-
Die vorliegende Erfindung betrifft die Aktivierung eines Fahrerassistenzsystems an Bord eines Kraftfahrzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung die Auswahl eines zu aktivierenden Fahrerassistenzsystems.
-
Ein Kraftfahrzeug verfügt über mehrere Fahrerassistenzsysteme, die jeweils dazu eingerichtet sind, einen menschlichen Fahrer bei der Steuerung des Kraftahrzeugs zu unterstützen. Beispielsweise kann ein Spurhalteassistent dazu beitragen, dass das Kraftfahrzeug nicht ungewollt eine vorbestimmte Fahrspur verlässt. Moderne Kraftfahrzeuge können eine Vielzahl Fahrerassistenzsysteme (FAS) aufweisen, deren Funktionen oder Intentionen einem Fahrer nicht immer klar sein können. Für ein optimales Steuern des Kraftahrzeugs könnte ein informierter Fahrer stets nur diejenigen Fahrerassistenzsysteme aktiveren, die er in einer vorliegenden Situation für notwendig hält. Will er beispielsweise sportlich fahren, so könnte er den Spurhalteassistenten abschalten, um verbessert in engen Kurven eine Spur verwenden zu können, die einem Gegenverkehr zugeordnet ist. Einen Notbremsassistenten könnte er hingegen aktiviert lassen.
-
Das Aktivieren und Deaktivieren eines Fahrerassistenzsystems kann einen komplexen Bedienvorgang erfordern, den ein Fahrer während des Fahrens möglicherweise nicht durchführen kann, ohne von seiner Fahraufgabe abgelenkt zu sein. Außerdem können Voraussetzungen, unter denen ein Fahrerassistenzsystem in die Steuerung des Kraftfahrzeugs eingreift, nicht immer genau bekannt sein. Funktionalitäten ähnlicher Fahrerassistenzsysteme können sich zwischen unterschiedlichen Kraftfahrzeugen voneinander unterscheiden.
-
US 2018 284 767 A schlägt eine Technik vor, um ein Gleichgewicht zwischen einem geforderten und einem aktuellen Fahrvermögen eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs durch Parametrieren eines Fahrerassistenzsystems herzustellen.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Angabe einer verbesserten Technik zum Aktivieren eines Fahrerassistenzsystems. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
-
An Bord eines Kraftfahrzeugs ist ein Fahrerassistenzsystem verfügbar. Nach einem ersten Aspekt umfasst ein erfindungsgemäßes Verfahren Schritte des Erfassens eines Steuerverhaltens eines Fahrers des Kraftfahrzeugs; des Bestimmens eines verbesserungsbedürftigen Aspekts des Steuerverhaltens; und des Auswählens des Fahrerassistenzsystems, wobei das Fahrerassistenzsystem dazu eingerichtet ist, die Steuerung des Kraftfahrzeugs in dem bestimmten verbesserungsbedürftigen Aspekt zu verbessern.
-
Dadurch kann das Fahrerassistenzsystem dann ausgewählt werden, wenn es zur Komplettierung eines Fahrvermögens dienen kann. Anders ausgedrückt kann das Fahrerassistenzsystem nur dann ausgewählt werden, wenn der Fahrer eine spezifische Schwäche in dem Aspekt zeigt, den das Fahrerassistenzsystem unterstützen kann. Eine manuelle Aktivierung oder Deaktivierung des Fahrerassistenzsystems kann durch die Auswahl erleichtert sein.
