-
Die vorliegende Erfindung betrifft Steuervorrichtungen zum Ansteuern von Bewegungsmeldern. Insbesondere betrifft die Erfindung Steuervorrichtungen mit denen sich Zonen auswählen lassen, in denen ein Bewegungsmelder anspricht.
-
Bewegungsmelder, die auf den verschiedensten technischen Grundlagen beruhen, werden heutzutage in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt. So können Bewegungsmelder, die Bewegungen von Personen über Fernwirkungen wie Infrarotstrahlung, sichtbarem Licht, Radarwellen, Ultraschall, Kameras oder dergleichen, oder mittels mechanischen Wechselwirkungen z.B. durch Drucksensoren messen, dazu verwendet werden, verschiedene Vorgänge elektrisch zu steuern. Meist handelt es sich hierbei um das An- bzw. Abschalten von Beleuchtungen, es können aber auch andere Vorgänge, wie z.B. das Rufen eines Aufzugs oder die Regelung eines Heiz-/Kühlsystems durch Bewegungssensoren gesteuert werden.
-
Um einen maximalen Nutzen der Bewegungssteuerung hinsichtlich des Energieverbrauchs der gesteuerten Systeme oder anderer Gebäudefunktionen zu gewährleisten, ist es oft notwendig, den Bereich einzustellen, in dem erfasste Bewegungen zum Auslösen eines gewünschten Vorgangs führen. Die hierzu verwendeten Techniken unterscheiden sich je nach Sensorart, haben aber gemeinsam, dass die korrekte Einstellung des Erfassungsbereichs oft nur sehr mühsam, technisch schwierig oder nur über wiederholte Versuche möglich ist. Zum Beispiel werden Erfassungsbereiche von Infrarotsensoren manuell durch mechanisches Verstellen von Sensorelementen oder durch Abkleben bzw. Verschatten des Sichtbereichs der Sensoren eingestellt.
-
Da das Einstellen der Erfassungsbereiche verschiedener Sensorarten derart aufwändig und oft ungenau ist, wird eine optimale Einstellung häufig unterlassen, wodurch es zu unnötigem Energieverbrauch und/oder unbefriedigenden Ergebnissen der Bewegungssteuerung kommt.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist vor diesem Hintergrund eine Möglichkeit anzugeben, in gezielter, einfacher und zeitsparender Weise die räumlichen Auslösebedingungen von Bewegungserfassungsvorrichtungen einstellen zu können.
-
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst.
-
Eine Steuervorrichtung zum Ansteuern einer Bewegungserfassungsvorrichtung kann Anzeigemittel zum Anzeigen eines Erfassungsbereichs der Bewegungserfassungsvorrichtung aufweisen, wobei der Erfassungsbereich in eine Mehrzahl von Segmenten aufgeteilt angezeigt wird. Des Weiteren kann sie Eingabemittel zum Auswählen zumindest eines der Segmente durch einen Benutzer der Steuervorrichtung und Kommunikationsmittel zum Übermitteln der aktuellen Auswahl an eine Schalteinheit aufweisen, die geeignet ist, als Reaktion auf eine von der Bewegungserfassungsvorrichtung erfasste Bewegung einen Vorgang auszulösen. Hierbei löst die Schalteinheit den Vorgang nur dann aus, wenn die Bewegung in einem Segment erfasst wird, das in der übermittelten aktuellen Auswahl ausgewählt ist.
-
Die Steuervorrichtung erlaubt es einem Benutzer also, Segmente oder Zonen innerhalb des von der Bewegungserfassungsvorrichtung erfassbaren Bereichs auszuwählen und diese an die Schalteinheit weiterzugeben, die die Bewegungserfassungssignale der Bewegungserfassungsvorrichtung empfängt, um darauf basierend die entsprechenden Vorgänge (z.B. Einschalten einer Leuchtvorrichtung, Aktivieren eine Aktuators etc.) auszulösen. Die Auswahl der Segmente schränkt hierbei das Auslösen der gesteuerten Vorgänge darauf ein, dass nur noch Bewegungen in den ausgewählten Segmenten die gesteuerten und zugewiesenen Vorgänge auslösen.
-
Anstatt also zu versuchen, den Gesamterfassungsbereich der Bewegungserfassungsvorrichtung auf das interessierende Gebiet einzuschränken, wird der Sensor mit maximalem Erfassungsbereich betrieben. Es wird jedoch signalisiert, dass nicht sämtliche Bewegungen den gewünschten Vorgang auslösen, sondern nur solche, die zuvor von einem Benutzer ausgewählt wurden. Dadurch ist es einem Benutzer in äußerst einfacher Weise möglich, einen Bewegungssensor derart zu konfigurieren, dass nur Bewegungen in bestimmten Bereichen tatsächlich in dem gewünschten Vorgang resultieren.
-
Die Einschränkung bzw. Begrenzung eines Erfassungsbereichs erfolgt also nicht physikalisch, sondern virtuell auf Datenebene. Es wird also ein virtueller Erfassungsbereich definiert. Aufgrund der einfachen Auswahl des interessierenden Bereichs kann dieser virtuelle Erfassungsbereich auch leicht an veränderte Bedingungen angepasst werden, z.B. bei der Umgestaltung des Bereichs, in dem die Bewegungserfassungsvorrichtung installiert ist.
