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Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für eine Zylindereinheit einer im 4-Takt-Verfahren betriebenen Hubkolbenbrennkraftmaschine mit einem hebelartigen, über eine Lagerachse schwenkbar in einem Zylinderkopf gelagerten Nockenfolger, der mit einem Auslassnocken einer Nockenwelle zusammenwirkt und in einer Hubphase des Auslassnockens mittels seines einen Hebelendes zumindest ein Auslassventil in seine Öffnungsstellung betätigt, wobei der Ventiltrieb Bestandteil eines Motorbremssystems ist und dabei über eine Bremsbetätigung aus einem Normalbetrieb, in dem der Ventiltrieb mit einem definierten Wert eines Ventilspiels betrieben wird, in einen Motorbremsbetrieb mit reduziertem Ventilspiel verstellbar ist, in dem das zumindest eine Auslassventil außerhalb der Hubphase phasenweise geöffnet ist, wofür der Auslassnocken im Bereich eines Abschnittes seiner Grundkreisphase mit zumindest einer radialen Erhebung versehen ist, deren radiale Abmessung innerhalb des Ventilspiels liegt, und wobei die Bremsbetätigung mit einer verdrehbaren Exzenterhülse zusammenwirkt, die zwischen der Lagerachse und einer Nabe des Nockenfolgers angeordnet ist.
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In Nutzkraftfahrzeugen vorgesehene Motorbremssysteme werden alternativ zu hydrodynamischen Retardern verwendet, wobei mit beiden Dauerbremssystemen lang andauernde Bremsvorgänge, wie sie häufig in langen Gefällstrecken erforderlich sind, mit im Wesentlichen konstantem Bremsmoment durchgeführt werden können. Im Gegensatz dazu würde bei entsprechenden Bremsvorgängen, für die eine als Reibbremse ausgeführte Betriebsbremse benutzt würde, in deren Verlauf aufgrund der extremen Erhitzung der Bremstrommeln oder -scheiben die Bremswirkung nachlassen und eventuell Bremsfading auftreten.
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Bei Motorbremssystemen handelt es sich im Wesentlichen um zwei unterschiedliche Bauarten: Bei einer ersten Ausführungsform mit einer Abgas-Stauklappe wird mit dieser bei deaktivierter oder reduzierter Verbrennung des das Nutzkraftfahrzeug antreibenden Verbrennungsmotors eine Abgasverdichtung erzielt, wodurch das Bremsmoment des Verbrennungsmotors erhöht wird. Bei einer zweiten Ausführungsform wird innerhalb des Arbeitsprozesses eines im 4-Takt-Verfahren betriebenen Verbrennungsmotors in einer Phase während oder am Ende des Verdichtungshubs eine gezielte Dekompression herbeigeführt. Diese kann durch ein gezieltes Öffnen oder Teilöffnen des Auslassventils der jeweiligen Zylindereinheit oder durch die gleiche Funktion eines zusätzlichen Dekompressionsventils erreicht werden.
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Die komprimierte Luft gelangt somit über das vorzugsweise teilgeöffnete Auslassventil und die Abgasleitung unmittelbar in das Abgassystem, ohne eine Beschleunigung des Arbeitskolbens im Arbeitstakt, also ohne dass ein Antriebsmoment auf die Kurbelwelle des Verbrennungsmotors übertragen wird. Wenn in der Abgasleitung ein Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie angeordnet ist, können mittels einer entsprechenden Regelung während des Bremsvorganges der Abgasdruck in der Abgasleitung und der Druck in der Ladeluftleitung erhöht werden, woraus eine erhöhte Bremsleistung resultiert.
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Ein Ventiltrieb für eine Zylindereinheit einer im 4-Takt-Verfahren betriebenen Hubkolbenbrennkraftmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen Gattung, der Bestandteil eines Motorbremssystems ist, geht aus der
AT 001 915 U1 hervor. Dabei weist der Ventiltrieb zumindest ein Auslassventil pro Zylindereinheit auf, das von einem Auslassnocken einer Nockenwelle über eine Stößelstange und einen auf einer Kipphebelachse schwenkbar gelagerten Ventilhebel, der wegen seiner Funktion nachfolgend als Kipphebel bezeichnet ist, betätigt wird. Sowohl an einem der Stößelstange zugewandten Ende des Kipphebels als auch an dem das Auslassventil betätigenden Hebelende sind jeweils Einstellschrauben vorgesehen, mit denen ein definiertes Ventilspiel im Ventiltrieb einstellbar ist.
