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Die Erfindung betrifft eine Verdrehsicherung für eine Schraube oder eine Schraubenmutter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 33 13 540 A1 ist ein Sicherungsblech für Schlüsselflächen aufweisende Schraubenköpfe oder Muttern mit einem Unterlegeteil mit einem Durchgangsloch und mit einer Einrichtung wie Lappen oder Nasen zur Sicherung gegenüber einem aufnehmenden Bauteil bekannt. Das Sicherungsblech umfasst einen vom Unterlegeteil durch eine Aussparung getrennten Sicherungsteil mit einem den Schlüsselflächen angepassten Kantenbereich, der in montiertem Zustand federnd vom Bauteil absteht. Ein Innenrand des Sicherungsteils weist zwei sich in einem einer Schlüsselweite des Schraubenkopfes oder der Mutter entsprechenden Abstand diametral gegenüberliegende parallele geradlinige Kanten auf oder und ein jeweiliger, den Schlüsselflächen angepasster Kantenbereich weist einen als Doppelsechskant ausgebildeten sternförmigen Verlauf auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Verdrehsicherung für eine Schraube oder eine Schraubenmutter anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verdrehsicherung, welche die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Verdrehsicherung für eine Schraube oder eine Schraubenmutter umfasst einen Sicherungskörper. Der Sicherungskörper umfasst einen zumindest im Wesentlichen ringförmig ausgebildeten Aufnahmeabschnitt mit einer Durchgangsöffnung zur Aufnahme eines Kopfs der Schraube oder der Schraubenmutter und ein mit dem Aufnahmeabschnitt verbundenes Fixierelement zur Fixierung des Sicherungskörpers an einer Bauteilanordnung, an welcher eine Anordnung der Schraube und/oder Schraubenmutter vorgesehen ist.
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Erfindungsgemäß verlaufen ausgehend von der Durchgangsöffnung radial nach außen schlitzförmige Aussparungen in den Aufnahmeabschnitt und zwischen den Aussparungen sind in Richtung der Durchgangsöffnung weisende zungenförmige Abschnitte ausgebildet. Dabei bilden zumindest in Richtung der Durchgangsöffnung weisende Stirnseiten der zungenförmigen Abschnitte einen Klemmbereich für den Kopf der Schraube oder die Schraubenmutter.
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Die Verdrehsicherung kann einerseits dazu verwendet werden, dass ein ungewolltes Lösen der Schraube und/oder Schraubenmutter vermieden wird. Anderseits kann die Verdrehsicherung derart verwendet werden, dass diese an einer Schraube oder Schraubenmutter angeordnet wird und bei einem Anzug der nicht mit der Verdrehsicherung versehenen Schraubenmutter bzw. Schraube ein Gegenlager bildet, so dass eine Direktverschraubung an einer Bauteilanordnung ohne das Erfordernis einer aktiven Gegenhaltung mit einem entsprechenden Schraubenschlüssel erforderlich ist. Somit können solche Direktverschraubungen auch in Bereichen mit besonders geringem Bauraum erfolgen. Auch in diesem Fall kann die Verdrehsicherung an einer erzeugten Verschraubung verbleiben.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine Draufsicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Verdrehsicherung,
- 2 schematisch eine Draufsicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Verdrehsicherung,
- 3 schematisch eine Seitenansicht der Verdrehsicherung gemäß 2,
- 4 schematisch eine perspektivische Ansicht der Verdrehsicherung gemäß 2,
- 5 schematisch eine perspektivische Ansicht einer Bauteilanordnung mit der Verdrehsicherung gemäß 2 und einer Schraubenmutter im montierten Zustand,
- 6 schematisch eine perspektivische Ansicht der Verdrehsicherung gemäß 2 und einer Schraubenmutter im montierten Zustand und
- 7 schematisch eine Schnittdarstellung der Verdrehsicherung und der Schraubenmutter gemäß 6.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine Draufsicht eines möglichen ersten Ausführungsbeispiels einer Verdrehsicherung 1 für eine nicht gezeigte Schraube oder eine in den 5 bis 7 näher dargestellte Schraubenmutter 2 dargestellt.