-
Das Fahrerassistenzsystem kann automatisch aktiviert werden. Optional wird eine Bestätigung des Fahrers bestimmt, bevor das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird. Dazu können eine Nachricht, ein Hinweis oder eine Frage an den Fahrer ausgegeben werden. Die Interaktion mit dem Fahrer kann auch umfassender sein. Sollte ein Fahrer beispielsweise einen Vorschlag zum Aktivieren eines vorbestimmten Fahrerassistenzsystems mehrfach abgelehnt haben, so kann ihm das Aktivieren des Fahrerassistenzsystems weniger häufig oder gar nicht mehr angeboten werden.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird eine Kombination von an Bord des Kraftfahrzeugs verfügbaren Fahrerassistenzsystemen bestimmt, wobei die Fahrerassistenzsysteme jeweils dazu eingerichtet sind, die Steuerung des Kraftfahrzeugs in dem bestimmten Aspekt zu verbessern. Beispielsweise können mehrere Fahrerassistenzsysteme zusammen wirken, um einen bestimmten Aspekt optimal zu unterstützen. Sollte der Aspekt beispielsweise eine mangelnde Aufmerksamkeit des Fahrers betreffen, so können ein Spurhalteassistent, ein Abstandshalteassistent und ein Notbremsassistent aktiviert werden, um die Sicherheit des Kraftfahrzeugs zu verbessern. In unterschiedlichen Ausführungsformen können eines oder mehrere Fahrerassistenzsysteme zur Verbesserung eines oder mehrerer bestimmter Aspekte ausgewählt werden.
-
Ein an Bord des Kraftfahrzeugs aktives Fahrerassistenzsystem, dessen Funktion entbehrlich ist, kann ebenfalls bestimmt werden. Dieses Fahrerassistenzsystem kann auch deaktiviert werden, bevorzugt nachdem eine entsprechende Bestätigung vom Fahrer bestimmt wurde. Dadurch kann verhindert werden, dass der Fahrer durch zu viele gleichzeitig aktivierte Fahrerassistenzsysteme überstrapaziert oder entmündigt wird.
-
Das Auswählen kann ein Bestimmen von Voraussetzungen umfassen, die zur Bereitstellung eines Steuereingriffs des aktivierten Fahrerassistenzsystems führen; wobei das Fahrerassistenzsystem ausgewählt wird, falls die Voraussetzungen wenigstens zu einem vorbestimmten Anteil erfüllt sind. Auf diese Weise kann auch der verbesserungsbedürftige Aspekt bestimmt werden. Insbesondere kann die Kombination eines verbesserungsbedürftigen Aspekts und eines zugeordneten Fahrerassistenzsystems bestimmt werden, das dazu eingerichtet ist, den Aspekt zu unterstützen oder zu verbessern. Die vom Fahrerassistenzsystem umfasste Funktionalität des Bestimmens, ob oder in welcher Weise in die Steuerung des Kraftfahrzeugs eingegriffen werden soll, kann vorteilhaft ausgenutzt werden. Ein Fehler durch eine voneinander abweichende Bestimmung kann vermieden werden.
-
Eine Voraussetzung kann eines von einem Erreichen eines Schwellenwerts durch einen vorbestimmten Parameter; einer vorbestimmten Häufigkeit oder einer vorbestimmten Dauer eines vorbestimmten Ereignisses; und einer Anzahl erfüllter vorbestimmter Bedingungen umfassen. Betrifft der Parameter etwa eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, so kann das Fahrerassistenzsystem eingreifen, wenn die bestimmte Geschwindigkeit einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt, oder wenn dies häufiger oder dauerhafter als vorbestimmt stattfindet. Mehrere Bedingungen können jeweils einen oder mehrere zugeordnete Parameter betreffen.
-
Die Voraussetzung kann dynamisch bestimmt werden. Beispielsweise kann die Voraussetzung in Abhängigkeit einer geltenden Temperatur, eines Niederschlags, einer Beschaffenheit eines Untergrunds, einer Verkehrssituation oder einer Tageszeit bestimmt werden.
-
Das Steuerverhalten kann eine Beeinflussung einer Längs- und/oder Quersteuerung des Kraftfahrzeugs durch den Fahrer betreffen. Alternativ kann das Steuerverhalten auch das korrekte Setzen oder Löschen einer Beleuchtung oder eines Signals am Kraftfahrzeug betreffen, beispielsweise ein Abblendlicht oder einen Blinker. Weitere mögliche Handlungen des Fahrers bezüglich des Steuerverhaltens können etwa einen Gaspedalgradienten, einen Lenkwinkelgradienten, einen Bremspedalgradienten, eine in einem Schaltgetriebe eines Antriebsstrangs eingelegte Gangstufe oder einen Schlupf an einem mit dem Antriebsstrang verbundenen Antriebsrad umfassen. Auf der Basis von Handlungen des Fahrers kann auch ein komplexeres Steuerverhalten bestimmt werden, etwa der Grad seiner Aufmerksamkeit, seine Aggressivität, seine Impulsivität etc. Insgesamt ist bevorzugt, dass eine Fahrweise des Fahrers bestimmt wird. Das Fahrerassistenzsystem kann insbesondere eine Längs- und/oder Quersteuerung des Kraftfahrzeugs beeinflussen. In weiteren Ausführungsformen können auch einer oder mehrere andere Steuerparameter am Kraftfahrzeug beeinflusst werden.