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Zur Erhöhung der Motorbremswirkung sollen die Auslassventile außerhalb der normalen Ventilsteuerzeiten geöffnet werden, wobei dieser zusätzliche Ventilhub im Verdichtungstakt, also zeitlich vor dem regulären Öffnungshub der Auslassventile erfolgt. Auf dem Auslassnocken ist eine zusätzliche Erhebung ausgebildet, deren Höhe geringer sein soll als ein Ventilspiel im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine, also als das eingestellte definierte Ventilspiel. Eine Bremsbetätigungseinrichtung des als Dekompressionseinrichtung wirkenden Motorbremssystems besteht darin, dass der Kipphebel über eine Exzenterbüchse auf der Ventilhebelachse gelagert ist, wobei die Kipphebelachse, die drehbar in einem Kipphebelgehäuse gelagert ist, über zumindest ein Federelement mit der Kipphebelachse elastisch verbunden sein soll.
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Zur Verdrehung der Kipphebelachse ist ein Zahnstangengetriebe vorgesehen, dessen Ritzel an der Kipphebelachse angreift, wobei Endstellungen dieser Verdrehung der Kipphebelachse durch Anschläge begrenzt sind, durch die jeweils eine Endstellung für den normalen Motorbetrieb und eine Endstellung für den Bremsbetrieb definieret ist.
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Außerdem ist aus der
EP 0543 210 A1 ein Ventiltrieb bekannt, der im Rahmen einer als Dauerbremsvorrichtung bezeichneten Motorbremse verwendet wird. Die Dauerbremsvorrichtung weist eine Exzenterbuchse auf, die für jeden zumindest ein Auslassventil betätigenden Kipphebel auf eine feste Kipphebellagerachse aufgesteckt ist. An einem radialen Betätigungshebel, mit dem die Exzenterbuchse zwischen einem Betrieb des Verbrennungsmotors im normalen Motorbetrieb und einem Bremsbetrieb um die Kipphebellagerachse verdreht wird, steht mit einem hydraulischen Stellglied in Verbindung.
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Auslassnocken, die mit den Kipphebeln zusammenwirken, sollen ein modifiziertes Profil aufweisen. Ein solches Profil besteht dabei aus einem ersten Grundkreisabschnitt und einem zweiten Abschnitt mit einem konstanten, reduzierten Hub. Zur Einstellung eines in der Grundkreisphase des Auslassnockens auftretenden Ventilspiels sind manuelle Einstellelemente zwischen einem Hebelende des Kipphebels und einer Ventilbrücke sowie zwischen einem Ende der Ventilbrücke und einem Ventilschaftende eines der Auslassventile vorgesehen.
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Mittels der als Schrauben ausgebildeten Einstellelemente wird für den vorgenannten zweiten Abschnitt ein geringes Ventilspiel eingestellt, so dass im Grundkreisabschnitt ein größeres Ventilspiel auftritt. Anhand eines Diagrammes wird dabei in dem Dokument erläutert, wie sich während eines Bremsvorganges eine Veränderung der Position der Achse des Kipphebels auf den Verbrennungsprozess auswirkt. Dabei bewirkt der Abschnitt des Auslassnockens eine Öffnung des Auslassventils außerhalb der eigentlichen Hubstellung des Auslassnockens. Eine mit einer Abgasleitung verbundene Abgasturbine eines Abgasturboladers soll eine variable Geometrie aufweisen, so dass durch deren während eines Bremsvorganges vorgenommene Verstellung ein beträchtlicher Druck in der Abgasleitung erzeugt werden kann, was zu einer Erhöhung der erzeugten Bremsleistung führen soll.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Wartungsaufwand für die Einstellung des im Ventiltrieb erforderlichen Ventilspiels zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Patentansprüchen wiedergegeben, welche jeweils für sich genommen oder in verschiedener Kombination miteinander einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Danach soll ein Ventiltrieb für eine Zylindereinheit einer im 4-Takt-Verfahren betriebenen Hubkolbenbrennkraftmaschine einen hebelartigen, über eine Lagerachse schwenkbar in einem Zylinderkopf gelagerten Nockenfolger aufweisen, der mit einem Auslassnocken einer Nockenwelle zusammenwirkt. Der Nockenfolger betätigt in einer Hubphase des Auslassnockens mittels seines einen Hebelendes zumindest ein Auslassventil entgegen der Kraft einer Ventilfeder in seine Öffnungsstellung. Es kann sich um einen Ventiltrieb mit einem Auslassventil oder zwei Auslassventile handeln, wobei für die Betätigung von zwei Auslassventilen zwischen deren Ventilschaft-enden und dem Hebelende des Nockenfolgers eine Ventilbrücke angeordnet ist.
