-
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement-Transfermaterial zur registerhaltigen Übertragung von Sicherheitselementen mit Schichtverbundaufbau auf ein Wertdokumentsubstrat, Verfahren zur Herstellung des Sicherheitselement-Transfermaterials, Verfahren zum registerhaltigen Übertragen von Sicherheitselementen von dem Sicherheitselement-Transfermaterial auf ein Wertdokumentsubstrat, und Wertdokumente, die unter Verwendung des Sicherheitselement-Transfermaterials registerhaltig mit einem Sicherheits-element ausgestattet wurden.
-
Wertdokumente wie Banknoten, Urkunden, Schecks, Ausweisdokumente oder Kreditkarten, insbesondere Banknoten, werden üblicherweise mit Sicherheitselementen ausgestattet, die eine Überprüfung der Echtheit des Wertdokuments erlauben und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Häufig werden die dafür verwendeten Sicherheitselemente nicht einzeln, sondern in Form von Transferbändern mit einer Vielzahl von als Transferelement ausgebildeten Sicherheitselementen bereitgestellt. Kennzeichnend für Transferbänder ist, dass die Sicherheitselemente auf einer Trägerschicht in der umgekehrten Reihenfolge der Schichten, wie sie später auf dem zu schützenden Wertdokument vorliegen soll, vorbereitet werden.
-
Die Trägerschicht ist typischerweise ein sogenannter temporärer Träger, das heißt sie wird beim Transfer von dem Schichtaufbau der Sicherheitselemente abgezogen. Auf der der Trägerschicht entgegengesetzten Seite weisen die Transferbänder adhäsive Eigenschaften auf, was meist durch Auftragen einer Schicht aus einem Heißsiegelklebstoff erzielt wird. Der Heißsiegelklebstoff schmilzt bei der Übertragung der Sicherheitselemente und verklebt die Sicherheitselemente mit dem Wertdokument oder einem anderen zu sichernden Wertgegenstand. Das Transferband wird mit der Heißsiegelklebstoffschicht auf das Wertdokument aufgelegt und mittels eines beheizten Transferstempels oder einer Transferrolle angepresst und in der Umrissform des erhitzten Transferstempels auf das Wertdokument übertragen. Transferelemente, Transferbänder und die Übertragung von Transferelementen auf Zielsubstrate sind beispielsweise in der Druckschrift
EP 0 420 261 B1 beschrieben.
-
Es ist auch bekannt, Sicherheitselemente nicht zum Zeitpunkt der Übertragung auf ein Wertdokumentsubstrat aus dem Schichtverbund herauszuprägen, sondern sie aus dem Schichtverbund auszustanzen und das umgebende Schichtverbundmaterial abzuziehen, das heißt zu „entgittern“, sodass die Sicherheitselemente als einzelne Patches auf dem temporären Trägermaterial vorliegen. Die Übertragung erfordert dann keine Übertragungseinrichtung in der Form der Sicherheitselemente, sondern kann mittels einer glatten Transferrolle erfolgen.
-
Die Übertragung der Sicherheitselemente auf Wertdokumente erfolgt mit hoher Geschwindigkeit durch Zusammenführen und Zusammenpressen von Transfermaterialbahnen und Wertdokumentbahnen oder Wertdokumentbögen, die jeweils eine Vielzahl von Einzelnutzen aufweisen, wobei sichergestellt werden muss, dass die Sicherheitselemente jeweils an der richtigen Stelle jedes einzelnen Wertdokuments appliziert werden. Zu diesem Zweck sind Registermarken erforderlich, die von einem Detektor ausgelesen werden, sodass die Positionen von Transfermaterialbahn und Wertdokumentsubstratbahn zueinander während des gesamten Übertragungsprozesses auf der Basis der übermittelten Signale geeignet aufeinander abgestimmt werden können. Registermarken sind typischerweise farbige Aufdrucke mit stark lichtabsorbierenden Farben oder stark lichtreflektierende Aufdrucke, die eine definierte Form aufweisen, beispielsweise Streifen oder Streifencodes.
-
Bei Sicherheitselementen, die während des Übertragungsvorgangs aus dem Schichtaufbau herausgeprägt werden, kann die Registergenauigkeit zwischen Transfermaterial und Wertdokumentsubstrat beim Herausprägen der Sicherheitselemente problemlos durch auf der Prägefolie benachbart zu den Sicherheitselementen vorgesehene Registermarken eingestellt werden. In Fällen, in denen ein Herausprägen der Sicherheitselemente aus ihrem Schichtverbund nicht möglich oder nicht erwünscht ist, stellt die registergenaue Übertragung der Sicherheitselemente auf Wertdokumentsubstrate allerdings ein Problem dar.
-
Ein Herausprägen der Sicherheitselemente aus ihrem Schichtaufbau ist immer dann schwierig, wenn der Schichtaufbau vergleichsweise dick ist und/oder Schichten enthält, die dazu führen können, dass beim Herausprägen eines Sicherheitselements keine saubere Trennkante erzeugt wird. Derartige Schichten sind beispielsweise Schichten aus stark vernetzten Lacken und aus harten oder spröden Lacken, die beim Prägen nicht glatt an der Kante des Applikationswerkzeugs, sondern Undefiniert brechen. Dabei können Lack-Flitter entstehen, die als störende Verunreinigungen die Qualität der Wertdokumente beeinträchtigen und die verwendeten Maschinen verunreinigen, sodass häufig gereinigt werden muss. Derartige Schichten sind auch Schichten aus vergleichsweise weichen und elastischen Lacken, die beim Herausprägen der Sicherheitselemente aus ihrem Schichtverbund ebenfalls nicht glatt an der Kante des Applikationswerkzeugs brechen, sondern dazu neigen, undefiniert zu reißen oder unvollständig zu brechen, sodass die Sicherheitselemente im Extremfall überhaupt nicht aus ihrem Schichtverbund herausgeprägt werden können.
-
Völlig unmöglich ist das Herausprägen der Sicherheitselemente aus ihrem Schichtverbund, wenn der Schichtaufbau eine Folienschicht enthält. Solche permanenten Trägermaterialien sind beispielsweise zwingend erforderlich, wenn die Sicherheitselemente ansonsten zu instabil wären oder wenn die Sicherheitselemente dazu gedacht sind, durchgehende Öffnungen in Wertdokumenten zu verschließen. In derartigen Fällen müssen die Umrisse der Sicherheitselemente aus dem Schichtverbundaufbau herausgeschnitten und das Schichtverbundmaterial zwischen den einzelnen Sicherheitselementen entfernt werden. Die erforderlichen Registermarken müssen dann in einem nachfolgenden Verfahrensschritt auf das temporäre Trägermaterial aufgebracht werden, was das Problem der schwierig einzuhaltenden Registergenauigkeit jedoch nicht löst, sondern lediglich verlagert: denn die bei der Übertragung der Sicherheitselemente auf Wertdokumentsubstrate erzielte Registergenauigkeit ist nun davon abhängig, mit welcher Registergenauigkeit die Registermarken auf das temporäre Trägermaterial der Sicherheitselemente aufgebracht werden.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Sicherheitselement-Transfermaterial bereitzustellen, das es ermöglicht, Sicherheitselemente registergenau auf Wertdokumentsubstratbahnen oder Wertdokumentsubstratbögen aufzubringen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere, ein Sicherheitselement-Transfermaterial bereitzustellen, das es ermöglicht, Sicherheitselemente registergenau auf Wertdokumentsubstratbahnen oder Wertdokumentsubstratbögen aufzubringen, wenn die Sicherheitselemente in ihrem Schichtaufbau eine oder mehrere Schichten enthalten, die eine Übertragung der Sicherheitselemente durch Heraustrennen aus dem Sicherheitselement-Schichtverbund während des Übertragungsvorgangs schwierig oder unmöglich machen, wie etwa eine Folienschicht oder eine Lackschicht, die zu undefiniertem Brechen oder Reißen neigt.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es auch, Verfahren zur Herstellung eines derartigen Sicherheitselement-Transfermaterials, Verfahren zum registergenauen Übertragen von Sicherheitselementen von dem Sicherheitselement-Transfermaterial auf ein Wertdokumentsubstrat, sowie Wertdokumente, die unter Verwendung eines derartigen Sicherheitselement-Transfermaterials registergenau mit einem Sicherheitselement ausgestattet wurden, bereitzustellen.
