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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Datenverarbeitungssystem zum Ermitteln eines Umgebungsdrucks für eine Drucküberwachung eines hydraulischen Bremskraftverstärkers eines Fahrzeugs, ein Computerprogramm sowie einen computerlesbaren Datenträger.
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Kraftfahrzeuge verfügen zumeist über hydraulische Bremssysteme, die mit einem Unterdruckbremskraftverstärker, im Folgenden lediglich als Bremskraftverstärker bezeichnet, ausgestattet sind. Der Bremskraftverstärker weist eine zwischen einer Unterdruckkammer und einer Arbeitskammer angeordnete Arbeitsmembran auf, die mit der Kolbenstange des Hauptbremszylinders verbunden ist. Die Druckdifferenz zwischen dem Unterdruck, d. h. dem im Vergleich zum Umgebungsdruck verringerte Druck, und dem Umgebungsdruck, d. h. dem an einem bestimmten Ort vorherrschenden Atmosphärendruck, wird beispielsweise mittels einer Verbindung mit dem Ansaugkrümmer des Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeugs oder einer separaten Saugpumpe erzeugt.
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Um die Funktionsfähigkeit des Bremskraftverstärkers sicherzustellen, ist eine Überwachung des Drucks notwendig. Außerdem muss der Unterdruck an den sich mit der Höhe ändernden Umgebungsdruck angepasst werden, d. h. es muss eine Korrektur in Abhängigkeit des Umgebungsdrucks erfolgen, um eine bestimmte Druckdifferenz zwischen dem Druck in der Unterdruckkammer und der Arbeitskammer bei Betätigung des Bremspedals sicherzustellen.
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Aus der
DE 10 2015 219 943 B3 ist ein Verfahren zum Bestimmen des Drucks in einem Bremskraftverstärker bekannt, bei dem ein Unterdruckverlust infolge einer Betätigung des Hauptbremszylinders mit einem Unterdruckgewinn infolge eines Druckunterschieds zwischen dem Bremskraftverstärkerdruck und dem Ansaugkrümmerdruck bilanziert wird. Der Unterdruckgewinn wird durch den zeitlichen Verlauf der Luftmassenströmung zwischen dem Bremskraftverstärker und dem Ansaugkrümmer berechnet, wobei der Ansaugkrümmerdruck mittels eines Ansaugkrümmerdrucksensors bestimmt wird. Der Unterdruckverlust kann unter alleiniger Verwendung eines im Hauptbremszylinder herrschenden Hydraulikdrucks sowie des Umgebungsdrucks berechnet werden. Der Umgebungsdruck wird mittels eines barometrischen Drucksensors und der Hydraulikdruck mittels eines Hydraulikdrucksensors ermittelt.
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Außerdem besteht die Möglichkeit, den Umgebungsdruck anhand eines Sensorsignals eines im Luftansaugsystem des Verbrennungsmotors angeordneten Drucksensors zur Erfassung des Saugrohrabsolutdrucks (MAP-Sensor, engl. Manifold Absolute Pressure) abzuschätzen.
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Allerdings kann die Aktualisierungsrate eines barometrischen Drucksensors unter bestimmten Fahrbedingungen, z. B. beim Bergabfahren zu gering sein, sodass eine Bestimmung des Umgebungsdrucks und eine darauf basierende Anpassung des Unterdrucks nur mit starker zeitlicher Verzögerung möglich sind. Auch das Sensorsignal des MAP-Sensors kann nur unter bestimmten Bedingungen zur Anpassung des Unterdrucks genutzt werden. Folglich besteht bei beiden Möglichkeiten die Gefahr, dass der Unterdruck nicht ausreichend angepasst wird, was sich negativ auf die Funktionsfähigkeit des Bremskraftverstärkers auswirken kann.
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Zusätzlich oder alternativ kann zur Anpassung des Unterdrucks der Luftdruck an einer Position außerhalb der unmittelbaren Fahrzeugumgebung barometrisch ermittelt werden. Hierbei besteht die Schwierigkeit, die aktuelle Höhe des Fahrzeugs zu überwachen und daraus den Umgebungsdruck des Fahrzeugs auf Grundlage bekannter Beziehungen zwischen der Höhe und dem Luftdruck außerhalb der unmittelbaren Fahrzeugumgebung zu ermitteln.