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Der Ventiltrieb ist Bestandteil eines Motorbremssystems und ist dabei über eine Bremsbetätigung aus einem Normalbetrieb, in dem der Ventiltrieb außerhalb der Hubphase des Auslassnockens mit einem definierten Wert eines Ventilspiels betrieben wird, in einen Motorbremsbetrieb mit einem reduzierten Ventilspiel verstellbar. Dabei kann das Ventilspiel auch gleich null sein. Im Motorbremsbetrieb ist das Auslassventil folglich außerhalb der Hubphase des Auslassnockens phasenweise geöffnet. Dafür ist der Auslassnocken im Bereich eines Abschnittes seiner Grundkreisphase mit zumindest einer radialen Erhebung versehen, deren radiale Abmessung innerhalb des Ventilspiels liegt. Die Bremsbetätigung wirkt mit einer verdrehbaren Exzenterhülse zusammen, die zwischen der Lagerachse und einer Nabe des Nockenfolgers angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß soll dabei zur Einstellung und Begrenzung des Ventilspiels auf den definierten Wert ein selbsttätiges Ventilspielausgleichselement vorgesehen sein, das zwischen dem Hebelende einerseits und einem Ventilschaftende oder einer an Ventilschaftenden von zwei Auslassventilen anliegenden Ventilbrücke andererseits angeordnet ist. Weiterhin soll eine Schwenkbewegung des Nockenfolgers in einer Grundkreisphase des Auslassnockens durch einen Endanschlag begrenzbar sein. Ein vergrößertes Ventilspiel, das sich im Laufe des Betriebs der Hubkolbenbrennkraftmaschine einstellt, muss demzufolge nicht mehr manuell bis auf den definierten Wert reduziert werden. Diese Korrektur des Ventilspiels übernimmt das selbsttätig wirkende Ventilspielausgleichselement.
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Würde man allerdings den Ventiltrieb nur mit einem selbsttätig wirkenden Ventilspielausgleichselements versehen, ohne die Schwenkbewegung des Nockenfolgers zu begrenzen, so würde von das Ventilspielausgleichselement aufgrund des ermittelten Ventilspiels eine Verstellung zu dessen Beseitigung vornehmen. Das würde auch auch das für die Funktion des Motorbremssystems erforderliche und voreingestellte, definierte Ventilspiel betreffen, mit dem im normalen Motorbetrieb erreicht wird, dass die radiale Erhebung keine Steuerfunktion auf das oder die Auslassventile ausübt. Folglich würde das Ventilspielausgleichselement zwischen dem Nockenfolger und den Auslassventilen selbsttätig eine derartige Verstellung vornehmen, so dass sich schließlich das Motorbremssystem ständig in seinem Motorbremsbetrieb befinden würde.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Lösung wird die Verstellung dadurch auf den definierten Wert des Ventilspiels begrenzt, dass ein Endanschlag innerhalb der Grundkreisphase des Auslassnockens nur eine begrenzte Schwenkbewegung des Nockenfolgers zulässt. Das Ventilspielausgleichselement kann somit nur noch eine Verstellung vornehmen, bis das Hebelende am Anschlag anliegt, wodurch das definierte Ventilspiel erreicht wird. Der Endanschlag wirkt also dem Ventilspielausgleichselement entgegen.