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Die Verdrehsicherung 1 umfasst einen Sicherungskörper 3, welcher einen zumindest im Wesentlichen ringförmig ausgebildeten Aufnahmeabschnitt 4 mit einer Durchgangsöffnung O zur Aufnahme eines Kopfs der Schraube oder der Schraubenmutter 2 umfasst.
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Mit dem Aufnahmeabschnitt 4 ist ein Fixierelement 5 zur Fixierung des Sicherungskörpers 3 an einer in 5 näher dargestellten Bauteilanordnung 6, an welcher eine Anordnung der Schraube und/oder Schraubenmutter vorgesehen ist, verbunden. Dabei erstreckt sich das Fixierelement 5 zumindest im Wesentlichen in der gleichen Ebene wie der Aufnahmeabschnitt 4 und weist zur Erhöhung einer mechanischen Stabilität zwei Verprägungen 5.1, 5.2 auf.
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Ausgehend von der Durchgangsöffnung O verlaufen radial nach außen sechs schlitzförmige Aussparungen A1 bis A6 in den Aufnahmeabschnitt 4, wobei zwischen den Aussparungen A1 bis A6 sechs in Richtung der Durchgangsöffnung O weisende zungenförmige Abschnitte 4.1 bis 4.6 ausgebildet sind.
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In Richtung der Durchgangsöffnung O weisende Stirnseiten der zungenförmigen Abschnitte 4.1 bis 4.6 bilden dabei einen Klemmbereich für den Kopf der Schraube oder die Schraubenmutter 2, beispielsweise eine Flanschmutter.
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Dabei weisen die sechs zungenförmigen Abschnitte 4.1 bis 4.6 jeweils zumindest im Wesentlichen eine als eine ebene Fläche ausgebildete Stirnseite auf, wobei Flächen der Stirnseiten unmittelbar benachbarter zungenförmiger Abschnitte 4.1 bis 4.6 einen Winkel von 120 ° zueinander aufweisen. Somit ist die Durchgangsöffnung O als regelmäßiges Sechseck und zur Aufnahme eines als Sechskant ausgebildeten Kopfs der Schraube oder einer als Sechskant ausgebildeten Schraubenmutter 2 ausgebildet. In Abhängigkeit einer Größe der Durchgangsöffnung O ist die Verdrehsicherung dabei für Köpfe von Schrauben und Schraubenmuttern 2 mit unterschiedlichen Schlüsselweiten geeignet.
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Bei einer Montage des Sicherungskörpers 3 auf dem Kopf oder der Schraubenmutter 2 wird dieser beispielsweise aufgeschlagen oder aufgepresst. Das Aufschlagen oder Pressen erfolgt insbesondere mit einem geeigneten Formkörper, beispielsweise einem hülsenförmigen Formkörper. Um hierbei ein Verklemmen des Kopfs der Schraube oder der Schraubenmutter 2 im Aufnahmebereich 4 zu erzeugen, verformen sich die zungenförmigen Abschnitte 4.1 bis 4.6 definiert. Zu dieser definierten Verformung weist jeder zungenförmige Abschnitt 4.1 bis 4.6 jeweils eine parallel zur Stirnseite verlaufende Sollbiege- oder Sollknickstelle S1 bis S6 auf, welche beispielsweise mittels einer örtlich begrenzt verringerten Materialdicke und/oder einer Perforation ausgebildet ist. Weiterhin ist das Verklemmen durch eine Fixierung bzw. Verklemmung von Kanten des Sechskants in den Aussparungen A1 bis A6 sichergestellt.
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Die mögliche Verformung der zungenförmigen Abschnitte 4.1 bis 4.6 führt zusätzlich dazu, dass die Verdrehsicherung 1 bei Köpfen von Schrauben und Schraubenmuttern 2 mit unterschiedlichen Schlüsselweiten verwendet werden kann. Das heißt, ein Verformungsgrad der zungenförmigen Abschnitte 4.1 bis 4.6 ist abhängig von der jeweiligen Schlüsselweite des Kopfs einer Schrauben oder der Schraubenmutter 2.