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Aus dem Stand der Technik (
WO 2015/107 627 A1 ;
JP 2008 - 303 718 A ;
JP 2013 - 072 668 A ;
JP H09 - 96 679 A ) sind weiterhin Verfahren bekannt, bei denen zur Verifizierung von Drucksensormesswerten die aktuelle Höhe mittels eines GPS-Systems (engl. Global Positioning System, dt. Globales Positionsbestimmungssystem) ermittelt wird.
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In der
CN 2 078 896 95 U wird ein Bremsassistenzsystem mit einem GPS-Modul zur Ermittlung der aktuellen Höhe des mit dem Bremsassistenzsystem ausgestatteten Fahrzeugs offenbart. Die mittels GPS ermittelte Höhe kann zur Verifizierung des mittels Sensoren ermittelten Umgebungsdrucks genutzt werden. Optional kann der Umgebungsdruck auch ausschließlich auf Basis GPS-Höhensignals ohne Nutzung von Sensoren, die anfällig für Verschmutzungen sind, bestimmt werden.
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Nachteilig dabei ist, dass die Höhenermittlung mittels GPS vergleichsweise ungenau ist und zudem eine Funkverbindung zwischen dem Fahrzeug und den Satelliten voraussetzt.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Ermitteln eines Umgebungsdrucks für eine Drucküberwachung eines hydraulischen Bremskraftverstärkers eines Fahrzeugs sowie ein Datenverarbeitungssystem anzugeben, mit denen die vorstehend genannten Nachteile weitgehend vermieden werden können.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln eines Umgebungsdrucks für eine Drucküberwachung eines hydraulischen Bremskraftverstärkers eines Fahrzeugs. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Bereitstellen eines Kennfelds mit einer Zuordnung von Höhen zu Positionen des Fahrzeugs, Ermitteln einer Position des Fahrzeugs, Zuordnen einer Höhe zur ermittelten Position des Fahrzeugs mittels des Kennfelds und Ermitteln des Umgebungsdrucks des Fahrzeugs anhand der zugeordneten Höhe.
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Der ermittelte Umgebungsdruck kann anschließend zur Drucküberwachung des hydraulischen Bremskraftverstärkers, wie beispielsweise in der
DE 10 2015 219 943 B3 beschrieben, verwendet werden. Bevorzugt wird das Verfahren computerimplementiert durchgeführt, d. h. einige oder alle Verfahrensschritte werden von einem Datenverarbeitungssystem durchgeführt.
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Das Kennfeld stellt einen Wirkzusammenhang zwischen einer Position des Fahrzeugs, z. B. durch Angabe von geografischen Koordinaten wie der geografischen Breite und der geografischen Länge definierbar, und einer Höhe, z. B. der Höhe über dem Meeresspiegel, dar. Mit anderen Worten kann einer bestimmten Position genau eine Höhe zugeordnet werden. Das Kennfeld kann auf einen bestimmten geografischen Bereich, z. B. Deutschland, Europa etc., und/oder auf von dem Fahrzeug nutzbare Fahrwege, z. B. Autobahnen, Landstraßen etc., beschränkt sein.
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Das Kennfeld kann in einem Datenverarbeitungssystem des Fahrzeugs lokal gespeichert sein oder extern bereitgestellt werden, z. B. über einen Server, an den die Position des Fahrzeugs übermittelt und von dem die der Position entsprechende Höhe abgerufen wird.
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In einer Ausführungsvariante weist das Kennfeld eine Zuordnung von Höhen zu Positionen des Fahrzeugs entlang von kartierten Fahrwegen auf, d. h. das Kennfeld kann als kartografische Darstellung (Karte) mit hinterlegten Höhendaten ausgebildet sein.
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Nach Ermittlung der Position des Fahrzeugs wird der ermittelten Position die konkrete Höhe zugeordnet, d. h. es wird die Zelladresse der als Zelle im Kennfeld hinterlegten Höhe ermittelt, die der Position des Fahrzeugs entspricht.
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In einem weiteren Schritt wird der Umgebungsdruck des Fahrzeugs anhand der zugeordneten Höhe ermittelt. Hierfür können bekannte Zusammenhänge der barometrischen Höhenmessung (barometrische Höhenformel) genutzt werden.