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Demgegenüber ist sowohl nach der
AT 001 915 U1 als auch nach der
EP 0543 210 A1 an den Kipphebeln eine manuelle Einstellvorrichtung vorgesehen, mit der das im Ventiltrieb auftretende Ventilspiel fortlaufend mittels Einstellschrauben korrigiert werden muss, nachdem es zuvor überprüft wurde.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll eine Anschlagsfläche des Endanschlags an einem am Zylinderkopf fixierten Halteelement angeordnet und gegenüber dem Halteelement axial in Richtung des Nockenfolgers verstellbar sein. Alternativ dazu könnte eine Begrenzung der Schwenkbewegung des Nockenfolgers auch zwischen dessen Nabe und einem zur Aufnahme der Lagerachse vorgesehenen Lagerbock angeordnet sein, der folglich die Drehbewegung des Nockenfolgers in diesem Bereich begrenzt.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass die Anschlagsfläche mit einer Fläche des Nockenfolgers zusammenwirkt, die im Bereich seines Hebelendes und, von dem oder den Auslassventilen abgewandt, vorgesehen ist. Es handelt sich um eine Fläche an dem Hebelende, die sich während der Schließbewegung des oder der Auslassventile auf die Anschlagfläche zubewegt. Wenn der Nockenfolger als Guss- oder Schmiedeteil ausgebildet ist, wird diese Fläche möglichst spanend bearbeitet.
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Dabei soll weiterhin die Anschlagsfläche an einem Anlageelement angeordnet sein, das gegenüber dem Halteelement winkelbeweglich ist. Aufgrund dieser Ausgestaltung des Endanschlages kann sich die Anschlagsfläche derart ausrichten, dass sie sich flächig an das Hebelende, das während des Ventilhubes seine Lage ändert, anlegen kann. Alternativ dazu besteht auch die Möglichkeit, die Anschlagfläche ballig auszubilden, um eine günstige Anlage des Nockenfolgers am Endanschlag zu erreichen.
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Zur Schaffung einer Anordnung mit einer Verstellmöglichkeit des Endanschlages in axialer Richtung sowie einer Winkelbeweglichkeit des Anlageelements soll zwischen dem Anlageelement und dem Halteelement und ein längsverstellbares Stellelement angeordnet sein, wobei ein am Stellelement ausgebildeter Kugelkopf in eine Kugelkalotte des Anlageelements eingreift.
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In weiterer Ausgestaltung dieser Ausführung des Endanschlages soll das Halteelement ein Innengewinde aufweisen, in das das Stellelement mit einem Außengewinde eingreift, dass das Stellelement an seinem vom Anlageelement abgewandten Ende einen Schlitz für einen Eingriff eines Schraubenziehers aufweist, wobei das Stellelement mittels einer Kontermutter gegenüber dem Halteelement verspannt ist.
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Außerdem ist vorgesehen, dass das Ventilspielausgleichselement einen gegenüber einer Führungshülse hydraulisch verstellbaren Druckkolben aufweist. Es handelt sich um eine selbsttätig wirkende hydraulische Nachführung, bei der zwischen dem Druckkolben und der Führungshülse ein Leckspalt vorgesehen ist. Dadurch wird verhindert, dass sich der Hochdruckraum in unzulässiger Weise aufpumpt, wodurch ein steifer Ventiltrieb entstehen würde. Über den Leckspalt wird während einer Hochdruckphase des Ventilspielausgleichselements über einen vom Hochdruckraum ausgehenden Leckspalt, der als Drosselquerschnitt wirkt, eine definierte Menge des Schmieröls durch den Nockenhub aus dem Hochdruckraum herausgepresst.
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Dabei kann der Nockenfolger als Kipp- oder Schwinghebel ausgebildet sein, wobei eine am Hebelende vorgesehene sacklochartige Aufnahmebohrung das als Einsteckelement ausgebildete hydraulische Ventilspielausgleichselement aufnimmt, und dass zwischen der Aufnahmebohrung und der Nabe des Kipp- oder Schwinghebels eine Druckmittelbohrung verläuft. Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit, den Nockenfolger als Schlepphebel auszubilden, bei dem das hydraulische Ventilspielausgleichselement in einem zur Anlenkung des Schlepphebels vorgesehenen Abstützelement angeordnet ist.
