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Die Erfindung betrifft ein Batteriemodulgehäuse, mit dessen Hilfe Batteriezellen einer Kraftfahrzeugbatterie geschützt aufgenommen werden können, sowie ein Verfahren, mit dessen Hilfe ein derartiges Batteriemodulgehäuse hergestellt werden kann.
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Aus
US 3 698 961 A ist ein Batteriegehäuse bekannt, bei dem eine obere Öffnung eines wannenförmigen Gehäuses mit einem Deckel verschlossen werden kann, wobei zwischen dem Deckel und dem Gehäuse ein Dichtkanal freigelassen ist, der über in dem Deckel vorgesehene mit dem Dichtkanal kommunizierende Öffnungen mit einer Dichtmasse gefüllt werden kann.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis Batteriegehäuse verlässlich gut abdichten zu können, um die in dem Batteriegehäuse aufgenommenen Batteriezellen vor Umwelteinflüssen zu schützen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die ein verlässlich abgedichtetes Batteriegehäuse ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Batteriemodulgehäuse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Batteriemodulgehäuse zur Aufnahme einer Kraftfahrzeugbatterie, insbesondere zum rein elektrisch Antrieb eines Kraftfahrzeugs, mit einem eine Öffnung begrenzenden Gehäuse zur Aufnahme mindestens einer Batteriezelle der Kraftfahrzeugbatterie, einem die Öffnung verschließenden Deckel zum Abdecken der Batteriezelle, wobei zwischen dem Gehäuse und dem Deckel ein ringförmiger und umlaufend geschlossener Dichtkanal zur Aufnahme einer den Deckel gegen das Gehäuse abdichtenden Dichtmasse ausgebildet ist, und einem durch eine Stopfenöffnung in den Dichtkanal hineinragenden und lösbar befestigten Stopfen zur Unterbrechung des Dichtkanals, wobei der Stopfen einen an einer ersten Unterbrechungsseite des Stopfens mit dem Dichtkanal kommunizierenden ersten Entlüftungskanal und einen an einer von der ersten Unterbrechungsseite wegweisenden zweiten Unterbrechungsseite des Stopfens mit dem Dichtkanal kommunizierenden zweiten Entlüftungskanal aufweist.
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Mit Hilfe des Stopfens kann der ursprünglich ringförmig geschlossene Dichtkanal unterbrochen werden. Wenn an einer Einstritzstelle in den Dichtkanal eine Dichtmasse eingespritzt wird, läuft die Dichtmasse von der Einstritzstelle bis zu den jeweiligen Unterbrechungsseiten des Stopfens, wo die Dichtmasse dann über die Entlüftungskanäle austreten kann. Sobald in dem jeweiligen Entlüftungskanal Dichtmasse vorliegt und/oder über den Entlüftungskanal austritt, muss zwangsläufig eine von der Einstritzstelle bis zum Entlüftungskanal durchgängige Materialanhäufung von Dichtmasse vorliegen. Auf dem Weg von der Einstritzstelle bis zum Entlüftungskanal hat die nachfolgend eingespritzte Dichtmasse vorhandene Hohlräume ausgefüllt und etwaige Luftblasen über den Entlüftungskanal herausgedrückt, so dass über den gesamten Strömungsquerschnitt des Dichtkanals die Dichtmasse vorhanden ist. Falls in einem Entlüftungskanal die Dichtmasse nicht ankommen sein sollte, indiziert dies, dass die Dichtmasse an einer Stelle steckengeblieben ist und eine ausreichende Abdichtung nicht gegeben ist. Dadurch kann mit minimalem Aufwand eine nicht ausreichende Abdichtung erkannt und das den geforderten Dichtheitsanforderungen nicht genügende fehlerhafte Batteriemodul als Ausschuss aussortiert werden.