-
Üblicherweise wirkt der Aspekt auf eine Sicherheit des Kraftfahrzeugs. In anderen Ausführungsformen kann der Aspekt aber auch auf eine Energieeffizienz oder einen Fahrkomfort des Kraftfahrzeugs wirken. Das Führen des Kraftfahrzeugs kann so umfassend optimiert werden, ohne den Fahrer zu stark zu belasten oder zu entlasten.
-
Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst eine Vorrichtung an Bord eines Kraftfahrzeugs eine Schnittstelle zur Verbindung mit einer Eingabevorrichtung für einen Fahrer des Kraftfahrzeugs; und eine Verarbeitungseinrichtung. Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, ein Steuerverhalten des Fahrers zu bestimmen; einen verbesserungsbedürftigen Aspekt des Steuerverhaltens zu bestimmen; und ein an Bord des Kraftfahrzeugs verfügbares Fahrerassistenzsystem auszuwählen, das dazu eingerichtet ist, die Steuerung des Kraftfahrzeugs in dem bestimmten Aspekt zu verbessern.
-
Die Verarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.
-
Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein System; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens
darstellt.
-
1 zeigt ein System 100, das ein Kraftfahrzeug 105 und eine an Bord angebrachte Vorrichtung 110 umfasst. Das Kraftfahrzeug 105 umfasst bevorzugt ein Personenkraftfahrzeug, ein Kraftrad, einen Lastkraftwagen oder einen Bus. Das Kraftfahrzeug 105 wird üblicherweise von einem menschlichen Fahrer 115 gesteuert. Dabei kann der Fahrer 115 unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen, beispielsweise eine Richtungssteuerung, ein Manövrieren, eine Navigation und ein Überwachen einer Funktion des Kraftfahrzeugs 105, insbesondere eines Antriebsmotors. Diese Aufgaben kann er durch Betätigen eines oder mehrerer Eingabevorrichtungen 120 erfüllen. Beispielhaft ist in 1 als Eingabevorrichtung 120 ein Lenkrad dargestellt; in weiteren Ausführungsformen können auch andere und insbesondere mehrere Eingabevorrichtungen 120 vorgesehen sein. Die Eingabevorrichtungen 120 können auf eine Längs- und/oder Quersteuerung des Kraftfahrzeugs 105 wirken und insbesondere ein Lenksystem, ein Antriebssystem oder ein Bremssystem betreffen. Die Eingabevorrichtungen 120 können auch einen anderen Teil der Steuerung des Kraftfahrzeugs 105 betreffen, etwa einen Schalter für ein Richtungssignal oder eine Außenbeleuchtung.
-
Bei der Betätigung einer Eingabevorrichtung 120 legt der Fahrer 115 zwangsläufig ein Steuerverhalten an den Tag, das insbesondere danach bestimmt sein kann, welche Steuerhandlung der Fahrer 115 ausführt, gegebenenfalls in welcher Weise, und/oder welche er nicht ausführt.
-
An Bord des Kraftfahrzeugs 105 kann ein Fahrerassistenzsystem 125 vorgesehen sein, das dazu eingerichtet ist, einen vorbestimmten Aspekt der Steuerung des Kraftfahrzeugs 105 zu unterstützen. Im vorliegenden Beispiel wirkt das Lenkrad 120 auf eine Lenkung, die mit dem Fahrerassistenzsystem 125 ausgestattet ist. In einem Normalbetrieb kann die Quersteuerung des Kraftfahrzeugs 105 einer Betätigung des Lenkrads 120 folgen; unter vorbestimmten Bedingungen aber kann das Fahrerassistenzsystem 125 auf die Lenkung wirken und eine veränderte Quersteuerung bewirken. Für einen Konfliktfall zwischen einem Fahrerwunsch und einem Einfluss eines Fahrerassistentensystems 125 kann festgelegt sein, welcher Einfluss bevorzugt gelten soll.
