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Die Erfindung betrifft eine Türstation mit einem E-Paper-Anzeigemodul sowie einer drahtlosen Daten- und Energieübertragung zur Anzeige von Text und/oder einer sonstigen Abbildung.
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Stand der Technik
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Es ist üblich, Türstationen zu verwenden, die über Türruftasten verfügen, welche jeweils einem Wohnbereich eines Gebäudes zugeordnet sind, wobei den Türruftasten jeweils ein Name zugeordnet ist, also beispielsweise auf oder neben den Türruftasten angebracht ist.
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Entsprechende Türstationen verfügen meist über Aufnahmebereiche für austauschbare Beschriftungsträger, die mechanisch geöffnet und wieder geschlossen werden können, so dass durch Einfügen bzw. Austausch der Beschriftungsträger individuelle Anpassungen vorgenommen werden können, beispielsweise bei einem Bewohnerwechsel eine Anpassung des Namens.
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Unter Beschriftungsträger im Sinne dieses Dokuments wird der Träger einer anzuzeigenden, grafischen Kontur verstanden. Bei der grafischen Kontur kann es sich um traditionelle Schriftzeichen handeln, welche beispielsweise einen Namen oder eine Hausnummer repräsentieren, aber auch um andere Information vermittelnde grafische Konturen wie Abbildungen, insbesondere auch maschinenlesbare Abbildungen. Ein traditioneller Beschriftungsträger besteht beispielsweise aus einer dünnen, durchsichtigen Plastikfolie, auf welcher eine nicht durchsichtige grafische Kontur angebracht ist; ein solcher Beschriftungsträger ist typischerweise hinterleuchtet, so dass die grafische Kontur auch bei schwachen Lichtverhältnissen als Anzeige dienen kann.
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In der Praxis kommt es nicht selten vor, dass entsprechende Beschriftungsträger nicht fachgerecht in den Aufnahmebereich eingelegt werden, oder dass beim Einlegen bzw. Austausch der Austauschmechanismus beeinträchtigt wird, wodurch der Aufnahmebereich nicht mehr wasser- bzw. dampfdicht ist und Feuchtigkeit eindringt. Letzteres kann dann die Sichtbarkeit der Beschriftung beeinträchtigen. Insbesondere in Mietshäusern, in denen es häufig zu Mieterwechseln kommt, wird gelegentlich der Aufwand gescheut, überhaupt einen geeigneten Beschriftungsträger zu beschaffen und zu beschriften. Oft wird dann kein neuer Beschriftungsträger eingefügt, sondern der Aufnahmebereich einfach mit einem den Namen tragenden Aufkleber überklebt. Letzteres beeinträchtigt den optischen Gesamteindruck der Türstation und oft auch die Funktion einer Beschriftungsträger-Hinterleuchtung.
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Beschreibung der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die vorgenannten Nachteile mit einer dennoch preisgünstigen Lösung zu vermeiden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Türstation mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Eine Türstation mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, also eine Türstation mit mindestens einem E-Paper-Anzeigemodul, wobei die Türstation ein als Teil des E-Paper-Anzeigemoduls ausgebildetes E-Paper-Element zur Anzeige von Text und/oder einer sonstigen Abbildung, eine erste Schnittstelle zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Daten zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung sowie eine zweite Schnittstelle zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Energie zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung aufweist, hat gegenüber vorbekannten Türstationen den Vorteil, dass das E-Paper-Element als programmierbarer Beschriftungsträger der Türstation dienen kann.
