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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Kommunikationsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Kommunikationsvorrichtung.
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Durch die Einführung des neuen Mobilfunkstandards „Generation 5“ (G5) ist eine Echtzeitkommunikation zwischen Objekten und Kraftfahrzeugen oder auch untereinander möglich. Hierbei ist bereits bekannt, dass die mögliche Strahlung durch Echtzeitkommunikation eine Schädigung bei Personen hervorrufen kann. Wenn die Passagiere eines Kraftfahrzeugs eine oder mehrere Mobilfunktelefone der G5 Generation in einem Kraftfahrzeug mitführen, dann würden auch diese Mobiltelefone mit entsprechender Sendeleistung den weiteren Empfang ermöglichen. Dies geschieht dann aber standardmäßig im Innenraum des Kraftfahrzeugs. Dies hätte zur Folge, dass die Personen im Innenraum des Kraftfahrzeugs ständig mit den Funkstrahlen innerhalb der Karosserie bestrahlt werden.
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Die
US 1053 1344 B2 offenbart, dass ein Computergerät einen Speicher enthalten kann, der so konfiguriert ist, dass er Befehle speichert, und ein Prozessor, der so konfiguriert ist, dass er die Befehle ausführt, um ein Funkzugangstechnologie-Typ zu überwachen, der von einem Benutzergerät zur drahtlosen Kommunikation mit einer Basisstation verwendet wird. Der Prozessor kann ferner so konfiguriert sein, dass dieses einen Wechsel von einem ersten Funkzugriffstechnologie-Typ zu einem zweiten Funkzugriffstechnologie-Typ erkennt, feststellt, dass der zweite Funkzugriffstechnologie-Typ für mindestens eine bestimmte Zeitdauer beibehalten wurde, und Informationen, die den Wechsel vom ersten Funkzugriffstechnologie-Typ zum zweiten Funkzugriffstechnologie-Typ identifizieren, an eine externe Einrichtung meldet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren sowie eine Kommunikationsvorrichtung zu schaffen, mittels welchem eine Schädigung eines Insassen des Kraftfahrzeugs aufgrund von Mobilfunkstrahlung verhindert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch eine Kommunikationsvorrichtung gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in unter Ansprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Kommunikationsvorrichtung eines Kraftfahrzeugs. Es wird eine Anwesenheit eines mobilen Endgeräts in einer Umgebung des Kraftfahrzeugs mittels einer Erfassungseinrichtung der Kommunikationsvorrichtung erfasst. Es wird eine Kopplung des mobilen Endgeräts mit der Kommunikationsvorrichtung überprüft. Bei einer Kopplung des mobilen Endgeräts mit der Kommunikationsvorrichtung wird eine Kommunikation des mobilen Endgeräts mittels der Kommunikationsvorrichtung mit einer ersten Netzwerktechnologie dem mobilen Endgerät und der Kommunikationsvorrichtung durchgeführt. Bei keiner Kopplung wird ein Wechsel einer genutzten ersten Netzwerktechnologie zu einer zweiten Netzwerktechnologie für das mobile Endgerät mittels der Kommunikationsvorrichtung durchgeführt.
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Insbesondere ist somit vorgeschlagen, um das Problem, insbesondere einer Innenraumbestrahlung mit Mobiltelefonen der Generation 5-Technologie zu verhindern, wird das Kraftfahrzeug, wenn das mobile Endgerät nicht mit dem Kraftfahrzeug gekoppelt ist, dem Mobilfunkstandard G5 auf ein niedrigeres Mobilfunkstandardnetz, beispielsweise G4 auf dem Mobiltelefon herunterregeln.
