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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion eines Schlafapnoe-Syndroms und entsprechender Reaktion darauf während eines Aufenthaltes von einem Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug sowie ein Fahrzeug, welches solch ein Verfahren ausführen kann.
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Eine bewusste und vor allem gesunde Lebensweise wird zunehmend nicht nur durch entsprechende Aktivitäten sowie Lebensgewohnheiten unterstützt, sondern vor allem auch dadurch, dass häufig zusätzlich frühdiagnostische Methoden und deren Anwendung im alltäglichen Leben praktiziert werden. In diesem Zuge ist es beispielsweise bereits als normal anzusehen, dass etwa eine von einem Benutzer getragene Uhr Basisvitalparameter des Benutzers erhebt und für eine anschließende Auswertung weiteren Systemen zur Verfügung stellt.
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Auch in der Fahrzeugindustrie sind bereits erste Techniken in diesem Zusammenhang bekannt, welche ähnliche oder erweiterte Ansätze für den Anwender oder Fahrzeuginsassen bereitstellen. Folgend werden dazu beispielhaft erste Ansätze vorgestellt.
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So ist aus der Druckschrift
DE 10 2008 028751 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erhaltung, Wiedererlangung oder Erhöhung der Aufmerksamkeit und Wachheit einer ermüdeten Person als bekannt zu entnehmen. Insbesondere betrifft diese technische Lösung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erhaltung, Wiedererlangung oder Erhöhung der Aufmerksamkeit und Wachheit einer ermüdeten Person und zur Vorbeugung von Unfällen, Schäden oder Fehlentscheidungen durch Übermüdung, vorwiegend bei längeren monotonen Tätigkeiten. Dabei ist vorgesehen, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, durch welche Schläfrigkeit und Sekundenschlaf und erhebliche Gefahren von Unfällen, Schäden und Fehlentscheidungen minimiert werden können. Erfindungsgemäß ist in einem Verfahren vorgesehen, dass die Person in einer stationären oder fahrbaren Einrichtung von einem ermüdeten Wachzustand durch technisch und/oder medikamentös und/oder verhaltenstherapeutisch unterstützende Maßnahmen in einen Kurzschlaf versetzt, schlafmedizinische Messungen von Augenbewegungen und/oder Muskulatur- und/oder Gehirnaktivitäten ausgewertet und nach Erreichen des Kurzschlafes, insbesondere des Schlafstadiums der Schlafphysiologie, die Person mit einem durch diese Auswertung erzeugtem Wecksignal beeinflusst wird. Zur Realisierung des Verfahrens ist erfindungsgemäß eine Vorrichtung angegeben.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2016 006196 A1 ist zudem ein innovatives Verfahren und eine Multisensorplattform zum nichtinvasiven Monitoring von physiologischen Parametern und Blutinhaltsstoffen sowie eine Frühdiagnose der pathologischen Änderungen und ein Gesundheitsmanagement sowie ihre jeweilige Anwendung mit einem Smartphone als bekannt zu entnehmen. Insbesondere wird ein Verfahren und ein Multisensor für eine nichtinvasive Überwachung von vitalen Parametern und eine Detektion pathologischer Veränderungen sowie Datafusion und Fuzzy-Interferenzsystem für eine Berechnung von physiologischen Parametern und Entscheidungsprozessen offenbart. Ziel ist es dabei, ein günstiges Verfahren und einen Multisensor ohne jegliche Nachteile zu schaffen, mit dem ein Monitoring in Bezug auf die Konzentration von Blutinhaltsstoffen