-
Die Anzeigemittel und die Eingabemittel können hierbei in einem Touchscreen verbunden sein. Die Steuervorrichtung kann also insbesondere ein tragbares Endgerät sein, wie z.B. ein Mobiltelephon mit Touchscreen, ein Tablett, oder dergleichen. Dies ermöglicht es, die Segmente direkt bei deren Anzeige auszuwählen, wodurch sich die Einstellung des virtuellen Erfassungsbereichs weiter vereinfacht. Auch kann in der Anzeige „live“ ein erfasstes Objekt angezeigt werden, was die Auswahl der gewünschten Bereiche noch einfacher macht.
-
Es versteht sich von selbst, dass neben einem Touchscreen auch sämtliche anderen gängigen Arten von Anzeige- und Eingabemitteln verwendet werden können. So können die Anzeigemittel aus dem Bildschirm eines Laptops oder eines Desktop-Computers bestehen, auf denen mittels Maus, Tastatur oder dergleichen die Auswahl getroffen wird. Bei der Steuervorrichtung kann es sich aber auch um ein auf die Ansteuerung der Bewegungserfassungsvorrichtung bzw. der Schalteinheit zugeschnittenes Steuergerät mit einem entsprechenden Anzeigefeld und Auswahltasten für die Segmentwahl handeln. Bei der Anzeige kann es sich um eine räumliche Darstellung der Segmente handeln. Es kann sich aber z.B. auch um eine Liste der verfügbaren Segmente handeln.
-
Ausschlaggebend ist, dass ein (eventuell entsprechend geschulter) Benutzer der Steuervorrichtung in der Lage ist, aus den angezeigten Informationen bezüglich der verschiedenen Segmente, auf die entsprechenden Raumbereiche zu schließen, die die Bewegungserfassungsvorrichtung umgeben. Dadurch wird es ihm ermöglicht, über die verschiedenen Segmente diese Raumbereiche für die Erfassung an- oder abzuwählen, d.h. in einfacher weise den virtuellen Erfassungsbereich zu bestimmen.
-
Die Kommunikationsmittel können zur Drahtloskommunikation geeignet sein. Insbesondere kann die Kommunikation über eine Funkverbindung, wie etwa Bluetooth oder WLAN erfolgen. Ebenso ist es möglich, Nahfeldkommunikation, eine Infrarotschnittstelle oder dergleichen zu verwenden. Dies erlaubt eine einfache Verbindung zwischen der Steuervorrichtung und der Schalteinheit. Speziell für den Gebrauch von mobilen Endgeräten kann in einfacher Weise vor Ort eine Verbindung mit der Schalteinheit der Bewegungserfassungsvorrichtung aufgebaut werden, um den virtuellen Erfassungsbereich zu konfigurieren. Dies kann z.B. bei der Erstmontage der Bewegungserfassungsvorrichtung durch einen Monteur oder auch während des Betriebs durch einen Nutzer erfolgen.
-
Es versteht sich von selbst, dass die Kommunikation auch drahtgebunden erfolgen kann, z.B. über eine entsprechende Verkabelung der Bewegungserfassungsvorrichtung über ein BUS-System.
-
Der Erfassungsbereich kann in eine Mehrzahl von nicht überlappenden Segmenten aufgeteilt angezeigt werden. Dies erlaubt es einem Benutzer, in eindeutiger und aufgrund der bildlichen Darstellung der Segmente einfacher Weise Bereiche um die Bewegungserfassungsvorrichtung zu bestimmen, die zum virtuellen Erfassungsbereich gehören sollen. Alternativ ist es auch möglich, Segmente anzuzeigen und auszuwählen, die einen gewissen Überlapp haben. Ebenso kann es möglich sein, dass die Eingabemittel erlauben, die Aufteilung des Erfassungsbereichs in verschiedene Segmente selbst frei zu wählen. Die Form und Größe der Segmente kann hierbei im Prinzip beliebig und frei einstellbar sein. Dadurch wird es möglich, den virtuellen Erfassungsbereich freier zu wählen.
-
Die Anzeigemittel können geeignet sein, zusätzlich zu dem Erfassungsbereich Merkmale einer Umgebung der Bewegungserfassungsvorrichtung und/oder aktuell erkannte Personen anzuzeigen. Durch diese Anzeige der Umgebung wird die Zuordnung der Segmente zu den entsprechenden Bereichen des Erfassungsbereichs vereinfacht und damit die Auswahl weiter vereinfacht.
-
Die Eingabemittel können geeignet sein, Angaben zu den Merkmalen der Umgebung der Bewegungserfassungsvorrichtung von einem Benutzer zu empfangen. Die Angaben werden hierauf in Verbindung mit einer Identifikation der Bewegungserfassungsvorrichtung gespeichert. Es können also für jede Bewegungserfassungsvorrichtung die entsprechenden Umgebungsdaten in die Steuervorrichtung eingegeben werden, um die oben beschriebene Zuordnung zu ermöglichen. Dies erlaubt es, die Umgebungsanzeige aktuell zu halten. Zudem kann eine Vielzahl von Profilen für verschiedene Bewegungserfassungsvorrichtungen und deren Umgebungsdaten erstellt und gespeichert werden. Die Speicherung kann entweder lokal auf der Steuervorrichtung oder über ein Netzwerk vermittelt auf einem Server stattfinden. Dies erlaubt es, in einfacher Weise, eine Vielzahl von Bewegungserfassungsvorrichtungen zu betreuen, da in einfacher Weise auf die Umgebungsdaten zurückgegriffen werden kann, wenn entsprechende virtuelle Erfassungsbereiche eingestellt werden müssen.