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Hierbei wird berücksichtigt, dass die Fließgeschwindigkeit des Dichtmittels in dem Dichtkanal variieren kann. Bei einem mehrere Entlüftungsöffnungen aufweisenden Dichtkanal, kann es daher vorkommen, dass die vorgesehenen Entlüftungsöffnungen von der nur aus einer Umfangsrichtung kommenden Dichtmasse erreicht werden und ein Teilstück in dem Dichtkanal verbleibt, in dem die langsamer fließende Dichtmasse noch nicht angekommen ist, obwohl aus sämtlichen Entlüftungsöffnungen bereits Dichtmasse austritt. Da das Innere des Dichtkanals jedoch nicht einsehbar ist, fällt ein derartiger Fehler in der Abdichtung bei einer optischen Überprüfung nicht auf. Da in dem Stopfen die Entlüftungskanäle nicht miteinander kommunizieren, kann die schneller fließende Dichtmasse nicht den der langsamer fließenden Dichtmasse zugeordneten Entlüftungskanal erreichen. Das Risiko, dass fehlerhafterweise eine ausreichende Abdichtung des Batteriemodulgehäuse angenommen wird, kann dadurch eliminiert oder zumindest reduziert werden.
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Wenn in beiden Entlüftungskanälen Dichtmasse vorliegt, kann das Einspritzen der Dichtmasse beendet werden und der Stopfen entfernt werden. Durch den zuvor in den Dichtkanal hineinragenden Stopfen verbleibt in dem zuvor von dem Stopfen eingenommenen Volumen des Dichtkanals ein Teilstück, in dem keine Dichtmasse vorhanden ist. Dieses Teilstück ist jedoch über die Stopfenöffnung zugänglich und gut sichtbar. Nach dem Entfernen des Stopfens kann über die Stopfenöffnung Dichtmasse in den Dichtkanal eingefüllt werden, um die an den Unterbrechungsseiten des Stopfens endende Dichtmassenbereiche miteinander zu verbinden. Zusätzlich oder alternativ kann über die Stopfenöffnung zugängliches Material der Dichtmasse verstrichen werden, um die Dichtmasse zu einem ringförmig geschlossenen Dichtring zu verformen. Obwohl die Bereiche zwischen der Einstritzstelle und der Stopfenöffnung nicht sichtbar sind, stellt das Vorliegen von Dichtmasse in den Entlüftungskanälen eine verlässliche Überprüfung der Dichtwirkung in diesen Bereichen dar. Die ausreichende Dichtwirkung im Bereich der Stopfenöffnung kann unmittelbar optisch überprüft werden, so dass schließlich die Dichtmasse einen gut abdichtenden ringförmig geschlossenen Dichtring ausbilden kann. Durch die Unterbrechung des Dichtkanals mit Hilfe des lösbaren Stopfens kann verlässlich überprüfbar die Dichtmasse zu einem geschlossenen Dichtring gefertigt werden, so dass ein verlässlich abgedichtetes Batteriegehäuse ermöglicht ist.
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Insbesondere ist der Deckel teilweise in das Gehäuse eingesteckt, wobei zur Ausbildung des Dichtkanals der Deckel eine nach radial außen geöffnete Nut und das Gehäuse eine zur Nut weisende ebene Innenseite aufweist. Ein Dichtspalt zwischen dem Deckel und dem Gehäuse kann durch die in den Dichtkanal eingespritzte Dichtmasse abgedichtet werden. Da die für den Dichtkanal vorgesehen Nut durch den Deckel ausgebildet ist, kann für das Gehäuse eine besonders einfache Geometrie vorgesehen sein. Beispielsweise ist das Gehäuse als ebenes Rohr, insbesondere Rechteckrohr ausgestaltet, dessen an seinen axialen Stirnseiten vorgesehen Öffnungen von jeweils einem Deckel verschlossen werden können. Beispielsweise können an beiden Axialseiten des Gehäuses Batteriezellen, insbesondere Taschenzellen („Pouch“-Zellen), vorzugsweise gleichzeitig, eingesetzt werden und nach dem Befüllen des Gehäuses mit den Batteriezellen an seinen Axialseiten durch eine axiale Relativbewegung des jeweiligen Deckels, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zur Schwerkraftrichtung, dicht verschlossen werden.
