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Stand der Technik
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Es wird eine Anonymisierungseinrichtung zur Generierung von anonymisierten Bildern vorgeschlagen, wobei ein Überwachungsbereich mittels einer Kamera videotechnisch zur Bereitstellung von Überwachungsbildern überwachbar ist, wobei ein Bearbeitungsmodul ausgebildet ist, basierend auf den Überwachungsbildern anonymisierte Bilder zu generieren.
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In vielen Bereichen des täglichen Lebens werden Bild- und/oder Videoaufzeichnungen durchgeführt. Eine solche Überwachung in öffentlichen Räumen wird häufig kritisch gesehen und unterliegt strengen rechtlichen Bedingungen. Der Datenschutz von darauf gezeigten Personen ist ein hohes Gut des persönlichen Rechts. Andererseits werden große Datenmengen an Überwachungsbildern benötigt, um beispielsweise neue Algorithmen und/oder Systeme zu entwickeln, einzulernen und/oder zu testen. Insbesondere Systeme basierend auf Deep-Learning und/oder Machine-Learning brauchen riesige Datenmengen, um zum Beispiel Personendetektionen mit einer ausreichend guten Performance trainieren zu können. Um Personen in Bilddaten unkenntlich zu machen, werden hierzu bisher die entsprechenden Bereiche der Personen verpixelt und/oder durch schwarze Boxen unkenntlich gemacht. Wird eine solche Person jedoch auf diese Art und Weise unkenntlich gemacht, können die Daten nicht verwendet werden, um so Entwicklungen, Tests und/oder Trainings von Bildverarbeitungssystemen durchführen zu können.
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Die Druckschrift
DE 10 2016 223 859 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, beschreibt eine Kamera zur Überwachung eines Überwachungsbereiches, bei welcher mittels eines Kamerasensors ein unmaskiertes Überwachungsbild aufgenommen wird und mittels einer integrierten Auswerteeinheit das unmaskierte Überwachungsbild zu einem maskierten Ausgangsbild bearbeitet wird, wobei hierbei der personenbezogene Bereich unkenntlich gemacht wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird eine Anonymisierungseinrichtung zur Generierung anonymisierter Bilder mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Ferner wird eine Überwachungsvorrichtung, ein Verfahren, ein Computerprogramm und ein Speichermedium vorgeschlagen. Bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Anonymisierungseinrichtung zur Generierung von anonymisierten Bildern vorgeschlagen. Die Anonymisierungseinrichtung kann als ein Software- oder als ein Hardwaremodul ausgebildet sein, beispielsweise als ein Computerchip oder eine Rechnereinheit. Die Anonymisierungseinrichtung ist vorzugsweise integrierbar und/oder integriert in eine Kamera und/oder eine Überwachungseinrichtung. Mittels der Anonymisierungseinrichtung können anonymisierte Bilder bereitgestellt werden, welche insbesondere auf nicht anonymisierten Bildern basieren. Die anonymisierten Bilder bilden vorzugsweise Trainingsdaten, beispielsweise für Deep-Learning-Verfahren und/oder Bildverarbeitungstechniken. Die Anonymisierung und/oder die Generierung der anonymisierten Bilder erfolgt vorzugsweise im laufenden Betrieb, on the fly und/oder instantan während einer Bildaufnahme und/oder Überwachung. Unter anonymisierten Bildern werden insbesondere Bilder verstanden, die konform sind mit der Europäischen Datenschutzgrundverordnung. Ferner sind anonymisierte Bilder vorzugsweise Bilder, bei denen eine Person anonymisiert, verändert und/oder unidentifizierbar ist. Im Speziellen sind anonymisierte Bilder solche Bilder, bei denen eine abgebildete Person in den anonymisierten Bildern nicht rückführbar und/oder wiederherstellbar zu der ursprünglichen realen Person ist.
