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Die Erfindung betrifft eine Rohrschelle mit Spannschraube, wobei die Rohrschelle abgewinkelte gelochte Randteile aufweist, die von der Spannschraube durchgriffen sind, deren Kopf sich an einem ersten Randteil abstützt, und auf deren Gewindeschaft eine Spannmutter angeordnet ist, die sich an einem zweiten Randteil abstützt.
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Aus der
DE 20 2004 017 501 U1 ist eine entsprechende Rohrschelle mit Spannschraube bekannt. Die bekannte Ausgestaltung hat sich an sich bewährt. Es sind aber bei der Benutzung solcher Rohrschellen Schäden aufgetreten, die beim Anziehen der Spannmutter dazu führten, dass das Gewinde der Spannschraube in dem Bereich, in dem der Gewindeschaft der Spannschraube durch das zweite Randteil geführt ist, beschädigt ist. Beim Anziehen der Mutter wird offenbar das Gewinde des Gewindeschaftes im Bereich des Durchgriffes durch das zweite Randteil geschädigt, insbesondere wenn die Spannschraube mit einem entsprechendem Anzugsmoment verschraubt wird. Hierdurch wird das Gewinde derart beschädigt, dass es bei Erstmontage und/oder wiederholtem Einschrauben, beispielsweise beim Lösen und erneuten Festziehen der Rohrschelle seine Funktion verliert und nicht mehr funktionsgerecht ausgebildet ist, sodass die Rohrschelle unbrauchbar wird oder zumindest die Spannschraube ausgetauscht werden muss.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rohrschelle gattungsgemäßer Art zu schaffen, bei der Gewindeschäden am Gewindeschaft der Spannmutter auch bei mehrmaligem Anziehen und Lösung der Verschraubung vermieden werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die Spannmutter eine gelochte Verlängerung aufweist, die die Lochung des zweiten Randteiles durchgreift und vom Gewindeschaft durchgriffen ist.
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Hierdurch wird erreicht, dass die Spannmutter mit der gelochten Verlängerung in der Montagesolllage die Lochung des zweiten Randteiles durchgreift und der Gewindeschaft durch die gelochte Verlängerung geschützt ist, sodass beim Anziehen der Spannmutter eine Verkantung des zweiten Randteiles auf dem Gewindeschaft der Spannmutter vermieden ist. Das Gewinde ist also durch diese gelochte Verlängerung vor dem Kontakt mit den Bestandteilen der Rohrschelle, nämlich dem zweiten Randteil geschützt, sodass beim Anziehen der Spannmutter eine Schädigung und Zerstörung des Gewindes des Gewindeschaftes der Spannschraube vermieden wird.
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Die gelochte Verlängerung kann an sich ohne Innengewinde ausgebildet sein. Eine bevorzugte Ausbildung dazu wird darin gesehen, dass die gelochte Verlängerung eine Verlängerung des Innengewindes der Spannmutter aufweist.
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Gemäß dieser Ausgestaltung ist die Verlängerung mit Innengewinde versehen, welches praktisch eine Verlängerung des Gewindes der Spannmutter darstellt, sodass die gesamte Länge der Verlängerung einschließlich des Durchgriffes des Gewindeschaftes durch die Spannmutter mit Schraubgewinde versehen ist. Hierdurch wird die Befestigung und der feste Sitz der Teile aneinander noch verbessert.
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Bevorzugt ist ferner vorgesehen, dass die Lochung des zweiten Randteiles der Außenabmessung der Verlängerung angepasst ist, sodass diese an der Laibung der Lochung anliegt.
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Hierdurch wird erreicht, dass beim Anziehen der Spannmutter auf die Spannschraube ein Verkanten des zweiten Randteiles auf der Verlängerung auszuschließen ist, weil die Verlängerung in der Laibung der Lochung geführt ist.
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In an sich bekannter Weise ist vorgesehen, dass die Spannschraube als Schlossschraube ausgebildet ist und unter ihrem Kopf einen Polygonabschnitt aufweist, der passend in die als Polygon ausgebildete Lochung des ersten Randteils passend eingreift.
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Hierdurch ist es möglich, die Verbindung allein durch Betätigung der Spannmutter herzustellen beziehungsweise zu lösen, ohne dass es nötig ist, im Bereich des Kopfes der Spannschraube mit einem Werkzeug die Schraube festzuhalten.
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Bevorzugt ist ferner vorgesehen, dass die Rohrschelle als einstückiger Bügel ausgebildet ist, an dessen Enden die abgewinkelten Randteile ausgebildet sind.