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Sollten sich beispielsweise in einem Innenraum ein oder mehrere Passagiere befinden, die jeweils ein mobiles Endgerät benutzen, welches nicht G4-fähig sondern nur G5 fähig ist, so kann vorgesehen sein das G5 Netz in der Kommunikationseinrichtung inaktiv gesetzt hat, und es soll trotzdem keine Möglichkeit bestehen, dass der/die Passagier/e mit dem nicht gekoppelten mobilen Endgerät auf dem „G5“ Netz kommunizieren können.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird bei einem Erfassen keiner Kopplung eine Kopplungsanfrage von der Kommunikationsvorrichtung eines mobilen Endgeräts übertragen.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn mittels der Kommunikationsvorrichtung die Anwesenheit des mobilen Endgeräts in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs bestimmt wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird bei der Erfassung der Kopplung von einem höheren Mobilfunkstandard als erste Netzwerktechnologie auf einen niedrigeren Mobilfunkstandard als zweite Netzwerktechnologie gewechselt. Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn nur bei einer Freigabe durch einen Nutzer des mobilen Endgeräts ein Wechsel der Netzwerktechnologie durchgeführt wird.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Kommunikationsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit zumindest einer Erfassungseinrichtung, wobei die Kommunikationsvorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach dem vorhergehenden Aspekt ausgebildet ist. Insbesondere wird das Verfahren mittels der Kommunikationsvorrichtung durchgeführt.
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Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Kommunikationsvorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Kommunikationsvorrichtung sowie des Kraftfahrzeugs anzusehen. Die Kommunikationsvorrichtung sowie das Kraftfahrzeug weisen dazu gegenständliche Merkmale auf, welche zur Durchführung des Verfahrens oder einer vorteilhaften Ausgestaltungsform davon notwendig sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform einer Kommunikationsvorrichtung.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 10 mit einer Ausführungsform einer Kommunikationsvorrichtung 12. Die Kommunikationsvorrichtung 12 weist vorliegend insbesondere zumindest eine Erfassungseinrichtung 14 auf. Ferner weist die Kommunikationsvorrichtung 12 zumindest eine Sende-/Empfangseinrichtung 16 auf. Mittels der Sende-/Empfangseinrichtung 16 kann die Kommunikationsvorrichtung 12 des Kraftfahrzeugs 10 mit einer Basisstation 18 kommunizieren. Insbesondere kann die Kommunikationsvorrichtung 12 mit einer ersten Netzwerktechnologie 20 mit der Basisstation 18 kommunizieren. Die erste Netzwerktechnologie 20 entspricht dabei insbesondere einem ersten Mobilfunkstandard, beispielsweise einem Generation 5 (G5) Standard.
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In einem Innenraum 22 des Kraftfahrzeugs 10 befindet sich eine Person 24. Die Person 24 nutzt ein mobiles Endgerät 26, welches beispielsweise ein mobiles Telefon, insbesondere eine Smartphone beziehungsweise ein Tablet sein kann. Ferner kann das mobile Endgerät 26 auch als Smartwatch oder gegebenenfalls auch als eine andere Technologie ausgebildet sein. Das mobile Endgerät 26 ist insbesondere dazu ausgebildet mittels der ersten Netzwerktechnologie 20 oder mittels einer zur ersten Netzwerktechnologie 20 unterschiedlichen zweiten Netzwerktechnologie 28 mit der Basisstation 18 zu kommunizieren. Bei der zweiten Netzwerktechnologie 28 handelt es sich insbesondere um einen zweiten Mobilfunkstandard. Insbesondere ist der erste Mobilfunkstandard höher als der zweite Mobilfunkstandard. Wie bereits erwähnt, kann die erste Netzwerktechnologie 20 eine G5-Kommunikation betreffen, und die zweite Netzwerktechnologie 28 kann beispielsweise eine G4-Kommunikation betreffen.
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Beim Verfahren zum Betreiben der Kommunikationsvorrichtung 12 des Kraftfahrzeugs 10 erfolgt das Erfassen der Anwesenheit des mobilen Endgeräts 26 in einer Umgebung des Kraftfahrzeugs 10, insbesondere im Innenraum 22, des Kraftfahrzeugs 10 mittels der Erfassungseinrichtung 14 der Kommunikationsvorrichtung 12. Es erfolgt ein Überprüfen einer Kopplung 30, beispielsweise über Bluetooth des mobilen Endgeräts 26 mit der Kommunikationsvorrichtung 12. Bei der Erfassung der Kopplung 30 erfolgt ein Durchführen der Kommunikation des mobilen Endgeräts 26 mittels der Kommunikationsvorrichtung 12 mit der ersten Netzwerktechnologie 20. Bei dem Erfassen keiner Kopplung 30 erfolgt ein Wechsel aus der ersten Netzwerktechnologie 20 zu der zweiten Netzwerktechnologie 28 für das mobile Endgerät 26 mittels der Kommunikationsvorrichtung 12.