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Unter E-Paper-Element im Sinne dieses Dokuments wird eine programmierbare, reflektive Anzeige verstanden, die bei Tageslicht auch ohne Hinterleuchtung eine sichtbare Anzeige bereitstellt. Für solche Anzeigen sind auch die Bezeichnungen E-Ink, Electronic Paper oder eingedeutscht: Elektronisches Papier gängig. Entsprechende E-Paper-Elemente brauchen im Grundsatz nur zur Änderung der Anzeige eine Spannungsversorgung. Ein E-Paper-Element kann transflektiv, also reflektiv und transmissiv ausgestaltet sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die erste Schnittstelle und die zweite Schnittstelle als Teil des E-Paper-Anzeigemoduls ausgebildet. Dann kann das E-Paper-Anzeigemodul ohne elektrische Kontakte nach außen vollständig gekapselt ausgebildet werden. Durch eine vollständige Kapselung des E-Paper-Anzeigemoduls können sonst gegebenenfalls auftretende Feuchtigkeitsprobleme vermieden werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Türstation mit einer NFC-Schnittstelle ausgestattet, die zugleich als erste Schnittstelle und als zweite Schnittstelle ausgebildet ist. Dies eröffnet die Option, die Anzeige beispielsweise über eine NFC-Schnittstelle eines Standard-Smartphones oder Standard-PDAs und mit Hilfe einer App neu zu programmieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Türstation einen Datenspeicher auf, der über die erste Schnittstelle übertragene Daten speichert und diese zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung bereitstellt. Dadurch wird es möglich, die Anzeige ohne erneute Datenübertragung zu verändern, z. B. regelmäßig, wie etwa zu bestimmten Tageszeiten. Es wird ebenfalls möglich, unter anspruchsvollen Umständen, etwa unter anspruchsvollen Umweltbedingungen, z. B. im Zusammenhang mit hohen oder tiefen Temperaturen, unter welchen das E-Paper-Element die Anzeige ohne regelmäßige Auffrischung ggf. nicht vollständig auf Dauer halten kann, die Anzeige regelmäßig identisch aufzufrischen, ohne dass die hierfür erforderlichen Daten erneut übertragen werden müssen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Türstation einen Energiespeicher zur Speicherung von Energie zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung auf, beispielsweise einen Akku und/oder einen Kondensator. Dadurch kann Energie zur regelmäßigen Auffrischung und/oder zur Anzeigeveränderung bereitgestellt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Türstation eine dritte Schnittstelle zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Daten zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung auf. Dies ist vorteilhaft, wenn die erste Schnittstelle als Teil des E-Paper-Anzeigemoduls ausgebildet ist, der Datenspeicher jedoch nicht als Teil des E-Paper-Anzeigemoduls ausgebildet ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Türstation eine vierte Schnittstelle zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Energie zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung auf. Dies ist vorteilhaft, wenn die zweite Schnittstelle als Teil des E-Paper-Anzeigemoduls ausgebildet ist, der Energiespeicher jedoch nicht als Teil des E-Paper-Anzeigemoduls ausgebildet ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Türstation ein transflektiv ausgebildetes E-Paper-Element auf. Dann kann das E-Paper-Element bei ausreichend Tageslicht ohne Hinterleuchtung und bei nicht ausreichend Tageslicht mit Hinterleuchtung betrieben werden. In diesem Fall wird eine gesonderte Beleuchtung, die das E-Paper-Element bei nicht ausreichendem Tageslicht von vorne beleuchtet, entbehrlich.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Türstation mit mindestens einer Türruftaste ausgestattet sowie das E-Paper-Element zur Anzeige mindestens eines Namens ausgebildet, wobei der Name der Türruftaste zugeordnet ist. Dann entspricht die Türstation, abgesehen vom erfindungsgemäßen E-Paper-Anzeigemodul als programmierbaren Beschriftungsträger, einer traditionellen Türstation.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das E-Paper-Element der erfindungsgemäßen Türstation zur Anzeige maschinenlesbarer Kontaktinformationen ausgebildet. Bei den Kontaktinformationen kann es sich beispielsweise um einen Link zu einer Web-Seite, eine Adresse zum Aufbau einer Voice-over-IP-Verbindung oder auch um eine Telefonnummer handeln.
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Ist die erfindungsgemäße Türstation mit einer traditionellen Türruftaste und Mitteln zum Aufbau einer Audioverbindung zu einer Innenstation einer Türsprechanlage ausgestattet, können die maschinenlesbaren Kontaktinformationen zusätzliche, alternative Sprechwege eröffnen.
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Ist die erfindungsgemäße Türstation nicht mit einer traditionellen Türruftaste und Mitteln zum Aufbau einer Audioverbindung zu einer Innenstation einer Türsprechanlage ausgestattet, können die maschinenlesbaren Kontaktinformationen den bzw. die alleinigen Sprechweg(e) eröffnen.
