-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für ein automatisiert betreibbares Personentransportfahrzeug zum automatischen Schließen oder geschlossen Halten einer Tür des Personentransportfahrzeuges bei Erkennung einer Überschreitung einer Soll-Lautstärke. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Personentransportfahrzeug. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Schutz von Insassen eines Personentransportfahrzeuges gegen Geräusche außerhalb des Personentransportfahrzeuges. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Betreiben eines Personentransportfahrzeuges auf Flughäfengeländen .
-
In lauten Umgebungen sind Personen einer starken Lärmbelästigung ausgesetzt. Laute Umgebungen sind beispielsweise Rollfelder von Flughäfengeländen. Dort entsteht durch Starten und/oder Landen von Flugzeugen und den damit verbundenen Turbinen- und/oder Propellergeräuschen eine Lärmbelästigung für Passagiere, die beispielsweise zwischen einem Terminal und einem Flugzeug befördert werden. Laute Umgebungen sind auch urbane Gebiete.
-
Zur Beförderung von Personen auf Flughäfengeländen oder urbanen Gebieten werden Personentransportfahrzeuge, auch Personentransportsysteme genannt, eingesetzt. Personentransportfahrzeuge sind beispielsweise People Mover, Robotaxis, Passagierdrohnen oder Transitnetzwerke wie etwa personal rapid transit Systeme. Beim Aussteigen der Personen aus den Personentransportfahrzeugen in lauten Umgebungen kann es zu einer dauerhaften Hörschädigung kommen.
-
Hier setzt die Erfindun an. Der Erfindung hat die Aufgabe zugrunde gelegen, Insassen von Personentransportfahrzeugen gegen Lärmbelästigungen in lauten Umgebungen zu schützen.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für ein automatisiert betreibbares Personentransportfahrzeug vorgesehen. Dies bedeutet, dass die Vorrichtung ausgeführt ist, in das Personentransportfahrzeug, beispielsweise in einen Fahrzeug Bus, integriert zu werden. Die Vorrichtung löst die Aufgabe dadurch, dass eine Tür des Personentransportfahrzeuges bei Erkennung einer Überschreitung einer Soll-Lautstärke, beispielsweise 80 Dezibel, automatisch geschlossen wird oder geschlossen gehalten wird. Die Vorrichtung umfasst eine erste Schnittstelle zu wenigstens einem Akustiksensor. Der Akustiksensor stelllt Signale von Geräuschen außerhalb des Personentransportfahrzeuges bereit. Die Signale erhält die Vorrichtung über die erste Schnittstelle. Ferner umfasst die Vorrichtung eine Recheneinheit. Die Recheneinheit ist ausgeführt, in Abhängigkeit der Signale des Akustiksensors bei erkannter Überschreitung der Soll-Lautstärke ein erstes Steuerungssignal für eine Stelleinheit der Tür zu erzeugen. Das erste Steuerungssignal ist beispielsweise ein Leistungspegel. Mittels des ersten Steuerungssignals wird die Tür geschlossen oder geschlossen gehalten, falls ein ausgewerteter Geräuschpegel über einem akzeptablen Bereich, beispielsweise 80 Dezibel, liegt. Falls der Geräuschpegel in dem akzeptablen Bereich liegt, wird die Tür freigegeben. Des Weiteren umfasst die Vorrichtung eine zweite Schnittstelle, um das erste Steuerungssignal der Stelleinheit bereitzustellen. Passagiere können also, von sonstigen Sicherheitsrisiken, beispielsweise Feuer im Innenraum, nur dann aus dem Personentransportfahrzeug aussteigen, wenn eine Soll-Lautstärke nicht überschritten ist. Damit werden werden Hörschädigungen bei Personen, die aus dem Personentransportfahrzeug aussteigen, vermieden.