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Kipphebel sind als zweiarmige Hebel ausgebildet, die am Ende eines Kipphebelarmes an einer Nockenrolle unmittelbar vom Nocken einer obenliegenden Nockenwelle betätigt werden oder über eine Stößelstange mit einer untenliegenden Nockenwelle zusammenwirken. Ein Schwinghebel, bei dem es sich um einen einarmigen Hebel handelt, ist schwenkbar auf einer Schwinghebelwelle gelagert und wird über eine obenliegende Nockenwelle betätigt. Bei einem Schlepphebel handelt es sich ebenfalls um einen einarmigen Hebel, der mit einer obenliegenden Nockenwelle zusammenwirkt, dabei allerdings an einem hydraulischen Abstützelement angelenkt ist. Sowohl bei Kipphebeln als auch bei Schwinghebeln ist zur Schaffung eines selbsttätigen hydraulischen Ventilspielausgleichs an einem mit einem Ventilschaftende eines Gaswechselventils zusammenwirkenden Hebelende ein als sogenanntes Einsteckelement bezeichnetes Ventilspielausgleichselement vorzusehen.
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Schließlich ist vorgesehen, dass die zumindest eine radiale Erhebung als zusätzlicher Hubnocken ausgebildet ist. Dieser Hubnocken sorgt im Motorbremsbetrieb für eine phasenweise Öffnung des Auslassventils, so dass in der eingangs erläuterten Weise eine Dekompression des Verbrennungsraumes über das teilweise geöffnete Auslassventil erfolgt.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des Patentanspruchs 1 mit den von diesem abhängigen Patentansprüchen beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus weitere Möglichkeiten, einzelne Merkmale, insbesondere dann, wenn sie sich aus den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele oder unmittelbar aus den Figuren ergeben, miteinander zu kombinieren. Außerdem soll die Bezugnahme der Patentansprüche auf die Figuren durch die Verwendung von Bezugszeichen den Schutzumfang der Patentansprüche auf keinen Fall auf die dargestellten Ausgestaltungsbeispiele beschränken.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen, in der drei Ausführungsbeispiele vereinfacht dargestellt sind. Es zeigen:
- 1 als schematische Darstellung einen Querschnitt durch einen Ventiltrieb, bei dem eine Schwenkbewegung eines Kipphebels durch einen Endanschlag begrenzt ist, und durch einen mit einem zusätzlichen Hubnocken versehenen Auslassnocken und
- 2 als Schnittdarstellung eine Teilansicht des Endanschlags, aus der eine Verbindung eines längsverstellbaren Stellelements mit einem Anlageelement über einen Kugelkopf und eine Kugelkalotte hervorgeht.
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In der 1 ist mit 1 ein Ventiltrieb für eine Zylindereinheit einer im 4-Takt-Verfahren betriebenen Hubkolbenbrennkraftmaschine bezeichnet, der einen schwenkbar auf einer Lagerachse 2 gelagerten, als Kipphebel 3 ausgebildeten Nockenfolger 4 aufweist. Die Lagerachse 2 ist dabei in einem nicht näher dargestellten Zylinderkopf der Hubkolbenbrennkraftmaschine, vorzugsweise über einen Kipphebellagerbock, fixiert und nimmt eine Exzenterhülse 5 auf, die dazu dient, die Lage des Kipphebels 3 relativ zur Lagerachse 2 zu verändern. Eine Bohrung 6 der Exzenterhülse 5, die eine Gleitlagerung in Bezug auf die Lagerachse 2 bildet und exzentrisch zur Außenmantelfläche 7 der Exzenterhülse 5 verläuft, ist dabei in eine Nabe 8 des Kipphebels 3 eingesetzt. Die Exzenterhülse 5 ist gemeinsam mit einer ihre Verdrehung bewirkenden, hebelartigen Verstelleinrichtung 9 Bestandteil einer Bremsbetätigungseinrichtung 10 eines Motorbremssystems 11.
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An seinem Ende nimmt der Kipphebel 3 eine in diesem gelagerte Nockenrolle 12 auf, über die der Kipphebel 3 mit einem Auslassnocken 13 einer Nockenwelle 14 zusammenwirkt. Bei dem Ausführungsbeispiel ist die Bremsbetätigung 10 als Hebel ausgebildet, der drehfest mit der Exzenterhülse 5 verbunden ist und an seinem Ende beispielsweise hydraulisch über einen doppeltwirkenden Hubzylinder betätigt wird.