-
Ein Eingriff des Fahrerassistenzsystems 125 kann davon abhängig sein, ob eine vorbestimmte Voraussetzung erfüllt ist, die eine oder mehrere vorbestimmte Bedingungen umfassen kann. Es ist zu beachten, dass ein Fahrerassistenzsystem 125 üblicherweise genau einen Aspekt der Steuerung des Kraftfahrzeugs 105 umfasst und dass mehrere Fahrerassistenzsysteme 125 die gleichen Ein- und/oder Ausgabeparameter oder -mittel umfassen, aber unterschiedlichen Zwecken dienen können. Beispielsweise können ein erstes Fahrerassistenzsystem 125 ein Anfahren und ein zweites Fahrerassistenzsystem 125 ein Halten des Kraftfahrzeugs 105 an einem Gefälle unterstützen. Beide Fahrerassistenzsysteme 125 können eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 105 und eine Betätigung eines Gaspedals als Eingabeparameter verwenden und gleichermaßen auf eine Feststellbremse wirken, dabei aber voneinander getrennte Systeme bilden. Ein Fahrerassistenzsystem 125 kann von einem anderen unterscheidbar sein, wenn beide unabhängig voneinander aktiviert und/oder deaktiviert werden können.
-
Zum Aktivieren und/oder Deaktivieren eines oder mehrerer Fahrerassistenzsysteme 125 wird die Vorrichtung 110 vorgeschlagen, die bevorzugt eine Verarbeitungseinrichtung 130 und eine erste Schnittstelle 135 zur Verbindung mit einer Eingabevorrichtung 120 aufweist. Bevorzugt sind eine zweite Schnittstelle 140 zur Verbindung mit einem Fahrerassistenten 125 und/oder eine Interaktionseinrichtung 145 vorgesehen.
-
Die Verarbeitungseinrichtung 130 ist dazu eingerichtet, das Steuerverhalten des Fahrers 115 zu bestimmen, einen verbesserungsbedürftigen Aspekt des Steuerverhaltens zu bestimmen und ein Fahrerassistenzsystem 125 auszuwählen, das dazu eingerichtet ist, die Steuerung des Kraftfahrzeugs 105 in dem bestimmten Aspekt zu verbessern. Allgemein ist bevorzugt, dass das Steuerverhalten des Fahrers 115 möglichst permanent überwacht wird, um eine langfristige Beobachtung seiner Handlungen zu ermöglichen. Die Unterstützung des Fahrers 115 kann dauernd seinen Handlungen nachgeführt werden.
-
Das Steuerverhalten kann in Abhängigkeit einer Betätigung einer Eingabevorrichtung 120 durch den Fahrer 115, sowie gegebenenfalls noch eines oder mehrerer anderer Einflussfaktoren bestimmt werden. Die weiteren Einflussfaktoren können insbesondere einen Fahrzustand des Kraftfahrzeugs 105, einen Umwelteinfluss und/oder eine Verkehrssituation im Umfeld betreffen. Zur Bestimmung solcher Größen können entsprechende Sensoren oder Schnittstellen zu anderen Systemen vorgesehen sein.
-
Ein verbesserungswürdiger Aspekt des Steuerverhaltens kann bestimmt werden, indem das Steuerverhalten mit einem als ausreichend gut bekannten Steuerverhalten verglichen wird. Dazu kann insbesondere betrachtet werden, wie gut ein vorbestimmter Aspekt des Steuerverhaltens erreicht wird. Der Aspekt kann beispielsweise das Einhalten eines vorbestimmten Abstands zu einem vorausfahrenden Fahrzeug umfassen; wird ein vorbestimmter Sicherheitsabstand unterschritten, so kann der Aspekt als verbesserungswürdig bestimmt werden. Ist ein Fahrerassistenzsystem 125 zur Einhaltung eines Sicherheitsabstands vorgesehen, so kann dieses ausgewählt werden.
