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Die Erfindung betrifft eine Streulichtblende eines auf der Rückseite einer Kraftfahrzeugwindschutzscheibe angeordneten Bilderfassungsgerätes
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Diese Streulichtblende bildet insbesondere eine Anordnung zum Beheizen eines Sichtfensters für das Bilderfassungsgerät.
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Moderne Fahrzeuge werden zunehmend mit Assistenz- und Sicherheitssystemen ausgestattet, welche insbesondere auch auf Bilderfassungsgeräten beruhen. Von Bilderfassungsgeräten erfasste Informationen bezüglich der Umgebung des Kraftfahrzeuges werden in dem Kraftfahrzeug verarbeitet, um den bestimmungsgemä-ßen Betrieb der Assistenz- und Sicherheitssysteme zu ermöglichen. Damit die Assistenz- und Sicherheitssysteme bestimmungsgemäß funktionieren, darf das Blickfeld der Bilderfassungsgeräte nicht gestört werden. Dies kann allerdings durch Beschlag eines Sichtfensters der Bilderfassungsgeräte, wie beispielsweise durch Wassertröpfchen oder Eis, geschehen.
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Eine Position, die aus verschiedenen Gründen für die Anordnung von Bilderfassungsgeräten besonders geeignet ist, ist die Position im Fahrzeug hinter der Windschutzscheibe. Ein dort angeordnetes Bilderfassungsgerät hat einen ähnlichen Blickbereich wie der Fahrer und kann daher besonders gut geeignete Informationen für den Betrieb von Assistenz- und Sicherheitssystemen im Fahrzeug liefern.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere sollen ein Gehäuse für einen Sensor sowie ein Sensor angegeben werden, die jeweils zumindest dazu beitragen, einen sicheren Betrieb des Sensors auch bei geringen Umgebungstemperaturen zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen das Gehäuse sowie der Sensor insbesondere kostengünstig herstellbar sein.
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Hier beschrieben werden soll eine Streulichtblende für ein auf der Rückseite einer Windschutzscheibe angeordnetes Bilderfassungsgerät mit einer Abschirmwand, welche einen Sichtbereich des Bilderfassungsgerätes zwischen dem Bilderfassungsgerät und der Windschutzscheibe zumindest teilweise vor einfallendem Streulicht abschirmt, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmwand zumindest in einem Abschnitt, welcher zu der Windschutzscheibe hin ausgerichtet ist, vollständig aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff mit PTC-Eigenschaften hergestellt ist, in welchen elektrische Leitstrukturen zur Bestromung des elektrisch leitfähigen Kunststoffs eingelassen sind.
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Das Bilderfassungsgerät ist insbesondere eine Kamera mit einem Objektiv und einem hinter dem Objektiv angeordneten Sensor mit einer Sensor- bzw. Filmfläche. Das Objektiv kann ein Zoomobjektiv sein
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Der Sichtbereich beschreibt insbesondere einen Raum vor dem Bilderfassungsgerät (insbesondere vor dessen Objektiv), der sich ausgehend vom Bilderfassungsgerät hin zu der Windschutzscheibe erweitert. Der Sichtbereich ist damit üblicherweise prismenförmig und gegebenenfalls auch trichterförmig.
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Eine geeignete Geometrie der Streulichtblende hängt von dem Winkel ab, mit welchem ein Bilderfassungsgerät und insbesondere ein Objektiv des Bilderfassungsgerätes durch die Windschutzscheibe blickt. Eine geeignete Geometrie hängt weiter von dem Durchmesser der Frontlinse des Objektivs und der Größe der Sensor- bzw. Filmfläche des Bilderfassungsgerätes ab. Ein Objektiv mit kleinem Bildwinkel hat meist eine längere Streulichtblende als ein Objektiv mit großem Bildwinkel. Streulichtblenden für Zoomobjektive sind stets für die kürzeste Brennweite (größter Bildwinkel) und für den größtmöglichen Sensor bzw. den nutzbaren Bildkreis des Objektivs ausgelegt. Die Verwendung von für das Kleinbildformat konstruierten Objektiven an Bilderfassungsgeräten mit kleineren Bildsensoren, beispielsweise im APS-H- oder APS-C-Format, ermöglicht jedoch zumeist die Verwendung größerer Streulichtblenden mit besserer Wirkung.