-
Die Aufgaben werden gelöst durch das Sicherheitselement-Transfermaterial, das Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselement-Transfermaterials, das Verfahren zum registerhaltigen Übertragen von Sicherheitselementen und durch das Wertdokument, die jeweils die Merkmale aufweisen, wie sie in den unabhängigen Ansprüchen angegeben sind. Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei einem Sicherheitselement-Transfermaterial die Sicherheitselemente bereits vor dem Übertragungsvorgang auf ein Wertdokumentsubstrat aus dem Schichtverbund herauszutrennen und gleichzeitig die Lage der erforderlichen Registermarken festzulegen. Dazu wird ein Ausgangsmaterial-Schichtverbund hergestellt, der den gewünschten Sicherheitselement-Schichtaufbau auf einem temporären Trägermaterial aufweist, dann werden die Umrissformen der gewünschten Sicherheitselemente sowie Umrissformen von Registermarkenelementen in das Schichtverbundmaterial (mit Ausnahme des temporären Trägermaterials) eingeschnitten, und schließlich das Schichtverbundmaterial außerhalb der Umrissformen der Sicherheitselemente und der Registermarkenelemente von dem temporären Trägermaterial abgezogen, sodass die Sicherheitselemente und die zugehörigen Registermarkenelemente als „Inseln“ auf dem temporären Trägermaterial vorliegen. Die Registermarkenelemente besitzen denselben oder einen ähnlichen Schichtverbundaufbau wie die Sicherheitselemente.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird ihre Umrissform so gewählt, dass sie der Kontur der gewünschten Registermarke entspricht. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung fungieren die Registermarkenelemente als Trägerelemente für die Registermarken, die die Lage der Registermarken exakt definieren, was bei komplexeren Registermarken wie beispielsweise Strichcodes erforderlich sein kann.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren beschrieben. Es wird darauf hingewiesen, dass die Figuren nicht maßstabsgetreu und nicht proportionsgetreu sind. Ferner sind im Zusammenhang mit einer bestimmten Figur offenbarte Merkmale keinesfalls so zu verstehen, dass die betreffenden Merkmale nur in Kombination mit den übrigen in der entsprechenden Figur dargestellten und/ oder beschriebenen Merkmalen anwendbar sind. Vielmehr können im Zusammenhang mit einer speziellen Ausführungsform beschriebene Merkmale jeweils unabhängig mit Merkmalen aus anderen Ausführungsformen kombiniert werden beziehungsweise ganz allgemein bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterial zur Anwendung kommen. Im Übrigen stellen das Sicherheitselement-Transfermaterial, das Verfahren zur Herstellung des Sicherheitselement-Transfermaterials, das Verfahren zum registerhaltigen Übertragen von Sicherheitselementen auf ein Wertdokumentsubstrat und das Wertdokument, das unter Verwendung des Sicherheitselement-Transfermaterials mit einem Sicherheitselement ausgestattet wurde, verschiedene Aspekte derselben Erfindung dar. Jegliche Offenbarung im Zusammenhang mit einem bestimmten Aspekt der Erfindung gilt dementsprechend gleichermaßen für die jeweils anderen Aspekte der Erfindung.
-
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugsziffern jeweils gleiche oder einander entsprechende Elemente. Es zeigen:
- 1 eine Aufsicht auf ein Wertdokument mit von einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterial registergenau übertragenen Sicherheitselementen,
- 2 und 3 Aufsichten auf erfindungsgemäße Sicherheitselement-Transfermaterialien,
- 4 bis 6 Verfahrensstadien bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterials, jeweils dargestellt im Querschnitt entlang der Linie A-A' von 2,
- 7 und 8 Verfahrensstadien bei der Herstellung eines alternativen erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterials, jeweils dargestellt im Querschnitt entlang der Linie A-A' von 2,
- 9 bis 12 Verfahrensstadien eines alternativen Herstellungsverfahrens für ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement-Transfermaterial, jeweils dargestellt im Querschnitt entlang der Linie A-A' von 2,
- 13 ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement-Transfermaterial, dargestellt im Querschnitt entlang der Linie A-A' von 2, mit einem Verbundmaterial als temporäres Trägermaterial,
- 14 das Entfernen des Schichtverbundmaterials außerhalb der Umrissformen der Sicherheitselemente und der Registermarkenelemente von dem temporären Trägermaterial und den darauf verbleibenden Sicherheitselementen und Registermarkenelementen,
- 15 und 16 Verfahrensstadien bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterials, bei dem die Registermarkenelemente selbst Registermarken darstellen,
- 17 und 18 Verfahrensstadien bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterials, bei dem die Registermarkenelemente als Träger für Registermarken fungieren,
- 19 eine Aufsicht auf ein Sicherheitselement-Transfermaterial gemäß 14,
- 20 eine Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement-Transfermaterial analog 15, mit alternativen Sicherheitselementen,
- 21 eine Aufsicht auf einen Ausschnitt aus einer Wertdokumentsubstratbahn mit einer Vielzahl von Einzelnutzen,
- 22 und 23 jeweils eine schematische Darstellung eines Übertragungsverfahrens von Sicherheitselementen von einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterial auf ein Wertdokumentsubstrat.
-
1 zeigt ein erfindungsgemäßes Wertdokument 10 in Form einer Banknote in Aufsicht. Die Banknote 10 weist drei Sicherheitselemente auf, die von einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterial registerhaltig auf das Wertdokumentsubstrat übertragen wurden, einen Folienpatch 2a und zwei Sicherheitsstreifen 2b und 2c, wobei die Sicherheitsstreifen 2b, 2c eine Gruppe (Rapport) bilden. Der Folienpatch 2a hat eine etwas größere Fläche als eine durch das Wertdokumentsubstrat hindurchgehende Öffnung 13 des Wertdokuments, die von dem Folienpatch 2a bedeckt und verschlossen wird.
-
Der Folienpatch 2a zeigt beispielsweise eine figürliche Darstellung, einen Farbkippeffekt oder einen beliebigen sonstigen Effekt (in 1 nicht dargestellt). Insbesondere weist der Folienpatch 2a einen durchsichtigen Bereich 14 auf, wie er beispielsweise durch Demetallisieren einer metallischen Schicht erzeugt werden kann. In der dargestellten Ausführungsform hat der durchsichtige Bereich 14 die Form eines Sterns, dessen Spitzen sich bis an der Rand der durchgehenden Öffnung 13 der Banknote erstrecken. Es ist daher wesentlich, dass bei allen Banknoten 10 der durchsichtige Bereich 10 des Folienpatches 2a präzise in der Mitte der durchgehenden Öffnung 13 platziert wird.
-
Die Sicherheitsstreifen 2b und 2c weisen bedruckte Bereiche 17b, 18b, beziehungsweise 17c, 18c auf, die linienförmige bzw. balkenförmige, unterbrochene Aufdrucke 17,18 der Banknote 10 jeweils zu geschlossenen Linien ergänzen. Die Sicherheitsstreifen 2b, 2c müssen daher präzise so auf das Banknotensubstrat übertragen werden, dass die Aufdrucke 17b, 18b, 17c, 18c genau in den Unterbrechungen der Linien 17,18 appliziert werden.
-
In 1 sind ovale und streifenförmige Sicherheitselemente dargestellt, aber die Sicherheitselemente können beliebige Formen haben, auch sehr komplexe Umrissformen. Typische Abmessungen liegen im Bereich von etwa 5 mm an der schmalsten Stelle eines Sicherheitselements bis zu etwa 70 mm an der breitesten Stelle eines Sicherheitselements beziehungsweise in Längsrichtung eines Sicherheitselements. Typische Dicken liegen im Bereich von etwa 20 bis 40 µm.
-
Zur präzisen, das heißt registergenauen beziehungsweise registerhaltigen Applizierung von Sicherheitselementen werden Registermarken benötigt, die eine genau definierte Lage zu dem zu übertragenden Sicherheitselement haben, und mit deren Hilfe die Zuführung des Sicherheitselement-Transfermaterials relativ zu dem Wertdokumentsubstrat so gesteuert werden kann, dass jedes Sicherheitselement an der ihm bestimmten Stelle auf dem Wertdokumentsubstrat appliziert wird.