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Vorzugweise bildet der Deckel die Stopfenöffnung und eine mit dem Dichtkanal kommunizierende Einfüllöffnung zum Einfüllen der Dichtmasse in den Dichtkanal aus. Grundsätzlich ist es möglich, dass der Stopfen über eine in dem Gehäuse vorgesehene Stopfenöffnung eingesteckt werden kann und/oder die Dichtmasse über ein in dem Gehäuse vorgesehene Einfüllöffnung eingespritzt werden kann. Durch die Verortung der Stopfenöffnung und der Einfüllöffnung in den Deckel kann das Gehäuse eine besonders einfache, insbesondere rohrförmige, Geometrie aufweisen, die kostengünstig hergestellt werden kann.
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Besonders bevorzugt sind eine Wegstrecke eines sich von der Einfüllöffnung bis zur ersten Unterbrechungsseite des Stopfens erstreckenden ersten Teilkanals des Dichtkanals und eine Wegstrecke eines sich von der Einfüllöffnung bis zur zweiten Unterbrechungsseite des Stopfens erstreckenden zweiten Teilkanals des Dichtkanals im Wesentlichen gleich lang. Dadurch kommt die über die Einfüllöffnung eingespritzte Dichtmasse im Wesentlichen zeitgleich in den beiden Entlüftungskanälen des Stopfens an. Die Herstellungsgeschwindigkeit kann dadurch gering gehalten werden. Zudem kann ein zeitlicher Versatz auf Prozessprobleme hinweisen, denen rechtzeitig nachgegangen werden kann, bevor Ausschuss produziert wird.
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Der Dichtkanal kann von dem Deckel und von dem Gehäuse gemeinsam begrenzt sein. Hierzu kann der Deckel vor dem Einfüllen der Dichtmasse in den Dichtkanal mit dem Gehäuse gefügt werden. Das Fügen des Deckels mit dem Gehäuse kann beispielsweise durch Schweißen, Löten, Kleben, Verschrauben, Verklippsen, Crimpen, Verstemmen und/oder Umbördeln erfolgen.
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Insbesondere ist das Gehäuse als Extrusionsprofil ausgestaltet. Da das Gehäuse mit einer besonders einfachen, insbesondere rohrförmigen, Geometrie versehen sein kann, ist es leicht möglich das aus Kunststoff hergestellte Gehäuse durch Extrudieren herzustellen. Insbesondere kann das Gehäuse in der jeweils gewünschten Länge von dem als Endlosprofil extrudierten Halbzeug abgelängt werden, so dass das Batteriemodulgehäuse leicht an unterschiedliche Varianten mit verschiedenen Fassungsvermögen und Bauraumbeschränkungen angepasst werden kann. Der Deckel kann beispielsweise ein Schmiedebauteil, ein Extrusionsprofil oder ein Gussbauteil sein.
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Vorzugsweise ist der Dichtkanal zu einem Inneren des Gehäuses hin durch ein mit dem Deckel und dem Gehäuse zusammenwirkendes Dichtelement zum Zurückhalten von in den Dichtkanal eingespritzer Dichtmasse abgedichtet. Das Dichtelement kann verhindern, dass unter dem beim Einspritzen auftretenden Druck die Dichtmasse in das Innere des Batteriemodulgehäuses gelangt. Da die eigentliche Dichtwirkung von der Dichtmasse bereitgestellt wird, braucht das Dichtelement nur eine für die gegebenenfalls eher zähflüssige Dichtmasse ausreichend flüssigkeitsdichte Dichtwirkung bereitzustellen. Vorzugsweise wird eine gasdichte Abdichtung nur durch die Dichtmasse bereitgestellt.
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Besonders bevorzugt ist der Stopfen reibschlüssig, insbesondere durch Klemmen infolge einer Presspassung, und/oder formschlüssig, insbesondere durch Verschrauben und/oder Verklippsen, lösbar in der Stopfenöffnung eingesteckt. Zusätzlich oder alternativ kann der Stopfen während des Einfüllens der Dichtmasse von einem separaten Werkzeug in Position gehalten werden. Ein unbeabsichtigtes Lösen oder Abfallen des Stopfens kann dadurch vermieden werden. Zudem kann vermieden werden, dass der Stopfen von der ankommenden eingespritzten Dichtmasse aus der Stopfenöffnung herausgedrückt wird. Stattdessen kann sichergestellt werden, dass die Dichtmasse nur über die Entlüftungskanäle austreten kann und eine Leckage zwischen dem Stopfen und der Innenseite der Stopfenöffnung vermieden ist. Es ist auch möglich den Stopfen in dem Dichtkanal ausreichend anzudrücken, dass ein Übertritt der Dichtmasse von der einen Unterbrechungsseite an die andere Unterbrechungsseite an dem Stopfen vorbei vermieden ist. Der Stopfen kann dichtend in dem Dichtkanal eingepresst sein und eine für die Dichtmasse dichtende Unterbrechung des Dichtkanals bereitstellen.
