-
Die Erfindung betrifft eine Montagehilfe für ein in einer Baugruppe angeordnetes Türschloss zum Zusammenwirken mit einer in einer Rohbautür eines Kraftfahrzeugs ausgebildeten Schlossöffnung, wobei die Montagehilfe einen Grundkörper mit Fixierflächen aufweist, durch welche diese passgenau in das Türschloss einsteckbar und nach Verriegelung des Schlosses lagefixiert gehalten ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Montage eines Türmoduls in einer Rohbautür eines Kraftfahrzeugs unter Verwendung dieser Montagehilfe.
-
Eine solche Montagehilfe ist aus der
DE 10 2009 006 478 A1 bekannt und dient dazu, ein Fahrzeugtürschloss gegenüber einem am Fahrzeugrahmen angeordneten mit dem Türschloss in Eingriff bringbaren Schließbügel bei der Montage auszurichten.
-
Im Vorfeld einer derartigen Ausrichtung zwischen Türschloss und Schließbügel erfolgt die Montage einer das Türschloss umfassenden Baugruppe (einem Türmodul) in einer Rohbautür, wobei es bei unsachgemäßer Relativbewegung zwischen diesen Bauteilen zu Schäden an der Baugruppe oder der Rohbautür, insbesondere an einer das Türschloss umgebenden Schaumdichtung, zu vermeiden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Montage einer das Türschloss umfassenden Baugruppe (Türmodul) in der Rohbautür sicher schadensfrei zu gewährleisten.
-
Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, dass am Grundkörper ein nach außen abstehender Vorsprung angeformt ist, der nach Verriegelung des Schlosses bei einer anschließenden Montage der Baugruppe in der Rohbautür an dieser Schlossöffnung abstützend die Beweglichkeit der Baugruppe gegenüber dem Türinnenteil begrenzt.
Die Montagehilfe wird in das Türschloss eingeführt, wobei dabei eine Drehfalle des Türschlosses betätigt wird. Da der in das Türschloss eingeführte Grundkörper Fixierflächen aufweist, welche eine passgenaue Fixierung im Türschloss gewährleisten, ist die Montagehilfe starr und zunächst unlösbar in der Baugruppe fixiert. Die Montagehilfe kann natürlich nach Beendigung der nachfolgenden Montage durch Entriegelung des Türschlosses mittels eines an der Baugruppe angeordneten Türinnen- oder Türaußengriffes wieder entfernt werden.
-
Die Montagehilfe ragt nun mit ihrem Vorsprung aus dem Türschloss hervor und verhindert bei der Relativbewegung zwischen Baugruppe und Rohbautür unbeabsichtigte Berührungen zwischen diesen, insbesondere an scharfkantigen Elementen. Die Form und Dimensionierung des Vorsprunges gewährleistet, dass dieser durch die Schlossöffnung in der Rohbautür bewegt werden kann und die Relativbewegung zwischen Baugruppe und Türinnenteil nur im Rahmen des durch die Formgebung von Vorsprung und Schlossöffnungen zugelassenen Bewegungsraumes erfolgt.
-
Dadurch kommen Baugruppe und Rohbautür nur in zulässigem Rahmen miteinander in Berührung und können anschließend mit Befestigungsschrauben miteinander verbunden werden. In einem letzten Schritt wir das Türschloss entriegelt und die Montagehilfe entnommen. Sodann könnte nachfolgend der Ausrichtvorgang zwischen dem Türschloss und einem rohbauseitigen Schlossbügel gemäß dem in der
DE 10 2009 006 478 A1 beschriebenen Verfahren erfolgen.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist zwischen Grundkörper und Vorsprung eine Einschnürung ausgebildet, die als Greifhilfe bei der Entfernung der Montagehilfe aus dem Türschloss dient und die Entnahme der Montagehilfe vereinfacht.