-
Personentransportfahrzeugen umfassen Varianten von Verkehrsmitteln zum Transport von Personen, beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel. Die Personen werden auch Passagiere oder Fahrgäste genannt. Zu Personentransportfahrzeugen zählen automatisiert, hochautomatisiert und vollautomatisierte, das heißt autonom bzw. selbstfahrend, betreibbare Personentransportfahrzeuge nach SAE J3016.
-
Beispielsweise sind Robotertaxis, Passagierdrohnen, automatische people mover, autonome Shuttle, oder automatische Transitnetzwerke, das sind automatische Fahrzeuge, die in einem Netzwerk von Führungsbahnen operieren, Personentransportfahrzeuge. Automatische Transitnetzwerke sind beispielsweise personal rapid transit Systeme, die 4 bis 6 Fahrgäste aufnehmen, oder group rapid transit Systeme, die zwischen 16 und 24 Fahrgäste aufnehmen. Die Führungsbahnen erhöhen die Fahrsicherheit, gleichzeitig sind die jeweiligen, insbesondere teilautomatisierten, Fahrzeuge flexibel, um in dem Netzwerk zu operieren. Personentransportfahrzeuge stellen im Sinne von mobility as a service den Personentransport als buchbare Dienstleistung bereit und zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie mit hoher Frequenz operieren können. Die Personentransportfahrzeuge sind verbrennungstechnisch, hybridelektrisch oder vollelektrisch angetrieben. Anwendungsgebiete sind insbesondere öffentlicher Verkehr in urbanen Gebieten oder Flughäfen.
-
Die Lautstärke dieser Geräusche ist die Amplitude, Schalldruck oder Schalldruckpegel des Luftschalls, der von diesen Geräuschen ausgeht.
-
Ein Akustiksensor ist ein Sensor, der mechanische Schwingungen, beispielsweise verursacht durch Luftschallwellen, erfasst und in ein prozessierbares Signal, beispielsweise ein elektrisches Signal wie etwa eine elektrische Spannung, umformt. Das Signal, das der Akustiksensor ausgibt, korrespondiert zu der Lautstärke der Geräusche. Der Akustiksensor umfasst einen analogen und/oder digitalen Signalausgang. Die Umformung erfolgt in zwei Stufen. In einer ersten akustischmechanischen Umformungsstufe wird der Luftschall nach einem bestimmten Empfangsprinzip in die Bewegung eines Objektes, beispielsweiser einer Membran, umgeformt. In der zweiten mechanisch-elektrischen Umformungsstufe wird die Bewegung des Objektes nach einem bestimmten Wandlerprinzip in das elektrische Signal umgeformt. Beispiele für Akustiksensoren sind eine Anordnung eines Magneten und einer elektrischen Spule, Mikrofone, Beschleunigungsaufnehmer, Piezogeber oder Dehnungsmessstreifen. Ein mikro-elektro-mechanisches System, abgekürzt MEMS, umfassend eine Anordnung von Halbleiterelementen, die Schwingungen aufnehmen, ist auch als Akustiksensor einsetzbar.
-
Eine Recheneinheit umfasst Hardware und Softwarekomponenten. Die Recheneinheit erhält Eingangswerte, berechnet aus diesen Eingangswerten nach einem bestimmten Prozess Ausgangswerte und gibt die Ausgangswerte aus. Die Recheneinheit ist programmiert, die eingehenden Signale des Akustiksensors in Abhängigkeit der Soll-Lautstärke auszuwerten. Die Recheneinheit führt dabei einen Vergleich der aktuell bestimmten Ist-Lautstärke mit der vorgegebenen Soll-Lautstärke durch, beispielsweise durch if-else Programmbefehle. Beispielsweise ist eine Recheneinheit durch eine elektronische Schaltungseinheit realisiert. Logikbausteine, ASICs, FGPAs, CPUs und GPUs sind Recheneinheiten. Die Recheneinheit ist beispielsweise auf einer Leiterplatte integriert, beispielsweise als ein surface mounted device, kurz SMD.