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Insbesondere endet der erste Entlüftungskanal in der ersten Unterbrechungsseite und der zweite Entlüftungskanal in der zweiten Unterbrechungsseite, wobei der erste Entlüftungskanal und der zweite Entlüftungskanal einen um im Wesentlichen 90° umgelenkten Verlauf aufweisen. Die an der zugeordneten Unterbrechungsseite ankommende eingespritze Dichtmasse kann dadurch in Strömungsrichtung in den Entlüftungskanal eintreten und innerhalb des Stopfens umgelenkt werden, um quer zur Strömungsrichtung aus dem Dichtkanal und aus dem Stopfen sichtbar austreten zu können.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der erste Entlüftungskanal und der zweite Entlüftungskanal im Wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung der Dichtmasse in den Dichtkanal einmünden, wobei insbesondere der erste Entlüftungskanal teilweise in die erste Unterbrechungsseite und der zweite Entlüftungskanal teilweise in die zweite Unterbrechungsseite hineinragt. Die an der zugeordneten Unterbrechungsseite ankommende eingespritze Dichtmasse kann an der Unterbrechungsseite gestaut werden und über den Entlüftungskanal quer zur Strömungsrichtung ausweichen und aus dem Stopfen austreten. Der Entlüftungskanal kann dadurch besonders einfach und kostengünstig, beispielsweise durch eine einzige Bohrung hergestellt werden. Da hierbei die Unterbrechungsseiten etwas zurückgesetzt sind, kann nach dem Entfernen des Stopfens bereits Dichtmasse in dem von dem Stopfen überdeckten Teilstück des Dichtkanals zurückbleiben, so dass bereits genug zu verstreichendes Dichtmaterial vorhanden sein kann, um die Dichtmasse zu einen ringförmig geschlossenen Dichtring zu verstreichen, ohne dass hierzu Dichtmasse über die Stopfenöffnung nachgefüllt werden muss. Wenn der Entlüftungskanal etwas in die Unterbrechungsseite hineinragt und eine Vertiefung in der ansonsten ebenen Unterbrechungsseite ausbildet, können Totwassergebiete bei der Umlenkung der Dichtmasse in den Entlüftungskanal vermieden werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kraftfahrzeugbatterie, insbesondere zum rein elektrisch Antrieb eines Kraftfahrzeugs, bei dem in einem Gehäuse eines Batteriemodulgehäuse, das wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, mindestens eine Batteriezelle der Kraftfahrzeugbatterie eingesetzt wird, ein Deckel des Batteriemodulgehäuses, das wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, zum Verschließen der Öffnung des Gehäuses mit dem Gehäuse gefügt wird, wobei der Stopfen in der Stopfenöffnung eingesetzt ist, nachfolgend eine Dichtmasse in den Dichtkanal eingefüllt wird, bis die Dichtmasse sowohl in dem ersten Entlüftungskanal als auch in dem zweiten Entlüftungskanal angekommen ist, nachfolgend der Stopfen aus der Stopfenöffnung entfernt wird und nachfolgend in dem durch die Stopfenöffnung hindurch sichtbaren Teilstück des Dichtkanals die Dichtmasse zu einem ringförmig geschlossenen Dichtring aufgefüllt und/oder verformt wird. Das Verfahren kann wie vorstand anhand des Batteriemodulgehäuse erläutert aus- und weitergebildet sein. Das Batteriemodulgehäuse mit eingestecktem Stopfen stellt bei dem Verfahren ein Zwischenprodukt dar, wobei das Batteriemodulgehäuse durch das Entfernen des Stopfens und das Verbinden der an den Unterbrechungsseite endenden Enden der Dichtmasse veredelt werden kann. Insbesondere kann