wie Hämoglobin, Glukose und Sauerstoff ermöglicht wird sowie pathologische Änderungen frühzeitig detektiert werden können. Dies gelingt dadurch, dass eine Messung mithilfe von Plethysmographie-Sensoren an mehreren Stellen des Patientenkörpers gleichzeitig durchgeführt werden. Mithilfe von optisch ermittelten Werten und weiteren Parametern, wie Tonus mit Piezoelement, Impedanz, EKG, EEG und Temperatur, ist eine zuverlässige Diagnose möglich. Zudem kann ein Durchführen von Diagnosen mit einer intelligenter Smartphone-Hülle mit Hardware und Batterien sowie mit intelligenter Messvorrichtung für Monitoring, Diagnose und Prävention ermöglicht werden.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2018 123704 A1 ist zudem eine Automobilfahrer-Gesundheitsüberwachung und ein zugehöriges Reaktionssystem als bekannt zu entnehmen. Insbesondere wird ein Verfahren zum Überwachen eines Gesundheitszustands eines Fahrers eines Fahrzeugs offenbart. Solch ein Verfahren umfasst dabei das Aktivieren einer tragbaren Vorrichtung, die konfiguriert ist, um ein Fahrergesundheitssignal bereitzustellen, und das Empfangen des Fahrergesundheitssignals an einer Steuerung. Das Verfahren gibt zur Anzeige eine Warnung aus, die auf das Fahrergesundheitssignal anspricht und mindestens eines von einem bevorstehenden Fahrergesundheitsereignis oder einem aktuellen Fahrergesundheitsereignis anzeigt.
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Für zukünftige Lösungen sind spezifische Ansätze mit einer hohen Spezifität und Selektivität wünschenswert, sodass eine besonders gezielte Unterstützung von Fahrzeuginsassen gewährleistet werden kann. Insbesondere rund um das sogenannte Schlafapnoe-Syndrom sind dabei spezifische Lösungen wünschenswert. Etwa 4 % aller Lastkraftwagenfahrer leiden an einer Schlafapnoe (OSAS). Diese müssen jedoch regelmäßig in ihrem Fahrzeug oder im Hotel alleine und ohne eine Überwachung etwa durch eine weitere Person übernachten und haben daher keine Möglichkeit dieses Problem zu detektieren oder sich von anderen Personen überwachen zu lassen. Eine Schlafapnoe kann eine Reihe weiterer chronischer und akuter Krankheiten zur Folge haben. Diese können beispielsweise die folgenden sein: Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Rechtsherzinsuffizienz, Herzinfarkte sowie Schlaganfälle. Zudem hat der plötzliche Herztod bei einer unbehandelten OSAS eine höhere Inzidenz. Weitere mit dem Schlafapnoe-Syndrom assoziierte Erkrankungen mit erhöhter Inzidenz sind: Depressionen, Hirnschäden, gehäuftes Auftreten von Stress-Erkrankungen wie beispielsweise Magengeschwüre, Tinnitus und Hörsturz, Diabetes mellitus Typ 2. Des Weiteren sorgt eine Schlafapnoe für eine Tagesmüdigkeit und ein erhöhtes Risiko von einem Sekundenschlaf. In Rückenlage ist dabei die Wahrscheinlichkeit des Eintritts einer Schlafapnoe erhöht.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Verfahren für den Einsatz im Fahrzeug bereitzustellen, welches einen Fahrzeuginsassen bei der Detektion und adäquaten Reaktion von Merkmalen eines Schlafapnoe-Syndroms zuverlässig und sehr präzise unterstützt.