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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Ölbefüllung und zur Einstellung des Ölstands einer Ölwanne eines Getriebes vorzugsweise eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ölwannen von Kraftfahrzeuggetrieben werden in der Regel im Servicefall über das Gehäuse von der Seite befüllt, was in der Notwendigkeit des Vorsehens des entsprechenden zur Befüllung erforderlichen Raumes resultiert.
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Aus der
DE 10 2014 012 174 A1 ist eine Einstelleinrichtung zum Einstellen eines Füllstandes einer Betriebsflüssigkeit in einem Aufnahmeraum einer Komponente, insbesondere eines Getriebes eines Kraftwagens bekannt, umfassend eine Rohreinheit mit wenigstens einem Rohrteil welches zum gezielten Einstellen des Füllstands in den Aufnahmeraum hineinragt. Hierbei ist die Rohreinheit in Bauart eines Doppelrohrs ausgeführt, welches aus je einem äußeren und einem inneren Rohrteil besteht, wobei diese Rohrteile koaxial ineinander verschachtelt angeordnet, relativ zueinander um eine Drehachse verdrehbar sind und je zwei Durchgangsöffnungen aufweisen. Bei der bekannten Einstelleinrichtung dient die Rohreinheit in Abhängigkeit der Stellung der Rohrteile relativ zueinander zum Füllen, zur Einstellung des Füllstandes oder zum Entleeren des Aufnahmeraums.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Ölbefüllung und zur Einstellung des Ölstands einer Ölwanne eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen und Vorteile gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Demnach wird eine Vorrichtung zur Ölbefüllung und zur Einstellung des Ölstands einer Ölwanne eines Getriebes insbesondere eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen, welche als Stutzen ausgeführt ist, der zwei achsparallele Kanäle ungleicher Länge aufweist, welche bei herausgedrehter Ölablassschraube der Ölwanne von außen zugänglich sind. Hierbei dient einer der beiden Kanäle der Ölbefüllung der Ölwanne, wobei der andere Kanal der Einstellung des Ölstands in der Ölwanne dient. Erfindungsgemäß sind die von außen zugänglichen Anschlüsse der Kanäle hinsichtlich ihres Durchmessers oder ihrer Form unterschiedlich ausgeführt, sodass in vorteilhafter Weise nach dem Poka Yoke Prinzip Fehler bei der Befüllung vermieden werden, da sofort erkennbar ist, welcher Kanal der Ölbefüllung der Ölwanne und welcher Kanal der Einstellung des Ölstands in der Ölwanne dient.
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Vorzugsweise mündet der der Ölbefüllung der Ölwanne dienende Kanal oberhalb der Ölstandslinie in die Ölwanne, wobei der der Einstellung des Ölstands in der Ölwanne dienende Kanal auf Höhe der Ölstandslinie in die Ölwanne mündet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ölbefüllung und zur Einstellung des Ölstands einer Ölwanne eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs ist vorzugsweise am Gehäuse der Ölwanne beispielsweise mittels Klippsen, Schrauben oder mittels eines Bajonettverschlusses befestigt. In einer hierzu alternativen Ausgestaltung ist die Vorrichtung mit dem Gehäuse einstückig ausgeführt und somit Bestandteil des Gehäuses.
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Vorzugsweise ist an den von außen zugänglichen Anschluss des der Ölbefüllung der Ölwanne dienenden Kanals der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Befülleinheit anschließbar, wobei an den von außen zugänglichen Anschluss des der Einstellung des Ölstands in der Ölwanne dienenden Kanals der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Überlaufeinheit anschließbar ist. Eine derartige Befülleinheit umfasst beispielsweise einen mit Öl gefüllten Behälter, eine Ölpumpe und einen mit dem Anschluss des der Ölbefüllung der Ölwanne dienenden Kanals verbindbaren Befüllschlauch. Eine derartige Überlaufeinheit umfasst beispielsweise einen durchsichtigen Auffangbehälter, der über einen Schlauch fluidtechnisch mit dem Anschluss des der Einstellung des Ölstands in der Ölwanne dienenden Kanals der erfindungsgemäßen Vorrichtung verbindbar ist und dann, wenn der Schlauch an den der Einstellung des Ölstands in der Ölwanne dienenden Kanal angeschlossen ist, das überschüssige austretende Öl auffängt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Kanäle jeweils einen unterschiedlichen Querschnitt auf. Vorzugsweise ist dabei der Querschnitt des der Ölbefüllung der Ölwanne dienenden Kanals größer als der der Einstellung des Ölstands dienenden Kanals, wodurch ein schneller Befüllvorgang und ein langsamer Ablassvorgang zur Einstellung des Ölstands in der Ölwanne gewährleistet sind. Die Querschnitte sind im Rahmen weiterer Ausgestaltungen an die jeweiligen Anforderungen anpassbar.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- 1: Eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ölbefüllung und zur Einstellung des Ölstands einer Ölwanne eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs;
- 2: Eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ölbefüllung und zur Einstellung des Ölstands einer Ölwanne eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs im montierten Zustand;
- 3: Eine schematische Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ölbefüllung und zur Einstellung des Ölstands einer Ölwanne eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs zur Veranschaulichung einer Ausführungsform der unterschiedlichen Ausgestaltung der Anschlüsse der Kanäle;
- 4: Eine schematische Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ölbefüllung und zur Einstellung des Ölstands einer Ölwanne eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs zur Veranschaulichung einer weiteren Ausführungsform der unterschiedlichen Ausgestaltung der Anschlüsse der Kanäle; und
- 5: Eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ölbefüllung und zur Einstellung des Ölstands einer Ölwanne eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs, an der eine Befülleinheit und eine Überlaufeinheit angeschlossen sind.