die Stopfenöffnung durch einen Verschluss geschlossen werden, um die Dichtmasse vor Umwelteinflüssen über die Stopfenöffnung zu schützen, so dass das Produkt des Verfahrens ein Batteriemodulgehäuse ohne Stopfen, mit ringförmig geschlossener Dichtmasse in dem Dichtkanal und mit einem die Stopfenöffnung verschließenden Verschluss sein kann. Durch die Unterbrechung des Dichtkanals mit Hilfe des lösbaren Stopfens kann verlässlich überprüfbar die Dichtmasse zu einem geschlossenen Dichtring gefertigt werden, so dass ein verlässlich abgedichtetes Batteriegehäuse ermöglicht ist.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein elektrisch antreibbares Kraftfahrzeug mit einer Kraftfahrzeugbatterie zum Antrieb des Kraftfahrzeugs, wobei die Kraftfahrzeugbatterie mindestens ein Batteriemodulgehäuse zur Aufnahme von Batteriezellen aufweist, wobei das Batteriemodulgehäuse dadurch hergestellt ist, dass bei einem Batteriemodulgehäuse, das wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet ist, der Stopfen entfernt und die Dichtmasse einen ringförmig vollständig geschlossenen Dichtring in dem Dichtkanal ausbildet, wobei insbesondere die Stopfenöffnung durch einen Verschluss geschlossen ist. Durch die Unterbrechung des Dichtkanals mit Hilfe des lösbaren Stopfens kann verlässlich überprüfbar die Dichtmasse zu einem geschlossenen Dichtring gefertigt werden, so dass ein verlässlich abgedichtetes Batteriegehäuse ermöglicht ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
- 1: eine schematische perspektivische Schnittansicht eines axialen Endes eines Batteriemodulgehäuses,
- 2: eine schematische geschnittene Detailansicht des Batteriemodulgehäuses aus 1 und
- 3: eine schematische perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform eines Stopfens für das Batteriemodulgehäuses aus 2.
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Das in 1 dargestellte Batteriemodulgehäuse 10 kann zur Aufnahme von Batteriezellen einer Kraftfahrzeugbatterie eines elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs genutzt werden. Das Batteriemodulgehäuse weist einen im Wesentlichen als Rechteckrohr ausgeformtes Gehäuse 12 auf, das insbesondere durch Extrudieren hergestellt ist. Eine stirnseitige Öffnung des Gehäuses 12 ist durch einen Deckel 14 verschlossen, der in axialer Richtung an der Stirnseite des Gehäuses 12 anschlagen kann und mit einem Teil in die Öffnung des Gehäuses 12 eingesteckt ist. Der Deckel 14 weist eine nach radial außen geöffnete umlaufende Nut 16 auf, die zu einer Innenseite 18 des Gehäuses 12 weist. Die Nut 16 und die Innenseite 18 begrenzen zusammen einen umlaufenden ringförmigen Dichtkanal 20. Der Dichtkanal 20 kann zum Inneren des Gehäuses 12 hin durch ein Dichtelement 22 abgedichtet sein. Das Dichtelement 22 ist beispielsweise mit dem Deckel 14 verbunden und liegt mit einer Dichtlippe an der Innenseite 18 des Gehäuses 12 an.
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In dem Deckel 14 ist eine mit dem Dichtkanal 20 kommunizierende Einfüllöffnung 24 zum Einspritzen einer Dichtmasse in den Dichtkanal 20 vorgesehen. Die Dichtmasse kann von der Einfüllöffnung 24 aus in beiden Umfangsrichtungen durch den Dichtkanal 20 fließen, bis im Wesentlichen gleichzeitig die beiden Massenströme an einer Stopfenöffnung 26 ankommen. In der Stopfenöffnung 26 ist ein Stopfen 28 eingesteckt, der bis in den Dichtkanal 20 hineinreicht.