-
Die zweite Schnittstelle 140 ist zur Verbindung mit einem oder mehreren Fahrerassistenten 125 vorgesehen. Ein Signal an der zweiten Schnittstelle 140 kann einen angeschlossenen Fahrerassistenten 125 insbesondere aktivieren oder deaktivieren. In einer Ausführungsform kann die zweite Schnittstelle 140 auch unmittelbar mit einem Aktuator zur Steuerung des Kraftfahrzeugs 105 verbunden werden, wobei die Vorrichtung 110 die Funktion eines Fahrerassistenten 125 erfüllen kann.
-
Die Interaktionseinrichtung 145 ist bevorzugt dazu eingerichtet, eine Nachricht an den Fahrer 115 auszugeben und/oder eine Eingabe des Fahrers 115 zu bestimmen. In einer Kombination kann die Interaktionseinrichtung 145 dazu eingerichtet sein, einen Vorschlag an den Fahrer 115 und eine Annahme, eine Ablehnung oder eine Änderung des Vorschlags zu bestimmen.
-
2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200, das an Bord eines Kraftfahrzeugs 105 ausgeführt werden kann, insbesondere mittels einer Vorrichtung 110.
-
In einem Schritt 205 kann ein Fahrerverhalten des Fahrers 115 abgetastet werden. Dazu kann der Fahrer 115 beobachtet werden, etwa mittels einer Kamera, oder eine Handlung oder eine ausbleibende Handlung kann bestimmt werden. Dazu kann insbesondere seine Betätigung einer Eingabevorrichtung 120 bestimmt werden. Auf dieser Basis kann ein Steuerverhalten des Fahrers 115 bestimmt werden, das angibt, in welcher Weise der Fahrer 115 das Fahrzeug 105 steuert.
-
In einem Schritt 210 können ein Umgebungseinfluss und/oder eine Verkehrssituation bestimmt werden. Dazu kann ein Umfeld des Kraftfahrzeugs 105 abgetastet werden. In einem Schritt 215 kann für einen oder mehrere Fahrerassistenzsysteme 125, die an Bord des Kraftfahrzeugs 105 verfügbar sind, bestimmt werden, welches der Fahrerassistenzsysteme 125 in einer gegebenen Situation eingegriffen hätte. Insbesondere kann bestimmt werden, wie nahe an einem Eingreifen ein Fahrerassistenzsystem 125 steht. Dazu können eine oder mehrere Voraussetzungen für ein Eingreifen des Fahrerassistenzsystems 125 bestimmt werden und für die Voraussetzungen kann geprüft werden, um welches Maß sie erfüllt oder nicht erfüllt ist.
-
In einem Schritt 220 kann ein verbesserungswürdiger Aspekt des Steuerverhaltens bestimmt werden. Dazu kann in einer ersten Variante bestimmt werden, welches der Fahrerassistenzsysteme 125 ausreichend nahe an einem Eingriff ist. Ein dem Fahrerassistenzsystem zugeordneter Aspekt des Steuerverhaltens kann als verbesserungswürdig bestimmt werden, falls das Fahrerassistenzsystem ausreichend nahe an einem Eingriff steht.
-
In einer zweiten Variante kann ein Aspekt des Steuerverhaltens bestimmt und mit einem vorbestimmten Steuerverhalten in diesem Aspekt verglichen werden. Weicht das Steuerverhalten in dem bestimmten Aspekt ausreichend weit vom vorbestimmten Steuerverhalten ab, so kann der Aspekt als verbesserungswürdig bestimmt werden. Beispielsweise kann der Aspekt eine seitliche Abweichung einer vorbestimmten Trajektorie betreffen, die entlang einer Fahrspur führt.