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Eröffnen allein die maschinenlesbaren Kontaktinformationen den einen Sprechweg, braucht die Türstation, selbst wenn die Anzeige immer wieder verändert und/oder identisch aufgefrischt wird, sehr wenig Energie. Dann kann die Energieversorgung durch eine autonome Energieversorgung erfolgen, beispielsweise durch ein oder mehrere in die Türstation integrierte Photovoltaik-Module, bevorzugt jeweils ausgestaltet als Photovoltaik-Dünnschichtmodul, bevorzugt farblich so ausgestaltet, dass die Funktion als Photovoltaik-Modul für einen Betrachter der Türstation verschleiert ist.
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Die 1 bis 7 zeigen beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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1 zeigt eine Ausführung der erfindungsgemäßen Türstation mit drei Türruftasten und einem E-Paper-Anzeigemodul 1. Ein an sich zur Türstation gehöriges Unterputzgehäuse ist in 1 nicht mit dargestellt. Das gezeigte E-Paper-Anzeigemodul 1 zeigt drei Familiennamen an, die den jeweils neben ihnen angeordneten Türruftasten zugeordnet sind.
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Das neben der Türstation symbolisch dargestellte Smartphone mit von ihm ausgehenden Funkwellen und den gleichen drei Namen stellt symbolisch und beispielhaft die Interaktion der Türstation beim Programmier-Vorgang zur Programmierung der Anzeige des E-Paper-Anzeigemoduls 1 dar, die im Fall dieser Ausführung beispielhaft mit Hilfe einer App und einer Standard-Funkschnittstelle des Smartphones erfolgt. Dazu werden die Daten zur Anzeige eines Texts bzw. einer sonstigen Abbildung, im Beispiel die Abbildung der drei Familiennahmen, von der Standard-Funkschnittstelle des Smartphones an eine Schnittstelle der Türstation zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Daten zur Anzeige des Texts bzw. der Abbildung des Texts gesendet.
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Damit ist die erfindungsgemäße Türstation in einer Konstellation gezeigt, die eine wesentlich vereinfachte Beschriftungsänderung ermöglicht und dabei ganz ohne mechanischen Eingriff direkt an der Türstation durch einen Nicht-Fachmann vorgenommen werden kann.
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2 zeigt das E-Paper-Anzeigemodul 1 aus 1 im Schnitt. Das beispielhafte E-Paper-Anzeigemodul 1 enthält ein als Teil des E-Paper-Anzeigemoduls 1 ausgebildetes E-Paper-Element 2 zur Anzeige von Text und/oder einer sonstigen Abbildung sowie eine Leiterplatte 3 mit einer ersten Antenne 4 und einer ersten Steuerelektronik 5.
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In der beispielhaften Ausgestaltung stellen die erste Antenne 4 und die erste Steuerelektronik 5 gemeinsam die erste Schnittstelle zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Daten zur Anzeige eines Texts und/oder einer sonstigen Abbildung und zugleich die zweite Schnittstelle zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Energie zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung bereit. Selbstverständlich könnten die erste Schnittstelle und die zweite Schnittstelle auch jeweils über eine eigene Antenne und Steuerelektronik verfügen.
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Aufgrund der drahtlosen Versorgung mit Daten und Energie bedarf es einer elektrischen bzw. elektronischen Steckverbindung oder dergleichen nicht. Entsprechend ist die im beispielhaften E-Paper-Anzeigemodul 1 vorhandene Elektronik vollständig gekapselt.
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3 zeigt die Türstation aus 1 mit dem E-Paper-Anzeigemodul 1 aus 2 im Schnitt. Im Vergleich zu 2 ist neben dem E-Paper-Anzeigemodul 1 auch der restliche Teil der Türstation mit abgebildet (letzterer im Folgenden: der untere Teil der Türstation). Der untere Teil der Türstation weist eine zweite Leiterplatte 6 mit einer zweiten Antenne 7 und einer zweiten Steuerelektronik 8, einen Datenspeicher 9 zur Speicherung von Daten zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung und einen Energiespeicher 10 zur Speicherung von Energie zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung auf. Ein Energiespeicher 10 könnte alternativ oder zusätzlich auch im E-Paper-Anzeigemodul 1 angebracht sein.