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Hierbei ist die Rohrschelle als geschlitzter ringförmiger Bügel ausgebildet, wobei an den Enden, die dem Schlitz benachbart sind, die abgewinkelten Randteile ausgebildet sind.
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Eine alternative Ausbildung besteht darin, dass die Rohrschelle zweiteilig ist und aus zwei Schellenbügelteilen besteht, die mit einem ersten Endbereich an einer geschlitzten Muffe befestigt sind und deren zweiter Endbereich jeweils einen ersten oder einen zweiten Randteil aufweist.
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Gemäß dieser Ausbildung besteht die Rohrschelle aus zwei Schellenbügelteilen, die jeweils halbkreisartig oder viertelkreisartig ausgebildet sind und ein Schlitz bilden, der durch den ersten und zweiten Endbereich begrenzt ist. Die anderen Endbereiche der Schellenbügelteile können in geeigneter Weise an einer Muffe befestigt werden, sodass sie fest mit der geschlitzten Muffe verbunden sind.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung wird noch darin gesehen, dass jeder Endbereich in Form einer topfartigen Vertiefung ausgebildet ist, deren Boden jeweils die Lochung aufweist, wobei die Mündungen der Vertiefungen zueinander gerichtet sind und die die Vertiefungen umgebenden Kragen sich mindestens teilweise aneinander abstützen.
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Hierdurch wird erreicht, dass beim Anziehen der Rohrschelle mittels der Spannschrauben zunächst die außenliegende Randkante der topfartigen Vertiefungen aneinander zur Anlage gelangen und beim weiteren Anspannen sich dann im Wesentlichen nur im unteren Bereich, der der Rohrschellenmittelachse zugewandt ist, sich die Endbereiche einander annähern können, wodurch auch einem frühzeitigen Verkanten der Rohrschellen entgegengewirkt wird, was zu bleibenden Deformationen der von der Rohrschelle umspannten Teile führen könnte.
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Eine besondere Weiterbildung wird darin gesehen, dass die Rohrschelle Bestandteil einer Vorrichtung zur Verbindung zweier Abgas führender Rohre für Brennkraftmaschinenauspuffanlagen ist, bestehend aus einer rohrförmigen Klemmhülse mit einem vorzugsweise mäanderartig verwinkelten Längsschlitz, einer die Klemmhülse umgehenden längsgeschlitzten Muffe, wobei der Längsschlitz der Muffe gegenüber dem Längsschlitz der Klemmhülse in Umfangsrichtung versetzt angeordnet ist, sowie auf die Muffenenden einwirkenden Rohrschellen mit Spannschrauben.
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Hierbei sind zwei erfindungsgemäße Rohrschellen nebeneinander auf die Muffenenden aufgesetzt, sodass mittels der Spannschrauben die Muffe samt Klemmhülse auf den eingeführten Rohrteilen verspannt wird.
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Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die freien Enden der abgewinkelten Randteile der Rohrschelle zueinander vorragende Erhebungen, Sicken oder Warzen aufweisen, sodass beim Spannen der Rohrschellen erst die freien Enden mit den Erhebungen sich aneinander abstützen und erst nachfolgend die dem Schellenbügel benachbarten Enden der Abwinklungen einander angenähert werden, bis maximal zur Anlage auch dieser Bereiche aneinander.
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Auch kann vorgesehen sein, dass die Rohrschelle aus zwei Schellenbügelteilen besteht, die jeweils die Muffe um weniger als den halben Umfang, vorzugsweise nur etwa um ein Viertel ihres Umfanges, umgeben, wobei die ersten Enden der Schellenbügelteile abgewinkelt und von der Spannschraube durchgriffen sind, während die zweiten Enden der Schellenbügelteile mit dem Mantel der Muffe mechanisch, formschlüssig, kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden sind.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die zweiten Enden der Schellenbügelteile durch Toxverbindung mit der Muffe verbunden sind.
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Alternativ kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die zweiten Enden der Schellenbügelteile durch Schweißpunkte mit der Muffe verbunden sind.