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Mittels einer Kamera ist ein Überwachungsbereich überwachbar. Der Überwachungsbereich ist beispielsweise ein Innenbereich oder ein Außenbereich. Vorzugsweise ist der Überwachungsbereich ein öffentlicher Bereich, beispielsweise eine Behörde, ein Flughafen oder ein Bahnhof. Im Speziellen kann der Überwachungsbereich ein Bereich eines Fahrzeugs sein, beispielsweise überwacht zum autonomen Fahren. Die Überwachung erfolgt insbesondere mit einer Kamera, vorzugsweise einer Farb- oder Infrarotkamera. Die Überwachung des Überwachungsbereiches mit der Kamera erfolgt zur Bereitstellung von Überwachungsbildern. Die Überwachungsbilder zeigen den überwachten Überwachungsbereich und insbesondere Personen, welche sich im Überwachungsbereich befinden. Insbesondere entsprechen die Überwachungsbilder einer realen Abbildung und/oder nicht anonymisierten Überwachung des Überwachungsbereiches. Die Kameras können insbesondere verteilte Kameras und/oder fremde Kameras darstellen, welche die Überwachungsbilder datentechnisch bereitstellen.
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Die Anonymisierungseinrichtung weist ein Bearbeitungsmodul auf. Das Bearbeitungsmodul ist ausgebildet, die Überwachungsbilder zu verarbeiten. Dem Bearbeitungsmodul sind die Überwachungsbilder datentechnisch bereitgestellt, beispielsweise mittels einer funk- oder einer kabelgebundenen Verbindung. Insbesondere können der Anonymisierungseinrichtung und/oder dem Bearbeitungsmodul Überwachungsbilder von einer Mehrzahl an Kameras bereitgestellt sein. Das Bearbeitungsmodul ist ausgebildet, die Überwachungsbilder zu anonymisieren. Insbesondere erfolgt die Anonymisierung mittels des Bearbeitungsmoduls im laufenden Betrieb und/oder instantan. In den anonymisierten Bildern ist eine Person, die in den Überwachungsbildern kenntlich war, anonymisiert dargestellt. Anonymisiert meint insbesondere, dass die Person für einen Nicht-Fachkundigen und/oder Dritten nicht zu erkennen ist und/oder identifizierbar ist. Anonymisierte Bilder, die von dem Bearbeitungsmodul erstellt werden, sind insbesondere als Trainingsdatensatz und/oder in der Bildverarbeitung weiter nutzbar, sodass solche Vorrichtungen relevante Daten aus diesen Bildern ziehen können. Beispielsweise ist das Bearbeitungsmodul ausgebildet, Personen in den Überwachungsbildern zu detektieren und/oder Bereiche, in denen die Personen abgebildet sind, zu bestimmen, wobei die detektierten Personen und/oder Abschnitte anschließend anonymisiert werden. Insbesondere ist es vorgesehen, dass nur Abschnitte und/oder Personen anonymisiert werden, wobei Abschnitte und/oder Bereiche ohne Personen real und/oder unbearbeitet verbleiben.
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Das Bearbeitungsmodul umfasst ein erzeugendes generisches Netzwerk zur Anonymisierung der Überwachungsbilder. Erzeugende generische Netzwerke sind insbesondere auch als Generative-Adversarial-Networks (GAN) bekannt. Beispielsweise ist das erzeugende generische Netzwerk ausgebildet und/oder basierend auf den Generative-Adversarial-Nets, wie diese beschrieben sind, bei „Generative Adversarial-Nets“ lan J. Goodfellow et al., Departement d'informatique, Universite de Montreal, (https://arxiv.org/aps/1406.2661). Erzeugende generische Netzwerke umfassen insbesondere einen Generator und einen Diskriminator, welche als Spieler und Gegenspieler verstehbar sind, wobei der Generator versucht, anonymisierte Bilder zu generieren und der Diskriminator versucht, anonymisierte Bilder als solche zu erkennen, wobei es Ziel des Generators ist, dem Diskriminator möglichst viele Bilder bereitzustellen, welche dieser nicht als anonymisiert erkennen kann. Beispielsweise werden erzeugende generische Netzwerke in Form eines Mini-Max-Optimierungsproblems beschrieben. Mittels des erzeugenden generischen Netzwerkes erfolgt die Anonymisierung insbesondere nicht linear und im Speziellen hochgradig nicht linear. Ziel des Bearbeitungsmoduls und/oder des erzeugenden generischen Netzwerkes ist es im Speziellen, möglichst anonymisierte Bilder zu generieren, wobei ferner die anonymisierten Bilder im Speziellen als Trainingsdaten verwendbar sind und/oder weiterverwendbar sind. Im Speziellen werden erzeugendes generisches Netzwerk und erzeugendes generisches Netz gleichwertig verwendet.