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Ein von der Nockenwelle 14 abgewandtes Ende des Kipphebels 3, das nachfolgend als Hebelende 15 bezeichnet ist, überträgt die Schwenkbewegung des Kipphebels 3 auf zwei Auslassventile, wobei in der Darstellung von diesen nur ein Ventilschaft 16 eines entsprechenden Auslassventils 17 sichtbar ist. Das Auslassventil 17 sowie das weitere nicht sichtbare Auslassventil sind über nicht näher dargestellte Ventilfedern und Federteller in Richtung ihrer Schließstellung vorgespannt.
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Weiterhin sind zwischen dem Hebelende 15 und einem stirnseitigen Ventilschaftende 18 des Ventilschafts 16 ein als Einsteckelement 19 ausgebildetes selbsttätig wirkendes Ventilspielausgleichselement 20, ein Kugelgelenk 21 und eine Ventilbrücke 22 angeordnet. Dabei ist der Kipphebel 3 zur Aufnahme des hydraulisch nachführbaren Ventilspielausgleichselements 20 mit einer in Richtung des Ventilschaftendes 18 offenen sacklochartigen Aufnahmebohrung 23 versehen und wird über einen Ölkanal 24 aus der Nabe 8 mit Schmieröl versorgt. Außerdem erstreckt sich von er Nabe 8 aus ein weiterer Ölkanal 24a, der zu einer auf den Umfang der Nockenrolle 12 gerichteten Spritzbohrung 24b verengt ist.
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Das Einsteckelement 19 besteht aus einer äußeren, in der Aufnahmebohrung 23 geführten hohlzylindrischen Führungshülse 25, die einteilig mit einem Kugelabschnitt 26 des Kugelgelenks 21 ausgebildet ist und unter Bildung eines Druckraumes 27 einen Druckkolben 28 umschließt. Der Druckkolben 28 stützt sich einerseits über eine Stützscheibe 29 am Boden der Aufnahmebohrung 23 und andererseits über eine Druckfeder 30 an der Führungshülse 25 ab, wobei zum Nachsaugen des als Druckmittel dienenden Schmieröls aus einem Ölvorratsraum 32 in den Druckraum 27 im Druckkolben 28 ein Rückschlagventil 31 vorgesehen ist. Der an der Führungshülse 25 ausgebildete Kugelabschnitt 26 greift in eine Kugelkalotte 33 eines Gleitschuhes 34 eingreift, der während der Schwenkbewegung des Kipphebels 3 eine Bewegung auf der Ventilbrücke 22 ausführen kann.
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Der mit der Nockenrolle 12 zusammenwirkende Auslassnocken 13 weist einen Grundkreisabschnitt 35 für eine Ventilbetätigung in einer Grundkreisphase auf, wobei von diesem ein Hubabschnitt 36 für eine entsprechende Hubphase der Ventilbetätigung ausgeht. In der Grundkreisphase, in der die Nockenrolle 12 einen als Ventilspiel sv bezeichneten definierten Abstand zur Außenmantelfläche des Auslassnockens 13 aufweist, sind die Auslassventile 17 geschlossen, während der Auslassnocken 13 in der Hubphase eine Öffnung derselben mit einem von der Nockenkontur abhängigen Ventilöffnungsverlauf erzielt.
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In seinem Grundkreisabschnitt 35 weist der Auslassnocken 13 eine radiale Erhebung 37 auf, die als zusätzlicher Hubnocken 38 ausgebildet ist. Eine radiale Abmessung rH der radialen Erhebung 37 bzw. des Hubnockens 38 liegt innerhalb des Ventilspiels sv . Daher kann der Schlepphebel 3 über die Exzenterhülse 5 derart an der Lagerachse 2 angelenkt sein, dass kein Kontakt zwischen dem Hubnocken 37 und der Nockenrolle 12 möglich ist. Wird dagegen die Exzenterhülse 5 im Motorbrems betrieb von der Verstelleinrichtung 9 verdreht, so führt das zu einer Verringerung des Ventilspiels sv auf null, und der Hubnocken 38 öffnet somit phasenweise das Auslassventil 17 um ein geringes Maß.