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Auch ist bevorzugt vorgesehen, dass die Klemmhülse in der Muffe unverschieblich und/oder unverdrehbar gehalten ist.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird bei der bestimmungsgemäßen Benutzung der Rohrschelle vermieden, dass das Gewinde der Spannschraube beim Anspannen der Spannmutter beschädigt wird. Durch die gelochte Verlängerung an der Mutter wird das Schraubengewinde des Gewindeschafts der Spannschraube vor Materialreibung im Durchgangsloch des zweiten Randteiles geschützt. Durch die Aufnahme der Kräfte an der Verlängerung wird eine Formhaltigkeit des zweiten Randteiles gefördert, also einer Verformung des zweiten Randteiles entgegengewirkt. Durch die geringere Verformung wird eine höhere Formstabilität erreicht, was sich insbesondere bei Abgasrohren auf die Gasdichtigkeit positiv auswirkt. Hierzu trägt natürlich auch bei, dass die Spannschraube als Schlossschraube ausgebildet ist und mit ihrem Polygonabschnitt passend in die als Polygon ausgebildete Lochung des ersten Randteiles eingreift.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt:
- 1 zwei Rohrschellen in Verbindung mit einer Auspuffanlage einer Brennkraftmaschine in Seitenansicht;
- 2 desgleichen im Schnitt AA der 1 gesehen;
- 3 die Einzelheit B der 2 im vergrößertem Maßstab.
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Erfindungsgemäße Rohrschellen 1 mit abgewinkelten gelochten Randteilen, die von einer Spannschraube 2 durchgriffen sind, sind in der Zeichnung dargestellt. Der Kopf 3 der Spannschraube stützt sich an einem ersten Randteil 4 der Rohrschelle 1 ab und auf deren Gewindeschaft 5 ist eine Spannmutter 6 angeordnet, die sich an einem zweiten Randteil 7 der Rohrschelle 1 abstützt. Erfindungsgemäß weist die Spannmutter 6 eine gelochte Verlängerung 8 auf, die die Lochung des zweiten Randteiles 7 durchgreift und auch vom Gewindeschaft 5 durchgriffen ist. Vorzugsweise weist die gelochte Verlängerung 8 eine Verlängerung des Innengewindes der Spannmutter 6 auf, sodass ein durchgängiges Gewinde gebildet ist. Die Lochung des zweiten Randteiles 7 ist der Außenabmessung der Verlängerung 8 angepasst, sodass diese passend in der Lochung sitzt und an der Laibung der Lochung anliegt.
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Die Spannschraube 3 ist als Schlossschraube ausgebildet und weist unter ihrem Kopf einen Polygonabschnitt 9 auf, der passend in die als Polygon ausgebildete Lochung des ersten Randteiles 4 eingreift. Bei der bestimmungsgemäßen Benutzung stützt sich das erste Randteil 4 auf dem Polygonabschnitt 9 führend und formhaltig ab, während das zweite Randteil 7 sich entsprechend an der Verlängerung 8 der Spannmutter 6 abstützt und so geführt ist.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Rohrschelle 1 als einstückiger ringartiger Bügel ausgebildet, der geschlitzt ist oder einen Querschlitz bildet und an dessen Enden die abgewinkelten Randteile 4,7 ausgebildet ist.
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Wie besonders gut in 3 ersichtlich, weist jeder Endbereich 4,7 die Form einer topfartigen Vertiefung auf, deren Boden jeweils die Lochung für die Polygonabschnitt 9 beziehungsweise für die Verlängerung 8 aufweist, wobei die Mündungen der Vertiefungen zueinander gerichtet sind und die die Vertiefung umgebenden Kragen 10,11 sich zumindest teilweise aneinander abstützen, insbesondere wenn die Spannmutter 6 auf der Spannschraube angezogen wird.
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Im Ausführungsbeispiel sind zwei Rohrschellen 1 als Bestandteil einer Vorrichtung zur Verbindung zweier Abgas führender Rohre für Brennkraftmaschinen, Auspuffanlagen, gezeigt, die auf einer rohrförmigen Klemmhülse 12 mit mäanderartig verwinkeltem Längsschlitz 13 und einer die Klemmhülse 12 umgebenden längs geschlitzten Muffe 14 besteht, die ebenfalls einen Längsschlitz aufweist, der gegenüber dem Längsschlitz 13 der Klemmhülse 12 versetzt ist. An beiden Enden der Muffe 14 sind entsprechende Rohrschellen 1 mit Spannschrauben 3 und Spannmutter 6 angeordnet.
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Durch das Anziehen der Rohrschellen 1 wird die Muffe 14 und damit auch die Klemmhülse 12 auf den im Bereich dieser Anordnung vorgesehenen Rohrenden der Auspuffanlage verspannt und es wird ein fester und dichter Sitz der Elemente aufeinander erreicht.
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Die Rohrschellen 1 können durch Betätigung der Spannmuttern 6 mehrfach gelöst und wieder angezogen werden, ohne dass der Gewindeschaft 5 der Spannmutter 3 hierbei durch Bestandteile der Rohrschelle beschädigt wird.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle neuen in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004017501 U1 [0002]