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Das Verfahren ermöglicht ein schnelles und genaues Ermitteln des Umgebungsdrucks und damit eine zuverlässige Drucküberwachung des Bremskraftverstärkers auch in Fällen, in denen sich die Höhe des Fahrzeugs schnell ändert, da lediglich die Position des Fahrzeugs ermittelt werden muss. Die mit der Position verknüpfte Höhe sowie der der Höhe entsprechende Umgebungsdruck werden hingegen ohne direkte Bestimmung durch Nutzung entsprechend hinterlegter Daten sowie von entsprechenden Zusammenhängen ermittelt.
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Mittels des Verfahrens können somit die eingangs beschriebenen Nachteile der Verwendung von Drucksensoren vermieden werden. Ein barometrischer Drucksensor wird nicht benötigt. Weiterhin ist das Verfahren nicht auf eine Verbindung mit einem globalen Navigationssatellitensystem (GNSS) angewiesen, da die Position des Fahrzeugs auch anderweitig ermittelbar ist. Somit kann der Umgebungsdruck auch in Tunneln, engen Schluchten etc. zuverlässig ermittelt werden.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsvarianten kann die Position des Fahrzeugs ausgehend von einer bekannten Startposition anhand eines geplanten Fahrwegs des Fahrzeugs und einer Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt werden.
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Hierfür kann beispielsweise ein Navigationssystem des Fahrzeugs genutzt werden, das ausgehend von der Startposition des Fahrzeugs einen Fahrweg zu einem Fahrziel ausgibt. Unter Berücksichtigung der Fahrzeuggeschwindigkeit kann die aktuelle Position des Fahrzeugs zu einem bestimmten Zeitpunkt anhand des vorgegebenen Fahrwegs ermittelt werden. Die Startposition kann manuell vorgegeben oder anhand eines Funksignals, z. B. eines globalen Navigationssatellitensystems, eines Mobilfunksignal oder eines WLAN-Signals (WLAN, engl. Wireless Local Area Network, dt. drahtloses lokales Netzwerk), ermittelt werden.
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Das Navigationssystem kann fest mit dem Fahrzeug verbunden sein oder in Form einer mobilen Navigationsanwendung ausgebildet sein, die datenübertagend mit dem Fahrzeug verbunden ist, z. B. mittels WLAN, Bluetooth®, NFC (engl. Near Field Communication, dt. Nahfeldkommunikation) etc.
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Hierdurch wird eine Ermittlung des Umgebungsdrucks auch ohne ständigen GNSS-Empfang ermöglicht, da dieser, falls überhaupt, zur Ermittlung der Startposition benötigt wird.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten kann die die Position des Fahrzeugs mittels eines globalen Navigationssatellitensystems, z. B. mittels GPS, GLON-ASS, Galileo, Beidou, ermittelt werden.
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Hierdurch kann die Position des Fahrzeugs schnell und sehr genau ermittelt werden. Eine Verfolgung des Fahrwegs kann entfallen.
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Beide beschriebenen Verfahren zur Ermittlung der Position des Fahrzeugs können auch miteinander kombiniert werden. Beispielsweise kann die Position ausgehend von der Startposition anhand des geplanten Fahrwegs und der Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt werden, wobei nach Ablauf einer bestimmten Zeitdauer ein Abgleich der aktuellen Position des Fahrzeugs mit einer mittels GNSS ermittelten Position erfolgt.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten kann die Höhe des Fahrzeugs mittels eines globalen Navigationssatellitensystems ermittelt werden, falls für die ermittelte Position des Fahrzeugs keine zugeordnete Höhe verfügbar ist und/oder falls die Position des Fahrzeugs nicht ermittelbar ist.