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Die falsche Gestaltung der Streulichtblende führt entweder zu einer verringerten Schutzwirkung, wenn sie zu kurz ist oder zur Abschattung des Erfassungsbereiches bzw. dessen Randbereiches (Vignettierung), wenn sie zu lang ist oder einen zu geringen Durchmesser hat. Beim Einsatz zusätzlicher Filter kann es bei Einschraubblenden insbesondere bei Weitwinkelobjektiven zur weiteren Vignettierung des Erfassungsbereichs und insbesondere dessen Randbereichs kommen.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das elektrisch leitfähige Polymermaterial ein Material mit PTC-Widerstandseigenschaften (PTC = positive temperature coefficient; zu Deutsch: positiver Temperaturkoeffizient) ist.
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Bevorzugt ist die Streulichtblende so an das Bilderfassungsgerät angepasst, dass keine Vignettierung auftritt und eine ausreichende Schutzwirkung erreicht wird.
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Bei dem elektrisch leitfähigen Kunststoff kann es sich beispielsweise um ein intrinsisch leitfähiges Polymer (bzw. einen intrinsisch leitfähigen Kunststoff) handeln. Dies bedeutet mit anderen Worten insbesondere, dass es sich bei dem elektrisch leitfähigen Polymermaterial, um ein solches handelt, das selbst elektrisch leitfähig ist. Alternativ oder kumulativ kann vorgesehen sein, dass das elektrisch leitfähigen Polymermaterial durch mindestens einen elektrisch leitfähigen Zusatz- bzw. Füllstoff, wie etwa Aluminiumflocken oder Ruß elektrisch leitfähig ist, der in einem (nicht zwingend selbst leitfähigen) Polymer enthalten bzw. eingebettet ist.
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Bevorzugt erfolgt bei einer Schalttemperatur eine Änderung in der Struktur des Kunststoffs, welche dazu führt, dass sich elektrisch leitfähige Pfade in dem Kunststoff deaktivieren.
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Wenn bei einem Werkstoff mit steigender Temperatur der Widerstandswert zunimmt, so hat dieser einen positiven Temperaturkoeffizienten. Materialien mit metallähnlichen Leiteigenschaften besitzen grundsätzlich hinsichtlich ihres elektrischen Widerstands einen positiven Temperaturkoeffizienten (PTC-Eigenschaften bzw. PTC-Widerstandseigenschaften). Dabei nimmt bei metallähnlichen Leiteigenschaften mit steigender Temperatur der Widerstand nahezu linear zu. Demgegenüber haben elektrisch leitende Polymerwerkstoffe in der Regel in einem sehr schmalen Temperaturband eine starke Widerstandszunahme. Allgemein werden diese Polymerwerkstoffe auch mit PPTC abgekürzt. Hierbei steht der PPTC für die englische Bezeichnung Polymer Positive Temperature Coefficients.
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Mit anderen Worten kann das elektrisch leitfähige Polymermaterial mit PTC-Widerstandseigenschaften insbesondere auch als sogenannter (Polymer-)Kaltleiter beschrieben werden. Ein Kaltleiter, PTC-Widerstand oder PTC-Thermistor ist ein temperaturabhängiger Widerstand, welcher insbesondere zu der Gruppe der Thermistoren zählt. Er weist als eine Eigenschaft einen positiven Temperaturkoeffizienten auf und leitet bei tiefen Temperaturen den elektrischen Strom besser als bei hohen Temperaturen.
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Viele Fahrzeuge, Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe sind mit verschiedenen Bilderfassungsgeräten/ optischen Sensoren ausgestattet. Die hier beschriebene Streulichtblende ist prinzipiell für alle Arten von Fahrzeugen und optischen Sensoren geeignet.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Streulichtblende zu zumindest 90 Gewichtsprozent aus dem elektrisch leitfähigen Kunststoff mit PTC-Eigenschaften besteht.