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Die dargestellte Verdrehsicherung 1 ist ausgebildet, im montierten Zustand ein ungewolltes Lösen der Schraube und/oder Schraubenmutter 2 zu vermeiden. Weiterhin ist die Verdrehsicherung 1 ausgebildet, dass diese an der Schraube oder Schraubenmutter 2 verklemmt wird und bei einem Anzug der nicht mit der Verdrehsicherung 1 versehenen Schraubenmutter 2 bzw. Schraube ein Gegenlager bildet, so dass eine Direktverschraubung an einer Bauteilanordnung 6 ohne das Erfordernis einer aktiven Gegenhaltung mit einem entsprechenden Schraubenschlüssel erforderlich ist. Hierbei stützt sich die Verdrehsicherung 1 mit dem Fixierelement 5 an einer entsprechend ausgebildeten Struktur der Bauteilanordnung 6 ab.
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Zu einer Sicherung an der Bauteilanordnung 6 kann das Fixierelement 5 in einer möglichen Ausgestaltung an der Bauteilanordnung 6 umgeformt werden, damit diese in mechanischen Eingriff mit der entsprechenden Struktur der Bauteilanordnung 6 gebracht werden kann.
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Eine Materialdicke des Sicherungskörpers 3 ist insbesondere in Abhängigkeit von Anforderungen einer jeweiligen Anwendung gewählt.
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Die 2 bis 4 zeigen in verschiedenen Ansichten ein mögliches zweites Ausführungsbeispiel einer Verdrehsicherung 1 für eine nicht gezeigte Schraube oder eine in den 5 bis 7 näher dargestellte Schraubenmutter 2.
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Im Unterschied zu dem in 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist das Fixierelement 5 zum Aufnahmeabschnitt 4 abgewinkelt ausgebildet. Ein Winkel zwischen einer Fläche der Durchgangsöffnung O und dem Fixierelement 5 beträgt beispielsweise 90 °. Die Abwinklung kann bereits vor der Anordnung des Sicherungskörpers 3 an der Schraube oder Schraubenmutter 2 vorhanden sein oder erst nach deren Anordnung durch nachträgliche Umformung erzeugt werden.
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In 5 ist eine perspektivische Ansicht einer Bauteilanordnung 6 mit der Verdrehsicherung 1 gemäß 2 und einer Schraubenmutter 2 im montierten Zustand dargestellt. Die Bauteilanordnung 6 ist beispielsweise Bestandteil eines Fahrzeugs.
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Zu einer Erzeugung der Schraubverbindung zwischen der Schraubenmutter 2 und einer nicht gezeigten Schraube an der Bauteilanordnung 6 wird zunächst an der Schraubenmutter 2 die Verdrehsicherung 1 aufgeschlagen oder aufgepresst. Anschließend wird die Schraubenmutter 2 an der Schraube derart vorfixiert, dass das Fixierelement 5 an der Bauteilanordnung 6 anliegt und sich abstützt. Aufgrund dieser Abstützung ist anschließend ein Anziehen der Schraube mit einem entsprechenden Werkzeug, beispielsweise einem Schraubenschlüssel, möglich, ohne dass mit einem anderen Werkzeug, beispielsweise einem Schraubenschlüssel, ein aktives Gegenhalten erforderlich ist. Anschließend kann die Verdrehsicherung an der Schraubenmutter 2 verbleiben.
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6 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht der Verdrehsicherung 1 gemäß 2 und einer Schraubenmutter 2 im montierten Zustand. In 7 ist eine Schnittdarstellung der Verdrehsicherung 1 und der Schraubenmutter 2 gemäß 6 dargestellt. In diesen Darstellungen ist verdeutlicht, dass eine Verformung der zungenförmigen Abschnitte 4.1 bis 4.6 abhängig von der jeweiligen Schlüsselweite der Schraubenmutter 2 und deren Form ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verdrehsicherung
- 2
- Schraubenmutter
- 3
- Sicherungskörper
- 4
- Aufnahmeabschnitt
- 4.1 bis 4.6
- Abschnitt
- 5
- Fixierelement
- 5.1, 5.2
- Verprägung
- 6
- Bauteilanordnung
- A1 bis A6
- Aussparung
- O
- Durchgangsöffnung
- S1 bis S6
- Sollbiege- oder Sollknickstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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