-
Die Stelleinheit umfasst beispielsweise einen Elektromotor oder hydraulische oder pneumatische Komponenten zum Schließen der Tür.
-
Im Sinne der Erfindung wird sichergestellt, dass die Tür nur dann geschlossen wird, wenn sich keine Person in einem Eingangs- oder Ausgangsbereich des Personentransportfahrzeuges aufhält. Beispielsweise wird der Eingangs- oder Ausgangsbereich optischen Sensoren, wie etwa Kamera oder Lidar, überwacht. Die Vorrichtung umfasst eine Schnittstelle, um die Ausgangsdaten der optischen Sensoren zu erhalten. Die Recheneinheit erzeugt das erste Steuerungssignal in Abhängigkeit der Ausgangsdaten der optischen Sensoren. Ist die Tür erfindungsgemäß geschlossen, ist eine Freigabe der Tür erst durch einen Fahrer oder, im Falle eines selbstfahrenden Personentransportfahrzeuges, über remotecontrol eines Flottenbetreibers des Personentransportfahrzeuges möglich.
-
Nach einem Aspekt der Erfindung ist die Vorrichtung in ein Gehäuse integriert. Das Gehäuse stellt einen mechanischen Schutz für die Vorrichtung bereit.
-
Nach einem Aspekt der Erfindung ist die Recheneinheit ausgeführt, bei erkannter Überschreitung der Soll-Lautstärke ein zweites Steuerungssignal für eine Informationseinheit zu erzeugen. Das zweite Steuerungssignal ist beispielsweise ein Audiosignal, ein Bildsignal oder ein sonstiges elektrisches Signal. Die Informationseinheit ist in einem Innenraum des Personentransportfahrzeuges anordenbar, montierbar oder installierbar. Damit werden bei Verwendung der Vorrichtung Passagiere in dem Personentransportfahrzeug, das heißt Insassen des Personentransportfahrzeuges, vor dem Überschreiten der Soll-Lautstärke gewarnt und/oder darüber informiert, dass die Tür geschlossen oder geschlossen gehalten wird. Mittels des zweiten Steuerungssignals wird die Informationseinheit derart angesteuert, dass durch die Informationseinheit die Überschreitung der Soll-Lautstärke wahrnehmbar wird, beispielsweise akustisch, optisch oder taktil. Ferner umfasst die Vorrichtung eine dritte Schnittstelle, um das zweite Steuerungssignal der Informationseinheit bereitzustellen.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Informationseinheit mittels des zweiten Steuerungssignals angesteuert, während oder nach dem die Tür mittels des ersten Steuerungsignals geschlossen wird oder geschlossen gehalten wird.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Recheneinheit ausgeführt, in Abhängigkeit von den während einer Fahrt des Personentransportfahrzeuges detektierten und ausgewerteten Geräuschen ein drittes Steuerungssignal für Aktuatoren des Personentransportfahrzeuges zu erzeugen. Das dritte Steuerungssignal ist beispielsweise ein Leistungspegel oder ein Regelsignal. Aktuatoren sind beispielsweise Stellglieder einer Motor- und/oder Getriebesteuerung, Motor- und/oder Getriebekomponenten, beispielsweise Drosselklappen oder Ventile, Komponenten einer Bremsanlage, eines Fahrwerks oder einer Lenkung. Mittels des dritten Steuerungssignals wird eine Längs- und/oder Querführung des Personentransportfahrzeuges gesteuert, um Quellen der Geräusche auszuweichen. In Abhängigkeit von den während der Fahrt detektierten Geräusche erkennt die Recheneinheit Umgebungen, in denen es relativ leise ist, zum Beispiel Haltestellen des Personentransportfahrzeuges in der Nähe eines Flughafenterminals. Diese Haltestellen werden dann angesteuert. Die Recheneinheit sucht damit Ausweichmöglichkeiten durch Entfernung von den Geräuschquellen. Außerdem umfasst die Vorrichtung eine vierte Schnittstelle, um das dritte Steuerungssignal den Aktuatoren bereitzustellen.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung sind die erste, zweite, dritte und vierte Schnittstelle als separate Schnittstellen, das heißt als getrennte Bauteile, ausgeführt oder als eine gemeinsame Mehrzweck-Schnittstelle ausgeführt. Die Schnittstellen sind kabelgebunden oder drahtlos, beispielsweise Funkschnittstellen.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird bei dem Ausweichen der Geräuschquellen mittels Ansteuerung der Informationseinheit eine Warnung ausgegeben, dass aufgrund starker Lärmbelästigung eine Ausweichfahrt erfolgt.