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Bevorzugt entfallen die restlichen Gewichtsprozent auf elektrische Kontakte und gegebenenfalls auf Beschichtungen etc. Bevorzugt existiert neben dem elektrisch leitfähigen Kunststoff mit PTC-Eigenschaften kein weiteres Material, welches die Struktur/Grundform der Streulichtblende beeinflusst.
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Der elektrisch leitfähige Kunststoff mit PTC-Effekt ist bevorzugt so ausgeführt, dass dieser eine Schalttemperatur zwischen 40° und 90° aufweist. Hierdurch können Temperaturen der Streulichtblende in diesem Bereich erreicht werden. Bevorzugt liegt eine maximale Betriebstemperatur der Streulichtblende im Bereich der Schalttemperatur oder etwas darüber. Durch Temperaturen in diesem Temperaturbereich kann ein Abtransport der Feuchtigkeit aus der Streulichtblende erreicht werden. Dies gilt insbesondere für Feuchtigkeit, die sich an einem oberhalb der Streulichtblende positionierten Bereich einer Windschutzscheibe abgelagert hat bzw. dort kondensiert ist. Durch eine lokale Erhöhung der Temperatur im Bereich der Streulichtblende kann insbesondere die Aufnahmefähigkeit der Luft für Feuchtigkeit verbessert werden und ein Abtransport von Feuchtigkeit erfolgt. Darüber hinaus sind Temperaturen in diesem Temperaturbereich auch dazu geeignet, Wärmestrahlung zu erzeugen, die von der Streulichtblende ausgehend in Richtung der Windschutzscheibe strahlt und so eine lokale Erwärmung der Windschutzscheibe bewirkt. So kann die Temperatur der Windschutzscheibe erhöht werden und eine Kondensatbildung an der Windschutzscheibe im Bereich der Streulichtblende verhindert werden.
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Hier auch beschrieben werden soll, dass zumindest in dem Abschnitt zumindest zwei voneinander getrennte elektrische Leitstrukturen in den elektrisch leitfähigen Kunststoff eingelassen sind.
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Die elektrischen Leitstrukturen sind bevorzugt metallisch und insbesondere metallische Blechelemente, beispielsweise aus Kupfer, Silber oder Aluminium und/oder beispielsweise mit Kupfer, Silber oder Aluminium beschichtet. Durch zwei voneinander getrennte elektrische Leitstrukturen kann der elektrisch leitfähige Kunststoff mit einer Spannung beaufschlagt werden. So kann ein elektrischer Stromfluss (Heizstrom) durch den elektrisch leitfähigen Kunststoff erzeugt werden. Hierdurch wird Wärme in dem elektrisch leitfähigen Kunststoff erzeugt.
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Grundsätzlich ist ein Abstand der mindestens zwei voneinander getrennten elektrischen Leistrukturen zueinander in dem Kunststoffmaterial ein Parameter, mit welchem die notwendige elektrische Spannung zum Hervorrufen eines gewünschten Heizstroms eingestellt werden kann. Bevorzugt liegt der Abstand in einem Bereich zwischen 1 mm [Millimeter]und 10 mm [Millimeter].
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Außerdem vorteilhaft ist es, wenn die mindestens zwei voneinander getrennten elektrischen Leitstrukturen zumindest bereichsweise einander greifende Kammstrukturen ausbilden.
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Bei Kammstrukturen existiert ein geringer Abstand zwischen den mindestens zwei voneinander getrennten elektrischen Leitstrukturen. Derartige Kammstrukturen eigenen sich insbesondere, wenn eine besonders gleichmäßige Verteilung von elektrischem Strom auf das Kunststoffmaterial gewünscht ist. Außerdem kann durch solche Kammstrukturen erreicht werden, dass nur relativ kurze Wege des elektrischen Stroms durch den Kunststoff auftreten und so kann die Betriebsspannung der Heizung in einem niedrigen Bereich gehalten werden.