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Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, eine Anonymisierungseinrichtung bereitzustellen, mittels welcher anonymisierte Bilder erzeugbar sind, die als Trainingsdaten und/oder weiterverwendbar sind, wobei die anonymisierten Bilder datenschutzrechtlich unbedenklich sind und beispielsweise Dritten bereitstellbar sind. Insbesondere sind die anonymisierten Bilder speicherbar, ohne dass eine Zustimmung der ursprünglich abgebildeten und/oder gezeigten Person nötig ist. Insbesondere ist die Anonymisierungseinrichtung dazu ausgebildet, dass die anonymisierten Bilder vor Ort, beispielsweise im Überwachungsbereich oder der Kamera erzeugt werden und/oder erzeugbar sind, sodass datenschutzrechtlich relevante Bilder nicht übertragen werden müssen und/oder weitere Sicherheitsvorkehrungen zum Datenschutz zu treffen sind.
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Besonders bevorzugt ist es, dass das erzeugende generische Netzwerk mit datenschutzrechtlich unbedenklichen und/oder in einem Mindestmaß anonymisierten Lerndaten trainiert ist. Die Lerndaten zeigen beispielsweise Personen, die soweit anonymisiert sind, dass sie unkenntlich sind und/oder das Persönlichkeitsrecht der Personen respektiert. Beispielsweise sind die unbedenklichen und/oder Mindestmaß-anonymisierten Lerndaten Bilddaten, bei denen die Personen verschwommen und/oder unkenntlich sind, wobei die Lerndaten vorzugsweise Bilddaten sind, bei denen die Person dennoch als Person erkenntlich ist, jedoch als eine anonyme Person. Beispielsweise ist dazu nur der Gesichtsbereich anonymisiert. Die Lerndaten sind beispielsweise käufliche, open source und/oder standardisierte Datensätze. Die Lerndaten umfassen beispielsweise Personen in einer bestimmten Domäne, beispielsweise Personen in einem Flughafen, Personen in einem Freibereich. Im Speziellen können die Lerndaten auch bestimmte Personengruppen umfassen und/oder abbilden, beispielsweise Lerndaten mit nur männlichen oder weiblichen anonymisierten Personen und/oder Lerndaten bezüglich bestimmter ethnischer Gruppen. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, das erzeugende generische Netzwerk zu trainieren, wobei die Trainingsdaten übliche und/oder einfach erhältliche Daten sind, welche insbesondere schon anonymisiert sind.
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Besonders bevorzugt ist es, dass das Bearbeitungsmodul ausgebildet ist, eine Domänenanpassung durchzuführen. Die Domänenanpassung ist insbesondere ein Transferieren von Merkmalen und/oder Personen eines Überwachungsbildes in eine Zieldomäne. Das Transferieren ist beispielsweise als ein Mappen vom Überwachungsbild oder anonymisierten Bild in ein weiteres Bild zu verstehen. Das Mappen und/oder Transferieren ist im Speziellen als eine nicht lineare Funktion ausgebildet. Beispielsweise ist die Ursprungsdomäne der Überwachungsbereich, und die Zieldomäne eine andere Umgebung wie beispielsweise ein Flughafen oder ein Bahnhof, wobei die Merkmale und/oder Personen, die in den Überwachungsbildern des Überwachungsbereiches aufgenommen und/oder gezeigt sind, auf die neue Domäne, beispielsweise Flughafen oder Bahnhof, übertragen werden. So ist es beispielsweise möglich, dass zum Training von Algorithmen, die einen bestimmten Bereich und/oder eine bestimmte Zieldomäne betreffen, mit Trainingsdaten und/oder Bilddaten versorgbar ist, welche anonymisierte Personen umfasst. Insbesondere kann das anonymisierte Bild das von dem Bearbeitungsmodul bereitgestellt wird, bereits den Transfer in die Zieldomäne umfassen. Beispielsweise ist das Bearbeitungsmodul ausgebildet, Personen in dem Überwachungsbild zu detektieren, diese zu anonymisieren und anschließend in die Zieldomäne zu transferieren. Alternativ kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass das Bearbeitungsmodul ausgebildet ist, Personen in den Überwachungsbildern zu detektieren und/oder zu erkennen, die Personen in die Zieldomäne zu transferieren und die transferierten Personen in den Bildern zu anonymisieren. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Anonymisierungseinrichtung bereitzustellen, welche es ermöglicht, domänenspezifische Daten als datenschutzrechtlich unbedenkliche Bilder bereitstellen zu können.