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Verfahren zur Detektion eines Schlafapnoe-Syndroms und entsprechender Reaktion darauf während eines Aufenthaltes von einem Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug bereitgestellt wird. Solch ein Verfahren umfasst dabei die folgenden Schritte: Bereitstellen von einer Sensorvorrichtung zur Überwachung wenigstens eines Merkmals eines Schlafapnoe-Syndroms mit wenigstens einem Sensorelement an einem Schlafplatz und/oder an wenigstens einer verstellbaren Sitzplatzeinheit in einem Fahrzeug, Aktiveren der Sensorvorrichtung, sodass der Fahrzeuginsasse an dem Schlafplatz und/oder auf der wenigstens einen verstellbaren Sitzplatzeinheit in dem Fahrzeug hinsichtlich wenigstens eines Merkmals eines Schlafapnoe-Syndroms überwacht wird. Zudem weist das Verfahren in dieser Ausgestaltung der Erfindung folgende weitere Verfahrensschritte auf: Aufzeichnung mittels der Sensorvorrichtung von überwachten und detektierten Merkmalen eines Schlafapnoe-Syndroms, Bereitstellen einer Dokumentation der überwachten Merkmale an den Fahrzeuginsassen und/oder wenigstens einer dritten Person, Auslösen in Abhängigkeit einer jeweiligen gemessenen Intensität des wenigstens einen überwachten Merkmals mittels der Sensorvorrichtung von wenigstens einer Interaktion mit dem Fahrzeuginsassen mittels einer mit der Sensorvorrichtung gekoppelten Interaktionsvorrichtung, sodass dem Fahrzeuginsassen während einer Akutphase eines Schlafapnoe-Syndroms Abhilfe geschaffen wird. Auf diese Weise kann ein Fahrzeuginsasse bei der Detektion und adäquaten Reaktion von Merkmalen eines Schlafapnoe-Syndroms zuverlässig und sehr präzise unterstützt werden. Solche detektierten Merkmale können beispielsweise Atemaussetzer von dem Fahrzeuginsassen sein. Der Fahrzeuginsasse schläft etwa auf dem Schlafplatz und/oder der verstellbaren Sitzeinheit. Der Schlafplatz und die verstellbare Sitzeinheit können sich beispielsweise zumindest teilweise überschneiden. Als Schlafplatz kann jeglicher Ort im Fahrzeug angesehen werden, welcher ausgelegt ist entsprechend für einen Aufenthalt während des Schlafens zu dienen. In einem Lastkraftwagen könnte dies etwa eine sogenannte Koje beziehungsweise auch ein Bett oder eine einem Bett ähnliche Konstruktion sein. Mit Koje ist demnach ein Rückzugsort in einem Fahrerhäuschens eines Lastkraftwagens gemeint, welche eine bettähnliche Vorrichtung für den Aufenthalt während des Schlafens dient. Während einer Schlafphase können, wenn zuvor das Verfahren beziehungsweise die zugehörige Sensorvorrichtung aktiviert wurde, entsprechend ein oder mehrere Merkmale überwacht und detektiert werden. Insofern kann das vorgestellte Verfahren auch als ein Verfahren zur Detektion einer Schlafapnoe bezeichnet werden, wobei das vorgestellte Verfahren noch einige Erweiterungen umfasst. Nach dem Aufstehen beziehungsweise wach werden des Fahrzeuginsassen kann die Dokumentation beziehungsweise können die Informationen im Kontext einer Schlafüberwachung mitgeteilt werden. In den Akutphasen einer Schlafapnoe kann der Fahrzeuginsasse zudem gezielt und sehr genau unterstützt werden, indem mittels der Interaktionsvorrichtung je nach Intensität des detektierten Merkmals eine Interaktion mit dem schlafenden Fahrzeuginsassen vollzogen wird. Die Interaktion bezieht sich vor allem darauf, dass zunächst der Fahrzeuginsasse ein auffälliges Merkmal aufweist beziehungsweise aussendet. Das kann beispielsweise ein detektierter Atemaussetzer sein, woraufhin in dem Verfahren vorgesehen ist, dass beispielsweise je nach Länge dieses Aussetzers (gleichbedeutend mit Intensität) eine entsprechende Interaktion ausgelöst wird. Dies kann beispielsweise ein lautes Alarmgeräusch sein, sodass der Fahrzeuginsasse möglichst rasch aus diesem gefährlichen Zustand geweckt wird.