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Bevorzugt ist an der Streulichtblende ein Stecker angespritzt. In besonders bevorzugten Ausführungsvarianten enden die elektrischen Leitstrukturen unmittelbar in diesen Stecker. An den Stecker ist besonders bevorzugt ein Stromversorgungskabel zur Versorgung der Heizung mit elektrischer Energie einsteckbar. Die elektrischen Leitstrukturen können unmittelbar Pinne in einem Stecker bilden. So kann auf ein (separates) Kabel zur elektrischen Kontaktierung der elektrisch beheizbaren Streulichtblende verzichtet werden.
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Weiter bevorzugt ist, wenn ein erster Abstand zwischen den mindestens zwei elektrischen Leitstrukturen kleiner ist als ein zweiter Abstand zu einer Oberfläche der Abschirmwand.
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Durch eine solche Gestaltung kann insbesondere erreicht werden, dass sich elektrische Ströme in dem Kunststoffmaterial nicht bis hin zu einer Oberfläche der Wand der Streulichtblende erstrecken. Der elektrische Heizstrom nimmt immer den kürzesten Weg und der kürzeste Weg ist der direkte Weg entlang des ersten Abstandes. Insbesondere wenn das Verhältnis von dem ersten Abstand und dem zweiten Abstand entsprechend gewählt ist, ist es nicht möglich, dass der elektrische Strom bis zu der Oberfläche gelangt.
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So kann eine Sicherheit dagegen erreicht werden, dass elektrische Spannungen und/oder Potentiale an der Oberfläche der Streulichtblende anliegen.
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Außerdem vorteilhaft ist, wenn der Abschnitt eine Fläche bildet, die einen Winkel von maximal 20° zu einer Fläche der Windschutzscheibe ausbildet. Besonders bevorzugt ist der Winkel sogar kleiner als 18° und ggf. sogar kleiner als 16°.
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Durch einen kleinen Winkel existiert ein relativ großer Wandabschnitt der Streulichtblende, welcher gegenüberliegend zur Windschutzscheibe ausgebildet ist. So kann ein relativ großer Abschnitt der Windschutzscheibe beheizt werden.
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Außerdem bevorzugt ist, wenn in direktem Kontakt mit dem elektrisch leitfähigen Kunststoff mit PTC-Eigenschaften keine weiteren Kunststoffmaterialen vorgesehen sind.
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Insbesondere existieren keine weiteren Kunststoffmaterialien, die in direktem Kontakt mit dem elektrisch leitfähigem Kunststoff sind. Insbesondere existieren (abgesehen von elektrischen Leitstrukturen) nur elektrisch isolierende Materialien in der Umgebung des elektrisch leitfähigen Kunststoffs und in Kontakt mit dem elektrisch leitfähigen Kunststoff. So kann insbesondere vermieden werden, dass es in der Umgebung der Streulichtblende bzw. in Kontakt mit der Streulichtblende zu einer unerwünschten Erhitzung durch unerwünschte elektrische Ströme kommt.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Abschirmwand zumindest in dem Bereich des Abschnitts auf der hin zu dem Sichtbereich ausgerichteten Seite eine Struktur aufweist.
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Die Struktur kann eine Wellenform aufweisen. Die Struktur ist besonders günstig für die beiden Zielvorgaben „Wärmeübertragung an die Windschutzscheibe“ und „Streulichtminimierung“ .
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Gegebenenfalls kann neben einer ersten Struktur zur Minimierung des Streulichts noch eine zusätzliche (überlagerte) zweite Struktur existieren, die für einen besonders guten Wärmeübergang/zur Übertragung von Wärme besonders geeignet ist. Bevorzugt ist diese zweite Struktur ohne signifikanten Effekt auf das Streulicht und bewirkt eine nochmalige Erhöhung der Oberfläche für den Wärmeübergang, beispielsweise durch eine Rauheit mit besonders kurzer Periode oder Ähnliches.
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Weiterhin bevorzugt ist, wenn eine Oberfläche der Struktur mindestens 20 Prozent größer ist als eine Oberfläche auf der vom Sichtbereich weg gerichteten Seite der Abschirmwand.