-
In einer dritten Variante kann das Steuerverhalten bezüglich mehrerer Aspekte bewertet werden. Beispielsweise kann bestimmt werden, ob ein Fahrer 115 ein nervöses, aggressives, sportliches, unkonzentriertes oder fahriges Fahrverhalten an den Tag legt. Jedes dieser Attribute kann auf der Basis der oben genannten Beobachtungen bestimmt werden und ist einem oder mehreren Aspekten zugeordnet, die durch eines oder mehrere Fahrerassistenzsysteme 125 unterstützt werden können. Beispielsweise kann ein impulsives Steuerverhalten einem ersten Fahrerassistenzsystem 125 zugeordnet sein, das einen Abstandshalter umfasst, und einem zweiten Fahrerassistenzsystem 125, das eine Getriebesteuerung derart beeinflusst, dass übermäßig hohe Drehzahlen verbessert vermieden werden.
-
In einem Schritt 225 können eines oder mehrere Fahrerassistenzsysteme 125 bestimmt werden, die dazu eingerichtet sind, das Fahrverhalten in einem oder mehreren bestimmten Aspekten zu unterstützen oder zu verbessert. In einem Schritt 230 kann eine Kombination von zu aktivierenden Fahrerassistenzsystemen 125 bestimmt werden. Das kann insbesondere umfassen, dass eines oder mehrere nicht aktivierte Fahrerassistenzsysteme 125 zum Aktivieren und/oder eines oder mehrere aktivierte Fahrerassistenzsysteme 125 zum Deaktivieren ausgewählt werden.
-
In einem Schritt 230 kann ein Vorschlag zum Aktivieren und/oder Deaktivieren eines oder mehrerer bestimmter Fahrerassistenzsysteme 125 ausgegeben werden. Der Fahrer 115 kann den Vorschlag annehmen oder ablehnen. Insbesondere wenn eine Kombination zu aktivierender und/oder zu deaktivierender Fahrerassistenzsysteme 125 ausgegeben werden, kann der Fahrer den Vorschlag auch abändern.
-
In einem Schritt 235 können eines oder mehrere Fahrerassistenzsysteme 125 in Abhängigkeit vorausgehender Bestimmungen aktiviert und/oder deaktiviert werden.
-
Es ist zu beachten, dass die Auswahl eines Vorschlags eines zu aktivierenden oder zu deaktivierenden Fahrerassistenzsystems 125 einem spezifischen Fahrer 115 zugeordnet sein kann. Dazu können sich die beschriebenen Bestimmungen auf einen identifizierten Fahrer beziehen und auch mehrere Fahrten überspannen, zwischen denen das Kraftfahrzeug 105 abgestellt werden kann. Üblicherweise wird dabei auch ein Antriebsmotor abgeschaltet. Personen können das Kraftfahrzeug 105 verlassen und das Kraftfahrzeug 105 kann verriegelt werden. In einer anderen Ausführungsform beziehen sich die Bestimmungen immer nur auf den Fahrer 115 einer Fahrt.
-
In einer weiteren Ausführungsform kann das Verfahren 200 dahingehend erweitert werden, dass auch eine Empfehlung für ein Fahrerassistenzsystem 125 bestimmt wird, das an Bord des Kraftfahrzeugs 105 zwar nicht verfügbar, aber nachrüstbar ist. Der Fahrer 115 kann dann selbst entscheiden, ob er sein Steuerverhalten verbessern möchte, indem er das Fahrerassistenzsystem 125 nachrüsten lässt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- System
- 105
- Kraftfahrzeug
- 110
- Vorrichtung
- 115
- Fahrer
- 120
- Eingabevorrichtung
- 125
- Fahrerassistenzsystem
- 130
- Verarbeitungseinrichtung
- 135
- erste Schnittstelle
- 140
- zweite Schnittstelle
- 145
- Interaktionseinrichtung
- 200
- Verfahren
- 205
- Abtasten Fahrerverhalten; Bestimmen Steuerverhalten
- 210
- Bestimmen Umgebung / Situation
- 215
- Voraussetzungen für Eingriff verfügbarer FAS ausreichend erfüllt?
- 220
- Bestimmen verbesserungsbedürftiger Aspekt
- 225
- Auswählen Kombination von FAS
- 230
- Vorschlag: FAS zu aktivieren / deaktivieren
- 235
- Aktivieren / Deaktivieren von FAS
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