-
Das erfindungsgemäße Personentransportfahrzeug löst die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe dadurch, dass das Personentransportfahrzeug wenigstens einen Akustiksensor umfasst, um Signale von Geräuschen außerhalb des Personentransportfahrzeuges zu erfassen, eine Stelleinheit zum automatischen Schließen oder geschlossen Halten einer Tür des Personentransportfahrzeuges, wenigstens eine im Fahrzeuginnenraum angeordnete Informationseinheit, um Insassen hinsichtlich einer Überschreitung einer Soll-Lautstärke zu informieren, Aktuatoren zur Längs- und/oder Querführung des Personentransportfahrzeuges und eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
-
Der Akustiksensor ist ausgeführt, in einem Temperaturbereich von -50°C bis +90°C, beispielsweise -30°C bis +70°C, Geräusche zu erfassen. Beispielsweise ist der Akustiksensor in einem kälte- und wärmeresistenen Gehäuse angeordnet. Der Akustiksensor umfasst einen Wetterschutz, beispielsweise realisiert durch Komponenten des Gehäuses, in dem der Akustiksensor angeordnet ist, wie etwa einer akustisch permeablen, hydrophoben und lipophoben Membran.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst der Akustiksensor des Personentransportfahrzeuges ein Mikrofon. Das Mikrofon umfasst eine Mikrofonkapsel und einen Wandler. In der Mikrofonkapsel erfolgt die akustischmechanische Umformung. Die Mikrofonkapsel umfasst beispielsweise eine Membran, die durch Luftschall zu Schwingungen angeregt wird. In dem Wandler erfolgt die mechanisch-elektrische Umwandlung. Der Wandler ist beispielsweise ein elektrodynamischer Wandler, wie etwa bei einem Tauchspulenmikrofon, oder ein elektrostatischer Wandler, wie etwa bei einem Kondensatormikrofon.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der Akustiksensor als ein MEMS-Mikrofon realisiert. MEMS-Mikrofone sind miniaturisierte Mikrofone, die beispielsweise in SMD-Technik ausgeführt sind zum direkten Einsatz auf einer Leiterplatte. MEMS-Mikrofone besitzen kleine Abmessungen und sind einfach industriell zu verarbeiten, beispielsweise können MEMS-Mikrofone in einem Reflow-Lötprozess bestückt werden. Im Vergleich zu anderen Mikrofonen sind MEMS-Mikrofone unempfindlicher gegenüber hohen Temperaturen und damit für automobile Anwendungen besonders gut geeignet. Alternativ ist der Akustiksensor beispielsweise ein Elektret-Kondensatormikrofon.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfndung umfasst das Personentransportfahrzeug mehrere Mikrofone, beispielsweise eine Anordnung von zwei oder vier Mikrofonen jeweils in Randbereichen des Personentransportfahrzeuges montiert.