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Die von dem Sichtbereich weg gerichtete Seite der Abschirmwand ist bevorzugt glatt. Durch eine vergrößerte Oberfläche nach innen bzw. zur Windschutzscheibe hin kann ein bevorzugter Wärmeaustrag in Richtung hin zu der Windschutzscheibe hervorgerufen werden.
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Auch vorteilhaft ist es, wenn die Abschirmwand mit einem Boden und zwei sich seitlich an den Boden anschließenden Seitenwänden ausgebildet ist, wobei der Sichtbereich zwischen den zwei Seitenwänden angeordnet ist und der Abschnitt durch den Boden gebildet ist.
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Gegebenenfalls kann die innere (hin zur Windschutzscheibe hin ausgerichtete) Seite der Abschirmwand bzw. der Streulichtblende eine Form mit abgerundeten Ecken aufweisen, die beispielsweise einen Innenradius von zwischen 1 mm [Millimeter] und 5 mm [Millimeter] aufweist.
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Außerdem bevorzugt weist die Streulichtblende eine Aufnahme für einen Feuchtigkeitssensor auf, mit welchem eine Feuchtigkeit im Sichtbereich feststellbar ist.
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Die Aufnahme ist besonders bevorzugt eine Unterbrechung in der Abschirmwand, durch welche ein Feuchtigkeitssensor die Feuchtigkeit in dem Bereich zwischen der Abschirmwand und der Windschutzscheibe überwachen kann. Ein solcher Feuchtigkeitssensor kann insbesondere auch an einer weiteren Komponente (beispielsweise an einem Steuergerät) montiert sein, mit welchem ein Heizbetrieb der Streulichtblende gesteuert werden kann. Die Unterbrechung kann beispielsweise nach Art einer Aussparung oder nach Art einer Bohrung in der Streulichtblende ausgeführt sein.
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Hier auch beschrieben werden soll ein Verfahren zum Beheizen des Sichtbereichs eines Bilderfassungsgeräts mit einer oben stehend beschriebenen Streulichtblende aufweisend die folgenden Schritte:
- A) Feststellen eines Beheizungsbedarfs und dauerhafte Bestromung der elektrischen Leitstrukturen (9), um einen Heizeffekt in dem elektrisch leitfähigen Kunststoff hervorzurufen
- B) Feststellen, dass der Beheizungsbedarf endet und Deaktivierung der dauerhaften Bestromung,
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Alle oben stehenden Vorteile und Ausführungsvarianten der Streulichtblende sind auf das Verfahren anwendbar und übertragbar.
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Die Feststellung eines Beheizungsbedarfs in Schritt A) kann anhand verschiedener Maßnahmen erfolgen. Eine mögliche Maßnahme zur Feststellung eines Heizbedarfs ist die Erkennung von Feuchtigkeit mit einem Feuchtigkeitssensor, der beispielsweise in einer Aufnahme der Streulichtblende angeordnet sein kann. Ein derart angeordneter Feuchtigkeitssensor ist in der Lage, lokale Feuchtigkeit in dem Sichtbereich zwischen der Streulichtblende und der Windschutzscheibe zu erkennen. Ein Feuchtigkeitssensor, der zum Erkennen von Feuchtigkeit zur Feststellung eines Beheizungsbedarfs in Schritt A) verwendet wird, kann auch an einem anderen Ort angeordnet sein. Eine Variante ist, eine Feuchtigkeit an einer anderen Stelle im Innenraum des Fahrzeugs zu bestimmen. Eine weitere Variante ist ein Feuchtigkeitssensor, der Feuchtigkeit außerhalb des Fahrzeugs erkennt.
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Zur Feststellung eines Beheizungsbedarfs in Schritt A) kann auch ein Temperatursensor verwendet werden. Ein zur Feststellung des Beheizungsbedarfs verwendeter Temperatursensor kann beispielsweise eine Außentemperatur erkennen. Es können auch mehrere Temperatursensoren zur Feststellung des Beheizungsbedarfs in Schritt A) verwendet werden. Eine mögliche Kombination ist ein außen angeordneter Temperatursensor und ein innen angeordneter Temperatursensor, wobei zur Feststellung eines Beheizungsbedarfs eine kombinierte Temperaturinformation dieser beiden Sensoren verwendet wird.