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Die Funktion des Ventilspielausgleichselements 20 ist derart, dass es ein innerhalb des Ventiltriebs 1 auftretendes Ventilspiel beseitigt, und das würde auch für das eingestellte definierte Ventilspiel sv gelten, mit dem im normalen Motorbetrieb erreicht wird, dass der zusätzliche Hubnocken 38 keine Steuerfunktion auf die Auslassventile 17 ausübt. Folglich würde sich das Ventilspielausgleichselement 20 aufpumpen, so dass das Motorbremssystem 11 in einen Motorbremsbetrieb gelangt. Dieses Aufpumpen des Ventilspielausgleichselements 20 wird dadurch verhindert, dass zwischen dem Hebelende 15 und dem Zylinderkopf oder einem mit diesem verbunden Bauteil ein Endanschlag 39 wirksam ist.
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Dieser Endanschlag 39 begrenzt die Schwenkbewegung des Nockenfolgers in Schließrichtung und greift dabei an einer oberen, von dem Auslassventil 17 abgewandten Fläche 40 an. Der Endanschlag 39 ist an einem Bauteil 41 des Zylinderkopfes mittels eines Halteelements 42 fixiert und längenveränderlich ausgebildet. Dabei nimmt das Halteelement 42, das eine nicht dargestellte Gewindebohrung aufweist, ein in diese Gewindebohrung eingeschraubtes, also mit einem Außengewinde 43 versehenes Stellelement 44 auf.
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Das Stellelement 44 steht mit seinem dem Kipphebel 3 zugewandten Ende in gelenkiger Verbindung mit einem Anlageelement 45, das eine Anschlagfläche 46 aufweist. Ein über das Halteelement 42 vorstehendes Ende des Stellelements 44 nimmt eine Kontermutter 47 auf und ist stirnseitig mit einem Schlitz 48 für einen Schraubenzieher versehen.
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Aus der 2 geht eine mögliche Ausbildung der gelenkigen Verbindung des Stellelements 44 und des Anlageelements 45 hervor. Danach weist das Stellelement 44 einen Kugelkopf 49 auf, der in eine Kugelkalotte 50 des Anlageelements 45 eingreift. Ein Haltering 51 greift formschlüssig in eine Radialnut 52 des Stellelements 44 ein und hintergreift mit einer nach innen verlaufenden Abwinkelung 53 das Anlageelements 45.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ventiltrieb
- 2
- Lagerachse von 3
- 3
- Kipphebel
- 4
- Nockenfolger
- 5
- Exzenterhülse
- 6
- Bohrung von 5
- 7
- Außenmantelfläche von 5
- 8
- Nabe von 3
- 9
- hebelartige Verstelleinrichtung von 11
- 10
- Bremsbetätigung von 11
- 11
- Motorbremssystem
- 12
- Nockenrolle
- 13
- Auslassnocken von 14
- 14
- Nockenwelle
- 15
- Hebelende von 3
- 16
- Ventilschaft
- 17
- Auslassventil
- 18
- Ventilschaftende von 17
- 19
- Einsteckelement
- 20
- Ventilspielausgleichselement
- 21
- Kugelgelenk
- 22
- Ventilbrücke
- 23
- Aufnahmebohrung
- 24
- Ölkanal
- 24a
- Ölkanal
- 24b
- Spritzbohrung
- 25
- Führungshülse von 19
- 26
- Kugelabschnitt von 21
- 27
- Druckraum von 19
- 28
- Druckkolben von 19
- 29
- Stützscheibe von 19
- 30
- Druckfeder von 19
- 31
- Rückschlagventil von 19
- 32
- Ölvorratsraum von 19
- 33
- Kugelkalotte von 21
- 34
- Gleitschuh von 21
- 35
- Grundkreisabschnitt von 13
- 36
- Hubabschnitt von 13
- 37
- radiale Erhebung
- 38
- zusätzlicher Hubnocken
- 39
- Endanschlag für 3
- 40
- Fläche von 3
- 41
- Bauteil des Zylinderkopfes
- 42
- Halteelement
- 43
- Außengewinde von 44
- 44
- Stellelement
- 45
- Anlageelement
- 46
- Anschlagfläche
- 47
- Kontermutter
- 48
- Schlitz
- 49
- Kugelkopf
- 50
- Kugelkalotte
- 51
- Haltering
- 52
- Radialnut
- 53
- Abwinkelung
- sv
- definiertes Ventilspiel
- rH
- radiale Abmessung von 38
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- AT 001915 U1 [0005, 0018]
- EP 0543210 A1 [0008, 0018]