-
Die 2 und 3 zeigen Ausschnitte aus erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterialien 1 mit Sicherheitselementen 2 und Registermarkenelementen 3, wobei jedem Sicherheitselement 2 ein Registermarkenelement 3 zugeordnet ist. In den dargestellten Ausführungsformen ist das Sicherheitselement-Transfermaterial 1 jeweils ein Endlosband, auf dem die Sicherheitselemente 2 und ihre zugehörigen Registermarkenelemente 3 jeweils hintereinander angeordnet sind. Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform weist das Sicherheitselement-Transfermaterialband 1 mehrere Reihen von Sicherheitselementen 2 mit zugehörigen Registermarkenelementen 3 nebeneinander auf. Die Herstellung derartiger Sicherheitselement-Transfermaterialien sowie ihre Verwendung zur Übertragung der Sicherheitselemente auf Wertdokumentsubstrate wird im Folgenden beschrieben.
-
Die 4 bis 6 veranschaulichen Verfahrensstadien der Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterials 1, wie es in 2 dargestellt ist, jeweils dargestellt im Querschnitt entlang der Linie A-A' von 2.
-
Das erfindungsgemäße Sicherheitselement-Transfermaterial 1 wird hergestellt ausgehend von einem an sich konventionellen Ausgangsmaterial-Schichtverbund 20, der mindestens aus einem temporären Trägermaterial 5 und einem Funktionsschichtaufbau 21 auf einer ersten Oberfläche beziehungsweise einer ersten Hauptfläche 5' des temporären Trägermaterials 5 besteht. Der Funktionsschichtaufbau 21 muss von der ersten Hauptfläche 5' des temporären Trägermaterials 5 ablösbar sein, weshalb zwischen dem Funktionsschichtaufbau 21 und dem temporären Trägermaterial 5 bevorzugt, aber nicht zwingend, eine Releaseschicht 24 vorgesehen wird. An der von dem temporären Trägermaterial abgewandten Hauptfläche des Funktionsschichtaufbaus 21 befindet sich eine Heißsiegelklebstoffschicht 26 oder eine andere Schicht, die den späteren Sicherheitselementen adhäsive Eigenschaften zur Verbindung mit einem Wertdokumentsubstrat verleiht. Zwischen dem Funktionsschichtaufbau 21 und der adhäsive Eigenschaften verleihenden Schicht 26 kann optional eine Primer- bzw. Haftvermittlungsschicht 25 vorgesehen werden.
-
Bei der in den 4 bis 6 dargestellten Ausführungsform enthält der Funktionsschichtaufbau 21 ein permanentes Trägermaterial 22, das den daraus gebildeten Sicherheitselementen 2 stabilisierende Eigenschaften verleiht, sodass sie beispielsweise zum Verschließen einer durchgehenden Öffnung in einem Wertdokument, wie der durchgehenden Öffnung 13 in der in 1 dargestellten Banknote 10 geeignet sind.
-
Bevorzugte permanente Trägermaterialien 22 sind transparente oder transluzente Folien, beispielsweise aus Polyester, wie Polyethylenterephthalat, aus Polyethylen oder Polypropylen. Mit transparenten oder transluzenten Folien abgedeckte durchgehende Öffnungen bleiben für einen Betrachter erkennbar. Derartige Folien können auch als temporäre Trägermaterialien verwendet werden, aber auch nicht transparente oder transluzente Folien sind geeignet, und typische Dicken sowohl der permanenten als auch der temporären Trägersubstrate liegen im Bereich von etwa 4 bis 20 µm. Für die Heißsiegelklebstoffschicht und die optionale Releaseschicht und Primerschicht werden bevorzugt die auf dem Gebiet der Sicherheitselemente bewährten Materialien eingesetzt.
-
Im Übrigen umfasst der Funktionsschichtaufbau 21 Merkmalsschichten, also Schichten, die visuell erkennbare oder maschinell nachweisbare Merkmale aufweisen, wie Metallschichten, Schichten aus Metalleffektfarben, Schichten mit Farbpigmenten oder Fluoreszenzpigmenten, Flüssigkristall-Schichten, Beschichtungen mit Farbkippeffekt, Schichten mit Mattstrukturen, wie sie beispielsweise in der Druckschrift
WO 2007/107235 A1 offenbart sind, aufgedruckte farbige Motivschichten, Schichtkombinationen, wie beispielsweise eine mit einer bestimmten Farbe unterlegte Schicht mit Farbkippeffekt, Schichten mit Magnetpigmenten, etc..
-
Die Art und Herstellung der Funktionsschichten beziehungsweise des Funktionsschichtaufbaus ist für die vorliegende Erfindung grundsätzlich belanglos, und die vorliegende Erfindung umfasst Sicherheitselement-Transfermaterialien mit Sicherheitselementen mit beliebigem Schichtverbundaufbau. Die besonderen Vorteile der vorliegenden Erfindung kommen jedoch insbesondere dann zum Tragen, wenn die Sicherheitselemente ein permanentes Trägermaterial 22, wie in 4 dargestellt, und/oder eine andere, bei einem Appliziervorgang mittels Prägung unsauber brechende oder reißende Schicht aufweisen.
-
Sicherheitselemente, für die die vorliegende Erfindung besonders geeignet ist, sind insbesondere Sicherheitselemente, die einen Schichtaufbau mit zahlreichen funktionellen Schichten (Merkmalsschichten) haben, unter anderem mit einem z.B. holographischen Sicherheitsmerkmal, Druckannahme-, Schutz- und Kaschierschichten, Farbschichten, fluoreszierenden Aufdrucken, etc.. Solche Sicherheitselemente weisen beispielsweise ein permanentes Trägermaterial auf, wie in 4 bis 6 dargestellt.
-
Zur Herstellung eines Sicherheitselement-Transfermaterials 1, wie es in 6 veranschaulicht ist, das Sicherheitselemente 2 mit permanentem Trägermaterial aufweist, kann zuerst der Funktionsschichtaufbau 21 hergestellt und dann mit dem temporären Trägermaterial 5 ablösbar verbunden werden. Alternativ kann auch der Funktionsschichtaufbau 21 auf dem temporären Trägermaterial 5 aufgebaut werden.
-
In den erhaltenen Ausgangsmaterial-Schichtverbund 20 werden nun die Umrissformen der Sicherheitselemente 2 und der Registermarkenelemente 3 eingeschnitten, wie in 5 veranschaulicht. Die Einschnitte stellen jeweils geschlossene Linien dar, die die Umrissformen 8 der Sicherheitselemente 2, das heißt Form und Fläche der Sicherheitselemente 2, sowie die Umrissformen 9 der Registermarkenelemente 3, das heißt Form und Fläche der Registermarkenelemente 3 definieren. Es wird verwiesen auf die Darstellungen von 2 und 3. In der Schnittdarstellung der 5 sind die das Sicherheitselement 2 begrenzenden Einschnitte mit X1, X2 bezeichnet, und sind die das Registermarkenelement 3 begrenzenden Einschnitte mit X3, X4 bezeichnet.
-
Das Einschneiden der Umrissformen 8 der Sicherheitselemente 2 und der Umrissformen 9 der Registermarkenelemente 3 wird bevorzugt mittels eines Lasers durchgeführt, da damit die beste Präzision erzielt werden kann. Unter dem Begriff „Schneiden“ sind hierin jedoch generell alle einem Fachmann bekannten Verfahren zur Trennung der Sicherheitselemente und der Registermarkenelemente von dem sie umgebenden Schichtverbundmaterial zu verstehen, beispielsweise Stanzen. Wird zum Schneiden ein Laser eingesetzt, werden bevorzugt zusätzlich Maßnahmen getroffen, die geeignet sind, ein Tiefschneiden des Lasers zu verhindern, um eine Beschädigung des temporären Trägermaterials 5, die zu einer Destabilisierung des temporären Trägermaterials 5 und im schlimmsten Fall zu einem Reißen des Sicherheitselement-Transfermaterials 1 führen könnte, zu vermeiden. In 5 ist ein derartiges unerwünschtes Tiefschneiden in das temporäre Trägermaterial 5 hinein für die Schnittlinie X2 angedeutet. Die Schnittlinie X2 endet erst an der Stelle XX2 im temporären Trägermaterial 5. Maßnahmen zum Schutz gegen unerwünschtes Tiefschneiden werden im Zusammenhang mit 13 erläutert.