-
Die Eingabemittel können zum Auswählen von verschiedenen Segmenten für verschiedene Segmentklassen geeignet sein. Die Schalteinheit kann dann für Bewegungen, die in für verschiedene Segmentklassen ausgewählten Segmenten erfasst wurden, verschiedene Vorgänge auslösen.
-
Es ist also nicht nur möglich, den tatsächlichen Erfassungsbereich auf einen virtuellen Erfassungsbereich einzugrenzen, sondern auch, diesen virtuellen Erfassungsbereich in verschiedene Zonen zu unterteilen. Bewegungen in verschiedenen Zonen können dann verschiedene Vorgänge auslösen. So kann z.B. das gleiche Netzwerk von Bewegungsmeldern dazu verwendet werden, bei Bewegungen in einem ersten Bereich das Licht einzuschalten, während bei Bewegungen in einem anderen Bereich ein Aufzug gerufen oder eine Alarmanlage aktiviert wird. Dadurch kann der Betrieb von verschiedenen Bewegungserfassungsvorrichtungen für das gleiche Gebiet oder für überlappende Gebiete vermieden werden, woraus eine Kosteneinsparung resultiert.
-
Die Eingabemittel können zum Auswählen mehrerer Segmente geeignet sein und die Schalteinheit kann den Vorgang nur dann auslösen, wenn Bewegungen in allen der ausgewählten mehreren Segmente erfasst werden. Dadurch kann die Bewegungserfassungsvorrichtung um eine Funktion zur Personenzahlabschätzung erweitert werden. Die Detektion von Bewegung in mehr als einem Segment kann nämlich als Indikator für eine größere Anzahl von Personen dienen. Nur wenn die für die Bewegungsdetektion in allen ausgewählten Segmenten notwendige Personenanzahl sich durch den tatsächlichen Erfassungsbereich bewegt, kommt es zur Auslösung des gewünschten Vorgangs. Zum Beispiel kann ein Aufzug nur dann automatisch gerufen werden, wenn auf einem Zugangsweg Bewegungen in mehreren ausgewählten Segmenten detektiert wurden, um sicherzustellen, dass bei gro-ßem Personenandrang bereits ein Aufzug zur Verfügung steht.
-
Die Eingabemittel können geeignet sein, eine Abfolge von Segmenten und einen zugeordneten Vorgang auszuwählen und die Schalteinheit kann den zugeordneten Vorgang nur dann auslösen, wenn ein detektierter Bewegungsablauf der ausgewählten Abfolge von Segmenten entspricht. Da der Auslöse-Bereich nicht mehr physikalisch, sondern digital definiert ist, kann statt einer Erfassung einer Bewegung an einer bestimmten Position auch die Erfassung von Bewegungen entlang eines durch die ausgewählten Segmente definierten Weges den Vorgang auslösen. Auch kann der Weg analysiert und ausgewertet werden, sodass z.B. etwas anderes beim Annähern geschieht als beim Weggehen.
-
Eine Bewegungserfassungsvorrichtung kann geeignet sein, mit einer Steuervorrichtung wie sie oben beschrieben wurde angesteuert zu werden und Bewegungen derart zu erfassen, dass sie den mittels der Steuervorrichtung auswählbaren Segmenten zugeordnet werden können. Dies ist insbesondere für Bewegungserfassungsvorrichtungen gegeben, die aus einer Mehrzahl von Bewegungssensoren mit entsprechenden Erfassungsbereichen bestehen. Die einzelnen Segmente können dann die jeweiligen Einzelerfassungsbereiche sein. Bei Überlapp der Einzelerfassungsbereiche ist es aber auch möglich, eine feinere Einteilung des Gesamterfassungsbereichs in die Mehrzahl von Segmenten vorzunehmen. Zudem existieren auch Einzel-Bewegungssensoren, die in der Lage sind, eine relativ genaue Positionsbestimmung der detektierten Bewegung durchzuführen. Auch diese Sensoren können mittels der Steuervorrichtung angesteuert werden. Die Bewegungserfassungsvorrichtung kann insbesondere ein Hochfrequenz/Infrarot-Bewegungsmelder oder eine Mehrzahl von gekoppelten Hochfrequenz/Infrarot-Bewegungsmeldern sein.
-
Eine Schalteinheit kann zum Auslösen eines Vorgangs als Reaktion auf eine von einer oben beschriebenen Bewegungserfassungsvorrichtung erfasste Bewegung geeignet sein, wobei die Schalteinheit geeignet ist, eine von einer oben beschriebenen Steuervorrichtung übermittelte aktuelle Auswahl von Segmenten eines Erfassungsbereichs der Bewegungserfassungsvorrichtung zu empfangen. Die Schalteinheit kann geeignet sein, den Vorgang nur dann auszulösen, wenn die Bewegung in einem Segment erfasst wird, das in der empfangenen aktuellen Auswahl ausgewählt ist.
-
Die Schalteinheit kann zum Empfangen einer Auswahl von für verschiedene Segmentklassen ausgewählten Segmenten geeignet sein und für Bewegungen, die in für verschiedene Segmentklassen ausgewählten Segmenten erfasst wurden, verschiedene Vorgänge auslösen.
-
Die Schalteinheit kann zum Empfangen einer Auswahl mehrerer Segmente geeignet sein und den Vorgang nur dann auslösen, wenn Bewegungen in allen der ausgewählten mehreren Segmente erfasst werden.
-
Die Schalteinheit kann zum Empfangen einer Abfolge von Segmenten und eines zugeordneten Vorgangs geeignet sein und den zugeordneten Vorgang nur dann auslösen, wenn ein detektierter Bewegungsablauf der ausgewählten Abfolge von Segmenten entspricht.