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Insbesondere zeigt die Figur die Kommunikationsvorrichtung 12 welche das Problem der Innenraumbestrahlung mit den Endgeräten 26 der Generation 5 verhindern soll, indem die Kommunikationsvorrichtung 12, wenn das mobile Endgerät 26 nicht Kommunikationsvorrichtung 12 gekoppelt wurde, dem Mobilfunkstandard G5 auf ein niedrigeres Mobilfunkstandardnetz beispielsweise G4, auf dem mobilen Endgerät 26 herunterregelt.
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Der Fahrzeugführer, welcher beispielsweise dem Insassen 24 entsprechen kann, wird beim erstmaligen Kontakt des mobilen Endgeräts 26, welches sich im Innenraum 22 des Kraftfahrzeugs 10 befindet und innerhalb einer gewissen Zeit nicht gekoppelt wurde, gefragt, ob dieses oder die mobilen Endgeräte 26 per Schnittstelle auf einen anderen wie den eingestellten G5-Mobilfunkstandard heruntergeregelt werden dürfen. Des Weiteren wird der Insasse 24 gefragt, ob dies nur einmalig geschehen soll oder ob dies bei jedem Funkkontakt des Endgeräts 26 durchzuführen ist. Eine entsprechende Voreinstellung kann dann im Kraftfahrzeug 10 beziehungsweise in der Kommunikationsvorrichtung 12 gespeichert werden.
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Der Insasse 24 kann dann später wiederum die gespeicherten Einstellungen zurücknehmen oder ändern. Ebenso können verschiedene Fahrzeugführerprofile auch verschiedene Einstellungen treffen. Insbesondere bei häufigen wechselnden Fahrzeugführern ist dies sinnvoll. Ferner kann auch der Insasse 24, welcher beispielsweise ein als Fondsitzpassagier oder Buspassagier sein kann, zentral abgefragt werden, ob die Mobilfunktelefonnutzung der G5-Funktion inaktiv gesetzt werden soll. Die Voreinstellung kann dann sichtbar, aber nicht mehr vom Insassen 24 änderbar sein. Der Insasse 24 und gegebenenfalls weitere Passagiere können hier bei langen Arbeitstagen vor der Strahlenbelastung geschützt werden. Das Kraftfahrzeug 10, insbesondere die Kommunikationsvorrichtung 12, weist die Sende-/Empfangseinrichtung 16 auf, welche mit der ersten Netzwerktechnologie 20 kommunizieren kann, wobei dann bei einer Kopplung 30 des mobilen Endgeräts 26 wiederum die Kommunikation über die Sende-/Empfangseinrichtung 26 durchgeführt werden kann, wobei die Sendeleistung, welche sich im Außenbereich des Kraftfahrzeugs 10 befindet, keinen Einfluss auf den Insassen 24 beziehungsweise die Passagiere hat.
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Insbesondere ist es dadurch ermöglicht, dass eine passive Sicherheit für den Insassen 24 erhöht werden kann. Ferner kann ein Komfortgewinn des Insassen 24 realisiert werden, da der Insasse 24 nicht jedes Mal im Kraftfahrzeug 10 möglicherweise die erste Netzwerktechnologie 20 ausschalten muss und beim Aussteigen aus dem Kraftfahrzeug 10 diese wieder einschalten muss.
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Insgesamt zeigt die Erfindung, dass ein Mobilfunktelefonnetz der Generation 5 am mobilen Endgerät 26 im Kraftfahrzeug 10 unterdrückt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Kommunikationsvorrichtung
- 14
- Erfassungseinrichtung
- 16
- Sende-/Empfangseinrichtung
- 18
- Basisstation
- 20
- Erste Netzwerktechnologie
- 22
- Innenraum
- 24
- Insasse
- 26
- Mobiles Endgerät
- 28
- Zweite Netzwerktechnologie
- 30
- Kopplung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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