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In der beispielhaften Ausgestaltung stellen die zweite Antenne 7 und die zweite Steuerelektronik 8 gemeinsam eine dritte Schnittstelle zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Daten zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung und zugleich eine vierte Schnittstelle zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Energie zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung bereit. Selbstverständlich könnten auch die dritte Schnittstelle und die vierte Schnittstelle jeweils über eine eigene Antenne und Steuerelektronik verfügen. Und selbstverständlich könnten die zweite Antenne 7 und die zweite Steuerelektronik 8 gemeinsam auch nur die dritte Schnittstelle oder nur die vierte Schnittstelle bereitstellen.
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Der Datenspeicher 9 ermöglicht auch Veränderungen der Anzeige, beispielsweise, wenn durch inhaltlich wechselnde Anzeigen mehr Informationen auf gleicher Anzeigefläche verfügbar gemacht werden sollen.
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Das E-Paper-Anzeigemodul 1 wird bei der gezeigten Türstation über die erste Schnittstelle zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Daten zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung mit Daten sowie und über die zweite Schnittstelle zur Durchführung einer drahtlosen Übertragung von Energie zur Anzeige des Texts und/oder der sonstigen Abbildung mit Energie versorgt, also über die erste Antenne 4 und die erste Steuerelektronik 5. Dabei kann die erste Schnittstelle zum Empfang der Daten und die dritte Schnittstelle oder eine andere Standard-Funkschnittstelle, beispielsweise eines Smartphones oder PDAs, zum Senden der Daten dienen. Weiterhin kann die zweite Schnittstelle zum Empfang der Energie und die vierte Schnittstelle oder eine andere Standard-Funkschnittstelle, beispielsweise eines Smartphones oder PDAs, zum Senden der Energie dienen.
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Bei der gezeigten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Daten für den anzuzeigenden Text und/oder die anzuzeigenden Abbildung(en) bei der Programmierung einmalig von einer Standard-Funkschnittstelle, beispielsweise eines Smartphones oder PDAs, an die dritte Schnittstelle gesandt und dabei durch die zweite Steuerelektronik 8 erfasst und ausgewertet sowie im Datenspeicher 9 abrufbar gespeichert werden. Zur Anzeige werden die Daten dann jeweils über die dritte Schnittstelle an die erste Schnittstelle gesendet und durch das E-Paper-Anzeigemodul 1 zur Anzeige gebracht.
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4 zeigt die Türstation aus 1 mit einem vom unteren Teil der Türstation abgenommenen E-Paper-Anzeigemodul 1. In der beispielhaften Ausführung ist das E-Paper-Anzeigemodul 1 abnehmbar ausgestaltet. Eine leitungsgebundene Verbindung zwischen dem E-Paper-Anzeigemodul 1 und dem unteren Teil der Türstation ist nicht vorgesehen. Durch die abnehmbare Ausgestaltung E-Paper-Anzeigemoduls 1 kann dieses, beispielsweise im Fall einer Beschädigung, einfach ausgetauscht werden. Im Falle eines solchen Austauschs muss auf Grund der Speicherung der Daten im unteren Teil der Türstation keine Neu-Programmierung erfolgen. Beim nächsten Update der Anzeige wird wieder die bereits programmierte Anzeige sichtbar.
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5 und 6 zeigen die Türstation aus 1 jeweils mit unterschiedlich programmierter Anzeige. Während die Anzeige in 5 lediglich eine traditionelle Namensbeschriftung darstellt, werden in 6 zusätzlichen Informationen in der Form einer maschinenlesbaren sonstigen Abbildung, im Beispiel eines QR-Codes, dargestellt. Es handelt sich im Beispiel einmal um eine Telefonnummer und zwei Mal um einen Link zu einer Webseite.
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7 zeigt eine andere, nicht traditionelle Türstation ohne Türruftasten. Deren Anzeige stellt lediglich maschinenlesbare Kontaktinformationen, wiederum beispielhaft in der Form der Abbildung eines QR-Codes bereit.