-
Nach einem Aspekt der Erfindung umfasst die Vorrichtung des Personentransportfahrzeuges die zweite Schnittstelle, um das erste Steuerungssignal der Stelleinheit bereitzustellen, die dritte Schnittstelle, um das zweite Steuerungssignal der Informationseinheit bereitzustellen und die vierte Schnittstelle, um das dritte Steuerungssignal den Aktuatoren.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst die Informationseinheit eine Anzeigeeinheit, eine Lautsprechereinheit und/oder eine Vibrationseinheit. Damit wird die Überschreitung der Soll-Lautstärke optisch, akustisch und/oder taktil wahrnehmbar. Die Anzeigeeinheit umfasst beispielsweise im Innenraum des Personentransportfahrzeuges angeordnete Displays. Die Lautsprechereinheit ist beispielsweise Teil einer Musik- oder Sprechanlage des Personentransportsystems. Die Vibrationseinheit ist beispielsweise in Sitzen oder Handgrifmöglichkeiten des Personentransportfahrzeuges integriert.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst das Personentransportfahrzeug Umfelderfassungssensoren und ein Steuergerät zum Regeln und/oder Steuern von automatisierten Fahrfunktionen. Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Steuergerät ausgeführt für wenigstens SAE J3016 Level 3 Fahrfunktionen. Das Steuergerät, beispielsweise dessen Rechenkapazität, ist nach einem weiteren Aspekt der Erfindung skalierbar, um SAE J3016 Level 4 und/oder Level 5 Fahrfunktionen zu steuern und zu regeln. Damit ist das Personentransportfahrzeug automatisiert betreibbar.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in das Steuergerät integriert. Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Vorrichtung in ein Steuergerät für SAE J3016 Level 5 Fahrfunktionen integriert. Somit stellt die Erfindung auch eine Lösung für fahrerlose Personentransportfahrzeuge dar.
-
Umfelderfassungssensoren sind neben Akustiksensoren optische Sensoren wie etwa Monokamera, Lichtlaufzeitkameras, Infrarotkameras, 3D-Solid-State-Lidar, Radarsensoren oder Ultraschallsensoren, die für automobile Anwendungen ausgeführt sind.
-
Ein Steuergerät für automatisierte Fahrfunktionen, auch advanced driver assistance system, abgekürzt ADAS, oder autonomous driving, abgekürzt AD, domain electronic control unit, abgekürzt ECU, genannt, umfasst Eingangsschnittstellen zu den Umfelderfassungssensoren, eine Recheneinheit, die in Abhängigkeit von Rohdaten der Umfelderfassungssensoren das Umfeld wahrnimmt und interpretiert und Fahrzeugsteuerungsbefehle ableitet, und Ausgangsschnittstellen zu Fahrzeugaktuatoren für Längs- und/oder Querführung des Fahrzeuges. Die Recheneinheit umfasst eine Mikroarchitektur für Parallelprozessierung. Die Recheneinheit ist beispielsweise ausgeführt, zur Umfelderfassung künstlich intelligente Algorithmen, beispielsweise künstliche neuronale Netzwerke auszuführen, beispielsweise zur semantischen Segementierung des Umfeldes.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren löst die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe dadurch, dass durch eine Ausführung des Verfarhens Insassen eines Personentransportfahrzeuges gegen Geräusche außerhalb des Personentransportfahrzeuges, die eine Soll-Lautstärke überschreiten, geschützt sind. Gemäß dem Verfahren werden die Geräusche detektiert. Lautstärkend der Geräusche werden ausgewertet. Wird dabei eine Überschreitung der Soll-Lautstärke erkannt, wird eine Tür des Personentransportfahrzeuges angesteuert, um die Tür zu schließen oder geschlossen zu halten. Zur Durchführung des Verfahrens wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung verwendet.
-
Nach einem Aspekt der Erfindung ist das Verfahren computerimplementiert.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird bei Erkennen der Überschreitung der Soll-Lautstärke eine Informationseinheit angesteuert. Die Informationseinheit informiert die Insassen hinsichtlich der Überschreitung der Soll-Lautstärke optisch, akustisch und/oder taktil.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung werden die Geräusche während einer Fahrt des Personentransportfahrzeuges detektiert und ausgewertet. In Abhängigkeit der Lautstärken der Geräusche werden Routen für das Personentransportfahrzeug ermittelt, um Quellen der Geräusche auszuweichen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäßen Personentransportfahrzeuges auf Flughäfengeländen löst die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe in Bezug auf Flughäfen, wo wegen Turbinen- und/oder Propellergeräuschen von Flugzeugen hohe Lärmbelästigungen vorhanden sind. Das Verfahren umfasst die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Schutz der Insassen des Personentransportfahrzeuges.