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Mit einer dauerhaften Bestromung in Schritt A) ist insbesondere gemeint, dass die Bestromung für ein Zeitintervall, in welcher die Beheizung notwendig ist, nicht unterbrochen wird, um die Heizleistung zu regeln. Die Regelung der Heizleistung erfolgt in Schritt A) insbesondere ausschließlich über den PTC-Effekt des Kunststoffmaterials und damit innerhalb der Streulichtblende. Die Streulichtblendenbeheizung nach dem beschriebenen Verfahren ist damit rein passiv geregelt.
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Eine Deaktivierung aus anderen Gründen als zur Regelung der Heizleistung ist im Rahmen von Schritt A) möglich, aber nicht üblich. Eine Deaktivierung kann zeitweilig beispielsweise zur Durchführung einer Temperaturmessung erfolgen.
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Besonders bevorzugt ist, wenn während Schritt A) keine zeitweise Unterbrechung der dauerhaften Bestromung erfolgt. Dies bedeutet insbesondere, das mit der Erkennung eines Beheizungsbedarfs die Streulichtblende mit einer konstanten Betriebsspannung versorgt wird, die dauerhaft zu einem Heizstrom führt, der dann durch das Erreichen der Betriebstemperatur automatisch so weit herunter geregelt wird, dass kein weiterer Anstieg der Temperatur stattfindet. Erst wenn final festgestellt wurde, dass kein Beheizungsbedarf mehr vorliegt, erfolgt eine Deaktivierung, das heißt eine Unterbrechung der konstanten Betriebsspannung. Die Feststellung, dass kein Beheizungsbedarf mehr besteht (Schritt B)) erfolgt bevorzugt mit derselben Sensorik mit der gemäß Schritt A) auch ein Beheizungsbedarf bestimmt wurde.
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Durch diese Verfahrensführung in Kombination mit der beschriebenen Streulichtblende kann insbesondere eine besonders einfach zu regelnde Beheizung der Streulichtblende erreicht werden.
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Das Verfahren wird dabei besonders bevorzugt derart ausgeführt, dass eine besonders geringe EMV (EMV = Elektromagnetische Verträglichkeit) und damit auch eine EMV-Entlastung auftritt. Insbesondere findet eine besonders geringe Abstrahlung von elektromagnetischen Feldern von der Streulichtblende statt. Dies kann insbesondere durch die beschriebene Dauerbestromung in Schritt A) erreicht werden. Diese Dauerbestromung kann mit einem Gleichstrom erfolgen. Bei sonst üblichen elektrischen Beheizungskonzepten treten demgegenüber häufig Wechselfelder bzw. Wechselspannungen auf, die insbesondere auch dadurch hervorgerufen werden, dass für die Regelung der Heiztemperatur ein wiederholtes Anschalten und Abschalten der Heizung erforderlich ist. Derartige ....? als neue Option zur EMV-Entlastung ist insbesondere vorteilhaft, weil die Streulichtblende in direkter Umgebung des Bilderfassungsgerätes angeordnet ist, welches für EMV-Belastungen besonders kritisch ist.
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Darüber hinaus soll hier ein Verfahren zur Herstellung einer beschriebenen Streulichtblende beschrieben werden, welches zumindest die folgenden Schritte aufweist:
- a) Bereitstellen einer Spritzgußform,
- b) Einlegen von elektrischen Leitstrukturen in die Spritzgußform, derart, dass die elektrischen Leitstrukturen von der Spritzgußform beabstandet sind.
- c) Spritzgießen von elektrisch leitfähigenm Kunststoff mit PTC-Eigenschaften in die Spritzgußform.
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Das Einlegen von Leiterstrukturen in die Spritzgußform derart, dass die elektrischen Leitstrukturen von der Spritzgußform beabstandet sind, kann beispielsweise durch Dome erfolgen, die an der Spritzgußform ausgebildet sind und die elektrischen Leitstrukturen beabstandet von den die Wandflächen der Streulichtblende definierenden Bereichen der Spritzgußform halten. Durch derartige Dome entstehenden gegebenenfalls fertigungsbedingte Löcher in der Streulichtblende, die nachträglich umspritzt werden können.