-
Die Form des Vorsprungs kann vielfältig sein, sofern die Funktionalität gewährleistet ist, dass dieser zumindest an einer Stelle durch die Schlossöffnung gesteckt werden kann. Vorzugsweise sind zylindrische, teilzylindrische, kugel- oder elipsoidartige, oder tonnenartige Formgebungen denkbar.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung besteht die Montagehilfe aus Kunststoff, vorzugsweise Polypropylen oder Polyelen.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist die Montagehilfe mit einer reibungsvermindernden Beschichtung, vorzugsweise aus Polytetrafluorethylen (PTFE; Handelsname Teflon), beschichtet.
-
Die Aufgabe wird gemäß Anspruch 9 durch ein Verfahren gelöst, bei dem die Montagehilfe in das Türschloss eingeführt und dort verriegelt wird, und dass anschließend das Türmodul relativ zum Türinnenteil bewegt wird, wobei der Vorsprung durch eine Schlossöffnung am Türinnenteil bewegt wird, anschließend das Türmodul an der Rohbautür befestigt wird und abschließend nach Entriegelung des Türschlosses die Montagehilfe entfernt wird.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnungen - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Es zeigen:
- 1: zwei Ansichten der Montagehilfe
- 2: ein Türmodul sowie eine Rohbautür vor der Montage
- 3: ein Türmodul sowie eine Rohbautür nach der Montage
- 4: ein Blockdiagramm eines Montageverfahrens gemäß der Erfindung.
-
In 1 ist eine Montagehilfe 10 in einer Vorder- und Seitenansicht dargestellt. Die Montagehilfe 10 umfasst einen Grundkörper 12, der einen Durchbruch 14 für den Durchtritt einer nicht dargestellten Schlossfalle aufweist. Der Grundkörper umfasst Fixierflächen 16, die geformt sind, um in einem Türschloss eine formschlüssige Fixierung der Montagehilfe 10 zu gewährleisten, wenn sich die nicht dargestellte Schlossfalle im Eingriff mit dem Durchbruch befindet. Am Grundkörper 12 ist ein Vorsprung 18 angeformt und zwar vorzugsweise unter Ausbildung einer Einschnürung 20 zwischen Grundkörper 12 und Vorsprung 18, um ein manuelles Hintergreifen des Vorsprungs 18 zu erleichtern. Der Vorsprung 18 weist in der in 1 dargestellten Ausführung eine kugelige Form auf. Es sind auch andere Formgebungen möglich.
-
In 1 ist schematisch ein Türmodul 22 und ein Türinnenteil 24 vor der Verbindung bzw. Montage dargestellt. Im Türmodul 22 ist ein nicht näher dargestelltes Türschloss 26 dargestellt, von dem nur ein Schlitz mit umrahmender Dichtung 28 aus Schaumstoff zu sehen ist, wobei die Montagehilfe 10 bereits im Türschloss 26 fixiert dargestellt ist, von der der Vorsprung 18 aus dem Türschloss 26 hervorragt.
-
Das Türinnenteil 24 weist eine Schlossöffnung 30 auf, die fluchtend mit dem Schlitz des Türschlosses 26 ausgerichtet werden muss, bevor Fixierscheiben 36 durch Löcher 32 gesteckt und in Gewindebohrungen 34 im Türmodul 22 eingeschraubt werden und somit das Türmodul 22 und das Türinnenteil 24 miteinander zu verschrauben, wie in 3 dargestellt ist.
-
In 4 ist ein Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Montage eines Türmoduls 22 mit einem Türschloss 26 an einem Türinnenteil 24 eines Kraftfahrzeugs dargestellt. In einem Schritt 101 wird die Montagehilfe 10 in das Türschloss 26 eingeführt und dort verriegelt. Im anschließenden Schritt 102 wird das Türmodul 22 relativ zur Tür bewegt, wobei der Vorsprung durch eine Schlossöffnung am Türinnenteil 24 bewegt wird. Anschließend wird im Schritt 103 das Türmodul 22 an der Rohbautür befestigt und abschließend nach Entriegelung des Türschlosses 26 die Montagehilfe 10 im Schritt 104 entfernt.
-
Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102009006478 A1 [0002, 0008]