-
Nach dem Einschneiden der Umrissformen 8 der Sicherheitselemente und der Umrissformen 9 wird die Schicht 15 außerhalb der Umrissformen der Sicherheitselemente und der Registermarkenelemente, das heißt der gesamte Schichtaufbau auf dem temporären Trägermaterial 5, der sich außerhalb der Umrissformen der Sicherheitselemente und der Registermarkenelemente befindet, von dem temporären Trägermaterial 5 abgezogen. Dabei entsteht das in 6 dargestellte Sicherheitselement-Transfermaterial 1, auf dem die Sicherheitselemente 2 und die Registermarkenelemente 3 als isolierte „Inseln“ auf dem temporären Trägermaterial 5 vorliegen. Die Sicherheitselemente 2 besitzen den Schichtaufbau 6, und die Registermarkenelemente 3 besitzen den Schichtaufbau 7, wobei die Schichtaufbauten 6, 7 in der dargestellten Ausführungsform herstellungsbedingt identisch sind. Die Sicherheitselemente 2 haften mit ihrer ersten Hauptfläche 2' an der ersten Hauptfläche 5' des temporären Trägermaterials 5, und besitzen eine entgegengesetzte zweite Hauptfläche 2" mit adhäsiven Eigenschaften, in der dargestellten Ausführungsform bedingt durch die Heißsiegelklebstoffschicht 26, da sie mit der zweiten Hauptfläche 2" auf ein Wertdokumentsubstrat appliziert werden. Analog haben die Registermarkenelemente 3 eine erste Hauptfläche 3', mit der sie an dem temporären Trägermaterial 5 haften, und eine zweite Hauptfläche 3", die adhäsive Eigenschaften aufweist. Die Registermarkenelemente werden jedoch nicht auf ein Wertdokumentsubstrat übertragen, weshalb es zweckmäßig ist, sie mit einer Antihaftschicht auszustatten.
-
Ansonsten ist beim Übertragen der Sicherheitselemente auf ein Wertdokumentsubstrat darauf zu achten, dass nur für die Sicherheitselemente geeignete Übertragungsbedingungen geschaffen werden. Bei der üblichen Übertragung durch Heißsiegeln kann dies in einfacher Weise bewerkstelligt werden, indem nur im Bereich der Sicherheitselemente Druck ausgeübt und erwärmt wird.
-
Bei der in 6 dargestellten Ausführungsform haben die Sicherheitselemente 2 und die Registermarkenelemente 3 denselben Schichtaufbau. Die Schichtaufbauten 6, 7 können jedoch auch voneinander abweichen. Ein Beispiel für verschiedene Schichtaufbauten 6, 7 ist in 7 und 8 veranschaulicht.
-
7 und 8 sind Darstellungen analog 5 und 6. Abweichend von dem in 5 dargestellten Schichtaufbau ist bei dem in 7 dargestellten Schichtaufbau jedoch die Heißsiegelklebstoffschicht 26 nicht vollflächig vorgesehen, sondern besitzt an den Stellen, an denen die Umrissformen 9 der Registermarkenelemente 3 eingeschnitten werden sollen, Aussparungen 26'. Die Aussparungen 26' sind vorteilhafterweise etwas größer als die auszubildenden Registermarkenelemente 3, sodass das Einschneiden der Umrissformen 9 innerhalb der Aussparungen 26' mit einem gewissen Spielraum erfolgt, wie durch die Schnittlinien X3 und X4 in 7 dargestellt ist.
-
Nach dem Abziehen des Schichtverbundmaterials 15 von dem temporären Trägermaterial 5 entsteht das in 8 dargestellte Sicherheitselement-Transfermaterial 1, bei dem der Schichtaufbau 6 des Sicherheitselements 2 von dem Schichtaufbau 7 des Registermarkenelements 3 abweicht. Das Registermarkenelement 3 besitzt mangels Klebstoffschicht keine adhäsiven Eigenschaften, was den Vorteil hat, dass bei der Übertragung der Sicherheitselemente 2 auf ein Wertdokumentsubstrat nicht darauf geachtet werden muss, lediglich die Sicherheitselemente, aber nicht die Registermarkenelemente zu übertragen.
-
Bei der in 7 und 8 dargestellten Ausführungsform ist die Primerschicht 25 vollflächig ausgebildet. Wird die Heißsiegelklebstoffschicht 26 im Bereich der auszubildenden Registermarkenelemente 3 ausgespart, kann aber natürlich auch die Primerschicht 25 entsprechende Aussparungen aufweisen, sodass der Schichtaufbau 7 des Registermarkenelements 3 auch keine Primerschicht 25 aufweist. Generell gilt für die Gleichheit beziehungsweise Ähnlichkeit der Schichtaufbauten 6 der Sicherheitselemente 2 und der Schichtaufbauten 7 der zugehörigen Registermarkenelemente 3, dass Materialkosten bei identischer Ausbildung von Sicherheitselementen 2 und Registermarkenelementen 3 sowie ein eventueller Mehraufwand bei der Herstellung unterschiedlicher Schichtaufbauten und ein eventueller Nutzen unterschiedlicher Schichtaufbauten gegeneinander abgewogen werden müssen. Werden zur Herstellung der Sicherheitselemente 2 kostspielige Materialen benötigt, wie beispielsweise Magnetfarben, oder sind Prägungen erforderlich, beispielsweise für Prägehologramme, die jedoch im Bereich der Registermarkenelemente 3 nicht benötigt werden, wird man diese im Bereich der Registermarkenelemente eher nicht vorsehen, während in anderen Fällen der Aufwand für die Herstellung eines Schichtverbundmaterials 15 mit örtlich variierender Zusammensetzung unverhältnismäßig hoch sein kann.
-
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterials 1 mit Sicherheitselementen 2 ohne permanentes Trägermaterial ist in 9 bis 12 veranschaulicht.
-
Zunächst wird ein Ausgangsmaterial-Schichtverbund 20 hergestellt, der abgesehen vom Fehlen des permanenten Trägermaterials 22 identisch sein kann mit dem in 4 dargestellten Ausgangsmaterial-Schichtverbund 20. In der in 9 dargestellten Ausführungsform besteht der Ausgangsmaterial-Schichtverbund 20 jedoch nur aus einem temporären Trägermaterial 5, einem Funktionsschichtaufbau 21 und einer Heißsiegelklebstoffschicht 26. Der Funktionsschichtaufbau 21 enthält eine spröde Lackschicht 23, beispielsweise eine Schicht aus einem stark UV-vernetzten Lack.
-
Der Aufbau des Ausgangsmaterial-Schichtverbunds 20 erfolgt ausgehend von dem temporären Trägermaterial 5, auf dessen erster Hauptfläche 5' die Merkmalsschichten und Hilfsschichten des Funktionsschichtaufbaus 21 in der passenden Reihenfolge (das heißt in der umgekehrten Reihenfolge, in der die Schichten später auf dem Wertdokumentsubstrat vorliegen sollen) und schließlich die Heißsiegelklebstoffschicht 26 aufgetragen werden.
-
Wie im Zusammenhang mit 4 bis 6 erläutert, werden in das Schichtverbundmaterial auf dem temporären Trägermaterial 5 die Umrissformen von Sicherheitselementen 2 und Registermarkenelementen 3 eingeschnitten, beispielsweise mittels eines Stanzwerkzeugs, mittels eines Schneidwerkzeugs oder mittels Laserschneiden. Dann muss das Schichtverbundmaterial außerhalb der Umrissformen der Sicherheitselemente 2 und der Registermarkenelemente 3 von dem temporären Trägermaterial 5 abgezogen werden. Enthält der Funktionsschichtaufbau 21 jedoch kein stabilisierendes permanentes Trägermaterial, fehlt es dem Schichtverbundmaterial an ausreichender Stabilität. Es würde beim Abziehen reißen.
-
Daher wird das Schichtverbundmaterial an der freien Oberfläche der Heißsiegelklebstoffschicht mit einer Ablösefolie 27 verklebt, die das Schichtverbundmaterial ausreichend stabilisiert, um ein Abziehen von dem temporären Trägermaterial 5 zu erlauben. Eine geeignete Ablösefolie 27 ist beispielsweise eine Lochmaske, wie sie in 10 dargestellt ist, die an den Stellen, an denen die Umrissformen 8 der Sicherheitselemente 2 und die Umrissformen 9 der Registermarkenelemente 3 eingeschnitten werden sollen, Aussparungen aufweist. Diese Aussparungen 27', 27" sind vorteilhafterweise etwas größer als die auszubildenden Sicherheitselemente 2 und Registermarkenelemente 3, das heißt das Einschneiden der Umrissformen 8, 9 erfolgt innerhalb der Aussparungen 27', 27" mit einem gewissen Spielraum, wie durch die Schnittlinien X1, X2, X3, X4 in 11 dargestellt ist.