-
Erfindungsgemäß ist auch ein Computerprogramm zum Schutz von Insassen eines Personentransportfahrzeuges gegen Geräusche außerhalb des Personentransportfahrzeuges. Das Computerprogramm umfasst Befehle, die bewirken, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung ein erfindungsgemäßes Verfahren ausführt, wenn das Computerprogramm auf der Vorrichtung läuft. Die Befehle sind beispielsweise in Softwarecodeabschnitte implementiert. Die Befehle lösen damit die der Erfindung zugrudne liegende Aufgabe.
-
Die Erfindung wird beispielhaft in den folgenden Figuren
- 1: erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 2: zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 3: drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 4: Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Personentransportfahrtzeuges,
- 5: erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 6: zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 7: drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- 8: Ausführungsbeispiel zum Betreiben eines erfindungsgemäßen Personentranspoirtfahrzeuges auf einem Flughafengelände
erläutert.
-
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugsziffern gleiche oder funktionsähnliche Teile. Übersichtshalber sind in den einzelnen Figuren lediglich die für das jeweilige Verständnis relevanten Bezugsteile gekennzeichnet.
-
Die in den 1, 2 und 3 gezeigten Vorrichtung 10 umfassen jeweils eine erste Schnittstelle 11 zu einem Akustiksensor 3. Der Akustiksensor 3 ist beispielsweise ein an einer Außenseite eines Personentransportfahrzeuges 1 anordenbares und verwendbares Mikrofon. Der Akustiksensor 3 stellt Signale von Geräuschen außerhalb des Personentransportfahrzeuges 1, beispielsweise Geräusche von Turbinen von Flugzeugen, der Vorrichtung 10 mittels der ersten Schnittstelle 11 bereit.
-
Die Vorrichtung 10 umfasst eine Recheneinheit 12. Die Recheneinheit 12 ist programmiert, den Geräuschpegel der Signale des Akustiksensors 3 auszuwerten und für den Fall, dass der Geräuschpegel über einem akzeptablen Bereich liegt, ein erstes Steuerungssignal zum Steuern und/oder Regeln einer Stelleinheit 5 für eine Tür 2 des Personentransportfahrzeuges 1 zu bestimmen.
-
Das erste Steuerungssignal wird der Stelleinheit 5 mittels einer zweiten Schnittstelle 13 übermittelt und bereitgestellt. In dem Fall, dass der Geräuschpegel über dem akzeptablen Bereich liegt, wird die Tür 2 geschlossen oder geschlossen gehalten.
-
Zusätzlich zu der zweiten Schnittstelle 13 umfasst die in 2 gezeigte Vorrichtung 10 eine dritte Schnittstelle 14 zu einer Informationseinheit 4 des Personentransportfahrzeuges 1. Die Informationseinheit 4 ist beispielsweise ein Display im Innenraum des Personentransportfahrzeuges 1. Die Recheneinheit 12 berechnet zusätzlich ein zweites Steuerungssignal, das mittels der dritten Schnittstelle 14 der Informationseinheit 4 übermittelt und bereitgestellt wird. Das zweite Steuerungssignal resultiert beispielsweise in einer Anzeige der Informationseinheit 4, dass die Tür 2 geschlossen wird wegen akuter Lärmbelästigung von außen.