-
Die Schalteinheit kann hierbei der funktionale Teil der Bewegungserfassungsvorrichtung sein, der für das Schalten des auszulösenden Vorgangs verantwortlich ist. Sie kann aber auch aus einem separaten elektronischen Bauelement bestehen, das Signale von der Bewegungserfassungsvorrichtung empfängt und gemäß den Vorgaben der Steuervorrichtung verarbeitet. Die Schalteinheit kann auch Teil des zu schaltenden elektronischen Bauelements sein, z.B. Teil einer Leuchtenvorrichtung, eines Aktuators oder dergleichen. Die Schalteinheit bildet hierbei das Gegenstück zur Steuervorrichtung wie sie oben beschrieben wurde und bietet die gleichen Vorteile.
-
Eine Leuchtenvorrichtung weist zumindest eine Leuchte, eine Bewegungserfassungsvorrichtung und eine Schalteinheit auf, wie sie oben beschrieben wurden, wobei der von der Schalteinheit ausgelöste Vorgang ein Einschalten der zumindest einen Leuchte ist. Die oben beschrieben Vorrichtungen eignen sich also insbesondere zur Steuerung von Leuchtenvorrichtungen. Diese schließen hierbei auch Installationen einer Mehrzahl von Lampen ein, wie sie z.B. in Fluren von Büro- oder Hotelräumen vorhanden sind. Eine Leuchtenvorrichtung kann auch die komplette Beleuchtungselektronik eines Hauses oder einer Wohneinheit umfassen und kann mittels der oben beschriebenen Steuervorrichtung bzw. der mit dieser kommunizierenden Schalteinheit gesteuert werden. Die Leuchtenvorrichtung kann aber auch eine einzelne Sensorleuchte sein. Neben Leuchtensteuerung können die Informationen auch für Sicherheitslösungen dienen.
-
Ein Computerprogrammprodukt, das, wenn es auf einem elektronischen Gerät mit Anzeigemitteln, Eingabemitteln und Kommunikationsmitteln ausgeführt wird, kann das elektronische Gerät veranlassen, als Steuervorrichtung zu funktionieren, wie sie oben beschrieben wurde. Bereits ein Computerprogrammprodukt wie z.B. eine Applikation für ein mobiles Endgerät ermöglicht es, die oben genannten Effekte zu erzielen, da es das Endgerät, auf dem es ausgeführt wird, in die oben beschriebene Steuervorrichtung transformiert.
-
Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die Figuren beispielhaft näher erläutert. Diese Beschreibung dient aber nur der Verdeutlichung der Erfindung. Die Erfindung selbst ist allein durch den Gegenstand der Ansprüche definiert. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Bewegungserfassungssystems mit einer Bewegungserfassungsvorrichtung und einer Steuervorrichtung;
- 2A eine schematische Darstellung einer Anzeige der Steuervorrichtung;
- 2B eine schematisch Darstellung einer weiteren Anzeige der Steuervorrichtung;
- 3 eine schematisch Darstellung einer weiteren Anzeige der Steuervorrichtung;
- 4 eine schematisch Darstellung einer weiteren Anzeige der Steuervorrichtung;
- 5 eine schematische Darstellung einer Leuchtenvorrichtung.
-
Die 1 zeigt ein Bewegungserfassungssystem 1, das eine Steuervorrichtung 100 und eine Bewegungserfassungsvorrichtung 200 aufweist, wobei die Steuervorrichtung 100 verwendet wird, um die Bewegungserfassungsvorrichtung 200 anzusteuern.
-
Die Bewegungserfassungsvorrichtung 200 besteht aus einem Bewegungssensor bzw. Bewegungsmelder oder weist eine Mehrzahl von Bewegungssensoren auf. Die Bewegungserfassungsvorrichtung 200 kann über die Bewegungssensoren Bewegungen in einem Erfassungsbereich 210 detektieren. In der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 können hierzu im Prinzip sämtliche aus dem Stand der Technik bekannten Bewegungsdetektionsverfahren verwendet werden. Zum Beispiel kann die Bewegungserfassungsvorrichtung 200 zumindest einen Hochfrequenz/Radar-Sensor, Infrarotsensor, Ultraschallsensor, oder auch einen optischen Detektor, wie z.B. eine Kamera, aufweisen.
-
Vorzugsweise ist die Bewegungserfassungsvorrichtung 200 hierbei in der Lage die Position eines sich bewegenden Objekts im Erfassungsbereich 210 zumindest näherungsweise zu bestimmen. Hierzu können insbesondere eine Mehrzahl von miteinander gekoppelten Sensoren verwendet werden, die jeweils einen eigenen Erfassungsbereich aufweisen. Durch Zuordnung der detektierten Bewegung zu den einzelnen Erfassungsbereichen, kann die Bewegung im aus den einzelnen Erfassungsbereichen bestehenden Gesamterfassungsbereich 210 der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 verortet werden. Zum Beispiel ist es mit einem Array von Hochfrequenz-Sensoren möglich, die Position eines sich bewegenden Objekts zu bestimmen. Ebenso ist es aber auch möglich, einzelne Bewegungssensoren zu verwenden, die eine Positionsbestimmung ermöglichen, wie z.B. eine Kamera, die Unterschiede zwischen einzelnen Bild-Frames erkennen kann, um dadurch Bewegungen und deren Position zu bestimmen.