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Wie in 2 dargestellt ist, ist der Stopfen 28 soweit in die Stopfenöffnung 26 eingesteckt, dass der Dichtkanal 20 durch den Stopfen 28 unterbrochen ist. Hierbei weist der Stopfen 28 eine in einer Umfangsrichtung des Dichtkanals 20 weisende erste Unterbrechungsseite 30 und eine in die entgegen gesetzte Umfangsrichtung des Dichtkanals 20 weisende zweite Unterbrechungsseite 32 auf, die jeweils den Dichtkanal 20 verschließen und dadurch unterbrechen. In die ersten Unterbrechungsseite 30 mündet ein erster Entlüftungskanal 34, während in die zweite Unterbrechungsseite 32 ein zweiter Entlüftungskanal 36 einmündet. Über die Entlüftungskanäle 34, 36 kann die an der jeweiligen Unterbrechungsseite 30, 32 ankommende Dichtmasse um 90° umgelenkt werden und an der Außenseite des Deckels 14 austreten. Wenn aus beiden Entlüftungskanälen 34, 36 Dichtmasse austritt, ist dies ein verlässliches Zeichen, dass zwischen der Einfüllöffnung 24 und der Stopfenöffnung 26 der Dichtkanal 20 in beiden Teilstrecken mit Dichtmasse gefüllt ist. Nachfolgend kann der Stopfen 28 aus der Stopfenöffnung 26 herausgezogen werden, so dass allenfalls nur noch im Bereich der Stopfenöffnung 26 keine Dichtmasse vorhanden ist. Um die Dichtmasse zu einen ringförmig geschlossenen Dichtring zu formen, kann nun weitere Dichtmasse über die Stopfenöffnung 26 in den Dichtkanal 20 eingefüllt werden und/oder die in dem Bereich der Stopfenöffnung 26 vorhandene Dichtmasse entsprechend verstrichen werden. Da dieser Bereich durch die Stopfenöffnung 26 hindurch gut einsehbar ist, kann die korrekte Abdichtung und das Vorliegen eines durch die Dichtmasse ausgebildeten ringförmig geschlossenen Dichtrings leicht überprüft werden. Schließlich kann die Stopfenöffnung 26 von einem Verschluss geschlossen werden, um die Dichtmasse vor Umwelteinflüssen über die Stopfenöffnung 26 zu schützen.
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Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform des Stopfens 28 sind im Vergleich zu der in 2 dargestellten Ausführungsform des Stopfens 28 die Unterbrechungsseiten 30, 32 soweit zurückgesetzt positioniert, dass eine Umlenkung innerhalb der Entlüftungskanäle 34, 36 nicht vorgesehen ist. Der jeweilige Entlüftungskanal 34, 36 kann dadurch durch einen einzelnen Bohrvorgang erzeugt werden, wobei sich ein Teil des jeweiligen Entlüftungskanals 34, 36 etwas in die zugehörige Unterbrechungsseite 30, 32 eingraben kann.
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Die Einstecktiefe des Stopfens 28 in der Stopfenöffnung 26 kann durch einen an einer Wandung des Dichtkanals 20 anschlagenden Axialanschlag 38 begrenzt werden. Der Axialanschlag 38 kann zudem eine ausreichende Abdichtung zwischen dem Stopfen 28 und dem Dichtkanal 20 ausbilden, um eine Leckage von Dichtmasse an dem Stopfen 28 vorbei an die andere Umfangsseite zu verhindern. Der Stopfen 28 kann beispielsweise in der Stopfenöffnung 26 eingepresst sein oder mit Hilfe eines Werkzeugs in Position gehalten sein, um eine Leckage von Dichtmasse zu vermeiden und zu verhindern, dass der Stopfen von dem Druck der Dichtmasse aus der Stopfenöffnung 26 herausgedrückt wird. Da die Dichtmasse nicht zwischen die Wandung des Dichtkanals 20 und den Axialanschlag 38 gelangt, wirkt auf den Stopfen eine vergleichsweise geringe aus der Stopfenöffnung heraus gerichtete Kraft, die im Wesentlichen nur durch Reibungskräfte der Dichtmasse an der Wandung der Entlüftungskanäle 34, 36 entsteht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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