Der Vorschub des Vorschubkolbens 54 erfolgt durch Drehen der Spindel 76 mittels des Motors 60. Wird die Antriebsspindel 78 gedreht, so wird die Außenspindel 80 gegenüber der gehäusefesten Antriebsspindel 78 vorgeschoben, und die Innenstange 70 wird gegenüber der Außenspindel 80 vorgeschoben. Der Vorschub der Innenstange 70 ergibt sich daraus, dass diese gegenüber der Außenstange 72 verdrehfest ist, während die Außenstange 72 verdrehfest im Außenrohr 74 aufgenommen ist. Zu diesem Zweck weisen sowohl die Innenstange 70 als auch die Außenstange 72 in ihrer äußeren Mantelfläche jeweils eine Führungsrinne 82 auf, in die ein Führungselement 84 in Gestalt einer Führungsrippe eingreift, das von der inneren Mantelfläche der Außenstange 72 bzw. der inneren Mantelfläche des Außenrohrs 74 radial nach innen vorsteht. Die Führungselemente 84 sind jeweils an einem auf das Vorderende der Außenstange 72 bzw. auf das Vorderende des Außenrohrs 74 verdrehfest aufgesteckten Zentrierstück 85 angeordnet. Befindet sich die Innenstange 70 bezüglich der Außenstange 72 in der vordersten Position und erfolgt ein weiterer Vorschub der Innenstange 70, so nimmt diese mittels eines Mitnehmers 86 die Außenstange 72 mit und schiebt diese aus dem Außenrohr 74 heraus, bis die in 3 gezeigte Position erreicht ist. Beim Rückzug des Vorschubkolbens 54 dreht der Motor 60 in die andere Richtung. Das Ineinandergreifen der Innen- und Außengewinde bewirkt ein Zurückziehen der Außenspindel 80 und der Innenstange 70, bis ein weiterer Mitnehmer 88 die Außenstange 72 mitnimmt und in die in 2 gezeigte Position zurückzieht.
Indem die Kolbenstange 68 und die Spindel 76 jeweils teleskopierend ausgebildet sind, kann die Kolbeneinheit 38 kurz bauen. Indem der Motor 60 nicht in der Verlängerung der Kolbeneinheit 38 angeordnet ist, sondern über dieser, wird auch eine kurze Bauweise der Vorrichtung 10 erzielt. Die Längsmittelachse 90 der Antriebswelle 64 verläuft dabei im Abstand parallel zur Längsmittelachse 92 der Spindel 76.
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung 10 zum Dosieren von viskosem Material mit einer das Material enthaltenden Kartusche 12, die eine Außenhülle 14 mit einem Kartuschenboden 16, einem Kartuschenmantel 22 und einem im Abstand vom Kartuschenboden 16 an den Kartuschenmantel 22 anschließenden, eine Austrittsöffnung 20 aufweisenden vorderen Endbereich 18 aufweist, wobei der Kartuschenboden 16 im Kartuschenmantel 22 zum Auspressen des Materials durch die Austrittsöffnung 20 in einer Längsrichtung 24 zum vorderen Endbereich 18 beweglich ist, mit einem Kartuschenhalter 26, in dem die Kartusche 12 lösbar fixiert ist, mit einer Kolbeneinheit 38, die mit dem Kartuschenhalter 26 verbunden ist und einen Vorschubkolben 54 zum Vorschieben des Kartuschenbodens 16 zum vorderen Endbereich 18 sowie einen Spindeltrieb 56 zum Vorschieben und Zurückziehen des Vorschubkolbens 54 aufweist und mit einer Antriebseinheit 58, die einen Motor 60 zum Antreiben des Spindeltriebs 56 aufweist.

Claims

Vorrichtung zum Dosieren von viskosem Material mit einer das Material enthaltenden Kartusche (12), die eine Außenhülle (14) mit einem Kartuschenboden (16), einem Kartuschenmantel (22) und einem im Abstand vom Kartuschenboden (16) an den Kartuschenmantel (22) anschließenden, eine Austrittsöffnung (20) aufweisenden vorderen Endbereich (18) aufweist, wobei der Kartuschenboden (16) im Kartuschenmantel (22) zum Auspressen des Materials durch die Austrittsöffnung (20) in einer Längsrichtung (24) zum vorderen Endbereich (18) beweglich ist, mit einem Kartuschenhalter (26), in dem die Kartusche (12) lösbar fixiert ist, mit einer Kolbeneinheit (38), die mit dem Kartuschenhalter (26) verbunden ist und einen Vorschubkolben (54) zum Vorschieben des Kartuschenbodens (16) zum vorderen Endbereich (18) sowie einen Spindeltrieb (56) zum Vorschieben und Zurückziehen des Vorschubkolbens (54) aufweist und mit einer Antriebseinheit (58), die einen Motor (60) zum Antreiben des Spindeltriebs (56) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine am vorderen Endbereich (18) der Kartusche (12) lösbar befestigte Auftragsdüse (34) für das viskose Material, in die die Austrittsöffnung (20) mündet.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kartuschenhalter (26) eine Aufnahmepartie (32) für die Auftragsdüse (34) aufweist, in die die Auftragsdüse (34) eingesetzt ist, und die sich über einen Großteil der Länge der Auftragsdüse (34) erstreckt.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kartuschenhalter (26) mindestens zwei Halterteile (28, 30) aufweist, die in einer die Kartusche (12) umschließenden Haltestellung lösbar aneinander fixiert sind und durch Lösen der Fixierung in eine Offenstellung bringbar sind, die ein Entnehmen der Kartusche (12) ermöglicht.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kartuschenhalter (26) und die Kolbeneinheit (38) lösbar miteinander verbunden sind.
Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen den Kartuschenhalter (26) und die Kolbeneinheit (38) verbindenden Schnellverschluss (44).
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnellverschluss (44) eine insbesondere mittels Druckluftbeaufschlagung in axialer Richtung verschiebliche Außenhülse (46) an der Kolbeneinheit (38) aufweist, die in einer Verriegelungsstellung Kugeln (48) in einer umlaufenden Nut (50) eines Fortsatzes (40) der Kartuschenaufnahme (26) hält und in einer Entriegelungsstellung die Kugeln (48) freigibt.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spindeltrieb (56) eine teleskopierbare Kolbenstange (68) mit einer bezüglich ihrer Längsachse verdrehfest geführten Innenstange (70) und einer die Innenstange (70) aufnehmenden Außenstange (72) aufweist, wobei die Innenstange (70) fest mit dem Vorschubkolben (54) verbunden ist und ein Innengewinde aufweist, das mit einem Außengewinde einer durch den Motor (60) angetriebenen Spindel (76) in Eingriff ist, wobei die Innenstange (70) bezüglich der Außenstange (72) zwischen einer vordersten Position, in der sie in Richtung zur Kartusche (12) aus der Außenstange (72) vorsteht, und einer hintersten Position, in der sie in Richtung von der Kartusche (12) weg in die Außenstange (72) zurückgezogen ist, beweglich ist, und wobei die Innenstange (70) mindestens einen Mitnehmer (86, 88) zum Mitnehmen der Außenstange (72) in der vordersten Position beim Vorschub in Richtung zur Kartusche (12) und in der hintersten Position beim Rückzug in Richtung von der Kartusche (12) weg aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenstange (70) in der Außenstange (72) bezüglich dieser verdrehfest geführt ist.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbeneinheit (38) ein Außenrohr (74) aufweist, in dem die Außenstange (72) verdrehfest geführt ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (76) zweiteilig ausgebildet ist mit einer durch den Motor (60) angetriebenen Antriebsspindel (78) und einer Außenspindel (80), wobei ein Außengewinde der Antriebsspindel (78) mit einem Innengewinde der Außenspindel (80) in Eingriff ist und wobei ein Außengewinde der Außenspindel (80) mit dem Innengewinde der Innenstange (70) in Eingriff ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenstange (70) bezüglich der Außenstange (72) und/oder die Außenstange (72) bezüglich des Außenrohrs (74) verdrehfest geführt ist, indem ein radial abstehendes Führungselement (84) am einen Bauteil (70, 72, 74) in einer in der Längsrichtung (24) verlaufenden Führungsrinne (82) am jeweils anderen Bauteil (70, 72, 74) geführt ist.
Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Führungselemente (84) an einem verdrehfest auf das Vorderende der Außenstange (72) oder auf das Vorderende des Außenrohrs (74) aufgesteckten Zentrierstück (85) angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenstange (70) bezüglich der Außenstange (72) und/oder die Außenstange (72) bezüglich des Außenrohrs (74) verdrehfest geführt ist, indem die Querschnitte der beiden jeweils gegeneinander verdrehfesten Bauteile (70, 72, 74) abweichend von einer kreisrunden Form zumindest abschnittsweise mindestens eine zur jeweils anderen Abflachung komplementäre Abflachung aufweisen.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorschubkolben (54) eine dem Kartuschenboden (16) zugewandte Vorderfläche aufweist, die komplementär zu einer dem Vorschubkolben (54) zugewandten Außenfläche des Kartuschenbodens (16) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorschubkolben (54) mit dem Kartuschenboden (16) lösbar fest verbunden ist.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (58) lösbar mit der Kolbeneinheit (38) verbunden ist.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (60) eine Antriebswelle (64) aufweist, deren Bewegung mittels einer Übertragungseinrichtung (62) auf eine den Spindeltrieb (56) antreibende Spindel (76) übertragbar ist, welche um ihre Längsmittelachse (92) drehbar gelagert ist, und dass die Längsmittelachse (90) der Antriebswelle (64) im Abstand parallel zur Längsmittelachse (92) der Spindel (76) verläuft.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (60) eine Antriebswelle (64) aufweist, deren Bewegung mittels einer Übertragungseinrichtung auf eine den Spindeltrieb (56) antreibende Spindel (76) übertragbar ist, welche um ihre Längsmittelachse (92) drehbar gelagert ist, und dass die Längsmittelachse (90) der Antriebswelle (64) eine Verlängerung der Längsmittelachse (92) der Spindel (76) bildet.