-
Wird von der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 eine Bewegung detektiert, empfängt eine Schalteinheit 300 des Bewegungserfassungssystems 1 ein entsprechendes Signal. Die Schalteinheit 300 kann hierbei Teil der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 sein, sie kann aber auch separat angeordnet sein. Die Schalteinheit 200 löst basierend auf dem die erfasste Bewegung kennzeichnenden Signal einen vorgegeben Vorgang aus. Bei dem Vorgang kann es sich um das Schließen oder Öffnen eines Stromkreises handeln, wie es z.B. auch beim Betätigen eines Schalters ausgelöst wird. Hierdurch können z.B. Leuchten ein- oder ausgeschaltet oder Aktuatoren in Gang gesetzt werden, um z.B. einen Aufzug zu rufen oder eine Alarmanlage zu aktivieren. Im Prinzip kann durch die Schalteinheit 300 jeder beliebige, elektrisch gesteuerte Vorgang ausgelöst werden. Die Schalteinheit 300 kann hierzu auch Teil des zu steuernden Geräts sein.
-
Um das Auslösen des Vorgangs durch die Schalteinheit 300 - und damit die Funktion der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 - zu steuern, wird die Steuervorrichtung 100 eingesetzt. Die Steuervorrichtung 100 erlaubt es, Teile des realen Erfassungsbereichs 210 auszuwählen, sodass eine Bewegung nur dann zu einem Auslösen des Vorgangs führt, wenn sie in diesen Teilen detektiert wurde. Die Steuervorrichtung 100 erlaubt es also, einen virtuellen Erfassungsbereich zu bestimmen, der statt des realen Erfassungsbereichs 210 das Ansprechverhalten der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 definiert.
-
Hierzu weist die Steuervorrichtung 100 Anzeigemittel 110, Eingabemittel 120 und Kommunikationsmittel 130 auf.
-
Die Anzeigemittel 110 dienen hierbei dazu, eine Darstellung des Erfassungsbereichs 210 anzuzeigen, in der der Erfassungsbereich 210 in eine Mehrzahl von Segmenten 115 aufgeteilt ist. Diese Darstellung kann auf einem Bildschirm erfolgen. Zum Beispiel kann eine schematische, geometrische Darstellung des Erfassungsbereichs 210 wiedergegeben werden, der die Darstellungen der einzelnen Segmente 115 überlagert werden. Dies ermöglicht ein intuitives Verständnis der Lage der einzelnen Segmente 115 im Erfassungsbereich 210. Die Darstellung kann aber auch in Form einer Liste der Segmente 115 bestehen. Alternativ können für eine standardisierte Anzahl und Anordnung von Segmenten die verfügbaren Segmente z.B. auch durch das Leuchten von Lämpchen neben der Bezeichnung der Segmente angezeigt werden.
-
Ausschlaggebend hierbei ist, dass die Anzeigemittel 110 einem Benutzer der Steuervorrichtung 110 erlauben, zu verstehen, welches der angezeigten Segmente 115 welchem Teilbereich des realen Erfassungsbereichs 210 entspricht. Bei einer geometrisch-bildhaften Anzeige kann dies auch einem ungeschulten Benutzer möglich sein, während für eine listenartige Anzeige eine Schulung notwendig sein kann, um die Zuordnung herstellen zu können.
-
Die mittels der Anzeigemittel 110 dargestellten Segmente 115 des Erfassungsbereichs 210 können mittels der Eingabemittel 120 ausgewählt werden. Vorzugsweise kann die Auswahl der Segmente 115 direkt in den Anzeigemitteln 110 vorgenommen werden, d.h. Segmente 115 können durch Anklicken oder dergleichen als ausgewählt markiert werden. Anzeigemittel 110 und Eingabemittel 120 können hierzu in einem Touchscreen integriert sein, der die Auswahl der Segmente 115 durch einfachen Fingerdruck erlaubt. Die Eingabemittel 120 können aber auch aus einer Maus, einem Trackball oder dergleichen bestehen und in ansonsten bekannter Weise eine Auswahl der Segmente 115 erlauben. Ebenso ist eine Auswahl von Segmenten 115 über Schalter, Tasten oder dergleichen denkbar.
-
Ausschlaggebend ist hierbei, dass es einem Benutzer in einfacher Weise möglich ist, aus den angezeigten Segmenten 115 eines oder eine Mehrzahl auszuwählen.
-
Beispiele für eine geometrisch-bildhafte Darstellung des Erfassungsbereichs 210 sind in den 2A und 2B gezeigt. In der 2A wurde eine Darstellung eines im Wesentlichen rechteckigen Erfassungsbereichs 210 einer Bewegungserfassungsvorrichtung 200 in rechteckige Segmente 115 aufgeteilt. Die Segmente 115 entsprechen Teilbereichen im realen Erfassungsbereich 210. Mittels einer Touch-Funktion der Anzeigemittel 110 oder mittels eines beliebigen anderen Eingabemittels 120 können einzelne Segmente 115 ausgewählt werden, die in der 2A schraffiert dargestellt sind. Es ist also möglich, einen Erfassungsbereich 210 wie ein Schachbrett zu segmentieren und einzelne Teilbereiche des Erfassungsbereichs 210 über die dargestellten Segmente 115 auszuwählen. Eine derartige Segmentierung bietet sich für Bewegungserfassungsvorrichtungen 200 an, die einen Erfassungsbereich 210 von oben überwachen, z.B. von der Decke eines Raumes aus.