-
Anstelle einer Lochmaske kann auch eine vollflächige Ablösefolie verwendet werden. In einem solchen Fall ist es zweckmäßig, auf die Heißsiegelklebstoffschicht 26 eine separate Klebstoffschicht zum Verkleben der Ablösefolie aufzutragen, wobei die Stellen, an denen die Umrissformen 8 der Sicherheitselemente und die Umrissformen 9 der Registermarkenelemente eingeschnitten werden sollen, freigelassen werden, das heißt die Klebstoffschicht enthält Aussparungen wie für die Lochmaske 27 beschrieben. Anschließend wird die vollflächige Ablösefolie aufgeklebt, und es werden die Umrissformen 8, 9 in das Schichtverbundmaterial eingeschnitten, wobei die Ablösefolie ebenfalls durchtrennt wird. In den Bereichen ohne zusätzliche Klebstoffschicht kann die nichtverklebte Ablösefolie problemlos entfernt werden, beispielsweise durch Abblasen. Die mit der Ablösefolie 27 verklebten Bereiche des Schichtverbundmaterials hingegen besitzen nun eine ausreichende Stabilität, um von dem temporären Trägermaterial 5 abgezogen werden zu können.
-
Als Ablösefolie kann beispielsweise eine Folie aus Polyethylenterephthalat mit einer Dicke von etwa 4 bis 20 µm eingesetzt werden, aber auch andere Materialien und Dicken sind geeignet, solange die Folie ausreichend elastisch und stabil ist. Zum Verkleben einer vollflächigen Ablösefolie wird bevorzugt ein Kaschierkleber verwendet.
-
Durch das Abziehen des Schichtverbundmaterials außerhalb der Umrissformen 8, 9 entsteht das in 12 dargestellte Sicherheitselement-Transfermaterial 1 mit Sicherheitselementen 2 und Registermarkenelementen 3, wobei der Schichtverbundaufbau 6 der Sicherheitselemente und der Schichtverbundaufbau 7 der Registermarkenelemente in der dargestellten Ausführungsform identisch ist. Für das Übertragen der Sicherheitselemente 2 auf ein Wertdokumentsubstrat gilt dasselbe wie vorstehend für das in 6 dargestellte Sicherheitselement-Transfermaterial 1 ausgeführt.
-
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf ein Sicherheitselement-Transfermaterial mit bestimmten Sicherheitselementen beschränkt.
-
Um ein rückstandsfreies Ablösen außerhalb der Umrissformen der Sicherheitselemente und der Registermarkenelemente zu gewährleisten, was für die Erzeugung qualitativ hochwertiger Sicherheitselemente essentiell ist, muss der Funktionsschichtaufbau der Sicherheitselemente vollständig durchtrennt werden, das heißt die Schnittlinien müssen sich bis zu dem temporären Trägermaterial 5 erstrecken. Andererseits sollte das temporäre Trägermaterial 5 nicht angeschnitten werden, um eine Destabilisierung zu vermeiden. Es ist jedoch schwierig, so präzise zu schneiden, dass die Schnitte unmittelbar an der ersten Hauptfläche 5' des temporären Trägermaterials 5 enden. Schließlich handelt es sich bei den zu durchtrennenden Schichtaufbauten und den nicht zu durchtrennenden Trägermaterialien um Materialien mit Dicken im Mikrometerbereich. Die Sicherheitselement-Schichtaufbauten haben typischerweise Dicken im Bereich von etwa 20 µm bis 30 µm, und die temporären Trägermaterialien haben typischerweise Dicken im Bereich von 10 µm bis 20 µm. Daher ist es bevorzugt, anstelle eines einschichtigen temporären Trägermaterials ein temporäres Trägerverbundmaterial zu verwenden, das mindestens aus einem ersten Trägersubstrat und einem zweiten Trägersubstrat besteht, die mittels einer Klebstoffschicht unlösbar verbunden sind. Unlösbar bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Verklebung beim Übertragungsprozess der Sicherheitselemente oder bei irgendwelchen Bearbeitungs- oder Behandlungsprozessen des Sicherheitselement-Transfermaterials nicht gelöst werden kann.
-
Die Übertragung auf Wertgegenstände findet üblicherweise durch einen Vorgang des Heißsiegelns statt, weshalb thermoplastische Klebstoffe weniger geeignet sind, es sei denn, sie hätten sehr hohe Erweichungstemperaturen. Bevorzugt sind vernetzende Klebstoffe, beispielsweise lösemittelbasierte 2K-PU-Klebstoffe. Ein Ausgangsmaterial-Schichtverbund 20 mit temporärem Trägerverbundmaterial 50 zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterials 1 ist in 13 dargestellt.
-
Der in 13 dargestellte Ausgangsmaterial-Schichtverbund 20 weist auf dem Trägerverbundmaterial 50 eine Releaseschicht 24, einen Funktionsschichtaufbau 21 mit permanentem Trägermaterial 22 und eine Heißsiegelklebstoffschicht 26 in der angegebenen Reihenfolge auf. Natürlich können weitere Schichten vorhanden sein oder Schichten fehlen, wie beispielsweise die Releaseschicht 24 oder das permanente Trägermaterial 22. Das temporäre Trägerverbundmaterial besteht in der dargestellten Ausführungsform aus dem ersten temporären Trägersubstrat 51, dem zweiten temporären Trägersubstrat 53 und der die beiden temporären Trägersubstrate verklebenden Klebstoffschicht 52.
-
Der in 13 mit X2 bezeichnete Schnitt durchtrennt das erste temporäre Trägersubstrat 51 vollständig. Diese Durchtrennung führt jedoch nicht zu einer Destabilisierung des temporären Trägerverbundmaterials 50. Vielmehr ist das Trägerverbundmaterial 50 mit vollständig durchtrenntem ersten Trägersubstrat 51 wesentlich stabiler als ein einschichtiges Trägermaterial 5 gleicher Dicke, das nur oberflächlich geringfügig angeschnitten ist. Das liegt daran, dass Kunststofffolien, wie sie üblicherweise als temporäre Trägermaterialien verwendet werden, zwar einen hohen Einreißwiderstand, aber nur einen geringen Weiterreißwiderstand haben. Wenn sie geringfügig angeschnitten sind, reißen sie bereits bei geringer Belastung weiter, unter Umständen bis zum vollständigen Durchreißen. Bei einem Verbundmaterial aus mindestens zwei Trägersubstraten, wie in 13 dargestellt, bleibt jedoch das zweite Trägersubstrat 53 vollständig unversehrt und dementsprechend stabil. Die Klebstoffschicht 52 bildet darüber hinaus noch eine zusätzliche „Pufferzone“ zwischen den beiden temporären Trägersubstraten 51, 53.
-
Bevorzugt wird ein „selbstheilender“ Klebstoff verwendet und das Schneiden der Umrissformen der Sicherheitselemente 2 und der Registermarkenelemente 3 zu einem Zeitpunkt durchgeführt, zu dem der Klebstoff noch nicht vollständig ausgehärtet ist. So können Schnitte in der Klebstoffschicht rückgebildet werden. Der noch plastische Klebstoff kann sogar in Schnitte in den temporären Trägersubstraten eindringen und diese zumindest soweit verkleben, dass die Stabilität der angeschnittenen temporären Trägersubstrate nicht nennenswert leidet.
-
Wird das Schneiden mittels Laser durchgeführt, kann das zweite temporäre Trägersubstrat 53 auch durch Zumischen von laserabsorbierenden oder laserreflektierenden Stoffen, beispielsweise Metallpigmenten, zum Klebstoff geschützt werden. Die Schutzwirkung von laserabsorbierenden und laserreflektierenden Stoffen kann aber auch bei einschichtigen temporären Trägermaterialien genutzt werden, beispielsweise indem die erste Hauptfläche 5' eines temporären Trägermaterials 5 mit einem laserabsorbierenden oder einem laserreflektierenden Stoff bedampft wird.