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Insbesondere erfolgt die Domänenanpassung mit dem erzeugenden generischen Netzwerk, welches die Anonymisierung der Überwachungsbilder durchführt. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass das Bearbeitungsmodul ein weiteres erzeugendes generisches Netzwerk umfasst, wobei das weitere erzeugende generische Netzwerk den Transfer in die Zieldomäne und/oder die Domänenanpassung durchführt.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das erzeugende generische Netzwerk und/oder das weitere erzeugende generische Netzwerk mittels anonymisierter Lerndaten und/oder Testüberwachungsdaten trainiert ist und/oder trainiert wird. Die Testüberwachungsdaten umfassen Überwachungsbilder der Kamera, insbesondere nicht anonymisierte und/oder reale Überwachungsbilder der Kamera. Die anonymisierten Lerndaten umfassen Testbilder, wobei die Testbilder insbesondere anonymisierte Personen umfassen. Dabei ist es vorgesehen, dass das Bildanzahlverhältnis von Testbildern zu Überwachungsbildern größer ist als eintausend, zehntausend und/oder eine Million. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, dass das Verhältnis von anonymisierten Lerndaten zu realen Überwachungsbildern groß ist, sodass nur wenige datenschutzrechtlich bedenkliche Bilder von der Kamera zu verwenden sind. Dies basiert beispielsweise auf der Überlegung, dass zur Generierung von Überwachungsbildern, die zum Trainieren verwendet werden können, Personen im Überwachungsbereich zu platzieren sind, die damit einverstanden sind, dass ihre Bilder unanonymisiert verwendet werden, wobei eine solche Durchführung häufig mit großen Kosten verbunden ist, sodass man bestrebt ist, möglichst wenig Überwachungsbilder mit unanonymisierten Personen zu verwenden.
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Insbesondere ist das Generieren der anonymisierten Bilder aus den Überwachungsbildern auf einer nicht invertierbaren Abbildung basiert. Die nicht invertierbare Abbildung ist beispielsweise eine nicht lineare Abbildung. Im Speziellen ist die nicht invertierbare Abbildung eine nicht bijektive Abbildung. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, dass die anonymisierten Bilder soweit anonymisiert sind, dass ein Dritter aus den anonymisierten Bildern nicht auf die Person in den Überwachungsbildern schließen kann.
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Besonders bevorzugt ist es, dass die Anonymisierungseinrichtung ein Speichermodul zum Speichern der anonymisierten Bilder und/oder der domänenangepassten Bilder umfasst. Das Speichermodul kann beispielsweise ein zentrales Speichermodul in der Anonymisierungseinrichtung bilden. Die gespeicherten Bilder sind insbesondere anonymisierte und datenschutzrechtlich unbedenkliche Bilder. Die Anonymisierungseinrichtung kann ferner ausgebildet sein, ein Sendemodul zu umfassen, wobei das Sendemodul ausgebildet ist, die anonymisierten Bilder und/oder die domänenangepassten Bilder nach extern zu versenden. Beispielsweise ist die Anonymisierungseinrichtung Teil einer Kamera oder einer Überwachungseinrichtung, wobei die Anonymisierung lokal erfolgt und nicht anonymisierte Bilder nicht nach extern bereitgestellt werden, sondern gerade die anonymisierten Bilder versendet werden.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Überwachungsvorrichtung mit mindestens einer Kamera zur videotechnischen Überwachung eines Überwachungsbereiches. Die Kamera ist beispielsweise in dem Überwachungsbereich angeordnet und bildet eine Farb- oder IR-Kamera. Die Kamera ist datentechnisch mit der Anonymisierungseinrichtung verbunden, wobei der Anonymisierungseinrichtung die Überwachungsbilder der Kamera bereitgestellt sind. Die Anonymisierungseinrichtung ist ausgebildet, basierend auf den Überwachungsbildern der Kamera anonymisierte Bilder zu generieren.