-
Analog hierzu ist in der 2B ein halbkreisförmiger Erfassungsbereich 210 dargestellt, der in Kreissektoren segmentiert ist. Auch hier sind ausgewählte Segmente 115, die im Wesentlichen gleich geformten Teilbereichen des Erfassungsbereichs 210 entsprechen, schraffiert dargestellt. Eine derartige Segmentierung des Erfassungsbereichs 210 bietet sich bei Bewegungserfassungsvorrichtungen 200 an, die von einer Gebäudewand aus detektieren.
-
In den 2A und 2B wurden nicht überlappende Segmente 115 ähnlicher Form und Größe verwendet. Alternativ können die Segmente 115 zumindest in einem Teil des Erfassungsbereichs 210 überlappen und/oder in ihrer Größe variieren. Dies kann eine flexiblere Auswahl von Teilbereichen des Erfassungsbereichs 210 ermöglichen, ist aber gegebenenfalls weniger übersichtlich. Die Größe und Form der Segmente 115 können hierbei von einem Benutzer frei wählbar sein. Sie können aber für eine bestimmte Bewegungserfassungsvorrichtung 200 auch fest vorgegeben sein.
-
Obwohl die Darstellungen von Erfassungsbereich 210 und Segmenten 115 in den 2A und 2B zweidimensional ist, versteht es sich von selbst, dass der Erfassungsbereich 210 als dreidimensionaler Raum auch in dreidimensionale Segmente 115 unterteilt werden kann.
-
Die derzeit aktuelle Auswahl von Segmenten 115, d.h. die als ausgewählt angezeigten Segmente 115, wird von der Steuervorrichtung 100 mittels der Kommunikationsvorrichtung 130 an die Schalteinheit 300 übermittelt. Die Kommunikationsvorrichtung 130 kann hierzu jegliche aus dem Stand der Technik bekannten Arten der Nachrichtenübermittlung verwenden. Insbesondere ist nicht nur eine drahtgebundene sondern auch eine drahtlose Datenübertragung möglich, z.B. mittels eines Funknetzes wie Bluetooth oder WLAN, einer Infrarotschnittstelle oder dergleichen. Die Datenübertragung kann aber auch über ein drahtgebundenes Netzwerk wie das Internet oder ein BUS-System erfolgen.
-
Die Funktionen der Steuervorrichtung 100 können also insbesondere von jedem Desktop-Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone ausgeführt werden, auf dem ein Computerprogrammprodukt, wie etwa eine App, ausgeführt wird, die diese Funktionen realisiert. Es müssen also keine speziellen Fernbedienungen als Steuervorrichtungen 100 zur Verfügung gestellt werden. Vielmehr lässt sich die Auswahl der Segmente 115 in einfacher Weise durch Installation eines entsprechenden Programms auf jedem mobilen Endgerät und jedem Computer durchführen. Dies erleichtert den Einsatz der Steuervorrichtung 100 ungemein, da keine zusätzlichen Geräte angeschafft werden müssen.
-
Die Schalteinheit 300 empfängt von der Steuervorrichtung 100 die aktuelle Liste der ausgewählten Segmente 115 und nutzt diese, um den realen Erfassungsbereich 210 der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 auf einen virtuellen Erfassungsbereich einzuschränken, der dem durch die ausgewählten Segmenten 115 repräsentierten Teilbereich des realen Erfassungsbereich 210 entspricht. Die Schalteinheit 300 aktiviert den zu schaltenden Vorgang nämlich nur dann, wenn eine detektierte Bewegung, die von der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 gemeldet wurde, in dem Teilbereich des Erfassungsbereichs 210 stattgefunden hat, der derzeit über die Segmente 115 ausgewählt ist. Sämtliche außerhalb dieses Teilbereichs liegenden Bewegungen führen nicht zu einer Aktivierung des Vorgangs. Für einen Nutzer wirkt es deshalb so, als wäre der tatsächlich von der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 überwachte Erfassungsbereich 210 auf den ausgewählten Teilbereich reduziert worden, d.h. als wäre nur dieser virtuelle Erfassungsbereich tatsächlich von der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 überwacht.
-
Auf diese Weise ist es einem Benutzer der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 in äußerst einfacher Weise möglich, einen Bereich maßzuschneidern, in dem eine Bewegung den von der Schalteinheit 300 kontrollierten Vorgang auslöst. Hierdurch kann die Aktivierung des Vorgangs den Nutzerwünschen optimal angepasst werden. Insbesondere kann ein zu häufiges Auslösen verhindert werden, wodurch es zu einer Energieeinsparung kommt.
-
Um die detektierten Bewegungen den ausgewählten Segmenten 115 zuordnen zu können, kann die Schalteinheit 300 einen Speicher aufweisen, in dem die auswählbaren Segmente 115 den entsprechenden realen Teilbereichen zugeordnet sind. Die Nachricht von der Steuervorrichtung 100, dass ein bestimmtes Segment 115 ausgewählt wurde, kann dann in dem Speicher durch Setzen eines entsprechenden Anzeigers, etwa einer Flag, gekennzeichnet werden.
-
Von der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 angezeigte Bewegungsdaten werden hinsichtlich der Position der Bewegung im Erfassungsbereich 210 ausgelesen bzw. ausgewertet und mit den im Speicher für die Aktivierung des Vorgangs freigeschalteten Segmenten 115 verglichen. Nur wenn die Position in einem freigeschalteten bzw. ausgewählten Segment 115 erfolgt ist, wird der Vorgang ausgelöst. Die Auswertung der Bewegungsdaten, um die Position zu bestimmen, kann hierbei bereits in der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 erfolgen. Sie kann aber auch in der Schalteinheit 300 oder in einem mittels eines Netzwerkes mit der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 und/oder der Schalteinheit 300 verbundenen Computer bzw. Computernetzwerk erfolgen. Ebenso kann die Zuordnung von ausgewähltem Segment 115 und Bewegungsdaten nicht nur in der Schalteinheit 300, sondern auch in einem externen Computer oder einem Computernetzwerk geschehen.