-
Das temporäre Trägerverbundmaterial 50 kann auch mehr als zwei temporäre Trägersubstrate aufweisen, wobei jeweils zwei temporäre Trägersubstrate mittels einer Klebstoffschicht verbunden sind. Bevorzugt sollte jedoch eine Schichtdicke von etwa 70 µm für das gesamte Trägerverbundmaterial 50 nicht überschritten werden. Bevorzugte Schichtdicken liegen im Bereich von 20 µm bis 40 µm.
-
14 veranschaulicht das Entfernen des Schichtverbundmaterials 15 außerhalb der Umrissformen 8 der Sicherheitselemente 2 und der Umrissformen 9 der Registermarkenelemente 3 von einem temporären Trägermaterial 5 und den auf dem temporären Trägermaterial 5 verbleibenden Sicherheitselementen 2 und Registermarkenelementen 3. Bei einem Trägerverbundmaterial 50 erfolgt das Entfernen natürlich in der gleichen Weise.
-
Ein Ausgangsmaterial-Schichtverbund mit eingeschnittenen Umrissformen 8 von Sicherheitselementen 2 und Umrissformen 9 von Registermarkenelementen 3 wird einer Trennrolle 30 zugeführt, an der das temporäre Trägermaterial 5 und das Schichtverbundmaterial 15 auseinandergezogen werden. Da die Einschnitte in das Schichtverbundmaterial 15, die die Umrissformen 8, 9 definieren, das Schichtverbundmaterial 15 vollständig durchtrennen, werden die Sicherheitselemente 2 und die Registermarkenelemente 3 nicht zusammen mit dem Schichtverbundmaterial 15 von dem temporären Träger 5 abgezogen, sondern bleiben auf der ersten Hauptfläche 5' des temporären Trägermaterials 5 haften, während sich an den entsprechenden Stellen des Schichtverbundmaterials 15 Löcher 28, 29 bilden. Das entstehende Sicherheitselement-Transfermaterial 1 weist die Sicherheitselemente 2 und die ihnen zugeordneten Registermarkenelemente 3 auf, die jeweils mit ihren ersten Hauptflächen 2', 3' mit der ersten Hauptfläche 5' des temporären Trägermaterials 5 ablösbar verbunden sind. Die zweiten Hauptflächen 2", und ggf. auch die zweiten Hauptflächen 3" weisen adhäsive Eigenschaften auf, sodass die Sicherheitselemente 2 mittels einer geeignet positionierten Transferrolle auf ein Wertdokumentsubstrat übertragen werden können.
-
15 bis 18 sind Darstellungen analog zu den 5, 6, sowie 7, 8 und 11, 12, wobei in der in 16 dargestellten Ausführungsform das Registermarkenelement 3 selbst eine Registermarke ist, während in der in 18 dargestellten Ausführungsform das Registermarkenelement 3 als Träger für Registermarken 4 fungiert. Dargestellt sind jeweils beispielhafte einfache Schichtaufbauten.
-
Bei den in 15 bis 18 dargestellten Ausführungsformen besteht der Ausgangsmaterial-Schichtverbund 20 aus einem temporären Trägerverbundmaterial 50 und einem Schichtverbundmaterial 15, in das die Umrissformen der zu bildenden Sicherheitselemente und Registermarkenelemente eingeschnitten werden. Das temporäre Trägermaterial 50 besteht aus einem ersten Trägersubstrat 51 und einem zweiten Trägersubstrat 53, die mittels einer Klebstoffschicht 52 unlösbar miteinander verbunden sind. Der Schichtverbundaufbau 15 besteht aus einem Funktionsschichtaufbau 21, einer (optionalen) Primerschicht 25, und einer Schicht 26, die dem Funktionsschichtaufbau 21 adhäsive Eigenschaften verleiht. Wie bereits betont wurde, kommen die Vorteile der vorliegenden Erfindung besonders dann zum Tragen, wenn der Funktionsschichtaufbau 21 ein permanentes Trägermaterial und/oder mindestens eine Schicht enthält, die dazu neigt, beim Brechen keine glatten Kanten zu bilden, sondern undefiniert zu brechen oder zu reißen.
-
Die Einschnitte in das Schichtverbundmaterial 15, die die Umrissformen der Sicherheitselemente 2 und der Registermarkenelemente 3 definieren, sind in 15 und 17, mit X1, X2, X3, X4 bezeichnet. Die Einschnitte dringen zum Teil in das erste Trägersubstrat 51 ein, und zum Teil sogar in die Klebstoffschicht 52. Das Trägerverbundmaterial 50 bleibt dennoch hinreichend stabil, da das zweite Trägersubstrat 53 nicht angeschnitten wird und die Klebstoffschicht 52 auszuheilen vermag, wie in 16 und 18 dargestellt ist. 16 und 18 zeigen den Zustand nach dem Abziehen des Schichtverbundmaterials 15 außerhalb der Umrissformen der Sicherheitselemente und der Registermarkenelemente, das heißt das erfindungsgemäße Sicherheitselement-Transfermaterial 1.
-
Das in 16 dargestellte Sicherheitselement-Transfermaterial 1 wird hergestellt aus einem Ausgangsmaterial-Schichtverbund 20 mit einem Funktionsschichtaufbau 21, bestehend aus einer UV-Lackschicht 23, einer Metallisierung 37, einer Kaschierkleberschicht 38 und einer PET-Folie 22, die in der angegebenen Reihenfolge auf dem temporären Trägerverbundmaterial 50 angeordnet sind. Die PET-Folie 22 ist mit einer Primerschicht 25 und einer Heißsiegelklebstoffschicht 26 beschichtet. Im Bereich des auszubildenden Registermarkenelements 3 besitzt die Primerschicht 25 eine Aussparung 25', und die Heißsiegelklebstoffschicht 26 besitzt eine Aussparung 26', wie in 15 dargestellt ist. Das Schichtmaterial 15 variiert demnach hinsichtlich seines Schichtaufbaus über die Fläche des Ausgangsmaterial-Schichtverbunds.
-
Nach dem Abziehen des Schichtverbundmaterials 15 von dem temporären Trägermaterial 50 erhält man ein Sicherheitselement-Transfermaterial 1 ( 16), bei dem der Schichtaufbau 7 der Registermarkenelemente 3 von dem Schichtaufbau 6 der Sicherheitselemente 2 verschieden ist, wobei jedoch die Funktionsschichten (Schichtaufbau 21) identisch sind. In der dargestellten Ausführungsform bildet die Metallisierung 37 des Registermarkenelements 3 die eigentliche Registermarke 4. Da sich die Metallisierung über die gesamte Fläche des Registermarkenelements erstreckt, wird in diesem Fall das Registermarkenelement als Registermarke bezeichnet.
-
Das in 18 dargestellte Sicherheitselement-Transfermaterial 1 wird hergestellt aus einem Ausgangsmaterial-Schichtverbund 20 mit einem Funktionsschichtaufbau 21, bestehend aus einer UV-Lackschicht 23, einer Kaschierklebstoffschicht 38, einer PET-Folie 22, einer weiteren UV-Lackschicht 39 und einer Metallisierung 37, die in der angegebenen Reihenfolge auf einem Trägerverbundmaterial 50 angeordnet sind. Die Metallisierung ist beschichtet mit einer Primerschicht 25 und einer Heißsiegelklebstoffschicht 26. In dieser Ausführungsform sind die Primerschicht 25 und die Heißsiegelklebstoffschicht 26 vollflächig ausgebildet, wie in 17 dargestellt.
-
Abweichend von den in den bisherigen Figuren veranschaulichten Ausführungsformen sind bei dieser Ausführungsform die Registermarkenelemente 3 jedoch nicht selbst Registermarken, sondern wirken als Träger für Registermarken 4. Registermarken 4 in oder auf Registermarkenelementen 3 können auf verschiedene Weise hergestellt werden, beispielsweise durch Demetallisierung von Metallschichten mittels einer sogenannten Waschfarbe. Ein derartiges Verfahren ist beschrieben in der Druckschrift
EP 1 972 462 B1 . Zur Erzeugung der Registermarken 4 in dem in
17 dargestellten Ausgangsmaterial-Schichtverbund wird auf die UV-Lackschicht 39 an den Stellen, an denen die Metallschicht 37 entfernt werden soll, vor der Auftragung der Metallschicht die Waschfarbe aufgetragen. Die Metallschicht kann an den entsprechenden Stellen dann zusammen mit der Waschfarbe entfernt werden, wobei die Aussparungen 37' in der Metallschicht 37 entstehen. Die Registermarken 4 verbleiben dann z. B. als streifenförmige metallische Bereiche innerhalb eines demetallisierten Bereichs.