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Kann also der Position des Fahrzeugs keine Höhe mittels des Kennfelds zugeordnet werden, da z. B. die entsprechenden Höhendaten nicht im Kennfeld hinterlegt sind, kann die Höhe mittels eines GNSS ermittelt werden. Selbiges trifft für den Fall zu, dass die Position des Fahrzeugs mittels der gewählten Methode, z. B. Positionsbestimmung ausgehend von einer Startposition anhand des geplanten Fahrwegs und der Fahrzeuggeschwindigkeit nicht ermittelbar ist, da z. B. das Fahrzeug den geplanten Fahrweg verlassen hat. Dadurch wird eine Ermittlung des Umgebungsdrucks auch in diesen Fällen ermöglicht.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten kann das Verfahren ein Ermitteln einer zeitlichen Änderung des Umgebungsdrucks, Vergleichen der ermittelten zeitlichen Änderung des Umgebungsdrucks mit einem Maximalwert, und, falls die ermittelte zeitliche Änderung des Umgebungsdrucks den Maximalwert überschreitet, Überprüfen des ermittelten Umgebungsdrucks.
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Mit anderen Worten kann der Umgebungsdruck mehrfach zeitlich nacheinander bestimmt werden, wobei z. B. eine prozentuale Abweichung oder absolute Abweichung vom Vorgängerwert berechnet und mit einem entsprechenden Maximalwert verglichen werden kann. Wird eine Überschreitung des Maximalwerts festgestellt, so ist dies ein Indiz für eine fehlerbehaftete Ermittlung des Umgebungsdrucks und der ermittelte Umgebungsdruck wird überprüft.
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Zur Überprüfung kann der Umgebungsdruck erneut ermittelt werden, wobei dasselbe Verfahren oder ein abweichendes Verfahren eingesetzt werden kann. Beispielsweise kann ein mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ermittelter Umgebungsdruck mit einem auf einer mittels GNSS ermittelten Höhe basierenden Umgebungsdruck verglichen werden. Schlägt die Überprüfung fehl, d. h. kann der ermittelte Umgebungsdruck nicht validiert werden, so kann eine Fehlermeldung ausgegeben werden, um z. B. den Fahrzeugführer auf diese Situation hinzuweisen. Außerdem kann der zuletzt erfolgreich überprüfte Umgebungsdruck solange weiterverwendet werden, bis ein aktueller Umgebungsdruck validiert werden kann.
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Durch die Überprüfung des ermittelten Umgebungsdrucks kann die Zuverlässigkeit des Verfahrens gesteigert werden.
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Der Maximalwert kann beispielsweise zwischen 1,5 %/Minute und 3,0%/Minute liegen. In verschiedenen Ausführungsvarianten beträgt der Maximalwert 2,5 %/Minute. Die konkrete Auswahl des Maximalwerts kann auf der Annahme basieren, dass ein auf einer öffentlichen Straße fahrendes Fahrzeug normalerweise maximale einen Höhenunterschied von 200 hm/Minute absolviert, z. B. bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h und einer Straßenneigung von 10 %. Beim zügigen Berganfahren, z. B. im Rahmen von Autorennen, kann sich üblicherweise eine Druckabnahme von 1,6 %/Minute ergeben, so dass der Maximalwert entsprechend festgelegt sein kann.
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Außerdem besteht die Möglichkeit, den Umgebungsdruck während des Überprüfens des ermittelten Umgebungsdrucks auf einen angenommenen Umgebungsdruck zu beschränken. Mit anderen Worten wird der Umgebungsdruck auf einen vorgebbaren Wert festgelegt, solange der ermittelte Umgebungsdruck überprüft wird, da er den Maximalwert überschreitet.
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Dadurch wird die Drucküberwachung des Bremskraftverstärkers auch in Zeiträumen ermöglicht, in denen kein verlässlich ermittelter Umgebungsdruck vorliegt, d. h. der Zeitraum bis zum Abschluss der Überprüfung kann überbrückt werden.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten kann das Verfahren ein Überprüfen der zugeordneten Höhe aufweisen, wobei der Umgebungsdruck des Fahrzeugs anhand der überprüften Höhe ermittelt wird. Es kann also ein zusätzlicher Überprüfungsschritt durchgeführt werden.
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Die Überprüfung der Höhe kann mit derselben oder einer abweichenden Methode wie das Ermitteln der Position des Fahrzeugs und das Zuordnen einer Höhe zur ermittelten Position erfolgen. Beispielsweise kann die Position des Fahrwegs zunächst ausgehend von einer bekannten Startposition anhand eines geplanten Fahrwegs des Fahrzeugs und einer Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt und die entsprechende Höhe zugeordnet werden. Zur Überprüfung der Höhe kann dann die Position des Fahrzeugs mittels eines globalen Navigationssatellitensystems ermittelt werden und erneut eine Höhe dieser ermittelten Position zugeordnet werden. Anschließend können die beiden zugeordneten Höhen miteinander verglichen werden. Nur bei einer Übereinstimmung der beiden Höhen innerhalb eines vorgebbaren Toleranzbereichs wird der Umgebungsdruck anhand der Höhe ermittelt.