-
Neben der oben beschriebenen Grundfunktion, die Aktivierung des bewegungsgesteuerten Vorgangs auf die ausgewählten Segmente 115 zu beschränken, können mit der Steuervorrichtung 100 noch weitere vorteilhafte Effekte erzielt werden.
-
So ist etwa in der 3 gezeigt, dass Umgebungsdaten, die eine Umgebung der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 zeigen, neben den Segmenten 115 durch die Anzeigemittel 110 angezeigt werden.
-
Die 3 zeigt oben rechts einen schematischen Grundriss eines Gebäudes 500 mit Zimmern 510, 520 und einem Flur 530, in dem eine Bewegungserfassungsvorrichtung 200 angebracht ist. Die Zimmer 510, 520 und der Flur 530 sind untereinander durch Wände 540 getrennt.
-
In der 3 ist die Bewegungserfassungsvorrichtung 200 als eine Mehrzahl von Hochfrequenz-Sensoren realisiert. Da für die darin verwendeten Hochfrequenzwellen die Wände 540 im Wesentlichen transparent sind, erstreckt sich der reale Erfassungsbereich 210 der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 der 3 auf den gesamten, schematisch gezeigten Gebäudeabschnitt. Es können also Bewegungen sowohl im Flur 530 als auch in den Zimmern 510, 520 detektiert werden, obwohl die Hochfrequenz-Sensoren im Flur 530 angeordnet sind.
-
Um die Auswahl von Segmenten 115 zu erleichtern, wird in der 3 ein Grundriss des Gebäudes 500 im Bereich der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 angezeigt. So wird in der 3 unten links neben den Sensoren der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 die Lage der Wände 540 des Gebäudes 500 im Erfassungsbereich 210 angezeigt.
-
Will ein Benutzer nun etwa, dass nur Bewegungen im Flur 530 zur Aktivierung eines Vorgangs führen, etwa dem Einschalten des Lichts im Flur 530, so kann er anhand der angezeigten Wände 540 in leichter Weise die entsprechenden Segmente 115 auswählen. Diese sind in der 3 als kreuzweise schraffierte Fläche gezeigt. Ebenso kann er aber auch die Segmente 115 auswählen, die einem der Zimmer 510 entsprechen, wie in der 3 durch die Schrägschraffur gezeigt. Eine entsprechende Auswahl kann dann dazu verwendet werden, die Beleuchtung in dem Zimmer 510 zu steuern.
-
Durch die Anzeigemittel 110 angezeigte Umgebungsdaten der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 können also eine korrekte Einstellung der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 erleichtern, indem sie die korrekte Auswahl der gewünschten Segmente 115 erleichtern. Ebenso ist es möglich, die Positionen von derzeit detektierten Bewegungen anzuzeigen. Insbesondere, wenn der Benutzer der Steuervorrichtung 100 sich selbst im Erfassungsbereich 210 bewegt, kann dies die Auswahl der Segmente 115 weiter vereinfachen.
-
Um die Steuervorrichtung 100 für die Ansteuerung von Bewegungserfassungsvorrichtungen 200 in jeder Art von Umgebung verwenden zu können, kann es mit den Eingabemitteln 120 möglich sein, die Umgebungsdaten in die Steuervorrichtung 100 einzugeben und dort oder auf einem mittels eines Netzwerk verbundenen Server in Relation zur entsprechenden Bewegungserfassungsvorrichtung 200 zu speichern. Ebenso können die Umgebungsdaten in einem Speicher der Schalteinheit 300 gespeichert werden, die die Bewegungsdaten der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 empfängt. Die Steuervorrichtung 100 kann die Umgebungsdaten dann aus der Schalteinheit 300 auslesen, wenn sie sich mit dieser verbindet, um die Auswahl der Segmente 115 zu beginnen bzw. zu übermitteln. Dadurch kann eine Steuervorrichtung 100 zur einfachen und intuitiven Steuerung von Bewegungserfassungsvorrichtungen 200 in verschiedenen Umgebungen verwendet werden.
-
Wie ebenfalls in der 3 gezeigt, können in einem Erfassungsbereich 210 verschiedene Segmentklassen definiert und diesen Segmentklassen einzelne Segmente 115 zugeordnet werden. Für Bewegungen, die in Teilbereichen des Erfassungsbereichs 210 detektiert wurden, die verschiedenen Segmentklassen entsprechen, können dann verschiedene Vorgänge aktiviert werden.
-
So sind in der 3 zum einen Segmente 115 ausgewählt, die dem Flur 530 entsprechen (Kreuzschraffur). Zum anderen sind auch Segmente 115 ausgewählt, die einem der Zimmer 510 entsprechen (Schrägschraffur). Bewegungen im Flur 530 können z.B. zum Einschalten des Lichts im Flur 530 führen. Bewegungen im Zimmer 510 sollen dagegen nicht zum Einschalten des Lichts im Flur 530 führen. Sie können aber z.B. das Licht im Zimmer 510 aktivieren oder auf die Regelung der Raumtemperatur Einfluss haben.