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Fahrzeug umfassend zumindest einen Schlafplatz und/oder eine verstellbare Sitzplatzeinheit bereitgestellt wird, wobei das Fahrzeug zudem Mittel umfasst, sodass das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 durchführbar ist. Die zuvor genannten Vorteile gelten soweit übertragbar auch für das vorgestellte Fahrzeug.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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So ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Sensorelement ausgewählt aus: Mikrofon, Balistographie, ToF-Kamera, Elektrokardiogramm, insbesondere zur Messung einer Herzratenvariabilität, Blutsauerstoffmessung, insbesondere optisch, wobei ein jegliches Sensorelement ausgelegt ist mit einem mobilen Endgerät, insbesondere einem Smartphone zu interagieren. Je nachdem in welchem Fahrzeug beziehungsweise Fahrzeugtyp das vorgestellte Verfahren angewendet werden soll, kann eine entsprechende Anzahl von jeweiligen vorgestellten Sensorelementen vorgesehen werden, um eine optimale Unterstützung des Fahrzeuginsassen während eines Aufenthaltes im Fahrzeug zu gewährleisten. Mittels der vorgestellten Sensorelemente können besonders präzise die nötigen Merkmale eines Schlafapnoe-Syndroms detektiert werden, wobei die Sensorelemente zudem ausgelegt sein können, jeweilige Messwerte so bereitzustellen, sodass sie beispielsweise elektronisch in der Dokumentation dokumentiert und beispielsweise über eine Bildschirmeinheit abgerufen werden können. Die Interaktion mit einem jeglichen mobilen Endgerät dient insbesondere dazu, erhobene Daten sowohl schnell einzusehen als auch in einem dafür vorgesehenen Format für weitere Auswertungszwecke bereitzustellen und zu verwenden.
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Auch ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Interaktion mit dem Fahrzeuginsassen ausgewählt ist aus: Wecken des Fahrzeuginsassen mittels einer akustischen Meldung, Auslösen von Vibrationen mittels an dem Schlafplatz und/oder der verstellbaren Sitzplatzeinheit angeordneten Signalmitteln und/oder Aktuatoren, sodass der Fahrzeuginsasse zu einer Positionsänderung bewegt wird, Beleuchtung eines Gesichtsbereichs des Fahrzeuginsassen, Positionsveränderung wenigstens einer Komponente des Schlafplatz und/oder Positionsveränderung der verstellbaren Sitzplatzeinheit, Veränderung einer Temperatur im Bereich des Schlafplatzes und/oder der verstellbaren Sitzplatzeinheit. Somit kann der Fahrzeuginsasse gezielt nur mit einer Interaktion oder mit einer jeglichen Kombination der vorgestellten Interaktionen präzise und gezielt unterstützt werden, sodass entsprechend eine adäquate Reaktion auf detektierte Merkmale eines Schlafapnoe-Syndroms zuverlässig und sehr präzise möglich ist, um das Wohlbefinden des Fahrzeuginsassen somit zu steigern.
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Ferner ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Dokumentation auf Wunsch des Fahrzeuginsassen in seine elektronische Patientenakte abgespeichert wird. Dieser Vorgang kann beispielsweise mittels einer im Fahrzeug vorgehaltenen Internetverbindung und vorheriger Autorisierung des Fahrzeuginsassen vorgesehen sein. Auf diese Weise kann beispielsweise ein jegliches medizinisches Personal, beispielsweise die Ärztin des Fahrzeuginsassen, einen sehr schnellen Zugriff auf diese Informationen haben, sodass noch während einer Fahrt mit Übernachtungsintervallen, wie sie etwa bei Logistikfahrten vorgesehen sind, erste Maßnahmen geplant werden können.