-
Nach dem Abziehen des Schichtverbundmaterials 15 von dem temporären Trägermaterial 50 erhält man das in 18 dargestellte Sicherheitselement-Transfermaterial 1, bei dem die Registermarkenelemente 3 Träger für Registermarken 4 sind. Der Schichtaufbau 7 der Registermarkenelemente 3 kann sich von dem Funktionsschichtaufbau der Sicherheitselemente 2 beispielsweise auch darin unterscheiden, dass die UV-Lackschicht 39 im Bereich der Sicherheitselemente 2 mit einer Prägestruktur ausgestattet ist, um zusammen mit der Metallisierung 37 ein Prägehologramm zu erzeugen.
-
Ein alternativer, hier nicht gezeigter Funktionsschichtaufbau 21 besteht wie der in 18 gezeigte Aufbau aus einer UV-Lackschicht 23, einer Kaschierklebstoffschicht 38 und einer PET-Folie 22, auf der eine weitere Kaschierklebstoffschicht, eine Metallisierung sowie eine weitere UV-Lackschicht in dieser Reihenfolge angeordnet sind. Der Schichtaufbau aus Metallisierung und weiterer UV-Lackschicht wurde hierzu (vor der Beschichtung mit einer Primerschicht 25 sowie einer Heißsiegelklebstoffschicht 26) beispielsweise über ein weiteres temporäres Trägermaterial auf die PET-Folie 22 übertragen. Bei dieser Ausführungsform ist entsprechend die weitere UV-Lackschicht mit der Primerschicht 25 sowie der Heißsiegelklebstoffschicht versehen.
-
Bei den in 15 bis 18 dargestellten Ausführungsformen bestehen die Registermarkenelemente 3 beziehungsweise die Registermarken 4 aus metallisierten Bereichen. Registermarken sind jedoch keinesfalls auf metallisierte Bereiche beschränkt. In Frage kommen beispielsweise auch Aufdrucke aus stark lichtreflektierenden Materialien, Prägungen, mittels Laser erzeugte Musterungen oder lichtdurchlässige Bereiche einer bestimmten Kontur, wie beispielsweise Demetallisierungen (Cleartext) innerhalb eines metallisierten Bereichs. Als Registermarkenkontur werden häufig Balken gewählt, beispielsweise Balken einer Breite von 3 mm, aber die Registermarken 4 sind hinsichtlich ihrer Art und Form nicht in einer bestimmten Weise beschränkt.
-
Wesentlich ist lediglich, dass sie an einer Stelle angebracht sind, die ihre problemlose Detektierbarkeit gewährleistet.
-
Für die Erzeugung von Registermarken 4, deren Konturen nicht mit der Umrissform eines Registermarkenelements 3 identisch sind, sondern für die ein Registermarkenelement 3 als Träger dient, ist ein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich. Das Problem einer Registerungenauigkeit bei der Erzeugung der Registermarken 4 tritt jedoch dennoch nicht auf, da die Registermarken 4 erzeugt werden, bevor das Schichtverbundmaterial 15 außerhalb der Umrissformen der Sicherheitselemente 2 und der Registermarkenelemente 3 von dem temporären Trägermaterial abgezogen wird. Es ist daher möglich, Registermarken mit größeren Abmessungen zu erzeugen, als sie benötigt werden. Die überschüssigen Bereiche werden beim Abziehen des Schichtverbundmaterials 15 mit entfernt, wie in 19 durch die gestrichelten Linien angedeutet ist. Auf dem temporären Trägermaterial 5 bleiben Registermarken 4 zurück, deren Abmessungen durch die Umrissform der sie tragenden Registermarkenelemente 3 vorgegeben werden.
-
19 zeigt eine Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement-Transfermaterial 1, wie es in 18 im Querschnitt dargestellt ist. Mit der ersten Hauptfläche 5' des temporären Trägermaterials 5 ablösbar verbunden ist ein Sicherheitselement 2, dessen Form und Fläche durch die eingeschnittene Umrissform 8 definiert wird, wie der in 1 dargestellte Folienpatch 2a. Die registergenaue Übertragung des Folienpatches auf ein Wertdokumentsubstrat wird durch die zugehörigen Registermarken 4 sichergestellt.
-
20 ist eine Darstellung wie in 19, wobei die Registermarken 4 hier die registergenaue Übertragung einer Gruppe 16 von Sicherheitselementen gewährleisten. In der dargestellten Ausführungsform sind die Sicherheitselemente Sicherheitsstreifen wie die in 1 dargestellten Sicherheitsstreifen 2b, 2c mit den bedruckten Bereichen 17b, 18b, 17c, 18c, die sich mit Aufdrucken auf dem Wertdokumentsubstrat zu Balken 17,18 ergänzen.
-
Bei der Herstellung eines Wertdokuments wie in 1 dargestellt würde in der Praxis ein Satz Registermarken 4 zur registergenauen Übertragung aller Sicherheitselemente 2a, 2b, 2c ausreichen, wenn die Sicherheitselemente 2a, 2b, 2c auf demselben temporären Trägermaterial 5 ausgebildet werden. In diesem Fall müsste der Folienpatch 2a auf dem temporären Trägermaterial denselben Abstand von den Sicherheitsstreifen 2b, 2c haben, den er auch auf dem Wertdokument 10 haben soll. Außerdem hätten die Sicherheitsstreifen 2b, 2c denselben Verbundschichtaufbau wie der Folienpatch 2a.
-
21 zeigt eine Aufsicht auf einen Ausschnitt aus einer Wertdokumentsubstratbahn 11 mit einer Mehrzahl von Einzelnutzen 12, beispielsweise Banknoten, unmittelbar nach der Übertragung von Sicherheitselementen 2. Die dargestellte Wertdokumentsubstratbahn weist vier Einzelnutzen 12 nebeneinander auf, aber die Anzahl nebeneinander angeordneter Einzelnutzen kann wesentlich höher sein. Während der Übertragung der Sicherheitselemente wird die Wertdokumentsubstratbahn 11 in einer Richtung transportiert, die in 21 durch den Pfeil angedeutet ist. Die Sicherheitselemente 2 weisen in Transportrichtung einen Abstand d1 und quer zur Transportrichtung einen Abstand d2 voneinander auf. Dementsprechend müssen die Sicherheitselemente auf dem Sicherheitselement-Transfermaterial 1 im Prinzip dieselben Abstände voneinander aufweisen, das heißt Abstände d1 in Transportrichtung und Abstände d2 quer zur Transportrichtung.
-
Um Platz zu sparen und um zu vermeiden, dass aufwändig große Flächenbereiche an kostspieligem Schichtverbundmaterial hergestellt werden müssen, wovon der größte Teil nicht verwendet, sondern verworfen wird, nämlich der gesamte Bereich außerhalb der Umrissformen 8 der Sicherheitselemente 2 und der Umrissformen 9 der Registermarkenelemente 3 (siehe 14), werden die Sicherheitselemente in dem Sicherheitselement-Transfermaterial 1 in Transportrichtung mit einem möglichst geringen Abstand voneinander ausgebildet. Die Unterschiede der Abstände der Sicherheitselemente 2 auf dem Sicherheitselement-Transfermaterial 1 einerseits und auf dem Wertdokumentsubstrat 11 andererseits können in Transportrichtung durch unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten der Sicherheitselement-Transfermaterialbahnen und der Wertdokumentsubstratbahnen bei der Applikation der Sicherheitselemente ausgeglichen werden. Eine registergenaue Applikation wird durch die Registermarken 4 gewährleistet.
-
Quer zur Transportrichtung können unterschiedliche Abstände der Sicherheitselemente auf dem Sicherheitselement-Transfermaterial einerseits und dem Wertdokumentsubstrat 11 andererseits nicht durch unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten ausgeglichen werden. Deshalb müssen die Sicherheitselemente auf dem Sicherheitselement-Transfermaterial 1 in Querrichtung dieselben Abstände d2 voneinander haben, die sie nach der Übertragung auf eine Wertdokumentsubstratbahn 11 haben sollen. Entsprechende Anordnungen sind in 2 und 3 in Aufsicht auf die ersten Hauptflächen 5' temporärer Trägermaterialien von Sicherheitselement-Transfermaterialien 1 dargestellt.