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In weiteren Ausführungsvarianten können in Schritt...?, auch Leiterstrukturen mit Abstützstrukturen, die sich bereichsweise selbst an der Spritzgußform abstützen, so eine von der Spritzgußform beabstandete Positionierung der Leiterstrukturen gewährleisten.
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Die hier vorgestellte Lösung sowie deren technisches Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die gezeigten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und/oder Erkenntnissen aus anderen Figuren und/oder der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Es zeigen schematisch:
- 1: ein Kraftfahrzeug mit einer ersten Ausführungsvariante einer beschriebenen Streulichtblende;
- 2: ein Kraftfahrzeug mit einer zweiten Ausführungsvariante einer beschriebenen Streulichtblende;
- 3: eine beschriebene Streulichtblende in einer Ansicht von oben mit einem Bilderfassungsgerät;
- 4 eine beschriebene Streulichtblende in einer Ansicht von unten mit einem Bilderfassungsgerät;
- 5: einen Querschnitt durch einen Abschnitt einer Abschirmwand einer beschriebenen Streulichtblende;
- 6: ein Beispiel für Leiterstrukturen einer beschriebenen Streulichtblende; und
- 7: ein Ablaufdiagramm des beschriebenen Verfahrens.
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Die 1 und die 2 zeigen jeweils ein Kraftfahrzeug 18 in welchem hinter der Windschutzscheibe 3 ein Bilderfassungsgerät 4 (beispielsweise eine Kamera) verbaut ist. Ein Sichtbereich 6 des Bilderfassungsgerätes 4 zwischen der Windschutzscheibe 3 und dem Bilderfassungsgerät 4 ist von einer Streulichtblende 1 umgeben und insbesondere von der Streulichtblende 1 gegenüber einem weiteren Innenraum des Kraftfahrzeugs 18 abgetrennt. Die Streulichtblende 1 hat dafür eine Abschirmwand 5. Bevorzugt ist der Sichtbereich 6 jedoch nicht luftdicht von dem weiteren Innenraum des Kraftfahrzeugs 3 abgetrennt. Durch die Streulichtblende 1 wird einfallendes Streulicht 7 (seitlich einfallendes Licht) nicht reflektiert und bevorzugt adsorbiert, um einen negativen Effekt auf eine Bilderfassung mit dem Bilderfassungsgerät zu verhindern. Die Streulichtblende 1 bzw. die Abschirmwand 5 hat insbesondere einen Abschnitt 8, der zumindest teilweise gegenüberliegend zu der Windschutzscheibe 3 ausgebildet ist. Bevorzugt ist zumindest dieser Abschnitt 8 zumindest teilweise beheizt. Der Abschnitt 8 ist bevorzugt in einem Winkel 14 zu der Windschutzscheibe 3 ausgerichtet, welcher kleiner ist als 20 Winkelgrad.
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Bei der Ausführungsvariante gemäß 1 ist die Streulichtblende 1 mit einer abgerundeten Form ausgeführt, die den Sichtbereich 6 zumindest bereichsweise umfänglich umgibt. Hier dargestellt ist ein vollumfängliches Umgeben des Sichtbereichs durch die Streulichtblende 1.
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Bei der Ausführungsvariante gemäß 2 hat die Streulichtblende einen Boden 16 und zwei seitlich auf dem Boden 16 angeordnete Seitenwände 17. Der Sichtbereich 6 befindet sich zwischen dem Boden 16 und der Windschutzscheibe 3 sowie zwischen den Seitenwänden 17. Sowohl der Boden 16 als auch die Seitenwände 17 bilden Teile der Abschirmwand 5.
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Die Streulichtblende 1, wie sie in der 2 dargestellt ist, ist in den Detailansichten der 3 von oben und in 4 von unten dargestellt. Zu erkennen ist jeweils das Bilderfassungsgerät 4 und die daran bzw. zur nicht dargestellten Windschutzscheibe davor hin ausgerichtete Streulichtblende 1.