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Insbesondere kann die Überwachungsvorrichtung eine Mehrzahl an Kameras aufweisen, wobei die Anonymisierungseinrichtung beispielsweise mit der Mehrzahl an Kameras videotechnisch verbunden ist, wobei der Anonymisierungseinrichtung die Überwachungsbilder der Mehrzahl an Kameras bereitgestellt ist.
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Besonders bevorzugt ist es, dass die Kamera die Anonymisierungseinrichtung umfasst. Beispielsweise bildet die Kamera die Überwachungsvorrichtung, wobei die Kamera die Anonymisierungseinrichtung umfasst. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Kamera bereitzustellen, welche Überwachungsbilder so anonymisiert, dass die anonymisierten Bilder direkt nach extern bereitgestellt werden können und/oder übertragbar sind, ohne dass personenbezogene Daten zu schützen sind.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Generierung von anonymisierten Bildern. Dabei ist es vorgesehen, dass Überwachungsbilder zu anonymisierten Bildern umgewandelt werden. Beispielsweise werden mittels einer Kamera die Überwachungsbilder aufgenommen. Die Überwachungsbilder werden so zu anonymisierten Bildern umgewandelt, dass Personen, die in den Überwachungsbildern gezeigt und/oder von diesen umfasst sind, in den anonymisierten Bildern unkenntlich und/oder anonymisiert sind. Das Anonymisieren der Personen erfolgt mittels eines erzeugenden generischen Netzwerkes. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass das erzeugende generische Netzwerk mit Lerndaten und/oder Trainingsüberwachungsdaten trainiert wird und/oder wurde. Im Speziellen kann es vorgesehen sein, dass basierend auf den Überwachungsbildern und/oder den anonymisierten Bildern ein Domänentransfer und/oder eine Domänenanpassung durchgeführt wird, wobei Merkmale und/oder Personen in eine Zieldomäne transferiert und/oder gemapped werden.
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Besonders bevorzugt ist es, dass das Verfahren ausgebildet ist, die Überwachungsbilder in anonymisierte Bilder zu übertragen, wobei die anonymisierten Bilder Trainingsdaten bilden. Beispielsweise dient das Verfahren dazu, eine Vielzahl an Überwachungsbildern in eine Vielzahl an Trainingsdaten umzuwandeln, wobei die Trainingsdaten die anonymisierten Bilder umfassen. Die Trainingsdaten sind dabei insbesondere so ausgebildet, dass die Personen anonymisiert sind, dennoch solche Merkmale aufweisen, die von einem Bildverarbeitungsalgorithmus auszuwerten und/oder benötigt werden.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum Testen von Bildalgorithmen unter Verwendung des Verfahrens wie vorher beschrieben. Beispielsweise werden dazu mittels dem Verfahren Trainingsdaten und/oder anonymisierte Bilder bereitgestellt, wobei mittels dieser bereitgestellten Bilder und/oder Trainingsdaten ein Bildalgorithmus getestet, verbessert und/oder trainiert werden kann. Beispielsweise können die generierten Trainingsdaten und/oder anonymisierten Bilder einen Machine-Learning-Algorithmus für eine Bildauswertungssoftware und/oder einen Bildalgorithmus bereitgestellt werden.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Computerprogramm, wobei das Computerprogramm, wobei das Computerprogramm ausgebildet ist, das Verfahren zur Generierung der anonymisierten Bilder, der Trainingsdaten und/oder des Testens von Bildalgorithmen durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Rechner, einer Prozessoreinheit oder der Anonymisierungseinrichtung ausgeführt wird.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Speichermedium, wobei das Speichermedium das Computerprogramm wie vorher beschrieben umfasst.