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Gemäß der Erfindung und bezugnehmend auf 1 und 3 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ölbefüllung und zur Einstellung des Ölstands einer Ölwanne eines Getriebes vorzugsweise eines Kraftfahrzeugs als Stutzen 1 ausgeführt, welcher zwei achsparallele Kanäle 2, 3 ungleicher Länge mit jeweils unterschiedlichem Querschnitt aufweist, welche bei herausgedrehter Ölablassschraube der Ölwanne von außen zugänglich sind. Einer der beiden Kanäle, nämlich der längere Kanal 2 dient der Ölbefüllung der Ölwanne, wohingegen der andere Kanal 3 der Einstellung des Ölstands in der Ölwanne dient. Durch den unterschiedlichen Querschnitt der beiden Kanäle können entsprechend dem Poka Yoke Prinzip Fehler bei der Befüllung und dem Ölablassen vermieden werden.
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Die Ölablassschraube der Ölwanne ist in 2 dargestellt und mit dem Bezugszeichen 4 versehen. Bei dem gezeigten Beispiel weist die Vorrichtung ein Innengewinde auf, welches mit einem Außengewinde des Gehäuses 5 der Ölwanne zur Herstellung einer Verbindung zwischen der Vorrichtung und dem Gehäuse 5 zusammenwirkt.
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Der der Ölbefüllung der Ölwanne dienende Kanal 2 mündet oberhalb der Ölstandslinie in die Ölwanne, wobei der der Einstellung des Ölstands in der Ölwanne dienende Kanal auf Höhe der Ölstandslinie in die Ölwanne mündet.
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Während sich bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel die Querschnitte der von außen zugänglichen Anschlüsse 8, 9 der beiden Kanäle 2, 3 der erfindungsgemäßen Vorrichtung vom Durchmesser her unterscheiden, ist bei dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel die Form der Querschnitte der Anschlüsse 8, 9 unterschiedlich.
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Wie 5 zu entnehmen ist, ist an den der Ölbefüllung der Ölwanne dienenden Kanal 2 eine Befülleinheit 6 anschließbar; ferner kann an den der Einstellung des Ölstands in der Ölwanne dienenden Kanal 3 eine Überlaufeinheit 7 angeschlossen werden. Da die Anschlüsse 8, 9 der Kanäle 2, 3 hinsichtlich ihres Durchmessers oder ihrer Form unterschiedlich ausgeführt sind, werden nach dem Poka Yoke Prinzip Fehler bei der Befüllung und dem Ölablassen vermieden, da sofort erkennbar ist, wie die Befülleinheit 6 und die Überlaufeinheit 7 anzuschließen sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Befülleinheit 6 und die Überlaufeinheit 7 an der unteren Seite der Ölwanne angeschlossen.
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Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen ist der Querschnitt des der Ölbefüllung der Ölwanne dienenden Kanals 2 größer als der der Einstellung des Ölstands dienenden Kanals 3, wodurch ein schneller Befüllvorgang und ein langsamer Ablassvorgang zur Einstellung des Ölstands in der Ölwanne gewährleistet sind. Alternativ hierzu können die beiden Kanäle 2, 3 auch den gleichen Querschnitt aufweisen, sofern die von außen zugänglichen Anschlüsse 8, 9 der Kanäle 2, 3 hinsichtlich ihrer Form unterschiedlich ausgeführt sind. In einer anderen Alternative kann der Querschnitt des der Ölbefüllung der Ölwanne dienenden Kanals 2 kleiner sein als der der Einstellung des Ölstands dienenden Kanals 3.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stutzen
- 2
- der Ölbefüllung der Ölwanne dienender Kanal
- 3
- der Einstellung des Ölstands in der Ölwanne dienender Kanal
- 4
- Ölablassschraube
- 5
- Gehäuse der Ölwanne
- 6
- Befülleinheit
- 7
- Überlaufeinheit
- 8
- Anschluss
- 9
- Anschluss
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014012174 A1 [0003]