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Zudem ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Sensorvorrichtung ausgelegt ist mit weiteren Sensoren im Fahrzeug gekoppelt zu werden, sodass weitere Daten über den Fahrzeuginsassen, insbesondere Gewicht, Größe, Herzratenvariabilität, Müdigkeitsdetektion, Sauerstoffsättigung, mittels der weiteren Sensoren ermittelt und der Sensorvorrichtung bereitstellbar sind. Je mehr überwachte und detektierte Merkmale und Daten zur Verfügung stehen beziehungsweise entsprechend in dem Verfahren berücksichtigt werden, desto präziser kann der Fahrzeuginsasse im Sinne des Verfahrens unterstützt werden. Weiterhin kann somit eine Diagnosequalität verbessert werden. So ist zum Beispiel die Abhängigkeit der Schlafapnoe von einer jeweiligen Schlaftiefe ein wichtiges Merkmal. Auch Aussagen zur Schlafqualität werden dadurch möglich, und die Maßnahmen für die Behandlung der Schlafapnoe können in ihrer Wirkung auf die Schlafqualität bewertet werden.
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Auch ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Sensorvorrichtung eine Eingabemaske umfasst, sodass der Fahrzeuginsasse weitere Daten über sich, insbesondere Gewicht, Größe, Alter, eingeben kann. Je mehr überwachte und detektierte Merkmale und Daten zur Verfügung stehen beziehungsweise entsprechend in dem Verfahren berücksichtigt werden, desto präziser kann der Fahrzeuginsasse im Sinne des Verfahrens unterstützt werden. Eine persönliche Eingabemöglichkeit kann eventuell fehlerhaft arbeitende Sensoren verbessern oder übersteuern, sodass ein besonders zuverlässiges Verfahren resultiert. Zudem können alternativ oder zusätzlich Daten aus der ePA (ePA = elektronischen Patientenakte) des Fahrzeuginsassen oder ähnliche, patientenzentrierte Datensätzen von ihm entsprechend genutzt werden.
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Ferner ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass nach einer Detektion wenigstens eines Merkmals eines Schlafapnoe-Syndroms wenigstens eine telemedizinische Aktion ausgelöst wird. Beispielsweise kann die Ärztin oder ein Therapeut von dem Fahrzeuginsassen erste Informationen oder Anweisungen an den Fahrzeuginsassen übermitteln, sodass dieser noch während einer Fahrt beziehungsweise eines Aufenthaltes im Fahrzeug diese dann anwenden kann, um somit sein Wohlbefinden zu steigern oder sogar Spätwirkungen eines Schlafapnoe-Syndroms möglichst frühzeitig zu begegnen.
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Zudem ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Interaktionsvorrichtung mit einer Zentralrecheneinheit des Fahrzeugs koppelbar ist, sodass die Interaktion mit dem Fahrzeuginsassen mittels der Interaktionsvorrichtung auslösbar und mittels wenigstens einer fahrzeugeigenen Komponente ausführbar ist. Das Verfahren lässt sich somit besonders gut in eine bereits vorhandene Fahrzeugarchitektur integrieren und entsprechend anwenden.
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Schlussendlich ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass ein jeweiliger Schwellenwert der jeweiligen gemessenen Intensität des wenigstens einen überwachten Merkmals benutzerdefiniert einstellbar ist. Somit kann vermieden werden, dass der Fahrzeuginsasse unnötig mit der Interaktionsvorrichtung und den entsprechenden Interaktionen konfrontiert wird und somit nur dann unterstützt wird, wenn es wirklich eine Notwendigkeit dafür gibt.
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Das vorgestellte Verfahren kann beispielsweise in jeglichen Fahrzeugen angewendet werden, welche in unterschiedlichen Formen einem Fahrzeuginsassen eine Schlafmöglichkeit bieten. Beispielsweise kann das Verfahren in einer mit einer Schlafkoje beziehungsweise Schlafplatz ausgestatteten Kabine eines Lastkraftwagens angewendet werden. Das vorgestellte Verfahren lässt sich, wenn die verwendeten Komponenten im Fahrzeug dafür entsprechend ausgelegt sind und somit beispielsweise in ein Hotel mitgenommen werden können, auch außerhalb des Fahrzeugs einsetzen.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Verfahrensablaufdiagramm eines Verfahrens zur Detektion eines Schlafapnoe-Syndroms und entsprechender Reaktion darauf während eines Aufenthaltes von einem Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug;
- 2 ein Fahrzeug mit Mitteln zum Ausführen des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.