-
Ebenso kann das kombinierte Auftreten und Unterbleiben von Bewegungen in verschiedenen Segmentklassen andere Vorgänge zur Folge haben, als Einzelbewegungen in einer Segmentklasse. So kann z.B. bei Bewegungen im Zimmer 510 und bei fehlenden Bewegungen im Flur 510 das Licht im Flur 530 gelöscht werden und das Licht im Zimmer 510 weiter eingeschaltet belassen werden, während bei Bewegung im Zimmer 510 und im Flur 530 das Licht im Flur 530 nicht abgeschaltet wird.
-
Es ist also durch die Definition von Segmentklassen möglich, durch bestimmte Bewegungsverteilungen im Erfassungsbereich 210 bestimmte Vorgänge schalten zu lassen, die bei anderen Bewegungsverteilungen nicht auftreten. Dies ermöglicht eine weitaus flexiblere Freischaltung von Vorgängen. So ist es möglich, über die Eingabemittel 120 eine zeitliche Abfolge von Segmenten 115 anzugeben, die nacheinander durchschritten werden müssen, um einen bestimmten, ebenfalls über die Eingabemittel 120 bestimmbaren Vorgang auszulösen. So können z.B. Lampen bei der Annäherung einer Person anders geschaltet werden, als bei ihrer Entfernung. Auch wäre es möglich, bestimmte Sicherheitskorridore zu definieren, bei deren Durchschreiten eine Alarmanlage oder dergleichen nicht anschlägt. Als weitere Option kann auch die Verweildauer in einzelnen Segmenten 115 herangezogen werden, also die Geschwindigkeit in einzelnen Teilbereichen des durch die Abfolge der Segmente 115 definierten Wegs.
-
Ein weiteres Beispiel für mit Steuervorrichtung 100 erzielbare Effekte ist in der 4 gezeigt. Die 4 zeigt oben einen schematischen Grundriss eines Gebäudes 600 mit einem Aufzug 610. Der Aufzug 610 soll automatisch gerufen werden, wenn sich eine größere Personengruppe 620 aus einer bestimmten Richtung auf den Aufzug 610 zubewegt. Wenn nur wenige Personen aus dieser Richtung kommen, soll der Aufzug 610 nicht gerufen werden, da dann die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass er tatsächlich benötigt wird.
-
Hierzu ist es möglich, über die Anzeigemittel 110 und die Eingabemittel 120 eine Auswahl von Segmenten 115 zu treffen und zu definieren, dass eine Aktivierung des zu schaltenden Vorgangs (hier: Rufen des Aufzugs) nur dann erfolgen soll, wenn Bewegungen in sämtlichen den ausgewählten Segmenten 115 entsprechenden Raumbereichen detektiert werden. In diesem Fall kann nämlich davon ausgegangen werden, dass sich eine Anzahl von Personen im Erfassungsbereich 210 bewegt, die groß genug ist, sämtliche ausgewählten Segmente 115 zu besetzen. Für wenige Personen ist dies nicht möglich und eine Aktivierung des Vorgangs unterbleibt.
-
In dieser Weise ist es also möglich, eine Bewegungserfassungsvorrichtung 200 für das Zählen bzw. Abschätzen von Personenmengen zu verwenden und bestimmte Vorgänge nur auszuführen, wenn eine genügend große Anzahl von Personen vorhanden ist. Ebenso ist es möglich, Segmente 115 zu definieren, die das Ausführen eines bestimmten Vorgangs verhindern, wenn in ihnen eine Bewegung detektiert wird. Auf diese Weise kann z.B. erreicht werden, dass bestimmte Vorgänge nur bei Anwesenheit weniger Personen aktiviert werden, d.h. wenn bestimmte Segmente 115 frei von Bewegung bleiben.
-
Die Steuervorrichtung 100 ermöglicht es also, das Ansprechverhalten einer Bewegungserfassungsvorrichtung 200 frei zu gestalten, indem sie die Möglichkeit eröffnet, verschiedene Segmente mit verschiedenen Funktionen zu belegen und/oder diese Funktionen an das Ansprechen bzw. unterbleibende Ansprechen in anderen Segmenten zu koppeln. Hierdurch wird eine äußerst flexible Anwendbarkeit der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 ermöglicht, die äußerst einfach eingestellt werden kann.
-
Die 5 zeigt eine Leuchtenvorrichtung 400, die sich die oben beschriebenen Bewegungserfassungsvorrichtungen 200 und die damit verbundenen Schalteinheiten 300 zunutze macht. Die Leuchtenvorrichtung 400 weist zumindest eine Leuchte 410, eine Bewegungserfassungsvorrichtung 200 und eine Schalteinheit 300 auf, wie sie oben beschrieben wurden. Die Leuchtenvorrichtung 400 kann eine einzelne Sensorleuchte oder auch eine komplette Beleuchtungsinstallation für Großraumbüros, Hotels oder öffentliche Bauten sein. Die Schalteinheit 300 aktiviert die Leuchten 410 der Leuchtenvorrichtung 400 auf ein Signal der Bewegungserfassungsvorrichtung 200 hin, das eine Bewegung im Erfassungsbereich 210 anzeigt. Dies geschieht jedoch nur für Bewegungen in Teilbereichen, die zuvor von einer Steuervorrichtung 100 an die Schalteinheit 200 übermittelt wurden, wie es oben beschrieben wurde.
-
Dadurch wird eine bezüglich ihrer Aktivierungsbedingungen äußerst flexible und einfach einstellbare Leuchtenvorrichtung 400 realisiert.