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Weitere Vorteile, Wirkungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den beigefügten Figuren und deren Beschreibung. Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine Überwachungsvorrichtung mit Anonymisieru ngsein richu ng;
- 2 eine Kamera mit Anonymisierungseinrichtung als ein Ausführungsbeispiel;
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Kamera mit Anonymisierungseinrichtung.
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1 zeigt schematisch eine Überwachungsvorrichtung 1. Die Überwachungsvorrichtung 1 weist zwei Kameras 2 auf, die ausgebildet sind einen Überwachungsbereich 3 bildtechnisch und/oder videotechnisch zu überwachen.
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Die Kameras 2 sind beispielsweise als Videokameras und vorzugsweise als Farbkameras ausgebildet. Der Überwachungsbereich 3 ist beispielsweise ein öffentlicher Bereich wie ein Flughafen oder ein Bahnhof. Die Umgebung des Überwachungsbereichs, hier der Flughafen oder Bahnhof, werden insbesondere als Ursprungsdomäne verstanden. In dem Überwachungsbereich 3 befinden sich Personen 4, die sich dort frei bewegen können. Die Personen 4 werden mittels der Kameras 2 ebenfalls videotechnisch und/oder bildtechnisch überwacht. Die Kameras 2 bilden den Überwachungsbereich 3 in Form von Überwachungsbildern 9 ab.
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Die Kameras 2 sind datentechnisch, beispielsweise mittels einer Funk- oder Kabelverbindung mit der Anonymisierungseinrichtung 5 verbunden. Die Anonymisierungseinrichtung 5 ist beispielsweise als eine Rechnereinheit ausgebildet. Der Anonymisierungseinrichtung 5 sind die Überwachungsbilder 9 der Kameras 2 bereitgestellt. Die bereitgestellten Überwachungsbilder 9 zeigen die Personen 4 insbesondere unanonymisiert und/oder als eine reale, kenntliche Abbbildung. Die Anonymisierungseinrichtung 5 weist ein erzeugendes generisches Netzwerk auf. Mittels dem erzeugten generischen Netzwerk werden die Überwachungsbilder 9 in anonymisierte Bilder 6 gewandelt. Die anonymisierten Bilder 6 umfassen die in den Überwachungsbilder 4 gezeigten Personen 4 in anonymisierter Form, beispielsweise verschwommen. Die Anonymisierung 5 stellt eine Datenschutzmaßnahme dar, sodass die anonymisierten Bilder 6 keine personenbezogenen Daten aufweisen, mittels derer auch die ursprüngliche Person zurückzuschließen wäre.
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Die Anonymisierungseinrichtung 5 weist eine Datenschnittstelle 7 auf, beispielsweise eine Funkschnittstelle oder eine Kabelschnittstelle, mittels derer die anonymisierten Bilder an eine externe Einheit 8 oder Person bereitgestellt werden können. Der externen Einheit 8 sind nur die anonymisierten Bilder 6 bereitgestellt und die externe Einheit 8 hat keinen Zugriff auf die Überwachungsbilder 9, insbesondere auf die nicht anonymisierten Personeninformationen. Beispielsweise ist die externe Einheit 8 eine Rechnereinheit oder ein Datensammelzentrum, welches Bilder benötigt, um Bildverarbeitungsalgorithmen zu trainieren. Zum Trainieren solcher Bildverarbeitungsalgorithmen sind in der Regel keine personenbezogenen Informationen nötig, sodass auch mit anonymisierten Bildern der Algorithmus trainiert werden kann.