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1 zeigt ein Verfahrensablaufdiagramm 100 eines Verfahrens zur Detektion eines Schlafapnoe-Syndroms und entsprechender Reaktion darauf während eines Aufenthaltes von einem Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug 10. In einem ersten Verfahrensschritt 110 wird eine Sensorvorrichtung 18 zur Überwachung wenigstens eines Merkmals eines Schlafapnoe-Syndroms mit wenigstens einem Sensorelement an einem Schlafplatz 16 und/oder wenigstens einer verstellbaren Sitzplatzeinheit 12 in einem Fahrzeug 10 bereitgestellt. In einem zweiten Verfahrensschritt 120 wird die Sensorvorrichtung 18 aktiviert, sodass der Fahrzeuginsasse an dem Schlafplatz 16 und/oder auf der wenigstens einen verstellbaren Sitzplatzeinheit 12 in dem Fahrzeug 10 hinsichtlich wenigstens eines Merkmals eines Schlafapnoe-Syndroms überwacht wird. In einem dritten Verfahrensschritt 130 werden mittels der Sensorvorrichtung 18 die überwachten Merkmale eines Schlafapnoe-Syndroms aufgezeichnet. In einem vierten Verfahrensschritt 140 wird eine Dokumentation der überwachten Merkmale an den Fahrzeuginsassen und/oder wenigstens einer dritten Person bereitgestellt. In einem fünften Verfahrensschritt 150 wird in Abhängigkeit einer jeweiligen gemessenen Intensität des wenigstens einen überwachten Merkmals mittels der Sensorvorrichtung 18 wenigstens eine Interaktion mit dem Fahrzeuginsassen mittels einer mit der Sensorvorrichtung 18 gekoppelten Interaktionsvorrichtung 20 ausgelöst, sodass dem Fahrzeuginsassen während einer Akutphase eines Schlafapnoe-Syndroms Abhilfe geschaffen wird.
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2 zeigt ein Fahrzeug 10 mit Mitteln zum Ausführen des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9. Das Fahrzeug 10 ist in diesem Fall ein Kleintransporter. In dem Fahrzeug 10 ist im vorderen Bereich eine verstellbare Sitzeinheit 12 dargestellt. Mit anderen Worten kann diese verstellbare Sitzeinheit 12, welche in diesem Fall auch der Fahrersitz ist, derart verstellt werden, sodass dort anschließend ein nicht näher gezeigter Fahrzeuginsasse schlafen kann. Im hinteren Bereich des Fahrzeugs 10 ist ein Ausschnittsbereich 14 lediglich für einen Anschauungszweck transparent dargestellt, sodass dort ein Blick ins Innere des Fahrzeugs 10 möglich ist. So ist dort ein Schlafplatz 16 dargestellt, auf welchen ein nicht näher dargestellter Fahrzeuginsasse während eines Stopps oder während eines autonomen Fahrmodus des Fahrzeugs 10 schlafen kann. Bezogen auf die Bildebene sind unterhalb des Schlafplatzes 16 schematisch und stark vereinfacht eine Sensorvorrichtung 18 und eine Interaktionsvorrichtung 20 dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 12
- verstellbare Sitzeinheit
- 14
- Ausschnittsbereich
- 16
- Schlafplatz
- 18
- Sensorvorrichtung
- 20
- Interaktionsvorrichtung
- 100
- Verfahrensablaufdiagramm
- 110
- erster Verfahrensschritt
- 120
- zweiter Verfahrensschritt
- 130
- dritter Verfahrensschritt
- 140
- vierter Verfahrensschritt
- 150
- fünfter Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008028751 A1 [0004]
- DE 102016006196 A1 [0005]
- DE 102018123704 A1 [0006]