-
In Transportrichtung haben die Sicherheitselemente 2 jeweils kurze Abstände d3 (d3 < d1). In der in 3 dargestellten Ausführungsform sind auch die Abstände d4 der Sicherheitselemente quer zur Transportrichtung bei der Applikation kleiner als die Abstände, die die Sicherheitselemente nach ihrer Applikation auf eine Wertdokumentsubstratbahn mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Einzelnutzen voneinander haben sollen (d4 < d2). Deshalb wird das in 3 dargestellte Transferband vor seiner Verwendung zu Transferstreifen 19 geschnitten, wie durch die Linien B-B' und C-C' angedeutet. Die passende Positionierung während der Übertragung der Sicherheitselemente wird durch die Registermarkenelemente 3, welche in der dargestellten Ausführungsform selbst Registermarken darstellen, gesichert.
-
Der Übertragungsvorgang von Sicherheitselementen 2 von erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterialien 1 auf Wertdokumentsubstrate 11 ist in 22 und 23 schematisch dargestellt. Sowohl die Sicherheitselement-Transfermaterialien 1 als auch die Wertdokumentsubstrate 11 werden in Form von Endlosbahnen eingesetzt. Die Pfeile veranschaulichen jeweils die Transportrichtungen von Sicherheitselement-Transfermaterialbahnen und Wertdokumentsubstratbahnen. Auf den Sicherheitselement-Transfermaterialien 1 haben die Sicherheitselemente 2 und ihre zugehörigen Registermarkenelemente 3 in Transportrichtung kurze Abstände d3 voneinander. In der Darstellung der 22 und der 23 werden die Registermarkenelemente 3 durch die Sicherheitselemente 2 verdeckt. Die Registermarkenelemente 3 beziehungsweise die Registermarken 4 werden jedoch von den Detektoren 34 detektiert und die Transportgeschwindigkeiten von Sicherheitselement-Transfermaterialbahn und Wertdokumentsubstratbahn auf der Basis der gemessenen Signale so aufeinander abgestimmt, dass die Sicherheitselemente 2 registergenau appliziert werden und nach ihrer Applikation auf die Wertdokumentsubstratbahn 11 in Transportrichtung die Abstände d1 voneinander haben.
-
Bei dem in 22 dargestellten Applikationsverfahren wird das Sicherheitselement-Transfermaterial 1 über einen Applizierkeil 31 geführt, an dessen Spitze die Sicherheitselemente 2 abgelöst und nachfolgend von einer Kalanderrolle 32 mit zugehöriger Gegendruckrolle 33 auf der Wertdokumentsubstratbahn 11 fixiert werden. Die Registermarkenelemente 3 verbleiben auf dem temporären Trägermaterial 5. In der Darstellung sind sie jetzt sichtbar. Bei dem in 23 dargestellten Applikationsverfahren wird das Sicherheitselement-Transfermaterial 1 zwischen einer Applizierrolle 35 und einer Gegendruckrolle 36 mit einem Wertdokumentsubstrat 11 zusammengeführt und die Sicherheitselemente 2 dabei auf die Wertdokumentsubstratbahn appliziert. Durch die Appliziereinrichtung in Form von Applizierrolle 35 und Gegendruckrolle 36 wird nur Druck auf die Sicherheitselemente 2 ausgeübt, nicht jedoch auf die Registermarkenelemente 3, weshalb die Registermarkenelemente 3 nicht auf das Wertdokumentsubstrat 11 übertragen werden, sondern auf dem temporären Trägermaterial 5 verbleiben und mit ihm abtransportiert werden. Wenn die zweiten Hauptflächen 3'' der Registermarkenelemente 3 keine adhäsiven Eigenschaften haben, können die Applizierrolle 35 und die Gegendruckrolle 36 auch vollflächig Druck ausüben.
-
Wertdokumentsubstrate können Papier- oder Polymersubstrate oder auch Papier/Polymer-Verbundsubstrate sein. Der Begriff „Wertdokument“ ist nicht zwingend so zu verstehen, dass es sich hierbei bereits um ein Wertdokument in umlauffähiger Form handeln muss. Vielmehr umfasst der Begriff im Sinne der vorliegenden Erfindung jede Vorstufe auf dem Weg zur Herstellung eines Wertdokuments, beispielsweise sogenanntes „Sicherheitspapier“, das nur einen Teil der Merkmale des späteren Wertdokuments aufweist. Die Übertragung eines Sicherheitselements von dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterial auf das Wertdokumentsubstrat kann beispielsweise der erste Schritt zur Herstellung eines Wertdokuments sein. Wertdokumente im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Banknoten, Urkunden, Schecks, Ausweisdokumente, Ausweiskarten und Kreditkarten, aber auch sonstige Dokumente, deren eindeutige Identifizierung sichergestellt werden soll und die gegen Fälschung geschützt werden sollen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Sicherheitselement-Transfermaterial
- 2
- Sicherheitselement
- 2', 211
- erste/ zweite Hauptfläche des Sicherheitselements
- 2a
- Folienpatch
- 2b, 2c
- Sicherheitsstreifen
- 3
- Registermarkenelement
- 3', 311
- erste/ zweite Hauptfläche des Registermarkenelements
- 4
- Registermarke
- 5
- temporäres Trägermaterial
- 5'
- erste Hauptfläche des temporären Trägermaterials
- 6
- Schichtaufbau des Sicherheitselements
- 7
- Schichtaufbau des Registermarkenelements
- 8
- Umrissform des Sicherheitselements
- 9
- Umrissform des Registermarkenelements
- 10
- Wertdokument
- 11
- Wertdokumentsubstratbahn
- 12
- Einzelnutzen
- 13
- Öffnung durch Wertdokument hindurch
- 14
- durchsichtiger Bereich von Folienpatch (Stern)
- 15
- Schichtverbundmaterial
- 16
- Gruppe von Sicherheitselementen
- 17,18
- balkenförmige unterbrochene Aufdrucke des Wertdokuments
- 17b, 18b, 17c, 18c
- bedruckte Bereiche des Sicherheitsstreifens
- 19
- Transferstreifen
- 20
- Ausgangsmaterial-Schichtverbund
- 21
- Funktionsschichtaufbau
- 22
- permanentes Trägermaterial
- 23
- (spröde) Lackschicht
- 24
- Releaseschicht
- 25
- Primerschicht
- 25'
- Aussparung in Primerschicht
- 26
- Heißsiegelklebstoffschicht
- 26'
- Aussparung in Heißsiegelklebstoffschicht
- 27
- Ablösefolie (Lochmaske)
- 27', 27''
- Aussparungen in Ablösefolie
- 28, 29
- Löcher im Schichtverbund (fehlende Sicherheitselemente/ Registermarkenelemente)
- 30
- Trennrolle
- 31
- Applizierkeil
- 32
- Kalanderrolle
- 33
- Gegendruckrolle
- 34
- Detektor
- 35
- Applizierrolle
- 36
- Gegendruckrolle
- 37
- Metallisierung
- 37'
- Aussparung in Metallisierung
- 38
- Kaschierkleber
- 39
- weiterer UV-Lack
- 50
- Trägerverbundmaterial (temporär)
- 51
- erstes temporäres Trägersubstrat
- 52
- Klebstoffschicht
- 53
- zweites temporäres Trägersubstrat
- X1, X2
- Einschnitte, die Sicherheitselement begrenzen
- XX2
- Endpunkt von X2
- X3,X4
- Einschnitte, die Registermarkenelement begrenzen
- d1
- Abstand zwischen Sicherheitselementen in Längsrichtung auf Wertdokumentsubstratbahn
- d2
- Abstand zwischen Sicherheitselementen in Querrichtung auf Wertdokumentsubstratbahn
- d3
- Abstand zwischen Sicherheitselementen in Längsrichtung auf Sicherheitselement-Transfermaterial
- d3
- Abstand zwischen Sicherheitselementen in Querrichtung auf Sicherheitselement-Transfermaterial
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0420261 B1 [0003]
- WO 2007/107235 A1 [0027]
- EP 1972462 B1 [0063]