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In der 3 zu erkennen ist der Boden 16 von oben, welcher eine Struktur 15 aufweist. Darüber hinaus sind die jeweils sichtlich des Bodens 16 auf diesen aufgesetzten Seitenwände 17 zu erkennen. Zur besseren Orientierung ist hier auch das Bilderfassungsgerät 4 mit eingezeichnet, welches kein Bestandteil der Streulichtblende 1 ist. In einer der Seitenwände 17 befindet sich hier (beispielhaft ausgebildet) eine Aufnahme 20, in welche ein Feuchtigkeitssensor 19 eingreift.
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In der 4 zu erkennen ist ebenfalls der Boden 16 jedoch von unten mit den seitlich daran angesetzten bzw. aufgesetzten Seitenwänden 17. Auch hier ist an einer der Seitenwände schematisch die Aufnahme 20 gezeigt, in welche der Feuchtigkeitssensor 19 eingreift. An dem Boden ist hier ein Stecker 21 mit angespritzt. Der Stecker 21 kann durch eine Spritzgußform zur Herstellung der Streulichtblende 1 mit vorgegeben sein. Bevorzugt bildet der Stecker 21 ein an die Streulichtblende 1 angesetztes Gehäuse aus in welchem das Gehäuse eines korrespondierenden anderen Steckers eingreifen kann. Bevorzugt ist der Stecker 21 aus dem selben Material gebildet wie die gesamte Streulichtblende 1. Das heißt der Stecker 21 bzw. das Gehäuse des Steckers sind bevorzugt aus dem elektrisch leitfähigen Kunststoff gebildet. Dabei sind die elektrisch leitfähigen Eigenschaften des Steckers hier vernachlässigbar, weil die Konstruktion bevorzugt so gewählt ist, dass durch eine Bestromung des Steckers 21 keine oder nur vernachlässigbare elektrische Ströme im Bereich des Steckers 21 durch den elektrisch leitfähigen Kunststoff fließen. Der Stecker 21 weist zur elektrischen Kontaktierung elektrische Kontaktpinne 22 auf.
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5 zeigt einen abschnittsweisen Querschnitt durch die Abschirmwand 5 der Streulichtblende in dem beheizbaren Abschnitt 8. Zu erkennen ist, dass in die Abschirmwand 5 elektrische Leitstrukturen 9 integriert sind, die einen ersten Abstand 11 zueinander und einen zweiten Abstand 12 zu einer Oberfläche 13 der Abschirmwand 5 aufweisen. Durch das Verhältnis des ersten Abstandes 11 und des zweiten Abstandes 12 zueinander kann eingestellt werden, dass durch eine Bestromung der Leitstrukturen 9 zwar ein elektrischer Heizstrom entlang der ersten Abstände durch die Abschirmwand 5 fließt, jedoch kein relevanter elektrischer Strom oder elektrische Felder an der Oberfläche auftreten.
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6 zeigt beispielhaft elektrische Leitstrukturen 9, die nach Art einer Kammstruktur 10 ineinander greifen und so eine gleichmäßige Bestromung eines größeren Wandabschnitts gewährleisten können.
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7 ist ein provisorisches Ablaufdiagramm der relevanten Verfahrensschritte a), b) und c) des Herstellungsverfahrens zur Herstellung der beschriebenen Streulichtblenden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Streulichtblende
- 2
- Rückseite
- 3
- Windschutzscheibe
- 4
- Bilderfassungsgerät
- 5
- Abschirmwand
- 6
- Sichtbereich
- 7
- Streulicht
- 8
- Abschnitt
- 9
- elektrische Leitstrukturen
- 10
- Kammstrukturen
- 11
- erster Abstand
- 12
- zweiter Abstand
- 13
- Oberfläche
- 14
- Winkel
- 15
- Struktur
- 16
- Boden
- 17
- Seitenwand
- 18
- Kraftfahrzeug
- 19
- Feuchtigkeitssensor
- 20
- Aufnahme
- 21
- Stecker
- 22
- Kontaktpinne