-
Zusätzlich zu der zweiten Schnittstelle 13 und der dritten Schnittstelle 14 umfasst die in 3 gezeigte Vorrichtung 10 eine vierte Schnittstelle 15 zu Aktuatoren 6 für eine Längs- und/oder Querführung des Personentransportfahrzeuges 1. Die Aktuatoren 6 umfassen beispielsweise eine Motor- und/oder Getriebesteuerung. Die Recheneinheit 12 berechnet zusätzlich ein drittes Steuerungssignal, das mittels der vierten Schnittstelle 14 den Aktuatoren 6 übermittelt und bereitgestellt wird. Das dritte Steuerungssignal resultiert beispielsweise darin, dass der Aktuator 6 mehr Rückwärtsschub erzeugt, um das Personentransportfahrzeug 1 von der Geräuschquelle mittels Rückwärtsfahrt zu entfernen.
-
Das in 4 gezeigte Personentransportfahrzeug 1 umfasst den Akustiksensor 3, die Informationseinheit 4, die Tür 2, die Stelleinheit 5, die Aktuatoren 6 und die Vorrichtung 10. Die voran genannten Komponenten sind beispielsweise in ein Fahrzeugnetzwerk des Personentransportfahrzeuges 1 integriert und stehen miteinander in Wirkverbindung wie im Zusammenhang mit den 1, 2 und 3 beschrieben.
-
Die in den 5, 6 und 7 schematisch gezeigten Verfahren umfassen einen Verfahrensschritt V1, bei dem die Geräusche detektiert werden. Ferner umfassen die gezeigten Verfahren einen Verfahrensschritt V2, bei dem Lautstärken der Geräusche ausgewertet werden. Außerdem umfassen die gezeigten Verfahren einen Verfahrensschritt V3, bei dem bei Erkennen einer Überschreitung der Soll-Lautstärke die Tür 2 des Personentransportfahrzeuges 1 angesteuert wird, um die Tür zu schließen oder geschlossen zu halten. Zur Durchführung der gezeigten Verfahren wird die in 1, 2 oder 3 gezeigte Vorrichtung verwendet.
-
In 6 ist ein zusätzlicher Verfahrensschritt V4 gezeigt, bei dem bei Erkennen der Überschreitung der Soll-Lautstärke die Informationseinheit 4 angesteuert wird. Damit werdendie Insassen hinsichtlich der Überschreitung der Soll-Lautstärke optisch, akustisch und/oder taktil informiert.
-
In 7 ist ein zusätzlicher Verfahrensschritt V5 gezeigt, bei dem die Geräusche während einer Fahrt des Personentransportfahrzeuges 1 detektiert und ausgewertet werden. In Abhängigkeit der Lautstärken der Geräusche werden Routen für das Personentransportfahrzeug 1 ermittelt, um Quellen der Geräusche auszuweichen.
-
8 zeigt das Personentransportfahrzeug 1 auf einem Flughafengelände 7. Das Flughafengelände umfasst einen Kontrollturm und ein Rollfeld, wie in 8 angedeutet. Das Rollfeld umfasst Start- und Landebahnen und Zubringerbahnen zu den Terminals. Das Personentransportfahrzeug 1 transportiert Passagiere von einem Terminal über das Rollfeldfeld zu einem Abflug bereiten Flugzeug 8. Das Flugzeug 8 hat Turbinen 9 gestartet. Die Turbinen 9 erzeugen laute Geräusche. In einem Umfeld um die Turbinen 9 würde es zu einer starken Lärmbelästigung für Passagiere, die in diesem Umfeld aus dem Personentransportfahrzeug 1 aussteigen würden, kommen. Um dies zu verhindern, werden erfindungsgemäß die Türen 2 des Personentransportfahrzeuges 1 geschlossen oder geschlossen gehalten in diesem Umfeld.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Personentransportfahrzeug
- 2
- Tür
- 3
- Akustiksensor
- 4
- Informationseinheit
- 5
- Stelleinheit
- 6
- Aktuator
- 7
- Flughafengelände
- 8
- Flugzeug
- 9
- Turbine
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Schnittstelle
- 12
- Schnittstelle
- 13
- Schnittstelle
- 14
- Schnittstelle
- 15
- Schnittstelle
- V1-V5
- Verfahrensschritt