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Dadurch kann der Umgebungsdruck zuverlässiger ermittelt werden. Bei Verwendung von abweichenden Methoden zur Ermittlung der Höhe können zudem auf der Ermittlungsmethode basierende Fehler bei der Höhenermittlung erkannt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Datenverarbeitungssystem zum Ermitteln eines Umgebungsdrucks für eine Drucküberwachung eines hydraulischen Bremskraftverstärkers eines Fahrzeugs, das Mittel zur Ausführung eines Verfahrens gemäß vorstehender Beschreibung aufweist. Folglich sind mit dem erfindungsgemäßen Datenverarbeitungssystem die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechend verbunden.
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Das Datenverarbeitungssystem kann eine Speichereinheit, in der das Kennfeld abrufbar gespeichert ist, aufweisen. Außerdem kann das Datenverarbeitungssystem eine Verarbeitungseinheit aufweisen, mittels derer die Position des Fahrzeugs ausgehend von einer bekannten Startposition anhand eines geplanten Fahrwegs des Fahrzeugs und einer Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt wird, eine Höhe zur ermittelten Position des Fahrzeugs mittels des Kennfelds zugeordnet wird und der Umgebungsdruck des Fahrzeugs anhand der zugeordneten Höhe ermittelt wird.
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Die Speichereinheit und die Verarbeitungseinheit des Datenverarbeitungssystems können im Fahrzeug oder außerhalb lokalisiert sein. Bei Lokalisation außerhalb des Fahrzeugs verfügt das Datenverarbeitungssystem über eine Datenübertragungseinheit, mittels derer Daten vom Fahrzeug zur Speichereinheit bzw. Verarbeitungseinheit und zurück übertragen werden können.
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Mit dem Datenverarbeitungssystem können weitere Systeme zusammenarbeiten, z. B. ein globales Navigationssatellitensystem.
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Außerdem kann das Datenverarbeitungssystem dazu eingerichtet und ausgebildet sein, den ermittelten Umgebungsdruck an eine Steuereinheit zur Drucksteuerung des Bremskraftverstärkers auszugeben. Hierfür können das Datenverarbeitungssystem und die Steuereinheit datenübertragend verbunden sein.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogramm, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, ein Verfahren gemäß vorstehender Beschreibung auszuführen.
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Das Computerprogramm kann ein auf einem geeigneten Medium gespeicherter und/oder über ein geeignetes Medium abrufbarer Programmcode sein. Zum Speichern des Programmcodes kann jedes zum Speichern von Software geeignete Medium, beispielsweise ein in einem Steuergerät verbauter nichtflüchtiger Speicher, eine DVD, ein USB-Stick, eine Flashcard oder dergleichen, Verwendung finden. Das Abrufen des Programmcodes kann beispielsweise über das Internet oder ein Intranet erfolgen oder über ein anderes geeignetes drahtloses oder kabelgebundenes Netzwerk.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen computerlesbaren Datenträger, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist.
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Mit dem erfindungsgemäßen Computerprogramm und dem erfindungsgemäßen computerlesbaren Datenträger sind die vorstehend mit Bezug auf das Verfahren genannten Vorteile entsprechend verbunden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Abbildungen und der zugehörigen Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Ablaufschema eines beispielhaften Verfahrens; und
- 2 ein Ablaufschema eines weiteren beispielhaften Verfahrens.
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In der 1 ist der Ablauf eines beispielhaften Verfahrens zum Ermitteln eines Umgebungsdrucks für eine Drucküberwachung eines hydraulischen Bremskraftverstärkers eines Fahrzeugs schematisch dargestellt.
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Nach dem Start wird im Schritt S2 die Position des Fahrzeugs ermittelt, z. B. ausgehend von einer bekannten Startposition anhand eines geplanten Fahrwegs des Fahrzeugs und einer Fahrzeuggeschwindigkeit oder mittels eines globalen Navigationssatellitensystems.