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2 zeigt eine Kamera 2, wobei die Kamera 2 die Anonymisierungseinrichtung 5 umfasst. Beispielsweise ist die Anonymisierungseinrichtung 5 als ein Prozessor, Mikrochip oder als ein Softwaremodul in der Kamera 2 implementiert. Die Kamera 2 dient der Überwachung des Überwachungsbereiches 3 und stellt bei der Überwachung die Überwachungsbilder 4 bereit. Die Überwachungsbilder 9 zeigen die Person 4 in Natur, also nicht anonymisiert. Die Überwachungsbilder 9 umfassen somit personenbezogene Daten, die von einer externen dritten Person nicht abgegriffen werden sollten, da die abgebildete Person womöglich nicht der Weitergabe personenbezogener Daten zugestimmt hat. Mittels dem erzeugenden generischen Netzwerk werden von der Anonymisierungseinrichtung 5 die Überwachungsbilder 9 so verarbeitet, dass in den Überwachungsbildern 9 die personenbezogenen und/oder datenschutzrechtlich relevanten Daten eliminiert sind. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Gesichter verfremdet und/oder verschwommen werden.
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Das erzeugende generische Netzwerk ist ausgebildet, basierend auf Lerndaten und/oder einer geringen Anzahl von realen Überwachungsbildern 9 zu lernen, wie eine Anonymisierung zu erfolgen hat. Dabei ist es Ziel des erzeugenden generischen Netzwerkes, die Überwachungsbilder 9 soweit zu verfremden, dass diese datenschutzrechtlich den Richtlinien entsprechen und alle Informationen die bedenklich wären eliminiert sind, jedoch die Bilder weiterhin so einen Standard aufweisen, dass Sie nur zu einem Mindestmaß verfremdet sind und beispielsweise weiterhin im Training von Bildverarbeitungsalgorithmen einsetzbar sind. Damit kann das erzeugende generische Netzwerk beispielsweise so verstanden werden, dass eine minimale Verfremdung stattfindet, die jedoch alle personenbezogenen Daten soweit eliminiert, dass diese datenschutzrechtlich unbedenklich sind, jedoch die Bilder maximal weiterverwendbar sind in weiteren Bildverarbeitungsalgorithmen. Die anonymisierten Bilder 6 können dann mittels einer Schnittstelle an Externe weitergegeben werden. Mittels dieser Schnittstelle ist es jedoch vorgesehen, dass nur die anonymisierten Bilder 6 übertragen werden und/oder nur die anonymisierten Bilder 6 dieser Schnittstelle 7 bereitgestellt sind, jedoch die ursprünglichen Überwachungsbilder 9 nicht der Schnittstelle bereitgestellt sind, sodass diese auch nicht übertragbar sind.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Kamera 2 ist in 3 gezeigt. Die Kamera 2 weist wieder ein Ausführungsbeispiel der Anonymisierungseinrichtung 5 auf. Der Anonymisierungseinrichtung 5 sind die Überwachungsbilder 9 bereitgestellt. Die Überwachungsbilder 9 zeigen in diesem Ausführungsbeispiel Personen vor einem Haus. Dabei bildet die Umgebung des Überwachungsbereiches, hier das Haus die Ursprungsdomäne. In einem ersten Schritt wird mittels des erzeugenden generischen Netzwerkes die abgebildeten Personen in den Überwachungsbildern 9 anonymisiert, wie dies auch für die anonymisierten Bilder 6 notwendig ist. Dies kann wieder basierend auf dem Mini-Max-Spiel und/oder der Mini-Max-Optimierung erfolgen. Dabei wird beispielsweise ein Zwischenbild 10 erzeugt. Das Zwischenbild 10 zeigt die anonymisierte Person 4 weiterhin vor dem Haus als Zieldomäne. Das Zwischenbild 6 wird mittels desselben oder mittels eines weiteren erzeugenden generischen Netzwerkes zu dem anonymisierten Bild 6 verarbeitet. Das anonymisierte Bild 6 weist die anonymisierte Person auf, wobei die anonymisierte Person jetzt vor einer Zieldomäne 6 abgebildet ist. Die Zieldomäne 11 ist hier beispielsweise ein Baum. Dieser Schritt erfolgt vorzugsweise mittels Domänenanpassung. Das anonymisierte Bild 6 ist somit ein Bild, welches anonymisierte Personen einer Ursprungsdomäne in Zieldomänen 11 zeigt. So können beispielsweise Datensätze erzeugt werden, die anonymisierte Personen aufweist und gleichzeitig zum Trainieren der neuen domänenspezifischen Bildverarbeitungsalgorithmen genutzt werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016223859 A1 [0003]