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Unter Zuhilfenahme eines im Schritt S1 bereitgestellten Kennfelds mit einer Zuordnung von Höhen zu Positionen des Fahrzeugs wird im Schritt S3 eine Höhe zur ermittelten Position des Fahrzeugs zugeordnet.
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Im Schritt S4 erfolgt das Ermitteln des Umgebungsdrucks des Fahrzeugs anhand der zugeordneten Höhe. Anschließend geht das Verfahren zurück zu Schritt S2 und die Position des Fahrzeugs wird erneut ermittelt.
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An den Schritt S4 kann sich optional ein Schritt S5 anschließend, in dem eine Drucküberwachung des Bremskraftverstärkers unter Einbeziehung des ermittelten Umgebungsdrucks stattfindet.
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2 zeigt den Ablauf eines weiteren beispielhaften Verfahrens zum Ermitteln eines Umgebungsdrucks für eine Drucküberwachung eines hydraulischen Bremskraftverstärkers eines Fahrzeugs schematisch.
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Wie bei dem in 1 gezeigten Verfahren wird nach dem Start zunächst die Position des Fahrzeugs ermittelt (S2). Unter Zuhilfenahme eines im Schritt S1 bereitgestellten Kennfelds mit einer Zuordnung von Höhen zu Positionen des Fahrzeugs wird im Schritt S3 eine Höhe zur ermittelten Position des Fahrzeugs zugeordnet.
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Im Schritt S6 wird die zugeordnete Höhe überprüft. Wird dabei festgestellt, dass die zugeordnete Höhe nicht validiert werden kann, so geht das Verfahren weiter zu Schritt S7, in dem die Höhe des Fahrzeugs mittels eines globalen Navigationssatellitensystems ermittelt wird
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Diese im Schritt S7 ermittelte Höhe wird im Schritt S8 überprüft. Wird dabei festgestellt, dass die im Schritt S7 ermittelte Höhe nicht validiert werden kann, wird im Schritt S9 geprüft, ob die Validierung nach einer vorgebbaren Anzahl weiterer Ermittlungs- und Überprüfungsversuche validiert werden kann. Ist dies der Fall, geht das Verfahren wieder zurück zu Schritt S2.
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Konnte die Höhe im Schritt S9 nicht validiert werden, geht das Verfahren zu Schritt S10 und die Ermittlung des Umgebungsdrucks wird als fehlerhaft beendet.
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Wird im Schritt S6 oder im Schritt S8 festgestellt, dass die ermittelte Höhe validiert werden kann, geht das Verfahren von Schritt S6 bzw. S8 weiter zu Schritt S4, in dem der Umgebungsdruck des Fahrzeugs anhand der zugeordneten Höhe ermittelt wird.
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Anschließend geht das Verfahren weiter zu Schritt S11. Im Schritt S11 wird eine zeitliche Änderung des Umgebungsdrucks ermittelt und mit einem Maximalwert von z. B. 1,6 %/Minute verglichen. Wird der Maximalwert nicht überschritten, geht das Verfahren weiter zu Schritt S5, in dem der ermittelte Umgebungsdruck für die Drucküberwachung des Bremskraftverstärkers genutzt wird.
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Wird der Maximalwert hingegen überschritten, geht das Verfahren weiter zu Schritt S12, in dem die zeitliche Änderung des Umgebungsdrucks überprüft wird. Ergibt die Überprüfung, dass die zeitliche Änderung des Umgebungsdrucks nicht validiert werden kann, geht das Verfahren weiter zu Schritt S10 und die Ermittlung des Umgebungsdrucks wird als fehlerhaft beendet.
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Kann die zeitliche Änderung des Umgebungsdrucks validiert werden, geht das Verfahren weiter zu Schritt S13, in dem große zeitliche Änderungen des Umgebungsdrucks herausgefiltert werden. Der gefilterte Umgebungsdruck wird anschließend im Schritt S5 für die Drucküberwachung des Bremskraftverstärkers genutzt.
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Bezugszeichenliste
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- S1 bis S13
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015219943 B3 [0004, 0014]
- WO 2015/107627 A1 [0008]
- JP 2008303718 A [0008]
- JP 2013072668 A [0008]
- JP H0996679 A [0008]
- CN 207889695 U [0009]